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Beispiele zur Begriffserklärung
1.Aktien
Nehmen wir einmal an, wir haben in den letzten Jahren etwas Geld zurück
gelegt, um uns ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Die Summe beträgt etwa
10.000 Euro. Mit diesem Geld wollen wir eine Firma aufmachen, die
hochwertiges Fastfood herstellt und verkauft. Als erstes müssen wir
Anschaffungen machen. Diese sind zum Beispiel Küchengeräte und Maschinen
zur Produktion des Essens. Das gesamte Inventar, das wir für den Anfang
brauchen kostet allerdings fast 20.000 Euro. Das bedeutet, dass wir uns Geld
leihen müssen, um unser Unternehmen zu starten. Da wir nach der
Anschaffung des Inventars auch noch Rohstoffe brauchen und außerdem Miete
für das erste Geschäft zahlen müssen nehmen wir einen Kredit von 30.000 Euro
auf.
Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten, um an das Geld zu kommen. Am
einfachsten ist es einfach zur Bank zu gehen und sich einen Kredit geben zu
lassen, wenn sie kreditwürdig (Kreditwürdigkeit= das Verhalten in Bezug auf die
Rückzahlung der Schulden. Bei einer geringen Kreditwürdigkeit vertraut die
Bank dem Schuldner weniger und der Kreditbetrag ist dementsprechend
limitiert.)genug sind.
Eine weitere Möglichkeit ist es ihr Vorhaben bei Kickstarter zu bewerben, wo
sie dann von vielen einzelnen Personen keine Geldsummen geliehen
bekommen. Dies hat den Vorteil, dass sie schon im Vorhinein erkennen, ob ihre
Idee akzeptiert wird.
Und dann bleiben noch Kredite von Verwandten und Bekannten, die in der
Regel keine Zinsen verlangen, was sich sehr positiv auf ihr Unternehmen
auswirken kann, da dann auf den Monatlichen Überschuss nicht auch noch
Zinszahlungen anfallen. Die Zinszahlungen sind vor allen für den Anfang, aber
auch für größere Unternehmen sehr belasten, da sie meist viel Geld in
Anspruch nehmen, dass besser in andere Dinge reinvestiert werden sollte.
Egal aus welcher Quelle das Kapital zugeführt wird, das Kapital, das auf Kredit
aufgenommen wurde wird als Fremdkapital bezeichnet. Große Unternehmen
machen im Prinzip nichts anderes als wir in unserem Beispiel. Wenn größere
Unternehmen, die börsennotiert sind, also eine Aktie besitzen, die an der Börse
gehandelt wird Geld brauchen, dann legen sie eine Anleihe auf, die dann
gekauft werden kann. Die Zinsen, die man als Anleihekäufer bekommt sind im
Prinzip nichts anderes als die Zinsen die für einen Kredit an die Bankk gezahlt
werden.
Das Kapital, dass wir selbst dazu geben ist unser Eigenkapital und wirft einen
Gewinn ab, der so hoch ist, wie der Überschuss unseres Unternehmens (Die
Summe, die übrig bleibt, wenn alle Anderen Zahlungen bezahlt wurden.).
Zehn Jahre gehen ins Land und unser Unternehmen gedeiht prächtig. Durch
gute Umsätze konnten wir unser Geschäft erweitern und besitzen jetzt eine
Restaurantkette, die 30 Unternehmen umfasst. Da wir unser Unternehmen
jetzt weiter ausbauen wollen müssen wir weiteres Kapital aufnehmen, also den
Fremdkapitalanteil erhöhen. Diesmal wollen wir aber keinen Kredit aufnehmen,
da die Zinslast zu groß wäre und auch unsere Verwandten haben nicht
genügend Geld um unsere geplante Erweiterung zu finanzieren. Der nächste
Schritt ist es also an die Börse zu gehen und eine Aktie aufzulegen. Dazu gehen
wir zu der Bank, bei der wir auch schon den Kredit aufgenommen haben und
lassen den Börsengang planen. Wir wollen 10 Millionen Aktien zum Festpreis
von zwei Euro pro Aktie verkaufen. Das bedeutet, dass wir auf einen Schlag 2
Millionen Euro Kapital bekommen und unser Unternehmen jetzt ausbauen
können. Die Käufer der Aktien haben allerdings mit dem Kauf einer Aktie ein
Mitbestimmungsrecht(wenn die Aktien nicht von diesem Recht freigesprochen
wurde) und ein Recht auf einen Anteil des Gewinns. Nach diesem Prinzip sind
wir ein börsennotiertes Unternehmen geworden und der Preis unserer ‚Aktie
wird durch die Entwicklung unseres Unternehmens beeinflusst.
Sollten wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal Kapital benötigen, können
wir auch weitere Aktien auflegen. Dieser Vorgang wird dann als
Kapitalerhöhung bezeichnet.
2.Optionsscheine
Um den Sinn von Optionsscheinen zu erklären, betrachten wir ein einfaches
Beispiel. In der Stadt in der wir leben gibt es eine Bäckerei, die Brötchen für 20
Cent pro Stück anbietet. Da die Preise für Mehl in den letzten Jahren sehr stabil
waren und kaum Inflation herrschte hat sich der Preis der Brötchen in den
letzten 4 Jahren nicht geändert. Der Besitzer der Bäckerei weiß, dass er den
Preis der Brötchen erhöhen muss, wenn der Mehlpreis steigt, doch dann
werden viele Kunden trotz der schlechteren Qualität zum örtlichen Discounter
wechseln und dort ihre Brötchen kaufen. Um dies zu verhindern wendet sich
der Bäcker an einen ortsansässigen Investor, mit dem er aushandelt, dass er
ihm immer eine bestimmte Summe für das Mehl zahlt, egal, wo der Preis für
das Mehl grade liegt. Wenn der Mehlpreis also sinkt macht der Investor
Gewinn. Steigt er jedoch verliert der Investor Geld. Der Bäcker kann sich nun
sicher sein, dass er wegen den Schwankungen des Mehlpreises keine Kunden
verliert und der Investor hat die Chance auf große Gewinne.
Nichts anderes passiert auch an der Börse, nur indirekter, weswegen die
beschriebene Verbindung oft nicht klar wird. Wenn sie jetzt an der Börse
Optionsscheine kaufen, dann nehmen sie die Rolle des Investors in der
Geschichte ein. Sie müssen ebenso wie der Investor nicht direkt in Kontakt mit
der Ware kommen. Das bedeutet in der Geschichte, dass der Mehlproduzent
weiterhin Mehl direkt zum Bäcker liefert, nur dass der Investor die Rechnungen
des Bäckers zahlt und der Bäcker dem Investor einen festen Betrag gibt. Die
Differenz daraus ist der Gewinn/ Verlust des Investors.
3.Anleihen
Anleihen bedürfen im Prinzip keines Beispiels, das die meisten Menschen schon
einmal einen Kredit aufgenommen haben. Dieser Kredit war vermutlich fest
verzinst, sodass eine höhere Summe am Ende fällig wurde als zuvor ausgezahlt.
Der Unterschied ist, dass sie ihren Kredit mit Zinsen in Raten abzahlen mussten.
Anleihen werden jedoch nach einer bei Auflage festgesetzten Zeit vollständig
zurückgezahlt. Wie bei den Zinszahlungen vorgegangen wird ist unterschiedlich.
Bei längeren Laufzeiten werden die Zinsen meist jährlich ausgezahlt. Als Käufer
von Anleihen nehmen sie die Position der Bank ein, die ihnen einen Kredit gibt.