„Die 7 Todsünden “ – EiTElkEiT seiten

Altkalksburger 6
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien • P.b.b. • 03Z034951M
juni 2016
Rundschreiben & Mitteilungsblatt der Alt-Jesuitenschüler
„Die
Dr. Agnes
Husslein-Arco
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Mag. Renate Brauner
im Club
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Mag. Robert wegerer
im Gespräch
MENSCHEN
FÜR ANDERE
Seiten 4 – 6
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“
7 Todsünden
2
Altkalksburger 6/JUNI 2016
Termine
Editorial
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Liebe Altkalksburgerin,
lieber Altkalksburger,
liebe Leserin,
lieber Leser!
Do., 23. Juni 2016, 19 Uhr
serie: „Elder Statesmen“ mit Vizekanzler und
­Bundesminister a.D. Mag. Wilhelm Molterer
.......................................................................................................
Fr., 1. Juli 2016
Saisonausklang „Wir gehen rudern!“
Wir treffen uns um 15.30 Uhr zum Rudern, Plaudern und
Grillen im Ruderclub Alemannia in Korneuburg um 15.30 Uhr
Details siehe Seite 24.
.......................................................................................................
So., 30. Juli 2016, 18.30 Uhr
Ignatiusfest Vesper in der Jesuitenkirche Wien 1
So., 31. Juli 2016, 10.30 Uhr
Ignatiusfest Festmesse in der Jesuitenkirche Wien 1
.......................................................................................................
Fr., 9. September 2016, 17 Uhr
Saisonstart im Kollegium
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Fr., 23. September 2016, 15 – 20 Uhr
Einkehrnachmittag im Club
mit P. Christian Marte SJ, Details siehe Seite 23.
.......................................................................................................
Bitte um Anmeldung zu den Veranstaltungen
Clubsekretariat Tel. 0664/527 42 44 bzw per Email unter
[email protected] bzw. online www.altkalksburger.org
.......................................................................................................
Einladung zum
KK Schulfest 2016
Die Schulgemeinschaft von Volksschule und
­Gymnasium lädt herzlich zum ­Schulfest 2016
am Freitag, 24. Juni 2016 ein.
Wir benötigen Tombolapreise vom Kugelschreiber bis zu einem der Hauptpreise!
Die Tombola-Preise können bis 20. Juni im
AKV-Club-Sekretariat (Frau Hölzl, Frau Dräxler)
als auch in der Schule im Direktionssekretariat
(Frau Schindler) abgegeben werden.
Es ist sehr erfreulich, dass sich unsere Veranstaltungen durchaus respektablen Zuspruchs erfreuen. Auch die Tatsache, dass viele „JungAltkalksburger“ regelmäßig in den Club kommen, macht uns Mut und
lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.
Die Ballvorbereitungen für 2017 haben schon begonnen, unsere
Ballpräsidentin, Mag. Angelika Bühler (MJ93) und Claudia Dräxler
von unserem Sekretariat sind schon am Organisieren.
„Save the date“: 20. Jänner 2017 - 73. Altkalksburger Ball
Eine Tradition, die ich gerne übernommen habe, sind die Auftakt- und
die Ausklangveranstaltungen zu Beginn und Ende unserer Saisonen.
Es ist und bleibt mir ein großes Anliegen, den Kontakt der Altkalksburger Vereinigung zum Jesuitenorden, zum Schulerhalter, aber auch
und insbesondere zum Kollegium selbst besonders zu pflegen. In diesem Sinne war auch unsere Auftaktveranstaltung voriges Jahr im Kollegium und wir genossen eine Hausführung durch Schülerinnen und
Schüler des Kollegiums, die uns unter der Ägide von Frau Prof. Alice
Seiz und Herrn Präfekt Albert Roth durch das Haus geleiteten. Der
Direktor des Gymnasiums, Herr Prof. Mag. Michael Dobes hieß uns
herzlich willkommen und gleich zu Beginn entstand die Idee, dass die
jungen Kalksburger uns sozusagen „an der Hand nehmen“ und durch
das Haus führen. Ältere Semester wie Klaus Daubek (MJ68) und Hans
Portisch (MJ55) trugen mit köstlichen Anekdoten aus alten Zeiten
viel zum Unterhaltungswert der Veranstaltung bei. Viele Altkalksburgerinnen und Altkalksburger, die damals nicht dabei waren, zeigten
sich interessiert, auch wieder einmal ihre alte Schule zu besuchen.
Daher werden wir die Auftaktveranstaltung im Kollegium zur Tradition
machen und uns auch heuer wieder, am Freitag, dem 9. September
2016, im Kollegium treffen.
Wir bekommen viel Zuspruch zur Gestaltung des Rundschreibens,
was uns natürlich sehr freut; gleichzeitig bitte ich aber zu bedenken,
dass wir auch auf Sponsoren und Inserenten angewiesen sind, die uns
die Finanzierung unseres Rundschreibens ermöglichen. Also bitte,
seid großzügig!
Bis bald im Club,
Euer
Schon jetzt herzlichen Dank!
Bei Fragen stehen wir gerne unter Tel. 0664/440 09 00 bzw.
[email protected] zur Verfügung.
Weitere Infos: http://elternverein.kalksburg.at/schulfest/
Heuer werden die Spenden zur Sanierung des
„ASA Gebäudes“ verwendet.
Wir freuen uns auf euch!
Isabel Kopezky
Stefan Wurst (MJ79)
präsident der altkalksburger vereinigung
Impressum
Altkalksburger Vereinigung, Ballhausplatz 1/7, A-1010 Wien, (Eingang Innerer Burghof/Amalientrakt, Tor unter der Mondphasen/Sonnenuhr) , T. 01/533 09 26 • [email protected] •
www.altkalksburger.org • mobil 0664/5274244 Frau Monika Hölzl (Clubsekretärin) • Bank: Ktn.
7014400, BLZ: 32000, Raiffeisenbank Wien • IBAN (AT243200000007014400) • BIC (RLNWATWW) • ­Medieninhaber und Herausgeber: Altkalksburger Vereinigung • Redakteur: P. Michael
Zacherl SJ, Grafische Gestaltung: Mag.art. Georg Lohmer;
Beiträge, Fotos, Vorschläge für das Rundschreiben bitte an das Vereins­sekretariat.
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
Dr. Agnes Husslein-Arco
Direktorin der Galerie Belvedere zu Gast im Club
Auf Einladung unseres Präsidenten Dr.
Stefan Wurst durften wir am 5.April 2016
die Direktorin der österreichischen Galerie
Belvedere, Frau Dr. Agnes Husslein-Arco,
gelernte Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin, im Club begrüßen. Unter der gefühlvollen und kompetenten Begleitung
unseres „Kunstattaches“, Prof. Peter Baum
(MJ58), entwickelte sich ein anregendes
Gespräch von hohem intellektuellem Unterhaltungsniveau.
Geprägt durch ein adelig-künstlerisches
Elternhaus, Frau Dr. Husslein-Arco ist Enkelin des Malers Herbert Boeckl, und nach
Abschlusss einer erfolgreichen Karriere im
Eistanzen, studierte Agnes Husslein-Arco
Kunstgeschichte und Archäologie an der
Universität Wien, der Sorbonne und der
Ecole de Louvre. Als wichtige Stationen
ihres Berufslebens folgten u.a. Direktorate
von Sotheby´s Österreich, des European
Development des Guggenheim-Museums,
sowie des Rupertinums in Salzburg.
Seit 2007 ist Frau Dr. Husslein-Arco
Direktorin der Österreichischen Galerie
Belvedere. Während einer bis heute sehr
erfolgreichen Amtszeit ist es ihr gelungen,
das Belvedere, neben der Albertina und
dem KHM, zu einem der drei bedeutendsten Kunstmuseen Österreichs zu machen.
Durch umfangreiche bauliche Veränderungen, wie Umbauten des Unteren Belvedere, des Prunkstalls und der Orangerie,
ebenso wie nach Neueröffnung des „21erHaus” als Museum für zeitgenössische
Kunst, konnten neue Ausstellungsflächen
erschlossen, und dadurch das Repertoire
beträchtlich erweitert werden. So besuchten im Jahr 2015 knapp 1,3 Millionen
Menschen die Ausstellungen, was sich
auch positiv auf das Gesamtbudget des
Hauses auswirkte, von dessen 16 Mill. €
der Erlös aus den Eintrittskarten rund die
Hälfte ausmacht. Mit der zusätzlichen Einrichtung des Research Centers am Rennweg wird Wissenschaft und Grundlagenforschung auf hohem Niveau ermöglicht.
Durch die Beantwortung der Fragen
aus dem Auditorium ergab sich die Gelegenheit, die eine oder andere Anekdote aus
dem Leben einer österreichischen Kunst-
managerin zu erfahren, wie beispielsweise
die Posse um ein „salzbürger“ Museum im
und am Berg („hat mein Vorfahre W. A.
Mozart mit einem Fußtritt aus Salzburg
vertrieben, so will ich das durch meine
Kunstorganisation wieder gut machen“),
und nähere Umstände um die Schließung
des Essl-Museums.. Letztendlich konnte
auch die richtige Aussprache von Belvedere geklärt werden, handelt es sich dabei
doch um ein Wort italienischen Ursprungs
(belvedere: Aussichtspunkt; Anm.d.Verf.).
Zusammenfassend, erlebten die Anwesenden einen kurzweiligen und informativen Abend mit einer weltweit anerkannten
Kunstmanagerin.
Aufmerksamen BeobachterInnen konn­
te dabei das Erfolgsgeheimnis von Frau
Dr. Husslein-Arco nicht verborgen bleiben: Kompetenz, Zielstrebigkeit, Humor
und Kommunikationsfähigkeit. Zum Dank
und zur Erinnerung an den Besuch im Club
gab´s Blumen und von Prof. Peter Baum
eine Luftbildfotografie des Belvedere aus
seiner eigenen Kunstwerkstatt.
Fritz Wrba (MJ69)
Präsident Dr. Wurst überreicht ein blumiges
Dankeschön an Dr. Agnes Husslein-Arco.
Dr. Agnes Husslein-Arco mit Prof. Peter Baum am Podium.
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
„Die 7 Todsünden“ – Eitelkeit
AKV-Reihe
Am Mittwoch, dem 27. April fand die AKV-Serie „Die 7 Todsünden“ ihre Fortsetzung.
Unter der Moderation von Fritz Wrba (MJ69) diskutierten der Theologe und ­
Gynäkologe Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber und der Kabarettist, Autor
und Schauspieler Dieter Chmelar über die Eitelkeit.
V.l.n.r.: Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber, Dieter Chmelar, Stefan Wurst und Fritz Wrba.
Für eine intellektuelle Annäherung an das
Thema „7 Todsünden“ sollte man wohl mit
dem Studium des Katechismus beginnen
und sich weiter in moraltheologische Fachliteratur vertiefen. Auch ein Zugang über
die bildende oder darstellende Kunst ist
möglich. Sogar in der filmischen Unterhaltung kann man mitverfolgen wie Brad Pit
am Ende von „Sieben“ dem Zorn anheimfällt. Will man sich allerdings dem Thema
menschlich nähern, so muss man das Gespräch suchen. In diesem Sinne fand am
27. April 2016 die zweite Veranstaltung zu
den sieben Todsünden in den Clubräumlichkeiten der Altkalksburger Vereinigung
statt.
Nach der durchaus launig gehaltenen
Vorstellung des Podiums durch unseren
Präsidenten Stefan Wurst gab zunächst
Prof. Fritz Wrba (MJ69) einen kurzen Abriss über die Kulturgeschichte der Eitelkeit,
bevor er sich mit der Frage „Was bedeutet
für Sie Eitelkeit?“ an die beiden eingeladenen Gäste wandte. Prof. Johannes Huber
eröffnete daraufhin mit einem Ausflug in
die Biologie des Menschen, in der die äußerlichen Reize sowohl des Mannes als
auch der Frau in ihrer Signalwirkung auf
den anderen bzw. die andere dem Fortbestand der Art dienlich sind. Herr Dieter
Chmelar konnte bei den Ausführungen des
„Hormon-Papstes“ Huber zu Testosteron
nicht umhin, das Bild vom „Testosteron
aus dem Wasserschlauch“ zu bemühen.
Quintessenz der einleitenden Worte von
Prof. Huber war jedoch, dass Nachhaltigkeit im Schmücken des eigenen Körpers
und die Liebe zu den eigenen Fähigkeiten
per se noch nicht sündhaft sind, sondern
erst deren Übertriebenheit. Dieser Sicht
schloss sich auch Herr Chmelar an, der
herausstrich, dass die Todsünden ja besser
als „Wurzelsünden“ bezeichnet werden. Im
Grunde seien diese Eigenschaften oder Haltungen Triebfedern des Fortbestandes der
menschlichen Art, die aber leider auch zum
Treibsand werden können. Die Auswüchse
der Eitelkeit beschreibt er als Früchte am
Baum der mangelnden Erkenntnis. Das
Streben nach der Befriedigung, angesehen
zu sein, endet in der Obsession, wahrgenommen zu werden.
Als das Gespräch in Richtung Strategien gegen Todsünden gelenkt wurde,
fielen auf einmal Worte wie „verständig“,
„gerecht“, „besonnen“ und „tapfer“. Kurz
– die Kardinaltugenden wurden als Gegen-
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
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pol positioniert, nicht ohne den Einwand
von Herrn Chmelar, dass auch diese eitel
vor sich hergetragen werden können. An
dieser Stelle wurde allerdings auch darauf
verwiesen, dass die Mystik im ausgehenden Mittelalter zu einer gewissen Selbstvergessenheit geführt hat, was gemäß
Sloterdijk erst die wunderbaren Leistungen der Renaissance ermöglicht hat. Prof.
Huber erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die letzte Papstwahl, nach
der Papst Franziskus nicht, wie von der
Tradition vorgesehen, in roten Pantoffeln,
sondern in seinen ausgelatschten Schuhen am Balkon erschien und damit ein
kleines Zeichen gegen den Prunk setzte.
Diesem bewussten Sich-Zurücknehmen
steht oft die Eitelkeit der Hintergrundprominenz gegenüber, die unbedingt im Bild
sein muss, wie Herr Chmelar anhand von
zahlreichen Erlebnissen aus seiner Zeit als
Seitenblicke-Reporter schildert.
Vor der Pause erhielten die Anwesenden von Prof. Huber noch ein paar
Ratschläge zum „Jungbleiben“, die aber
schwer einzuhalten waren bei Leberkäse
und Bier.
Der zweite Teil der Veranstaltung wurde von Herrn Chmelar mit einer lockeren
Folge von Anekdoten eröffnet. Für das
Publikum gab es dann die Möglichkeit,
Fragen an das Podium zu stellen und eigene Sichtweisen zur Thematik einzubringen. So wurde die Frage aufgeworfen, ob
es nicht besonders eitel sei, das Leben zu
verlängern, nur um das Gleiche wieder
durchmachen zu können. In den weiteren
Fragen und Beiträgen, kam aber auch klar
zum Ausdruck, dass Triebfedern der Eitel-
keit, „Selbstliebe“ und „Wettbewerb“ nicht
von vornherein sündhaft sind. Es ist immer
eine Frage des Augenmaßes und der Kultivierung. Mit der Eitelkeit ist, wie auch bei
den anderen Wurzelsünden, eine Haltung
verbunden, die zu sündhaftem Verhalten
führen kann. So war es auch nicht verwunderlich, dass die beiden Diskutanten
von Prof. Wrba gebeten wurden, in den
Schlussworten ihre Rezepte gegen die eigene Eitelkeit preiszugeben. Herr Chmelar
bekannte sich zur Selbstironie und sich
selbst ja nicht zu wichtig zu nehmen. Prof.
Huber verwies auf seine noch verbleibende Lebensspanne, die er mit etwa 5000
Tagen bezifferte. Sich diese vor Augen zu
führen, relativiere vieles und lenke seinen
Blick auf das Wesentliche: das Leben als
Ernstfall der Selbsterziehung, um sich aus
der „Rohstofflichkeit“ zu führen.
Es war ein gelungener Abend, eine ausgeglichene Mischung aus Ernst und Heiterkeit. Schade, dass ich die erste Veranstaltung dieser Serie zur „Gier“ versäumt habe,
aber ich freue mich schon auf die nächste,
zur „Wollust“, am 7.Juni.
Heinz-Bodo Schmiedmayer (MJ81)
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
Ein Abend über Eitelkeit und über einen Kamm
In der christlichen Lehre zählt die Eitelkeit zu den Wurzelsünden. Durch sie wird
Denken und Trachten des Menschen von
Gott abgelenkt, hin zu sich selbst, zu seinem Körper und seinem Äußeren. In den
zeitgemäßen Darstellungen der Kunst wurde der Eitelkeit, vanitas, deshalb stets das
memento mori gegenüber gestellt.
Durch die europäische Aufklärung (18.
Jahrhundert) kam es zu einem zunehmenden Selbstbewusstsein des Menschen,
wodurch das bis dahin bestimmende,
moralisierende Konzept der grundsätzlichen Vergänglichkeit an Bedeutung verlor.
Selbstdarstellungen in der Kunst wurden
zum Instrument der Selbsterkenntnis, der
Auseinandersetzung des Menschen mit
sich und der Umwelt. Die Maxime soli deo
gloria wich dem Bedürfnis die Welt mit
eigenen Augen zu sehen, um seinen Platz
in der Welt begreifen zu können. Mit der
medialen Demokratisierung der Gesellschaft unserer Zeit blieb die Eitelkeit nicht
auf künstlerische Selbst-Reflexionen beschränkt, sondern wurde zum Geschäft:
TV Sendungen, deren Inhalte lediglich
der Selbstdarstellung dienen, verschaffen
Quoten, medizinische Mittel versprechen
attraktives und jugendliches Aussehen.
Die bevorzugte Darstellung der schönen
Jugend wird in der Werbung erfolgreich
als Vehikel eingesetzt, um Bedürfnisse zu
wecken.
Eitelkeit ist ein Verhalten, das sich
durch die Evolution in der Spezies Mensch
erhalten hat, weil es sich in irgendeiner
Form für die Erhaltung der Art als nützlich erwies. Im Tierreich etwa zeigt Balzverhalten Signale, die von Menschen als
eitel wahrgenommen werden. Buntes Federkleid, stolzierendes Bewegen und aufreizendes Rufen etwa bescheren uns den
eitlen Pfau, den Gockel. Eine der Wurzeln
von Eitelkeit wäre somit im Balzverhalten
zu suchen.
Merkmale, die dazu dienen, geschlechtsspezifische Signale an das jeweilige „Gegenüber“ auszusenden, unterliegen in ihrer Entwicklung und Ausprägung
speziellen hormonellen Steuerungen und
dienen primär dem biologischen Informationsaustausch zur Arterhaltung. Der äußerliche Aspekt körperlicher Merkmale ist
eine wichtige Grundlage der Partnerwahl.
So bewerten Frauen bei Männern deren
Schulterbreite in Relation zum Bauchumfang, und Männer bei Frauen deren ausladende Form im Bereich von Hüfte und
Becken. Das Erhalten der Signale durch
Bestreben nach jugendlichem Aussehen
ist ein wesentliches Element von Eitelkeit,
wobei das Wesen von „Antiaging“ nicht
darin liegt, länger leben zu können, sondern darin, dass die Lebensjahre des (hohen) Alters in guter Verfassung verbracht
werden können.
Eitelkeit drängt in die Öffentlichkeit.
Davon betroffene Personen weisen in ihrem Wunsch nach Aufmerksamkeit eindeutig Merkmale von Suchtverhalten auf.
Das Stehen im Rampenlicht ist wie eine
Sucht, für dessen Erhaltung Vieles getan
wird.
Der Kamm: Eitelkeit wird in der bildenden Kunst häufig als Frau dargestellt,
die ihr Haar, in einen Handspiegel blickend, veträumt kämmt. Diesem Eindruck,
dass deshalb Eitelkeit vorwiegend weiblich
sei, wird von Dieter Chmelar entschieden
entgegengetreten. Mit dem sicheren Gespür des Kabarettisten weist er unter verschmitztem Lächeln darauf hin, dass ihm
nicht entgangen sei, dass Prof. Huber Besitzer und Benützer eines Taschenkamms
sei, was den Angesprochenen sofort veranlasste, mit elegantem Schwung, wie ein
Zauberer, einen klappbaren Kamm aus der
Innentasche seiner Jacke hervorzuholen
und erhoben darauf hinzuweisen: „Natürlich, der Kamm ist von der Lufthansa“.
Dieser eindrucksvolle Beweis männlicher
Eitelkeit bedurfte keiner weiteren Erläuterung oder Diskussion.
Die Amtskirche selbst ist nicht frei
von Eitelkeit, denkt man beispielsweise an
den Pomp hoher Würdenträger, was von
Prof. Huber mit einer Anekdote bedacht
wird:
Als der neugewählte Papst Franziskus sich
im Ankleidezimmer der Sixtinischen Kapelle für das Hinaustreten auf den Balkon
vorbereitete, wurde er vom Zeremonienmeister gedrängt, sich mit roter Mazetta
und roten Schuhen zu bekleiden. Seine
Weigerung, dieser Tradition zu folgen, begründete der Papst angeblich mit den Worten „Der Karneval ist aus“ - worauf er in
weißer Soutane und mit Sandalen vor die
am Petersplatz wartende Menge der Gläubigen trat.
Eitelkeiten bekannter Persönlichkeiten lassen sich gut durch deren Bonmots darstellen, wie von Dieter Chmelar in
einem Feuerwerk von G´schichterln und
Sagern Prominenter eindrucksvoll vorgeführt. Legendär davon Kreiskys selbstironisches Bekenntnis zur Eitelkeit, als er
freimütig einem Journalisten bekannte: Sie
haben keine Ahnung, wie viel an Lob ich
vertragen kann.
Die Fragen aus dem Auditorium betrafen u.a. Antiaging und Verlängerung des
Lebens, sowie, ob Menschen die Gutes
tun, wie Mutter Theresa, auch aus Eitelkeit
handeln.
Grundsätzlich ist Eitelkeit nichts
Schlechtes, es kommt dabei, wie immer
im Leben, auf die Dosis an. Als Empfehlung
gegen übertriebene Eitelkeit hilft, ­getreu
der Inschrift am Apollotempel in Delphi,
gνwθι σεαυτoν (erkenne dich selbst),
­Humor und Selbstironie – wie von den
Diskutanten des Abends auch mehrfach
demonstriert.
In Zusammneschau bot sich den Besuchern ein informativer Abend auf hohem
intellektuellem Niveau mit grossem Unterhaltunsgwert dar – für den Moderator war
es ein wenig wie bei den „Science Busters
auf altkalksburgerisch“.
Fritz Wrba (MJ69)
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
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Oktavaner-Cocktail 2016
Am 26. April konnten wir die angehenden
Maturanten des Jahrgangs 2016 als Gäste
in unseren Clubräumen zum traditionellen
Oktavaner-Cocktail begrüßen. Heuer nicht
– wie in den vergangenen Jahren – als
Schlusspunkt der Wallfahrt nach Mariazell.
Dies hatte zur Folge, dass sich unser – dank
Peter Halama (MJ79) – reichhaltig gefülltes Buffet besten Zuspruchs erfreute. Die
letzten Gäste verließen erst nach 22 Uhr
den Club, um noch eine Clubbinglocation
in der Innenstadt aufzusuchen.
Angesichts der bevorstehenden Bundespräsidentenwahlen diskutierten wir mit
den Jungwählern nicht nur über alle Pros
und Contras der neuen Zentralmatura und
des herausfordernden Aufnahmetests an
der Medizinuni, sondern auch über den
möglichen Ausgang der Wahl.
Fortsetzung auf Seite 9
29.01.14 11:10
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
„Ein Hallöchen ist nicht genug…“
Mag. Renate Brauner zu B
­ esuch im AK-Club am 12. Mai 2016
Ihr Auftreten wirkte familiär bis unaufdringlich, im Gegensatz zu ihrer starken
Ausstrahlung, die sie auch gleich mit dem
ersten „Hallöchen“ unmissverständlich ihrem Gegenüber signalisierte. Und so ging
es auch in die Begrüßungsrunde, in der
unser Präsident Stefan auf die Atmosphäre
des Clubabends einstimmend, die einleitenden Worte fand. Und da war einiges
zu erzählen, denn mit der Unzahl an politischen Funktionen in Ihrer Laufbahn ist
Frau Mag. Brauner gefordert, diese taxativ
auflisten zu können.
Dann startet unser Gast mit auffallend
schnellem Tempo. Ihr Thema sehr allgemein: rund um Wien, Finanz, Sicherheit,
aktuelle Politik. In dieser sprachlich sehr
ausgewählten Rede wirkt es, als sei ihre
Sorge allen Wienern und Wienerinnen
und ihrem heißgeliebten „Motschgern“
gewidmet. Denn eigentlich geht es uns
in Wien mit Abstand sehr, sehr gut, auch
wenn wir – verwöhnt auf hohem Niveau
den Lebensstandard genießend – uns immer wieder beklagen, dass das Geld beim
Fenster hinausgeworfen, die Politik zu
„freundschaftlich“ gestaltet wird und uns
Probleme wie Flüchtlingswellen einfach
überrennen. In ihrer Argumentation wirkt
sie gezielt sachlich, wobei der Eindruck ihrer fast mütterlichen Sorge um das Wohl
des Wieners nicht unter den Scheffel gestellt werden kann – eine emotionale Bindung die ihren Ausdruck sehr prägt.
Mag. Renate Brauner mit Präsident Dr. Wurst am Podium.
Erleichterung ist ihr anzumerken, wenn
sie das Thema wirtschaftliche Weiterentwicklung anspricht, wo ihre größte Sorge
der soziale Friede und dessen Gestaltungsfreiraum innerhalb der derzeit angespannten ökonomischen Wirtschaftslage zu sein
scheint.
Doch dann im gleichen Atemzug ein Lächeln, als sie über die starke Zuwanderung
im letzten Jahrzehnt von über 300.000
Menschen berichten kann. Ein Beweis
dafür, dass doch viele der Ansicht sind,
wie sie sagt, „hier will ich leben“. Und mit
diesem Stichwort wirkt ihr Referat gleich
noch viel energiegeladener und emotional
betonter, denn es ist einfach wichtig, dass
in einer solchen Stadt fast 10% als Studenten leben, die mit Sicherheit nur eines wollen – ihre Stadt! Und gleichzeitig stolz gegenüber den bundesdeutschen Nachbarn
die Stimme erhebend stellt sie die Tatsache
in den Raum, nur Wien hat diese Lebensund Bildungsqualität. Als Stadt Wien sind
wir im Life-Science Bereich als die Nummer
Eins für Investitionen von über 500 Mio €
bewertet worden – hier schlägt das Herz
der Ökonomin gleich noch viel höher, und
als Volkswirtin fühlt sie sich, als müsste sie
sich um den ganzen Wiener Kindergarten
kümmern.
Auch wenn ihre „Ziesel-Schützer“
nur mit Riechsalz auszutreiben sind, ihre
„Schanigärten“-Probleme umfangreicher
sind als ihre ausgestreckten Arme, pflegt
sie ihre Kommunikation, „braucht‘s dabei
immer ganz handfest“ und „sogt nix, was
sie net so mahnt“.
Schließlich zeigt sie sich gegenüber
dem Thema „16-Jährige und ihre Zukunftsängste“ sehr aufgeschlossen und
offen und erklärt, dass man sich bei dieser Generation schon beim Frühaufstehen
Gedanken machen muss, wie und wo man
die Zukunftsgeneration der Wiener richtig
abholen kann, um sie zu motivieren. Denn
nichts beeinflusst das Zukunftsbild eines/
er 16-Jährigen mehr als politische Stagnation, wie man sie momentan in Medien
und Gazetten nachlesen kann. „Und ganz
wichtig, lieber Präsident: der neue Bundeskanzler wird erst nächste Woche bekannt
gegeben, Dienstag.
Der Abend schließt erst um ca. 22 Uhr,
gefolgt von Einzelgesprächen, die sorgsam
beantwortet werden.
Dr. Oliver Dinstl (MJ87)
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
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Fortsetzung von Seite 7
Oktavaner-Cocktail 2016
Von den insgesamt 76 Oktavanern folgten
71 unserer Einladung, was für einen gelungenen Werbeeffekt der im Jänner stattgefundenen Maturantenberatung spricht.
Nach den Begrüßungsworten unseres Präsidenten rührte Vorstandsmitglied (Ressort „Kontakte zur Schule“) Edgar Müller
(MJ82) nochmals die Werbetrommel und
schilderte unseren jungen Freunden eindrücklich die privat wie beruflich hilfreichen Kontakte, die man in der Vereinigung
knüpfen kann.
Zur Freude des ebenfalls anwesenden
Direktors Michael Dobes betonte Edgar
auch die im Berufsleben immer wichtiger
werdenden persönlichen Kompetenzen,
die gerade in einer solchen Schule wie dem
Kollegium verstärkt gefördert werden. Alle
die mit unseren Gästen in einen intensiveren Dialog traten, konnten sich von deren
persönlicher Reife überzeugen.
Wir alle hoffen sehr, dass sich möglichst
viele von Ihnen aktiv in das Vereinsleben
einbringen und künftig auch Funktionen
übernehmen werden, um den Fortbestand
der Vereinigung zu sichern und deren Attraktivität zu steigern. Wir wünschen allen
einen positiven Abschluss der Matura und
anschließend einen unvergesslichen und
erholsamen Sommer!
Edgar Müller (MJ82)
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Altkalksburger 6/JUNI 2016
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Faktenbasierte Entscheidungsfindung
Direktor der Arbeiterkammer Mag. Werner Muhm zu Gast im Club
Am 24. Mai 2016 hat Herr Mag. Werner
Muhm einen höchst anregenden und interessanten Abend im Club gestaltet. Schon
bei den präsidialen Einleitungsworten
wurde klar, um wen es sich handelt. Auch
wenn diese Zitate nicht immer das Wohlgefallen des Angesprochenen hervorgerufen haben, so ist die Revue durch die
Medienlandschaft doch recht eindeutig in
ihren Bezeichnungen gewesen („dunkelroter Ideologe“, „Präsidentendirektor“, „roter Rasputin“, etc)
Seine eigenen Einleitungsworte waren
seiner Vergangenheit und der Gegenwart
gewidmet - er steht für faktenbasierte
Entscheidungsfindung, die nach Möglichkeit für beide Seiten eine akzeptable
Win/Win Situation hervorbringen sollte. Er hat bereits in jungen Jahren einen
großen Überblick über die österreichische
Unternehmenslandschaft erhalten und
sieht das Leben auch bei Verhandlungen
nicht schwarz-weiss, sondern ist von Kompromissfähigkeit und den Grautönen bei
schwierigen Situationen überzeugt.
Als großer Befürworter der Leistungsgesellschaft, hier stellt er besonders leistungswillige Arbeitnehmer in den Vordergrund, ist ihm eine gute und fundierte
Ausbildung der aktuellen und zukünftigen
Arbeitnehmer ein besonderes Anliegen.
(hier erwähnte er HTL, HAK und FHs als
hochspezialisierte Bildungseinrichtungen
mit positiver Tendenz)
Generell sieht er bei der Bildungssitua­
tion eine Blockade in allen Ebenen und Bereichen.
Der Arbeitsmarkt wird nach seinen
Aussagen in den nächsten Jahren weiter
durch ausländische Arbeitskräfte (hier
wird eine EU-Erweiterung und das Ende
der Übergangsfrist für Kroatien besonders
hervorgehoben) vor große Probleme gestellt, dies ist natürlich auch der geografischen Lage Österreichs zuzuschreiben, da
alle Ballungszentren aus den umliegenden
Ländern innerhalb relativ kurzer Zeit erreichbar und damit auch für Pendler aus
dem Osten sehr interessant werden.
Was also ist aus dem Wahlkampf 2013
geblieben? Eine große Koalition, die seit
Jahren von Stillstand geprägt ist - da hat
auch die „Entfesselung“ nur sehr wenig
Wirkung erzielt.
De facto können wir uns von der
Steuer­reform an einen Posten erinnern: die
Registrierkassa - und die wiederum wird
Wirten, die ein hervorragendes Kommunikationsinstrument darstellen, als rotes
Tuch zusätzlich zu der Allergenbestimmung, der Erhöhung der Umsatzsteuer und
der neuen Rauchergesetze vorgehalten.
Angesprochen wurden unter Anderem
auch noch der Zustand der EU (hier die
Frage der Ukraine und Griechenlands, die
der Flüchtlinge, TTIP und Brexit) - bedeutet eine weitere Ostöffnung einen tiefen
Bruch, da für die Vielzahl der bedürftigeren Länder nicht mehr ausreichend Nettozahler zur Verfügung stehen?
Muss nach dem Beitritt Österreichs
in die EU nicht endlich eine Staatsreform
stattfinden, da ja eine Verwaltungsebene
hinzugekommen ist - und hier mit dem
Faktor 9 der Sinn nach der Verwaltung in
den Bundesländern und einer zentralen
Gesetzgebung besteht?
Schaffen wir unseren Kindern eine bessere
Zukunft oder bröckelt die Mittelschicht?
Wie schon eingangs erwähnt, ist die Frage
der Bildung unserer Kinder eine der größten Sorgen, die uns beschäftigt - und hier
nicht nur was wir unseren Kindern mitgeben wollen, sondern auch wo die Reise
arbeitsplatztechnisch in den nächsten Jahren hingeht. Braucht ein Land noch mehr
Ökonomen und Rechtsbeistände oder geht
der Wandel in Richtung hochspezialisierte
Gesundheitsberufe udgl.? Wieviele Jobs
stehen wie vielen Anwärtern gegenüber?
Der Punkt Fairness und Gerechtigkeit hat
den Bogen von den Panama Papers bis zur
Registrierkassa gespannt und hier war das
Ergebnis, dass Reiche zufrieden in Österreich leben sollen, allerdings auch hier ihre
Steuern entrichten müssen. Die Notwendigkeit einer Erbschafts- und Schenkungssteuer ist gegeben, allerdings nur, wenn
dadurch keine Unternehmungen gefährdet
werden.
Was ist also zu tun?
Es gilt, die Stimmung im Land zu drehen,
Handlungsfähigkeit zu beweisen, den Arbeitsmarkt und die Bildung im Auge zu
behalten - Rankings sind nicht immer als
Stimmungsbarometer zu werten.
In der anschließenden Diskussion ging es
um:
Arbeitszeit: Alt gegen jung - Arbeitnehmer gegen Arbeitgeber, wobei junge Arbeitnehmer eher die Work/Life/Balance
forcieren, allerdings auch bei der maxima-
11 Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
len Arbeitszeit Reformbedarf anmelden.
Kleinere Anpassungen wurden bereits
vorgenommen…
V e rsi c h e ru n gs m a k l e r
EU-Osterweiterung: Es gibt hier immer
eine politische und eine wirtschaftliche
Perspektive, wobei die Verträge von Bulgarien und Rumänien nicht ausgereift waren. 28 Mitlgliedsstaaten und mehr wird zu
viel - die Großen diktieren den Kleinen, die
Reichen wandern politisch nach rechts, die
Armen nach links, arbeitsmarktpolitisch
sind die Pflegekräfte aus dem Osten erwähnenswert, da ohne sie eine Aufrechterhaltung der Pflege- und Gesundheitsversorgung schwierig bis unmöglich wäre - alles
in allem ist die Perspektive schwierig.
Univ. Lektor KR Christian Schäfer (MJ74)
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Türkei: Ein Land, das nicht EU-Mitglied
ist, garantiert den Schutz der Außengrenzen - das ist undurchführbar!
Reform: Pflegegeld auf die oberen Stufen
beschränken, dafür Pflegekräfte im Angestelltenverhältnis forcieren.
Arbeitslose: Flüchtlinge wollen in Österreich studieren - welche Möglichkeiten
gibt es? Ist der Dienstleistungsscheck für
eine Beschäftigung von Flüchtlingen mit
Asylstatus eine Lösung? - Es gab hier in
Verhandlungen Ablehnung (warum?).
Eine weitere Frage war, ob langsame oder
schnelle Asylverfahren besser sind (auch
hier gibt es für beide Für- und WiderArgumente) - die wichtigere Frage war
allerdings, wie man abgelehnte Asylwerber wieder sicher und ohne Aufbauschen
durch die Medien aus dem Land verweisen
kann.
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Mindestsicherung/Notstandshilfe:
Ist hier eine Sachleistungsorientierung
sinnvoller? Bei 40 Jahren Teilzeiterwerbstätigkeit stellt sich die ASVG-Pension in
Höhe der Mindestsicherung dar - warum
sollten z.B. Frauen/Mütter/Menschen mit
Betreuungspflichten dann arbeiten gehen?
Erbschaftssteuer: Kann der Pflegeregress fallen? Warum ist die breite Masse
(die eine eher geringe Wahrscheinlichkeit
zu erben hat) dagegen? Wie sieht diese
Steuer dann aus, wenn 2/3 des Vermögens
bei 20% der Bevölkerung liegen (Geld +
Immobilien)?
Pensionsantrittsalter: Hier geht die
Tendenz in Richtung Rehabilitation vor
Pension, die Erhöhung des faktischen Pensionsalters kommt, viele Betriebe beschäftigen allerdings keinen Mitarbeiter über 55
Jahren.
Wohnsituation: Ist eine Liberalisierung
des Mietrechtsgesetzes von 1916 möglich?
Tatsache ist: der soziale Wohnbau ist überlaufen…
Herzlichen Dank an Herrn Mag. Werner
Muhm und alle Besucher für diesen anregenden und informativen Clubabend.
Isabel Kopezky
Mag. Werner Muhm im Gespräch mit Altkalksburgern
12
Altkalksburger 6/JUNI 2016
c l ubve r a n s ta ltu n g
DDr. Peter Schipka – Der „General“
zu Gast beim AKV-Mittagstisch
DDr. Peter Schipka (li) mit Präsident Stefan Wurst (MJ79) auf dem Podium.
Am 20. April besuchte uns Peter Schipka,
Generalsekretär der österreichischen Bischofskonferenz, im AK-Club zum gemeinsamen Mittagessen. Dabei berichtete er
sehr Interessantes aus seinem spannenden
Arbeitsalltag und beantwortete im Anschluss die zahlreichen Fragen der Zuhörer.
Peter Schipka wurde 2010 zum Generalsekretär der Bischofskonferenz gewählt. Davor hatte der doppelte Akademiker rechtswissenschaftlich als Assistent am Institut
für Strafrecht und Kriminologie bei unserem aktuellen Justizminister Dr. Brandstätter gearbeitet. Nach seiner Entscheidung
Priester zu werden, studierte er Theologie
in Wien und Oxford und wurde Assistent
für Moraltheologie an der Uni Regensburg.
Neben seiner aktuellen Tätigkeit als Generalsekretär betreut der Vielbeschäftigte
heute auch zusätzlich die Pfarre in WienRodaun.
Im von Stefan Wurst moderierten Gespräch
erfahren wir, wofür genau eigentlich der
Generalsekretär zuständig ist: Seine Aufgaben reichen von der Vorbereitung und Organisation der regelmäßigen Konferenzen
der österreichischen Bischöfe über die Verwaltung der zugeordneten Stellen wie z.B.
der Kathpress, der Koordinationsstelle für
Mission und Entwicklung, das Medienreferat bis hin zu den Jugendorganisationen.
Öffentlich tritt die Bischofskonferenz immer wieder mit Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen auf. Die Letztverantwortung
für die meisten Bereiche liegt allerdings
bei den Diözesen, die Bischofs­konferenz
muss die allermeisten Themen einstimmig
beschließen und sie ist im Vergleich zu den
Diözesen keine höhere Instanz.
In der anschließenden regen Diskussion ging es dann schwerpunktmäßig um das
Thema Schule und Kirche: Peter Schipka
berichtete beispielsweise zum Thema
Kreuz im Klassenzimmer, dass Forderungen zur Entfernung bislang noch nie von
anderen Religionsgemeinschaften gekommen wären, sondern immer nur von atheistischer Seite. Überhaupt sei das Verhältnis
zu den anderen Religionsgemeinschaften
ein sehr gutes. An der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems wird so
z.B. ab Herbst 2016 erstmals eine Ausbildung für christliche, muslimische und jüdische Religionslehrer und -lehrerinnen
stattfinden.
Als Abschluss gab uns Peter Schipka
ein persönliches Anliegen mit auf den Weg:
Wir alle und insbesondere die Laien mögen
uns als Katholiken öffentlich engagieren
und nicht im Glauben leben, dass öffentliches Engagement ausschließlich Aufgabe
der Bischöfe wäre.
Florian Wollrab (MJ96)
13 Altkalksburger 6/JUNI 2016
s p ot o n
In unserer Rubrik „Spot on” sprechen wir mit Mitgliedern unserer Vereinigung.
Dabei interessieren uns private wie berufliche Aspekte sowie das „Geheimnis ihres Erfolges”.
Der Wortlaut ist so originalgetreu wie möglich gehalten.
Sich nicht so wichtig nehmen
Mag. Walter Friedl (MJ81) (Kurier Redaktionsgesellschaft mbH & Co KG)
im Gespräch mit Mag. Robert Wegerer (MJ83).
Du bist schon ziemlich lange in der Immobilien-Branche tätig. Die Preise haben in den vergangenen Jahren ziemlich
angezogen. Leistbares Wohnen wird immer teurer. Manche sprechen schon von
einer Blase. Gibt es die tatsächlich?
Ich meine, nein. Obwohl die Preise gestiegen sind, sind wir im internationalen
Rahmen noch einigermaßen moderat unterwegs, wenn man das mit vergleichbaren
Städten wie München oder Rom vergleicht.
Woran liegt es aber, dass die Preise nun
auch bei uns derart steigen?
Zum einen wollen viele ihr Geld bei dem
Zinsniveau nicht mehr auf die Bank tragen, sondern investieren lieber in eine
Wohnung. Mit steigender Nachfrage gehen
natürlich auch die Preise in die Höhe. Zum
anderen verleitet die Null-Zins-Politik viele, einen Kredit aufzunehmen und damit
eine Immobilie zu erwerben.
Steckbrief
Mag. Robert Wegerer (MJ83)
Geboren am 24. Mai 1965,
glücklich verheiratet, 3 Kinder,
2 Enkelkinder, 1 Hund
1983 Matura im Kollegium Kalksburg
Studium der Rechtswissenschaften in Wien
Beruflich: ab 1990 Leiter der Hausverwaltung der EBG Gemeinnützige Genossenschaft,
ab 1992 Leiter der Hausverwaltung der
ÖRAG Österr. Realitäten AG,
ab 1996 Leiter des gewerblichen Bereiches
der Hausverwaltung Rustler bzw. ab 2002
geschäftsführender Gesellschafter.
Seit 2008 geschäftsführender Gesell­
schafter der Rustler Gruppe.
Und wenn ich nicht arbeite, findet man
mich am Berg, entweder Schi fahrend oder
kletternd.
Was kostet denn derzeit eine Mietwohnung in Wien innerhalb des Gürtels im
Schnitt?
Das hängt natürlich von der Lage ab, aber
als Richtwert für eine 100-QuadratmeterWohnung muss man schon mit 1300 bis
1400 Euro rechnen – inklusive Umsatzsteuer und Betriebskosten.
Das ist aber für die meisten Familien unerschwinglich.
Dazu muss man sagen, dass die durchschnittlichen Einkommen nicht in dem
Ausmaß gestiegen sind wie die Preise für
Immobilien.
Der berühmteste Immobilien-Tycoon
derzeit ist der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump,
der die amerikanische Innenpolitik aufmischt. Kannst Du Dir vorstellen, ebenfalls einmal in die Politik einzusteigen
– wie es Deine Jahrgangskollegen Thomas Prantner (Ex-Gemeinderat der Hinterbrühl, jetzt ORF-Online-Chef) und
Erich Moser (aktueller Bürgermeister
ebendort) getan haben?
Nein, sicher nicht. Das ist nichts für mich.
Du hast mir erzählt, dass Du einmal eine
Auszeit von Deinem Betrieb genommen
hast und ein Jahr lang auf Weltreise
warst. Wie kam die Idee dazu?
Ich wollte das Unternehmen immer schon
so aufstellen, dass es ohne mich funktio­
niert. Im Mai 2012 war es dann soweit.
Die Kinder waren schon groß und unsere
­Eltern gesundheitlich fit.
Wo warst Du überall?
Meine Frau und ich haben mit einem Fußmarsch zum Bodensee begonnen. Nachdem wir mit dem Zug wieder nach Wien
14
Altkalksburger 6/JUNI 2016
zurückgereist waren, war die erste Auslandsstation Australien, dort lebt einer unserer Söhne. Über Fidschi, Hawaii sind wir
dann weiter nach Kanada und die USA. Im
Laufe der Auszeit haben wir alle Kontinente besucht, selbst in die Antarktis hat es
uns verschlagen.
Wo hat es Euch am besten gefallen?
Jede Region hat ihren Reiz, aber Afrika
war besonders toll. Wir waren in Südafrika, Botswana und Tansania – die Safaris
sind wirklich beeindruckend.
Ist es nicht eine große zwischenmenschliche Herausforderung, ein Jahr lang 24
Stunden pro Tag primär nur mit demselben Menschen zu verbringen?
Das habe ich mich in der Planungsphase
auch oft gefragt. Aber es ging alles gut.
Wir hatten zwar zu Beginn einmal einen
großen Konflikt, aber das war’s dann für
den Rest der Zeit. Wir haben danach immer von unserem „Vancouver-Streit“ gesprochen, weil er dort ausgebrochen, aber
auch wieder beigelegt wurde.
s p ot o n
war als Halbinterner immer bei den Ganzinternen, auch in der Abteilung. Das hatte
den Vorteil, dass sich für mich nie jemand
so richtig zuständig gefühlt hat....
Was war für Dich das Tollste in Kalksburg?
Sport, Sport, Sport. Dass Professor Trapl
etwa mit uns an Wochenenden zum Skifahren gegangen ist, hat uns sehr gefallen.
Hast Du auch negative Erfahrungen im
Kollegium gemacht?
Dass man sich keine Blöße geben durfte,
war zum Teil schon sehr brutal. Jeder, der
sich diese erlaubte, wurde von den anderen mitunter ordentlich geschnitten. Ich
konnte bei diesem „Spiel“ gut mitspielen,
außerdem war ich als Sportler eher angesehen und beliebt. Aber wir haben Mitschüler mitunter schon zerlegt. Die Betroffenen
kommen bis heute nicht zu unseren Maturatreffen.
Dass es fallweise Mobbing gegeben hat,
weiß ich auch aus meiner Zeit in Kalksburg. In der Oberstufe hat sich das aber
aufgehört.
Ja, auch bei uns ist es besser geworden.
Und zu denen, die deine Freunde waren
und sind, hast du ein anderes Verhältnis
als zu späteren Freunden. Es ist inniger, sie
kennen dich in- und auswendig. Und du
sie. Niemand kann, will und braucht dem
anderen etwas vorspielen.
Was hat Euch dieser Trip in Summe gekostet?
Eine Lawine, glaub mir.
Hattest Du zwischenzeitlich Kontakt zu
Deiner Firma in Wien – per Telefon oder
eMail?
Nein, ganz bewusst kein einziges Mal.
Und wie war die Situation nach Deiner
Rückkehr?
Im Wesentlichen war alles in Ordnung.
Gut, es gab ein paar Kollateralschäden, die
aber längst behoben sind.
Wenn das Unternehmen mit seinen 300
Mitarbeitern im Ausland und 250 im
Inland so gut ohne Dich ausgekommen
ist, warum hast Du Dich dann wieder
involviert?
Gute Frage, als wir weggegangen sind, hatte ich keinen Plan für die Zeit nach meiner
Rückkehr. Irgendwie fand ich mich dann
wieder in meinem Büro, bin dort aber gerne.
Kommen wir zu Deiner Schulzeit. Wie
hast Du sie in Erinnerung?
Ich bin wohl einer der wenigen, der sich
dadurch den Glauben nicht abgewöhnt
hat. Nein, im Ernst, ich habe über weite
Strecken sehr positive Erinnerungen. Ich
AKV-Reihe im club
Do., 23. Juni 2015,
19 Uhr
Vizekanzler und
Bundesminister a.D.
Mag. Wilhelm Molterer
Der Chef des neuen europäischen
­Investitionsfonds EFSI (Europäischer Fonds für S
­ trategische
­Investitionen) zu Gast im Club.
Anmeldung erbeten.
15 Altkalksburger 6/JUNI 2016
s e r i e be c k s e c k
s
ck
Be
k
Ec
Christentum als Weg zur Selbstfindung des Menschen
Niemand von uns ist gefragt worden, ob
er oder sie leben will. Die Eltern haben
für uns entschieden und uns gezeugt.
Der religiös Begabte wird sagen, dass
sein Leben ein Geschenk Gottes sei. Der
säkular geprägte Mensch wird eher mit
dem Philosophen Heidegger bemerken:
Der Mensch ist der in die Welt Hineingeworfene. Er ist der Ausgesetzte. Er muss
kämpfen, er muss irgendwie mit seinem
Leben zurechtkommen. Und da stellt sich
die Frage: Wie kommt der Mensch aus
dieser Fremdbestimmung des ihm zugemuteten Lebens zur Selbstbestimmung
eines erfüllten Lebens, wie kommt er
aus der Heteronomie zur Autonomie? So
eigenartig es klingt: Er kommt zu dieser
Selbstbestimmung gerade nicht durch sich
selbst. Er muss einen Umweg wählen.
Wie geht das? Der 12-jährige Jesus
verlässt seine Eltern für drei Tage. Er bleibt
im Tempel. Auf den Vorwurf der Eltern,
dass er sich nicht gemeldet habe und sie
ihn gesucht hätten, antwortet er: „Wusstet
ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was
meinem Vater gehört?“ (Lk 2,49) „Vater“
und „Ursprung“ sind im Aramäischen dasselbe Wort. Jesus muss zurück zu seinem
göttlichen Ursprung. Das ist nicht seine
Mutter Maria, sondern sein göttlicher Vater. Erst von diesem Ursprung her kann
er seine tiefste Berufung in dieser Welt
finden. Zwar kommt er von „drüben“, er
kommt aus der Ewigkeit und ist mit dem
Vater gleich ursprünglich schon „da“ vor
Erschaffung der Welt. Aber als Mensch
muss er langsam Schritt für Schritt unter
den Bedingungen von Raum und Zeit zu
diesem Ursprung zurückkehren. So wie er
es vormacht, gilt es für jeden Menschen.
Er ist der beispielhafte Mensch, der vorlebt, wie das Leben gemeint ist.
Er startet also einen ersten „Ausbruchsversuch“ aus der häuslichen Umgebung der Eltern. Er muss die „innerweltlichen Eltern“ verlassen, um zu seinem
göttlichen Vater zurückzukehren und so
seine eigene Berufung finden. Da das Leben prozesshaft verläuft und ein 12-Jähriger noch nicht allein leben kann, kehrt
er nach diesen drei Tagen wieder zurück
zu seinen Eltern und ist ihnen gehorsam
(Lk 2,51). 18 Jahre lang hört man jetzt
nichts von seiner Biographie, außer dass
er zunahm an Weisheit und Gnade.
Dann aber beginnt er um das dreißigste
Lebensjahr herum (damals etwa die Lebensmitte), sich auf seinen öffentlichen
Auftrag vorzubereiten. Er lässt sich taufen, der Geist treibt ihn in die Wüste und
er muss in der Einsamkeit mit seinen inneren Versuchungen und Dunkelheiten
ringen. Er durchlebt eine echte Selbstanalyse in der Stille der Wüste. Dann beginnt
sein öffentliches Wirken, er predigt, heilt
Kranke, streitet mit seinen jüdischen religiösen Führern.
Einer seiner „Auftritte“ ist bei der
Hochzeit zu Kana. Hier bittet ihn seine
Mutter, etwas für die Gastgeber zu tun,
da sie keinen Wein mehr haben. Jesus
aber weist sie schroff zurück: „Was willst
Du von mir, Frau?“ Meine Stunde ist
noch nicht gekommen“ (Joh 2,4). Diese
Aussage soll zum einen auf seine Todesstunde hinweisen, vor allem aber auf das
Zentrum seines irdischen Lebens: er muss
sich mehr und mehr von seiner irdischen
Mutter lösen, um ganz dem Willen seines himmlischen Vaters zu entsprechen.
„Meine Speise ist es, den Willen dessen zu
tun, der mich gesandt hat“ (Joh 4,34). Das
ist sein Auftrag. Das ist auch der Auftrag
jedes einzelnen Menschen: „Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder
und Schwester und Mutter“ (Mk 3,35).
Den Willen Gottes tun? Ist das nicht
wieder Fremdbestimmung und eine weitere Entfremdung von sich selbst und
vom eigenen Leben? Soll der Mensch sich
selbst verleugnen? Ist das hier gemeint?
Es ist genau umgekehrt! Wer den Willen
Gottes tut, findet sich selbst. Der Mensch
soll das „kleine Ich“, das sich im Zuge seiner Biographie auch durch die Fremdbestimmung der Eltern aufgebaut hat, langsam aufgeben zugunsten des „größeren
Ich“, das der Mensch aus der göttlichen
Hand, aus seinem ewigen Ursprung entgegen nimmt. Insofern soll er das „kleine
Ich“ verleugnen, um zum größeren „wahren Ich“ durchzustoßen. Dies ist seine Lebensaufgabe.
Mit der Pubertät ist erst ein kleiner
Anfang gesetzt, der im Laufe des Lebens
weiter durchreifen muss. Das Sakrament
der Firmung, das in diesem Alter gespendet wird, sollte diesen Überstieg begleiten
helfen. Das ist der oben gemeinte „Umweg“: Der Mensch muss sich auf Gott hin
verlassen, um sich selbst zu finden. Dieser
Prozess durchzieht das ganze Leben und
findet in der Lebensmitte noch einmal
eine Zuspitzung. Deshalb ist die Krise
der Lebensmitte meistens so groß (oft als
midlife crisis verharmlost), weil jetzt Gott
selbst endgültig zum Durchbruch kommen will, damit der Mensch (endlich) zu
sich selbst findet.
Jetzt muss er sich langsam auf den
Rest des Lebens mit Berufsausstieg,
Pension, Alter, abnehmenden Kräften,
Sterben vorbereiten. Musste der junge
Mensch in der Pubertät ins irdische Leben
hineinwachsen, gilt es jetzt, sich langsam
auf das ganz andere Leben, das ewige Leben vorzubereiten. Spätestens jetzt geht
es ums Ganze. C.G. Jung hat es psychologisch etwa so formuliert: Was der Mensch
der ersten Lebenshälfte draußen fand,
muss der Mensch der zweiten Lebenshälfte drinnen finden.
In der Pubertät, aber auch in der
Lebensmitte gibt es eine große Gefahr.
Wenn der Mensch den Überstieg aus dem
menschlichen Wollen hinein zum göttlichen Wollen („Dein Wille geschehe“)
nicht vollzieht als einen inneren Überstieg, bei dem der Heilige Geist (Firmung)
langsam die Führung übernimmt und den
Menschen von innen her bewegt, weiter
zu wachsen, sondern wenn dieses innere
Wirken ersetzt durch ein neues äußeres
Über-Ich, das von außen versucht, den
Menschen mit einem System an Vorschriften zu reglementieren, dann kommt
es womöglich gerade nicht zur erforderlichen Reifung, sondern zur Erstarrung und
zum Steckenbleiben in äußeren Gesetzen.
Mit einer lebendigen Gottesbeziehung, die
den Menschen zur Fülle des Lebens (Joh
10,10) führen will, hat das wenig zu tun.
Die Gefahr der Verrechtlichung des Christentums anstelle der Hinführung zu einer
lebendigen Gottesbeziehung ist auch heute noch gegeben. Die Menschen suchen
aber den lebendigen Gott, von dem das
Neue Testament berichtet: „Meister, wo
wohnst Du?“ (Joh 1,38).
16
Altkalksburger 6/JUNI 2016
bu n de s l ä n de r
Kulturreise zum Golf von Neapel
und nach Kampanien
Wir, das waren 19 AK-Freunde aus Salzburg und Wien einschließlich P. Ricci (Richard Plaickner), trafen uns am 16. April
abends im Hotel Naples, dem die Stadt ihren Namen gab, zu einer einwöchigen Kulturreise in und um Neapel d.h. Kampanien.
Es war schon eine „AK-erprobte“ Reisegruppe, sodass wir ohne besondere Umschweife in medias res gehen konnten, also
Aufstehen um Viertel nach sechs und um
8 Uhr erwartete uns unsere Reiseführerin
Liliane Castaldi eine halbe Österreicherin
vor Ort, die bei den englischen Fräulein in
St. Pölten maturiert hat, danach aber nur
in Neapel ihr Leben verbrachte. Der „capo
del gruppo“ der mit bewährter Hilfe von
Anke Mautner Markhof die Reise organisiert hatte, war meine unterfertigte Wenigkeit, dem auch die „dankbare Aufgabe“ der
Berichtschreibung oblag.
Die Geschicke der Stadt Neapel sind
natürlich untrennbar mit dem noch tätigen
Vesuv verbunden, der durch seine Unberechenbarkeit als einer der gefährlichsten der
Welt gilt. Er ist auch blickmäßig allgegenwärtig. Unsere Standfestigkeit wurde sofort gefordert, denn die Sehenswürdigkeiten und die Atmosphäre der Stadt müssen
per pedes erobert werden. Neapel ist auf
gutem Weg, die Innenstadt ist vergleichsweise sauber, man trifft Müll- und Reinigungswägen, der Abfall wird neuerdings in
einer eigenen Anlage verbrannt. Trotzdem
bleibt Neapel „Neapel“ mit seinen engen
verdreckten,
renovierungsbedürftigen
Gassen, den „biologischen Wäschetrocknern“ und den durch unheimliche Aktivität geprägten Verkehr und Lärmpegel mancher sieht das mit malerischem Blick,
mancher weniger. Bei alledem herrscht
aber Fröhlichkeit und Lebensfreude vor.
Bei unserer Reise hatten wir beinahe unverschämtes Wetterglück, überwiegend
trübte kaum eine Wolke den Himmel, es
war warm und wir erlebten italienische
Nächte.
Das Reiseprogramm war an diesem
Sonntag dicht gepackt mit den besonderen
Sehenswürdigkeiten: Santa Chiara, Dom
San Gennaro, Santa Restituta und dem
wohl einzigartigen archäologischen Natio­
nalmuseum. Pater Ricci gelang es, in der
Kapelle des Hl. Gennaro (Ianuarius) eine
Messe in „tedesco“ zu lesen, dort, wo sich
bis zu 3 mal im Jahr das Blut des Heiligen
verflüssigen soll. Der Besuch des Museums
war anstrengend aber lohnend, weil wir u.a.
die jedem AK-Gymnasiasten noch geläufi-
gen Abbildungen im Liber Latinus oder im
Geschichtsbuch etwa „Cave Canem“ oder
„Issos-Schlacht“ in den Original-Mosaiken
sehen konnten. Abends genossen wir die
italienische Küche in dem renommierten
Prominenten-Lokal „La Bersagliera“ am
Hafen bei lauen Temperaturen.
Am folgenden Tag starteten wir zu den
Phlegräischen (dampfenden) Feldern mit
ihren Fumarolen, schwefelhaltigen heißen
Dämpfen (Solfatare), denen besondere
Wirkungen (sic!) nachgesagt werden. An
diesem doppelsinnig heißen Boden ist alles
sehenswert und historisch bedeutsam. Im
Pozzuoli (röm. Puteoli) soll der gefangene
Apostel Paulus am Weg nach Rom an Land
gegangen sein, das mächtige Amphitheater
legt Zeugnis für die Bauqualität der Römer
ab, die ihr opus caementitium mit der
­latent-hydraulische Eigenschaften besitzenden Vesuv-Asche mischten zum dauerhaften „Puzzolanbeton“ (Name!).
Nicht genug damit, nachmittags ging
es zum Königspalast nach CASERTA, welchen die Bourbonen (Carlo III. von Neapel)
in Dimensionen von Versailles und Schönbrunn ins Gelände zu sprengen versuchten.
Allein der beeindruckende Garten ist eigentlich nur mittels Kleinbus - ausgenom-
17 Altkalksburger 6/JUNI 2016
men im Training befindliche Triathleten - in
vertretbarer Zeit zu bewältigen.
Der Dienstag, 19. April, war den Jesuiten in Neapel gewidmet. Pater Ricci öffnete uns die Pforten zu der beachtlich starken und aktiven Jesuiten–Gemeinschaft
Neapels, dem Centro di Spiritualità. Pater
Carlo Casalone SJ, Prof. für Moraltheologie, der als Rektor dem palazzohaften Gebäude vorsteht, hielt uns einen visionären
Vortrag in Englisch, wie er der Bewältigung
des Flüchtlings –bzw. Wanderungs–Problems in Europa im christlichen Sinne Herr
werden würde. Diese geistig aber auch
geistlich anregende Abwechslung war mit
ein Höhepunkt der Reise. Die Jesuiten betreiben in dem berüchtigten und schwierigen Stadtteil Napoli/Scampia Centro
Hurtado mit vier Jesuiten und zahlreichen Ehrenamtlichen ein Projekt, um den
Kindern und Jugendlichen durch handwerkliche und Informatik-Ausbildungen
Lebenschancen zu eröffnen und sie vor
„Mafia-Karrieren“ fernzuhalten. Wir waren sehr beeindruckt.
Auf dem Weg nach Sorrent sahen wir
uns noch die gut erhaltenen baulichen
Zeugen in Herculaneum an, die durch den
Ausbruch des Vesuvs konserviert wurden.
Sie beeindruckten uns fast mehr als die
Ausgrabungen von Pompeji, weil sie noch
authentischer sind, als die dort schon touristisch aufbereiteten Bauwerke , die wir
am nächsten Tag besuchten. Am späteren
Nachmittag trafen wir in unserem Hotel
Bristol in Sorrent ein, das durch seine Lage
einen prachtvollen Blick von jedem Zimmer und der Terrasse aus über den Golf von
Neapel bot. Schon am Morgen, zu Sonnenaufgang und am Abend, wenn die Lichter
der Stadt angingen, genossen wir einen
Panoramablick auf den Golf mit Stadt und
Vesuv, bei dem unvermeidlich der Ausspruch „Neapel sehen und dann sterben“
in den Sinn kam. Den Abend verbrachten
wir mit solchen Blicken und am Meer, in
dem wunderbaren Fischrestaurant Bagni
St. Anna.
Der nächste Tag war der weltbekannten Amalfiküste gewidmet, mit den Orten
Amalfi, Positano und Ravello. Schon zu
Beginn der Küstenstraße passierten wir
Agata, einen Ort am Rücken der sorrentinischen Halbinsel, der unbeschreibliche
Blicke über die beiden Golfe von Neapel
und Salerno gewährte. Ohne Zweifel ein
Highlight war der Garten der Villa Rufolo
in Ravello, der Richard Wagner zu Kling­
sors Zaubergarten im Parsifal inspirierte.
bu n de s l ä n de r
Wir waren alle von so viel landschaftlicher
Schönheit nachhaltig beindruckt.
Der letzte Tag war der Fahrt nach Paestum (gr. Poseidonia) mit drei mächtigen,
gut erhaltenen Tempeln und den archäologischen Funden im Museum gewidmet.
Letztendlich schließt ein Käse nicht nur
ein mehrgängiges Mahl sondern auch eine
mehrtägige Reise. Der Besuch des in Kampanien aufgekommenen Büffelmozzarellas
sollte auch den Unterschied zu dem, was
wir auf den Märkten bekommen, aufzeigen. Für uns alle kein Vergleich! Abends
noch einmal den nicht zu vergessenden
Blick über den Golf von Neapel, der nächste Tag war der Abreise gewidmet. Wir waren uns einig, Kampanien, speziell Neapel,
verbindet große Geschichte mit viel Kultur
und unbeschreiblicher Schönheit. Und was
bei einer Neapelreise bedeutsam ist: „Guat
is gangen, nix is g’schehn.“
Heinz Rassaerts (MJ58)
18
Altkalksburger 6/JUNI 2016
A ltf r e i n be r g e r
„Mehr Demokratie“
Konstruktive Diskussionsrunde und gemütliches Zusammensein am 25. April 2016 der Altfreinberger
im Club der Altkalksburger – ganz im Zeichen der Bundespräsidentenwahl
Mag. Erwin Leitner (MJ Freinberg 84)
Das 14. Altfreinbergertreffen stand anfänglich ganz im Zeichen der Bundespräsidentenwahl 2016, die aufgrund der vielen
Kandidaten einen stärkeren Eindruck der
direkten Demokratie erweckte, letztere
stand auch im Mittelpunkt des in wohltuend sachlicher Atmosphäre verlaufenden
Treffens am Montag, dem 25. April 2016.
Mag. Erwin Leitner (Mj. 1984) – Bundessprecher der parteiunabhängigen Initiative
„mehr demokratie!“ setzte mit der Darlegung der Positionen und Leitmotive der
besagten Initiative einen entsprechenden
Impuls für den Abend: Es geht primär um
eine Ergänzung des bestehenden Systems
bzw. um einen Ausbau der demokratischen
Willensäußerung durch die Bevölkerung.
Die Vorteile der direkten Demokratie wurden auch anhand der Entwicklungen im
Vorbild bzw. Musterland der Demokratie, der Schweiz, verdeutlicht. So beträgt
dort die Zufriedenheit der Bevölkerung
mit dem politischen System zwei Drittel,
in Österreich hingegen nur ein Drittel der
Bevölkerung. Die Erfahrungen der direkten
Mitbestimmung auf lokaler Ebene zeigen,
dass die Bürger mit Steuergeld sparsamer
umgehen als manch gewählter Volksvertreter sowie auch die Bereitschaft zu befristeten Sondersteuern besteht, um bestimmte
Projekte zu finanzieren.
Im Zuge eines dreistufigen Verfahrens
– Volksinitiative, Volksbegehren und verbindliche Volksabstimmung – soll die direkte Demokratie durch die Bürger gelebt
werden. Dies setzt freilich einen Grund-
konsens über die Werte der Demokratie voraus, wie auch die Einschränkung bestehen
soll, dass nur über jene Bereiche abzustimmen ist, über die auch die gewählte Volksvertretung bisher entscheidungsbefugt
war und ist. Dadurch soll es verunmöglicht
werden, dass Inhalte, die die Menschenrechtskonvention verletzen, so beispielsweise die Einführung der Todesstrafe, zur
Abstimmung gelangen; dies soll durch eine
Vorabprüfung gewährleistet werden. „Dabei soll es ausreichend Raum für eine breite Diskussion innerhalb der Bevölkerung
sowie zwischen Parlament und Initiative
geben. Mit der Initiativ-Volksabstimmung
bekommt die Bevölkerung ein ‚Gaspedal‘:
Sie kann Themen auf die politische Agenda
setzen, die sonst unbearbeitet bleiben. Es
gibt aber auch eine ‚Bremse‘: Mit der VetoVolksabstimmung kann die Bevölkerung
neue Gesetze des Parlaments und politische
Vorhaben der Regierung überprüfen (aus
dem Folder „mehr demokratie“).“ Der faire
Verlauf einer solchen Auseinandersetzung
bedingt zudem eine Chancengleichheit in
der Argumentationsphase bzw. in deren
medialer Vermittlung. Zur Finanzierung
dieser Vorhaben sollte die bisherige Parteienförderung zur Demokratieförderung
entwickelt werden.
Die folgende Diskussion zielte vor allem auf die Praxistauglichkeit des von Mag.
Erwin Leitner dargelegten Demokratiemodells. Journalistisch erfahrene Altfreinberger wie Wolfgang Sablatnig, (Mj.88, Tiroler
Tageszeitung, Redaktion Wien) und Karl
Danninger (Mj.62, ehemals Der Standard),
brachten ihre Zweifel betreffend Realisierbarkeit eines solchen komplexen Modells, das an zahlreiche Vorbedingungen
geknüpft ist, ein. Es stellte sich auch die
Frage, ob sich mit diesem Modell grundsätzliche Veränderungen der II. Republik
herbeiführen lassen bzw. wie das vorgeschlagene Modell mit einem angestrebten
Austritt aus der EU (AUXIT) umzugehen
wüsste. Die Frage nach den Erfolgen der
nunmehr seit 10 Jahren bestehenden Initiative bzw. Bewegung „mehr demokratie“
beantwortete Mag. Leitner mit der Wahrnehmung ihrer Initiative im Parlament,
das 2015 eine parlamentarische Enquete
„Direkte Demokratie“ abhielt, bei der die
bekannten Positionen eingebracht werden
konnten; nahezu das gesamte Modell fand
Eingang in den Minderheitenbericht der
Opposition. Die Regierungsparteien freilich
beharrten wortreich auf dem bisherigen
Istzustand und vermieden so allfällige weitere direkte Mitbestimmungsmöglichkeiten
des Volkes. Abgesehen von kleineren Erfolgen auf lokaler Ebene gilt es die Chance
bei einer neuen Regierung zu nutzen sowie
mittels medialer Initiativen und in sogenannten „Demokratiecamps“ das Bewusstsein für „mehr demokratie“ zu schärfen.
Der gemütliche Ausklang dauerte lange fort, neue Bekanntschaften wurden
geknüpft im Zuge einer mehr als dreistündigen intensiven Kommunikation in vertrautem Ambiente!
Mag. Wilhelm Remes
19 Altkalksburger 6/JUNI 2016
M E NSC H E N F Ü R A N D E R E
Libanon: Hilfe mitten im Chaos
Seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien unterstützt die Jesuitenmission die Arbeit des
Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) im Nahen Osten. P. Provinzial Bernhard Bürgler
SJ war mit dem Leiter der Jesuitenmission
P. Hans Tschiggerl SJ auf Projektbesuch im
Libanon. „Es ist beeindruckend, wie der
JRS syrische Flüchtlinge in die Arbeit integriert. In allen Projekten haben wir syrische MitarbeiterInnen des JRS getroffen,
die großartige Arbeit leisten.“
Fit für die Schule
Das Land ist von über 1,5 Millionen
­Syrern, die in Beirut, anderen Städten und
in der Bekaa Ebene in Zeltlagern Zuflucht
suchen, herausgefordert. Das erste Ziel des
JRS sind die Kinder und Jugendlichen: Ihnen eine Zukunft zu ermöglichen ist eine
der größten Herausforderungen. Die Regierung will, dass alle Flüchtlingskinder in
staatlichen Schulen unterrichtet werden.
Diesem Anspruch werden sie nicht gerecht. In einigen Regionen des Landes gibt
es mehr syrische als libanesische Kinder. In
Jbeil (Biblos) und in Bourj Hammoud (Beirut) bietet der JRS Förderunterricht für
syrische Kinder an. Sie gehen in die Nachmittagseinheit der staatlichen Schulen. Am
Vormittag bekommen sie von unseren Lehrern Förderunterricht sowie pädagogische
und therapeutische Unterstützung in dieser schwierigen Fluchtsituation. Ziel ist es,
das Niveau der Schulbildung begleitend an
die Anforderungen im Libanon anzupassen. Noch davor setzt das Kindergartenprogramm an. „Mich hat die pädagogische
Vielfalt, mit der die LehrerInnen vorgehen,
sehr beeindruckt“, sagt P. Bürgler.
Kreativer Freiraum
In der Bekaa Ebene unterrichten die LehrerInnen des JRS in Zusammenarbeit mit der
libanesischen NGO Kayani in Privatschulen
syrische Kinder. Telyani ist ein Lager mit
ca. 70 Zelten. Mitten im Flüchtlingslager
steht die Schule des JRS. Über 400 SchülerInnen betreut hier die syrische Direktorin
Amina. Sie strahlt eine fröhliche Autorität
aus. Die Kinder lieben und respektieren
sie und ihre LehrerInnen. „Ich habe das
Gefühl, den Kindern macht das Lernen so
richtig Spaß.“ Diese Beobachtung P. Bürglers erinnert daran, in welchem Chaos hier
Hoffnung gesät wird. Die Kinder kommen
aus Kampfgebieten. Sie leben zusammengepfercht in einem Zeltlager. Die Väter sind
arbeitslos, konnten die Familie nicht schützen, sitzen oft gedemütigt in ihren Zelten.
„Häusliche Gewalt ist nicht selten“, erzählt
der Projektleiter des JRS. Die Mütter werden zur großen Stütze für den Familienzusammenhalt. Die Kinder haben in den
Schulen einen kreativen Freiraum, der den
Schulunterricht zum Vergnügen macht.
Mercy in Motion
Barmherzigkeit in Bewegung – unter diesem Motto hat der JRS eine internationale
Kampagne gestartet, um weitere 100.000
Schul- und Ausbildungsplätze für geflüchtete Kinder und Jugendliche zu schaffen.
470 Kinder und Jugendliche gehen in die
Containerschule im Nordirak. Im Libanon
hat der JRS ähnliche Bildungsprogramme
für mehr als 3.000 syrische Kinder. Das
zeigt sehr anschaulich, wie wichtig Bildung und Ausbildung für Flüchtlinge ist.
60 Millionen Menschen sind weltweit auf
der Flucht. Mehr als die Hälfte von ihnen
sind Kinder und Jugendliche. Aber die Bildungschancen sind schlecht. Das versucht
der JRS zu ändern.
Lehrerausbildung
Die Ausbildung von Lehrerinnen und
Lehrern in Krisenregionen ist eine wichtige Aufgabe des JRS. Über verschiedene
Programme erhalten junge Erwachsene
eine Ausbildung oder können über die
Online-Universität der Jesuiten sogar im
Flüchtlingslager studieren – so wie Charles
im Camp Dzaleka. „Nach dem Tod meines
Vaters bin ich aus dem Kongo nach Malawi geflohen“, sagt der 21-Jährige. „Hier im
Flüchtlingslager konnte ich zur Schule gehen und habe meinen Abschluss geschafft.
Jetzt nehme ich an einer Ausbildung zum
Gesundheitshelfer teil.“
Der Papst macht mit
Mit der Kampagne „Mercy in Motion“ wollen wir gemeinsam helfen, dass 100.000
weitere Kinder und Jugendliche über den
JRS Zugang zu Bildung erhalten. „Der
Flüchtlingsdienst der Jesuiten bietet durch
seine Bildungsprogramme Flüchtlingen
Hoffnung und Zukunftsaussichten“, sagte
Papst Franziskus bei der offiziellen Eröffnung der Kampagne in Rom. „Einem Kind
FVDL Center Beirut: Nachhilfeunterricht
einen Platz in der Schule zu geben, ist das
beste Geschenk, das Sie machen können.“
Unsere Bitte
Wir dürfen nicht zulassen, dass Kinder und
Jugendliche durch Krieg, Flucht und Krisen
zu einer verlorenen Generation werden.
100 Euro pro Jahr und Kind kostet im
Durchschnitt ein Platz in einem JRS-Bildungsprogramm.
500 Euro finanzieren ein Jahresstipendium in einem JRS-Ausbildungskurs für
junge Erwachsene.
Kriege verhindern Bildung und Bildung hilft, Kriege zu verhindern. Bildung
setzt in Krisenländern an den Wurzeln von
Fluchtursachen an. Sehr herzlich bitten wir
Sie um Ihre Unterstützung für den Ausbau
der JRS-Bildungsprogramme.
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
Hans Tschiggerl SJ
Menschen für andere
- Jesuitenaktion
iban AT94 2011 1822 5344 0000
BIC GIBAATWWXXX
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
20
Altkalksburger 6/JUNI 2016
s e r i e : be k a n n te je s u i te n
P. Anton Gindl (1910-1993)
Der Priester und Spiritual
Den ersten Jahrgängen nach der Wiedereröffnung des Kollegs nach dem II. Weltkrieg
muss ein Pater in lebhafter Erinnerung geblieben sein: P. Generalpräfekt Anton Gindl
SJ. Anno dazumal hatte er ob seiner Omnipräsenz auf den langen, großen Gängen
des Kollegs den Spitznamen „Gruftspion“
eingefangen.
Anton Gindl war gebürtiger Wiener
und ist im Umfeld der Canisiuskirche im
9. Bezirk aufgewachsen. Am 14. Juli 1910
wurde er in eine Arbeiterfamilie geboren,
war schon als Kind pfarrlich von den Jesuiten erfasst und vor allem als Jugendlicher
Mitglied der Marianischen Kongregation,
die damals ein guter Nährboden für den
Ordensnachwuchs war. Nach der Volksschule besuchte er die Realschule und legte
dort die Reifeprüfung ab. Am 7. September 1929 trat er in St. Andrä im Lavanttal,
Kärnten, ins Noviziat der Gesellschaft Jesu
ein. Nach dieser zweijährigen Prüfungszeit
schloss er sich durch die Gelübde ganz dem
Orden der Jesuiten an und setzte in St. Andrä mit der sogenannten „Rhetorik“ noch
ein Studienjahr mit der Vertiefung in den
Humaniora und in den altphilologischen
Sprachen dran. Dann ging es zum Studium
der Philosophie für drei Jahre nach Pullach
bei München. Mit Herbst 1935 wurde er
Präfekt in Kalksburg und erlebte die nicht
unproblematische Zeit bis zur Schließung
des Kollegs im Sommer 1938, während P.
Hugo Montjoye Generalpräfekt war. - Offenbar hielten ihn die später maßgebenden
Mitbrüder in so guter Erinnerung, dass er
für das nach dem Krieg wieder aufblühende Kolleg 1949 für drei Jahre zum Generalpräfekten bestellt wurde.
1938 war dann für Fr. Anton Gindl die
Zeit reif, mit der Theologie in Innsbruck zu
beginnen. Die unruhigen Zeiten nach dem
Anschluss an Hitlerdeutschland machten
diesem Anfang aber bereits 1939 ein jähes Ende. Mit einigen Professoren (z.B.
P. Karl Rahner) übersiedelten die Theologiestudenten nach Wien. Am 21. Juli 1940
war P. Gindl einer der Mitbrüder, die (in
der Abgeschiedenheit der Wiener Churhauskapelle) etwas vorzeitig zu Priestern
geweiht wurden, um so dem Militärdienst
zu entgehen oder wenigstens nicht zum
Dienst mit der Waffe, sondern „nur“ als
Sanitäter eingezogen zu werden. Dies geschah dann schon im Herbst 1940. Zuerst
ging es in die Hitze des Balkans, dann an
die russische Front. Die Kontakte mit der
Heimatprovinz und mit den Mitbrüdern
„im Feld“ waren dürftig; und doch musste
der Sanitätsunteroffizier vergebens darauf
warten, wie viele andere als Jesuit entlassen zu werden. P. Gindl war als Jesuit bis
1945 im militärischen Einsatz. Seine meist
kurzen Kartengrüße an P. Provinzial lassen
deutlich erkennen, wie sehr er alle Entbehrungen dadurch überstehen konnte, dass
es ihm – wenn auch in Abständen – immer
wieder möglich war, privat oder für bestimmte Gruppen Eucharistie zu feiern.
Die Oberen und die Innsbrucker Professoren waren 1945 besorgt, dass er nach
diesen ganz anderen Erfahrungen des Militärdienstes doch eine solide theologische
Ausbildung erhalte. So schlossen sich nun
noch drei Jahre Theologie an, ehe P. Gindl
zur abschließenden spirituellen Ausbildung in die Dritte Probation nach St. Andrä geschickt wurde.
Dann, 1949, wurde er zum Generalpräfekten in Kalksburg bestellt. Nach P. Josef
C. Aschauer SJ, der ja auch – oder besser
vor allem – im Unterricht stand, wurde dieser Posten im immer größer werdenden Internat ein Fulltimejob. Die Zahl der Schüler war auf 160 gestiegen, die Unterstufe
voll ausgebaut, die Erziehung lag auf den
Schultern von vier Jesuiten. Die nächsten
drei Jahre brachte P. Anton Gindl seine Talente und Stärken im Konvikt, das ja noch
voll in der Nachkriegs-Aufbauphase stand,
unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen voll ein: Ein feines Gespür für gute
Liturgie und seinen Sinn für Kunst, besonders Musik und Theater. So taucht in den
Erinnerungen immer wieder auf, dass er
sich in Kooperation mit P. Aschauer malerisch an der Erstellung der Bühnenbilder
beteiligte. Auch sein praktisches Geschick
für Handwerken und Basteln kam dem
Kolleg zugute, fiel doch in diese Zeit (Sommer 1951) auch der Abzug der russischen
Soldaten aus dem Kolleg, nachdem es viel
zu sanieren gab.
Nach dieser zweiten Serie von Kalksburger
Jahren öffnete sich erstmals die Residenz
in Klagenfurt als neues Einsatzgebiet für P.
Gindl. Das Amt des Ministers, die Seesorge
an der Marienkirche am Benediktinerplatz
und die Leitung der Marianischen Männer-Kongregation bildeten 1952-56 seine
Hauptaufgabe.
Dann aber kam eine Destination auf
ihn zu – für die er sich vorerst für gar
nicht besonders geeignet hielt, die ihm
aber großes Ansehen in der Kirche Österreichs einbrachte, an der er ganze vierzehn
Jahre segensreich wirkte: Er wurde zum
Spiritual im Spätberufenenseminar erst in
Rosenburg, dann in Horn, NÖ. bestellt. In
der Zeitschrift „Miteinander. Für Welt und
geistlichen Beruf“, wurde in der Aprilnummer 1994 ein Interview mit Propst Maximilian Fürnsinn CanReg vom Stift Herzogenburg abgedruckt. Er hatte P. Gindl als
seinen Spiritual erlebt und zu seinem Gedenken in Erinnerung gehalten: „P. Anton
Gindl war für uns der Spiritual schlechthin.
So, wie man sich damals einen Spiritual
in einem Priesterseminar vorgestellt hat...
Er hat in seinem Wirken eine ganze Reihe klarer Akzente gesetzt.... Zum Beispiel
die Erneuerung der Liturgie.... es ist ihm
gelungen, die Liturgie von ihrer Tiefe her
verständlich zu machen … er hat uns die
Bedeutung der Liturgie erschlossen … mit
großem Geschmack. P. Gindl hat in einer
sehr gekonnten, schlichten und regelmäßigen Art als Spiritual die geistliche Leitung
der Studenten ausgeübt. Im guten Sinn des
Wortes „jesuitisch“. Die regelmäßige geistliche Lesung, die Schriftbetrachtung, die
Spiritualsvorträge am Abend. Das war alles
nicht hochgespielt mit großen Erlebnissen,
21 Altkalksburger 6/JUNI 2016
au s dem ko l l e g i um
8 Jahre Kollegium Kalksburg
– das Ende einer Ära
sondern nüchtern und regelmäßig. Darauf
hat er großen Wert gelegt. … Feste waren
im Canisiusheim sprichwörtlich, weil sehr
gepflegt und gut vorbereitet. Vor allem die
Akademien zu den großen Festen waren
wichtig. … Jedes Jahr hat P. Gindl in den
Ferien Theaterfahrten organisiert: 8 Darsteller und er in einem VW-Bus. So haben
wir jeweils eine Diözese besucht und dort
gespielt, „Des Herrn getreuer Knecht“,
ein Schauspiel über einen Bauern, das im
Grunde genommen um den Priesterberuf
ging. Jeden Tag in einer anderen Pfarre alles aufgebaut und kurz geprobt. Am
Abend dann sprach in immer übervollem
Saal zunächst P. Gindl über das Canisiusheim, dann haben wir etwa eine ¾ Stunde
gespielt. Anschließend sind wir Studenten
zu den Leuten gegangen und haben mit
ihnen gesprochen … Diese Fahrten waren
großartig und auch erfolgreich. - Für mich
war Anton Gindl vor allem der Priester. …
Der Spiritual war immer da. Ich verdanke
ihm die Liebe zur Liturgie, zum geistlichen
Leben. Ich habe bei ihm den nüchternen
Glanz des geistlichen Berufes kennengelernt. Ich persönlich verdanke ihm sehr
viel.“
Kann man ein schöneres Zeugnis geben?
1970 kam P. Gindl ein drittes Mal nach
Kalksburg: Er übernahm den Religionsunterricht in den beiden ersten Klassen und
die Aufgabe des Spirituals für die Schüler.
Doch schon nach einem Jahr brauchte ihn
der Provinzial dringender in Klagenfurt,
als Minister, Ökonom, Kirchenrektor und
Beichtvater. Viele Sanierungsarbeiten in
Kirche und Haus wären ohne seinen Einsatz nicht möglich gewesen. Da sollten
wieder 9 Jahre „ins Land ziehen“, bis ihn
allmählich erste Anzeichen von Parkinson
um Erleichterung bitten ließen. 1980 wurde er zu den Mitbrüdern am Alten Dom in
Linz versetzt, für immerhin noch 13 Jahre Seelsorge und Beichtdienst. 1993 hatte
er kräftemäßig so abgebaut, dass er in die
Kalksburger Altenstation versetzt wurde.
Kurz nach dem Weihnachtsfest hat ihn der
Herr am 27. Dezember 1993 zu sich geholt.
Michael Zacherl SJ (MJ55)
8 Jahre, oder fast mein halbes Leben ist es
her, dass ich das Kollegium Kalksburg zum
ersten Mal betreten habe. In diesen acht
Jahren habe ich viel erlebt, manches gelernt und vor allem, wie (fast) alle von uns,
sehr viel Spaß gehabt. Meine KalksburgKarriere war typisch und wahrscheinlich
gerade deswegen so positiv: Tagesinternat,
Fußball mit Dan, Segelgruppe und nebenbei noch Unterricht. Deswegen nur nebenbei, weil Unterricht für eine Schule normal
ist, die zusätzlichen Dinge und die Leute
aber das sind, was Kalksburg besonders
macht.
Die größte Veränderung im Leben
eines Schülers, die ich in Kalksburg erlebt habe, war für mich der Siegeszug
des Smartphones. In den ersten Klassen
besaßen die meisten noch ein normales
Handy und konnten nicht ahnen, welche
Umwälzungen auf sie zukamen. Heute gehört das Smartphone zur unentbehrlichen
Grundausstattung des pflichtbewussten
- und möglicherweise auch des weniger
pflichtbewussten - Schülers. Es hilft ihm,
die weniger spannenden Stunden zu überbrücken. Der Gedanke, dass ältere Generationen von Schülern sich die Zeit höchstens mit Snake und anderen Retrospielen
vertreiben konnten, lässt mich mitleidig
erschauern. Die schülerische Steinzeit, als
Nachrichten noch durch die Weitergabe
von Zetteln übermittelt wurden, kann ich
mir zwar nicht mehr vorstellen, bin aber
sicher, dass man in Geschichtsbüchern darüber lesen wird.
Doch dem pflichtbewussten Schüler
ist das Smartphone mehr als nur Begleiter
in den düsteren Stunden der Langeweile.
Endlich ist es auch Mindervorbereiteten
möglich, dank den Segnungen der Technik, lästige Schularbeiten bravourös zu
meistern. So munkelt man, dass es durchaus – natürlich nicht in diesem Jahrgang –
vorgekommen sein soll, dass Hörübungen
bei Schularbeiten gelöst waren, bevor die
CD zu spielen begann (BIFIE Aufgaben sei
Dank). Unübertroffen bleibt für mich aber
die Lateinschularbeit eines Kollegen, der einen Satz mehr übersetzte, als in der Angabe
stand. Dies gelang ihm selbstverständlich
nicht durch Googlen des Textes, sondern
durch ... äh ... doch, Googlen des Textes.
Es gibt aber auch viele Dinge in Kalksburg,
die sich wahrscheinlich nie verändern und
die wir doch ein wenig vermissen werden.
Das Vordrängen im Speisesaal (samt dem
dafür von Präfekten ans Ende der Schlange geschickt werden) und ebenso das kollektive, erleichterte Seufzen von Lehrern
und Schülern am Ende des Schulschlussgottesdienstes, um nur zwei zu nennen.
Eine weitere Konstante im Leben eines
Kalksburgschülers ist der Straßenverkehr.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein
oder mehrere Lehrer und Schüler zu spät
kommen, vollkommen überrascht davon,
dass – wie jeden Tag - Stau auf der Breitenfurter Straße war. Kann man Schülern
noch zugutehalten, dass sie als Auszubildende eben noch nicht alles wissen, stellt
sich bei älteren Menschen die Frage, ob das
vom Stau überrascht werden erstes Anzeichen eines beginnenden Gedächtnisverlustes ist...
Bleibt mir zum Schluss, ein vielfaches
und aufrichtiges Danke zu sagen. Danke
den engagierten Lehrern und Präfekten,
die uns so manches an nützlichem Wissen mitgegeben haben. Und danke meinen
Mitschülern. Es war und ist eine schöne
Zeit miteinander und sie endet zum Glück
auch nicht hier. Wir wechseln nur die Ausbildungsstätte.
Michael Bayer (MJ16)
22
Altkalksburger 6/JUNI 2016
Maturajubiläumstreffen im Club
Die Matura-Jahrgänge 1981, 1976, 1971, 1966, 1961, 1956 trafen sich am 19. Mai 2016 zum Cocktail im Club.
Die Maturajahrgänge 1986 bis 2011 werden in der nächsten Nummer des Altkalksburger Rundschreibens ins
Bild gebracht.
23 Altkalksburger 6/JUNI 2016
Memento
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Nähere Angaben zur Entscheidungshilfe:
1.Titel: „Innehalten – Mein Führungsverhalten und was ich vom
Evangelium und von den Jesuiten dazu lernen kann.“
2.Inhalte: Als Führungskräfte gestalten wir durch unsere
Entscheidungen. Dabei merken wir, dass wir oft „unter Druck“ sind und dass es von vielen Seiten Erwartungen gibt.
Wie können wir ­damit gut umgehen? Welche Inspiration können wir direkt aus dem Evangelium bekommen?
Welche praktischen Instrumente der Jesuiten können wir in unserem Arbeitsalltag anwenden?
4.Ort: Altkalksburger Club
5.Anmeldung im AKV-Club bis 18. September 2016
Nachruf auf
Manfred Morawetz
31.05.16 08:11
P. Christian Marte SJ, Direktor des Kardinal
König Hauses, konnte dafür gewonnen werden,
am Freitag, 23. September 2016, einen Einkehrnachmittag für Alt-Kalksburger – Frauen und
Männer – bis 35 Jahre, mit erster Berufs- und
Führungserfahrung zu gestalten.
3.Termin: Freitag, 23. September 2016, 15.00 – 20.00 Uhr
Matthias Spegelfeld (MJ79) ist am 10.
April 2016 ganz plötzlich an einem Herzinfarkt in Düsseldorf gestorben. Sein Cousin
4. Grades, Konstantin Spiegelfeld, Pfarrer
im 2. Bezirk, hat am Dienstag, 26. April mit
vielen Familienmitgliedern und Freunden
ein sehr glaubensstarkes Requiem in der
Wiener Universitätskirche gefeiert. Matthias hinterläßt eine Frau und drei erwachsene Töchter. Sein Vater, Alexander, lebt
noch und ist etwa 90 Jahre alt.
.....................................................................
Manfred Morawetz (MJ62) ist am 27.
April 2016 nach langem, schweren Leiden
friedlich heimgegangen.
.....................................................................
Wie wir vor wenigen
Tagen von seiner lieben Frau Christine
erfahren mussten, ist
unser gescheiter, stiller und immer hilfsbereiter Schulkamerad
Manfred „Morli“ Morawetz, mit dem wir
von der ersten bis zur achten Klasse (1954
bis 1962) in guten wie in anstrengenden
Tagen, mit etwa der Hälfte der Klasse noch
weitere 12 Monate beim Bundesheer wie
in einer großen Familie zusammen waren,
nach unsäglich schweren und schmerzhaften Jahren der Krankheit letztlich friedlich
eingeschlafen. Trotz seiner überragenden
Intelligenz - mir ist noch so gut in Erinnerung, wie er bei unserer schriftlichen Mathematikmatura nach knapp 1 Stunde fertig
war und mir verschmitzt aufmunternd zugezwinkerte - hatte er beruflich, persönlich
völlig unverschuldet, nicht das verdiente
Glück. Das und seine ungewöhnlich schwere Krankheitsgeschichte machen es auch
einem Christen nicht leicht, an göttliche
Gerechtigkeit zu glauben, wieso gerade er,
der so gerecht, hilfsbereit und grundehrlich
bei all seinen intellektuellen Voraussetzungen gewesen ist, so viel Leid ertragen musste. Gott sei Dank hat ihm seine Christine in
aufopfernder Weise in seinen schweren
Jahren der Krankheit bis zum Ende jenes
private Glück gegeben, das er verdient hat.
Dr. Wolfgang Bauer (MJ62)
24
Altkalksburger 6/JUNI 2016
Pressestimmen
Personalia
Personalia
Die Wiener Zeitung vom 24. Mai 2016
brachte im Teil „Unternehmen“ auf Seite
25 einen Bericht über eine Preisverleihung
(S&B-Award. Science and Busiensss) des
Rudolf-Sallinger-Fonds. Zum zweiten Mal
zeichnete der Fonds innovative Geschäftsideen aus, die auf Basis wissenschaftlicher
Leistungen entwickelt wurden. An dem
Ranking war Georg Langs (MJ96) mit
drei anderen Kollegen beteiligt. Das Siegerprojekt „Radiology Explorer“ ist eine
Suchmaschine für medizinische Bilddaten,
die aus Forschungsarbeiten im Bereich des
maschinellen Lernens an der MedUni Wien
entstanden ist. Die Software wird in einem
Spin-Off weiterentwickelt und ermöglicht
Radiologen die schnelle Suche nach für die
Befundung relevanten Fällen basierend
auf visueller Information. www.radiologyexplorer.com Ich hoffe das ist verständlich,
ich liefere sehr gerne mehr Details!
Fritzi Reichhart (MJ98) ehelichte am 30.
April 2016 unter Beisein vieler Freunde,
vor allem aus der Kalksburger Segelgruppe, Julia Egermann in Frauenkirchen, Burgenland.
Constanze Bardach (MJ07) promovierte
bereits im Juni 2015 zum Doktor der gesamten Heilkunde.
.....................................................................
Für Sponsoring und Inserate
in diesem Rund­schreiben
danken wir sehr herzlich:
................................................................
Mag. Erich Moser (MJ83)
Hotel Restaurant
Höldrichsmühle
................................................................
Kommerzialrat Christian Schäfer (MJ74)
Schäfer
Versicherungsmakler GmbH
................................................................
Friedrich Müller (MJ80)
Müller-Transporte GmbH
................................................................
SAISONABSCHLUSS
Wir gehen rudern!
Freitag, 1. Juli 2016
Eintreffen 15.30 Uhr
Ruderclub Alemannia
Korneuburg, Donaustr. 70
Programm:
•Aperetif
•Führung und Info
•Rudern im Werftbecken mit
erfahrenen Bootsleuten und
­Mitgliedern der Rennmannschaft
(Chiara Halama)
•Wettfahrten am Ruder-Ergometer
um den Alemannia-Pokal
•Grillerei mit Schopf und Roast im
Ganzen aus dem Smoker
Pauschalpaket:
Essen, Trinken, Rudern E 35,-Bitte unbedingt anmelden !!
Dr. Stefan Wurst (MJ79)
...............................................................
Johannes Holfeld
(MJ98) hat sich im
April 2016 an der
Medizinischen Universität
Innsbruck
habilitiert und damit
die Venia Docendi im
Fachgebiet Herzchirurgie an der Medizinischen Universität
Innsbruck verliehen
bekommen.
.....................................................................
Berthold Pemp (MJ95) vermeldet, dass
am 1.März 2016 seine Tochter Ani Sophia
gesund zur Welt gekommen ist.Mit seiner
Frau Anahid Seraydarian und seiner 2-jährigen Tochter Loucine hat er sie sofort ins
Herz geschlossen und ist dankbar für dieses zweite Wunder.
Wurst Ströck Weiß
Rechtsanwälte Partnerschaft
................................................................
Mag. Meinhard Platzer
LGT Bank Österreich
Weiters danken wir für bis zum
31. Mai 2016 eingegangene
Spenden:
Dr. Philipp Donat (MJ99)
Dr. Christof Ebersberg
a.o. Univ. Prof. Dr. Franz Karlhofer (MJ82)
Pascal Prinz (MJ2000)
Mag. Sebastian Wienerroither (MJ05)
In vorbildlicher Treue hat Toni
Krabichler (MJ38) noch über
seinen Tod hinaus die AKV mit einer
beachtlichen Spende von 3.000 €
als Erbschaft bedacht. Am 29. April
2016 fand sich diese Summe auf
dem Club-Konto.