Die Pummerin - extra

extra
blick
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Glaube,
Liebe,
Hoffnung
Mag. P. Arno Jungreithmair
Pfarrer von Kremsmünster
Auch Christus war ein Flüchtlingskind
In dieser Woche, am 20. Juni, wurde der Weltflüchtlingstag begangen. Der Flüchtlingshochkommissar António
Guterres sagt:
„Überall auf der Welt fliehen Familien vor Gewalt. Die
Zahlen sind gewaltig, aber wir dürfen nicht vergessen,
dass diese Menschen Mütter und Väter, Töchter und Söhne sind, Menschen wie Du und ich – bevor der Krieg sie
zur Flucht gezwungen hat. Am Weltflüchtlingstag sollten
sich alle daran erinnern, was uns verbindet: unsere gemeinsame Menschlichkeit.“
Viele Menschen, besonders in Dürregebieten, sind in Migrationsbereitschaft. Man spricht von Millionen, die sich in
Afrika auf den Weg in andere Länder machen wollen. Viel
mehr Geld für Entwicklungsländer wird gefordert, und ich
stimme dieser Meinung zur Gänze zu. Ob der Großteil
unserer Mitbürger diesen Aufruf teilt ist fraglich, besonders wenn es dann zu Kürzungen im eigenen Bereich
kommt …
Nummer 9, 24. Juni 2016
Die Pummerin
Am 26. April 1952 wurde die
Pummerin – bis heute die
fünftgrößte freischwingende
Kirchenglocke der Welt – von
Linz zum Stephansdom nach
Wien transportiert. Bei der
Verabschiedung dabei war
auch der Musikverein Leonstein in der damals einzigartigen Sensenschmiedetracht.
Am 12. April 1945 gibt die Halterung der alten Pummerin
während eines Brandes im Stephansdom nach – die Glocke
zerschellt im Kirchenraum. „Sieben Jahre musste Wien danach
ohne sein bekanntestes Wahrzeichen auskommen“, weiß Dr.
Günter Geyer.
Der gebürtige Scharnsteiner
steht seit 2012 als Obmann dem
Verein „Rettet den Stephansdom“ vor. Dieser wurde 1987 gegründet und hat sich zum Ziel
gesetzt, die jährlich benötigten
Mittel in der Höhe von etwa 2,2
Millionen Euro für die Erhaltung
des Domes aufzubringen – „damit wir DAS österreichische
Wahrzeichen auch für nachfolgende Generationen erhalten
können“, begründet Günter Geyer sein Engagement.
Er war auch Mitinitiator der
hochinteressanten Dokumentation über die Pummerin, die unter
dem Titel „Die Stimme Österreichs“ zu Ostern auf ORF III
ausgestrahlt wurde.
In der neuen Tracht
zur Verabschiedung
Gegossen wurde die neue, 21
Tonnen schwere Pummerin im
Auftrag des Bundeslandes
Oberösterreich in der Glockenund Metallgießerei in St. Florian.
Als die Pummerin vor 64 Jahren auf einem Tieflader auf den
beschwerlichen Weg nach Wien
Viele haben heute Angst vor Überfremdung und vor anderen Religionen. Ich denk mir immer: vor gläubigen Menschen fürchte ich mich nicht, eher vor ungläubigen bzw.
gottlosen. Echter Glaube ist nie gewalttätig, Gewalt gibt’s
immer nur in einer falsch verstandenen Religion. Ich habe
unter den Asylwerbern bisher nur solche kennengelernt,
die Gewalt auf das schärfste verurteilen.
Fremde, die in unser Land kommen, sollen erfahren, dass
hier Christen leben und dass unter Christen Hilfsbereitschaft ein oberstes Gebot ist; sie sollen erleben, dass Angst
und Misstrauen keinen Platz in unserer Religion hat. Freilich gilt das Wort Jesu auch hier: Seid klug wie die Schlangen, aber ohne Argwohn wie die Tauben! D.h. eine kluge
Aufnahme- und Integrationspolitik ist nötig, die auch unsere Leute nicht überfordert.
Nicht selten wird übersehen, dass Christus, der uns das
Gesicht Gottes gezeigt hat, ein Flüchtlingskind war, dass
Jesus, Maria und Josef in Ägypten als Asylwerber aufgenommen wurden. In unseren Tagen sind wir aufgerufen,
anderen Heimat und Zuwendung zu geben.
Der gebürtige Scharnsteiner Dr. Günter Geyer ist seit
2012 Obmann des Vereines „Rettet den Stephansdom“
und setzt sich mit seinen Mitstreitern für die Erhaltung
des Wiener Wahrzeichens ein.