15 www.kg-koeniz.ch | Juli 2016 KIRCHGEMEINDE KÖNIZ Zu dieser Nummer Inspirierende Anlässe Ursprünge christlicher Feste BIBEL AKTUELL/ Pfarrer Res Rychener bearbeitet die «kirchlichen Feste im Kirchenjahr», um Ursprünge christlicher Feste in der Bibel zu finden. Knapp ein Dutzend Interessierte sassen am 12. Mai rund um einen Tisch im Kirchgemeindehaus in Niederscherli. Reformiert. machte mit und stellte Fragen. Die Kirchgemeinde Köniz bietet unglaublich viele Veranstaltungen an, im Juni 2016 waren es rund SIEB ZIG – ohne Gottesdienste, laufende Chorproben und Dienstleistungen, KUW und Jugend! Im Mai sind refor miert.ReporterInnen ausgeschwärmt und berichten von inspirierenden und berührenden Anlässen. Übrigens: Auf www.kg-koeniz.ch finden Sie Aktue lles und Überraschendes, z.B. grosse Fotogalerien und einen Film zum pfiffigen Kindermusical «Kwela». Für reformiert.-Köniz: Alfred Arm Kontakt: [email protected] EDITORIAL Reformiert.: Viele Menschen kennen die Bedeutung vieler Tage des Kirchenjahres nicht. Bei Strasseninterviews von TeleBärn wussten Schweizer Bürger nicht einmal, was an Karfreitag passiert ist. Was sagen Sie dazu? Res Rychener: Dieses Nichtwissen hängt wohl damit zusammen, dass die Kirchen im Leben vieler heutiger Menschen stark an Bedeutung verloren haben und, damit einhergehend, auch die Kenntnisse im kirchlich-christlichen Bereich kleiner werden. Bruno Sigrist Präsident Kirchgemeinderat Köniz Guter Geist in der Strukturrevision Liebe Kirchgemeindemitglieder Mit Freude habe ich festgestellt dass ich sogar in meinem Alter noch lernfähig bin. Stimmt, das tönt doch etwas unbescheiden, aber was ich in den letzten zweieinhalb Jahren gelernt habe, ist Geduld. In meiner früheren beruflichen Tätigkeit war Ungeduld immer eine Tugend, man wollte ja bald etwas erreichen und dazu war diese Ungeduld willkommen. Das Jahr wird für die Allermeisten durch die Schulferien strukturiert. Wie aktuell ist denn das Kirchenjahr noch? Wahrscheinlich nicht mehr sehr aktuell – und vielleicht gerade deswegen nimmt auch das Wissenwollen darüber wieder etwas zu? Wie sind Sie trotzdem zum Thema «christliche Feste im Kirchenjahr» gekommen? Die Gemeindemitglieder wollten mehr über die Ursprünge der christlichen Feste wissen, so haben wir gemeinsam entschieden, diese zusammen anhand der Bibel zu ergründen. Teilnehmende Ihrer Veranstaltung bemerkten unterschiedliche Bibelübersetzungen, beispielsweise beim Vers 26 im Markus Evangelium, Kapitel 11. Wieso fehlt dieser Vers in neueren Übersetzungen? Im griechischen Urtext fehlt dieser Vers, die Texte wurden aus Handschriften und Fragmenten zusammengestellt, Vers 26 ist zum Beispiel jüngeren Datums, das Gemeindemitglieder beim Ergründen des Kirchenjahres in der Bibel: Worte der Bibel lebendig halten. heisst, 50–150 Jahre nach Christus. Die Bibel, so wie wir sie heute kennen, gibt es seit ca. 200 nach Christus. Es werden immer wieder Fragmente und Texte gefunden, diese werden dann genau geprüft. So bleibt das Wort lebendig. Wie sollen wir mit widersprüchlichen Aussagen in der Bibel umgehen? Diese Frage hat auch mich beschäftigt und ich habe mich auf die Suche nach dem roten Faden in der Bibel gemacht. Dabei bin ich vom Anfang bis zum Schluss auf Worte wie diese gestossen, z.B. im 1. Johannes 4,16 steht: Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott. Auch das Alte Testament ist voller Zeugnisse seiner Liebe zu uns Menschen: «Weil du so wertvoll bist in meinen Augen, kostbar und einmalig, sollst du auch herrlich sein, und ich habe dich lieb» steht in Jesaja 43. «In welchem Auftrag, in welcher Vollmacht kommst du?» fragen die Hohepriester, Schriftgelehrten und Ältesten, Jesus in Mk 11,27–33. Jesus antwortet mit einer Gegenfrage: «Von wem hatte eurer Meinung nach Johannes der Täufer die Vollmacht zu taufen? War er von Gott beauftragt oder nicht? Wenn ihr mir diese Frage beantwortet, werde ich auch eure Frage beantworten». Nachdem sie sich beraten hatten, antworteten sie ihm: «Wir wissen es nicht.» Worauf Jesus entgegnete: «Dann sage ich euch auch nicht, wer mir die Vollmacht gegeben hat.» Unter den «Die Passionszeit zeigt die menschliche Seite von Jesus, sein Zittern und Zagen im Garten Gethsemane.» Res Rychener Wenig Bekanntes zu Kirchentagen – einige Beispiele bb. Das Kirchenjahr ist in Festkreise aufgeteilt, denen verschiedene Feiertage zugeordnet werden. Im Weihnachtsfeierkreis finden wir als letzten Epiphanias, in unserer Kultur besser bekannt als Dreikönigstag. Epiphanias kommt aus dem altgriechischen und bedeutet «Erscheinung des Herrn». Orthodoxe Christen feiern am 6. Januar Weihnachten. Matthäus ist der einzige Evangelist, der von Männern berichtet, die aus dem Osten kamen um das Kind anzubeten. Im Osterfeierkreis finden wir den Palmsonntag,den Sonntag vor Ostern.Der Einzug Jesu in Jerusalem auf einem Esel, wie ihn der Prophet Sacharia (9,9) verheissen hat. Da in unseren Breitengraden keine Palmen gedeihen, werden diese, je nach Region, durch Palmkätzchen (Widebüs- seli), oder andere Zweige mit Blüten ersetzt. Diese werden am Palmsonntag geweiht und sollen das Unheil abwehren (Quelle: ref.ch). Im Osterfeierkreis finden wir Pfingsten, das Fest, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Die Apostelgeschichte 2, 1–4, berichtet so darüber: «Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus,in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer,die sich verteilten; auf jeden von ihnen liess sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.» Im Festkreis Trinitatis feiern wir am ersten Sonntag im November den Reformationssonntag. Er erinnert uns an die Entstehung der ProtestantischKirchlichen Hilfsvereine. Durch die Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert entstanden protestantische Gemeinden, die in den katholischen Kantonen eine Minderheit bildeten. Im Kanton Zürich wurde 1843 der erste Sonntag im November als Reformationssonntag festgesetzt, dieser wurde dann 1896 gesamtschweizerisch eingeführt. Teilnehmern entwickelt sich eine spannende Diskussion darüber, wie sich Jesus elegant aus der Affäre gezogen hat. Pfarrer Rychener, was bedeutet für Sie persönlich die Passionszeit? Sie zeigt für mich ganz besonders die menschliche Seite von Jesus, beispielsweise sein Zittern und Zagen im Garten Gethsemane, gleichzeitig aber auch sein Vertrauen in Gott-Vater und seine Hoffnung.Auch hier ist die Gethsemane-Szene bedeutsam: «Nicht wie ich will, sondern wie du willst!». Das gibt mir Mut und Zuversicht für den Alltag. Bild und Text: Barbara Bürki/fa Mehr zum Kirchenjahr siehe www.kg-koeniz.ch/Was tun wenn/Feste im Kirchenjahr – oder Broschüre (siehe links) bei Pfarrer Res Rychener, Rifishaltenstrasse 6, 3145 Niederscherli bestellen. GLANZLICHTER JULI Spezialgottesdienste Singen und Konzert Bewegung Openair, Dialog und Feier Orgelmatinée und SommerSingen Wandern, Velofahren und Gymnastik Openair-Gottesdienst auf dem Gschneithoger in Mittelhäusern (31.7.), Dialog zwischen Kanzel und Orgel in Köniz (24.7.) und eine musikalische Morgenfeier im Liebefeld (31.7.). Seiten 16, 17, 19 Am 3. Juli um 11 Uhr in der Thomaskirche Liebefeld eine Orgelmatinée mit Erica Zimmermann. Am 21. Juli um 14.30 Uhr leitet gleichenorts Hansueli Ryser ein SommerSingen. Seite 16 Der Juli – eine ideale Zeit für Bewegung: Sie finden Angebote zum Wandern u.a. im Liebefeld und in Oberwangen, Velofahren in Niederscherli, Gymnastik in Schliern… Seiten 16–19 2013/2014 haben wir mit dem Projekt Strukturen mit der höchst ambitionierten Vorstellung angefangen, Ende 2014 schon etwas umsetzen zu können. Heute nun darf ich Ihnen sagen, dass wir an der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung vom 17. August 2016 das künftige Organisationsreglement und das angepasste Personalund Entschädigungsreglement diskutieren und anschliessend genehmigen lassen können. Die Projektarbeiten haben gezeigt, dass der Zusammenschluss der drei Kreise Schliern, Köniz und Liebefeld eine gute Lösung sein wird, denn die Mitarbeitenden der drei Kreise arbeiten schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich zusammen. Wir haben zusätzlich vorgesehen, dass der Kirchgemeinderat künftig nur noch acht Mitglieder umfassen wird (inkl. Präsidium), jedes Mitglied wird ein Ressort übernehmen. Es werden die Kirchenkreise sein, welche die Kirchgemeinderäte der Kirchgemeindeversammlung zur Wahl werden vorschlagen können. Ich bin ausserordentlich glücklich, dass wir im Kirchgemeinderat in einem sehr guten Geist zu dieser zukunftsweisenden Lösung gekommen sind. Das Modell entspricht ungefähr der Organisation der Gemeinderäte in der politischen Gemeinde. Bei der ganzen Revisionsarbeit leitete uns der Gedanken, das kirchliche Leben vor Ort mit den bestmöglichen Rahmenbedingungen zu unterstützen und von Infrastrukturaufgaben zu entlasten. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme an der a.o. Kirchgemeindeversammlung am 17. August 2016 in der Thomaskirche*. Ich bin überzeugt, dass die grosse Arbeit der Projektmitarbeitenden Sie überzeugen wird und dass sich die Geduld absolut gelohnt hat, engagiert und mit der dazu nötigen Zeit Gespräche zu führen, Klarheit zu schaffen und Missverständnisse aufzuklären. In der Vernehmlassung in der Kirchenkreiskommissionen jedenfalls sind wir auf sehr viel Zustimmung gestossen. Ich danke dem ganzen «Strukturteam» ganz herzlich und Ihnen für Ihr Vertrauen und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Herzlichst: Ihr Bruno Sigrist *Detaillierte Informationen Unterlagen zur Strukturrevision werden Ende Juli im reformiert.-Köniz publiziert.
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