kostenlos vierseitig - Kármán Hochschulzeitung

KOSTENLOS
&
VIERSEITIG
KÁRMÁN
Optik
„Entschuldigen Sie, bitte?”
Nr. 133
V
on Europa – ein Begriff, der in
diesen Tagen ohne den Zusatz
-meisterschaft eher weniger gern gehört wird – spricht man in Aachen,
gerade zu Zeiten der Karlspreisverleihung, gerne wie der Direktor über den
schicken Neubau für die Naturwissenschaften während des Schulfests. Gut,
Elektrizität hat's noch keine, diverse
Erlenmeyerkolben, Bunsenbrenner
und Reagenzgläser sind samt dem
Chemielehrer verschwunden und die
Biologielehrerin würde am liebsten
wieder im Hauptgebäude unterrichten, aber die Idee – die ist echt prima.
Und zwischendurch gibt’s Musik mit
Saxophon und Gitarre. In Martin
Schulz hat diese Öcher Europa-Schule
auch einen hochrespektablen Absolventen vorzuweisen – der allerdings
Wert darauf legt, nicht aus Aachen,
sondern Würselen zu kommen. Gegenüber dem aus Baesweiler stammenden Chefredakteur der Aachener
Zeitung, Bernd Mathieu konnte er
auch hübsch den Unterschied ihrer
beiden Heimatstädte erklären: Beide
seien Provinz, aber Würselen wisse es.
Ein Baesweiler(er), lernen wir daraus, blickt also quasi von der richtigen Seite des Fernrohrs auf seine
Heimatstadt und sieht, paradoxerweise, das falsche: Eine Weltstadt.
Woraufhin er es an den Aachener
übergibt, der auf die europäische Politik schaut und was sieht? Ein Schulfest. Wenn nun aber das
Lieblingsgerät des Physiklehrers der
eingangs erwähnten Schule – was soll
er auch tun, ohne Elektrizität – in die
Hände des RWTH-Studierendenparlaments gerät, wird es wieder brav
nach Baesweiler-Art und, pardon,
volles Rohr auf sich selber gehalten.
Hoppla, wer hätte gedacht, dass in
der Kaiserstadt der immerwährende
Reichtstag stattfindet? Aber klar – einer muss den Job ja machen und Karl
ist ja gerade verhindert. Muss sich
auf die Einweihung des weltgrößten
Hörsaalgebäudes vorbereiten, der alte
lupenreine Demokrat. Optik wird
darin bestimmt auch gelehrt werden.
Printenbox der Bäckerei Klein zu gewinnen! - Seite 4
STUDENTISCHE ZEITUNG DER RWTH AACHEN
Über die Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz hausärztlicher Atteste
Sebastian S. ist im sechsten Semester
seines Studiums und nur noch wenige
Stunden trennen ihn von einer wichtigen Klausur. Der Leistungsdruck
steigt ins Unermessliche und gipfelt in
einem totalen Blackout. Die Prüfung
beginnt und Sebastian versucht vergeblich sich des Brettes vor seinem
Kopf zu entledigen. Er bricht frühzeitig ab und sucht gleich seinen Hausarzt auf. Für diesen ist der Fall klar:
durch Stress indizierte Depression.
Das ärztliche Attest zur Bescheinigung der prüfungsrelevanten Symptome ist schnell ausgestellt. Doch als
Sebastian damit beim Prüfungsamt
der Hochschule erscheint, trifft ihn
das schwere Urteil: das Attest wird
nicht anerkannt und es wird eine Bescheinigung durch einen Vertrauensarzt/eine Vertrauensärztin der
Hochschule gefordert. Sebastian sieht
sich nun in einer misslichen Lage.
Entweder lässt er seinen Rücktritt von
(Tobias Kühn) der Prüfung unentschuldigt und setzt
damit sein gesamtes Studium aufs
Freibier!
Spiel, oder er unterzieht sich der
amtsärztlichen Untersuchung und ris... gibt es bei uns zwar nicht (im- kiert damit, dass eine unvorteilhafte
mer), aber doch Hinweise, wie psychologische Diagnose publik geman nachhaltiger und vor allem macht wird.
grundseriös Aufmerksamkeit erregt. Schau einfach einmal bei ei- Ein Blick auf die Rechtslage
ner unserer Redaktionssitzungen Die Geschichte von Sebastian S. ist
vorbei. Eine Email zur Ankündi- zwar Fiktion, schildert jedoch einen
gung an [email protected] Fall, wie er nicht selten an deutschen
genügt!
Hochschulen vorkommt. Viele Studierende nicht nur an der RWTH
sehen sich in demselben oder
INHALTSVERZEICHNIS Aachen
einem ähnlich unangenehmen Spagat
zwischen Karrieresicherung und PriSeite 2
vatsphäre. Das wirft einige brisante
Kommentar: Gestresst – Attest?
Fragen auf. Ist das Zentrale PrüfungsLeserbriefe
amt (ZPA) überhaupt dazu befugt,
Start-up Reihe: Casachef
hausärztliche Attests abzulehnen?
Laut §63 Abschnitt 7 des HochschulSeite 3
zukunftsgesetzes (HZG) sind HochRezension: Actor's Nausea
schulen in NRW tatsächlich zu
Kommentar zur SP-Wahl
derartigen Maßnahmen berechtigt.
Flüchtlings-Tagebuch
Vorausgesetzt „es bestehen zureichenVeranstaltungen
de tatsächliche Anhaltspunkte, die eine
Prüfungsfähigkeit
als
Seite 4
wahrscheinlich
annehmen
oder
einen
Aachen: Elektromobilität
anderen Nachweis als sachgerecht erEigenini: KarlMUN
scheinen lassen“, kann die HochschuKreuzworträtsel + Gewinnspiel
le „auf ihre Kosten eine ärztliche
22. Juni 2016
KurzNotiert
Astronaut erhält Ingenieurspreis
Ein knappes Jahr hat Thomas Reiter
im All verbracht, so lange wie kein anderer europäischer Astronaut. Er war
1995 außerdem der erste Deutsche, der
einen Außenbordeinsatz im Weltraum
unternahm, und war später Besatzungsmitglied auf der internationalen
Raumstation ISS. In diesem Jahr wird
ihm für seine Leistungen der Aachener
Ingenieurspreis verliehen. Dieser ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der
RWTH und der Stadt und zeichnet jedes Jahr eine Persönlichkeit aus, die
einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung/Weiterentwicklung
des Ingenieurwesens geleistet hat.
Petition gegen Tihange
Prüfungsunfähigkeitsnachweis - die Lösung für die Panik? (Foto: Lara Kleyker)
Bescheinigung einer Vertrauensärztin
oder eines Vertrauensarztes der Hochschule verlangen.“ Denn das Hochschulrecht funktioniert in diesem
Punkt nicht analog zum Arbeitsrecht.
Der Hausarzt des Vertrauens kann
Studierenden nur die prüfungsrelevanten Symptome bescheinigen, nicht
jedoch die Prüfungsunfähigkeit als
solche – diese liegt nämlich allein im
Ermessen des zuständigen Prüfungsamtes. Eine leichte, nicht fiebrige Erkältung oder „Schwankungen der
Tagesform“ erachtet die RWTH
Aachen – verständlicherweise - nicht
als zureichende Symptomatiken.
Auch bei bekannten Dauerleiden oder
in Fällen von Prüfungsstress und Examensängsten liegt keine krankheitsbedingte Prüfungsunfähigkeit vor.
Das verkündet die Hochschule in einer Handreichung zum Thema. Die
sicherste Methode einem der gefürchteten Fehlversuche zu entgehen, ist
daher wohl eine spontane Ohnmacht
während der Prüfung.
Ein leichtes Unwohlsein
Ein Attest von seinem Hausarzt zu
bekommen ist mit ein wenig schauspielerischem Geschick und einem
Gefühl für Dramatik schnell erreicht.
Das Gejammer über Kopfschmerzen,
Übelkeit oder Schwindel muss nur
überzeugend genug sein und schon
spaziert man mit dem berüchtigten
„Gelben Zettel“ zur Tür hinaus. Bedauerlicherweise gibt es einige Studierende, die diese Bereitwilligkeit
mancher Ärzte, Atteste auszustellen,
schamlos ausnutzen. Wer das nicht so
recht glauben mag, der möge ein wenig das Netz nach etwaigen Foren
durchstöbern, in denen die jüngste
Generation der akademischen Welt
sich über die „pragmatischsten“ Ärzte
austauscht. Da heißt es zum Beispiel:
„Für Studenten, die schnelle Hilfe
brauchen, ist diese Ärztin optimal“
oder gar: „...am besten mit Termin, es
sei denn, man ist Student und braucht
ein Attest. Dann mit 5€.“ Diese Kommentare und das Verhalten, das sich
dahinter verbirgt, sind aber vor allem
deswegen bedauerlich, weil durch sie
die engagierten und aufrichtigen Stu-
dierenden sowohl bei der Hochschule,
als auch in der Öffentlichkeit in Misskredit geraten. Das gängige Klischee
vom Studierenden als faulem Müßiggänger wird auf geradezu fahrlässige
Weise untermauert – nicht zuletzt
durch den Generalverdacht, unter den
die RWTH Aachen ihre Studierenden
zu stellen scheint.
Ein Rezept für mehr Vertrauen
Dass es solche Müßiggänger unter
den Studierenden gibt ist kaum zu
leugnen. Umso dringender sollte
man sich aber vergegenwärtigen, dass
die Faulpelze keinesfalls als repräsentativ für ihre Kommilitonen gedacht werden dürfen. Bei einem
Streifzug durch die Lernräume der
RWTH wird man schnell feststellen,
dass ein allgemeines Misstrauen, wie
es in den Maßnahmen des ZPA zum
Ausdruck zu kommen scheint, trotz
der Gesetzeslage keinesfalls gerechtfertigt ist. Hunderte, ja, sogar Tausende
ambitionierte
junge
Akademiker beweisen einem dort
täglich das Gegenteil. Andere nordrhein-westfälische
Hochschulen
scheinen dies bereits begriffen zu haben. Dr. Anna Maria Andermahr,
die Leiterin des Prüfungsamtes der
Uni Köln, erzählt, dass ihr in ihren
fünf Jahren im Bereich Lehramt
noch kein einziger Verdachtsfall dieser Art untergekommen sei und dass
solche Fälle allgemein eine seltene
Ausnahme seien. Es herrsche, so Andermahr, „keine Kultur des Misstrauens“ an der Uni Köln. Auch an
der FH Aachen, also in direkter
Nachbarschaft, sind die Regelungen
zum krankheitsbedingten Prüfungsrücktritt moderater gestrickt. Dort
ist von etwaigen Verdachtsfällen gar
nicht erst die Rede. Es scheint längst
überfällig zu sein, dass die RWTH
ihren Studierenden mehr Vertrauen
entgegenbringt. Und um diesem Ziel
entgegenzusteuern, sollten sich besonders die zuvor als Faulpelze und
Müßiggänger Gebrandmarkten angesprochen fühlen und versuchen,
sich diesem Vertrauen zukünftig als
würdig zu erweisen.
(Tobias-Rui Frösch)
Mehr als 80 Landräte und Oberbürgermeister haben wegen des Atomkraftwerks Tihange ein Auskunftsund Informationsersuchen an die EUKommission gestellt. Unter Begleitung der EU-Abgeordneten der DreiländerRegion gaben sie ihren Antrag
persönlich beim Parlamentspräsidenten Martin Schulz in Brüssel ab. Damit erhöht sich der Druck auf den
Betreiber des Kraftwerks, Engie Electrabel. Betont wurde beim Treffen jedoch auch, dass es nicht nur darum
gehen könne, das Abschalten von Tihange und Doel zu fordern, sondern
dass es genauso alternative Handlungsoptionen für Belgien geben müsse, etwa in Form einer neuen
Infrastruktur oder monetärer Hilfe.
Studienpreis Elektromobilität
Daniel Szepanski, Absolvent der Elektrotechnik, wurde in Braunschweig der
DRIVE-E-Studienpreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
und der Fraunhofer Gesellschaft verliehen. Er habe wertvolle Grundlagen
für eine zukunftsweisende Funktionsintegration der Leistungselektronik in
den Elektromotor geschaffen, lobte der
Vorstand für Technologiemarketing
und Geschäftsmodelle der FraunhoferGesellschaft den Absolventen. Das
DRIVE-E-Programm wurde 2009 von
oben genannten Einrichtungen initiiert
und zeichnet herausragende studentische Arbeiten im Fachbereich der
Elektromobilität aus.
Flüchtlingssituation
In den vergangenen Monaten wurden
auf dem Gelände der Dr. Leo Löwenstein Kaserne 52 Wohneinheiten für
Flüchtlinge errichtet. Am Mittwoch,
den 22.06. sind nun rund 80 von ihnen
eingezogen, die bisher in verschiedenen
Gemeinschaftseinrichtungen gelebt haben und denen die Stadt Aachen so eine
verbesserte
Wohnsituation
ermöglichen kann. Zwar würden Wohnungen oder umgebaute Gewerbeimmobilien
diesen
sogenannten
Spaceboxen immer noch vorgezogen,
letztere bieten jedoch immerhin mehr
Komfort und Privatsphäre als die bisherigen Unterkünfte. Zurzeit leben in
Aachen 2.541 zugewiesene Flüchtlinge
sowie knapp 600 unbegleitete Minderjährige und 175 Landesflüchtlinge. Bis
zum Jahresende sollen im Stadtgebiet
weitere 845 Plätze zur Unterbringung
von Flüchtlingen geschaffen werden.
(Sarah Lena Billen)
Gestresst –
Attest?
Kommentar
Klausuren gehören zum Studium dazu
wie Bier zum Fußball. Der einzige Unterschied an dieser Stelle ist, dass Fußball schauen Spaß macht und keinerlei
Vorbereitungen vonnöten sind. Bei
den Klausuren hingegen sieht das
Ganze etwas anders aus. Der Teil mit
der Vorbereitung, in Form des Lernens, wird daher auch von vielen Studierenden schlicht und ergreifend
gerne mal vergessen. Wenn auch das
Lernen in der Nacht zuvor keinen
Hoffnungsschimmer auf ein Bestehen
der Prüfung gibt, muss eben eine andere Lösung her - ein Attest. Plötzlich
auftretende Übelkeit und Unwohlsein
werden schnell vom Arzt des Vertrauens gegen eine Gebühr von fünf Euro
schriftlich bestätigt und alle Sorgen
sind vorerst einmal vergessen. Das mit
der Übelkeit ist in dem Moment vermutlich nicht einmal gelogen. Zukünftig werden für einige automatisch
Bauchschmerzen hinzukommen, da
das ZPA Atteste inzwischen teilweise
nicht mehr annimmt. Die Entschuldigungen und Atteste kurz vor den
Klausuren häufen sich derweil nämlich und das kann schließlich kein Zufall sein,oder? Mittlerweile reicht
schon der Name bestimmter Ärzte auf
dem kleinen gelben Zettel, um eine
ernsthafte Erkrankung des Studierenden auszuschließen. Die netten Helfer
im weißen Kittel scheinen also langsam an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Das ist natürlich ärgerlich. Nicht nur
für chronisch Klausur-Kranke, sondern besonders für die ernsthaft Erkrankten, die sich mit einem Attest
zwangsweise von der Klausur entbinden lassen müssen. Da kann man
dann wohl leider nichts machen, mit
gehangen, mit gefangen.
Für all die Erstis, die noch nicht
genau wissen, wie der Hase läuft,
lässt sich bei Google in den unterschiedlichsten Foren Name und Anschrift der Helfer in Weiß finden.
Eine Wegbeschreibung zu den Praxen
und die anfallenden Kosten eines Attestes sind ebenfalls angegeben. Für
Neulinge ist das Ganze zu Anfang etwas aufwendiger, da jeder neue Student erst einmal in die Kartei
aufgenommen werden muss, bevor er
offiziell der sichersten Einnahmequelle des Arztes angehört . Was letztendlich auf dem Attest steht ist jedem
selbst überlassen,also lasst eurer
Kreativität freien Lauf. Der einzige
Aufwand ist der Weg zum Arzt und
eine eventuell anfallende Wartezeit,
wenn mal wieder eine besonders
wichtige Klausur ansteht. Das Attest
muss dann nur noch mit der Matrikelnummer und der verpassten Klausur versehen und in den Briefkasten
am Super C eingeworfen werden. Im
Falle einer ernsthafteren Krankheit
als den Klausur-Kopfschmerzen sollte bei dem Wunsch nach Glaubwürdigkeit eventuell ein, in den
Internetforen, unbekannter Arzt aufgesucht werden.
Denjenigen, die entweder keine
fünf Euro für ein Attest übrig haben (
zum Glück gibt es ja noch das
BaföG) oder diejenigen, die tatsächlich gesund sind und sich an die
Klausur herantrauen, wünsche ich
viel Erfolg und ein sicheres Bestehen!
Seite 2
Leserbriefe
Das Studentenwerk Aachen betreibt
bei seinem Zahlungssystem eine Salamitaktik: zuerst hieß es, die Kartenzahlung sei eine Option und die
Möglichkeit zur Barzahlung bliebe
erhalten. Jetzt werden alle Mensen
komplett umgestellt. Und wie lange
wird es wohl noch die Aufladeautomaten geben bis der Zwang zur automatischen Aufladung vom Konto
kommt?
Begründet wird dies mit den hohen Kosten des Bargeld-Handlings.
Aber erstens werden immer nur dessen isolierte Kosten genannt, ohne
auch zu nennen, was das neue System
kostet - denn es zählen die Mehrkosten zum jetzigen System. Und zweitens wird verschwiegen, dass es im
aufgeblähten Apparat des Studentenwerks viel größere Kostenstellen gibt,
wo man vielleicht mal zuerst einsparen sollte, bevor man die Zahlungsmöglichkeiten so einschränkt.
Der Hauptgrund, weshalb das
Studentenwerk so ein Fan von den
Karten ist, ist das zinslose Darlehen.
Da jeder Gast ständig ein gewisses
Guthaben auf seiner Karte vorhält,
ist das in der Summe ein ordentlicher
Betrag, den wir dem Studentenwerk
als zinsloses Darlehen überlassen.
Was würden die wohl sagen, wenn je-
Zum Thema Studierendenwerk
den Tag dutzende Studenten am
Infopoint stünden und sich jeden Tag
ihren Restbetrag auszahlen lassen
würden?
Es geht bei dem Wunsch nach
Barzahlung nicht nur um Datenschutz, sondern auch um bessere
Kontrolle. An den Kassen geht es oft
so hektisch zu, dass man gar nicht
genau mitbekommt, was tatsächlich
von der Karte abgebucht wird. Bei
Barzahlung herrscht das Vier-AugenPrinzip, das sowohl die Kassiererin
als auch der Kunde den Betrag wissen. Aber bei Kartenzahlung bekommt man das als Kunde oft nicht
so schnell mit. Mir ist es schon
mehrfach (!) passiert, dass mir wegen
Fehlern zu hohe oder gar doppelte
Beträge abgebucht wurden. Ich habe
das meistens gemerkt und das wurde
dann auch anstandslos korrigiert.
Aber ich will nicht wissen, wieviele
Leute das gar nicht merken.
Bargeld ist ein gesetzliches Zahlungsmittel, das überall angenommen werden muss. Vielleicht sollte
man die Praxis zahlreicher Studentenwerke, noch noch Kartenzahlung
zu akzeptieren, mal gerichtlich überprüfen lassen.
Sehr geehrte Kármán- Redaktion, wir,
die Bewohner der Wohnheime Aachen,
werden im kommenden halben Jahr damit konfrontiert, dass das Studierendenwerk die Mieten in allen
Studentenwohnheimen erhöht– und das
nicht zu knapp!
Daher werden wir am 5.7.2016 auf
die Straße gehen, um gegen die Mieterhöhung zu demonstrieren. Damit wir
ein möglichst breites Publikum erreichen und unsere Sicht der Dinge schildern können, würden wir gerne mit
euch zusammenarbeiten. Zu unseren
Demonstrationsinhalten:
Das Studierendenwerk erhöht ab
01.07.2016 die Preise für Neuverträge
und ab 01.01.2017 die für bestehende
Verträge. Diese Mieterhöhung wollen
die Studierenden nicht hinnehmen und
haben versucht mit dem Studierendenwerk gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Jedoch konnte keine
befriedigende Lösung erzielt werden.
Laut § 549 Absatz 3 des BGBs sind Studierendenwohnheime ausdrücklich aus
den relevanten Paragraphen, die den
Schutz der Mieter gewährleisten, ausgenommen. Dies betrifft unter anderem
auch die „Mietpreisbremse“. Diesen
Umstand nutzt das Studierendenwerk
(Carsten Wamser) aus und erhöht die Mieten einiger
Wohnheime um bis zu 37%. Normalerweise darf eine Mieterhöhung 15%
überschreiten. Mit dieser ErhöLeserbriefe an die Kármán Hochschulzeitung nicht
hung liegen die Quadratmeterpreise für
In letzter Zeit haben uns einige Leserbriefe erreicht. Wir möchten euch zwei Appartements zwischen 10 und 17 Euro
Reaktionen auf den Aufmacherartikel der Ausgabe 131 zeigen, in dem es um und die für Zimmer zwischen 14 und
20,50 Euro. Damit liegt man weit über
die Mieterhöhung der Wohnheime und die Abschaffung der Barzahlung ging.
Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen unserer Leser. Wenn auch du dem aktuellen Mietspiegel der Stadt
Aachen. Anstatt dringend nötige Sanieetwas loswerden willst, schreib uns an [email protected].
rungen anzugehen, werden diese immer
Innovation - Sensation!
weiter aufgeschoben. So wurde zum
Beispiel, die für 2015 angesetzte Sanierung der Wohnheime „Die Türme“ erst
auf 2017, dann auf 2022 verschoben.
Das Studierendenwerk hat fast 300
neue Wohnheimplätze geschaffen, ohne
neues Verwaltungspersonal und Hausmeister einzustellen. Dies wirkt sich unter anderem negativ auf das
Erscheinungsbild der Wohnheime aus
und belastet zusätzlich die studentische
Selbstverwaltung. Die Selbstverwaltung, besteht aus Bewohnern, die sich
ehrenamtlich z.B. um die Internetversorgung oder die Belegung der Wohnheime kümmern. All dies führt dazu,
dass der soziale Auftrag des Studierendenwerks den Studierenden bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen massiv
verfehlt wird. Studierende, die größtenteils unter der Armutsgrenze leben,
sind aber eben auf diesen günstigen
Wohnraum angewiesen. Um auf diese
Missstände hinzuweisen, haben sich die
Bewohner der Wohnheime Aachen entschieden am 05.07.2016 demonstrieren
zu gehen.
Uns ist es ein sehr großes Anliegen
auf die aktuelle Situation aufmerksam
zu machen. Würde daher von eurer Seite Interesse bestehen, uns mit einem
Artikel in eurer Zeitung oder einer Berichterstattung über die Demonstration
zu unterstützen? Gerne könnt ihr unseren Text zu den Demonstrationsinhalten für einen Artikel verwenden und
unter Absprache verändern. Über eine
positive Rückmeldung würden wir uns
sehr freuen. Für weitere Fragen stehen
wir euch unter [email protected] jeder Zeit zur Verfügung!
(Elif Carman und Julia Eckert)
Rei h e Von Studierenden entwickelte Internetplattform für vielseitige Kochevents
Das Neuste vom Neuen. Trendiger,
cooler, schneller, höher, besser! All
das sind die Ziele unserer Start-Ups,
die wir euch in dieser Reihe vorstellen. Diesmal: Casachef.
Stell dir vor, du sitzt an einem Tisch
reichlich gedeckter, liebevoll zubereiteter und selbstgemachter Gerichte.
Um dich herum zu Beginn bereits bekannte sowie neue Gesichter, die du
an diesem Abend zum ersten Mal
siehst. Im Laufe des Abends lernst du
diese Personen alle kennen, führst lockere Gespräche, lachst, bekommst
spannende Geschichten erzählt, fühlst
dich wie Zuhause und genießt den
Abend in dieser Gruppe von so unterschiedlichen Menschen. Die Zeit geht
so schnell vorbei, dass du bereits
planst, nächste Woche selbst solch ein
Event zu gestalten. Mit deinen Freunden und mit denen, die du an diesem
Abend kennengelernt hast. Das ist
Casachef.
Casachef ist eine von den drei ehemaligen Studenten Jonas Hemsen.,
Karl Kurzer und Phillip Gabrian gegründete Internetplattform, die es ermöglicht, zusammen mit Freunden
und auch unbekannten, neuen Leuten
gesellige und leckere Koch-Events zu
organisieren.
Casachef, wie Rudirockt? Nur
jeden Tag?
Während man bei Rudirockt von Location zu Location wechselt und absolut nicht weiß, wen man gleich
neben sich sitzen hat, geschweige
(Marina Albrecht) denn eine Ahnung hat, was gleich auf
dem Tisch stehen wird, geht es bei
Casachef wesentlich entspannter zu.
Die Location ist bekannt, wer kocht
und was gekocht wird ebenso, denn
das wird auf deren Internetplattform
(casachef.de) angezeigt, wonach man
demnach eines der Events wählen
kann. Wie das funktioniert? Man erstellt in wenigen Schritten ein Profil
und wird so Teil der Casachef-Com-
munity. Nun bekommt man anschaulich dargestellt, wann und wo
welches Event stattfindet und kann
durch einen Klick an diesem Event
teilnehmen.
party. Für jeden Geschmack ist etwas
dabei und gerade für den kleinen
Geldbeutel bekommt man tolle
Events mit selbstgemachtem kulinarischem Essen und einer netten Run-
Die Internetplattform gibt es nun
seit Anfang Februar und die Zahl der
angebotenen Events wächst und
wächst. Die Idee der drei Jungs rührt
daher, dass sie schon immer gerne mit
Offene Menschen über ihr gemeinsames Interesse am Essen und Kochen zusammenbringen – das ist Casachef. (Foto: Casachef)
Möchte man selbst der Gastgeber
sein, kann man ganz einfach ein
Event erstellen und individuell angeben, wie viele Gäste eingeladen werden und wie hoch der Betrag für den
Einkauf sein wird.
Das Konzept
Mittlerweile werden in der Woche
mehrere Events in Aachen angeboten, sei es ein gemütlicher Sonntagsbrunch, ein aufregender Cocktailabend oder eine kunterbunte Pizza-
de von Leuten geboten - eigentlich
unbezahlbar.
„Das ist das Besondere an Casachef,”, so einer der Gründer, „das
einzigartige Konzept, welches besonders auf die sozialen Aspekte, wie das
Kennenlernen neuer Leute, neuer
Freundschaften und unvergesslicher
Abende in entspannter geselliger
Runde setzt.”
Darum geht es den Köchen von
Casachef und gerade dieser Aspekt
begeistert viele Food-Lover.
Freunden Kochabende gestalteten
und beschlossen haben, diese Erfahrungen nun durch Casachef an viele
Andere weiterzugeben. Momentan
finden die Events größtenteils in
Aachen, Koblenz und Stockholm
statt, dort wo die Gründer wohnen,
und gerade in Aachen wird die Community immer größer. Und wer weiß,
vielleicht sitzt du bald ebenfalls am
Tisch eines Casachef-Events?
(Annemarie Hopf)
Seite 3
J enseits von Gut und Böse
Rezension zu „The Strange Case of Dr. Jeckyll and Mr. Hyde” von Actor's Nausea
Was wäre, wenn in jedem von uns
eine dunkle Seite schlummern würde? Und was würde passieren, wenn
wir ihr nachgäben? Der geniale Wissenschaftler Dr. Henry Jeckyll beschäftigt sich bereits eine ganze
Weile mit dieser Frage – und kommt
zu dem Entschluss, dass es nur einen
Weg gibt, sie zu beantworten.
Mit einer selbst entwickelten Substanz
holt Jeckyll jenen Teil seiner Persönlichkeit ans Tageslicht, für den in seinem
makellosen Lebenslauf bislang kein
Platz war. Das Ergebnis ist Mr. Edward
Hyde, ein aufbrausender, leidenschaftlicher und gewalttätiger Schatten seiner
selbst, der unerkannt durch die Straßen
des viktorianischen London streift.
Doch anstatt es bei diesem einen Experiment zu belassen, findet Jeckyll Gefallen an seinem neuen Ich – und Hyde ist
ohnehin der Ansicht, dass er viel zu
lange unterdrückt wurde...
Release the Beast
Aus den nächtlichen Exzessen wird
plötzlich tödlicher Ernst, als Hyde aus
Zorn die Hausangestellte eines Freun-
„Mit Ihrer Stimme haben Sie die
Möglichkeit, die Entwicklung der
Hochschule und damit Ihre Zeit an
der RWTH mitzugestalten."
So die Aussage von Rektor Ernst
Schmachtenberg im Grußwort der neuen Wahlzeitung. Aber warum wählen
gehen? Man kann als Studierender
doch sowieso nicht viel bewirken - so
dachte ich zumindest bis vor kurzem
auch. Klar, das Studierendenparlament
darf für die Studierendenschaft entscheiden, so weit war ich auch schon.
Aber hinter den SP-Wahlen steckt noch
viel mehr als das. Wenn man sich einmal vor Augen führt, über welche
Geldsummen hier gesprochen wird,
sollte man sich in dieser Woche vielleicht doch fünf Minuten Zeit nehmen,
um sein Kreuzchen auf dem Stimmzettel zu setzen. Es ist schließlich nicht irgendwelches Geld, von dem hier die
Rede ist, sondern vom knapp 250 Euro
Re i h e
Noch ist Dr. Jeckyll (Mitte) friedlich. (Foto: Thomas Bender)
des umbringt. Dr. Jeckyll ist entsetzt:
Wie konnte das passieren? Wer trägt
die Schuld an dem Mord? Er beschließt, seinen Verwandlungen ein
Ende zu setzen – und muss feststellen,
dass er seine Rechnung ohne Hyde gemacht hat, der inzwischen ganz andere Pläne verfolgt... Ein Kampf um die
Vorherrschaft in Jeckylls Körper beginnt, der nicht nur die beiden Rivalen, sondern auch zunehmend ihr
Umfeld in Mitleidenschaft zieht.
Standing Ovations für Actor's
Nausea
Mit ihrem 25. Bühnenjubiläum präsentierte die Theatergruppe „Actor's
Nausea“ nicht nur eines der wohl berühmtesten Werke zum Doppelgängermotiv, sondern sorgte auch für
Standing Ovations im Publikum. Neben dem gelungenen Script von Noah
Smith und der liebevollen Ausgestaltung des Sets – man achte auf den
DEINE Stimme zählt!
Kommentar zur SP-Wahl
Semesterbeitrag, den alle Studierenden
halbjährlich an die Uni zahlen. Für jeden einzelnen sind es zwar nur ein paar
Euro (genauer gesagt 4,55 Euro), die
von dem Betrag an die Studierendenvertreter gehen, das große Gesamtpaket kann allerdings einiges bewirken umgerechnet auf die zum vergangenen
Wintersemester
eingeschriebenen
43.721 Studierenden hat der AStA
rund 200.000 Euro zur Verfügung.
Zudem zählt es zu den Aufgaben
des SP, den AStA zu wählen und zu
kontrollieren sowie über die finanzielle Unterstützung von Eigeninitiativen
zu entschieden.
Es reicht also nicht, wenn nur 13%
der an der RWTH eingeschriebenen
Studierenden zur Wahl gehen. AStA
und SP müssen durch eine breite
Wählerschaft legitimiert werden,
denn ihre Entscheidungen gehen uns
alle etwas an.
Von den Vorhaben der verschiedenen
Listen wie einer Verbesserung der
Lernraumsituation, einer vollständigen Abschaffung der Anwesenheitspflicht, der Organisation von
politischen Aktionen und Protesten,
einer Verlängerung der Mensa-Öffnungszeiten sowie der Erhaltung der
dortigen Bargeldzahlung, dem Einsatz für flexiblere Prüfungszeiträume
u.v.m. profitieren nicht nur eine Hand
voll Wähler und Wählerinnen, sondern die gesamte Studierendenschaft.
Und schließlich finanziert sie diese
Projekte gleichermaßen, unabhängig
davon, ob sie wählt oder nicht.
Wie sich die Teilnahme der Studierenden ganz einfach erhöhen ließe,
zeigt sich am Extrembeispiel der hessischen Landesregierung, welche die
Beitragserhebung im Jahr 2004 von
der Wahlbeteiligung abhängig gemacht hat. War das Wahlengagement
Globus mit Mini-Bar – waren hierfür
insbesondere die neun Schauspielerinnen und Schauspieler verantwortlich,
die das Stück zum Leben erweckten.
Die Nebenrollen stellten hierbei ebenso wenig eine Ausnahme dar wie die
Hauptrolle, die den Spagat zwischen
dem besonnenen Dr. Jeckyll und dem
unberechenbaren Mr. Hyde herausragend meisterte. Umso gespannter
wurde das Publikum durch jedes unheilvolle Husten, mit dem sich die
Verwandlung Jeckylls zu Hyde ankündigte. Ob es Jeckylls Freunden letztlich gelingt, den Wissenschaftler vor
sich selbst zu retten und wer Mr. Hyde bis zum Ende des Stücks noch alles
zu Opfer fällt, wollen wir an dieser
Stelle jedoch nicht verraten.
Übrigens: „Actor's Nausea“ ist
auf der Suche nach Schauspielerinnen und Schauspielern für ihre
nächsten Projekte. Wer das Englische
fließend beherrscht und Lust hat,
selbst auf der Bühne des Ludwig Forums zu stehen, meldet sich bei
[email protected].
Veranstaltungen
Do., 09.06. – So., 24.07.201 6
„Shakespeares sämtliche Werke
(leicht gekürzt)”
Burg Frankenberg, Aachen
William Shakespeare ist wohl jedem
ein Begriff. Wer aber hat 120 Stunden
Zeit, um sich 37 Theaterstücke anzusehen? Deshalb findet auf Burg
Frankenberg eine Theatervorstellung
der besonderen Art statt. Drei
Schauspieler präsentieren ein humorvolles Medley aus allen wichtigen
und manchen unwichtigen Szenen
aus Shakespeares Werken in weniger
als 1 ½ Stunden und garantieren beste Unterhaltung. Tickets gibt es im
Theaterbüro. ET Erm.: 16 Euro
Fr., 1 0.06. – So., 1 0.07.201 6
Public Viewing auf den Bendterassen
Bendplatz, Aachen
Im Fußballfieber, aber keine Lust zur
CouchPotato zu werden? Dann sind
die Bendterassen vom Hexenhof genau das Richtige für dich. Der Bendplatz bietet dir die Möglichkeit,
Fußball mit Gleichgesinnten unter
freiem Himmel zu schauen. Sogar
auf schlechtes Wetter ist der Hexen(Alexander Heit) hof bestens vorbereitet und stellt für
alle Fälle Pavillons bereit. Aber auch
Fußballmuffel sind natürlich herzlich
eingeladen, einen kühlen Drink und
ein leckeres Essen bei guter Musik im
Freien zu genießen. ET ist frei.
geringer als 25%, wurde automatisch
Sa., 25.06.201 6
weniger Geld von den Kommilitonen
eingenommen; bis zu 75% haben sich AStA Unifestival
so die Mittel des SP verringert. Trotz Kármán Vorplatz, Innenhof
Protesten gegen diese Maßnahme Für alle, die dringend eine Lernpause
stieg die Wahlbeteiligung dadurch um nötig haben, findet auf dem Unigebeachtliche Zahlen.
lände ein Festival statt. Ganz nach
Aber ist so etwas wirklich nötig? dem Motto „Jahrmarkt“ stehen euch
Sollte der Horizont eines jeden Studie- diverse interaktive Spielangebote zur
renden nicht von alleine soweit reichen? Verfügung. Neben guter, ausgewogeSo oft verstehen wir unsere Demo- ner Musik ist selbstverständlich auch
kratie als lästiges Übel, meckern über für Essen und Trinken gesorgt. ET ist
Fehlentscheide und Schwächen. Mit frei.
eurer Stimme gebt ihr ein Votum für
Mi., 29.06.201 6
oder eben gegen etwas ab. Ihr bestimmt, was umgesetzt wird, wer in Zu- RWTH FH Sports Day
kunft etwas zu melden hat. Ganz gleich HSZ Königshügel und Ahornstraße
ob Parteien auf Bundesebene oder Am 29. Juni ist es wieder Zeit für den
Kommilitionen im Studierendenparla- DIES. Das Hochschulsportzentrum
ment – Mut zur Veränderung zeigen: der RWTH stellt sich vor und präsenMitgestalten statt enthalten ist somit tiert einen Großteil seines Sportangemein Aufruf an euch in dieser Woche! bots. Auf dem Gelände des
(Rebecca Zachel) Königshügels und an der Ahornstraße können Studierende und Bedienstete
verschiedene
Sportarten
ausprobieren und sich in zahlreichen
Turnieren messen. Die Schnupperangebote sind frei, bei den Wettkämpspäter berichtet, dass sie Drogen von fen variieren die Startgebühren. Ab
der Regierung bekamen und so dazu 13:00 Uhr geht es los, im Anschluss
getrieben wurden, möglichst viele daran findet, wie immer, die AftersMenschen zu töten.
how-Party im Apollo statt.
Einer der berühmtesten Streiks
fand am 11.12.2011 statt: Strike for
Dignity. Märkte und Schulen wurden
geschlossen. Dieser Streik dauerte
über 60 Tage an. Doch schon bald Beginn 20 Uhr in der Aula des
darauf sollte der Krieg beginnen.
Hauptgebäudes, ET 3 €.
Ahmad erklärt, dass die Menschen
Di., 28.06.201 6
auf Reaktionen der internationalen
Welt gehofft hatten, aber es sei nichts Deadpool (OF)
passiert. Sie hatten Angst, dass es im- Wade Wilson is a merc with a mouth.
mer mehr Opfer geben würde. „Sie A rogue experiment may have given
mussten etwas ändern, etwas tun.“ Er him accelerated healing powers, but
hielt nichts von einer bewaffneten Re- also left him looking like an avocado.
aktion. Trotzdem glaubt er, dass es an In order to cure this condition he has
diesem Punkt nötig gewesen sei, um to track down his torturer and kill a
den Frieden wieder herzustellen und lot of people standing in his way.
dass die Leute sich nur verteidigen
Mi., 29.06.201 6
wollten.
Die Geschichte eines Flüchtlings
In vielen Gesprächen hat Ahmad
Khankan (24) uns von seinem Leben
in Syrien vor und während des Kriegs,
seiner Flucht und seinem Leben in
Deutschland berichtet. In dieser Reihe
erzählen wir seine Geschichte.
Politische Wahlen in Syrien funktionieren anders als in Deutschland. Das
Recht, ihr Staatsoberhaupt selbst zu
bestimmen, wird den Einwohnern
dort nicht zugesprochen. Ahmad erinnert sich noch genau, wie es war, als
Hafiz al-Assad im Jahre 2000 starb
und sein Sohn an die Macht kommen
sollte: Es wurde ein Referendum einberufen. Die Leute gingen ins Stadtzentrum und bekamen Wahlzettel,
auf denen bei Assad bereits „Ja“ angekreuzt war. Die Zettel mussten nur
noch in die Wahlurne gesteckt werden. Und zwar von jedem, der wollte,
egal, ob man einen Ausweis dabei hatte oder noch ein Kind war. Die Leute,
die trotzdem „Nein“ sagen wollten,
wurden weggeführt.
Nicht so fern und doch so anders
Ahmad schüttelt den Kopf. Er erklärt,
Syrien sei nur durch die Türkei von Europa getrennt, also doch wirklich nicht
so weit weg. Und trotzdem gehen dort
Wahlen auf eine solche Art vonstatten,
trotzdem ist das Leben so anders.
Schon vorher seien wichtige Regierungspositionen immer an Familienmitglieder vergeben worden. Assads
Ahmad erzählt vom Beginn der Revolution
Familie hatte also an vielen Stellen
die Kontrolle. Für Ahmad ist klar,
dass das alles so geplant war: Wenn
Hafiz al-Assad sterben würde, müsste
sein Sohn Baschar aus England kommen, wo dieser studierte, um zu regieren. So kam es dann auch. Ahmad
betont, dass in Syrien die Stimme des
Einzelnen nicht zähle, sondern bloß
das, was die Regierung sagt. Er berichtet, wie die Regierung versuchte,
die Bevölkerung zu spalten, indem
den Leuten, die vom Land kamen,
gute Jobs angeboten wurden. So fühlten sich die jungen Leute in den Städten, die keine Chance auf bestimmte
Anstellungen bekamen, diskriminiert.
Gleichzeitig war die Infrastruktur in
den Städten deutlich besser. Das hätte
wiederum die Leute vom Land neidisch gemacht, sodass sich ein Graben zwischen den verschiedenen
Einwohnern bildete. In Ahmads Augen ein raffinierter Zug des Diktators:
„Wir sollten nicht denken, dass wir eine Gemeinschaft sind.“
Die Revolution startet
Die Regierung wollte nicht, dass Menschen sich zusammentun, einander
vertrauen, denn sie wusste, das könnte
ihr schaden. Also wurden Gerüchte
verbreitet, dass jeder Mensch ein Teil
des Geheimdienstes sei. Die Leute
misstrauten einander und lebten getreu dem Motto: Behalte alles für
dich, denn jeder andere könnte dich
verraten. Als die Revolution startete,
änderte sich das. Ahmad glaubt, dass
die Menschen merkten, dass sie alle
Opfer waren und dass sie sich zusammentun müssten. Die Gemeinschaft
änderte sich und Streiks boten eine
Möglichkeit zur Meinungsäußerung.
Anfang 2011 fanden dann friedliche Proteste im Zuge des sogenannten
Arabischen Frühlings statt. Immer
häufiger wurde gestreikt und über Facebookveranstaltungen auf die Proteste aufmerksam gemacht. Auch
begannen die Menschen Videos zu
veröffentlichen. Daraufhin stoppte die
Regierung alle Internetservices für sieben bis acht Monate. „Wir hatten
kein Telefonsignal, kein Internet. Und
damals herrschte noch kein Krieg.
Die Leute zeigten lediglich, was in ihnen vorgeht und zwar auf eine friedliche Art und Weise.“ Schnell war von (Das Interview wurde auf Englisch geeinem Bürgerkrieg die Rede, aber führt, der Text ist sinngemäß ins Deutüber ein Jahr protestierten die Leute sche übersetzt. )
friedlich gegen das Regime Assads.
(Lara Biekowski)
Mit Gewalt gegen friedliche
Ausblick
Proteste
Doch der Regierung gefielen die Pro- In unserer nächsten Ausgabe erteste nicht und sie begann sich zu zählen wir die Geschichte von Ahwehren – und das mit Gewalt. Ahmad mad weiter. Unter anderem
berichtet von Scharfschützen, die berichten wir, wie der Krieg ausMenschen mit gezielten Kopfschüssen bricht und Ahmad sein Zuhause
töteten, als sich die Lage immer mehr verlassen muss.
zuspitzte. Die Schützen hätten dann
10 Milliarden – Wie werden wir alle
satt?
In weniger als 50 Jahren werden
mehr als 10 Milliarden Menschen auf
der Erde leben. Die Hungersnöte und
Nahrungsmittelknappheit wird drastisch zunehmen. Der Film beleuchtet
zwei völlig verschiedene Ansätze zur
Bekämpfung von Hunger. Den industriellen Asnatz, der die Umwelt
jedoch stark belastet, und den biologischen, der noch nicht immense
Mengen produzieren kann.
(zusammengestellt von Chrisi Siller)
RWTH goes Electro
Seite 4
Über die Zukunft der E-Mobilität in Aachen
Kreuzworträtsel
Dieses Mal habt ihr die Chance eine Dom-Holzkiste der Printenbäckerei Klein
zu gewinnen. Die Bäckerei wurde im Jahre 1912 in Aachen gegründet. Schon
vor über 100 Jahren versorgten sie aus ihrer Backstube in der Franzstraße die
Bevölkerung mit Brot und Backwaren, aber auch bereits mit den leckeren Aachener Printen. Damals wie heute wird jede Printe in Handarbeit liebevoll gefertigt und fachmännisch gebacken.
Wenn ihr Appetit auf die
Aachener Spezialität habt,
dann löst einfach das
Kreuzworträtsel und
sendet das richtige
Lösungswort über
die Kármán-Website an
uns. Mit etwas Glück gehört die gefüllte Holzkiste
vielleicht bald euch. Einsendeschluss ist am Montag,
04.07.2016 um 23:59 Uhr.
Antworten auf die Fragen
findet ihr in den Artikeln
der aktuellen Ausgabe.
Viel Glück!
Am Elisenbrunnen stellten sich einige spannende Projekte vor, unter anderem auch velocity. (Foto: © TEMA AG)
Fans der Electro-Musikszene können Probefahrt werden die meisten viel- dere Initiativen ausschied. Günther
sich hier leider nicht angesprochen leicht ganz unbewusst unternehmen, Schuh hingegen setzte sich schon bald
fühlen. Elektrisch wird es stattdessen denn die Elektrobusse sollen auf der für ein neues Projekt ein. Nun sollten
in Zukunft auf den Straßen Aachens. Linie 33 und 73 eingesetzt werden.
auch größere Lieferfahrzeuge der
Bis 2050, so hat es die EU beschlosdeutschen Post elektrisch aufgerüstet
sen, soll der gesamte Stadtverkehr RWTH spielt tragende Rolle
werden. Mit der neuen Firma e.Go
auf e-mobile Verkehrsmittel umge- Wenn es um Forschung rund um die wurden am RWTH Campus verschiestiegen sein. Autos und Busse wer- Elektromobilität geht, ist man beim dene Elektrofahrzeuge entwickelt:
den dann beinahe geräuschlos durch Production Engineering of E-Mobili- zum Beispiel der C16, einmal in der
die Straßen surren.
ty Components, kurz PEM, an der Version eines Microcars (ein beson-
Die Zukunft der Mobilität liegt in der
Energie aus der Steckdose. Darin ist
sich nicht nur die Stadt Aachen sondern auch ihre Universität sicher.
Schon jetzt liegt Aachen im Bereich EMobilität weit vorn und steht derzeit
an der Spitze des geringsten Energieverbrauchs pro Kopf. Seit 2015 beginnt das Unternehmen velocity sich
in der Stadt zu etablieren. Bereits jetzt
können an drei Stationen in Aachen
verteilt E-Bikes ausgeliehen werden.
Wer es bequem mit dem Bus mag, ergattert eventuell einen Platz im bisher
einzigen E-Bus auf Aachens Asphalt.
In den kommenden zwei Jahren soll
die Elektro-Flotte jedoch noch um 15
weitere Busse erweitert werden. Eine
richtigen Adresse. Hier arbeiten Studierende mit ihren Professoren an der
Entwicklung neuer E-Fahrzeuge, wie
zum Beispiel Transporter, und versuchen sogar Flugzeuge zu elektrifizieren. 2010 entstand dann auf Initiative
der RWTH-Professoren Günther
Schuh und Achim Kampker das Unternehmen Street Scooter. In Kooperation mit anderen Unternehmen
entwarfen sie das gleichnamige Elektrofahrzeug. Später kaufte die deutsche Post DHL die Street Scooter
GmbH und produziert nun 2.000
Elektroautos für den Zustelldienst.
Die Firma wurde mitsamt dem
Geschäftsführer Professor Kampker
übernommen, wodurch dieser für an-
ders leichtes, rudimentär ausgestattetes Auto) und als zweites in einer
komfortableren Ausführung.
E-Mobilität bekannter machen
Am Samstag fand passend zum Thema die Ausstellung E-Mobilität in
Aachen am Elisenbrunnen statt, bei
der auch die Streetscooter GmbH und
das Team Sonnenwagen präsent waren. Mit Hilfe solcher Veranstaltungen
wird die Popularität der Elektro-Mobilität in Aachen weiter ansteigen und
das formulierte Vorhaben, bis 2050
den Stadtverkehr auf elektrische Energie umzustellen, hoffentlich erreicht.
(Judith Peschges)
Als Studierender bei den Vereinten Nationen
Erfolgreiche Planspielreihe MUN dieses Jahr erstmals in Aachen
Die studentische Eigeninitiative der
RWTH KarlMUN bringt das akademische Planspiel Model United Nations nach Aachen. Die 2016
gegründete Initiative organisiert die
Veranstaltung, die vom 2. bis zum 4.
Dezember stattfinden wird. Die Idee
Impressum
Kármán erscheint zweiwöchentlich in
der Vorlesungszeit. Kármán fühlt
sich keiner Gruppierung verpflichtet.
Für namentlich gekennzeichnete
Artikel übernimmt der Autor die
Verantwortung.
„Kármán Hochschulzeitung e.V.“ c/o
RWTH Aachen, 52056 Aachen
www.karman-ac.de
0241/56529892
[email protected]
Lara Biekowski
Patrick Halbach
frank druck+medien GmbH & Co.
KG
3000
kam vier Studierenden, die schon einige MUNs besucht haben, und eine
solche in Aachen vermissten. Inzwischen zählt das Team vierzehn motivierte Mitglieder, von denen acht
bereits an deutschen und internationalen Konferenzen teilgenommen haben.
Die erfolgreiche Konferenzreihe
fand zum ersten Mal nur einige Monate nach der Gründung der Vereinten Nationen 1945 in Amerika statt.
Nach und nach fasste das Konzept
auch Fuß außerhalb der USA und
findet heutzutage auf der ganzen
Welt statt.
Bei dieser Veranstaltung schlüpfen
Studierende in die Rolle von Delegierten bei den Vereinten Nationen. In simulierten Gremien debattieren die
Delegierten über weltpolitische Themen, handeln Kompromisse aus und
verabschieden im besten Fall Resolutionen, mit dem sich der entsprechende Auschuss auseinandergesetzt hat.
Jeder der Teilnehmenden vertritt
einen Staat, in dessen Positionen er
sich im Vorfeld anhand eines Länderpapiers einarbeiten soll. Eine intensive Einarbeitung ist wichtig, da
hierdurch eine schlagfertige Debatte
geführt werden kann. Dabei zählt
nicht die eigene Meinung, es geht
darum so realitätsnah wie möglich
die offizielle Einstellung des Staates,
den man vertritt wiederzugeben.
In Aachen sollen mit den rund 120
erwarteten Teilnehmenden drei Gremien gebildet werden. Das „High-Level-Panel“ mit 27 Mitgliedern wird
sich mit Reformen innerhalb der Ver-
einten Nationen beschäftigen. Der
„Sicherheitsrat“ wird aus 15 Mitgliedern zusammengesetzt und diskutiert
über weltpolitische Sicherheitsfragen.
Die „Generalversammlung“ besteht
aus 78 Mitgliedern und bildet den
zentralen Ort für Debatten und Fragen. Die Arbeit der Gremien wird
aufgeteilt in formale Debatten und informelle Arbeitsphasen, in denen der
Dialog im Vordergrund steht und die
Delegierten unter Leitung von Vorsitzenden (sogenannten „Chairs“) Entwürfe für Resolutionen erarbeiten.
Neben den Beschlüssen gibt es
einen Rednerabend mit Vorträgen
und eine Party als Höhepunkt des
Wochenendes, die die Möglichkeit
bringen sich mit anderen engagierte
junge Leute auszutauschen.
Ziel von einer Model United Nations-Konferenz ist es, kontroverse Diskussionen zwischen den Studierenden
zu ermöglichen und ihnen die Arbeitsweise der internationalen Politik näher zu bringen. Um Debatten auf
einem hohen Niveau zu gewährleisten, werden die Teilnehmenden sich
mit der politischen Einstellung eines
Landes auseinandersetzen und in
Workshops auf das Wochenende vorbereitet. In Seminaren vor Beginn der
Konferenz werden sie in die Verhaltensweisen als Delegierte eingewiesen
und auf Regeln aufmerksam gemacht.
Diese Geschäftsordnung ist an die
echten Regelungen der Vereinten Nationen und die UN-Charta angelehnt.
(Anne Havenith)
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Mitglieder des
Kármán Hochschulzeitung e. V.
1) Die RWTH sollte ihren Studierenden mehr ______ entgegenbringen.
2) Die drei Gründer von Casachef wohnen in Aachen, Koblenz und ______ .
3) Was versteckt sich im Globus des Sets von „The Strange Case of Dr.
Jeckyll and Mr. Hyde“?
4) In welchem Bundesland stieg die Wahlbeteiligung 2004 massiv an?
5) Der Strike for ______ war einer der bekanntesten Streiks in Syrien.
6) Wie heißt das von DHL für den Zustelldienst produzierte Elektroauto?
7) Wie nennt man die Vorsitzenden der Gremien bei der MUN?
Link zum Gewinnspielformular: www.karman-ac.de/gewinnspiel