Rätselblatt - Bayerische Schlösserverwaltung

Bayerische Schlösserverwaltung: „Kunst und Glaube“ Ottheinrichs Prachtbibel und die Schlosskapelle Neuburg
Buchmalerei, eine rätselhafte Angelegenheit...
…die Antworten auf unsere Fragen könnt Ihr in der Ausstellung “Kunst und Glaube“ finden.
Falls Ihr es eilig habt, lassen sich die Aufgaben Nr. 4c und Nr. 6 aber auch zu Hause lösen.
In der Ausstellung geht es um eine wertvolle
Handschrift:
Die sogenannte Ottheinrich-Bibel entstand
1430, also vor fast 600 Jahren.
Herzog Ludwig von Ingolstadt (Ihr seht ihn links im
Bild als Ritter) hat das Buch in Auftrag gegeben.
Nach seinem Tod hat Ottheinrich von PfalzNeuburg (er hat hier im Schloss gelebt. Wie er ausgesehen
hat, könnt Ihr auf dem Bild unten sehen) das Buch geerbt
und es fertig malen lassen – es fehlten darin
nämlich einige Bilder.
Ludwig VII von Ingolstadt „der Bärtige“
(wohl 1368–1447)
Ottheinrich von Pfalz-Neuburg (1502–1559)
Gleich im ersten Raum der Ausstellung seht Ihr einen großen Bucheinband
ausgestellt. Darin waren die 8 Bände der Ottheinrich-Bibel aufbewahrt.
Schaut ihn Euch von allen Seiten genau an:
1.a) Was könnt Ihr alles darauf entdecken?
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1.b) Erkennt Ihr alle Materialien, aus denen der Deckel besteht?
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Wenn Ihr in den zweiten Raum geht, findet Ihr gleich rechts neben der Türe eine
Station, die Euch zeigt, wie unterschiedlich groß die Handschriften früher waren.
Wie Ihr seht, gab es sehr große Bücher darunter.
2. Wie heißt die größte Handschrift, deren Umrisse dort aufgezeichnet sind?
____________________________________________________________
3.a) Was denkt Ihr, auf welches Material solche
großen Bücher geschrieben wurden?
Man schrieb meist auf Pergament
3.b) Das Wort habt Ihr vielleicht schon einmal
gehört. Aber wisst Ihr auch, aus was Pergament
hergestellt wird?
Richtig: aus den Häuten von Ziegen oder
Kälbern. Eine Buchseite konnte daher nur so
groß sein, wie die Haut des jeweiligen Tieres.
Für die Ottheinrich-Bibel brachte man etwa 154
Kälber, also eine richtig große Herde. Deshalb
konnten sich auch nur sehr reiche Leute Bücher
leisten.
Hergestellt wurde das Pergament, indem man
die Tierhaut von allen Haaren befreite und dann
auf Rahmen spannte, um sie zu trocknen. Wie
das aussah, könnt Ihr rechts auf dem Bild sehen.
Pergamentmacher in den Nürnberger
Hausbüchern um 1425
Es dauerte ungefähr ein Jahr, um eine solche Bibel mit der Hand zu schreiben.
Sie entstand als Lückentext und wurde hinterher illuminiert (das bedeutet
ausgemalt).
Eine besonders schön bemalte Seite entdeckt Ihr, wenn Ihr nach diesem
Gegenstand Ausschau haltet:
Das ist ein sogenannter „Deckelpokal“ (von ca. 1405) und er ist auch auf einer der
Buchmalereien zu finden. Siehst Du wo?
4.a) Für wen wurde der Tisch so festlich gedeckt?
Für_____________________________________
4.b) Findet heraus, wessen Kopf auf dem Tablett „serviert“ wird:
___________________________________________________
Das Bild zeigt uns, wie ein Festmahl vor 800 Jahren ausgesehen hat und wie
wohlhabende Personen damals ihre Tische gedeckt haben. Wenn Ihr wissen wollt,
was bei diesem Festessen noch alles passiert ist, dann lasst Euch doch am Abend
von Euren Eltern die Geschichte erzählen oder vorlesen (Markus 6,17–29; Matthäus 14,3–12).
4.c) Bei solchen Festen gab es bestimmte Regeln (Tischsitten), die zum Teil heute
noch gültig sind. Kennt Ihr sie?
Ordnet im Lückentext auf der nächsten Seite die gesuchten Wörter richtig zu:
rülpsen, trinke, Hand,
Zähnen, Löffel, Fingern,
Messer, schnäuzt, Knochen,
Schwein, Brot, Mund, essen
Kein Manne von edlem Geblüt soll mit einem andern zusammen von einem
________ essen. Beim Essen ___________ man sich nicht in die Hand und auch
nicht in das Tischtuch (man nimmt dafür seine Kleidung). Auch soll sich niemand
während des Essens über die Schüssel legen und dabei ___________ oder wie ein
____________schnaufen und schmatzen. Wer mit dem Löffel seine Speise nicht
aufnehmen kann, der schiebe sie nicht mit den ___________darauf. Bevor man
trinkt, wischt man sich den ____________ ab, damit das Fett nicht in den Becher
tropft. Man soll nicht gleichzeitig reden und __________. Man stochere nicht mit
dem Messer in den __________herum. Auch ziemt es sich nicht, beim Essen auf
den Tisch zu lümmeln. Beim Essen kratzt man sich nicht mit der blossen
__________, wenn es zum Beispiel an der Kehle juckt. Kann man es aber nicht
vermeiden, so kratzt man besser mit seinem Gewand. Es ist unanständig,
angebissenes __________ wieder in die Schüssel einzutunken. Auch der
__________, den man abgenagt hat, legt man nicht in die Schüssel zurück. Wer
gerade Essen im Mund hat, der ___________nicht wie ein Vieh. Jeder bringe sein
eigenes ______________mit.
5. Viele Familien haben vor 800 Jahren ein
Wappen geführt. Das von Ludwig dem Bärtigen
habt Ihr schon im Einband der Bibel im ersten
Ausstellungsraum gesehen. Doch wer entdeckt auf
einer der ausgestellten Seiten ein weiteres
Wappen, auf dem dieses Tier zu sehen ist?
Notiert die Nummer die auf dem Schild neben dem
Wappen steht:
Nummer: 5.
Für die Gestaltung von Wappen gab es bestimmte Regeln, die der Buchmaler
beherrschen musste. Es durften etwa nur bestimmte Farben aneinanderstoßen und
es gab nur Gold oder Gelb, Silber oder Weiß, Rot, Blau, Schwarz und Grün.
Außerdem hatten viele Familien „sprechende“ Wappen. Das bedeutet, dass der
Name in Bildern dargestellt wurde. So hatte die Familie „Müller“ vielleicht eine Mühle
auf ihrem Wappenschild.
6. Was würdest Du denn in Dein Wappen zeichnen?
Du kannst Dir auf der nächsten Seite Dein eigenes Wappen entwerfen:
7. Auf geht´s zur Schlosskapelle!
Die Neuburger Schlosskapelle ist der erste – also älteste – evangelische
Kirchenraum in Deutschland. Die Kapelle ist schon fast 500 Jahre alt. Damals
herrschte Ottheinrich über Neuburg. Ottheinrich freute sich sehr über kostbare,
schöne Dinge. Daher hat er sich zum Beten eine besonders schöne Kapelle in
seinem Schloss bauen lassen.
Der Maler Hans Bocksberger hat viele Bilder mit Geschichten aus der Bibel an die
Wände gemalt. Kannst Du Dir vorstellen, wie anstrengend es für ihn war, die Decke
zu bemalen? Er musste den ganzen Tag nach oben schauen und dabei immer gut
aufpassen, dass er nicht von seinem Gerüst fiel.
7a)Mäh määäh…
Sie haben ein zotteliges graues Fell,
spitze Hörner und einen Bart:
Ziegenböcke.
Du kannst sie hier in der Kapelle in vielen
Bildern entdecken.
Mach Dich auf die Suche. Wie viele
Ziegenböcke findest Du?
Hast Du eine Idee, warum Hans
BOCKsberger in seinen Bildern so gerne
ZiegenBÖCKE malte?
In seinen Bildern verstecken sich noch viele andere Tiere.
Gelingt es Dir, in der Kapelle mindestens ein weiteres Tier zu finden?
Lückentext: Kein Manne von edlem Geblüt soll mit einem andern zusammen von einem Löffel essen. Beim
Essen schnäuzt man sich nicht in die Hand und auch nicht in das Tischtuch (man nimmt dafür seine
Kleidung). Auch soll sich niemand während des Essens über die Schüssel legen und dabei rülpsen oder wie
ein Schwein schnaufen und schmatzen. Wer mit dem Löffel seine Speise nicht aufnehmen kann, der schiebe
sie nicht mit den Fingern darauf. Bevor man trinkt, wischt man sich den Mund ab, damit das Fett nicht in den
Becher tropft. Man soll nicht gleichzeitig reden und essen. Man stochere nicht mit dem Messer in den Zähnen
herum. Auch ziemt es sich nicht, beim Essen auf den Tisch zu lümmeln. Beim Essen kratzt man sich nicht mit
der bloßen Hand, wenn es zum Beispiel an der Kehle juckt. Kann man es aber nicht vermeiden, so kratzt man
besser mit seinem Gewand. Es ist unanständig, angebissenes Brot wieder in die Schüssel einzutunken. Auch
der Knochen, den man abgenagt hat, legt man nicht in die Schüssel zurück. Wer gerade Essen im Mund hat,
der trinke nicht wie ein Vieh. Jeder bringe sein eigenes Messer mit.
1.a) Es gibt das Wappen von Ludwig dem Bärtigen zu sehen, zudem kunstvolle Messingbeschläge und ein
Medaillon mit Ottheinrich und seiner Frau Susanna.
1.b) Holzdeckel, Leder auf Pappe, Messingbeschläge, Eingeklebte Pergamentblätter mit Deckfarbenmalerei.
2) Codex Gigas =eine der größten handschriftlichen Bücher der Welt (daher kommt der Name Gigas,
griechisch für „riesig“). Das ganze Buch ist auf Latein geschrieben und Anfang des 13. Jahrhunderts in Böhmen
entstanden.
4.a) Herodes
4.b) Johannes der Täufer
5) 5.18
7) Es tummeln sich in der Kapelle: Frösche, Stechfliegen, Rinder, Kamele, Heuschrecken, Löwen, Kalb,
Schlangen, Muschel, Wal, Storch, Bär, Esel, Affen, Krähe, Graureiher, Pferde, Widder, Tauben, Lamm
LÖSUNGEN: