Filder - Baden

Naturraum Filder (Nr. 106)
Allgemeine Naturraumbeschreibung
Übersichtskarte und Foto
Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung
Karten:
RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe
Grundwasser - Beschreibung
Karten:
GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten
GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten
GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit
GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung
GW/5 Nitratbelastung des Grundwassers 1997
GW/6 Wasserschutzgebiete
Boden - Beschreibung
Karten:
BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen
BO/2 Feuchtigkeitsstufen der Böden
BO/3 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums
BO/4 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz
Fließgewässer - Beschreibung
Karten:
FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer
FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern
FL/3 Überbauungsgrad der Auen
FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997
FL/5 Überschwemmungsgebiete
FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger und
naturnaher Fließgewässer
Klima/Luft - Beschreibung
Karten:
KL/1 Regionale Durchlüftungsverhältnisse
KL/2 Inversionshäufigkeit
KL/3 Lokalklimatisch bedeutsame Flächen
KL/4 Mittlere jährliche Windgeschwindigkeit
KL/5 Zahl der Tage mit sommerlicher Wärmebelastung
KL/6 Stickstoffdioxid-Emissionen 1990
KL/7 VOC-Emissionen (VOC = Flüchtige organische Verbindungen)
Arten und Biotope - Beschreibung
Karten:
AB/1 Größe unzerschnittener Räume
AB/2 Baumartenverteilung in den Gemeinden
AB/3 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Streuobst
AB/4 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen Wildbach und Bachlauf
AB/5 Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Stand 12/1997
AB/6 PLENUM - Projektgebiete 1996
AB/7 Großflächige Vorranggebiete und Lebensraumkorridore für den Arten- und Biotopschutz
Erholung - Beschreibung
Karten:
ER/1 Verfügbarkeit von Landschaft für die Bevölkerung
ER/2 Eignung der Naturräume für die landschaftsgebundene Erholung
ER/3 Ausstattung der Naturräume mit natürlichen erholungsbedeutsamen Landschaftselementen
ER/4 Ausstattung der Naturräume mit Erholungsinfrastruktur
ER/5 Anteil von Nachfragegebieten der Stadtranderholung an der Naturraumfläche
ER/6 Gesamterholungsnachfrage
ER/7 Lärmbelastung in der Landschaft
ER/8 Kur- und Erholungsorte mit Prädikaten
Landschaftsbild - Beschreibung
Karten:
LA/1 Landschaftsästhetisches Potential (km-Raster)
LA/2 Landschaftliche Vielfalt (km-Raster)
LA/3 Natürlichkeit der Landschaft (km-Raster)
LA/4 Eigenartsverluste in der Landschaft (km-Raster)
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
2
gering
99
113
mittel
hoch 38
nicht bewertet 21
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering 6
mittel
53
hoch
193
nicht bewertet 21
0
2
4
6
1:350.000
Leitbild der
Naturraumentwicklung
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Allgemeine Naturraumbeschreibung∗
Die Filder sind eine nach Westen vorgeschobene, mit Lößlehmen bedeckte, nach Süden abfallende Liasplatte des Albvorlandes zwischen Schönbuch/Glemswald und Schurwald. Die nördliche Grenze, mit einer Höhe von über 450 m, wird
von dem Stufenrand zur Stuttgarter Bucht gebildet - der Südrand wird durch das dort wenig eingetiefte Neckartal bestimmt. Die flachwellige Oberfläche mit langgestreckten Bündeln flacher Talmulden wird durch das jeweils tief eingeschnittene Körschtal und ca. 1km breite Neckartal im Osten gegliedert. Auf der Hochfläche ist Ackernutzung vorherrschend. Im Neckartal bei Esslingen besteht ein Wein- und Obstbauschwerpunkt. Die Filder sind durch einen hohen
Siedlungsflächenanteil gekennzeichnet.
Leitbild der Naturraumentwicklung
Für die weitere Entwicklung des Naturraumes ist vor allem die Reduzierung der bestehenden Belastungen und die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes von besonderer Bedeutung. So sollten die
Luft- (Stickoxide) und Lärmbelastung zurückgeführt, die stoffliche Belastung des Grundwassers und der Grad der Zerschneidung der Landschaft reduziert sowie die Gewässergüte verbessert werden. Für die Entwicklung des beeinträchtigten Landschaftsbildes sind neue Leitbilder erforderlich. Auf den Ackerflächen und in den Weinbergen ist besonders
auf die Erfüllung der geforderten Mindestartenausstattung (Mindeststandards) zu achten. Gegebenenfalls sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen für nutzungstypische Arten einzuleiten. Die Auen sollten von
Bebauung freigehalten, die Versickerung von Oberflächenwasser in den Siedlungen gefördert werden. Einer Überbauung
leistungsfähiger Böden ist entgegenzuwirken. Die Leistungsfähigkeit der lokalen Luftaustauschsysteme sollte gefördert
werden.
Zur Erreichung der Ziele ist ein integriertes Siedlungs- und Verkehrssystem anzustreben, das den Flächenverbrauch minimiert, die Emissionen der Luftschadstoffe reduziert, die Auen und Luftaustauschsysteme freihält, die stofflichen Austräge ins Grundwasser und die Fließgewässer minimiert und die Entwicklung möglichst großer zusammenhängender
Freiräume guter Erholungseignung fördert. Die Freiraumentwicklung sollte sich dabei vor allem an den Erfordernissen
der Erholungsvorsorge, des Klimaschutzes und der Landwirtschaft orientieren. Innerhalb der Siedlungen ist zur Verbesserung der Klimaverhältnisse ein ausreichender Vegetationsanteil anzustreben. Die Siedlungsentwicklung sollte dabei
gleichzeitig einem neuen landschaftlichen Entwicklungsleitbild folgen.
Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Böden (Anbaueignung, Filter- und
Pufferfähigkeit, Retentionskapazität, Standortpotential für schutzbedürftige Arten und Lebensräume) erhalten, stoffliche
Austräge in Grund- und Oberflächengewässer durch geeignete Nutzungssysteme und die Entwicklung von Gewässerrandstreifen verringert, die für das Landschaftsbild und den Arten- und Biotopschutz bedeutsamen Elemente (Streuobstwiesen, Naß- und Feuchtwiesen, Einzelbäume, Alleen...) gesichert sowie Vielfalt und Natürlichkeit der Landschaft
und die Artenausstattung der Nutzungssysteme durch Erhöhung der Standortvielfalt verbessert werden. Hierfür sind geeignete Nutzungskonzepte anzustreben.
∗
nach: Meynen, E., Schmithüsen, J. (Hrsg.), 1955: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Zweite Lieferung. Selbstverlag
der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen.
2
Leitbild der
Naturraumentwicklung
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der überwiegend naturfernen Fließgewässer sind Maßnahmen der naturnahen
Gewässerentwicklung erforderlich. Aich und Neckar eignen sich besonders für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer. An der Aich und am Neckar oberhalb von Nürtingen sollten lange natürliche bzw. naturnahe
Gewässerabschnitte erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Am Neckar unterhalb von Nürtingen ist eine möglichst
umfassende Flächenbereitstellung für die Sanierung beeinträchtigter Gewässerabschnitte anzustreben. Es sollten
durchgängige Ufer-- und Auenlebensräume entwickelt werden.
Übergeordnete Indikatoren der Naturraumentwicklung
Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem anhand folgender Indikatoren kontrolliert werden:
• durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Landschaftsästhetisches Potential (↑)
• Intensität der Talbodennutzung (↓)
• Gewässerrandstreifen (⇑)
• Gewässergüte (⇑)
• Nitratbelastung des Grundwassers (↓)
• Borbelastung des Grundwassers (↓)
• NOx-Immission (⇓ )
• Stickstoffdeposition (↓)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den Acker- und Weinbaugebieten (Siehe
entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in:
RECK et al., 1996.∗). (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten
und Biotope)
Darüber hinaus sind die Indikatoren und Zielsetzungen für die einzelnen Umweltbereiche zu beachten.
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗
RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz
in Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
3
35 10
35 20
35 30
105
Esslingen
107
54
00
54
00
Filderstadt
53
53
90
90
Nürtingen
101
104
35 10
35 20
35 30
Siedlungsflächen
Wasserfläche
Industrie−und Verkehrsflächen
Naturraumgrenzen
Ackerflächen
Grenze aktueller Naturraum
Grünlandflächen
Autobahnen
Streuobst, Wein, Obstanbau
Bundesstraßen
Waldflächen
0
2
4
6
1 : 280000
Kartengrundlage: CORINE, BfN
8 km
Oberflächennahe mineralische
Rohstoffe
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Verbreitung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe nach Rohstoffgruppen und Mächtigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile von Rohstoffvorkommen unte rschiedlicher Mächtigkeit nach Rohstoffgruppen
(siehe Karte RO/1)
Lager
geringer
Mächtigkeit
keine
bedeutenden
Rohstofflager
Ziegeleirohstoff: Ton, Schluff, Löß, Lehm und Mergel
30%
Kies und Sand
1%
Flächen ohne bedeutende Rohstofflager
Nutzung der
Naturpotentiale
Rohstoffgewinnung je Rohstoffgruppe
Lager
mittlerer
Mächtigkeit
Lager hoher
Mächtigkeit
bzw. hoher
Qualität
69%
Fördermengen im Naturraum je Rohstoffgruppe
in Stufen
< 100 000 t/a
Ziegeleirohstoffvorkommen (1996)
100 000 –
> 500 000 t/a
500 000 t/a
(1996 keine Abbautätigkeit)
Kies- und Sandvorkommen (1996)
(1996 keine Abbautätigkeit)
Durch Abbau und Überbauung in Anspruch genommene Fläche der Rohstoffvorkommen je
Rohstoffgruppe
Flächenanteil abgebauter bzw. überbauter Rohstoffvorkommen in Stufen
<5%
5 - 10%
>10%
Werk- und Ornamentsteinvorkommen (1993)
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Rohstoffgruppe
Schutzwürdige Bereiche für den Abbau
oberflächennaher
Rohstoffe und Bereiche zur Sicherung von
Rohstoffvorkommen
Ziegeleirohstoff
Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumente gesicherter Rohstoffvorkommen in Stufen
<33%
Kies und Sand
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
4
.
33- 66%
> 66%
Oberflächennahe mineralische
Rohstoffe
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe aus Sicht
anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Potential
Anforderung
Boden
Die Flächeninspruchnahme durch Abbaumaßnahmen sollte aufgrund der überwiegend hohen
landbaulichen Eignung der Böden minimiert werden. Es ist auf eine möglichst vollständige
Nutzung der Rohstoffvorkommen hinzuwirken.
Arten und
Lebensräume
Die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe sollte wertvolle Lebensräume und
Standortqualitäten (z.B. der Fließgewässer, Stillgewässer, Streuobstbestände, Wälder, Naßund Feuchtwiesen) nicht beeinträchtigen.
Standortauswahl und Nachnutzung von Abbaugebieten sollten so gestaltet werden, daß die
Flächen nach Abbau und Renaturierung als Sekundärlebensräume für den Arten- und Biotopschutz dienen können.
Erholung
Bei hoher Erholungsnachfrage und einem hohen Anteil an Interessensgebieten der ortsbezogenen Erholung kommt der Sicherung möglichst großer und zusammenhängender Gebiete
hoher Erholungseignung besondere Bedeutung zu. Daher sollten Abbaumaßnahmen zusammen mit anderen erholungsbeeinträchtigenden Nutzungen gebündelt werden. Der zeitlichen
Staffelung mit anderen flächenverbrauchenden Nutzungen ist besondere Aufmerksamkeit zu
widmen. Der Zugänglichkeit und der Erlebnisqualität der Landschaft ist bei Abbaumaßnahmen
Rechnung zu tragen.
Landschaftsbild
Aufgrund der hohen Erholungsnachfrage sollten Abbaumaßnahmen so entwickelt werden, daß
ästhetischen Beeinträchtigungen in möglichst großem Umfang entgegengewirkt wird. Bereiche, die sich durch hohe Vielfalt oder Natürlichkeit auszeichnen, erfordern den Verzicht von
Abbaumaßnahmen.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe
Schutzwürdige Bereiche:
Aufgrund der hohen Nutzungskonkurrenz und der stark belasteten Landschaft sollten insbesondere Rohstoffvorkommen
mit geringem Konfliktpotential geschützt werden.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die schutzwürdigen Rohstoffvorkommen nicht in Anspruch genommen werden und deren Nutzbarkeit erhalten bleibt.
Die Rohstoffgewinnung sollte so erfolgen, daß negative Umweltwirkungen möglichst begrenzt bleiben. Neben räumlicher
Bündelung störender Nutzungen kommt insbesondere einer zeitlichen Staffelung auf derselben Fläche und einem vertikal vollständigen Abbau von Rohstoffvorkommen besondere Bedeutung zu. Abgebaute Flächen sollten schnell einer Rekultivierung oder einer Renaturierung zugeführt werden. Bei Abbaumaßnahmen sind schutzbedürftige Lebensräume und
Standorte, leistungsfähige Böden, das Landschaftsbild und die Erholungsvorsorge in besonderem Maß zu berücksichtigen.
5
Oberflächennahe mineralische
Rohstoffe
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der oberflächennahen mineralischen Rohsto ffe
Derzeit ist es nicht erforderlich eigene Indikatoren zu benennen.
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
6
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
8
10
12 km
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Grundwasser
Filder
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen
Grundwassergeringleiter
Nutzung der
Naturpotentiale
geringe
Leistungsfähigkeit
mittlere
Leistungsfähigkeit
Ergiebigkeiten der Lockergesteinsgrundwasserleiter
(siehe Karte GW/1)
15%
Ergiebigkeiten der Festgesteinsgrundwasserleiter
(siehe Karte GW/1)
85%
Mittlerer Grundwasserflurabstand
85%
10%
5%
Grundwasserneubildung aus Niederschlägen
(Sickerwasserrate)
(siehe Karte GW/2)
Gesteinsbürtiger geogener Lösungsinhalt der Grundwässer
(siehe Karte GW/3)
Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung außerhalb größerer Siedlungen
(siehe Karte GW/4)
85%
3%
12%
Art der Nutzung
hohe
Leistungsfähigkeit
100%
95%
5%
Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering
mittel
hoch
.
Entnahme von Grundwasser, Quellwasser und Uferfiltrat (1991)
Indirekte Nutzung aufgrund der Bodenbewirtschaftung (siehe Teil Boden)
Belastungskennwerte
der Naturpotentiale
Derzeitige Sicherung
der Potentiale
Schadstoffe
Anteil an Proben des Grundwasserüberwachungsprogrammes unterschiedlicher Konzentrationsbereiche
geringe
mittlere
hohe
Konzentration
Konzentration
Konzentration
Nitrat (1997)
(siehe Karte GW/5)
70%
21%
Bor (1993)
50%
50%
Atrazin (1995)
100%
Sicherungsinstrument
9%
Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumente gesicherter Grundwasservorkommen in Stufen
< 33%
33 - 66%
> 66 %
Wasserschutzgebiete
(siehe Karte GW/6)
Schutzwürdige Bereiche für die Wasserwirtschaft und
Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
7
Naturraum Nr. 106
Grundwasser
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Grundwasservorkommen aus anderen Umweltbere ichen
Umweltbereich/
Potential
Boden/Arten und
Lebensräume
Anforderung
Die Nutzung der Grundwasservorkommen sollte so erfolgen, daß die Ansprüche der schutzbedürftigen Tiere und Pflanzen an die Wasserführung der Fließgewässer und an den Bodenwasserhaushalt erhalten bleiben. Dabei sind die Toleranzschwellen vor allem der gefährdeten
Arten und Lebensgemeinschaften bezüglich der Schwankungen des Grundwasserstandes insbesondere in den Tallagen und Quellbereichen zu beachten.
Erholung/
Landschaftsbild
Die Grundwasservorkommen sollten so genutzt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft durch die Erhaltung unterschiedlicher Standortbedingungen gesichert wird.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Grundwasserpotentiale
Schutzwürdige Bereiche:
Schutzwürdig sind innerhalb des Naturraumes aufgrund der großen räumlichen Vernetzung und ihrer Bedeutung für die
Wassergewinnung vor allem die Talgrundwasserleiter. Hier ist besonders auf eine Sicherung der Schutzfunktion der
Grundwasserüberdeckung und der Filter- und Pufferfähigkeit der Böden zu achten. Aufgrund des hohen Überbauungsgrades sollte außerdem der Sicherung der Grundwasserneubildung und der Sicherung der Standortbedingungen für
grundwasserabhängige schutzbedürftige Lebensräume besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Schutzwürdig sind darüber hinaus insbesondere die Grundwasservorkommen der Keuperschichten.
Sanierungsbedürftige Bereiche:
Insbesondere im Bereich der Hochflächen treten erhöhte Nitratbelastungen auf. Die landwirtschaftliche Nutzungsintensität sollte so gesteuert werden, daß der Nitrataustrag ins Grundwasser minimiert wird. Im Bereich der Siedlungsschwerpunkte besteht eine erhöhte Borbelastung des Grundwassers. Insbesondere in den Tallagen sollten die Abwassersysteme so gestaltet werden, daß der Stoffaustrag ins Grundwasser minimiert wird. In den Siedlungsbereichen ist die
Ermittlung der Versickerungspotentiale gering belasteter Niederschläge vordringlich. Für die Förderung der Versickerung
sollten geeignete Konzepte entwickelt werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die wenigen noch nicht bebauten Auenabschnitte und
Tallagen zur Schonung der Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung und zur Sicherung der Grundwasserneubildung von Bebauung freigehalten werden. Innerhalb der bebauten Bereiche sind Möglichkeiten zur Versickerung gering
belasteten Niederschlagswassers zu ermitteln und Konzepte zur Förderung der Versickerung anzustreben. Zur Verringerung der Borbelastung des Grundwassers ist die Verbesserung der Abwassersysteme erforderlich.
Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß die Filter- und Pufferfähigkeit der Böden insbesondere in den Tälern erhalten und die Stickstoffaustragsgefährdung vor allem in den intensiv
genutzten Hochflächenbereichen minimiert wird. Für die landwirtschaftliche Nutzung der Talauen ist die Erhaltung von
bestehenden grundwasserabhängigen schutzbedürftigen Lebensräumen vordringliches Ziel.
8
Grundwasser
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren für die Sicherung der Grundwasserpotentiale
• Überbauungsgrad der Talböden (↔ )
• Nitratbelastung des Grundwassers (↓)
• Borbelastung des Grundwassers (↓)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
9
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Boden
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile von Böden unterschiedlicher Leistungsfähigkeit im Naturraum in Stufen
Merkmal
nicht
vorhanden
bzw.
nicht erfaßt
Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche
Kulturen
(siehe Karte BO/1)
Filter- und Pufferkapazität der Böden Gesamtbewertung
Leistungsfähigkeit
stark
wechselnd
geringe
Leistungsfähigkeit
mittlere
Leistungsfähigkeit
hohe
Leistungsfähigkeit
50%
50%
30%
15%
1%
5%
49%
Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe
30%
15%
1%
5%
49%
Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: organische Schadstoffe
30%
15%
1%
5%
49%
Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: Säuren
30%
15%
1%
5%
49%
30%
15%
1%
10%
49%
45%
45%
10%
15%
85%
95%
5%
Leistungsfähigkeit der Böden als Ausgleichskörper im
Wasserhaushalt
Regionaler Wasserüberschuß
(klimatische Wasserbilanz)
Standortpotential für stenotope Arten:
Verbreitung trockener Standorte im Offenland
(siehe Karte BO/2)
Standortpotential für stenotope Arten:
Verbreitung feuchter Standorte im Offenland
(siehe Karte BO/2)
Schutzfunktion als Grundwasserüberdeckung
Belastung der
Naturpotentiale
Art der Belastung
Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering
mittel
hoch
Stickstoffaustragsgefahr aus den lw. genutzten Böden
aufgrund des Kulturartenspektrums (1993)
(siehe Karte BO/3)
Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im
Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz (1993)
(siehe Karte BO/4)
Überschreitung der Critical Loads durch die Stickstoffgesamtdeposition (1995)
16%
77%
23%
68%
16%
Überschreitung der Critical Loads durch die Schwefelund Stickstoffgesamtdeposition (1995)
Flächengewichteter Bodenabtrag auf Ackerflächen
Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr
(1993)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
10
.
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Boden
Filder
Naturraumsteckbrief
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Böden in Stufen
< 33 %
33 - 66 %
> 66%
.
Grünzüge und Grünzäsuren
Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung und
Landwirtschaft (einschließlich Mindestfluren)
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete
Wasserschutzgebiete
Bodenschutzwälder
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Böden aus der Sicht anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Potential
Grundwasser
Anforderung
Im Sinne der Sicherung einer lokalen Mindestwasserversorgung kommt der Minimierung der
stofflichen Austräge in den größeren Talauen sowie im Bereich der schutzwürdigen Grundwasservorkommen des Keuper besondere Bedeutung zu.
Fließ- und
Stillgewässer
Aufgrund des hohen Überbauungsgrades kommt der Stabilisierung des Wasserhaushaltes der
Fließgewässer besondere Bedeutung zu. Auf den Fildern ist besonders auf eine Sicherung bestehender Retentionsräume sowie auf eine ausreichende Wasserrückhaltung in den besiedelten Bereichen zu achten. Die Auen der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung Aich und Neckar sowie die durchgehend naturnahen Fließgewässer Moosalb und Schneitbach sollten von Bebauung weitgehend freigehalten werden.
Klima/Luft
Im Bereich der schlecht durchlüfteten Gebiete im Ostteil des Naturraumes und im Neckartal
sollte die Bodennutzung so erfolgen, daß der Luftaustausch und die bestehenden Talwindsysteme in ihrer Leistungsfähigkeit gefördert werden. Ein entsprechendes Freiflächensystem ist
anzustreben.
Arten und
Lebensräume
Im Naturraum Filder kommt der Sicherung der Fließgewässer, der Stillgewässer, der extensiv
genutzten Grünlandflächen (z.B. in den Auen) und der Streuobstbestände besondere Bedeutung zu. Nivellierungen des Standortpotentials durch land- und forstbauliche Nutzungen sind
unbedingt zu vermeiden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
11
Naturraum Nr. 106
Boden
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Erholung
Der Naturraum ist durch eine hohe Erholungsnachfrage insbesondere aus den Siedlungsschwerpunkten gekennzeichnet. Daher kommt der Sicherung möglichst großer zusammenhängender, gering belasteter Gebiete hoher Erholungseignung und Erlebnisqualität besondere
Bedeutung zu.
Die Böden sollten im Hinblick auf die Bodentypen und die Standortbedingungen so geschützt
und entwickelt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.
Landschaftsbild
Der Sicherung der typischen Reliefelemente und Nutzungsstrukturen der Filder ist durch eine
geeignete Bodennutzung Rechnung zu tragen.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Böden
Schutzwürdige Bereiche:
Die Böden auf den Fildern sind durch eine überwiegend hohe Leistungsfähigkeit gekennzeichnet. Im nördlichen und
westlichen Teil der Filder sowie im Neckartal herrschen Böden guter Anbaueignung vor, in den restlichen Gebieten sind
Böden guter Anbaueignung verbreitet. Weiterhin sind die Böden durch eine überwiegend hohe Filter- und Pufferfähigkeit
und ein überwiegend hohes Retentionspotential gekennzeichnet. Aufgrund des hohen Siedlungsflächenanteils soll dies
in der Fläche und insbesondere in den Auen erhalten werden. Daher kommt dem Schutz der Böden sowie dem Schutz
und der Entwicklung entsprechender Nutzungssysteme besondere Bedeutung zu. Das Standortpotential der Böden für
schutzbedürftige Arten und Lebensräume sollte insbesondere in den Auen der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige Entwicklung (Neckar und Aich), in den Hanglagen(Weinberge, Streuobstbestände) und im Bereich der
Lias-Überdeckung (Streuobst) geschützt und entwickelt werden.
Sanierungsbedürftige Bereiche:
Auf den Fildern ist ein Freiraumkonzept zu entwickeln, das auf die Erfordernisse der Landwirtschaft, der Erholungsvorsorge, des Klimaschutzes und des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet ist. Dabei sollte der Überbauungsgrad beschränkt werden. Die Auen – insbesondere von Aich, Körsch und Neckar - sind von weiterer Bebauung freizuhalten und
entsprechend den Zielen des Arten- und Biotopschutzes zu entwickeln. Bei der Entwicklung der Böden ist aufgrund der
hohen Filter- und Pufferfähigkeit und der vergleichsweise geringen Sickerwasserraten besonders auf eine Vermeidung
von Schadstoffakkumulationen zu achten. Im Süden und Osten sollte die Bewirtschaftung so erfolgen, daß die Erosionsgefahr minimiert wird. Zudem ist insbesondere im Bereich der schutzwürdigen Grundwasservorkommen auf eine
austragsminimierende Bewirtschaftung zu achten.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Inanspruchnahme der Böden durch Förderung der
Effizienz der Nutzung beschränkt wird und die Entwicklung funktionsfähiger Freiraumbereiche gefördert werden. Dazu
gehören vor allem die Sicherung zusammenhängender Flächen mit guten Böden als Voraussetzung für eine ökonomisch nachhaltige Betriebsstruktur. Dabei sind auch Konzepte der räumlichen Entflechtung konkurrierender Nutzungen
in Betracht zu ziehen. In den Auen –insbesondere von Aich, Körsch und Neckar ist die Freihaltung von weiterer Bebauung ein vordringliches Ziel.
12
Naturraum Nr. 106
Boden
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Die landwirtschaftliche Entwicklung soll so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Böden erhalten bleibt und die Erlebnisqualität der Landschaft entsprechend den Anforderungen der Erholungsvorsorge entwickelt wird. Im südlichen und
östliche Teil ist besonders auf eine Minimierung der Bodenerosion hinzuwirken – im Bereich der schutzbedürftigen Lebensräume und in den Talauen der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung ist auf den Schutz und die Entwicklung des Standortpotentials für schutzbedürftige Arten und Lebensräume zu
achten. Meliorationen sollen in diesen Bereichen vermieden werden.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Böden
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
Innerhalb des Naturraumes ist eine möglichst bodenschonende Rohstoffgewinnung anzustreRohstoffe
ben. Durch Abbauvorhaben sollten wertvolle Standorte für die Erhaltung schutzbedürftiger
Arten nicht in Anspruch genommen werden.
Grundwasser
Die Nutzung des Grundwassers hat den Standortansprüchen gefährdeter Arten an den Boden
Rechnung zu tragen.
Grundwasserabsenkungen im Bereich grundwasserabhängiger Biotope oder Standorte sollten
vermieden werden.
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der Böden
• Überbauungsgrad der Böden (↔ )
• Größe zusammenhängender Freiräume (↔ )
• Intensität der landwirtschaftlichen Kulturen im Hinblick auf die Stickstoffaustragsgefahr (↓)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
13
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 0
mittel
110
hoch 32
andere Nutzungen
127
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 23
mittel
96
hoch 22
andere Nutzungen
127
0
2
4
6
1:350.000
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Fließgewässer
Filder
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Anteil an Fließgewässerstrecken bzw. Naturraumflächen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen
gering
mittel
hoch
Gewässernetzdichte
Abflußmenge der Fließgewässer
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen der Fließgewässer und Auen
(siehe Karte FL/1)
76%
14%
10%
32%
32%
36%
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen des
Gewässerbereichs
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen des
Auenbereichs
Aktuelles Überflutungspotential der Auen
(siehe Karte FL/2)
Nutzung der
Naturpotentiale
Art der Nutzung bzw.
Inanspruchnahme der Potentiale
Durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung
in Stufen bzw. Anteil unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum
gering
mittel
hoch
Wasserentnahme (1991)
Wasserzufuhr (1991)
Stoffeintrag aus Siedlungen (Abwasser) (1991)
Durchschnittlicher Direktabflußanteil bei Niederschlagsereignissen
Überbauung der Auen (1993)
(siehe Karte FL/3)
6%
Belastungstyp
65%
.
Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsgebiet
Belastungskennwerte
der Naturpotentiale
29%
Anteil an Meßergebnissen je aggregierter Gewässergüteklasse im Naturraum
unbelastet
bzw.
gering belastet
Gewässerbelastung (1993-97)
(siehe Karte FL/4)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
14
mäßig
belastet
kritisch belastet
bis übermäßig
verschmutzt
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Fließgewässer
Filder
Naturraumsteckbrief
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Anteil gesicherter Fließgewässerstrecke
< 33%
33 - 66%
> 66%
Wasserschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete
(siehe Karte FL/5)
Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaft
und Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
*
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Fließgewässer aus der Sicht anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Potential
Arten und
Lebensräume
Anforderung
Aich und Neckar eignen sich besonders für eine durchgängige naturnahe Gewässerentwicklung. An der Aich und am Neckar oberhalb von Nürtingen sollten lange natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken erhalten bzw. wiederhergestellt werden (siehe Karte FL/6). Dazu ist,
soweit möglich, eine durchgängige Entwicklung von Gewässer- und Uferlebensräumen anzustreben. Am Neckar unterhalb von Nürtingen sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen
für eine naturnahe Gewässerentwicklung beeinträchtigter Gewässerabschnitte bereitgestellt
werden.
Die Erhaltung der schutzwürdigen Fluß-, Wildbach- und Bachlaufbiotope ist ein vordringliches
Ziel.
Erholung/Landschaftsbild
Die Fließgewässer besitzen besondere Bedeutung für die Sicherung und Entwicklung des
landschaftsästhetischen Potentials der überwiegend offenen Filderlandschaft. Bei der Entwicklung von Gewässern ist deshalb auch den Anforderungen an die Landschaftsbildentwicklung Rechnung zu tragen.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
Schutzwürdige Bereiche:
Aufgrund des hohen Überbauungsgrades der Auen kommt der Sicherung der Retentionsflächen an Körsch, Neckar und
Aich besondere Bedeutung zu. Wegen des überwiegend naturfernen Zustandes der Fließgewässer im Naturraum stellt
die Sicherung der Wildbach- und Bachlaufbiotope sowie der überwiegend naturnahen Abschnitte an Körsch und Aich ein
vorrangiges Ziel dar. Das Entwicklungspotential der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgehende und naturnahe Entwicklung an Neckar und Aich sollte erhalten werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
15
Naturraum Nr. 106
Fließgewässer
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Sanierungsbedürftige Bereiche:
Aufgrund des überwiegend naturfernen morphologischen Zustandes der Fließgewässer bei geringem Entwicklungspotential sollten alle Möglichkeiten für eine naturnahe Entwicklung auch innerhalb der Siedlungen genutzt werden. Wo immer möglich ist die Einrichtung extensiv genutzter Gewässerandstreifen anzustreben und die Nutzung der Talauen zu
extensivieren. Die Anstrengungen sind insbesondere auf die Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige
und naturnahe Entwicklung (Aich und Neckar) zu konzentrieren. An der Aich und am Neckar oberhalb von Nürtingen
sind möglichst lange natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken anzustreben; am Neckar unterhalb von Nürtingen ist
die Bereitstellung möglichst großer Flächen für eine Sanierung beeinträchtigter Gewässerabschnitte von besonderer Bedeutung. Vordringlich ist zudem eine Verbesserung der Gewässergüte. Daher sollten vor allem die siedlungsbedingten
Einträge in die Fließgewässer verringert und diffuse Einträge aus der Landwirtschaft auch an kleinen Fließgewässern
durch die Einrichtung entsprechender Gewässerrandstreifen minimiert werden.
Zur Sicherung eines ausgeglichenen Wasserhaushaltes ist die Minimierung des Oberflächenabflußes aus den Siedlungsbereichen anzustreben.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Auen von weiterer Überbauung freigehalten werden.
Zur Verringerung der siedlungsbedingten Nährstoffeinträge in die Fließgewässer ist eine Beschränkung der Abwassereinleitung und eine Verbesserung der Reinigungssysteme erforderlich. Der Oberflächenabfluß sollte zur Sicherung
eines ausgeglichenen Wasserhaushaltes minimiert werden.
Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die diffusen Nährstoffeinträge in die Fließgewässer minimiert
werden. An den Gewässern ist die Einrichtung extensiv genutzter Gewässerrandstreifen erforderlich. Weiter ist die Extensivierung der Talbodennutzung ein vordringliches Ziel. Das Standortpotential für schutzbedürftige Arten sollte erhalten und an den Gewässern mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung durch extensive
Nutzungsformen verbessert werden.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Fließgewässer
Umweltbereich/
Potential
Boden
Anforderung
Vor allem im unmittelbaren Wechselwirkungsbereich zwischen terrestrischen Böden und
Fließgewässern ist auf eine Bodennutzung mit geringer Austragsgefährdung zu achten.
16
Fließgewässer
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
• Fläche der ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete (↑)
• Morphologischer Zustand der Fließgewässer (⇑)
• Überbauungsgrad der Aue (↔ )
• Gewässerrandstreifen (⇑)
• Intensität der Talbodennutzung (↓)
• Gewässergüte (⇑)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
17
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
67
gering
mittel 12
hoch 9
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering
28
mittel
28
hoch
32
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering 5
mittel
25
56
hoch
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Klima/Luft
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Nutzung der
Naturpotentiale
Gefährdung und Belastungskennwerte der
Naturpotentiale
Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen
gering
mittel
hoch
Regionale Durchlüftung
(siehe Karten KL/1 bis KL/4)
2%
37%
61%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Wärmebelastung
(siehe Karte KL/5)
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Kältereiz
50%
45%
5%
10%
90%
Durchschnittliche Windgeschwindigkeit
(siehe Karte KL/4)
11%
Art der Nutzung
89%
Durchschnittliche Intensität der Nutzung im Naturraum
gering
mittel
hoch
NO2-Emissionen (1990)
(siehe Karte KL/6)
20%
10%
70%
VOC-Emissionen (1990)
(siehe Karte KL/7)
22%
8%
70%
Gefährdungszusammenhang/Belastungstyp
Flächenanteil unterschiedlich gefährdeter/belasteter Bereiche bzw. durchschnittliche Gefährdung/Belastungsintensität in Stufen
gering
mittel
hoch
NO2-Immissionen (1995)
Ozon-Immissionen (1993)
Anteil kaltluftstauender Flächen in Gebieten schlechter
Durchlüftung (ca. 1990)
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Anteil gesicherter Offenland- und Waldflächen in
Gebieten geringer Durchlüftung bzw. Geltung sbereiche programmatischer Instrumente
< 33%
33 - 66%
> 66%
Grünzüge und Grünzäsuren
.
Klima- und Immissionsschutzwälder
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
18
Naturraum Nr. 106
Klima/Luft
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung von Klima und Luft aus Sicht anderer Umweltbere iche
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
In weiten Teilen können der von den UN-ECE-Ländern vereinarte Critical Level für Stickoxide
Arten und Biotope
sowie der Critical Load für Stickstoff überschritten werden. Die Stickoxidimmissionen und die
Stickstoffdeposition sollten durch geeigneten Emissionsminderungsmaßnahmen reduziert
werden.
Erholung/Landschaftsbild
Im Naturraum Filder kommt der Sicherung möglichst großer zusammenhängender, gering
belasteter Freiflächen mit guter Anbindung an die regionalen Erholungsräume aufgrund der
hohen Erholungsnachfrage besondere Bedeutung zu.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
Schutzwürdige Bereiche:
Auf den Fildern kommt der Sicherung und Entwicklung leistungsfähiger Luftaustauschsysteme aufgrund der hohen Luftbelastung, der schlechten Durchlüftungsverhältnisse und der hohen Wärmebelastung besondere Bedeutung zu. In diesen Bereichen ist auf einen ausreichenden Vegetationsanteil, eine Minimierung von Luftaustauschhindernissen und eine
Minimierung der Emissionen zu achten. Der Anteil kaltluftstauender Flächen sollte nicht erhöht werden.
Sanierungsbedürftige Bereiche:
Aufgrund der hohen Stickoxidbelastung, der hohen VOC-Emissionen und der erhöhten Stickstoffdepositionen sollten die
Stickoxid- und die VOC-Emissionen durch geeignete Maßnahmen deutlich reduziert werden.
Insbesondere im Neckartal ist auf eine Wiederherstellung geeigneter Luftaustauschsysteme hinzuwirken.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß die NO2- und VOCEmissionen deutlich reduziert werden. Hierzu sind auch Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrssystemes und der räumlichen Bündelung erforderlich. Die Entwicklung sollte so erfolgen, daß bestehende Luftaustauschsysteme nicht beeinträchtigt werden. Innerhalb der Siedlungen ist besonders auf einen ausreichenden Vegetationsanteil
zu achten.
Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß bestehende Luftaustauschsysteme in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützt werden.
19
Klima/Luft
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
• NOx-Emissionen (⇓ )
• VOC-Emissionen (⇓ )
• NOx-Immissionen (⇓ )
• Stickstoffdeposition (↓)
• Kaltluftstaugebiete (↔ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
20
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Typ] [Fläche/Typ in km²]
kaltluftfrei
42
Sammelgebiet
191
Stau/Stausee 35
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering
54
mittel 27
hoch
192
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering
59
mittel 21
193
hoch
0
2
4
6
1:350.000
8
10
12 km
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Standortbedingungen
und Biotopausstattung
je Lebensraumtyp
Lebensraumtyp
Standortmerkmal
Alle Lebensraumtypen
Häufigkeit feuchter Standorte
im Offenland
(siehe Karte BO/2)
Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum in
Klassen
gering
mittel
hoch
Häufigkeit trockener Standorte
im Offenland
(siehe Karte BO/2)
Maximale Größe unzerschnittener Räume (1990)
(siehe Karte AB/1)
Wald
Laubbaumanteil
(siehe Karte AB/2)
Biotopanteil mesophytischer
Laubmischwälder, wärmeliebender Wälder und Trockengebüsche
Biotopanteil Auen- und Uferwälder
.
Biotopanteil bodensaure Laubund Nadelwälder
Acker
Flächenanteil
Strukturiertheit (Schlaggröße)
Gehölzausstattung
Biotopanteil Gehölze
Grünland- und
Streuobstgebiete
Flächenanteil
Biotopanteil Fettwiese und
Weide
Biotopanteil Streuobst
(siehe Karte AB/3)
Stillgewässer
Stillgewässerdichte
Biotopanteil See, Stausee,
Baggersee
Biotopanteil Weiher, Teich
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
21
-
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Standortbedingungen
und Biotopausstattung
je Lebensraumtyp
(Fortsetzung)
Lebensraumtyp
Standortmerkmal
Fließgewässer
Fließgewässerdichte
Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum in
Klassen
gering
mittel
hoch
Naturnähe des morphologischen Zustands der Gewässer
und der Auen
Biotopanteil Quelle
Biotopanteil Graben
Biotopanteil Wildbach/
Bachlauf
(siehe Karte AB/4)
Biotopanteil Fluß
.
Biotopanteil Altwasser
Offene Moore,
Sümpfe, Naßwiesen
und Röhrichte
Biotopanteil Naß- und Feuchtwiesen
Biotopanteil Streuwiesen
Spezifische Schutzund Entwicklungsziele nach Lebensraumtypen
Trockenbiotope:
Magerrasen, Weinberge
Biotopanteil Magerrasen (kalk)
Sonstige
Biotopanteil Kiesgrube
Lebensraumtyp
Schutz- und Entwicklungsziele
Beispiele für
Zielorientierte
Indikatorarten
(Siehe Anhang
der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und
Arten)
Wald
Erhalt der Wälder im Ostteil des Naturraumes
Förderung laubholzreicher Altholzbestände (mit Eichen) sowie reichstrukturierter Waldmäntel und magerer Waldsäume (z.B. entlang von
Wegen)
Mittelspecht
Picoides medius
Acker
Entwicklung von ungedüngten Ackerbegleitbiotopen (z.B. Gras- und
Krautsäume, Ackerrandstreifen, Brachen)
Extensivierung von Ackerflächen und Reduzierung des Biozideinsatzes
Rebhuhn
Perdix perdix
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
22
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Spezifische Schutzund Entwicklungsziele nach Lebensraumtypen
Lebensraumtyp
Schutz- und Entwicklungsziele
Beispiele für
Zielorientierte
Indikatorarten
(Siehe Anhang
der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und
Arten)
(Fortsetzung)
Grünland und
Streuobst
Förderung extensiv bzw. nur schwach gedüngter Grünlandnutzung
auf feuchten Standorten (z.B. in Auen), auf mittleren Standorte und in
Streuobstbeständen
Erhöhung der Dichte ungedüngter Gras- und Krautsäume (z.B. entlang von Gräben), die möglichst in einem rotierenden System unregelmäßig genutzt werden.
Sicherung der Streuobstbiotope und Förderung reichstrukturierter
Lebensräume (z.B. am Schönbuchrand) mit lockerem Hochstammbestand und alten Bäumen
Dunkler WiesenknopfAmeisenbläuling
Maculinea nausithous
Wendehals
Jynx torquilla
Halsbandschnäpper
Ficedula albicollis
Magerrasen und
Trockenbiotope
Schutz der im Naturraum erhalten gebliebenen, seltenen und kleinflächigen Magerrasen- und Trockenbiotopen
Kleiner Heidegrashüpfer
Stenobothrus
stigmaticus
Fließgewässer und
Auen
Entwicklung langer naturnaher und durchgängiger Gewässer- und
Ufer- und Auenlebensräume an Aich und Neckar (oberhalb Nürtingen).
Überdurchschnittliche Flächenbereitstellung für die Sanierung beeinträchtigter bzw. naturferner Abschnitte am Neckar unterhalb Nürtingen.
Schneider Alburnoides bipunctatus
Komplexe
Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Auf den Fildern besteht kein Gebiet mit besonderer Bedeutung für einen großräumig
wirksamen Lebensraumverbund.
Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und Weidelandschaften
Im Naturraum wird keine überregional bedeutsamer Verbundachse der Wald- und Weidelandschaften vorgeschlagen.
Fließgewässer, die sich aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besonders für
durchgängige und naturnahe Entwicklung eignen
Innerhalb des Naturraumes eignen sich Neckar und Aich besonders für die Entwicklung
durchgängiger und naturnaher Fließgewässer. An Aich und am Neckar oberhalb Nürtingen sollten möglichst lange natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken erhalten bzw.
wiederentwickelt werden. Es sind durchgängige und naturnahe Ufer- und Auenlebensräume anzustreben. Soweit möglich sind dynamische Prozesse zuzulassen. Am Neckar
unterhalb von Nürtingen sollten in möglichst großem Umfang Flächen für eine Sanierung
beeinträchtigter Gewässerabschnitte bereitgestellt werden.
23
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Belastungskennwerte
der Lebensraumtypen
Lebensraumtyp
Art der Belastung
Alle Lebensraumtypen
NOx-Immissionen (1993)
Durchschnittlicher Grad der Belastung im Naturraum
gering
hoch
.
Zerschneidung (1990)
Wälder
mittel
Ozon (1993)
Allgemeine Immissionsbelastung (Flechtenschäden)
(1993)
Vitalitätsbeeinträchtigung an
Bäumen (1993)
Fließgewässer
Belastung mit organischen
Substanzen (Gewässergüte)
(1993-97)
Schwermetallbelastung der
Sedimente (1993)
Empfindlichkeit der
Lebensraumtypen
gegenüber Nutzungsund Strukturveränderungen
Lebensraumtyp
Art der Nutzungs- bzw.
Strukturveränderung
Wälder
Zunahme der Zerschneidung
Fließgewässer und
Auen
Siedlungsentwicklung
Stillgewässer
Intensivierung der Naherholung
Sicherungsinstrument
Derzeitige Sicherung
der Lebensräume und
Lebensraumpotentiale
Empfindlichkeit des Lebensraumtyps gegenüber
Nutzungs- bzw. Strukturveränderungen in St ufen
gering
mittel
hoch
Flächenanteil gesicherter Landschafts-, Waldoder Offenlandfläche
< 33%
33 - 66%
> 66%
Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, flächenhafte Naturdenkmale, Bann- und Schonwälder
(siehe Karte AB/5)
Grünzüge und Grünzäsuren sowie schutzbedürftige
Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege
Besonders geschützte Biotope nach § 24 a NatSchG
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
24
naturnahe Auwälder, Streuwiesen, Röhrichtbestände
und Riede, seggen- und binsenreiche Naßwiesen,
naturnahe und unverbaute Bach- und Flußabschnitte
einschließlich der Ufervegetation, Altarme fließender
Gewässer einschließlich der Ufervegetation, Tümpel
einschließlich der Ufervegetation, Quellbereiche,
Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Magerrasen, Gebüsche und naturnahe Wälder trockenwarmer Standorte einschließlich ihrer Staudensäume,
offene Felsbildungen, Feldhecken und Feldgehölze
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Biotopschutzwald nach § 30 a Waldgesetz
Natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem
Interesse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß
(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß
(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von
gemeinschaftlichem Interesse (prioritäre Arten, Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Arten der Vogelschutzrichtlinie mit besonderem
Schutzbedarf in ihrem Verbreitungsgebiet sowie Zugvogelarten mit besonderem Maßnahmenbedarf hinsichtlich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungsgebiete sowie der Rastplätze in ihren Wanderungsgebieten (Richtlinie 79/409/EWG, Vogelschutzrichtlinie)
Regional seltene, naturnahe Waldgesellschaften;
Klingen im Wald mit naturnaher Begleitvegetation;
Wälder als Reste historischer Bewirtschaftungsformen und strukturreiche Waldränder
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Arten und Biotope aus Sicht anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
Aufgrund der hohen Erholungsnachfrage kommt der Sicherung und Entwicklung möglichst
Erholung
großer zusammenhängender Bereiche hoher Erholungseignung, geringer Belastung und guter
Anbindung an die überregionalen Erholungsräume besondere Bedeutung zu.
Landschaftsbild
Der Naturraum Filder gehört zu den Gebieten mit teilweise starker Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Daher sollten Konzepte zur Landschaftsbildentwicklung erstellt werden, die auf
eine Erhöhung von Vielfalt und Natürlichkeit der Landschaft abzielen.
Bei der Umsetzung von Arten- und Biotopschutzzielen sind die Zielsetzungen zur Entwicklung
des Landschaftsbildes zu berücksichtigen.
Aus Landessicht vorrangige Schutz- und Entwicklungsziele sowie Mindeststandards für den Arten- und Biotopschutz
Schutz- und entwicklungsbedürftige Lebensraumtypen und Landschaften: (siehe Karten AB/6 und AB/7)
-
Schutz- und Entwicklungsschwerpunkte nach Lebensraumtypen
Auf den Fildern ist für den Arten- und Biotopschutz der Erhalt und die Förderung reichstrukturierter Streuobstbestände, naturnaher Gewässer- und Auenlebensräume sowie extensiver Grünlandbiotope mit begleitenden Gras- und
Krautsäumen vorrangig. Zudem sind die Wälder am Randbereich des Naturraumes, an den Talhängen sowie bei
Wolfschlugen zu sichern und laubholzreiche Altholzbestände sowie magere Waldsäume und breite Waldmantelbiotope zu fördern.
Insbesondere im Neckartal oberhalb von Nürtingen ist eine Erhöhung der biologischen Vielfalt durch eine naturnahe
Gewässer- und Auenentwicklung und extensive Grünlandnutzung anzustreben. Soweit möglich sollten Wiedervernässungen ermöglicht werden. Eine hohe Dichte ungedüngter und unregelmäßig genutzter Gras- und Krautsäume ist sowohl in den Grünlandbereichen (Auen, entlang von Gräben) als auch in den Ackergebieten anzustreben. An den Stillgewässern sollten naturnahe Uferstrukturen bzw. Verlandungszonen entwickelt werden.
25
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
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Naturraumsteckbrief
Großflächigere Streuobstbiotope mit lockerem Hochstammbestand sind vor allem am am Schönbuchrand und auf
den Liasinseln anzustreben. Zudem sollte eine extensive Grünlandnutzung in den Streuobstgebieten und auf Grünlandflächen feuchter und mittlerer Standorte gefördert bzw. ausgedehnt werden. Darüber hinaus sollten die meist
kleinflächigen Magerrasen entlang von Hängen und Böschungen gesichert werden.
-
Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Auf den Fildern besteht kein Gebiet mit besonderer Bedeutung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund.
-
Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und Weidelandschaften und Fließgewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung
Im Naturraum wird keine überregional bedeutsamer Verbundachse der Wald- und Weidelandschaften vorgeschlagen.
Innerhalb des Naturraumes eignen sich Neckar und Aich besonders für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer. An Aich und am Neckar oberhalb Nürtingen sollten möglichst lange natürliche bzw. naturnahe
Gewässerstrecken erhalten bzw. wiederentwickelt werden. Es sind durchgängige und naturnahe Ufer- und Auenlebensräume anzustreben. Soweit möglich sind dynamische Prozesse zuzulassen. Am Neckar unterhalb von Nürtingen
sollten in möglichst großem Umfang Flächen für eine Sanierung beeinträchtigter Gewässerabschnitte bereitgestellt
werden.
-
Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete NATURA 2000
Ergänzend zu den oben genannten Maßnahmen sollten die Lebensraumtypen und Habitate von europäischer Bedeutung erhalten sowie die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kohärenz von NATURA 2000 durchgeführt
werden.
Sanierungsbedürftige Nutzungstypen und Landschaften:
-
Sanierungsbedürftige Landschaften:
Die Landschaft ist innerhalb des Naturraumes stark belastet. So werden der Critical Level für Stickoxide und der Critical Load für Stickstoffdepositionen überschritten; die überwiegend naturfernen Fließgewässer sind stofflich stark belastet und die Landschaft ist durch Siedlung und Verkehr stark fragmentiert. Zur Verringerung der Stickstoffbelastung
der Ökosysteme sind Emissionsminderungsmaßnahmen anzustreben. Die Gewässerbelastung sollte durch Verbesserungen des morphologischen Zustandes der Fließgewässer und durch Verminderung der siedlungsbedingten Einträge
reduziert werden. Zur Verringerung des Zerschneidungsgrads der Landschaft sind Bündelungen und eine integrierte
Siedlungsentwicklung anzustreben.
-
Mindeststandards an Artenvorkommen für Nutzungstypen:
Auf den Fildern sollte insbesondere die Artenausstattung der Ackerbaugebiete auf die Erfüllung des geforderten Mindeststandards überprüft werden. In verarmten Bereichen ist eine Verbesserung der Lebensraumbedingungen für typische Ackerarten anzustreben. Im Neckartal bedarf es einer Überprüfung der Mindestartenausstattung von Weinbaugebieten.
26
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 106
Filder
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Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
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Naturraumsteckbrief
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß die Auen von Bebauung
freigehalten und die siedlungsbedingten Nährstoffeinträge in die Fließgewässer sowie die Emissionen von NO2 reduziert werden. Durch Bündelung von Siedlungen und Infrastrukturen ist der Zerschneidung der Landschaft entgegenzuwirken. Eine Reduzierung der Trennwirkung auf wertvolle und empfindliche Arten und Populationen ist ebenso anzustreben wie eine Verringerung der vom Verkehr ausgehenden Störungen in empfindlichen und bedeutsamen Bereichen für den Arten- und Biotopschutz.
Durch die landwirtschaftliche Nutzung sollten die Standortbedingungen für schutzbedürftige Arten und Lebensräume
erhalten und verbessert werden. Dabei sind insbesondere in den Tal-, Senken- und Hangbereichen Nutzungen anzustreben, die die Vernetzung schutzbedürftiger Lebensräume fördern und die biologische Vielfalt erhöhen. Vor allem in
den Acker- und Weinbaugebieten ist auf die Erfüllung der Mindestartenaustattung hinzuwirken, z.B. durch eine extensivere Nutzung auf Teilflächen und eine Erhöhung nutzungsbegleitender, ungedüngter Randstreifen.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Arten und Biotope
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
Durch die Gewinnung von Rohstoffen sollten weder durch direkte noch durch indirekte EinwirRohstoffe
kungen aktuell oder potentiell wertvolle Lebensräume und Standorte beeinträchtigt werden.
Grundwasser
Die Sicherung der Lebensraumfunktion und die standortprägende Funktion der Grundwasservorkommen sind insbesondere in den Quellmulden und den Talräumen bedeutsam.
Boden
Das Standortpotential der Böden sollte in Abstimmung mit den Erfordernissen des Arten- und
Biotopschutzes gesichert werden. In den entsprechenden Bereichen sollten Meliorationen
vermieden und geeignete Nutzungssysteme angestrebt werden.
Fließgewässer
Die Gewässer von Aich und Neckar eignen sich besonders für eine naturnahe Gewässerentwicklung. Deren Auen sollten deshalb von Bebauung freigehalten werden. Anzustreben ist die
Verbesserung des morphologischen Zustands der Fließgewässer durch die Entwicklung von
Gewässerrandstreifen und die Extensivierung der Talbodennutzung. Ergänzend sollte die Gewässergüte durch Verringerung der diffusen und eingeleiteten Stoffeinträge verbessert werden.
Klima/Luft
Die NOx-Immissionen können über dem von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level,
die Stickstoffdepositionen über dem Critical Load liegen. In den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen sind Emissionsminderungsmaßnahmen einzuleiten.
27
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
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Naturraumsteckbrief
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Arten und Biotope
• Überbauungsgrad der Auen (↔ )
• NOx-Immissionen (⇓ )
• Stickstoffdeposition (↓)
• Gewässergüte (⇑)
• Morphologischer Zustand der Fließgewässer (⇑)
• Durchschnittliche Größe der unzerschnittenen Räume (↑)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den Acker- und den Weinbaugebieten (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK
et al., 1996.∗). (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Für die Belange des Arten- und Biotopschutzes sind insbesondere die Vorkommen der prioritär schutzbedürftigen
Zielarten (‘Landesarten', siehe Anhang) in stabilen Beständen zu sichern bzw. zu fördern. Zur Erhaltung der vom
Aussterben bedrohten bzw. akut gefährdeten Landesarten (Gruppe A, siehe Anhang) sollten Artenhilfsmaßnahmen
durchgeführt werden. Landesarten sind generell in jeder Planung besonders zu beachten (Ziele zum Bestandsschutz
sowie zur Vermeidung und zum Ausgleich von Eingriffen siehe RECK et al. 1996). (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗
RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz in
Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds,
1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
28
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Größenkl. in km²] [Fläche/Größenkl. in km²]
bis 4
78
4 −8
97
210
8 −16
16 −32
68
32 −64
82
64 −100 0
> 100 0
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
2
4
6
1:350.000
8
10
12 km
Erholung
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Filder
Naturraumsteckbrief
Eignung des Naturraumes für landschaftsgebundene
Erholung
Eignungsmerkmale
Indikatoren
Dominierende Ausprägung der Indikatoren in
Stufen bzw. Ausprägung im landesweiten Vergleich in Stufen
gering
Verfügbare Landschaftsfläche
Je Einwohner für Aufenthalte
außerhalb der Siedlungsgebiete zur Verfügung stehende
Landschaftsfläche im Naturraum
(siehe Karte ER/1)
Landschaftliche
Erholungseignung
Anteil geeigneter und ausgestatteter Landschaftsfläche an
der verfügbaren Landschaftsfläche
mittel
hoch
(siehe Karte ER/2)
Ausstattung des
Raumes mit natürlichen, erholungsbedeutsamen Landschaftselementen
Anteil geeigneter Landschaftsfläche an der verfügbaren
Landschaftsfläche
(siehe Karte ER/3)
Waldrandsituationen
Raumvielfalt
Schneesicherheit
(Höhenlage)
Gewässer und Gewässerrandsituationen der
Fließgewässer
Gewässer und Gewässerrandsituationen der
Stillgewässer
Ausstattung des
Raumes mit Erholungsinfrastruktur
Anteil der infrastrukturell
ausgestatteten Fläche an der
verfügbaren Landschaftsfläche
(siehe Karte ER/4)
Allgemeine Erschließung
(Erlebnisflächen in den
Einzugsgebieten der Erholungsparkplätze)
Allgemeine Erschließung
(Erlebnisflächen der
Rad- und Wanderwege)
Erlebnisflächen des
Wintersports
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
29
.
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Erholung
Filder
Naturraumsteckbrief
Erholungsnachfrage
Merkmale der Erholungsnachfrage
Indikator
Ausprägung des Indikators in Stufen
Interessensgebiete der ortsbezogenen Erholung
Anteil der Interessensgebiete
für die Stadtranderholung aus
den hochverdichteten Siedlungsgebieten
(siehe Karte ER/5)
Potentielle Erholungsnachfrage
Summe der Erholungsnachfrage aufgrund der potentiellen
Aufenthaltsdichten
gering
mittel
hoch
(siehe Karte ER/6)
Potentielle Aufenthaltsdichte der Binnennachfrage im Naturraum
Potentielle Aufenthaltsdichte der Außennachfrage aus benachbarten
Naturräumen
Potentielle Aufenthaltsdichte der Ferien- und
Kurbevölkerung
Überregionale Ausflugsziele
Belastungskennwerte
der Landschaft
Belastungstyp
-
Durchschnittliche Belastungsstufe
gering
mittel
hoch
Verlärmung (1990)
(siehe Karte ER/7)
Zerschneidung (1990)
Gewässerbelastung (1993-97)
Derzeitige Sicherung
der erholungsgeeigneten Landschaft
Konflikte durch Erholung (1987)
Konflikte durch Erholung können vor allem an den
Baggerseen auftreten.
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Erholungslandschaft in Stufen
< 33%
33 - 66%
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Naturparke
Schutzbedürftige Bereiche für die Erholung
Grünzüge und Grünzäsuren
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
30
.
> 66 %
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 106
Erholung
Filder
Naturraumsteckbrief
Prädikatisierung nach
Kurortegesetz
Kurorte und Kurbäder
Ort (Prädikatisierung)
(siehe Karte ER/8)
•
•
•
•
•
-
Heilbad (HB)
Heilklimatischer Kurort (HKK)
Kneippheilbad, Kneippkurort (KHB)
Ort mit Heilquellen- oder Moorkurbetrieb (HKB)
Luftkurort (LKO)
•
Erholungsorte (ERO)
Hardt
Gemeinde
Hardt
Anforderungen an die Erholungsnutzung aus anderen Umweltbereichen
Umweltbereich/
Potential
Arten und Biotope
Anforderung
In den empfindlichen Bereichen des Naturraumes Filder (Quellen, Fließgewässer, Stillgewässer) sollten Überlastungen durch Erholungsnutzung vermieden werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Erholungsfunktionen der Landschaft
Schutzwürdige Bereiche:
Aufgrund der hohen Erholungsnachfrage kommt der Sicherung und der Entwicklung möglichst großer zusammenhängender, gering belasteter Freiflächen mit guter Anbindung an die regionalen Erholungsräume besondere Bedeutung zu.
Dabei sind die Täler besonders zu berücksichtigen. Eine Sicherung der hohen Erholungseignung in den Randbereichen
des Naturraumes (Talräume, Waldränder) ist vordringlich. Besonders sorgsam sollte außerdem die Umgebung des prädikatisierten Erholungsortes Hardt entwickelt werden.
Sanierungsbedürftige Bereiche:
Die Erholungseignung der Landschaft wird wesentlich durch die starke Verlärmung, die hohe Luftbelastung und den hohen Zerschneidungsgrad der Landschaft beeinträchtigt. Durch geeignete Maßnahmen der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollten insbesondere in den Bereichen hoher Erholungseignung möglichst große zusammenhängende und gering belastete Landschaftsräume entwickelt werden. Dabei ist die Größe der zusammenhängenden Freiflächen auch an
den Bedürfnissen der Landwirtschaft zu orientieren. In den ästhetisch stark beeinträchtigten Zonen im östlichen Zentralbereich sollten zudem Maßnahmen und Regeln zur Aufwertung des Landschaftsbildes durchgeführt werden.
Im Bereich der Baggerseen im Neckartal ist der Vermeidung von Überlastungserscheinungen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß die Belastung der Landschaft im Hinblick auf Zerschneidung, Luft- und Lärmbelastung durch Abschirmung und geeignete Erschließungsmaßnahmen insbesondere in den Gebieten hoher Erholungseignung verringert wird und daß möglichst große zusammenhängende Freiräume entstehen, die durch geeignete Nutzungsmaßnahmen entwickelt werden können.
Der Landwirtschaft kommt besondere Bedeutung für die Entwicklung der Erlebnisqualität der Landschaft zu. In den Bereichen hoher Erholungseignung sollten die Landschaftselemente mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild
durch Integration in entsprechende Nutzungssysteme gesichert werden. In den Gebieten mit geringer Erlebnisqualität
sind geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Erholungseignung erforderlich.
31
Naturraum Nr. 106
Erholung
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz der E rholungsfunktionen der Landschaft
Umweltbereich/
Potential
Grundwasser/Boden
Anforderung
Grundwasser und Boden sollten so entwickelt werden, daß die Standortvielfalt und damit die
Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.
Oberflächengewässer
Die Gewässergüte der Fließgewässer sollte deutlich verbessert werden.
Arten und Biotope
In den Erholungslandschaften sollten die empfindlichen Standorte (z.B. Quellen, Fließgewässer, Stillgewässer) durch geeignete Maßnahmen der Besucherlenkung gesichert werden, ohne
daß die Zugänglichkeit der Landschaft erheblich eingeschränkt wird.
Landschaftsbild
Im Naturraum Filder kommt der Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaft besondere Bedeutung zu. Insbesondere in den stark beeinträchtigten Bereichen im westlichen zentralen Bereich sollten Maßnahmen zur Entwicklung des Landschaftsbildes ergriffen werden.
Indikatoren für die Sicherung des Erholungspotentials
• Lärmbelastung der Landschaft (⇓ )
• Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• landschaftsästhetisches Potential (↑)
• NOx-Immission (⇓ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
32
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
mittel (35−45dB(A)) 28
hoch (> 45dB(A))
240
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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Naturraum Nr. 106
Landschaftsbild
Filder
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Landschaftsästhetisches Potential
Ausprägung im landesweiten Vergleich in Stufen
gering
mittel
hoch
Gesamtwert
(siehe Karte LA/1)
46%
49%
5%
Landschaftliche Vielfalt
(siehe Karte LA/2)
27%
50%
23%
Landschaftliche Natürlichkeit
(siehe Karte LA/3)
40%
45%
15%
Landschaftliche Eigenart
(Summe)
(siehe Karte LA/4)
77%
21%
2%
Maßstäblicher Zusammenhang der Landschaftselemente
Konstanz der Landnutzung
.
Schutzwerte in der Landschaft
Wertbestimmende Elemente
Visuelle Sensitivität
der Landschaft
Visuelle Merkmale
Wälder, Fließgewässer, Streuobstbestände, Kirchen,
Einzelbäume, Alleen
Reliefbezogene Widerstandsfunktion der Landschaft gegenüber Eingriffen
Merkmale
Raumbezug
Orientierungsmerkmale
Als wesentliche Orientierungselemente fungieren im
Süden der Albtrauf, sowie im Norden und Westen die
Waldbänder der Keuperberge. Innerhalb des Naturraumes ist vor allem das Neckartal wesentliche Orientierungseinheit
Anordnungsmerkmale der Siedlungen
Die städtisch überprägten Siedlungen bilden im Norden, Westen und im Neckartal oberhalb des Neckarknies linear oder flächig verknüpfte Flächen; im südlichen Bereich ist eine inselartige Anordnung in den
Muldenbereichen erkennbar.
Anordnungsmerkmale des Offenlandes
Das Offenland bildet als dominierende Nutzung zusammenhängende Flächen, die im Norden stark mit
den Siedlungs- und Waldbereichen verzahnt sind.
Der Wald bildet am Nord- und Westrand sowie an
den Talhängen der stärker eingeschnittenen Gewässer (Neckar, Aich, Körsch) zusammenhängende
Bänder. Im Südosten besteht eine größere Waldinsel.
Anordnungsmerkmale des Waldes
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
33
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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Naturraum Nr. 106
Landschaftsbild
Filder
Naturraumsteckbrief
Tendenzen der Nutzungsentwicklung
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Nutzungstyp
Tendenz der Nutzungsentwicklung
Siedlung
Im Naturraum ist auch weiterhin mit einem mäßigen
Bevölkerungszuwachs und Siedlungsentwicklung zu
rechnen.
Industrie
Insbesondere im Bereich der Infrastrukturschwerpunkte
und im oberen Neckartal ist mit einem weiteren Zuwachs an Industrie- und Gewerbeflächen zu rechnen.
Wald
Es sind keine Änderungen der Waldfläche zu erwarten.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche
Es ist mit einer Abnahme der landwirtschaftlich genutzten Fläche entsprechend dem Siedlungszuwachs
zu rechnen.
Infrastrukturen des Straßenverkehrs
Ausbaumaßnahmen sind nur vereinzelt im Aichtal und
im Bereich der Anbindung der Neckartalsiedlungen zu
rechnen. Vereinzelt sind Ortsumgehungen geplant.
Infrastrukturen des Schienenverkehrs
Als wesentliche Entwicklungsmaßnahme ist die ICEStrecke über den Flughafen und der Ausbau der Gäubahnstrecke zu nennen.
Infrastrukturen des Flugverkehrs
Hier sind keine Veränderungen zu erwarten
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Landschaft in Stufen
< 33%
33 - 66%
> 66%
.
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege
Grünzüge und Grünzäsuren
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung des Landschaftsbildes
Schutzwürdige Bereiche:
Innerhalb des Naturraumes sind aufgrund starker Landschaftsbildbeeinträchtigungen bereits die Bereiche mit mittlerem
landschaftsästhetischen Potential sowie die Gebiete mit hoher Vielfalt und Natürlichkeit (Aichtal, Körschtal, Waldränder
am nördlichen und östlichen Rand) schutzwürdig. In diesen Bereichen sollten keine weiteren Beeinträchtigungen zugelassen werden und Maßnahmen zur Aufwertung des Landschaftsbildes ansetzen.
Der Entwicklung des Nord-, West- und Südrandes ist aufgrund der hohen Bedeutung für das Landschaftsbild besondere
Aufmerksamkeit zu widmen. Hier sollen Beeinträchtigungen mit hoher Dominanz vermieden werden. Bei insgesamt hoher visueller Sensitivität ist eine Überprüfung der Wirkung dominanter Bauwerke besonders sorgsam vorzunehmen.
Als wesentliches Grundgerüst der Landschaftsbildentwicklung sollten Fließgewässer, Streuobstbestände, Wälder, Einzelbäume und Alleen erhalten und entwickelt werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
34
Landschaftsbild
Naturraum Nr. 106
Filder
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
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ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Sanierungsbedürftige Bereiche:
Insbesondere im westlichen Zentralbereich ist das Landschaftsbild stark beeinträchtigt. Neben einer geringen Vielfalt
und Natürlichkeit ist das Gebiet durch hohe Eigenartsverluste gekennzeichnet. Hier sind Konzepte zur Landschaftsbildentwicklung erforderlich.
In den Gebieten mit hoher Vielfalt und Natürlichkeit im südlichen und östlichen Teil sollte vordringlich mit der aktiven
oder kompensierenden Verringerung von Landschaftsbildbeinträchtigungen begonnen werden.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die schutzwürdigen Bereiche nicht beeinträchtigt werden. In den stark beeinträchtigten Gebieten sind neue Konzepte der Siedlungs- und Landschaftsbildentwicklung erforderlich
Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die schutzwürdigen Landschaftselemente erhalten werden
und in den stark beeinträchtigten Bereichen die Entwicklung von Landschaftselementen gefördert werden, die zu einer
Aufwertung des Landschaftsbildes beitragen können.
Indikatoren für die Sicherung des Landschaftsbildes
• Landschaftsästhetisches Potential (↑)
• Eigenartsverluste der Landschaft (⇓ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
35
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering
93
mittel
100
hoch 11
stark wechselnd
48
nicht bewertet 21
0
2
4
6
8
10
12 km
8
10
12 km
1:350.000
Esslingen
Filderstadt
Nürtingen
0
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering
67
mittel
126
hoch
59
nicht bewertet 21
2
4
6
1:350.000