2016-06-14_PI_Branche fürchtet um Standorte und Arbeitsplätze

Bundesverband Erdgas,
Erdöl und Geoenergie e. V.
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Branche fürchtet um Standorte und Arbeitsplätze
Deutsche Erdgas- und Erdölproduzenten: Politische Blockade bei der
etablierten Erdgasförderung muss enden
BVEG-Vorsitzender Martin Bachmann: „Wir können nicht länger warten.
Es ist höchste Zeit zu entscheiden.“
Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Rahmenbedingungen schaffen“
Hannover, 15. Juni 2016. Die deutschen Erdgas- und Erdölproduzenten fordern ein
Ende des Stillstands beim Einsatz von Hydraulic Fracturing in der etablierten Erdgasförderung. „Unsere Mitgliedsunternehmen können nach fünf Jahren nicht länger
warten. Es ist höchste Zeit zu entscheiden. Wenn nicht auf Basis einer neuen Gesetzgebung, dann auf Basis der bestehenden Rechtslage“, sagt Martin Bachmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) auf der Jahrestagung des Verbandes in Hannover.
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Fünf Jahre habe die Branche freiwillig auf die Bearbeitung von Anträgen für konventionelle Erdgasförderprojekte mit der etablierten Methode des Hydraulic Fracturing
verzichtet, um die Verabschiedung einer neuen Fracking-Gesetzgebung zu ermöglichen. „Allen Ankündigungen zum Trotz scheint sich die Bundespolitik erneut in die
Sommerpause zu verabschieden, ohne über den vorliegenden Kabinettsentwurf zu
entscheiden“, erläutert Bachmann. Er betont: „Die Politik ignoriert völlig, dass es um
die Zukunft einer ganzen Branche, deren Mitarbeiter und Standorte geht. Daher wird
die Branche keine andere Alternative haben, als eine Bearbeitung aktuell vorliegender und neu einzureichender Anträge auf Basis des geltenden Rechts einzufordern.“
Unterstützung signalisiert unterdessen Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies.
„Danke, dass Sie bereit waren, in einem Moratorium abzuwarten. Ich glaube aber,
dass diese Zeit jetzt abgelaufen ist“, sagt Lies in einer Videobotschaft zum Verbandstag. „Wir werden weiter beim Bund intensiv daran mitwirken, dass wir hoffentlich
eine Regelung auf Bundesebene bekommen. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob das gelingt“, so Lies in seiner Grußbotschaft. Niedersachsen brauche aber
auch in Zukunft Erdgas- und Erdölförderung.
„Deshalb werden wir auf niedersächsischer Seite alle Rahmenbedingungen dafür
schaffen, dass die Zukunft von Erdöl und Erdgas und auch Geothermie und Geoenergie gesichert ist. Wenn es nicht zu einer Regelung auf Bundesebene kommt, werden
wir es auf Länderebene vernünftig lösen und umsetzen“, kündigt Lies in seiner
Videobotschaft an den Verband an.
Dr. Christoph Löwer, Hauptgeschäftsführer des BVEG, weist im Rahmen der Tagung
auf die dramatischen Folgen des Stillstands hin: „Kein Fracking bedeutet langfristig
das Ende der Erdgasförderung in Deutschland. Bereits heute bedeutet es den Verlust
von Arbeitsplätzen vor allem in Niedersachsen. Investitionen von rund 1 Mrd. Euro der
Industrie sind in der Warteschleife.“ Dabei ist der Einsatz von Hydraulic Fracturing in
konventionellen Lagerstätten etabliert. Die Technologie wird in Deutschland bereits
seit fünf Jahrzehnten angewendet. Gut ein Drittel des hierzulande produzierten Erdgases wird mit dem Einsatz von Fracking gefördert.
Infolge der politschen Debatte habe sich die Erdgasförderung in Deutschland bereits
halbiert. Löwer erläutert: „Heute werden nur noch rund zehn Prozent des deutschen
Erdgasbedarfs aus heimischen Quellen gedeckt – vor 15 Jahren waren es noch mehr
als 20 Prozent. Geht der Trend so weiter, wird Deutschland in wenigen Jahren vollständig von Lieferungen aus dem Ausland abhängig sein.“
„Wir aber sind bereit, weiterhin Verantwortung bei der Förderung von Erdgas zu
übernehmen. Verantwortung für Sicherheit, Umwelt und Nachbarn“, so Bachmann.
Martin Bachmann ist Vorsitzender des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG). Zur Neuausrichtung des Verbandes sagt er: „Unsere Branchen stehen für
so viel mehr. Unsere Anfänge liegen im Öl, doch unsere Zukunft liegt in der intelligenten Anwendung unseres vielschichtigen technischen Know-hows. Bei Öl, bei Gas, bei
der Geoenergie. Aus diesem Bewusstsein heraus stellen wir uns als Verband neu auf.
Und stärken so die Zukunft.“
Der Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) vertritt die Interessen der deutschen Ergasund Erdölproduzenten, der Betreiber von Untergrundspeichern sowie der in dieser Industrie tätigen
Dienstleister. Erfahren Sie mehr über den Verband unter www.bveg.de
Zur Veröffentlichung, honorarfrei. Belegexemplar oder Hinweis erbeten.
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