Südwestl. Albvorland - Baden

Naturraum Südwestl. Albvorland (Nr. 100)
Allgemeine Naturraumbeschreibung
Übersichtskarte und Foto
Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung
Karten:
RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe
RO/2 Abbaustellen und Fördermengen
Grundwasser - Beschreibung
Karten:
GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten
GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten
GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit
GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung
GW/5 Nitratbelastung des Grundwassers 1997
GW/6 Wasserschutzgebiete
Boden - Beschreibung
Karten:
BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen
BO/2 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Gesamtbewertung
BO/3 Böden als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt
BO/4 Feuchtigkeitsstufen der Böden
BO/5 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums
BO/6 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz
Fließgewässer - Beschreibung
Karten:
FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer
FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern
FL/3 Überbauungsgrad der Auen
FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997
FL/5 Überschwemmungsgebiete
FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger und
naturnaher Fließgewässer
Klima/Luft - Beschreibung
Karten:
KL/1 Regionale Durchlüftungsverhältnisse
KL/2 Inversionshäufigkeit
KL/3 Lokalklimatisch bedeutsame Flächen
KL/4 Mittlere jährliche Windgeschwindigkeit
KL/5 Stickstoffdioxid-Emissionen 1990
KL/6 VOC-Emissionen (VOC = Flüchtige organische Verbindungen)
Arten und Biotope - Beschreibung
Karten:
AB/1 Größe unzerschnittener Räume
AB/2 Baumartenverteilung in den Gemeinden
AB/3 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen Wildbach und Bachlauf
AB/4 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Magerrasen Kalk
AB/5 Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Stand 12/1997
AB/6 PLENUM - Projektgebiete 1996
AB/7 Großflächige Vorranggebiete und Lebensraumkorridore für den Arten- und Biotopschutz
AB/8 Gebiete und Korridore mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Erholung - Beschreibung
Karten:
ER/1 Verfügbarkeit von Landschaft für die Bevölkerung
ER/2 Eignung der Naturräume für die landschaftsgebundene Erholung
ER/3 Ausstattung der Naturräume mit natürlichen erholungsbedeutsamen Landschaftselementen
ER/4 Ausstattung der Naturräume mit Erholungsinfrastruktur
ER/5 Anteil von Nachfragegebieten der Stadtranderholung an der Naturraumfläche
ER/6 Gesamterholungsnachfrage
ER/7 Lärmbelastung in der Landschaft
Landschaftsbild - Beschreibung
Karten:
LA/1 Landschaftsästhetisches Potential (km-Raster)
LA/2 Landschaftliche Vielfalt (km-Raster)
LA/3 Natürlichkeit der Landschaft (km-Raster)
LA/4 Eigenartsverluste in der Landschaft (km-Raster)
Leitbild der
Naturraumentwicklung
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Allgemeine Naturraumbeschreibung∗
Das Südwestliche Albvorland erstreckt sich von dem die Hohe Schwabenalb von der Baaralb trennenden Talzug der
Prim im Südwesten bis hin zum Talzug der Starzel im Osten. Zur Alb hin bildet der Albtrauf, zu den Gäuplatten eine
100m hohe, bewaldete Keuperstufe die deutliche Grenze. Das Gelände erreicht im Osten 550m und steigt nach Westen
bis auf 700m an. Innerhalb des Naturraumes lassen sich vier Bereiche unterscheiden: Der überwiegend bewaldete und
von zahlreichen Bächen durchzogene Stufenrand zu den Gäuplatten, der sich anschließende schmale Ackersaum der
unteren Liasplatte, die - den größten Raum einnehmenden - von einem Netz weiter Talmulden durchzogenen Rücken
und Platten des oberen Lias (die im Bereich des Kleinen Heuberg ihre größte Ausdehnung erfahren) und die auf den
Fuß des Albtraufs beschränkte Braunjurazone. Der Naturraum ist insgesamt reich an Quellen und Bächen und durch einen hohen Waldanteil geprägt. In den landwirtschaftlich genutzten Gebieten besteht ein hoher Grünlandanteil. Das Albvorland wird von den tief eingeschnittenen Tälern von Prim, Schlichem, Eyach und Starzel, welche auch die Pforte zu
wichtigen Albübergängen bilden, durchzogen. In den albseitigen Talausgängen liegen die großen Siedlungen Hechingen,
Balingen und Spaichingen. Die Hauptverkehrsachsen verlaufen parallel zum Albtrauf von Hechingen über Balingen bis
Tuttlingen und von Hechingen über Balingen bis Rottweil.
Leitbild der Naturraumentwicklung
Innerhalb des Naturraumes sollten vor allem der Albtrauf, der Zollern mit der Burg Hohenzollern, der Rammert und die
Gewässer und Auen von Eyach und Starzel in ihren Funktionen für den Naturhaushalt und den Menschen vorrangig geschützt werden. Daneben sind vor allem die naturnahen Fließgewässer im Bereich des Kleinen Heubergs besonders
schutzbedürftig.
Albtrauf und Rammert sind Teil des Systems von Gebieten mit guter Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund, die im Sinne der PLENUM-Konzeption gesichert und entwickelt werden sollten. In diesen Gebieten sollten
auf geeigneten Standorten eine naturnahe und natürliche Waldentwicklungen angestrebt, die bestehenden Magerrasen
miteinander vernetzt und extensive landwirtschaftliche Nutzungsformen erhalten und gefördert werden. Ergänzend sollten die unzerschnittenen Räume vergrößert werden. Zwischen Albtrauf und Rammert sollte ein überregional bedeutsamer Waldverbundkorridor entwickelt werden, der den Austausch schutzbedürftiger Arten ermöglicht. Dazu sind die
Schaffung von Trittsteinbiotopen und die durchlässige Gestaltung der Landschaft erforderlich. Albtrauf und Rammert
weisen gleichzeitig eine hohe Erholungseignung und ein hohes landschaftsästhetisches Potential auf. Diese Potentiale
sollten erhalten werden. Der westliche Teil des Albtraufs ist durch Infrastruktureinrichtungen in seinem landschaftsästhetischen Potential beeinträchtigt. Hier sollten Maßnahmen zur Reduzierung der Dominanz der Infrastruktureinrichtungen ergriffen werden. Der Albtraufbereich mit anschließender Braunjurazone sollte so genutzt werden, daß der Oberflächenabfluß minimiert wird. Im Rammert sollten die Täler zur Sicherung der Erholungseignung weiter offengehalten werden.
∗
nach: Meynen, E., Schmithüsen, J. (Hrsg.), 1955: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Zweite Lieferung. Selbstverlag
der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen.
2
Leitbild der
Naturraumentwicklung
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Die Täler von Eyach und Starzel eignen sich besonders für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer. Zwischen Albtrauf und Rammert sollte somit vorrangig entlang dieser Gewässer ein durchgängiger Lebensraukorridor für schutzbedürftige Gewässer- und Auearten gesichert bzw. gefördert werden. Gleichzeitig stellen die Talfüllungen
der größeren Fließgewässer (Eyach, Starzel, Schlichem, Prim) die leistungsfähigsten Grundwasserleiter des Naturraumes dar. Die Grundwasservorkommen weisen jedoch siedlungs- und landbaulich bedingte Belastungen auf. Zudem sind
die Täler von Eyach und Starzel durch eine schlechte regionale Durchlüftung gekennzeichnet. Aus diesen Gründen sollten die Täler von Eyach und Starzel von weiterer Bebauung freigehalten werden. Neben der Durchgängigkeit und der
naturnahen Entwicklung der Gewässer sollten auch die Gewässergüte des Grundwassers und der Oberflächengewässer
durch eintragsminimierende Maßnahmen im Siedlungsbereich und in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten verbessert werden. Der Luftaustausch in den Einzugsgebieten und den Tälern sollte erhalten und die Emissionen minimiert
werden. Die Talauen von Schlichem und Prim sollten so entwickelt werden, daß das Grundwasser und die Lebensraumfunktion der Gewässer und Auen erhalten werden.
Der Zollern mit der Burg Hohenzollern stellt ein landesweit bedeutsames Ausflugsziel und einen wesentlichen visuellen
Bezugspunkt innerhalb des Naturraumes dar. Es sollten alle Maßnahmen vermieden werden, die diese Funktion wesentlich beeinträchtigen.
In den Liasgebieten sollen insbesondere die bedeutenden Rohstoffvorkommen (Ölschiefervorkommen und qualitativ
hochwertige Ziegeleirohstoffe) und die leistungsfähigen landwirtschaftlichen Böden von Bebauung freigehalten werden.
Durch eine naturnahe Nutzung der Gewässerrandstreifen und eine standortgerechte Grünlandnutzung läßt sich der
morphologische Zustand der Fließgewässer in den Talauen verbessern. Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte
so erfolgen, daß die Siedlungskörper, die Taleingänge und die Talzusammenhänge erlebbar gesichert werden.
Im gesamten Naturraum kann die Ozonbelastung den von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level überschreiten. In den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen sind deshalb Maßnahmen zur Emissionsreduzierung erforderlich.
3
Leitbild der
Naturraumentwicklung
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Übergeordnete Indikatoren der Naturraumentwicklung
Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem anhand folgender Indikatoren kontrolliert werden:
• durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Offenlandflächen in den Tälern (↔ )
• Nitratbelastung des Grundwassers (↓)
• Borbelastung des Grundwassers (↓)
• Morphologischer Zustand der Fließgewässer (↑)
• Gewässergüte (↑)
• Ozon-Immission (↓)
• landschaftsästhetisches Potential (↔ )
• Eigenartsverluste der Landschaft (↓)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den Ackerbaugebieten
(Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Wälder, der Magerrasen, der Fließgewässer
und des Naß- und Feuchtgrünlandes
(Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
Darüber hinaus sind die Indikatoren und Zielsetzungen für die einzelnen Umweltbereiche zu beachten.
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗
RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz
in Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
∗
RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz
in Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
4
34 70
34 80
34 90
35 00
104
53
101
53
60
60
Hechingen
94
122
53
53
Balingen
50
50
53
53
40
40
93
53
53
30
30
Spaichingen
121
92
34 70
34 80
34 90
35 00
Siedlungsflächen
Wasserfläche
Industrie−und Verkehrsflächen
Naturraumgrenzen
Ackerflächen
Grenze aktueller Naturraum
Grünlandflächen
Autobahnen
Streuobst, Wein, Obstanbau
Bundesstraßen
Waldflächen
0
3
6
9
1 : 400000
Kartengrundlage: CORINE, BfN
12 km
Oberflächennahe mineralische
Rohstoffe
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Verbreitung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe nach Rohstoffgruppen und Mäc htigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile von Rohstoffvorkommen unte rschiedlicher Mächtigkeit nach Rohstoffgruppen
(siehe Karte RO/1)
keine
bedeutenden
Rohstofflager
Lager
geringer
Mächtigkeit
Lager
mittlerer
Mächtigkeit
Energierohstoff: bituminöser Schiefermergel
7%
Kies- und Sand
2%
Ziegeleirohstoff: Ton, Schluff, Löß, Lehm und Mergel
Flächen ohne bedeutende Rohstofflager
Nutzung der
Naturpotentiale
Lager hoher
Mächtigkeit
bzw. hoher
Qualität
Rohstoffgewinnung je Rohstoffgruppe
(siehe Karte RO/2)
2%
10%
79%
Fördermengen im Naturraum je Rohstoffgruppe
in Stufen
< 100 000 t/a
100 000 500 000 t/a
> 500 000 t/a
Energierohstoffvorkommen: Ölschiefer (1996)
Kies und Sandvorkommen (1996)
Ziegeleirohstoffvorkommen (1996)
Durch Abbau und Überbauung in Anspruch genommene Fläche der Rohstoffvorkommen
je Rohstoffgruppe
Flächenanteil abgebauter bzw. überbauter Rohstoffvorkommen in Stufen
<5%
5 - 10%
>10%
Energierohstoffvorkommen: bituminöser Schiefermergel(1993)
Kies- und Sandvorkommen (1993)
Natursteinvorkommen: Vulkanite, Plutonite, Gangesteine, Metamorphite (1993)
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Rohstoffgruppe
Schutzwürdige Bereiche für den Abbau
oberflächennaher
Rohstoffe und Bereiche zur Sicherung von
Rohstoffvorkommen
Energierohstoff:
bituminöser Schiefermergel
Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumente gesicherter Rohstoffvorkommen in Stufen
<33%
Kies- und Sand
Ziegeleirohstoff
5
33- 66%
> 66%
Oberflächennahe mineralische
Rohstoffe
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe aus Sicht
anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
Zur Erhaltung von Böden hoher Filter- und Pufferfähigkeit sowie von Böden guter landbauliBoden
cher Eignung im östlichen Teil des Naturraumes sollte die Gewinnung von Ziegelei- und Energierohstoffen möglichst flächensparend erfolgen.
Klima/Luft/Lärm
Die Rohstoffgewinnung sollte so erfolgen, daß der Aufwand für den Rohstofftransport minimiert wird. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Abbau von Ziegeleirohstoffen ist auf die
Sicherung lokalklimatischer Zusammenhänge zu achten.
Arten und
Lebensräume
Durch die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe dürfen wertvolle Lebensräume
und Standortqualitäten nicht beeinträchtigt werden. Im Bereich der Gebiete mit besonderer
Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund ‘Südwestalb-Großer HeubergOberes Donautal', 'Albtrauf' und 'Schönbuch-Rammert' sollten der Grad der Störungen in der
Landschaft und der Grad der Zerschneidung nicht zunehmen. An geeigneten Stellen sollten
nicht mehr genutzte Lagerstätten der natürlichen Entwicklung überlassen werden.
Erholung
Insbesondere der Albtrauf sollte als zusammenhängendes Gebiet hoher Erholungseignung so
genutzt werden, daß die Erlebnisqualität in möglichst großem Umfang erhalten bleibt.
Landschaftsbild
Im Naturraum ist vor allem der östliche Albtraufbereich aufgrund des hohen landschaftsästhetischen Potentials und der hohen Einsehbarkeit besonders schutzwürdig. In diesem Gebiet sollten Eingriffe, die das Landschaftsbild beeinträchtigen, vermieden werden. Im westlichen Bereich ist das Landschaftsbild durch Infrastruktureinrichtungen in Teilen beeinträchtigt.
Hier sollten keine weiteren landschaftbildbeeinträchtigenden Nutzungen stattfinden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe
Schutzwürdige Potentiale:
Im Naturraum sind die Ölschiefervorkommen aufgrund ihrer lediglich regionalen Verbreitung und einer mittleren Abbauintensität besonders schutzwürdig. Dies trifft speziell auf die derzeit genutzten Lagerstätten zu. Schutzwürdig sind zudem die qualitativ hochwertigen Ziegeleirohstoffvorkommen. Aufgrund der zahlreichen möglichen Konflikte sollten hier
eine frühzeitige Abwägung im Hinblick auf eine vorsorgende Sicherung vorgenommen werden und Regeln zur Konfliktvermeidung und Folgenutzung entwickelt werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Raum so erfolgen, daß die schutzwürdigen Rohstoffvorkommen von
einer Überbauung weitgehend freigehalten und die zusammenhängenden Freiraumsysteme erhalten werden.
Die Rohstoffgewinnung sollte so erfolgen, daß die Landschaftsfunktionen in möglichst großem Umfang erhalten werden.
Eine flächensparende Rohstoffgewinnung kann zur Sicherung leistungsfähiger Böden und zum Erhalt zusammenhängender Freiräume beitragen. Die Rohstoffgewinnung und -verteilung sollte so erfolgen, daß der Transportaufwand minimiert wird. Beim Abbau von Ziegeleirohstoffen ist besonders auf die Sicherung der Lebensraum- und Erholungsfunktionen sowie die Sicherung lokalklimatischer Zusammenhänge zu achten.
6
Oberflächennahe mineralische
Rohstoffe
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der oberflächennahen mineralischen Rohsto ffe
• Überbauungsgrad der schutzwürdigen Rohstoffvorkommen (↔ )
• Transportaufwand der Rohstoffgewinnung (↓)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
7
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Grundwasser
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen
Grundwassergeringleiter
Nutzung der
Naturpotentiale
geringe
Leistungsfähigkeit
mittlere
Leistungsfähigkeit
Ergiebigkeiten der Lockergesteinsgrundwasserleiter
(siehe Karte GW/1)
1%
5%
Ergiebigkeiten der Festgesteinsgrundwasserleiter
(siehe Karte GW/1)
24%
70%
6%
35%
Mittlerer Grundwasserflurabstand
59%
Grundwasserneubildung aus Niederschlägen
(Sickerwasserrate)
(siehe Karte GW/2)
Gesteinsbürtiger geogener Lösungsinhalt der Grundwässer
(siehe Karte GW/3)
Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung außerhalb größerer Siedlungen
(siehe Karte GW/4)
59%
Art der Nutzung
hohe
Leistungsfähigkeit
41%
100%
59%
41%
Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering
mittel
hoch
Entnahme von Grundwasser, Quellwasser und Uferfiltrat (1991)
Indirekte Nutzung aufgrund der Bodenbewirtschaftung (siehe Teil Boden)
Belastungskennwerte
der Naturpotentiale
Derzeitige Sicherung
der Potentiale
Schadstoffe
Anteil an Proben des Grundwasserüberwachungsprogrammes unterschiedlicher Konzentrationsbereiche
geringe
mittlere
hohe
Konzentration
Konzentration
Konzentration
Nitrat (1997)
(siehe Karte GW/5)
50%
50%
Bor (1993)
67%
33%
Atrazin (1995)
100%
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumente gesicherter Grundwasservorkommen in Stufen
< 33%
33 - 66%
> 66 %
Wasserschutzgebiete
(siehe Karte GW/6)
Schutzwürdige Bereiche für die Wasserwirtschaft und
Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
8
.
Naturraum Nr. 100
Grundwasser
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Grundwasservorkommen aus anderen Umweltbere ichen
Umweltbereich/
Potential
Boden/Arten und
Lebensräume
Anforderung
Die Nutzung der Grundwasservorkommen sollte so erfolgen, daß die Ansprüche der freilebenden Tiere und Pflanzen an die Wasserführung der Fließgewässer und an den Bodenwasserhaushalt gesichert werden. Dabei sollten die Toleranzschwellen vor allem der schutzbedürftigen Arten und Lebensgemeinschaften bezüglich der Schwankungen des Grundwasserstandes
berücksichtigt werden.
Erholung/
Landschaftsbild
Die Grundwasservorkommen sollten so genutzt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft nicht beeinträchtigt wird.
Schutzwürdige Bereiche:
Im südwestlichen Albvorland sind die Grundwasservorkommen der Talgrundwasserleiter und alle derzeit genutzten
Grundwasservorkommen besonders schutzwürdig. Die Leistungsfähigkeit der Grundwasservorkommen sollte erhalten
werden.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Die Grundwasserleiter weisen erhöhte Nitrat- und Borkonzentrationen auf. Die Eintragsgefahr bezüglich Bor und Nitrat
bedarf durch geeignete abwassertechnische und landbauliche Maßnahmen einer Reduzierung.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
In den Talauen sollte die Austragsgefahr bezüglich Nitrat durch entsprechende landwirtschaftliche Nutzungen minimiert
werden. Die Abwasserentsorgungssysteme der Siedlungen sollten so gestaltet werden, daß der Austrag von Siedlungsabwässern minimiert wird. Zur Sicherung der Grundwasserfunktionen sollte der Grad der Überbauung in den Talbereichen nicht zunehmen.
Indikatoren für die Sicherung der Grundwasserpotentiale
• Nitratbelastung des Grundwassers (↓)
• Borbelastung des Grundwassers (↓)
• Überbauungsgrad der schutzwürdigen Grundwasservorkommen (↔ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
9
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
0
5
10
1:500.000
Spaichingen
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
0
Spaichingen
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
0
5
Spaichingen
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Boden
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile von Böden unterschiedlicher Leistungsfähigkeit im Naturraum in Stufen
Merkmal
nicht
vorhanden
bzw.
nicht erfaßt
Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche
Kulturen
(siehe Karte BO/1)
Filter- und Pufferkapazität der Böden Gesamtbewertung
(siehe Karte BO/2)
Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe
Belastung der
Naturpotentiale
Leistungsfähigkeit
stark
wechselnd
geringe
Leistungsfähigkeit
mittlere
Leistungsfähigkeit
hohe
Leistungsfähigkeit
100%
3%
35%
3%
59%
3%
35%
3%
59%
Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: organische Schadstoffe
3%
50%
2%
2%
43%
Filter- und Pufferkapazität der Böden Stoffgruppe: Säuren
3%
35%
1%
3%
58%
Leistungsfähigkeit der Böden als Ausgleichskörper im
Wasserhaushalt
(siehe Karte BO/3)
Regionaler Wasserüberschuß
(klimatische Wasserbilanz)
3%
2%
3%
87%
5%
Standortpotential für stenotope Arten:
Verbreitung trockener Standorte im Offenland
(siehe Karte BO/4)
Standortpotential für stenotope Arten:
Verbreitung feuchter Standorte im Offenland
(siehe Karte BO/4)
Schutzfunktion als Grundwasserüberdeckung
16%
84%
3%
97%
59%
41%
Art der Belastung
Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering
mittel
hoch
Stickstoffaustragsgefahr aus den lw. genutzten Böden
aufgrund des Kulturartenspektrums (1993)
(siehe Karte BO/5)
Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im
Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz (1993)
(siehe Karte BO/6)
Überschreitung der Critical Loads durch die Stickstoffgesamtdeposition (1995)
Überschreitung der Critical Loads durch die Schwefelund Stickstoffgesamtdeposition (1995)
Flächengewichteter Bodenabtrag auf Ackerflächen
Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr
(1993)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
10
*
3%
94%
3%
47%
39%
14%
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Boden
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Böden in Stufen
< 33 %
33 - 66 %
> 66%
Grünzüge und Grünzäsuren
Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung und
Landwirtschaft (einschließlich Mindestfluren)
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete
Wasserschutzgebiete
.
Bodenschutzwälder
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Böden aus der Sicht anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Potential
Grundwasser
Anforderung
Die Leistungsfähigkeit der Böden sollte zum Schutz der Grundwasservorkommen insbesondere im Bereich der genutzten Grundwasservorkommen und der Talgrundwasserleiter gesichert
werden.
Fließ- und
Stillgewässer
Das Retentionspotential der Böden sollte vorrangig in den periodisch überschwemmten
Talauen (vor allem an Eyach und Starzel) sowie entlang der Braunjurahänge mit hoher Direktabflußneigung gesichert werden.
Klima/Luft
Im Einzugsgebiet der schlecht durchlüfteten Täler von Eyach und Starzel ist zur Sicherung lokalklimatischer Luftaustauschsysteme (wie dem Talwindsystem der Eyach) auf eine Freihaltung betreffender Funktionsflächen zu achten.
Arten und
Lebensräume
Im Naturraum sollte vor allem das Standortpotential der feuchten Talauen im Südwesten und
in den großen Tälern des östlichen Teils gesichert werden. Eyach und Starzel eignen sich besonders für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer. In deren Auen ist
die Entwicklung des Standort- und Lebensraumpotentials entsprechend den Zielsetzungen des
Arten- und Biotopschutzes anzustreben.
Das Standortpotential für trockene Standorte sollte vor allem im Bereich der bestehenden Magerrasenschwerpunkte gesichert werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
11
Naturraum Nr. 100
Boden
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Erholung
Im der Südwestlichen Albvorland weisen vor allem der Albtrauf, die Täler der Flüsse Schlichem, Eyach und Starzel sowie die bewaldeten Keuperflächen am nördlichen Rand eine hohe
Erholungseignung auf. In diesen Gebieten sollen die Böden im Hinblick auf die Bodentypen
und die Standortbedingungen so geschützt und entwickelt werden, daß die Erlebnisqualität der
Landschaft gesichert wird.
Landschaftsbild
Die Bodennutzung sollte die typischen Reliefelemente und Nutzungsstrukturen des Südwestlichen Albvorlandes erlebbar erhalten.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Böden
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
In den Tälern der Flüsse Eyach und Starzel sollten insbesondere das Retentionspotential der periodisch überschwemmten Böden, das Standortpotential der Böden für gefährdete Feuchtgebietsarten, die Filter- und Pufferfunktion
sowie die Böden guter landbaulicher Eignung erhalten werden. In den Tälern des südwestlichen Teils ist ebenfalls eine
Sicherung des Standortpotentials für schutzbedürftige Zielarten anzustreben. In den Hangbereichen des Braunjura sollte
vor allem das Retentionspotential der Böden und zudem das Standortpotential für bedrohte Tier- und Pflanzenarten gewährleistet bleiben. Schutzwürdig sind außerdem das Lebensraumpotential der Böden in den Gebieten mit besonderer
Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund und die Böden guter landbaulicher Eignung in der
Schwarzjurazone. Aufgrund der großflächig hohen Filter- und Pufferfähigkeit der Böden ist insgesamt auf eine Minimierung des Flächenverbrauchs zu achten.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
In den Talauen von Eyach und Starzel sollten die Böden so entwickelt und genutzt werden, daß die ökologischen Funktionen (Grundwasserneubildung, Retentionsfunktion, Filter- und Pufferfunktion von Schadstoffen, Standort für schutzbedürftige Arten der Feuchtlebensräume, Standort für die landwirtschaftliche Produktion) gesichert und unterstützt werden.
Die Standortfunktion für gefährdete Arten sollte durch natürliche Gewässer- und Auendynamik bzw. die Einrichtung von
Prozeßschutzflächen entlang der Fließgewässer verbessert werden. Konfligierende Ansprüche und Nutzungen sollten
durch eine integrierte Entwicklungsplanung geordnet werden. Zur Reduzierung der Nitratbelastung des Grundwassers
sind geeignete Maßnahmen erforderlich.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Freiräume in den Talräumen und die Gebiete guter
landwirtschaftlicher Eignung freigehalten werden. Im gesamten Naturraum ist auf eine Minimierung des Flächenverbrauchs zu achten.
Die landwirtschaftliche Nutzung sollte insbesondere in den Tälern so erfolgen, daß die Eintragsgefahr von Nitrat ins
Grundwasser minimiert und die ökologischen Funktionen unterstützt werden.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Böden
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
Die Nutzung des Grundwassers sollte unter Berücksichtigung der Standortansprüche vor alGrundwasser
lem der schutzbedürftigen Arten erfolgen. Grundwasserabsenkungen im Bereich grundwasserabhängiger Biotope oder Standorte sollten vermieden werden.
12
Boden
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der Böden
• Überbauungsgrad der Auen (↔ )
• Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung in Bezug auf die Stickstoffaustragsgefahr in der Aue (↓)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
13
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 6
mittel
210
hoch 7
andere Nutzungen
278
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering
106
mittel
87
hoch 31
andere Nutzungen
278
0
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
0
Spaichingen
5
10
1:500.000
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Fließgewässer
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Anteil an Fließgewässerstrecken bzw. Naturraumflächen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen
gering
mittel
hoch
Gewässernetzdichte
Abflußmenge der Fließgewässer
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen der Fließgewässer und Auen
(siehe Karte FL/1)
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen des
Gewässerbereichs
32%
44%
24%
34%
34%
32%
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen des
Auenbereichs
Aktuelles Überflutungspotential der Auen
(siehe Karte FL/2)
Nutzung der
Naturpotentiale
Art der Nutzung bzw.
Inanspruchnahme der Potentiale
Durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzung
in Stufen bzw. Anteil unterschiedlicher Intensitätsstufen im Naturraum
gering
mittel
hoch
Wasserentnahme (1991)
Wasserzufuhr (1991)
Stoffeintrag aus Siedlungen (Abwasser) (1991)
.
Durchschnittlicher Direktabflußanteil bei Niederschlagsereignissen
Überbauung der Auen (1993)
(siehe Karte FL/3)
27%
51%
22%
Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsgebiet
Belastungskennwerte
der Naturpotentiale
Belastungstyp
Anteil an Meßergebnissen je aggregierter Gewässergüteklasse im Naturraum
unbelastet
bzw.
gering belastet
Gewässerbelastung (1993-97)
(siehe Karte FL/4)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
14
mäßig
belastet
kritisch belastet
bis übermäßig
verschmutzt
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Fließgewässer
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Anteil gesicherter Fließgewässerstrecke
< 33%
33 - 66%
> 66%
Wasserschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete
(siehe Karte FL/5)
Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaft
und Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
*
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Fließgewässer aus der Sicht anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Potential
Arten und
Lebensräume
Anforderung
Starzel und Eyach eignen sich aus Landessicht besonders für die Entwicklung durchgängiger
und naturnaher Fließgewässerlebensräume (siehe Karte FL/6). Dabei sollten an der Starzel
große natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken gesichert bzw. wiederhergestellt werden.
An der Eyach sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Gewässerentwicklung bereitgestellt werden.
Vorrangiges Ziel stellt auch die Sicherung der zusammenhängenden Fließgewässerlebensräume im westlichen Teil des Naturraumes dar.
Landschaftsbild
Die Täler sind aufgrund ihrer eigenständigen Struktur wichtige Bereiche landschaftsästhetischer Erfahrung. Die Entwicklung von Gewässer und Aue sollte deshalb auch die Anforderungen an die Landschaftsbildentwicklung berücksichtigen. Die Auen der Fließgewässer sollten
insbesondere im Rammert offengehalten werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Im Naturraum sollten die bestehenden naturnahen Gewässerabschnitte gesichert werden. Darüber hinaus stellt der Erhalt der Bachbiotope im westlichen Teil ein wichtiges Ziel dar. An Starzel und Eyach sollte das gute bzw. überdurchschnittliche Potential für eine naturnahe Gewässerentwicklung erhalten bleiben.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Der morphologische Zustand der Fließgewässer ist insbesondere durch das Fehlen von Gewässerrandstreifen und intensive Talbodennutzungen beeinträchtigt. Deshalb ist entlang der Gewässer und Ufer ein standortgemäßer natürlicher
Bewuchs sowie in den Talauen eine Erhöhung extensiv genutzter Grünlandflächen anzustreben. Im Bereich der großen
Siedlungen treten kritisch belastete bis stark verschmutzte Gewässerabschnitte auf. Siedlungsbedingte Nährstoffeinträge in die Fließgewässer sollten reduziert werden. Starzel und Eyach weisen ein gutes bzw. überdurchschnittliches Potential für eine durchgängige und naturnahe Gewässerentwicklung auf. Dieses Entwicklungspotential soll geschützt und
entsprechend umgesetzt werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
15
Naturraum Nr. 100
Fließgewässer
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Auen von Starzel und Eyach sowie der Gewässer mit einem hohen Anteil an schutzbedürftigen Biotopen sollten von
Bebauung weitgehend freigehalten werden. Eine Einschränkung der siedlungsbedingten Einträge in die Fließgewässer
ist insbesondere im Bereich der Siedlungsschwerpunkte anzuraten. In den Auen ist eine standortgemäße, extensive
Nutzung der Gewässerrandstreifen und Talböden zu empfehlen. Zudem sollte dort der Grünlandanteil erhöht werden.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Fließgewässer
Umweltbereich/
Potential
Anforderung
Boden
Vor allem im unmittelbaren Wechselwirkungsbereich zwischen terrestrischen Böden und
Fließgewässern ist eine Bodennutzung mit geringer Austragsgefährdung anzustreben. In den
Einzugsgebieten mit hoher Erosionsgefahr und hoher Oberflächenabflußgefahr (wie den
Braunjurahängen im westlichen Bereich) sollte auf eine Nutzung mit geringer Oberflächenabfluß- und Abtragsgefahr geachtet werden.
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
• Gewässergüte (↑)
• Gewässerrandstreifen (↑)
• Extensiv genutztes Grünland in den Auen (↑)
• Nährstoffeintag aus Siedlungsabwasser (↓)
• Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr in den Auen (↔ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
16
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
37
gering
51
mittel
hoch
27
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering
40
mittel
39
hoch
37
0
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering
31
mittel
59
hoch
26
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Klima/Luft
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in Stufen
gering
mittel
hoch
Regionale Durchlüftung
(siehe Karten KL/1 bis KL/4)
20%
78%
2%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Wärmebelastung
1%
54%
45%
80%
20%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Kältereiz
Durchschnittliche Windgeschwindigkeit
(siehe Karte KL/4)
Nutzung der
Naturpotentiale
Gefährdung und Belastungskennwerte der
Naturpotentiale
Art der Nutzung
20%
80%
Durchschnittliche Intensität der Nutzung im Naturraum
gering
mittel
hoch
NO2-Emissionen (1990)
(siehe Karte KL/5)
52%
27%
21%
VOC-Emissionen (1990)
(siehe Karte KL/6)
59%
15%
26%
Gefährdungszusammenhang/Belastungstyp
Flächenanteil unterschiedlich gefährdeter/belasteter Bereiche bzw. durchschnittliche Gefährdung/Belastungsintensität in Stufen
gering
mittel
hoch
NO2-Immissionen (1995)
.
Ozon-Immissionen (1993)
Anteil kaltluftstauender Flächen in Gebieten schlechter
Durchlüftung (ca. 1990)
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Sicherungsinstrument
Anteil gesicherter Offenland- und Waldflächen in
Gebieten geringer Durchlüftung bzw. Geltung sbereiche programmatischer Instrumente
< 33%
Grünzüge und Grünzäsuren
Klima- und Immissionsschutzwälder
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
17
33 - 66%
> 66%
Naturraum Nr. 100
Klima/Luft
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung von Klima und Luft aus Sicht anderer Umweltbere iche
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
In weiten Teilen kann der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level für Ozon überArten und Biotope
schritten werden. Die Immissionssituation sollte verbessert werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Im südwestlichen Albvorland sind vorrangig die lokalen Luftaustauschsysteme im Umfeld der schlecht durchlüfteten Zonen des Eyach- und des Starzeltales schutzwürdig. Die Leistungsfähigkeit dieser Luftaustauschsysteme sollte erhalten
und verbessert werden. Deshalb sind eine Beschränkung der Emissionen sowie die Vermeidung kaltluftstauender und
luftaustauschhemmender Nutzungen anzustreben.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Im Südwestlichen Albvorland ist mit einer Überschreitung des Critical Level für Ozon zu rechnen. Sowohl innerhalb des
Naturraumes als auch in den benachbarten Quellgebieten sollten die Emissionen von VOC und NOx reduziert werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
In den Funktionsbereichen der lokalen Luftaustauschsysteme sollte die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung so erfolgen,
daß die Emissionen nicht zunehmen und der Luftaustausch nicht verschlechtert wird. Die land- und forstwirtschaftliche
Nutzung sollte so entwickelt werden, daß der Luftaustausch nicht verschlechtert wird.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz von Klima und Luft
Umweltbereich/
Potential
Anforderung
Boden
Die Funktionsbereiche des lokalen Luftaustausches sollten insbesondere in den Verflechtungsbereichen mit schlecht durchlüfteten Gebieten (Täler von Starzel und Eyach) von Strömungshindernissen und Emittenten freigehalten werden.
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
• Ozon-Immission (↓)
• Kaltluftstaugebiete (↔ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
18
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Typ] [Fläche/Typ in km²]
kaltluftfrei
318
Sammelgebiet
153
Stau/Stausee 33
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering
262
mittel
137
hoch
106
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering
297
mittel
75
hoch
133
0
5
10
1:500.000
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Standortbedingungen
und Biotopausstattung
je Lebensraumtyp
Lebensraumtyp
Standortmerkmal
Alle Lebensraumtypen
Häufigkeit feuchter Standorte
im Offenland
(siehe Karte BO/4)
Häufigkeit trockener Standorte
im Offenland
(siehe Karte BO/4)
Maximale Größe unzerschnittener Räume (1990)
(siehe Karte AB/1)
Wald
Laubbaumanteil
(siehe Karte AB/2)
Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum in
Klassen
gering
mittel
hoch
Biotopanteil mesophytischer
Laubmischwälder, wärmeliebender Wälder und Trockengebüsche
Biotopanteil Bruchwälder
Biotopanteil Auen- und Uferwälder
Acker
Flächenanteil
Strukturiertheit (Schlaggröße)
Gehölzausstattung
Biotopanteil Gehölze
Grünland- und
Streuobstgebiete
Flächenanteil
Biotopanteil Fettwiese und
Weide
Biotopanteil Streuobst
Stillgewässer
Stillgewässerdichte
Biotopanteil See, Stausee,
Baggersee
Biotopanteil Weiher, Teich
Fließgewässer
Fließgewässerdichte
Naturnähe des morphologischen Zustands der Gewässer
und der Auen
Biotopanteil Quelle
Biotopanteil Wildbach/
Bachlauf
(siehe Karte AB/3)
Biotopanteil Gräben
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
19
.
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Standortbedingungen
und Biotopausstattung
je Lebensraumtyp
Lebensraumtyp
Standortmerkmal
(Fortsetzung)
Offene Moore,
Sümpfe, Naßwiesen
und Röhrichte
Biotopanteil Flachmoor
Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum in
Klassen
gering
mittel
hoch
Biotopanteil Röhricht
Biotopanteil Naß- und Feuchtwiesen
Biotopanteil Streuwiesen
Trockenbiotope:
Magerrasen, Weinberge
Biotopanteil der Magerrasen
(Kalk)
(siehe Karte AB/4)
.
Biotopanteil Magerrasen
(sauer)
Sonstige
Biotopanteil Schlucht, Tobel,
Klinge
Biotopanteil Felswand
Lebensraumtyp
Spezifische Schutzund Entwicklungsziele
nach Lebensraumtypen
Schutz- und Entwicklungsziele
Beispiele für
Zielorientierte Indikatorarten (Siehe
Anhang der
besonders
schutzwürdigen Lebensräume
und Arten)
Wald
Schutz und naturnahe Entwicklung der Hangwälder am Albtrauf sowie
der Au- und Bruchwälder in den Auen
Erhaltung und Entwicklung repräsentativer naturnaher Wälder im
Bereich des Rammert
Erhöhung der Alt- und Totholzbestände sowie des Weichlaubholzanteils
Förderung der Arten lichter Wälder durch die Förderung lichter Bereiche im Wald und magerer, besonnter Waldsäume
PlatterbsenWidderchen
Zygaena osterodensis
Acker
Förderung gefährdeter Zielarten der Äcker durch Ausdehnung der
Extensivierungen und eine hohe Dichte an ungedüngten Ackerbegleitstrukturen (z.B. Randstreifen, Brachen, Säume)
Erhöhung der Feldfruchtvielfalt
Rebhuhn
Perdix perdix
SommerAdonisröschen
Adonis aestivalis
FlammenAdonisröschen
Adonis flammea
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
20
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Lebensraumtyp
Spezifische Schutzund Entwicklungsziele
nach Lebensraumtypen
(Fortsetzung)
Schutz- und Entwicklungsziele
Beispiele für
Zielorientierte Indikatorarten (Siehe
Anhang der
besonders
schutzwürdigen Lebensräume
und Arten)
Grünland und
Streuobstgebiete
Erhalt und Förderung großer, vernetzter und extensiv genutzter
Grünland- und Streuobstlebensräume
Schutz und Entwicklung reichstrukturierter Streuobstflächen mit
lockerem Hochstamm-Bestand
Braunkehlchen
Saxicola rubetra
Wanstschrecke
Polysarcus
denticauda
Raubwürger
Lanius excubitor
Fließgewässer
Schutz der gering beeinträchtigten Kerbtalabschnitte
Förderung durchgängiger und naturnaher Gewässerentwicklung vor
allem an Eyach und Starzel
Zulassen natürlicher Gewässer- und Uferdynamik
Förderung der gefährdeten Zielarten der Fließgewässer z.B. an der
Eyach und an der Starzel
Verbesserung der Gewässergüte
Kleine Flußmuschel
Unio crassus
Stillgewässer
Erhalt der Stillgewässerbiotope (vor allem Weiher, Teiche) und Förde- Laubfrosch
rung von Verlandungs- und Flachwasserzonen
Hyla arborea
Sicherung der Kalk-Quellsümpe entlang des Albtraufs
Offene Niedermoore, Schutz der Feuchtlebensräume der Auen und der undurchlässigen
Sümpfe, Naßwiesen Braunjuraschichten
und Röhrichte
Sumpfherzblatt
Parnassia palustris
Magerrasen und
Trockenbiotope
Sicherung und Förderung der Trockenbiotope mit ihren gefährdeten
Artengemeinschaften vor allem im Bereich des Albtraufs
Förderung von kurzrasigen Strukturen, extensiv genutzten Magerrasenflächen sowie von unregelmäßig genutzten Magerrasen-Säumen
durch unterschiedliche Beweidungsintensität (Erstellung von Beweidungskonzepten)
Braunschuppige
Sandbiene
Andrena curvungula
Gewöhnliche
Küchenschelle
Pulsatilla vulgaris
Komplexe
Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Schutz und Entwicklung der Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig
wirksamen Lebensraumverbund 'Südwestalb - Großer Heuberg - Oberes Donautal',
'Albtrauf' und 'Schönbuch-Rammert' im Sinne der PLENUM-Konzeption
Herstellen eines Lebensraumverbundes für Waldarten zwischen Rammert und Albtrauf.
Schutz der weitgehend unzerschnittenen Räume im Bereich der Waldgebiete.
Förderung großräumig vernetzter, extensiv genutzter sowie reichstrukturierter Magerrasen-, Streuobst- und Grünlandlebensräume
Sicherung der besonders für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer geeigneten Gewässer Eyach und Starzel gegenüber Eingriffen
Zulassen natürlicher Gewässer- und Auendynamik
Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und Weidelandschaften
Zwischen dem Albtrauf und dem Rammert sollte ein überregionaler Waldverbundkorridor
eingerichtet werden, der den Austausch schutzbedürftiger Arten zwischen den beiden
Waldgebieten ermöglicht. Dabei sind Waldarten mit sehr verschiedene Anspruchstypen
zu berücksichtigen. Entlang der Lebensraumkorridore wird deshalb auf unterschiedlichen
Standorten die Entwicklung von kleinen, unbeeinflußten Wäldchen mit lichten hutewaldartigen Randbereichen sowie die Sukzession von Weichlaubhölzern empfohlen.
Fließgewässer, die sich aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besonders für
durchgängige und naturnahe Entwicklung eignen
Fließgewässer, die sich besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung
eignen, sind Eyach und Starzel. In deren Auen sollen soweit möglich eine natürliche
Gewässer- und Uferdynamik wiederhergestellt bzw. eigendynamische Prozesse gefördert
und Wanderungshindernisse beseitigt werden. Anzustreben ist die Optimierung und
Vergrößerung bestehender naturnaher Auenlebensräume.
21
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Belastungskennwerte
der Lebensraumtypen
Lebensraumtyp
Art der Belastung
Alle Lebensraumtypen
NOx-Immissionen (1993)
Durchschnittlicher Grad der Belastung im Naturraum
gering
mittel
hoch
Zerschneidung (1990)
Wälder
Ozon (1993)
Allgemeine Immissionsbelastung (Flechtenschäden)
(1993)
Vitalitätsbeeinträchtigung an
Bäumen (1993)
Fließgewässer
Belastung mit organischen
Substanzen (Gewässergüte)
(1993-97)
Schwermetallbelastung der
Sedimente (1993)
Empfindlichkeit der
Lebensraumtypen gegenüber Nutzungsund Strukturveränderungen
Lebensraumtyp
Art der Nutzungs- bzw.
Strukturveränderung
Wälder
Zunahme der Zerschneidung
Fließgewässer und
Auen
Stillgewässer
Siedlungsentwicklung
Empfindlichkeit des Lebensraumtyps gegenüber
Nutzungs- bzw. Strukturveränderungen in St ufen
gering
mittel
.
Intensivierung der Naherholung
Sicherungsinstrument
Derzeitige Sicherung
der Lebensräume und
Lebensraumpotentiale
hoch
Flächenanteil gesicherter Landschafts-, Waldoder Offenlandfläche
< 33%
33 - 66%
> 66%
Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, flächenhafte Naturdenkmale, Bann- und Schonwälder
(siehe Karte AB/5)
Grünzüge und Grünzäsuren sowie schutzbedürftige
Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege
Besonders geschützte Biotope nach § 24a NatSchG
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
22
Moore, Sümpfe, naturnahe Bruchwälder, naturnahe
Sumpfwälder, naturnahe Auwälder, Streuwiesen,
Röhrichte und Riede, seggen- und binsenreiche
Naßwiesen, naturnahe und unverbaute Bach- und
Flußabschnitte einschließlich der Ufervegetation,
Tümpel einschließlich der Ufervegetation, Quellbereiche, Verlandungsbereiche stehender Gewässer,
Wacholderheiden, Trockenrasen, Magerrasen, Gebüsche und naturnahe Wälder trockenwarmer
Standorte einschließlich ihrer Staudensäume, offene
Felsbildungen, offene natürliche Block- und Geröllhalden, Feldhecken und Feldgehölze, Hohlwege
Arten und Biotope
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Biotopschutzwald nach § 30 a Waldgesetz
Natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem
Interesse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß
(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß
(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von
gemeinschaftlichem Interesse (prioritäre Arten, Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Arten der Vogelschutzrichtlinie mit besonderem
Schutzbedarf in ihrem Verbreitungsgebiet sowie Zugvogelarten mit besonderem Maßnahmenbedarf hinsichtlich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungsgebiete sowie der Rastplätze in ihren Wanderungsgebieten (Richtlinie 79/409/EWG, Vogelschutzrichtlinie)
Naturnahe Schlucht- und Blockwälder sowie regional
seltene, naturnahe Waldgesellschaften; Klingen im
Wald mit naturnaher Begleitvegetation; Wälder als
Reste historischer Bewirtschaftungsformen und
strukturreiche Waldränder
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen
Lebensräume und Arten
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Arten und Biotope aus Sicht anderer Umweltbereiche
Umweltbereich/
Anforderung
Potential
Im Südwestlichen Albvorland ist insbesondere der Zoller mit der Burg Hohenzollern als lanErholung
desweit bedeutsames Ausflugsziel und der gesamte Albtrauf als Gebiet hoher Erholungseignung besonders schutzwürdig. In diesen Bereichen sollte die Landschaftsentwicklung so erfolgen, daß die Erholungseignung erhalten bleibt und die Zugänglichkeit in Abstimmung mit den
Bedürfnissen des Arten- und Biotopschutzes gesichert wird. Der räumliche Zusammenhang
zwischen den Gebieten guter Erholungseignung Albtrauf und Rammert sollte durch geeignete
Landschaftsbild
Maßnahmen der Landschaftsgestaltung verbessert werden.
Im Südwestlichen Albvorland besteht insbesondere im Bereich des Rammert und des östlichen Albtraufs ein hohes landschaftsästhetisches Potential. Die landschaftsbildprägenden
Elemente, Strukturen und Sichtbeziehungen sollten erhalten werden.
Die Umsetzung von Arten- und Biotopschutzzielen sollte unter Berücksichtigung der Zielsetzungen zur Entwicklung des Landschaftsbildes erfolgen.
Aus Landessicht vorrangige Schutz- und Entwicklungsziele sowie Mindeststandards für den Arten- und Biotopschutz
Schutz- und Entwicklungsbedürftige Lebensraumtypen und Landschaften (siehe Karte AB/6 bis AB/8)
-
Schutz- und Entwicklungsschwerpunkte nach Lebensraumtypen
Im südwestlichen Albvorland sollten für die Belange des Arten- und Biotopschutzes vorrangig die natürlichen Hangwälder, die Magerrasenkomplexe, die Felsbiotope, die extensiv genutzten Grünlandbereiche, die Streuobstlebensräume und die Kalkquellsümpfe geschützt werden. Der Schwerpunkt zur Förderung dieser Biotoptypen befindet sich entlang des Albtraufs bzw. der Albvorberge. Insbesondere für die Hang- und Schluchtwälder ist eine natürliche Waldentwicklung mit hohem, laubholzreichen Alt- und Totholzanteil (z.B. für die Sicherung der Alpenbockvorkommen) sowie
eine hohe Dichte magerer Waldsäume anzustreben. Soweit möglich ist eine natürliche Walddynamik zuzulassen. Als
23
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Bann- und Schonwaldgebiete sollten vor allem die Wälder in Steillagen (mit mehr als 40% Neigung) ausgewiesen
werden. Auch für die im Norden in den Naturraum hereinragenden Wälder des Rammert sind mit hoher Priorität
reichstrukturierte, naturnahe Waldlebensräume für schutzbedürftige Arten anzustreben.
Für die Magerrasen sind durch eine unterschiedliche Beweidungsintensität Lebensraumkomplexe mit kurzrasigen,
lückigen Bereichen, extensiv genutzten Flächen sowie Magerrasen-Säumen anzustreben. Zudem sollten die Trockenlebensräume durch eine ausreichende Dichte an Trittsteinbiotopen (z.B. magerer Säume in Acker- und Grünlandgebieten) stärker miteinander vernetzt werden.
In den Auen im westlichen Teil des Naturraumes, in den Auen der großen Fließgewässer Eyach und Starzel sowie auf
den undurchlässigen Braunjurahängen stellt die Sicherung der naturnahen Gewässer- und Feuchtlebensräume ein
wichtiges Ziel dar. An Starzel und Eyach sollten die Gewässer- und Auenlebensräume mit hoher Priorität durch eine
naturnahe Gewässerentwicklung mit natürlicher Gewässer- und Uferdynamik vergrößert und als Lebensraumverbundkorridore für schutzbedürftige Arten entwickelt werden.
Im Bereich des Kleinen Heuberg und des Prim-Albvorlandes stellt der Schutz naturnaher Gewässer-, Feucht- und Magerrasenbiotope sowie die Förderung einer stärkeren Vernetzung ein vorrangiges Ziel dar.
-
Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Sowohl der westliche Teil ('Südwestalb - Großer Heuberg - Oberes Donautal'), als auch der östliche Teil des Albtraufs
('Albtrauf') sowie der in den Naturraum hineinragende Rammert ('Schönbuch-Rammert') gehören zu den Gebieten mit
besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund. Diese Gebiete sollten im Sinne der
PLENUM-Konzeption und des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg (Reck et al. 1996) geschützt und entwickelt
werden.
Am Albtrauf sollten vorrangig naturnahe Hangwälder mit höheren, laubholzreichen Alt- und Totholzbeständen gefördert werden. Im Rammert stellt ebenfalls die Entwicklung naturnaher, artenreicher Waldbestände (auch auf Sonderstandorten) wichtiges Ziel dar. Daneben sollten vor allem die Magerrasenlebensräume und Felsbiotope entlang des
Albtraufs geschützt sowie durch geeignete Maßnahmen der Lebensraumentwicklung stärker miteinander vernetzt
werden. Dafür sollten großräumige Beweidungskonzepte erstellt werden.
In allen Gebieten mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund sollten die artenreichen Grünlandbiotope und Streuobstflächen erhalten sowie eine extensive Grünlandnutzung soweit möglich ausgedehnt werden (z.B. in den Auen und Streuobstbeständen).
Generell ist eine weitere Zerschneidung der Landschaft in den Gebieten mit besonderer Eignung für einen großräumig
wirksamen Lebensraumverbund zu vermeiden, so daß die großen unzerschnittenen Räume erhalten bleiben.
-
Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und Weidelandschaften und Fließgewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung
Zwischen dem Albtrauf und dem Rammert sollte ein überregionaler Waldverbundkorridor eingerichtet werden, der den
Austausch schutzbedürftiger Arten zwischen den beiden Waldgebieten ermöglicht. Dabei sind Waldarten mit sehr
verschiedene Anspruchstypen zu berücksichtigen. Entlang der Lebensraumkorridore wird deshalb auf unterschiedlichen Standorten die Entwicklung von kleinen, unbeeinflußten Wäldchen mit lichten hutewaldartigen Randbereichen
sowie die Sukzession von Weichlaubhölzern empfohlen.
Fließgewässer, die sich besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung eignen, sind Eyach und Starzel.
24
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
In deren Auen sollten soweit möglich eine natürliche Gewässer- und Uferdynamik wiederhergestellt bzw. eigendynamische Prozesse gefördert und Wanderungshindernisse beseitigt werden. Anzustreben ist die Optimierung und Vergrößerung bestehender naturnaher Auenlebensräume.
Sanierungsbedürftige Nutzungstypen und Landschaften
-
Sanierungsbedürftige Landschaften
Zur Verbesserung der Lebensraumbedingungen in den Fließgewässern sollte die Gewässergüte vor allem an der
Eyach verbessert werden. Dazu sollten die siedlungsbedingten Einträge verringert werden.
Die Ozonbelastung kann in weiten Teilen den von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level überschreiten. In
den Herkunftsgebieten der Vorläufersubstanzen sollten deshalb Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen eingeleitet werden.
Die Zerschneidungswirkung der Siedlungen und der Verkehrsinfrastruktur sollte insbesondere in den Gebieten mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund und entlang der überregional bedeutsamen
Lebensraumkorridore verringert werden.
-
Mindeststandards an Artenvorkommen für Nutzungstypen
Vor allem im Bereich des Kleinen Heuberg sollte die Erfüllung des Mindeststandards in Ackerbaugebieten überprüft
werden. Falls der Mindeststandard nicht erfüllt wird, sollten Maßnahmen zur Verbesserungen der Lebensraumbedingungen eingeleitet werden, z.B. eine Reduzierung der Nutzungsintensität oder Erhöhung der Dichte nutzungsbegleitender, ungedüngter Randstreifen.
-
Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete NATURA 2000
Ergänzend zu den oben genannten Maßnahmen sollten die Lebensraumtypen und Habitate von europäischer Bedeutung erhalten sowie die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kohärenz von NATURA 2000 durchgeführt
werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß der vorgeschlagene Waldverbundkorridor vom Albtrauf zum Rammert verwirklicht werden kann. Bestehende Barrieren sollten durchlässig gestaltet werden. Die unzerschnittenen Räume des Albtrauf und des Rammert sowie die unbebauten Auenflächen (vor allem an Eyach und Starzel) sollten erhalten werden. Zudem ist eine Reduzierung der siedlungsbedingten Nährstoffeinträge in Fließgewässer
anzustreben.
Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sollte vor allem in den Gebieten mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund die Schutz- und Entwicklungsziele zur Förderung gefährdeter Arten und einer
reichstrukturierten Kulturlandschaften sowie zur Sicherung des charakteristischen, vielfältigen Landschaftsbildes unterstützen. Dabei sind extensive Nutzungssysteme insbesondere entlang des Albtraufs und in den Randbereichen des
Rammert zu fördern bzw. eine großflächige Ausdehnung anzustreben. Ergänzend sind soweit möglich natürliche, unbeeinflußte Entwicklungen bzw. eigendynamische Prozesse in den Wäldern und Auen wieder zuzulassen.
In den intensiver landwirtschaftlich genutzten Bereichen (wie dem Kleinen Heuberg) sollte die Nutzung auf die Erfüllung des Mindeststandards an Artenausstattung ausgerichtet werden. Diffuse Nährstoffeinträge in die Fließgewässer
können und sollten durch extensiv genutzte Randstreifen- und Auennutzungen verringert werden.
25
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Arten und Biotope
Umweltbereich/
Potential
Anforderung
Rohstoffe
Insbesondere im Bereich des Albtraufs sollte die Gewinnung von Rohstoffen weder direkte
noch indirekte Beeinträchtigungen aktuell oder potentiell wertvoller Lebensräume und Stand-
Grundwasser
orte hervorrufen.
Die Lebensraumfunktion und die standortprägende Funktion der Grundwasservorkommen
sollten vorrangig in den Quellgebieten und Auen erhalten werden.
Boden
Das Standortpotential der Böden sollte in Abstimmung mit den Erfordernissen bzw. den Zielen
des Arten- und Biotopschutzes gesichert werden. Insbesondere im Bereich der undurchlässigen Braunjuraschichten, in den Auen sowie auf den Magerrasenstandorten sollten Meliorationen vermieden und geeignete Nutzungssysteme angestrebt werden.
Fließgewässer
Die Auen der besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung geeigneten Gewässer Eyach und Starzel sollten von Bebauung freigehalten werden. Diffuse Nährstoffeinträge in die Fließgewässer können durch extensive Randstreifen- und Auennutzung verringert
Klima/Luft
werden.
Die Immissionsbelastung kann für Ozon über dem von den UN-ECE-Ländern vereinbarten
Critical Level liegen. In den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen sind Emissionsminderungsmaßnahmen erforderlich.
26
Arten und Biotope
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Arten und Biotope
• Durchschnitliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Ozon-Immission (↓)
• Gewässergüte (↑)
• Fläche der Bann- und Schonwälder (↑)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den Ackerbaugebieten
(Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Wälder, der Magerrasen, der Fließgewässer
und des Naß- und Feuchtgrünlandes
(Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Für die Belange des Arten- und Biotopschutzes sollten insbesondere die Vorkommen der prioritär schutzbedürftigen
Zielarten (‘Landesarten', siehe Anhang) in stabilen Beständen gesichert und gefördert werden. Zur Erhaltung der
vom Aussterben bedrohten bzw. akut gefährdeten Landesarten (Gruppe A, siehe Anhang) sollten Artenhilfsmaßnahmen durchgeführt werden. Landesarten sind generell in jeder Planung besonders zu beachten (Ziele zum Bestandsschutz sowie zur Vermeidung und zum Ausgleich von Eingriffen siehe RECK et al. 1996). (Siehe Anhang der
besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗
RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz in
Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds,
1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
∗
RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz in
Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds,
1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
27
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering (< 35dB(A))
70
mittel (35−45dB(A))
234
hoch (> 45dB(A))
198
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
Erholung
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Eignung des Naturraumes für landschaftsgebundene
Erholung
Eignungsmerkmale
Indikatoren
Dominierende Ausprägung der Indikatoren in
Stufen bzw. Ausprägung im landesweiten Vergleich in Stufen
gering
Verfügbare Landschaftsfläche
Je Einwohner für Aufenthalte
außerhalb der Siedlungsgebiete zur Verfügung stehende
Landschaftsfläche im Naturraum
(siehe Karte ER/1)
Landschaftliche
Erholungseignung
Anteil geeigneter und ausgestatteter Landschaftsfläche an
der verfügbaren Landschaftsfläche
mittel
hoch
(siehe Karte ER/2)
Ausstattung des
Raumes mit natürlichen, erholungsbedeutsamen Landschaftselementen
Anteil geeigneter Landschaftsfläche an der verfügbaren
Landschaftsfläche
(siehe Karte ER/3)
Waldrandsituationen
Raumvielfalt
Schneesicherheit
(Höhenlage)
Gewässer und Gewässerrandsituationen der
Fließgewässer
Gewässer und Gewässerrandsituationen der
Stillgewässer
Ausstattung des
Raumes mit Erholungsinfrastruktur
Anteil der infrastrukturell
ausgestatteten Fläche an der
verfügbaren Landschaftsfläche
(siehe Karte ER/4)
Allgemeine Erschließung
(Erlebnisflächen in den
Einzugsgebieten der Erholungsparkplätze)
Allgemeine Erschließung
(Erlebnisflächen der
Rad- und Wanderwege)
Erlebnisflächen des
Wintersports
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
28
.
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Erholung
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Erholungsnachfrage
Merkmale der Erholungsnachfrage
Indikator
Ausprägung des Indikators in Stufen
Interessensgebiete der ortsbezogenen Erholung
Anteil der Interessensgebiete
für die Stadtranderholung aus
den hochverdichteten Siedlungsgebieten
(siehe Karte ER/5)
Potentielle Erholungsnachfrage
Summe der Erholungsnachfrage aufgrund der potentiellen
Aufenthaltsdichten
gering
mittel
hoch
(siehe Karte ER/6)
Potentielle Aufenthaltsdichte der Binnennachfrage im Naturraum
Potentielle Aufenthaltsdichte der Außennachfrage aus benachbarten
Naturräumen
Potentielle Aufenthaltsdichte der Ferien- und
Kurbevölkerung
Überregionale Ausflugsziele
Belastungskennwerte
der Landschaft
Belastungstyp
Burg Hohenzollern
Durchschnittliche Belastungsstufe
gering
mittel
hoch
Verlärmung (1990)
(siehe Karte ER/7)
Zerschneidung (1990)
Gewässerbelastung (1993-97)
Derzeitige Sicherung
der erholungsgeeigneten Landschaft
Konflikte durch Erholung (1987)
-
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Erholungslandschaft in Stufen
< 33%
33 - 66%
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Naturparke
Schutzbedürftige Bereiche für die Erholung
Grünzüge und Grünzäsuren
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
29
.
> 66 %
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Erholung
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Prädikatisierung nach
Kurortegesetz
Kurorte und Kurbäder
Ort (Prädikatisierung)
•
•
•
•
•
-
Heilbad (HB)
Heilklimatischer Kurort (HKK)
Kneippheilbad, Kneippkurort (KHB)
Ort mit Heilquellen- oder Moorkurbetrieb (HKB)
Luftkurort (LKO)
Erholungsorte
Gemeinde
-
Anforderungen an die Erholungsnutzung aus anderen Umweltbereichen
Umweltbereich/
Potential
Arten und Biotope
Anforderung
In den empfindlichen Lebensräumen des Südwestlichen Albvorlandes (Wald- und Felsenbiotope des Albtrauf, Gewässer und Auen) sollten Überlastungen durch Erholungsnutzung vermieden werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Erholungsfunktionen der Landschaft
Schutzwürdige Bereiche:
Im Südwestlichen Albvorland besteht - bei insgesamt geringer Nachfrage - im Bereich des Ausflugsziels der Hohenzollern ein hoher Nachfragedruck, der die Sicherung der Erholungseignung dieses Landschaftsausschnittes erfordert. Bei
guter landschaftlicher Erholungseignung kommt dem Raum Bedeutung als Vorsorgeraum für die Naherholung zu. Daher
sollten die Gebiete besonders hoher Erholungseignung Albtrauf und Rammert in ihrer Erholungsqualität gesichert werden. Dabei ist auf einen ausreichenden räumlichen Zusammenhang der Erholungsräume zu achten.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Am Albtrauf sowie zwischen Albtrauf und Rammert sollten Bereiche hoher Erholungseignung gesichert und entwickelt
werden. Dazu eignen sich insbesondere die Flußtäler (von Eyach und Starzel und anderen). Dort sollten alle Maßnahmen unterbleiben, die die Funktion als Verbindungsfreiraum gefährden können.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Bereich der Zollern, des Albtrauf, des Rammert und den Verbindungsräumen so erfolgen, daß möglichst große unbeeinträchtigte Flächen erhalten bleiben und entwickelt werden. Die landund forstwirtschaftliche Nutzung sollte in diesen Gebieten so erfolgen, daß die Erlebnisqualität der Landschaft erhalten
und, wo notwendig, verbessert wird. Die Auen des Rammert sollten zur Erhaltung der Erholungseignung offengehalten
werden.
30
Naturraum Nr. 100
Erholung
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz der E rholungsfunktionen der Landschaft
Umweltbereich/
Potential
Grundwasser/Boden
Anforderung
Grundwasser und Boden sollten so entwickelt werden, daß die Standortvielfalt und damit die
Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.
Arten und Biotope
Im Bereich der Burg Hohenzollern, des Albtrauf und des Rammert sollten, wo dies notwendig
ist, die empfindlichen Standorte und Lebensräume (z.B. Hangwälder, Schluchtwälder, Felsen)
durch geeignete Maßnahmen der Besucherlenkung gesichert werden, ohne daß dadurch die
Zugänglichkeit der Landschaft erheblich eingeschränkt wird.
In den Gebieten mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund am Albtrauf und im Rammert kann Erholungsnutzung in verträglichem Umfang zugelassen werden.
Landschaftsbild
Die Erlebnisqualität der Landschaft sollte insbesondere im Bereich der Burg Hohenzollern, im
Bereich des Albtrauf, des Rammert und der Auen erhalten und wo notwendig entwickelt werden.
Indikatoren für die Sicherung des Erholungspotentials
• Größe zusammenhängender Flächen hoher Erholungseignung (↔ )
• landschaftsästhetisches Potential (↔ )
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
31
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0
10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
0
Spaichingen
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
1:500.000
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Landschaftsbild
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit
Naturpotentiale
Landschaftsästhetisches Potential
Ausprägung im landesweiten Vergleich in Stufen
gering
mittel
hoch
Gesamtwert
(siehe Karte LA/1)
5%
49%
46%
Landschaftliche Vielfalt
(siehe Karte LA/2)
2%
32%
66%
Landschaftliche Natürlichkeit
(siehe Karte LA/3)
4%
45%
51%
Landschaftliche Eigenart
(Summe)
(siehe Karte LA/4)
51%
29%
20%
Maßstäblicher Zusammenhang der Landschaftselemente
Konstanz der Landnutzung
.
Schutzwerte in der Landschaft
Wertbestimmende Elemente
Visuelle Sensitivität
der Landschaft
Visuelle Merkmale
Hangwälder, Streuobst, extensiv genutztes Grünland,
Quellen, kleine Fließgewässer, Feuchtgrünland,
Kalkmagerrasen, Burg Hohenzollern, freistehende
Kirchen, Feldkreuze, Alleen
Reliefbezogene Widerstandsfunktion der Landschaft gegenüber Eingriffen
Merkmale
Raumbezug
Orientierungsmerkmale
Horizontbegrenzend wirken innerhalb des Naturraumes im Süden bzw. Osten der Albtrauf, im Westen
bzw. Norden das Waldband der Keuperberge. Wesentlicher visueller Bezugspunkt innerhalb des Naturraumes ist die Burg Hohenzollern.
Anordnungsmerkmale der Siedlungen
Größere Siedlungen befinden sich vor allem am Albrand an den radial und tangential zur Alb verlaufenden Fließgewässern, so daß entlang des Albtraufs
eine kettenförmige Siedlungsstruktur entsteht. Im Bereich des Kleinen Heuberg sind Weiler und Einzelhöfe anzutreffen.
Anordnungsmerkmale des Offenlandes
Das Offenland bildet ein mehr oder weniger zusammenhängendes Band zwischen den beiden großen
Waldzonen des Albtrauf und der Keuperberge. Dieses Band wird von den hangbegleitenden Wäldern
der radial zur Alb verlaufenden Täler und von den
kuppenbedeckenden Wäldern im Bereich der tangential zur Alb verlaufenden Fließgewässer von Wäldern und Waldstücken durchbrochen.
Der Wald bildet im Bereich des Albtraufs und der
Keuperberge ein mehr oder weniger zusammenhängendes Band, das lediglich von den offenlandbestimmten Talbereichen durchbrochen wird. Zwischen
den großen Waldbändern besteht ein Mosaik von
Wäldern und Waldstücken, die die Kuppen und die
Talhänge bedecken.
Anordnungsmerkmale des Waldes
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
32
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraum Nr. 100
Landschaftsbild
Südwestliches Albvorland
Naturraumsteckbrief
Tendenzen der Nutzungsentwicklung
Derzeitige Sicherung
der Naturpotentiale
Nutzungstyp
Tendenz der Nutzungsentwicklung
Siedlung
Im Naturraum wird nur mit einem geringen Bevölkerungund damit auch Siedlungszuwachs gerechnet.
Industrie
Vor allem entlang der Entwicklungsachse Rottweil Hechingen ist eine Zunahme der Industrie- und Gewerbeflächen zu erwarten.
Wald
Im gesamten Gebiet ist mit einer weiteren Zunahme der
Waldflächen durch Aufforstungen zu rechnen.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche wird entsprechend der Zunahme an Siedlungs- und Waldflächen
weiter abnehmen.
Infrastrukturen des Straßenverkehrs
Ausbaumaßnahmen sind vor allem im Bereich der
Hauptzufahrten zu den der Autobahnanschlüssen der A
81 vorgesehen. Ortsumgehungen sind vor allem in
Nachbarorten der Städte Balingen und Albstadt im
Bereich übergeordneter Verkehrsverbindungen vorgesehen.
Infrastrukturen des Schienenverkehrs
Im Naturraum sind keine Entwicklungsmaßnahmen des
Schienennetzes geplant
Infrastrukturen des Flugverkehrs
Im Naturraum bestehen keine Flughäfen oder Verkehrslandeplätze.
Sicherungsinstrument
Flächenanteil durch unterschiedliche Sicherungsinstrumente gesicherter Landschaft in Stufen
< 33%
i
33 - 66%
> 66%
.
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Landschaftspflege
Grünzüge und Grünzäsuren
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung des Landschaftsbildes
Schutzwürdige Bereiche:
Im Südwestlichen Albvorland ist insbesondere der östliche Albtraufbereich aufgrund seines hohen landschaftsästhetischen Potentials und seiner hohen Einsehbarkeit besonders schutzwürdig. Darüber hinaus sind die Waldbereiche des
Rammert und Teile des Kleinen Heuberg durch ein hohes landschaftsästhetisches Potential gekennzeichnet. In diesen
Bereichen sollten die bestehenden extensiven Nutzungen (Grünlandnutzung, Streuobstnutzung, Waldnutzung) gesichert
werden. Im Bereich des Rammert und der Taleingänge des Albtraufs sollten die Offenlandbereiche der Täler erhalten
werden.
Die Burg Hohenzollern ist aufgrund ihrer hohen landschaftlichen Exposition in ihrer landschaftlichen Einbindung besonders schutzwürdig.
Der gesamte Albtrauf sollte aufgrund seiner Exposition sorgsam entwickelt werden.
Als prägende Kulturelemente sollten insbesondere die Feldkreuze und Alleen erhalten werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
33
Landschaftsbild
Naturraum Nr. 100
Südwestliches Albvorland
Materialien zum
Landschaftsrahmenprogramm
Universität Stuttgart
ILPÖ/IER
Naturraumsteckbrief
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Insbesondere der westliche Teil des Albtraufs ist durch exponierte Hochspannungsleitungen in seiner Eigenart beeinträchtigt. Die Eigenartsverluste sollten durch Verringerung der Dominanz der Hochspannungsleitungen reduziert werden.
Im Bereich des Albtrauf besteht die Gefahr der Ausbildung von Siedlungsketten. Die Siedlungsentwicklung sollte so erfolgen, daß der Lagebezug der Siedlungen und die erlebbare Eigenständigkeit der Siedlungen in ihrer Umgebung betont
werden. Bei der Waldentwicklung sollte berücksichtigt werden, daß die Offenlandbereiche der Täler geschont werden
und die typischen Lagebeziehungen der Wälder erlebbar bleiben.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Eigenständigkeit der einzelnen Siedlungen und die
relative Lage zu den Talzügen und den Taleingängen der Alb erhalten bleiben. Die Dominanz übergeordneter Verkehrsverbindungen sollte so weit als möglich verringert werden.
Die Infrastrukturentwicklung sollte so erfolgen, daß der Albtrauf von dominanten Infrastrukturen freigehalten wird und
bestehende Beeinträchtigungen beseitigt bzw. in ihrer Wirkung verringert werden.
In den schutzwürdigen Landschaftsbereichen sind die bestehenden exstensiven land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsformen und die Offenhaltung der Talbereiche zu fördern. Aufforstungen sollten so gesteuert werden, daß die extensiv genutzten Randbereiche der Wälder und die offenlandgenutzten Talbereiche erhalten und die typischen Lagebeziehungen der Wälder erlebbar gesichert werden.
Indikatoren für die Sicherung des Landschaftsbildes
• Offenlandflächen in den Tälern (↔ )
• Eigenartsverluste der Landschaft (↓)
Legende:
⇑
deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑
Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔
Sicherung des Status Quo
↓
Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓
deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
34
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering 14
mittel
144
hoch
138
stark wechselnd
127
nicht bewertet
82
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering 9
mittel
137
hoch
277
nicht bewertet
82
5
10
1:500.000
Hechingen
Balingen
Spaichingen
0
5
10
15
20
25 km
15
20
25 km
1:500.000
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
4
gering 15
mittel
188
hoch
216
nicht bewertet
82
Hechingen
Balingen
Spaichingen
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering
86
mittel
123
hoch
214
nicht bewertet
82
0
5
10
1:500.000