Pressemitteilung zur Studie

Studierende der Hochschule RheinMain analysieren Zufriedenheit
von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern in Wiesbaden
Seit Beginn des Jahres 2015 haben knapp 800.000 Geflüchtete einen
Asylantrag in Deutschland gestellt. Die Studierenden Haik Markosjan, Sanae
Ouchan, Ali Sarvandian und Boris Truong des Studiengangs Business
Administration zeigen in ihrer Studie „Zufriedenheit von Asylbewerbern in
Wiesbaden“ auf, was den Geflüchteten in Wiesbaden gefällt und was ihnen
fehlt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Heidel, Professor für
Marketingforschung und Statistik am Fachbereich Wiesbaden Business School,
befragten die Studierenden im Mai 2016 insgesamt 284 Geflüchtete ab 18
Jahren, die momentan in Wiesbaden leben.
40 Prozent der Befragten würden die Flucht noch einmal wagen
Die befragten Geflüchteten leben im Durchschnitt seit circa acht Monaten in
Deutschland. Knapp drei Viertel der Befragten sind Männer, die mit 27 Jahren
im Durchschnitt etwas jünger sind als die Frauen mit 32 Jahren. Knapp zwei
Drittel der Männer sind ledig, während nur 23 Prozent der Frauen ledig bzw.
verwitwet sind. 72 Prozent sind vor Krieg, 29 Prozent wegen der politischen
Situation aus ihrem Heimatland geflohen. Nur neun Prozent geben
wirtschaftliche Gründe für ihre Flucht an. 40 Prozent würden die Flucht auf
jeden Fall noch einmal wagen.
Insgesamt bewerten 32 Prozent der Befragten ihre Situation in Wiesbaden als
insgesamt sehr gut oder gut. Diejenigen, die länger als ein Jahr in Deutschland
leben, bewerten die Situation deutlich besser. 89 Prozent der Geflüchteten sind
mit der Sicherheit und Freiheit in Wiesbaden sehr zufrieden oder zufrieden.
Die deutsche Kultur gefällt 70 Prozent sehr gut oder gut, mit der medizinischen
Versorgung sind 57 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden. Darüber hinaus
werden die gesellschaftliche Integration in Wiesbaden von 55 Prozent (sehr
zufrieden oder zufrieden) und das Essen von 52 Prozent (sehr zufrieden bzw.
zufrieden) der Befragten gelobt.
17. Juni 2016
11/2016
Wunsch nach schnelleren Asylverfahren
Besonders groß ist das Heimweh: 77 Prozent vermissen besonders ihre Familie
und ihre Freunde, nur etwa jeder fünfte Befragte gibt an, dass er derzeit sein
Heimatland nicht vermisse. Der Kontakt zum Heimatland und den Verwandten
und Freunden wird überwiegend über soziale Medien und Chatprogramme
gehalten. Telefonate spielen eine eher untergeordnete Rolle.
63 Prozent der Geflüchteten sind mit dem Asylverfahren, 55 Prozent mit dem
vergleichsweise geringen Kontakt zu Deutschen, 45 Prozent mit der
Wohnsituation, 45 Prozent mit den mangelnden Freizeitaktivitäten sehr
unzufrieden oder zumindest unzufrieden.
Die Geflüchteten wünschen sich eine schnellere Abwicklung ihrer
Asylverfahren, eine bessere Wohnsituation, einen schnellen Zugang zu
Bildungsmöglichkeiten, vor allem zu Deutschkursen, und einen Zugang zum
Arbeitsmarkt.
Die Hochschule RheinMain
Über 70 Studienangebote an zwei Studienorten mit einem internationalen Netzwerk – das ist die
Hochschule RheinMain. Mehr als 12.000 Studierende lernen an den Fachbereichen Architektur
und Bauingenieurwesen, Design Informatik Medien, Sozialwesen und Wiesbaden Business
School in Wiesbaden sowie am Fachbereich Ingenieurwissenschaften in Rüsselsheim.
www.hs-rm.de | www.facebook.com/HSRheinMain