Attraktiver Arbeitgeber Was hat Praxisanleitung mit Employer Branding zu tun? Dr. rer. medic. German Quernheim Pflegewissenschaftler, Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegepädagoge, Praxisanleiter, Coach 1 Definition Unter dem Begriff "Employer Branding“ (EB) versteht man die strategischen Maßnahmen eines Unternehmens zur Verbesserung seiner Position auf dem Arbeitsmarkt und somit den Versuch, durch Marketing qualifizierte und gut ausgebildete Fachkräfte anzulocken (Rump, 2012). Bewerber fragen sich: Was habe ich davon in Klinik X meine Ausbildung zu machen? Wie ist dort die Kultur, was ist der emotionale „Leitstern“? Wird ein Leitbild nicht gelebt – sondern existiert nur als Papier, dann ist vor allem die Generation Y ganz schnell www.German-Quernheim.de 2 weg. Zukunftsmusik? „War-of-Talents“ Bestehender Fach- und Führungskräftemangel Social Media ist kein neuer Kanal sondern eine eigene Kommunikationsform (Digital Employer Branding) Das Netz vergisst nie! (Krisenmanagement) Arbeitgeber-Bewertungsplattformen 3 Inhalte des Workshops Auswirkung der Praxisanleitung auf die Arbeitgeber-Attraktivität Wie ist die Ausbildungsqualität bei uns? Wie stellt sich unsere Pflege dar? Was wollen Lernende und Mitarbeitende? Prozess des Employer Branding Vortritt Eintritt Beitritt Austritt Auftritt www.German-Quernheim.de 4 EB & Praxisanleitung Schadensersatzklagen: Akademisch bzw. Ausbildung Pflegekräfte ohne PA-Weiterbildung fühlen sich nicht mehr oder kaum für die Anleitung zuständig. Film „Elevator Pitch“ (unter www.youtube.com) Professionelles Berufsverständnis Marketing für Praxisanleiter Fallbeispiel Uniklinik Fallbeispiel Seniorenheim www.German-Quernheim.de 6 Was wollen Bewerber/Mitarbeiter? www.next-study.net Shell-Studie Sinus-Milieu-Jugendstudie 2014 RN4Cast Picker 2014 Toolkit der Social Care (Großbritannien) www.German-Quernheim.de 7 Mitarbeiterbedürfnisse Wertschätzung kommt vor dem Geld Synchronisierung der Wertekultur Kultur der Anerkennung und des Dialogs auf Augenhöhe Sich auf Entscheidungen verlassen können (Sicherheit) Informationen und Hintergründe erfahren Flexible Arbeitszeitmodelle (Gleitzeitprogramme, Dienstplansicherheit) Praxisnahe Fortbildungen Umsetzung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse EB ist das Einhalten dieses Versprechens Vertrauen ist oberstes Markengebot Ehrlichkeit ist die Währung www.German-Quernheim.de 8 Prozess Employer Branding (Buckmann, 2014) Auftritt Austritt Vortritt Beitritt Eintritt www.German-Quernheim.de 9 1 Auftritt Sich präsentieren und Interesse wecken Webseite keine Floskeln, Hinweis auf Praxisanleitung, Fortbildungskatalog, Incentives, Kaizen u.a. Aufbau einer großen Community ist beste Prophylaxe vor Shitstorms Auf ernsthafte Kritik sachlich und respektvoll antworten Schulen-/Bewerberanalyse Karriereseiten/Job-Portale Jobmessen/Tagungen Praxisanleiter am Tag der offenen Tür: Roll-up, realistische aber auch motivierende Berufsdarstellung www.German-Quernheim.de 10 2 Vortritt Bewerbung – Auswahl – Absage – Vertrag Job-Inserat (Print/Online, mobiloptimierte Inserate) Mitarbeiter-Empfehlungsprogramme Zielgruppenfolder Praktikanten Auszubildende Studierende Mitarbeitende Generation Grey Videos Bewerberhandling Erstkontakt, Gespräch, Assessment-Center, Zusage, Absage Beteiligung des Teams/Hospitation Arbeitsvertrag www.German-Quernheim.de 11 3 Eintritt Den ersten Eindruck geben Willkommenstag Einarbeitungskonzept durch Praxisanleiter Mentoring/Patensystem Markentraining (Corporate Identity) Herausarbeiten des Alleinstellungsmerkmal Ethical Guidelines Jeder Mitarbeiter ist Markenbotschafter, allen voran die Führungskräfte! Digitaler Bildungscampus: Schüler und Praxisanleiter erhalten I-Pad (Flipped Learning,WLAN in Klassenstärke) www.German-Quernheim.de 12 4 Beitritt Sich Entfalten Feedbacksysteme/Zielvereinbarungen Personalentwicklung durch Fort- und Weiterbildung, Studium Jährliche Update-Tage für Praxisanleiter, Führungskräfte u.a. Teambildungsseminare – Projekte Persönlichkeitstrainings Laufbahnentwicklung/Nachfolgeplanung Coaching/Supervision Karrieremodelle Journal Clubs: neue Wissensgemeinschaften www.German-Quernheim.de 13 5 Austritt Die Gründe des Ausscheidens, Reputation Mitarbeiter wählen den Arbeitgeber wegen der Stelle, verlassen ihn aber wegen Menschen. Gespräch über Gründe des Austritts: wenn immer die gleichen Personen oder Organisations-Gründe angeführt werden, ist es zu teuer, nicht einzugreifen! Übergang vom Erwerbsleben in den beruflichen Ruhestand Ausarbeitungskonzepte Seniorberaterfunktionen Ehemaligen-Stammtische www.German-Quernheim.de 14 Welche Auswirkungen hat Employer Branding? Stärkung der Identifikation und Zufriedenheit von Mitarbeitenden Stärkung von Bindung und Loyalität, damit das Know— How in der Klinik gehalten werden kann Folge: Erhöhung des „Return of Investment“ Niedrigere Krankenstandsraten Commitment zu Vision, Werten und Zielen der Klinik Faszinierende Anziehungskraft auf Bewerber Bessere Auswahl an qualifizierten und kulturell zur Klinik passenden Mitarbeitenden (Cultural fit) www.German-Quernheim.de 15 Vision: Image der Pflege Expertise durch individuelle Förderung Hohe gesellschaftliche Anerkennung Arbeitsbedingungen, um pflegen zu können Verstehbarkeit (Kommunikationsmanagement) Steuerbarkeit (Eigenverantwortliche Mitentscheidung) Sinnkomponente (Basics: Caring & Comforting) Entscheidend für die Kommunikation ist der Respekt voreinander Regelkommunikation zwischen Berufsgruppen Kopfstandtechniken www.German-Quernheim.de 16 Literatur Bröckermann, R/Müller-Vorbrüggen, M: „Handbuch Personalentwicklung“ Verlag Schäffer-Poeschel, 2. Aufl. 2008 Buckmann, J. (Hrsg.): Einstellungssache: Personalgewinnung mit Frechmut und Können. Springer-Gabler, 2014 Quernheim, G: Arbeitgeber Patient (Kundenorientierung), Springer 2010 Quernheim, G: Spielend anleiten und beraten. 4. Auflage Elsevier, München 2013 Quernheim, G: Status quo der praktischen Pflegeausbildung. Artikelserie in Fachzeitschrift PADUA: Heft 5/13; 1/14 und 2/14; Verlag Hans Huber, Bern Quernheim, G: Warten, aber richtig: Das Management wartender Patienten Hogrefe 2016 (Herbst-Winter) Rump, J; Eilers, S: Die jüngere Generation in einer alternden Arbeitswelt: Baby Boomer versus Generation Y Verlag: Wissenschaft & Praxis; Sternenfels, 2012 Kontakt: www.German-Quernheim.de 17 Ergebnisse Workshops Auszüge aus „Anleitung bei wenig Zeit“ Einsatz von Wochenthemen Einsatz von Checklisten Einsatz von Quiz Benner-Modell Wer ist der beste Anleiter für wen? Als Personalentwicklungs-Modell Elevator Pitch Vermittlung von prof. Haltung/Einstellung Wie trete ich auf? Wenn Ärzte streiken….. Wenn Pflegende streiken…. www.German-Quernheim.de 18 Ergebnisse Workshops Workshop 1 Workshop 2 • Wie identifiziere ich pädagogisch geeignete Pflegende für die PAWtb.? • Zeitmanagement für Praxisanleiter • Kostenlose Motivationsmöglichkeit zur Praxisanleitung Workshop 3 • Dritter Lernort: Haben Pflegende und Ärzte möglicherweise Angst vor dem Patienten? Workshop 4 • Wie lässt sich die Sonderausbildung attraktiver gestalten? • Berufsspionage www.German-Quernheim.de 19 „From novice to expert“ aus Quernheim, G. (2013) „Spielen anleiten und beraten“ 4. Auflage Beispiele Anleitung bei wenig Zeit www.German-Quernheim.de 21
© Copyright 2025 ExpyDoc