Süddeutsche Zeitung

Deutsches Museum: Besuch in Helmut Schmidts Haus
Die Seite Drei
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(SZ) An Belegen für Maria Magdalena hat
es nie gefehlt. Bei den Evangelisten Lukas
und Markus zum Beispiel erfahren wir,
dass Jesus ihr sieben Teufel ausgetrieben
hat, Matthäus berichtet, dass sie bei Jesu
Kreuzigung und Begräbnis anwesend war,
und von Johannes stammt die schöne Erzählung, dass und wie Magdalena als Erste
den Auferstandenen traf. Dem sogenannten Philippus-Evangelium lässt sich entnehmen, dass Jesus sie oft auf den Mund
küsste, möglicherweise sogar mit ihr verheiratet oder zumindest liiert war, eine Spekulation, die vor ein paar Jahren durch ein
auf Koptisch verfasstes und auch sonst
leicht kryptisches Fragment gewaltigen
Auftrieb erhielt. Das Dokument ist 7,6 mal
3,8 Zentimeter groß, ganz im Gegensatz zu
dem 600-Seiten-Wälzer „Sakrileg“ des
Evangelisten Dan Brown, in dem, verkürzt
gesagt, Maria Magdalena als der heilige
Gral, vulgo: Kelch, gefeiert wird, den auf
seinem „Abendmahl“ darzustellen Leonardo da Vinci seinerzeit aus guten Gründen
unterlassen hat.
In zweiter Linie ist Maria Magdalena die
Schutzpatronin der Winzer, Wollhändler,
Handschuhmacher, Salbenmischer, Böttcher, Bleigießer und Friseure, in erster Linie aber die der Frauen, Verführten und
reuigen Sünderinnen. Diese leicht schillernde Ehre resultiert aus dem Umstand,
dass die Evangelien einige Frauengestalten präsentieren, die zur Verwechslung, ja
Verschmelzung förmlich einladen, und auf
diesem Weg ist Maria Magdalena der Ruf
einer großen Sünderin und ebenso großen
Büßerin zugewachsen. Jacobus de Voragine hat in seiner „Legenda aurea“ dies und
das zu ihrem Leben zusammengetragen,
darunter das Gerücht, dass sie und Johannes, der spätere Evangelist, Brautleute gewesen seien und dass sie sich, als Jesus ihr
den Bräutigam sozusagen ausspannte, vor
lauter Ärger der Prostitution hingab. Gregor der Große hat in einer richtungweisenden Homilie dafür gesorgt, dass Magdalena als Sünderin in die kollektive Erinnerung einging, eine insofern auch sehr gute
Tat, als sie den Künstlern die Freiheit gab,
unverschämt schöne Bilder der Sünderin
zu malen, in die reumütig zu versenken niemandem verwehrt werden konnte, am wenigsten sündigen Männern.
Angesichts der Wertschätzung, die Maria Magdalena schon durch Jesus erfuhr,
hat der Vatikan die Heilige nun in den Rang
der Apostel erhöht. Äußeres Zeichen der
Beförderung ist die Aufstufung des ihr im
Kalender gewidmeten Tages, des 22. Juli,
vom gebotenen Gedenktag zum Fest. Für liturgisch weniger Bewanderte sei erläutert,
dass der gebotene Gedenktag über dem
nicht gebotenen Gedenktag rangiert, aber
unter dem Fest; er kann durch ein Fest verdrängt werden, dies jedoch nur durch ein
Hochfest oder einen Sonntag. Der Schluss,
dass Frauen in der Kirche deswegen nun
nicht mehr von Männern verdrängt werden könnten, wäre freilich verfrüht.
MÜNCHEN, MONTAG, 13. JUNI 2016
72. JAHRGANG / 24. WOCHE / NR. 134 / 2,60 EURO
Uefa droht mit
Turnier-Ausschluss
Russland und England könnten
wegen Krawallen aus EM fliegen
Paris – Die Europäische Fußball-Union
(Uefa) droht der englischen und russischen
Nationalmannschaft nach den Krawallen
von Marseille mit dem EM-Ausschluss.
Diese ungewöhnlich scharfe Verwarnung
gab das Exekutivkomitee der Uefa am
Sonntag nach einer Sitzung in Paris bekannt. Man werde Sanktionen gegen die
Verbände beider Mannschaften verhängen, „inklusive der möglichen Disqualifikation ihrer Nationalteams vom Turnier, sollte sich ähnliche Gewalt wiederholen“, hieß
es in einer Erklärung. Die Uefa leitete zudem ein Verfahren gegen den russischen
Verband RFS ein. Ermittelt wird wegen
Aggressionen russischer Zuschauer im Stadion und rassistischen Verhaltens. Gleichzeitig gab die Uefa Probleme bei der Trennung der Fangruppen im Stade Vélodrome
zu. Unmittelbar nach dem Vorrundenspiel
zwischen England und Russland war es zu
schweren Ausschreitungen zwischen zumeist englischen und russischen Hooligans gekommen, 35 Menschen wurden verletzt. sid
Seiten 2 und 4
Maas will schärferes
Sexualstrafrecht
Unfassbare Trauer: Freunde und Angehörige versuchen, einander zu trösten.
FOTO: STEVE NESIUS/REUTERS
Massaker in Orlando
Mindestens 50 Menschen sterben, als ein Mann in einem Nachtclub in Florida um sich schießt. Laut
FBI könnte der Täter mit dem IS sympathisiert haben. Der US-Bürger stand auf keiner Terrorliste
Orlando – Bei einem Angriff auf einen
Club im US-Bundesstaat Florida sind am
Sonntag etwa 50 Menschen getötet worden. 53 Menschen wurden verletzt. Ein bewaffneter Mann hatte in dem Nachtclub
„Pulse“ eine Schießerei begonnen und anschließend Geiseln genommen. Er wurde
von der Polizei in einem Feuergefecht getötet. Laut Medienberichten war der Täter
ein US-Bürger mit afghanischen Wurzeln.
Das FBI schloss einen islamistischen Hintergrund der Tat nicht aus. Ein Sprecher
der Bundespolizei erklärte, es werde geprüft, ob es sich um einen „Terrorakt“ handele. Der Täter könnte mit der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) sympathisiert haben. Dies sei aber nicht sicher.
Der Polizei zufolge hatte der Täter gegen zwei Uhr mit einer sturmgewehrähnlichen Waffe zu schießen begonnen, dann
habe der Schütze Geiseln genommen. Die
Polizei habe sich nach drei Stunden für eine gewaltsame Befreiung entschieden.
Dem örtlichen Polizeichef John Mina zufolge verschaffte sich ein Spezialkommando
mithilfe eines Sprengsatzes Zugang und
tötete den Geiselnehmer. „Mindestens
30 Geiseln konnten durch die Aktion gerettet werden“, sagte Mina.
Wie der Polizeichef weiter mitteilte,
trug der Täter eine „verdächtige Vorrichtung“ am Körper, die untersucht werde.
50 Menschen starben, wie Bürgermeister
Buddy Dyer bekannt gab. Unklar war zunächst, ob alle Opfer von dem Angreifer getötet wurden, oder ob einige bei dem Einsatz starben.
Möglicherweise habe der Angreifer islamistische Tendenzen gehabt, sagte ein FBISprecher. „Wir haben Hinweise, dass diese
Person eine Neigung zu dieser bestimmten
Ideologie hatte, können das aber noch
nicht definitiv bestätigen.“ Man prüfe „alle
Aspekte“. Der Sohn afghanischer Eltern sei
1986 in den USA zur Welt gekommen und
habe in Port St. Lucie in Florida gelebt, berichtete der Fernsehsender CBS News. Das
liegt etwa 170 Kilometer südöstlich von Orlando. Laut CNN hieß er Omar Siddiqui Mateen. Er sei vor dem Angriff nicht polizeibekannt gewesen und stand auf keiner Terrorliste, hieß es in weiteren Medienberichten.
Polizeichef Mina sagte, allem Anschein
nach sei der Täter „sehr gut organisiert
und vorbereitet gewesen“. Es gab laut Mina zunächst keine Hinweise darauf, dass
der Schütze aus Hass gegen Homosexuelle
handelte, aber es werde auch in dieser Richtung ermittelt. Der Nachtclub „Pulse“ be-
schreibt sich im Internet selbst als „heißeste Gay-Bar Orlandos“. Das Gebäude liegt
im Zentrum der Stadt, die etwa 250 000
Einwohner hat und das beliebteste Touristenziel der USA ist. Der Club war mit etwa
300 Gästen in der Tatnacht gut besucht.
Als die Schießerei begann, rief der Besitzer
auf Facebook zur Flucht auf: „Verlasst Pulse und rennt.“ Besucher berichteten von
Schüssen in schneller Reihenfolge – mindestens 40 seien es gewesen, sagte ein Augenzeuge zu CNN. „Ich dachte zuerst, es
war Musik. Dann warfen sich die Menschen auf den Boden, und ich auch.“
Der Vorfall ereignete sich nur zwei Tage
nachdem in Orlando die 22-jährige Sängerin Christina Grimmie nach einem Konzert
erschossen worden war. Polizeichef Mina
schloss aber jede Verbindung zwischen
den beiden Verbrechen aus. sz Seite 7
HEUTE
Die Seite Drei
Knochenjob: Eine Forensikerin hilft
bei der Versöhnung auf der
geteilten Insel Zypern
3
Meinung
Banken und Staaten sind
verschuldet, die Zinsen im
Keller. Das riecht nach Krise
4
Feuilleton
Herheims und Jansons’ grandiose
Deutung von Tschaikowskys
„Pique Dame“ in Amsterdam
9
Das Politische Buch
Justitias subjektive Spielräume:
Ein oberster Richter gibt seltene
Einblicke in seine Zunft
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Im Brasilien der vorübergehend suspendierten Präsidentin Dilma Rousseff gibt
es im Moment nicht nur einen Interimspräsidenten, sondern auch ein Interimskabinett, in dem lauter Interimsminister
sitzen. Diese 25 Herren (Frauen sind nicht
dabei) sollen jetzt das größte Krisenland
Südamerikas zumindest so weit in Schuss
halten, dass dort im August Olympische
Spiele stattfinden können; wobei sie gar
nicht wissen, ob sie überhaupt noch zuständig sind, wenn die Veranstaltung
läuft. Nach Lage der Dinge wird der brasilianische Senat tatsächlich während der
Spiele von Rio eine endgültige Entscheidung über das Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff fällen. Es ist also nicht
ausgeschlossen, dass die gewählte Präsidentin mit ihrer Ministerriege das Interimskabinett irgendwann zwischen dem
100-Meter-Finale und der Lagenstaffel
wieder ablöst. Man kann sich in etwa ausmalen, wie koordiniert in diesem Wirr-
Schule und Hochschule
Katholisches i-Tüpfelchen –
Kirchliche Schulen verzeichnen
eine enorme Nachfrage
Medien, TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
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Traueranzeigen
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11024
4 190655 802602
Berlin – Bundesjustizminister Heiko Maas
(SPD) hat sich dafür ausgesprochen, im Sexualstrafrecht das Prinzip „Nein heißt
Nein“ zu verankern. Zuvor hatte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) in der
Debatte über die mutmaßliche Vergewaltigung des Models Gina-Lisa Lohfink gefordert, der verbale Protest einer Frau müsse
genügen, damit die Justiz eine Vergewaltigung annehme. sz
Seiten 4 und 5
Fatale Diagnose
Olympia-Gastgeber Brasilien versagt im Kampf gegen Zika-Virus
warr die Vorbereitungen für das größte
Sportereignis des Jahres ablaufen.
Wobei man angesichts der Weltnachrichtenlage manchmal ins Zweifeln gerät,
ob es überhaupt so groß wird. Zahlreiche
Athleten aus aller Welt denken aus Angst
vor dem in Brasilien beheimateten ZikaVirus laut darüber nach, auf ihre Teilnahme in Rio zu verzichten. 150 Wissenschaftler forderten unlängst, die Veranstaltung
ganz abzusagen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO prüft derzeit die Lage
und will bald eine Empfehlung abgeben.
Brasiliens größtenteils mit sich selbst beschäftigte Interimsregierung scheint nun
immerhin verstanden zu haben, dass sie
der aufgeregten Debatte über die vorolympische Mückenplage nicht länger un-
tätig zusehen kann. Der aktuelle Gesundheitsminister Ricardo Barros erklärte gerade: „Wir haben alles unter Kontrolle.
Die Spiele werden auf keinen Fall verlegt
oder abgesagt.“ Er sieht Panikmache.
Rousseff begegnete dieser Panik Anfang des Jahres mit einer Kriegserklärung an den sogenannten Supermoskito
Aedes aegypti. Der überträgt neben Fieberkrankheiten auch das Zika-Virus, das
im Verdacht steht, Missbildungen bei ungeborenen Kindern auszulösen. Nach einem nationalen Aktionstag mit 200 000
Soldaten, die öffentlichkeitswirksam Mückengift versprühten, war von dieser Offensive nicht mehr viel zu hören. Das
Land verlor sich wieder im politischen
Kleinkrieg. Von so etwas Ähnlichem wie
Strategie im Kampf gegen Zika kann weiterhin nicht die Rede sein. Wenn überhaupt, dann wird in fernsehtaugliche Aktionen investiert, um die Weltöffentlichkeit zu beruhigen. Das Geld fehlt dann für
dringend nötige Investitionen in das marode öffentliche Gesundheitswesen.
Die Interimsregierung setzt, etwas vereinfacht gesagt, auf das Wetter. In der gerade beginnenden Wintertrockenzeit ist
Rio in der Regel weitgehend mückenfrei.
Und tatsächlich sind die Zahlen der Neuansteckungen mit Zika zuletzt signifikant zurückgegangen. Das Risiko, dass
sich einer der Athleten oder der erwarteten 500 000 Olympiatouristen im August
infiziere, sei „gleich null“, behauptet Barros mit Verweis auf die Klimatabelle. Leider hält sich das Wetter aber nicht immer
an die Statistik. Im August 2013 war es in
Rio beispielsweise außergewöhnlich heiß
und feucht – ganz nach dem Geschmack
von Aedes aegypti. boris herrmann
Erster Machtkampf bei Grün-Schwarz
Baden-Württembergs Koalition streitet über ein Ja zu schnelleren Abschiebungen in Maghreb-Staaten
Berlin/Stuttgart – Der Streit über die
Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer wächst sich zur Machtprobe zwischen
CDU und Grünen aus – und damit zu einer
ernsthaften Belastung der in Baden-Württemberg seit gerade einem Monat regierenden grün-schwarzen Koalition. Vor der entscheidenden Abstimmung am Freitag im
Bundesrat legte sich Ministerpräsident
Winfried Kretschmann (Grüne) am Wochenende weiterhin nicht öffentlich fest,
wie er abstimmen wird. Die Landes-CDU
erhöhte abermals den Druck, ebenso Bundespolitiker von Union und SPD.
In der Länderkammer soll am Freitag
über den bereits vom Bundestag beschlossenen Gesetzentwurf entschieden werden,
der Algerien, Tunesien und Marokko als
sichere Staaten einstuft. Bereits jetzt
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Jegliche
haben Menschen aus diesen drei Ländern
nur geringe Chancen, in Deutschland Asyl
zu bekommen. Mit der Änderung könnten
Flüchtlinge aus den drei Staaten schneller
abgeschoben werden.
Allerdings sind Union und SPD im Bundesrat auf die Stimmen von mindestens
drei der zehn Bundesländer mit grüner Regierungsbeteiligung angewiesen. Mehrere
dieser Länder haben schon ein Nein oder eine Enthaltung in Aussicht gestellt. Damit
kommt Kretschmann eine Schlüsselrolle
zu. Er hatte im Bundesrat bereits der Einstufung der Westbalkan-Staaten als sichere Herkunftsländer zugestimmt und
damit die Änderung des Asylrechts ermöglicht, damals noch als Ministerpräsident
einer grün-roten Regierung. Im Gegenzug
hatte er praktische Erleichterungen für
Flüchtlinge erreicht. Trotzdem war er danach innerparteilich kritisiert worden.
Bei einem Vier-Augen-Gespräch an diesem Montag wollen Kretschmann und Thomas Strobl, der stellvertretende Ministerpräsident von der CDU, über die Lage diskutieren. Spätestens in der Kabinettssitzung am Dienstag soll eine Entscheidung
fallen. Der Koalitionspartner CDU hat erkennen lassen, dass er eine Enthaltung als
Vertrauensbruch werten würde. Strobl, als
Innenminister auch zuständig für Migrationsfragen, pocht auf die Formulierung im
Koalitionsvertrag, in dem festgehalten
wird, Baden-Württemberg werde der Ausweisung der Maghreb-Staaten als sichere
Herkunftsländer zustimmen, „falls die entsprechenden hohen verfassungsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen“. In den
Koalitionsverhandlungen sei Einverständnis darüber erzielt worden, und seither hätten sich keine neuen Argumente ergeben,
sagt Strobl. Offensichtlich stehe Kretschmann nun unter gewaltigem Druck der
Bundespartei, die ihm während des Landtagswahlkampfs freie Hand gelassen hatte. Kretschmann beharrt dagegen darauf,
ihm gehe es nicht um parteipolitische Erwägungen, sondern um verfassungsrechtliche Erwägungen, da in den MaghrebStaaten Homosexuelle verfolgt werden.
Neben mehreren Unionspolitikern äußerte sich SPD-Chef Sigmar Gabriel. Er hoffe, dass die Länderkammer das Gesetz am
Freitag billigen werde, sagte er. Eine Blockade der Grünen könnte er nicht nachvollziehen. c. hickmann, j. kelnberger
Seite 4
Mehr Schutz für
Abgeordnete
Berlin – Nach Morddrohungen wegen ihrer Zustimmung zur Armenien-Resolution
erhalten die elf türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten verstärkten Schutz.
Eine Sprecherin des Bundeskriminalamts
sagte, es werde „alles Notwendige veranlasst, um die Sicherheit der Mandatsträger
jederzeit zu gewährleisten“. Innenminister
de Maizière sagte, die Bedrohungen seien
nicht zu akzeptieren. sz Seiten 4 und 5
Panne im Mobilfunknetz
der Telekom
München – Das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom ist am Wochenende mehrere Stunden lang ausgefallen. Kunden des
Bonner Konzerns konnten weder telefonieren noch im Internet surfen. Grund war ein
Fehler im Zentralrechner, auch ein Backup-System funktionierte nicht. Ein Telekom-Sprecher entschuldigte sich. Schadenersatz können die Telekom-Kunden
aber kaum verlangen. sz Wirtschaft
Trauer um
Rudi Altig
Berlin – Der frühere deutsche StraßenradWeltmeister Rudi Altig ist am Samstag in
Remagen im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens gestorben. Altig gewann 1966 auf dem Nürburgring als bislang letzter deutscher Radsportler den
WM-Titel auf der Straße. Er gehörte zu den
erfolgreichsten deutschen Fahrern überhaupt. dpa
Sport
DAS WETTER
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20°/ 6°
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NACHTS
Die neue Woche startet wechselhaft.
Gebietsweise immer wieder teils kräftiger
Regen. Nur gelegentlich Auflockerungen
mit wenig Sonnenschein. Die Temperaturen liegen zwischen 14 und 20 Grad.
Seite 15
Gewinnzahlen vom Wochenende
Lotto (11.6.16): 6, 13, 21, 27, 38, 45
Superzahl: 5
Toto: -, -, 2, 2, 1, 0, -, -, -, -, -, 1, 2
Auswahlwette: lag noch nicht vor
Zusatzspiel: lag noch nicht vor
Spiel 77: 6 1 5 3 0 2 4
Super 6: 3 0 4 0 1 6 (Ohne Gewähr)
Weitere Gewinnzahlen:
Wirtschaft, Seite 20
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