Den Stier bezwungen - Stadtmusik Bremgarten

DIENSTAG, 14.06.2016 I NR. 47, 156. JAHRGANG
AZ 5610 WOHLEN (AG) 1 POST CH AG I FR. 2.50
BREMGARTEN
KELLERAMT
MUTSCHELLEN
SPORT
Alle Facetten ihres Sports
vermittelten die Wasserfahrer
den Kindern am Schuppermorgen. Seite 4
An der Gemeindeversammlung in
Oberlunkhofen war der wohl bald
steigende Steuerfuss das zentrale
Thema. Seite 7
Bischof Felix Gmür weihte in
einer eindrücklichen Feier in der
Beriker Kirche Bartek Migacz
zum Priester. Seite 9
Am Wochenende fanden die
Kantonalen Leichathletikmeisterschaften auf der Wohler Niedermatten statt.
Seite 20
Den Stier bezwungen
kommentar
Stadtmusik Bremgarten am eidgenössischen Musikfest in Montreux
Am letzten Samstag, 21 Uhr, vor
dem «Petit Palais» in Montreux.
Eben hatten die Bremgarter
Stadtmusikanten ihr Meisterstück abgeliefert. Ihre Punktzahl
liess auf den ersten Platz in ihrer
Gruppe hoffen. «De Stier, de
Stier isch tohod!», jubelten sie.
Erika Obrist,
Redaktorin.
Den Graben
zuschütten
Tief gespalten ist die Bevölkerung
Oberwil-Lielis in der Asylfrage.
48 Prozent haben in der
Referendumsabstimmung am
1. Mai für die Aufnahme von
Flüchtlingen gestimmt, 52 Prozent
dagegen.
Lis Glavas
Gross war die Spannung der Stadtmusiker auf die Bekanntgabe ihres
Aufgabenstücks in der Klasse Harmonie 1. Es war «La Corrida de Toros». Okay. «Wir fühlen uns wohl mit
den Spaniern», so der Tenor im
Korps. Als Selbstwahlstück hatten sie
«Egmont» gewählt. Nun würden sie
sich in den verbleibenden Wochen
nicht nur den Flamenco, sondern
auch noch den Stierkampf zu eigen
machen.
Den Abstimmungsentscheid gelte es
zu akzeptieren, forderten die
Sieger nach dem 1. Mai. Selbstverständlich ist dem so. Doch ein
Grundpfeiler der Schweizer Politik
besteht darin, die Anliegen von
Minderheiten aufzunehmen und
einfliessen zu lassen in Lösungen.
Zuerst die ungeliebte Pflicht
Das eidgenössische Musikfest findet
alle fünf Jahre statt. 2011 holte sich
die Stadtmusik mit ihrem Dirigenten
Niki Wüthrich in St. Gallen den vierten Platz in ihrer Gruppe. Die deutliche Steigerung war an diesem Wochenende das erste Ziel. Und ja, der
erste Platz war der Traum.
556 Vereine mit über 25 700 Musikantinnen und Musikanten treten an
zwei Wochenenden zu diesem Wettstreit in Montreux an. Der Klasse
Harmonie 1 gehören 55 Vereine an.
Sie konkurrieren in drei Gruppen, in
drei Konzertsälen mit jeweils derselben Jury, derselben Akustik, heisst
mit denselben Voraussetzungen.
Ach ja, da war noch dieser Paradewettwerb, unabhängig vom Konzertwettstreit gewertet. Doch grundsätz-
alle nahmen es gelassen. «Konzentrieren wir uns auf das, was für uns
zählt.»
Im Car hatte Roger Russenberger
auch gesagt: «Ich bin relaxed. Den
riesigen Organisationsaufwand für
diese Teilnahme am Eidgenössischen
haben mir Veronika Suchentrunk
und Kurt Albert abgenommen. Niki
Wüthrich hat uns sehr gut vorbereitet.» Nun galt es für die 62 Stadtmusikanten, ihre beste Tagesform abzurufen.
Was angesichts der verhärteten
Fronten kaum zu erwarten war:
Oberwil-Lieli will diesem Prinzip
nun nachleben. Der Wille ist auf
beiden Seiten vorhanden, den
Graben zuzuschütten. Der Gemeinderat hat den Auftrag erhalten, bis
zur nächsten «Gmeind» eine
Lösung zur Asylfrage vorzulegen,
welcher auch diejenigen 48 Prozent
der Bevölkerung zustimmen
können, die bei der Abstimmung
am 1. Mai unterlegen waren. Alle
Achtung.
Bericht Seite 5
Bericht Seite 11
Sie haben eine hervorragende Bewertung ihrer zwei Konzertstücke abgeholt. Was werden ihre Konkurrenten schaffen?
lich Pflicht für alle teilnehmenden
Blasmusikvereine. Es sei denn, es
würde gerade schütten, wenn die
Stadtmusik um 16.06 Uhr am Start
der Strecke «Freddie Mercury» bei
der Place de la Marché aufgestellt
sein wird.
Im Car Richtung Montreux formulierte Präsident Roger Russenberger
seine Lust auf diesen Wettbewerb so:
«Ab halb drei sollte es schütten.
Dann könnten wir, statt zum Paradewettbewerb antreten zu müssen, den
Match Schweiz–Albanien verfolgen.»
Ungefähr eineinhalbmal hätten sie
die Parade geübt. Auf einem unebenen Weg im Industriegebiet Fischbacherstrasse. Ein Marschstück muss
zum festgelegten Endpunkt fertig gespielt sein. Wie viel die musikalische
Leistung und wie viel Synchronität
der Schritte sowie die Ausrichtung
der Musiker beim Ziel zählen bleibt
dahingestellt.
Die Stadtmusik trat mit Sorge um
die Instrumente und Uniformen an,
denn just in diesem Moment begann
es nach einer Trockenperiode wieder
zu regnen. 85,33 von möglichen 100
Punkten. Keine Glanzleistung. Doch
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Grosse Leistung gewürdigt
Bremgarter: Kanzler an «Gmeind» verabschiedet
Stadtammann Raymond Tellenbach ehrte den Stadtschreiber
und seinen Stellvertreter.
Es ist zwar eine etwas unglückliche
Situation für Stadtrat und Verwaltung. Doch wer möchte Michael Schär
einen Vorwurf machen, dass er die
tolle Chance beim Schopf packte und
Kanzler der Stadt Schwyz wird? Rolf
Küng geht nach 36 Jahren im Dienst
der Stadt in Pension. Im Anschluss an
die Abarbeitung der Traktanden der
Gemeindeversammlung würdigte
Stadtammannn Raymond Tellenbach
die beiden Schreiber ausführlich und
sehr warmherzig.
--gla
Bericht Seite 3
Bild: spr/Archiv
In diesem Jahr gibt es keine fliegenden Hände in Wohlen.
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Keine Party in Wohlen
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«Touch the Air» erhielt keine
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Eine Kette von unglücklichen
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einig. Nun
das Wohler
Umständen führt zur Absage
des «Touch the Air».
Im Festivalkalender war das «Touch
the Air» 2016 bereits aufgeführt. Und
der Denner verloste schon Tickets.
Ende Juli hätte es stattfinden sollen.
Doch die Veranstalter und die Ge-
nicht
Open
Air abgesagt.
Grundsätzlich
steht der GemeindeBlechschaden?
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Von links: Michael Schär, Raymond Tellenbach und Rolf Küng.
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