EINLADUNG Jedes Jahr werden in Deutschland immer noch 4.000 bis 10.000 Menschen mit fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) geboren. Die vermeidbare Ursache für diese geistigen und körperlichen Fehlentwicklungen ist Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. FASD fordert die Betroffenen und ihr Bezugssystem jeden Tag aufs Neue, oft bis an die Grenzen des Erträglichen. Nur das fundierte Wissen um FASD hilft, dann nicht zu resignieren, sondern immer wieder mit neuem Mut die Dinge anzugehen. Die 18. FASD Fachtagung trägt zum Aufbau und zur Vertiefung dieses Wissens bei. Die FASD Fachtagung richtet sich an alle Fachleute wie Ärzte, Hebammen, Therapeuten, Pädagogen, Sozialarbeiter, Richter, Anwälte sowie Freunde, Verwandte und Bezugspersonen, also an alle Personenkreise, die beruflich oder privat mit Ort der Tagung: in der Festung Marienberg, Würzburg Menschen mit FASD in Berührung kommen. Teilnahmegebühren An zwei Tagen werden Vorträge, Parallelvorträge und Person Parallel zur FASD Fachtagung präsentieren wir die "Begehbare Gebärmutter" des FASD-Netzwerkes Nordbayern ... ... und die Ausstellung. Tagung Einzeltag Einzelperson 160 € 100 € Elternpaare 260 € 160 € Mitglied Eltern (2 Pers.) 160 € 100 € Mitglied einzeln 100 € 60 € Studierende 100 € 60 € Schwerbehinderte 100 € 60 € Kinderbetreuung (pro Kind) 100 € 60 € moderierte Gesprächsrunden auf die verschiedenen Aspekte dieser Behinderung eingehen. Während der gesamten Tagung bieten wir eine Kinderbetreuung an. Ärztepunkte sind beantragt. Gefördert durch: inklusive Imbiss Stornierungen bis vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn sind kostenfrei, bis zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn fallen 50% der Teilnahmegebühren an, danach sind die vollen Teilnahmegebühren auch bei Nichtteilnahme zu entrichten. Veranstalter: FASD Deutschland e. V. Hügelweg 4 · 49809 Lingen Tel.: + 49 591 7106700 Fax: + 49 591 8003564 [email protected] aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages www.fasd-deutschland.de 18. FASD Fachtagung in Würzburg 23./24. September 2016 veranstaltet unter der Schirmherrschaft von Frau Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung Resignation - Motivation Das Leben mit und in Sorge für Menschen mit FASD ist für ihre Bezugspersonen nicht einfach. Der Alltag ist oft anstrengend, Routine muss jeden Tag neu eingeübt werden. Die ständigen Erklärungsnöte gegenüber der Umwelt sind so ermüdend. Manchmal hat man das Gefühl, von einer Riesenwelle erfasst und in eine Abwärtsspirale hineingezogen zu werden. Das Leben mit FASD kann man für uns Bezugspersonen am ehesten mit einer andauernden Achterbahnfahrt vergleichen. Mit viel Mühe und großer Anstrengung erklimmen wir einen Berg, doch oben angekommen bleibt keine Zeit zum Durchatmen und Ausruhen. Es geht gleich wieder rasant hinunter in ein tiefes Tal. Und wieder stehen wir vor einem neuen Berg, den es zu bezwingen gilt. Aber wir sind erschöpft, haben Zweifel, ob wir noch einmal diese Kraft aufbringen können. Wir stoßen an unsere Grenzen. Wir stehen in all unserer Hilflosigkeit vor dieser neuen Herausforderung, wir fühlen uns alleine und verzweifelt, wir fühlen uns ausgebrannt. Vielleicht geben wir auf, verlieren uns in Resignation. Aber dann schauen wir wieder auf unsere besonderen Menschen, sehen ihre guten Seiten. Sie überraschen uns immer wieder mit kleinen Momenten der Freude, mit Gesten, mit Blicken, mit einem Lächeln, mit kleinen Erfolgen im Alltag, die wir so nicht erwartet hatten. Diese besonderen Augenblicke lassen uns innehalten. • • • • Ein 11-jähriges Mädchen liest mühsam ein Rezept und möchte das dann auch gleich umsetzen. Ein junger Mann schreibt mit viel Mühe in krakeliger Kinderschrift einen liebevollen Weihnachtsgruß. Ein 14-jähriges Mädchen teilt mit seiner Mutter die Aufregung der ersten Verliebtheit. Ein kleiner Irrwisch, der oft nur Dummheiten im Kopf hat, trägt den älteren Damen in der Nachbarschaft die schweren Einkaufstaschen nach Hause. Programmübersicht • • • • • • • • • • Ein junger Erwachsener, der selbst im Wohnheim lebt und nicht viel Geld hat, kauft einem Obdachlosen etwas zu essen. Ein 13-jähriges Kind braucht plötzlich keine Windeln mehr für die Nacht. Ein junger Mann tröstet seine Mitbewohnerin im Wohnheim, indem er ihr seine Schokolade gibt. Ein junger Erwachsener mit schweren Depressionen kann mal wieder lachen. Ein Kind mit Schulproblemen bringt eine gute Note nach Hause. Ein Kommunionkind strahlt vor Freude an seinem großen Tag. Ein Mädchen, das sich oft kaum konzentrieren kann, ist beim Voltigieren hochkonzentriert und voller Freude. Ein junger Mann kauft von seinem wenigen Taschengeld Blumen zum Muttertag. Kinder haben den Mut, auf der Familienfreizeit vor so vielen Menschen zu musizieren. Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben besondere Erfolge im Sport. Diese kleinen, ganz persönlichen Glücksmomente im stressigen Alltag erlebt wohl jeder von uns. Sie zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht, lassen Tränen der Rührung fließen oder machen uns stolz. Es sind kostbare Momente, die wir tief in uns als Erinnerung bewahren müssen. In den dunklen Momenten der Verzweiflung und der Resignation sind sie das Licht, das uns neue Kraft gibt. Diese Erinnerungen sind unsere Motivation, immer wieder aufzustehen und auch den nächsten Berg zu erklimmen, egal, was uns an der Spitze erwartet. Uhrzeit Freitag, den 23. September 2016 Programm Referent 10.00 Uhr FASD kommt selten allein Dr. med. Dipl. Psych. Mirjam Landgraf Prof. Dr. August Huber 10.45 Uhr Kaffeepause 11.00 Uhr FASD im klinischen Alltag Prof. Dr. med. Frank Häßler 11.45 Uhr Kommunikation zwischen den Beteiligten Dr. Winfried Kösters, Journalist Programm Referent 9.15 Uhr Pharmakotherapie bei FASD 10.00 Uhr FASD eine Herausforderung für die Jugendhilfe Dr. med. Jochen Gehrmann Dipl. Psych. Klaus ter Horst 10.45 Uhr Kaffeepause 11.00 Uhr Entkoppelt vom System Dipl. Päd. Ines Fornacon Jens Elberfeld 12.15 Uhr Mittagspause 12.15 Uhr Mittagspause 13.30 Uhr Sozialrechtliche Sprechstunde Uhrzeit 9.00 Uhr Grußworte 9.00 Uhr Grußworte 9.15 Uhr Diagnostik der FASD nach der S3 Leitlinie Samstag, den 24. September 2016 Parallelvorträge ab 13.30 Uhr bis ca. 15.00 Uhr inklusive einer Kaffeepause Gila Schindler, Rechtsanwältin 14.30 Uhr Leibliche Mütter melden Dr. phil. Volker Barth, sich zu Wort Fachklinik Schehreuth moderierte Gesprächsrunde 1.Vortrag FASD und Schlaf Prof. Dr. med. Bernhard Schlüter 15.30 Uhr Kaffeepause 2.Vortrag FASD und Freizeitgestaltung J. Kullas, Dr. Barbara Wüst 3.Vortrag Hilfsmittel bei FASD Kerstin Held 4.Vortrag FASD und Schule Mathias Wagner-Uhl 16.00 Uhr Sprech-Stunde im SPZ 16.45 Uhr Murmelrunden 17.30 Uhr Ende Dr. med. Heike Hoff-Emden 15.00 Uhr Plenum Auswertung der Parallelvorträge 15.30 Uhr Leben mit FASD Dipl. Psych. Gela Becker, Peter MüllerTeamleiter Reha/SB Arbeitsagentur, Frau Irmgard Badura, Behindertenbeauftragte, Erwachsene mit FASD 16.30 Uhr Abschluss der Veranstaltung Ende Und so besiegen wir die Resignation, erleben immer wieder neue Motivation. Programmänderungen sind möglich
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