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MILICAVLAJKOVIC
-NachdemStudiumpromovieren?-
Durch meine bisherige akademische sowie berufliche Erfahrung konnte ich feststellen,
dass die Herausforderung etwas Neues zu lernen, mich immer gereizt hat. Daraus ergibt sich
für mich die Frage: warum nicht das Lernen zum Beruf machen? Dafür wäre Promotion der
nächste logische Schritt.
Die Frage ist von der Interesse her ganz einfach beantwortet – warum denn nicht?
Denken und Lernen über die Welt um mich herum habe ich immer genossen. Jedoch aus
praktischer Sicht ergeben sich viele Gründe zum Überlegen. Wo soll ich mich bewerben?
Welchem Thema soll ich etliche Monate meines Lebens widmen? Ich studiere schon so
lange – ist es für mich überhaupt möglich, so ein großes und langes Projekt, wie eine
Dissertation, durchzuziehen und immer noch Lebenskraft zu haben? Ist es den Selbstzweifel,
der immer mit dem Schreiben verbunden ist, wert? Parallel dazu soll ich auch Geld
verdienen – aber wie? Und gibt es neben der Dissertation noch Zeit dafür? Was mache ich
danach? Soll ich mich nach der Promotion dem akademischen Prekariat anschließen oder
lieber ein überqualifizierter Berufseinsteiger sein?
Demgegenüber stehen aber der Drang zum Lernen, die Welt zu verstehen, neue Texte
zu lesen, die das Licht auf sowohl alltägliche als auch obskure Phänomena werfen. Klar, man
kann das auch für sich selbst neben einer anderen beruflichen Tätigkeit machen, aber mit
Kollegen die Texte zu diskutieren, Meinungen auszutauschen, und irgendwann mal die
Gelegenheit zu bekommen, den anderen die Begeisterung für mein Thema zu vermitteln, ist
was mich antreibt. Die Vorstellung, sich so lange mit einer Problematik zu beschäftigen, bis
man alle Details kennt, fasziniert mich sehr. Aber die Angst davor verlässt mich auch nie.
Meine Zweifel sowie meine Begeisterung über die o.g. Anliegen in der Runde zu
diskutieren, mit den Leuten, die wahrscheinlich auch gleiche Gedanken teilen, ist der Grund,
warum ich mich für diesen Workshop bewerbe. Ich erhoffe mir praktische Details zu lernen,
kleine Übungen zu machen, meine (akademischen) Schwächen und Stärken genau
festzustellen – all das während ich versuche meine Masterarbeit zu bewältigen. Statt klare
Antworten auf meine Fragen erwarte ich vielmehr en détail die praktischen Anliegen sowie
Schwierigkeiten zu diskutieren. Dadurch erhoffe ich mir, nach diesem Workshop eine
fundierte und durchdachte Entscheidung über Promovieren treffen zu können.