Von Menschen und Vögeln Wie man ein ernstes Thema mit kindlicher Verspieltheit dem Publikum nahe bringen kann, zeigte die Theodor-Fliedner Schule Wiesbaden mit ihrem Stück „Guano oder die Odyssee der Vögel“. Die Vögel (selbstgestaltete Kostüme und imitierende Vogelstimmen) werden von der Gier des Menschen bedroht. Der Teamgeist der Darsteller ist während des Stückes, durch gemeinsamen Kampf gegen die Bedrohung des Menschen, spürbar. Auf ihrer Odyssee treffen die Vögel auf Menschen, die abseits der Zivilisation leben und ihnen ihre Definition des Lebens nahe bringen. Die Vögel versuchen, den Menschen von ihrem Friedensplan zu überzeugen, vertrauen ihnen und werden letztendlich von ihnen und einem ihrer Artgenossen verraten. Die Vogelschar nimmt ein dramatisches Ende, es bleibt nur Asche und Staub von ihr zurück. Jedoch bleibt durch ihr Fehlen auch eine Problematik für den Menschen zurück. Welche ihm später schwer zu schaffen macht und ihn selbst vom Aussterben bedroht. Die Besonderheit: es kommt zu einem dramatischen Ende, das keinem gewöhnlichen Happy End entspricht, welches aber zum selbstkritischen Nachdenken animiert. Nichtsdestotrotz wird die Leichtigkeit und Dynamik eines Vogelschwarms gut dargestellt und auch der Humor kam nicht zu knapp. „ Die Gruppe hat mit ihrem Stück den Ernst der Lage sehr gut rüber gebracht“, sagte der Schriftsteller des Stückes, der überraschenderweise zur Vorstellung erschien. Auch die Zuschauer gingen mit nachdenklichen Gesichtern nach Hause. Ob dieses Stück uns vor dem Unglück bewahren kann? Klara Lehmann 2 Ruckedigu. Ruckedigu. Blut ist im Schuh! Zu Beginn fragte sich jeder, ob diese Vorstellung von „Aschenputtel“ dem Original der Gebrüder Grimm ähnlich sein oder doch ganz anders interpretiert wird. Schon in den Vorbereitungen merkte man, dass jeder wusste, was er zu tun hatte, weshalb das große Chaos ausblieb. So wurden die Schauspieler und Schauspielerinnen von den Eltern geschminkt und wundervolle Kleider aus dem eigenen Schultheaterfundus verwendet, oder die Schüler und Schülerinnen brachten ihre eigenen Kleider mit. Selbst das Bühnenbild wurde schon im Vorfeld ausführlich besprochen, weshalb es kaum Verzögerungen durch den Auf- und Abbau gab. Obwohl diese Umbaupausen nur sehr kurz waren, wurden sie durch Musik ein wenig angenehmer gestaltet. Mit musikalischen Einlagen von Gesang und Tanz wurde das Stück lebendig. Unter den Zuschauern wurde vor allem der König als besonders lustig empfunden, da er jeden Satz wiederholte und die passende Mimik dazu machte. Die Lehrer der Kohlheckschule, Herr Drews und Frau Enders, haben sich an die Handlung des Originals gehalten, sodass auch die Stiefschwestern von Aschenputtel ihre Füße gekürzt haben und auch der Prinz dem Aschenputtel einen Heiratsantrag gemacht hat. Dieser wurde vom Publikum durch ein Raunen und Lachen begeistert entgegen genommen. Friederike Kornacker 3 Die Welt der Insekten Eigentlich führten die Bewohner des Grases ein ganz normales Leben. Zumindest im Taschenlampenmusical „Geschöpf der Nacht“ der Silberbachschule. Doch eines Tages kamen zwei Glühwürmchen des Weges, die obdachlos waren und mit den Insekten zusammen leben wollten. Die Marienkäfer, Bienen, Schmetterlinge, italienischen Insektenkinder und eine Schnecke lehnten dies ab. Aber das Allerschlimmste, was passieren konnte, war, dass Viktor Zackenbarsch ihr Sonnenlicht raubte. Die Insekten waren vollkommen ratlos und baten die Eltern um Hilfe. Sie sagten, dass sie Viktor nur besiegen könnten, wenn sie als Team zusammen arbeiten würden. Die Insekten marschierten zu Zackenbarschs Burg und besiegten diesen, indem sie ihn zum Lachen brachten. Am Ende gab es Gejubel und Geklatschte im Publikum. Samuel Naumann Wiesbaden im Kaufrausch Die Theater-AG der 4. Klassen der RobertSchumann-Schule brachte mit ihren selbst geschneiderten Kostümen aus alten Plastiktüten, dem minimalistischen, aber sehr ausdrucksstarken und klaren Bühnenbild und der ausgewogenen Mischung aus Schauspiel, Tanz und Performance ein bemerkenswertes und kurzweiliges Stück („Heute im Sonderangebot: Die Konkurrenz“) auf die Studio-Bühne. In Wiesbaden hat ein neues Kaufhaus aufgemacht, und das bedeutet natürlich für den anderen Mitbewerber auf dem Markt Konkurrenz. Also wird das neue Kaufhaus kurzerhand sabotiert und die neuen Kunden auf verschiedene Weise vergrault. Doch als es am Ende für alle Beteiligten zu einem Desaster wird, entscheidet man kollektiv, dass die Konkurrenz auch bedeutet, dass jede Partei sich besonders anstrengt und dies etwas Gutes ist. Taddeo Beilharz 4 Krieg der Sterne „Um die ersten sechs Filme der Star Wars-Saga am Stück zu sehen bräuchte man 13 Stunden und 6 Minuten.“ So steht es im Programmheft der diesjährigen Aufführung der Internatsschule Schloss Hansenberg, doch der Kurs Darstellendes Spiel der Stufe 11 fasst das Geschehen gekonnt und mit jeder Menge Humor in nur 70 Minuten zusammen. Aber auch die komplizierten Charaktere und Konstellationen der Filmreihe, die vielleicht doch nicht so klassische Heldenreise und der ewige Zwiespalt zwischen den Prequels und den älteren und für manche Fans einzig wahren Star Wars-Filmen werden mit einem Augenzwinkern hinterfragt. Den in den 2000er Jahren entstandenen Prequels widmeten die Schüler etwa 20 Minuten ihres Stückes, in denen sie eben diese erzählerisch zusammenfassten. Dabei waren alle Darsteller schlicht in Schwarz gekleidet und auch das Bühnenbild bestand nur aus einer weißen Leinwand im Hintergrund. Mit sorgsam ausgewählten Requisiten setzten die Schüler charakteristische Akzente, die sich in der zweiten Hälfte des Stückes „Möge die Macht mit uns sein – Star Wars und wir“, bei der Darstellung der Original-Teile als sehr hilfreich erwiesen, um bei den verschiedenen Rollen und den fliegenden Wechseln der Darsteller innerhalb der Szenen den Überblick zu behalten. Der Text setzte sich aus Original-Passagen der Filme, Zeilen aus klassischen Dramen wie „Ein Sommernachtstraum“ und selbst verfassten Monologen der Schüler zusammen. Dieser Abend hat Star Wars-Kennern interessante neue Aspekte der bekannten Filmreihe aufgezeigt und Star Wars-Neulingen auf eine humorvolle und kurzweilige Art und Weise das Thema näher gebracht. Taddeo Beilharz Wer schön sein will… „Leute, esst mehr Bananen !“ Priska Janssens Impressum: Redaktion: Taddeo Beilharz, Friederike Kornacker, Klara Lehmann, Samuel Naumann Leitung: Shirin Sojitrawalla Fotos: Sabine Mittermeier, Alexandra Sommer Layout: Beate Schmitz Satz: Doris Scheuerling Druck: Druck-Center-Rathaus
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