Die komplette Ausgabe der Grünen Basis als PDF - dieBasis

G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Zeitung von Grünen für Grüne
Liebe Freundinnen und Freunde,
INHALT
April 2013
F
rauen auf Platz 2
Grünes Aussteigerland Saarland
Seite 2
G
8 aus Sicht eines Schulleiters
Bertelsmann berät
Seite 3-4
G
8 aus Sicht einer Schülerin
Viel lernen, kaum Freizeit
Seite 4-5
Halbahreszeugnis für die Gemeinschaftsschule
Erste Schritte sind gemacht
O
Das Klimamärchen
Weltweite Erwärmung: Fakten
gegen Mythen
Seite 8-9
I
nterview
mit Björn del Tongo vom Verein
Wiwo
Seite 10-12
Seite 13
Strompreis paradox
Aktueller Strompreis spiegelt Politikversagen wider
Seite 14
R
ekordjahr für Solaranlagen
Erneute Reform des EEG lassen
Branche um Projekte fürchten
Seite 15
Unser schönes Saarland
Ein Tag im Dreiländereck
Impressum
Dr. Gerold Fischer
Susanne Jung
Gabriele Jung
Seite 5-6
ffener Brief an den Landesvorstand
Seite 7
Ist doch nur ein Scheärz
Martina Fischer, Friedhelm
Chlopek, Tim Feyerabend,
Roland Fecht
Dörte Sturm
Eckhard Dewes
I. Kuh
Christian Bersin
Christian Bersin
Eckhard Dewes
Seite 16
Seite 17
seit unserer ersten Ausgabe der GRÜNEN
BASIS ist einige Zeit vergangen. Rückblickend waren wir alle, die an der Idee und
Umsetzung der GRÜNEN BASIS beteiligt
waren, überrascht von dem großen Interesse und Zuspruch. Natürlich gab es auch
genug kritische Stimmen, denen wir gerade im Saarland immer offen gegenüberstehen.
Die Resonanz auf die Erstausgabe zeigte außerdem, dass sich die
GRÜNE BASIS insgesamt als Informations- und Meinungsforum
etabliert, welches sich schwerpunktmäßig auf überregionale
Themen ausrichtet. Zwar berichten wir weiterhin ausschnittweise über das aktuelle politische Geschehen der Grünen im
Saarland wie beispielsweise gleich im ersten Artikel, der die
Listenplatz-Aufstellung der Saar-Grünen zur anstehenden Bundestagswahl auf den Prüfstand stellt, sowie in der Rubrik „Offener Brief“. Unsere I. Kuh hat ebenfalls wieder Unglaubliches
an der Saar erlebt und die Fotoseite „Unser schönes Saarland“
bleibt, wie versprochen, fester Bestandteil. Aber gerade durch
unseren Fokus auf das Internet als Veröffentlichungsplattform
ist es nicht verwunderlich, dass Meldungen aus den einzelnen
Ortsverbänden in den Hintergrund rücken.
Das ist ein Erfahrungswert, der sich bei der zweiten Ausgabe im
Inhalt widerspiegelt. Die Kurzmeldungen aus den OVs sowie die
Tipps und Termine diesbezüglich haben wir aus dem Programm
genommen. Dafür gibt es umso mehr Hintergrundberichte und
einen Themenschwerpunkt „G8 und die Gemeinschaftsschule“.
Danken möchte ich an dieser Stelle allen, die uns Beiträge geschickt haben und so für das Gelingen einer zweiten Ausgabe
der GRÜNEN BASIS gesorgt haben. Und natürlich ein herzliches
Dankeschön an unsere Leserinnen und Leser.
Wir von der GRÜNE BASIS hoffen, auch für die nächste Ausgabe
wieder viele Beiträge von euch veröffentlichen zu können.
Und jetzt viel Spaß beim Lesen unserer zweiten Ausgabe!
Euer
Friedhelm Chlopek
www.gruene-basis.de
2
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Frauen auf Platz 2
Grünes Aussteigerland Saarland
von Martina Fischer, Friedhelm Chlopek und Tim Feyerabend
Als die Grünen in den Bundestag einzogen, hielt die Abgeordnete der Grünen Waltraud Schoppe am 5. Mai 1983
im Bundestag eine bis heute legendäre Rede. Sie forderte
als erste öffentlich, Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe zu stellen, prangerte den Sexismus im deutschen Bundestag an und verlangte eine echte Gleichberechtigung
von Mann und Frau.
Kann sich eine Gesellschaft hin zum besseren wenden?
Wenn wir uns das Beispiel der Gleichstellung von Mann
und Frau ansehen, lautet die Antwort zweifellos: Ja, wenn
die Betroffenen selbst am Prozess beteiligt werden. Konkret heißt das, dass die Frauen originär mitbestimmen,
wie es mit dem Prozess weitergeht.
Kommt da noch was oder war es das mit den Frauen?
In acht Jahren Kanzlerschaft brachte Angela Merkel das
Thema Gleichstellung der Frau nicht voran. Das jüngste
Beispiel: Um eine Abstimmungsniederlage im Bundestag
über ein Gesetzesvorschlag zur verbindlichen Frauenquote zu verhindern, nimmt Frau Merkel schnell noch eine
30-Prozent-Quote ins CDU-Wahlprogramm auf, die sage
und schreibe ab 2020 gelten soll. Weit genug in der Zukunft also, um ja nicht selbst noch aktiv in die Umsetzung
involviert zu werden. Hauptsache die Koalition hält und
rebellierende Frauen sind wieder auf gleicher Linie. Spätestens an dieser Stelle stellt sich die Frage: Kommt da
noch was oder war es das mit den Frauen?
Manchmal könnte man meinen, selbst bei den progressiven politischen Kräften sei das Thema abgemeldet. Man
erklärt sich für postgender und schaut an der Wirklichkeit
vorbei. Aber wie ist das bei den GRÜNEN?
In § 11 Absatz 5, Satz 1 der Bundessatzung heißt es:
„Wahllisten sind grundsätzlich alternierend mit Frauen
und Männern zu besetzen, wobei den Frauen die ungeraden Plätze zur Verfügung stehen (Mindestparität).“
Solche klaren Aussagen sucht man in anderen Parteiprogrammen vergeblich.
Halten sich Die Grünen auch daran? Ein Blick auf die folgenden Listenaufstellung der einzelnen Bundesländer
von Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl 2009
zeigt: Im Großen und Ganzen ja.Das Saarland verstieß als
einziges Bundesland gegen die Bundessatzung und setzte
auf Platz 1 der Liste zur Wahl für den deutschen Bundestag 2009 einen Mann. Von 16 Bundesländern haben 14
Bundesländer auf den Listenplatz 1 eine Frau gesetzt, bei
einem Bundesland blieb der Listenplatz 1 unbesetzt. Anscheinend besteht bei den Grünen an der Saar hier noch
erheblicher Nachholbedarf.
Schleswig Holstein:
Nestle, Ingrid
Notz von, Dr. Konstantin
Mecklenburg Vorpommern:
(Platz 1 blieb unbesetzt)
Terpe, Dr. Harald
Hamburg:
Sager, Krista
Sarrazin, Manuel
Niedersachsen:
Pothmer, Brigitte
Trittin, Jürgen
Bremen:
Beck, Marieluise
Möhle, Klaus-Dieter Alfred
August
Brandenburg:
Behm, Cornelia
Raschke, Benjamin
Sachsen-Anhalt:
Kurth, Undine
Erdmenger, Christoph
Berlin
Künast, Renate
Wieland, Wolfgang
Nordrhein-Westfalen:
Höhn, Bärbel
Beck, Volker
Sachsen:
Lazar, Monika
Kühn, Stephan
Hessen:
Hinz, Priska
Nouripour, Omid
Thüringen:
Göring-Eckardt, Katrin
Lauinger, Dieter
Rheinland-Pfalz:
Höfken-Deipenbrock, Ulrike
Winkler, Josef Philip
Bayern:
Roth, Claudia
Fell, Hans-Josef
Baden-Württemberg:
Andreae, Kerstin
Kuhn, Fritz
Saarland:
Tressel, Markus
Burkart, Karin
Es gibt nur einen Ausreißer: Das Saarland
Was die saarländischen Grünen jetzt brauchen, sind Aufrufe: Wetzt die Scharte aus, nutzt die Chance 2013 und
wählt auf den Listenplatz 1 eine Frau! Traut euch was zu,
ihr Frauen bei den Saargrünen! Stellt euch in die erste Reihe, seid Vorbilder!
Prominente Kandidatinnen gibt es genug im Saarland.
Frauen, die gezeigt haben, dass sie sich durchsetzen können. Man erinnere sich nur an die Wahlen zur Landesvorsitzenden oder an die Wahlen im OV-Mitte. Wir brauchen
couragierte Frauen wie Waltraut Schoppe, damit der Prozess der Gleichstellung von Frauen nicht ins Stocken gerät.
3
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Bertelsmann berät
Der Brandstifter ruft die Feuerwehr
von Dr. Gerold Fischer
Dr. Fischer war von 1998 bis zu seinem Ruhestand Anfang 2012 Leiter des Völklinger Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums.
G8 und Bertelsmann, wie passt das zusammen? Zunächst
muss man wissen, dass mehrere umstrittene Reformen
der letzten Zeit aus einer einzigen Ideenschmiede stammen, nämlich der Bertelsmann Stiftung. Das Steuersparmodell der Familie Mohn ist keinesfalls so gemeinnützig,
wie mancher glaubt. Da bei einen Erbfall im Konzern mehrere Milliarden Mark eingespart wurden, können mit diesem Geld unter anderem Studien erstellt werden, die die
Politik in eine bestimmte Richtung bringen sollen. Jeder,
der weiß, welche Ziele die Stiftung verfolgt und welche
Methoden sie wählt, wird den regelmäßig neu veröffentlichten Studien der Bertelsmann Stiftung mit Skepsis begegnen. Die Politik allerdings ist vielen Studienergebnissen der Bertelsmann Stiftung gefolgt, wie beispielsweise
beim Bologna-Prozess, bei Hartz 4, das demnach eigentlich Bertelsmann 4 heißen müsste, bei die Privatisierung
von öffentlichem Eigentum und nicht zuletzt beim 8-jährigen Gymnasium.
Foto: pixabay.com
Als Schulleiter hatte ich die traurige Gelegenheit, diesen
„Reformprozess“ des G8 umsetzen zu dürfen. Bis dahin
hätte ich niemals geglaubt, dass ausgerechnet eine CDURegierung diese Änderung einführen würde,
denn eine Verkürzung
der Schulzeit setzt eigentlich eine Verlängerung der täglichen
Schulverweildauer voraus. Darauf war das
gymnasiale
System
überhaupt nicht vorbereitet. Dabei hätte
G8 bei einer Einführung von echten Ganztagsschulen sogar ein Erfolgsmodell werden können. Doch man wählte
den billigen Weg. Außerdem wurde nicht bedacht, dass
damit innerhalb weniger Jahre schon die zweite Schulzeitverkürzung erfolgte. Die Einführung des freien Samstags
hatte nämlich bereits ebenfalls die Schulzeit deutlich verkürzt.
Bildungsministerium erfuhr von Reform der aus Zeitung
Erschwerend kam hinzu, dass die G8-Reform nicht vorbereitet wurde. Beschlossen wurde sie in einer Nacht- und
Nebelaktion der neuen CDU-Regierung im Jahr 1999. Laut
Wahlprogramm der Partei sollte die Reform des Gymnasiums anders erfolgen, nämlich mit einer Gymnasialzeit
von achteinhalb Jahren, wie es in Rheinland-Pfalz der Fall
war. Doch laut Regierungserklärung war plötzlich von der
Einführung des G8 die Rede. Wie kurzentschlossen und
undurchsichtig das Ganze erfolgte, erkennt man auch da-
ran, dass die Gymnasialabteilung im Bildungsministerium
erst aus der Zeitung von der Reform erfuhr. Die Argumente für die G8-Reform erschöpften sich in einem Vergleich,
der feststellte, dass international Jugendliche früher zum
Studium kämen als in Deutschland. Dabei sah man über
die Einzelheiten der jeweiligen Schulsysteme großzügig
hinweg. Auf die Belange der Schülerinnen und Schüler
wurde mit keinem Wort eingegangen. Es wurde lediglich
behauptet, dass das neunjährige Gymnasium den jungen
Leuten ein Jahr ihrer Jugend wegnehmen würde. Dabei
ist das Gegenteil ist der Fall: Die Schulzeit ist für die Schülerinnen und Schüler deutlich belastender geworden. Es
wurden Jahr für Jahr kurzfristig neue Lehrpläne erstellt,
die aus Zeitmangel weder vorbereitet noch – aufgrund
der notwendigen Vorbereitung des nächsten Jahres –
nachbereitet werden konnten. Andere Bundesländer folgten blind. Sie erkundigten sich nicht bei den Schulen, die
die Misere vor Ort bearbeiten mussten, sondern bei den
Ministerien, die natürlich Erfolgsmeldungen lieferten.
Vielfalt der Angebote an Schulen ging verloren
Aber wie lief die Einführung in der Praxis ab? Vorhersehbar. In den ersten beiden Jahren merkte man in den
Schulen noch keine große Veränderung, da alle Stunden
innerhalb des Vormittags lagen. Im dritten Jahr musste
der „Nachmittagsunterricht“ eingerichtet werden, auf
den die Schulen überhaupt nicht vorbereitet waren. Statt
nun die Chance zu nutzen, endlich die Gymnasien für den
Ganztag fit zu machen, hielt sich das Ministerium aus der
konkreten Ausgestaltung an den Schulen heraus. Und so
kam es, wie es kommen musste: Die Schulen verlängerten
einfach an zwei Tagen in der Woche den Vormittagsunterricht um jeweils eine Stunde. So merkte man erneut
fast keinen Unterschied. Doch während bereits vorher
die sechste Schulstunde oft nicht sehr effektiv war, kam
nun noch eine ineffektive 7. Stunde hinzu. An dieser Stelle
merkte man bereits, dass die Vielfalt der sonstigen Angebote an den Schulen unter diesen zusätzlichen Stunden zu
leiden hatte. Die Schülerinnen und Schüler hatten wegen
der höheren Belastungen weniger Zeit. Außerdem waren die Stunden, in denen vorher Arbeitsgemeinschaften
stattfinden konnten, bereits mit Pflichtunterricht belegt.
Nach zwei Jahren kamen weitere zwei Stunden hinzu.
Den bereits gesammelten „Erfahrungen“ folgend, wurde
dieses zusätzliche Pensum ebenfalls in die 7. Stunde gequetscht. Als die Klassenstufe 9 fertig war, merkte man
plötzlich, dass ein Jahr fehlte. Leider zu spät. Die 10.
Klasse wurde zum Zwitter: Abschluss der Mittelstufe und
gleichzeitig Beginn der Oberstufe. Die Schülerinnen und
Schüler waren plötzlich in der Oberstufe und wussten
4
G R Ü N E BA S I S
nicht, wie ihnen geschah. Ohne die Vorbereitungen, von
denen vorhergehenden Schülergenerationen profitieren
konnten, mussten sie sich den Anforderungen der gymnasialen Oberstufe stellen.
Keine Rücksicht auf Entwicklungsprozess
Nach einiger Zeit wurde die Oberstufe erneut reformiert.
Nun wurden plötzlich genau die Hauptfächer wieder
wichtig, denen man in den Schuljahren zuvor die Stunden gekürzt hatte. Hier rächte sich, dass das Ganze nicht
durchdacht war, denn auf den Entwicklungsprozess der
Schülerinnen und Schüler wurde bei der Reform keinerlei
Rücksicht genommen.
Das heißt im Detail: Wenn Kinder mit zehn Jahren auf das
Gymnasium kommen, sind sie eifrig und wissbegierig.
Zwei Jahre später beginnt die Pubertät und das schulische
Zusammenleben wird schwieriger. Im Laufe der 10. Klasse
normalisiert sich alles wieder und die jungen Erwachsenen kommen in die Oberstufe. Doch genau dieser Prozess ist durcheinandergekommen. Von Deutschlehrern
habe ich erfahren, dass manche Lektüre, die früher in der
Einführungsphase der Oberstufe, also damals in der 11.
Klasse, problemlos gelesen werden konnte, nun in der
10. Klasse nicht mehr funktionierte. Das liegt nicht daran,
dass die Schülerinnen und Schüler dümmer sind als früher, aber es fehlt ihnen schlicht ein Jahr Reifezeit.
Nr. 1 I 2013
Man kann nicht sagen, dass G8 gar nicht funktionieren
würde. Irgendwie hat man sich arrangiert. Es wäre zwar
ein Leichtes gewesen zu zeigen, dass das 8-jährige Gymnasium nicht funktioniert. Aber das wäre zu Lasten der
Schülerinnen und Schüler gegangen. Also haben auch die
Gegner der Reform daran gearbeitet, möglichst vielen
Schülerinnen und Schülern eine erfolgreiche Schullaufbahn am Gymnasium zu ermöglichen. Und letztendlich
ist eine Rückkehr zum alten System leider auch nicht so
einfach möglich.
Foto: Lara Laubach
Verwundert bin ich allerdings, wenn ich nach all meinen
Erfahrungen mit G8 eine Studie der Bertelsmann Stiftung
lese, in der bemängelt wird, wie wenig durchlässig unser
Schulsystem ist. Denn die Reform war ja gerade darauf
angelegt. Aber manchmal ruft eben der Brandstifter die
Feuerwehr.
G8 aus Sicht einer Schülerin:
Viel lernen, kaum Freizeit
von Susanne Jung
Susanne Jung ist 15 Jahre alt und besucht die 10. Klasse des Gymnasiums am Krebsberg in Neunkirchen.
„Das achtjährige Gymnasium
im Saarland. Kürzere Schulzeit
– bessere Chancen.“ Aber was
bedeutet das eigentlich wirklich für die Schüler, die ihre
gesamte Jugend damit leben
müssen? Der Weg zum Abitur
war vermutlich noch nie leicht
und als Schülerin der zehnten
Klasse eines Gymnasiums im
Foto: Lara Laubach
Saarland kann ich mit gutem
Gewissen sagen: G8 ist machbar. Wir leben täglich mit
diesem Schulsystem und haben keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. G8 ist für uns normal geworden.
Konkret bedeutet das für Schüler und Schülerinnen der
zehnten Klasse 32 bis 34 Wochenstunden, jede Menge
Unterricht am Nachmittag und etwa 17 reguläre Arbeiten pro Halbjahr. Hinzu kommen unangekündigte Abfragen und Tests. Um diese Flut an Prüfungen zu überstehen, müssen viele Schülerinnen und Schüler Nachhilfe
nehmen. Und das keineswegs nur in der Oberstufe. Auch
Schüler der Unterstufe brauchen neben der Schule diese
zusätzlichen Übungsstunden.
Für mich persönlich war das erste Halbjahr der fünften
Klasse schrecklich. Plötzlich hat man einen unübersichtlichen Stundenplan, befindet sich in einem riesigen Gebäude, in dem man sich zu Anfang bei jedem Saalwechsel
verirrt und steht vor ganzen Seiten voller Hausaufgaben.
Meine Situation verbesserte sich allerdings innerhalb kürzester Zeit, weil ich neue Freunde fand und sich in meiner
Klasse ein extrem guter Zusammenhalt entwickelte. Wir
helfen uns letztlich einfach gegenseitig, wann immer es
von Nöten ist.
Als gute Schülerin kann ich mich bis heute nicht über meine Noten beschweren, aber der Preis ist hoch. Bei bis zu
drei Arbeiten in der Woche ist es nicht ungewöhnlich, bis
in den Abend hinein zu lernen. Freizeit existiert in dieser
Zeit praktisch nicht mehr. Jetzt, zum Halbjahreswechsel,
kann man sich dagegen wirklich nicht beschweren. Arbeiten stehen erst wieder im Februar an und die Hausaufgaben halten sich in Grenzen.
5
G R Ü N E BA S I S
In der relativen Ruhe dieser Zeit muss man sich dann
Gedanken machen, welche Fächer man in der Oberstufe
belegen möchte. Und plötzlich steht man als 15-Jährige
vor der erschreckenden Erkenntnis, dass man in gut zwei
Jahren Abitur machen soll. Eine Unmenge an Regeln und
Vorschriften sind zu beachten, von denen man nahezu
erschlagen wird und die die Wahlmöglichkeiten extrem
einschränken. Ich habe Glück, die Fächerkombination, die
ich wählen will, ist gut machbar. Allerdings komme ich damit auf 36 Stunden statt auf die Mindeststundenzahl von
34 Wochenstunden und das nur aus einem Grund: Fächer
wie Sport und Religion dürfen nicht abgewählt werden.
In meinen Augen ehrlich gesagt kompletter Schwachsinn.
In diesen Zeiten ist man für Lehrer, die einem Mut ma-
Nr. 1 I 2013
chen, einem ihre ehrliche Einschätzung mit auf den Weg
geben und einem die Wahlmöglichkeiten immer wieder
erklären, wirklich dankbar.
Ob mir G8 vielleicht irgendwann wirklich von Vorteil
sein wird, weiß ich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ich
auch die nächsten beiden Jahre schaffen werde.
Foto: pixabay.com
Halbjahreszeugnis für die Gemeinschaftsschule
Erste Schritte sind gemacht - Umstrukturierung braucht Zeit
von Gabriele Jung
Gabriele Jung ist Lehrerin an der Gesamtschule Schiffweiler.
Am 25. Februar erhielten die ersten Schülerinnen und
Schüler der Gemeinschaftsschule (GemS) ihre Zeugnisse.
Grund genug, der von den Grünen durchgesetzten
Scåhulform ebenfalls ein Halbjahreszeugnis auszustellen.
Betrachten wir für diese Leistungsbemessung zunächst das
Fach „Lernen lernen“, das verbindlich auf der Stundentafel
der GemS steht. Jede Schülerin und jeder Schüler lernt
in einer Stunde pro Woche, wie er seinen Arbeitsplatz
einzurichten hat, welche Lernrhythmen zu seinem Typ
passen, wie Hausaufgaben strukturiert erledigt werden
können und vieles mehr. Der Kompetenzerwerb in diesem
Unterrichtsfach
ist
Grundlage für die
richtige Organisation
des
Schülers
hinsichtlich
aller
anderen Fächer und
bildet somit eine
wesentliche Grundlage
für
die
tägliche
Arbeit in der Schule
und auch Zuhause.
Ein
„Schmankerl“
ist, dass die Kinder
sich in diesem Fach
nicht
um
Noten
Gedanken
machen
müssen,
sondern
vielmehr einfach den
Selbstzweck
dieses
Faches kennen und
schätzen lernen. Eine
Leistungsbewertung
Foto: Friedhelm Chlopek
für dieses Fach gibt es
auf dem Zeugnis nicht, es ist Zweck zum Selbstzweck –
Pädagogik pur.
Fazit für das Fach „Lernen lernen“: Note sehr gut.
Kompetenzorientierter Lehrplan
Die Fächer Deutsch und Mathematik werden nicht
mehr fünfstündig unterrichtet, sondern nur noch vier
Stunden pro Woche. Dies wird von den Kolleginnen
und Kollegen in der Schule kontrovers diskutiert. Ein
Nachteil wird darin gesehen, dass – besonders vor
dem Hintergrund der Rhythmisierung – die Kinder nur
noch zwei Mal pro Woche in diesem Fach unterrichtet
werden. Dagegen steht, dass mithilfe der erworbenen
Kompetenzen im Fach „Lernen lernen“ und dem
ebenfalls kompetenzorientierten Lehrplan der Fächer die
Schüler täglich an binnendifferenzierten Hausaufgaben
selbstständig arbeiten können.
Meine
eigene
Erfahrung
zeigt, dass die Schülerinnen
mit Freude an Pflicht- und
Wahlaufgaben in den fünften
Klassen arbeiten und der
eigenverantwortliche Umgang
mit den anvertrauten Aufgaben
das Selbstbewusstsein des
Einzelnen stärkt.
Erfreulich in diesem Zusammenhang ist, dass die Anzahl
der vorgeschriebenen Klassenarbeiten von sechs auf fünf
reduziert wurde und zudem eine „Klassenarbeit“ auf einer
anderen Grundlage der Leistungsbeurteilung getroffen
werden muss als in der Abfrage in schriftlicher Form. Hier
haben wir natürlich die Möglichkeit, die von der aktuellen
Pädagogik geforderte Kommunikation des Faches
6
G R Ü N E BA S I S
Mathematik zu fördern und alternative Möglichkeiten der
Leistungsbeurteilung zugrunde zu legen.
Auch im Fach Deutsch muss die Kompetenzorientierung
zwangsläufig in den Mittelpunkt des Arbeitens
gestellt werden, da der „Stoffplan“ vergangener
Jahrzehnte nach der vorgegebenen Stundentafel
nicht zu leisten ist. Schwächen in der Rechtschreibung
oder auch der Grammatik können durch geschicktes
Vernetzen mit anderen Fächern angegangen werden.
Kompetenzorientierung ist der Stoffvermittlung übergeordnet.
Umstrukturierung braucht Zeit
Bleibt abzuwarten, wie sich der kompetenzorientierte
Unterricht in den Folgejahren entwickeln wird. Dies ist im
Wesentlichen abhängig von der Akzeptanz der Lehrkräfte,
die durch geeignete Fortbildungen und genügend Zeit für
Austausch und Vernetzung mit den Wegen und Zielen
vertraut gemacht werden müssen.
Und hier sehe ich ein großen
Problem: Der Sparzwang des
Landes lässt keinen Spielraum zu
hinsichtlich des Faktors „Zeit“. Aber
die Gemeinschaftsschule und ihre
Lehrer brauchen Zeit, um intensiv
an Fortbildungen teilzuneh-men.
Sie benötigen Zeit für Absprachen,
Bild: Lara Laubach
Unterrichtsumstrukturierungen
und
natürlich
für
eine
entsprechende Evaluation. An dieser Stelle muss die
Landesregierung umlenken.
Fazit für den kompetenzorientierten Lehrplan:
Gesamtnote befriedigend
Begründung: Die Idee ist pädagogisch absolut sinnvoll
und liefert den Weg für die Zukunft. Die Problematik ist
der Zeitmangel für Umstrukturierungen vor Ort.
um Kind zu sein. Der Unterricht endet um 13 Uhr, es bleibt
nach den Hausaufgaben Zeit für Freunde - sofern diese
nicht das Gymnasium besuchen und daher leider keine
Zeit zum Spielen haben. Die Kinder und Jugendlichen
haben Zeit, Erfahrungen zu machen, die im späteren
Leben der Orientierung in der Gesellschaft dienen.
Der Weg ist das Ziel
Und woher nehmen die
Lehrerinnen und Lehrer
der GemS die Motivation
für die pädagogische
Arbeit? Nun, das liegt klar
auf der Hand. Die GemS
kann nicht sagen: Schüler x
bringt keine Leistung, dann
muss er eben gehen. Die
GemS muss sich mit den
Foto: Lara Laubach
Problemen des Schülers
auseinandersetzen, denn der Schüler ist und bleibt
Schüler dieser Schule. Daher gibt es ein großes Input an
Gesprächen mit Eltern, Schoolworkern, Schulpsychologen
und den Förderschullehrern.
Man profitiert von der Mediation und der Zusammenarbeit
mit den Mitarbeitern von sozialen Einrichtungen und
weiteren Bezugspersonen und –gruppen. Auf diese
Weise werden die Möglichkeiten und das Potential
eines Kindes gefördert und gefordert. An dieser Stelle
fallen die mir die Worte eines Schülers ein, der sich
trotz Gymnasialempfehlung gegen den Besuch eines
Gymnasiums entschieden hatte: „Ich sitze hier in einer
Klasse, die alle Schichten der Gesellschaft spiegelt. Also
wie im richtigen Leben. Und das ist gut so.“
Zum Halbjahreszeugnis der Gemeinschaftsschule
bleibt festzuhalten: Der Weg ist das Ziel, nämlich
kompetenzorientiertes Lernen mithilfe moderner
Pädagogik. Wir haben die ersten Schritte gemacht und
müssen den Weg weiter mit Bedacht fortsetzen.
Effizient vernetzt sind in der neuen Schulform die
Fächer Geschichte, Sozialkunde und Erdkunde, die
integrativ kombiniert als ausgewiesenes Fach GW
(Gesellschaftswissenschaft)
unterrichtet werden.
Gleiches gilt für die Fächer Physik, Chemie und Biologie,
die als integratives Fach NW (Naturwissenschaften)
unterrichtet werden.
Fazit für die Fächer GW und NW:
Gesamtnote sehr gut
Bei aller „Notenvergabe“ der Leistungen sollte die
Pädagogik nicht vergessen werden. Worin unterscheidet
sich die GemS von der zweiten Säule, also dem
Gymnasiums?
Für die Schülerinnen und Schüler des GemS liegt der
Unterschied vor allem in dem zusätzlichen Jahr, das sie
benötigen, um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen.
Das bedeutet, dass diese Kinder ein Mehr an Zeit haben,
Nr. 1 I 2013
Foto: Lara Laubach
7
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Offener Brief an den Landesvorstand
von Roland Fecht
Lieber Landesvorstand,
der Westen von Saarbrücken wurde in den vergangen Jahren vom saarländischen Landesverband meist vernachlässigt. Anscheinend weil es dort nichts zu holen gibt – außer
viel politischer Arbeit und wenigen Wählerstimmen. So
liegt Saarbrücken-West mit seinen zehn bis fünfzehn Mitgliedern abseits und vergessen von Saarbrücken-Mitte,
das für viele Grüne und den Landesvorstand das Zentrum
grüner Welten und Grabeånkämpfe ist.
Die erstaunten Wählerinnen und Wähler und viele bündnisgrüne Mitglieder schütteln derzeit nur noch den Kopf
über die Hahnenkämpfe bei den Saar-Grünen. Sie fragen
sich, ob es zur Verbreitung inhaltlich grüner Politik nicht
besser wäre, die Gräben zu verlassen und aufeinander
zuzugehen, um miteinander zu diskutieren und argumentieren. Zumal es keine Sieger gibt oder geben wird, da
letztlich die Wählerinnen und Wähler entscheiden. Und
denen gefällt ganz und gar nicht, was sie dort geboten bekommen. Dabei sehen sie noch lange nicht alles.
Ein Beispiel aus unserem OV-West: Die Landesgeschäftsstelle gab uns drei neue Mitgliederanträge. Der Vorstand
Grafik: Friedhelm Chlopek
hat sich zunächst gefreut. Drei neue Mitglieder, das ist
doch schön. Natürlich haben wir sie zu unserer Ortsversammlung eingeladen. Insgesamt drei Mal, leider vergebens. Keiner der drei Neuen kam. Wir können aber niemanden aufnehmen, den wir nicht kennen.
Die neuen Mitglieder wurden schließlich per Beschluss
des Landesvorstandes aufgenommen. Sie sind nun also
im OV Saarbrücken-West eingetragen, gesehen hat sie
allerdings noch keiner. Ein paar Monate später: Zwei der
drei unbekannten, neuen Mitglieder von OV-West wechselten inzwischen die Fronten in das umkämpfte Revier
Saarbrücken-Mitte. Dafür bekommt der Westen wieder
drei neue Mitglieder, die aber auch keiner kennt.
Man möchte dem Landesvorstand gerne klarmachen: So
geht das nicht. Übrigens, wie war das bei den freien Wählern? Da ist ein kompletter Landesvorstand wegen der
gleichen Methode seines Bundesvorsitzenden zurückgetreten.
Herzliche Grüße
euer Roland Fecht
8
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Das Klimamärchen
Weltweite Erwärmung: Fakten gegen Mythen
von Dörte Sturm
Dass das Klima sich erwärmt, ist wissenschaftlich unbestreitbar. Ebenso unstrittig ist, dass die weltweite Erwärmung in Zusammenhang mit den Treibhausgasen steht.
Doch je fundierter die Zusammenhänge belegt werden,
desto mehr pseudowissenschaftliche Studien kursieren in
den Medien, die – oftmals spektakulär inszeniert – das
Herbeisehnen eines baldigen Weltuntergangs zu befriedigen scheinen. Derartige Erklärungsmodelle versuchen auf
arglistige Weise unser rationales Denken zu manipulieren.
2005 sorgte ein Aufsatz des britischen Ozeanographen
Harry Bryden für Aufsehen, der eine starke Abschwächung
des Golfstroms postulierte. Messungen des Golfstroms
im Bereich der Labradorsee und östlich der Karibik unter
Federführung des Kieler IFM Geomar konnten Brydens
Schlussfolgerungen jedoch nicht unterstützen.
Die Geschichte vom Einfrieren der atlantischen Heizung
Doch egal ob RTL oder ARD, die Medien verkünden immer wieder aufs Neue, dass dem Golfstrom durch die
Klimaerwärmung im Atlantik zeitnah die Puste ausgeht.
Schließlich lässt sich mit menschlichen Ängsten gut Quote machen und auch sonst viel Geld verdienen. Und eins
ist klar: Wenn die Heizung ausfällt, wird es
kalt. Und dann auch
noch wegen der Klimaerwärmung. Da wir
Mitteleuropäer mehr
Angst vor dem Erfrieren als vor dem VerFoto: Friedhelm Chlopek
dursten in den Genen
mitbringen, unterstützt das Geophysikalische Potsdamer
Institut für Klimatologie jene Studie, die den atlantischen
Golfstrom, sprich unsere Heizung, einfrieren lässt. Und
siehe da: Das Einfrieren der atlantischen Heizung hat soviel Aufmerksamkeit erregt, dass wissenschaftliche Preise
folgten und der Leiter des Instituts zum Klimaberater von
Frau Merkel aufstieg.
Das Erfolgsrezept: Die Potsdamer Wissenschaftler füttern
den Klimacomputer solange mit den einschlägigen Daten,
bis unsere Heizung, der Golfstrom, versiegt. Es ist eben
alles nur eine Frage der Dateneingabe eines Computers.
Doch warum versiegt im Potsdamer Institut ausgerechnet
der warme Golfstrom im Atlantik und nicht der warme
Alaskastrom im Pazifik? Ganz einfach: Mit dem atlantischen Weltuntergangsszenario erreiche ich die Ängste
von über 500 Millionen Europäern. Mit einer pazifischen
Apokalypse nur die wenigen Küstenbewohner Kanadas,
Alaskas und den Aleuten.
Weltweite Erwärmung ist seit 1979 nachweisbar
Der Glaube an den Weltuntergang hat bekanntlich eine
lange Tradition. Er zog, bevor seine Daten unseren Potsdamer Computer infizierten, in die Angst-Gene der Menschen ein. Weltweit schürten Sekten und Religionen die
Ängste: Die historischen Mayas ebenso sowie die heutigen Anhänger
des Mayakalenders, die Zeugen
Jehovas,
Jesus
Christus in seinen
Prophezeiungen
und jene Politiker, die ihr politiFoto: Friedhelm Chlopek
sches Wirken als
Religion verstanden und verstehen. Als Grüne möchte ich mich nicht in
die Reihe von Jüngern dieser Weltuntergangspropheten
stellen. Ebenso wenig möchte ich wie ein Computer irgendwelche Daten ungefragt und unreflektiert verdauen
müssen.
Selbstverständlich ist die Erwärmung seit 1979 weltweit
nachweisbar. Als Hauptindizien für die derzeitige globale
Erwärmung gelten die seit etwa 1860 vorliegenden
weltweiten Temperaturmessungen. Verglichen mit den
Schwankungen der Jahreszeiten sowie beim Wechsel von
Tag und Nacht erscheinen die im Folgenden genannten
Zahlen klein. Als globale Änderung des Klimas bedeuten
sie jedoch sehr viel.
Heute liegt der Temperaturdurchschnitt 6,5 °C über jenem, der am Ende der Würmeiszeit vorlag. Wenn man
diese 6,5 °C der letzten 10.000 Jahre ins Verhältnis zu der
Temperaturentwicklung der zurückliegenden 30 Jahre
setzt, erkennt man eine exorbitant unnatürliche Klimaerwärmung. Denn die globale Durchschnittstemperatur ist
in den letzten 30 Jahren um circa 0,17 °C pro Jahrzehnt
angestiegen. Wenn wir konservativ davon ausgehen, dass
die Erwärmung pro Jahrzehnt um 0,17 °C gleichbleibt,
steigt die Erwärmung in einem Jahrhundert um 1,7 °C. In
nur 1000 Jahren würden wir eine Klimaerwärmung von
17 °C erreichen.
Aufgrund derartig eklatanter Zahlen sollte jedem die ungebremste Unnatürlichkeit der Klimaerwärmung klar werden. Bei einer derart auffälligen Größenordnung bedarf
es wahrlich keiner Thesen eines versiegenden Golfstroms.
Gleichwohl zeigt die Unnatürlichkeit der steigenden Temperaturen, dass wir mit unserer heutigen Energiewende
hin zur Ökologie die Rettung des Klimas selbst in der Hand
haben.
9
G R Ü N E BA S I S
Zwei Exkurse in Sachen Klima:
1. Eine Frage zum Klimawissen:
Der warme Golfstrom fließt gebündelt vor der Ostküste
von Washington, D.C. Die Stadt befindet sich auf dem
Breitengrad Lissabons. Vor der Küste Lissabons fließt der
kalte Kanarenstrom, der selbst im Sommer die Wassertemperaturen deutlich unter 20 °C hält. Wieso erleben
die Menschen in Washington, D.C. Temperaturen bis unter –15 °C im Januar, während Lissabon frostfrei überwintert? Die Westwindtrift, in der Höhe Jetstream genannt,
bestimmt das Klima in diesen Breiten – außer in den Sommermonaten – weit mehr als der warme Golfstrom vor
der Ostküste Amerikas und der kalte Kanarenstrom vor
der Westküste Südeuropas. Der Westwind kommt in der
Regel im Winter in Washington, D.C vom eiskalten nordamerikanischen Kontinent. In Lissabon kommt der vorherrschende Westwind über einen frostfreien Atlantik.
2. Weltüberblick zur Klimaerwärmung – ohne der Apokalypse zu verfallen:
Kurzfristige positive Wirkung der Klimaerwärmung. Die
Gefahr dabei ist, dass einige Staaten wie Russland und
Kanada, aber auch die Sahelstaaten, die jetzigen Auswirkungen der Klimaerwärmung begrüßen.
Nr. 1 I 2013
schenhand gemacht. Der CO2-Effekt der Kohlekraftwerke
wurde von den Schwefelgasen mehr als kompensiert. Da
Ozeane aufgrund der Wassermassen auf Wärmeveränderungen in Dekaden zeitverzögert reagieren, wuchsen die
tropischen Korallenatolle in den letzten 30 Jahren nicht
weiter. Ganz im Gegenteil, sie sterben und geben CO2
frei. Also Entwarnung? Die Meere werden wieder steigen
und zwar schneller als uns lieb sein kann. Und die tropischen Korallen wachsen – nur diesmal kommen sie mit
dem Tempo des Meeresanstieges nicht mit.
Weltweite Meere:
Wie erhöht sich der Meeresspiegel weltweit? Uneinheitlich. Das sogenannte Mean sea level O differiert um 30
Meter in den Ozeanen.
Polynesien:
Werden Tuvalu und die französischen Atolle der Südsee
aufgrund der Erderwärmung untergehen? Nein. Die Atolle senken sich im Innern. Dies ist ein natürlicher Prozess,
der durch das ausbleibende Korallenwachstum verstärkt
wird, das an eine Absenkung bzw. an einen Stillstand des
Meeresspiegels gekoppelt ist.
Afrika:
Aufgrund der Klimaerwärmung ist Afrika kein Kontinent
mehr der Dürren, sondern der steigenden Niederschläge. Afrika als Gesamtkontinent hatte 2006 die beste Ernte seit Aufzeichnung. Die Sahelzone ergrünt seit Jahren.
Somit besteht die Gefahr, dass afrikanische Staaten sich
zukünftig einer vernünftigen weltweiten Klimapolitik verschließen.
Russland und Kanada:
Russland und Kanada können ihre landwirtschaftlichen
Flächen ausbauen. Die Weizenanbaugrenze verschob sich
seit Jahren mehr nach Norden. Die Waldbestände der
nördlichen Halbkugel wachsen weit in die Tundren Sibiriens und Kanadas.
Südsee:
Korallensterben aufgrund der Klimaerwärmung? Nein.
Der Zusammenhang sieht anders aus. Die Korallen sterben, weil sich die Klimaerwärmung in den tropischen
Ozeanen noch nicht etabliert hat. Die Meeresspiegel steigen derzeit nicht an. In den letzten 10.000 Jahren stiegen sie wegen des Temperaturanstiegs von 6,5 °C an und
brachten die Gletscher der Arktis, der Antarktis, des Hudson Bay, der Ostsee und Grönlands zum Schmelzen. Die
britischen Inseln entstanden, die Meere stiegen und die
Korallen der tropischen Atolle wuchsen mit dem Anstieg
der Meereshöhen. In den 1940ern, -50ern und -60ern
ereilte uns eine kleine Kältewelle. Unnatürlich, von Men-
Foto: Friedhelm Chlopek
Malediven:
Wenn unsere Paradiese untergehen, können wir Europäer schnell sauer werden. Die Malediven, ein Fernreiseparadies der Europäer, setzt sich bei den Klimagipfeln dieser
Welt gekonnt in Szene. Es spielt souverän mit auf der Tastatur des Weltuntergangs – Unterwasserversammlungen
der Regierungsmitglieder inklusive. Fernab der Sachebene behauptet die maledivische Regierung, ihre Inseln
würden derzeit im Ozean untergehen. Fernreisetouristen
spitzen da natürlich sofort die Ohren. In der Tat, die Malediven gehen unter, und zwar im Müll, mit dem auch die
tropischen Korallen vor Ort massiv geschädigt werden.
10
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Interview mit Björn del Tongo vom Verein Wiwo
Ein Auto für Georges Bwelle
Das Interview führte Eckhard Dewes.
Grüne Basis: Hallo Björn, du gehörst zum Team vom Verein Wiwo e.V. Was macht euer Verein genau?
Björn del Tongo: Hallo, Eckhard. Also, Wiwo ist ein gemeinnütziger Verein, der im Mai 2012 gegründet wurde
und in meinem Freundeskreis entstand. Wiwo bedeutet
„wir wollen“, denn wir wollen was bewegen. Auf die Idee
zu dem Verein kamen wir, weil viele von uns und unseren Freunden auf Reisen mit Missständen auf der ganzen Welt konfrontiert wurden. Wir wollten endlich selbst
aktiv werden und dabei helfen, für eine Verbesserung
der medizinischer Versorgung und der Bildung weltweit
zu sorgen. Deshalb gründeten wir den Verein Wiwo e.V.
Wir möchten mit dem Verein ein Projekt nach dem anderen angehen. Unser erstes, aktuelles Projekt „car for
georges“ ist eine Kooperation mit der Hilfsorganisation
„Ascovime“ in Kamerun. Ist das Projekt beendet, suchen
wir die nächste Organisation irgendwo auf dieser Welt,
die wir unterstützen werden.
Grüne Basis: Wie sieht das Projekt „car for georges“ aus?
Björn: Mit „car for georges“ wollen wir „Ascovime“ unterstützen, eine Organisation von Georges Bwelle in Kamerun. Georges ist Arzt im Krankenhaus von Yaunde und
hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, seinem Land eine
bessere Zukunft zu schenken. Dazu organisiert er Kampagnen im ganzen Land. Er behandelt rein ehrenamtlich
kranke Menschen, denen zum einen die finanziellen Mittel für eine Behandlung fehlen und zum anderen die Mobilität, ein Krankenhaus zu erreichen.
Georges investiert das
gesamte Geld, das er als
Klinikarzt verdient, in seine Organisation, die sich
auch für Bildung engagiert. Bei der Menge an
Arbeit und der Aufopferung, die Georges in seine
Georges Bwelle
(Quelle: wiwo-world.com)
ehrenamtliche Lebensaufgabe steckt, hat man das
Gefühl, sein Tag hätte mindestens 30 Stunden. Ein Auto,
das er dringend benötigt, um seine Hilfe vor Ort zu erleichtern, kann er sich von seinem Verdienst nicht leisten.
Hier setzt unser Projekt an.
Tour Aye Ayes beobachten (auf Madadaskar lebende Fingertiere, Anm. d. Red.), als wir bei unserer Rast in einer
kleinen Bambushütte Daniela und Sven kennenlernten.
Die beiden Kölner berichteten uns, dass sie gerade aus
Kamerun kämen, wo sie für drei Monate bei Georges Organisation Ascovime gearbeitet hätten.
Sie erzählten uns von
Georges
Kampagnen
und seiner unglaublich
beeindruckenden Arbeit. Und sie erwähnten, dass Georges Arbeit
noch um ein vielfaches
effektiver sein könnte, hätte er ein eigenes Warten auf medizinische Behandlung
(Quelle: wiwo-world.com)
Auto. Dazu muss man
wissen, dass Autos in
Kamerun aufgrund der hohen Einfuhrgebühren viel teurer sind als beispielsweise in Deutschland. Was wir über
Georges Arbeit erfuhren, hat uns auf Anhieb so berührt,
dass wir spontan die Idee hatten: Georges braucht ein
Auto, also bringen wir ihm eins.
Grüne Basis: Wie ging es nach eurer Rückkehr von Madagaskar weiter?
Björn: Nachdem wir wieder zu Hause waren, ging es sofort
los mit organisatorischen Dingen: Wir haben kein Auto,
das wir Georges bringen können. Was machen wir also?
Nach einem Brainstorming haben wir uns entschlossen,
einen gemeinnützigen Verein zu gründen, über den wir
Spenden sammeln. Ist genug Geld da, kaufen wir das entsprechende Fahrzeug zu und fahren damit nach Kamerun,
um es vor Ort an Georges zu übergeben. Wir haben in
unserem Freundeskreis von der Idee erzählt. Alle waren
direkt Feuer und Flamme, jeder hat mit angepackt und
nach etlichen Behördengängen war im Mai 2012 endlich
unser Verein Wiwo e.V. gegründet.
Grüne Basis: Wie ist denn die Idee zu dem Projekt entstanden?
Björn: Die Idee, Georges Bwelle zu unterstützen, entstand auf Madagaskar. Dort war ich im September 2011
zusammen mit Celina und Simon. Wir wollten auf einer
Das Team von Wiwo (Björn ganz re. i. Bild)
(Quelle: Wiwo)
11
G R Ü N E BA S I S
Grüne Basis: Die Organisation eines solch ambitionierten
Projekts ist sicher alles andere als einfach. Wie viele Mitglieder hat euer Verein und was genau ist alles zu tun?
Nr. 1 I 2013
Grüne Basis: Wie schaut eure weitere Planung für Spendenaktionen aus?
Björn: Die Organisation frisst schon sehr viel Arbeit und
Zeit. Aber zunächst einmal macht das Ganze einfach viel
Spaß. Und wenn man sich ein Video von einer Kampagne
Georges ansieht und feststellt, wie herzlich all diese Menschen vor Ort sind und wie dankbar sie für jeden kleinsten
Funken Hoffnung und jede Hilfe sind, ist das Motivation
genug, den ganzen Tag mit Wiwo-Angelegenheiten zu
verbringen.
Zudem versuchen wir, die anfallenden Arbeiten möglichst
auf alle aktiven Mitglieder zu verteilen. Wir sind etwa 15
Leute, die die Hauptaufgaben bewältigen, was eigentlich
sehr gut funktioniert. Insgesamt haben wir knapp 40 Mitglieder. Arbeit gibt es mehr als genug. Und Ideen haben
wir mehr, als wir umsetzen können. Unsere Aufgaben für
den Verein sind beispielsweise Verwaltungsangelegenheiten, die Vor- und Nachbereitung von Events, Werbung,
Pressearbeit, die Pflege unserer Homepage und Facebookseite. Es wird also nie langweilig.
Grüne Basis: Ihr habt ja bereits einige Events hinter euch
gebracht.
Björn: In der Tat. Unser erstes Spendenevent war ein
Stand auf dem Nauwieser Viertelfest im letzten Sommer.
Wir haben uns aus Brettern ein kleines Büdchen zusammengebastelt und selbst gebackenen Kuchen, selbst gemachten Eistee und Selbstgebasteltes verkauft.
Stand mit Selbstgebasteltem
(Quelle: Wiwo)
Björn: Auf unserer Planungsliste für weitere Events steht
Anfang Mai eine kleine Spendenparty in der Kneipe Mono
in Saarbrücken und noch ein weiteres „Menu des fous“.
Dann soll es einen Kaffee- und Kuchennachmittag geben
und zur Sonnenwende im Juni würden wir gerne nochmal
die „fete des fous“ am Silo veranstalten. Das hängt allerdings auch von der weiteren Zukunft des Osthafens ab.
Abgesehen von solchen Spendenevents steht der Punkt,
Kooperationen mit Firmen zu suchen, ganz oben auf unserer To-do-Liste. Wenn jemand eine Firma hat und mit
dieser unser Projekt unterstützen möchte, würden wir
uns sehr über Hilfe in welcher Form auch immer freuen.
Grüne Basis: Welche Spendensumme braucht ihr eurer
Meinung nach insgesamt, um euren Plan umzusetzen?
Unser nächstes, bisher
größtes Event war im Oktober letzten Jahres die
„fete des fous“ am Silo
im Saarbrücker Osthafen. Wir haben tagelang
aufgebaut und eine Art
Jahrmarkt-FlohmarktStand bei der “fete des fous”
Konzert errichtet. Es
(Quelle: Wiwo)
gab Dosenwerfen, eine
Schrotttombola, Cocktails und Musik bis in die Nacht. Wir
wussten nicht, was uns erwartet und waren absolut überrascht, dass wir bei Temperaturen von drei Grad mehr als
500 Menschen für eine Outdoorveranstaltung begeistern
konnten. Die “fete des fous“ hat unserem Verein 2.700
Euro eingebracht.
Björn: Wir planen 20.000 Euro an Einnahmen, um unser
Projekt zu verwirklichen. Aktuell sind wir bei etwa 9.000
Euro. Dabei möchte ich betonen, dass es sich bei den geplanten 20.000 Euro rein
um die Summe handelt,
die für das Projekt nötig
ist, also Autokauf, Ersatzteile, Sprit, Schulutensilien für Anlaufstellen auf
dem Hinweg oder etwa
auch Baumaterialien. Die
kompletten Reisekosten
wie Unterkunft, Verpflegung, Visa, Rückflug werden von uns selbst getra- Quelle: Wiwo
gen.
Zur Weihnachtszeit hatten wir einen Stand beim alternativen Weihnachtsmarkt, der ebenfalls am Silo stattfand.
Außerdem lief eine Gutscheinaktion, bei der man Patenschaften für Teiletappen nach Kamerun erwerben konnte. Diese Gutscheine gibt es übrigens weiterhin. Im März
hatten wir das „Menu des fous“. Es gab ein 4-Gänge-Menü
und jeder Gast konnte den Preis für das Essen zahlen, der
ihm das Menü und der Abend wert waren. Wir waren mit
20 Plätzen ausgebucht und machten 600 Euro Gewinn.
Grüne Basis: Ihr würdet gerne die Erlebnisse auf eurer
langen Reise und insbesondere die Zusammenkunft mit
George dokumentieren. Wie stellt ihr euch das vor?
Björn: Wir haben uns im Vorfeld überlegt, wie wir das
Auto am besten zu Georges bringen. Fahren oder verschiffen? Wie haben uns für die Variante fahren entschieden,
weil wir so einerseits aufgrund eines vermutlich höheren
Medieninteresses besser auf Georges, seine Organisation
12
G R Ü N E BA S I S
und auf die Missstände vor Ort aufmerksam machen können und andererseits bessere Chancen haben, Sponsoren
zu finden. Kurzum, so können wir auf jeden Fall eine viel
größere Summe für „Ascovime“ sammeln.
Dokumentiert wird die Geschichte über einen Blog mit
täglich aktuellen Einträgen. Wir erhoffen uns Berichte
in den Printmedien oder auch im Radio. Unser Wunschtraum wäre es natürlich, wenn das Ganze in einem Fernsehbericht dargestellt würde. Mediale Begleitung ist wie
gesagt das Nonplusultra, um auf die Arbeit von „Ascovime“ aufmerksam zu machen und somit zu helfen. Diese
Aufmerksamkeit wäre gerade auch für die Länder wichtig,
in denen wir auf unserem Weg nach Kamerun verschiedene Zwischenstopps einlegen werden, um Schulutensilien
und Kleider zu verteilen.
Grüne Basis: Wie schätzt du die Bedeutung der Mundpropaganda bei eurem Projekt?
Björn: Jeder, der von uns erzählt, hilft uns weiter. Wir und
die Menschen in Kamerun sind allen, die uns in irgendeiner Weise unterstützen, sehr dankbar. Und jeder, der gerne mitmachen möchte, ist hiermit herzlich eingeladen,
mit uns in Kontakt zu treten.
Grüne Basis: Eure gewaltige Reise bis zur Übergabe führt
euch nach den westeuropäischen Staaten wie der Iberischen Halbinsel auch durch manche politisch instabile
westafrikanische Gebiete. Habt ihr keine Sorgen, dass irgendetwas passieren könnte?
Björn: Afrika ist politisch sehr spannend. Man weiß nie,
was am nächsten Tag so passiert. Von daher ist es von
großer Bedeutung, immer up to date zu sein und von
Tag zu Tag zu arbeiten. Länder in Afrika haben oft gene-
Nr. 1 I 2013
rell den Ruf, gefährlich zu sein. Diese Vorurteile finde ich
ungerecht, denn zumeist handelt sich lediglich um Teilregionen, die heikel sind. Im restlichen Teil der Länder
sind die Menschen einfach nur unglaublich herzlich und
freuen sich über Besuch. Wichtig bei der Überfahrt ist es,
immer mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu bleiben.
Sie geben einem wertvolle Tipps wie „Fahr heute besser diesen Weg, da seid ihr sicher“. Natürlich werden wir
beim Transport keine Risiken eingehen. Politisch undurchschaubare Regionen meiden wir komplett, Regionen mit
möglicherweise leichtem Risiko fahren wir im Konvoi. So
sind wir auf der sicheren Seite und können Georges sein
langersehntes Auto bringen.
Informationen zur Strecke:
Die Gesamtstrecke
umfasst ca. 10.000
km. Startpunkt ist
Saarbrücken.
Von
hier aus führt die
Fahrt durch Frankreich und Spanien,
wo mit der Fähre
nach Marokko übergesetzt wird. Danach
wird die Sahara bis
nach Mauretanien
durchquert.
Dann
geht es durch Mali
nach Burkina Faso.
Weiter nach Togo,
Nigeria und schließlich zum Zielland Kamerun.
Die Etappen nach Kamerun
(Quelle: Wiwo)
1. Etappe: Saarbrücken - Lyon – Barcelona
2. Etappe: Barcelona - Gibraltar - Tanger (Marokko)
3. Etappe: Tanger - Rabat – Marrakech
4. Etappe: Marrakech - Nouakchott (Mauretanien)
5. Etappe: Noakchott - Bamako (Mali)
6. Etappe: Bamako - Ouagadougou (Burkina Faso)
7. Etappe: Ouagadougou - Benin City (Nigeria)- Yaunde
(Kamerun)
Spenden könnt ihr unter dem Spendenkonto:
Sparkasse Neunkirchen, Kto.Nr. 0100058510, BLZ
59252046
Weitere Informationen unter www.wiwo-world.com
Kontakt: [email protected]
Quelle: Wiwo
13
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
IST DOCH NUR EIN SCHEÄRZ :-)
ich bewege mich sehr umweltbewusst, Fahrrad, E-Mobil
und Bahn. Gerade bin ich unterwegs mit Schneewittchen, so habe ich mein E-Mobil getauft. A 620 Saarlouis
in Richtung saarländische Hauptstadt. Die Bahn hat mal
wieder Schwierigkeiten: Die Technik, die Wetterlage, das
Saarland. In knapp zwei Stunden soll in Saarbrücken die
Mitgliederversammlung der Grünen von OV-Mitte stattfinden. Schön früh da sein, denke ich, in der Hoffnung,
noch ein paar O-Töne einzufangen für meinen Blog. Das
wird sicher ein gelungener Abend. Ich mit Gleichgesinnten, ein kühle Apfelschorle...
Plötzlich werde ich durch lautes Hupen aus meinen Gedanken gerissen. Ich hatte doch gerade erst den LKW
überholt, und niemand war hinter mir zu sehen. Und
überhaupt, ich wollte doch so eben wieder auf die rechte
Fahrbahn rüber. Bentley Continental. Einer von den nicht
wirklich richtig Alten. Aber zu alt, um neu zu sein. Schnelles nachrechnen und ich komme auf intergalaktische
CO2-Werte. Aggressives Aufblenden und dann der typische wütend-archaische Gruß der deutschen Autofahrer.
Und wie ein Blitz im Höllentempo auf und davon. Na, das
fängt ja wirklich gut an, denke ich. Und frage mich, wieso
das Saarland und die Deutsche Bahn einfach nicht zueinander finden wollen.
Es folgt der obligatorische Aufruf eines Autohändlers im
Radio, der seinen hervorragenden Service und die Staumeldungen präsentiert. 10 Minuten später: Sehr viel
Stop, ganz wenig Go. Also viel Zeit zum Nachdenken. Da
schwirrt die gerade gesendete Nachricht, dass der Bundesrat endlich einen Mindestlohn von 8,50 Euro durchsetzen will, im Kopf pausenlos hin und her. In Gedanken
mache ich mir Notizen: Kernthema Mindestlohn, 2013,
Armutsgrenze in Deutschland. Liegt die nicht für eine Alleinstehende bzw. einen Alleinstehenden bei rund 1100
Euro netto? Bei 8,50 Euro kommen als Nettolohn weniger
als 1000 Euro im Monat raus. Moment, da stimmt was
nicht. Unsere Politiker kämpfen für einen Mindestlohn
unterhalb der Armutsgrenze? In Gedanken mache ich
einen dicken Knoten in meinen Finger. Nicht vergessen,
nächster Blogeintrag zum Thema Mindestlohn. Und Stop
und Go.
Endlich bin ich in Saarbrücken, erreiche meinen genauen
Zielort. Die beeindruckende Anzahl parkender Autos lässt
vermuten, im Lokal muss die Hölle los sein. Und dann –
ein Déjà-Vu? Ich traue meinen Augen nicht. Da steht doch
dieses englische CO2-Maximierungsautomobil und als
Beifahrer steigt gerade in diesem Moment aus: ER. Per
Boss. Jetzt aus der Nähe und ohne den Lichtgeschwindigkeits-Verzerrungseffekt ist mir auch der Fahrer kein Unbekannter. Alles vertraute Kollegen, denke ich und parke
Schneewittchen auf dem letzten freien Parkplatz.
Grafik: Friedhelm Chlopek
Liebe Leserinnen und Leser,
Eingangskontrolle. Findet hier etwa wieder eine Neumitglieder-Community-Party von Per Boss statt? Daphne Dafür sitzt auch schon da, erwartungsvoll im Raum
umherschauend. Nanu, ist sie nicht Mitglied in Halberg?
Was macht sie denn hier? Fragen über Fragen. Ich stelle
fest, eine Neumitglieder-Community-Party ist es keine, es
werden lediglich die Wahlunterlagen abgeholt. Ausweis
zeigen, Wahlunterlagen empfangen, Häkchen auf dem
Papier. Alles wird ganz korrekt durchgeführt. Ich bestelle meine Apfelschorle, dann schlendere ich ins überfüllte
Lokal.
Dort wird gerade unter Top 3 beschlossen, dass die Mitgliederversammlung nun alle neuen Mitglieder formal
mit absoluter Mehrheit aufgenommen hat. Ich, staune,
drehe mich um, schau wieder nach vorne, bin verwirrt.
Die eine Hälfte der Mitglieder steht noch draußen, die andere Hälfte sitzt im Raum, die Vorsitzende geht über zu
Top 4. Wo und wer sind denn jetzt die neu aufgenommenen Mitglieder? Mein Blick schweift nach links. Imposante
Typen, Kunstwerke sozusagen. Jedenfalls ihre Unterarme.
Große, breitschultrige Kerle, Stiernacken, blaue Augen,
bei einigen leicht eingetrübt vom Bier. Okay, denke ich,
keiner von ihnen braucht einen Friseur, die Glattrasur
schafft ja jeder Mann selbst... Ich reibe mir die Augen. Das
glaub ich jetzt nicht: Tragen die weiße T-Shirts mit dem
eisernen Kreuz auf der Brust? Ähm, bin ich hier überhaupt
richtig? Die Schlange draußen wird größer, die Mehrheiten drinnen auch, wir sind bei Top 6 der Tagesordnung.
Per Boss ist sichtlich gut gelaunt. Er lächelt, grinst, grinst
immer breiter.
Und dann urplötzlich: Ein bekannter Handyklingelton,
sehr penetrant, keiner geht dran.
Ich schrecke auf. Langsam kehrt die Realität zurück. Ein
Blick auf die Wanduhr: Drei Uhr nachmittags. Bin ich doch
tatsächlich auf dem Sofa eingenickt. Noch vier Stunden
bis zur Mitgliederversammlung in Mitte. Gott sei Dank, es
war nur ein Traum, oder?
Das nächste Mal bitte früher wecken!
Eure I. Kuh
14
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Strompreis paradox
Aktueller Strompreis spiegelt Politikversagen wider
von Christian Bersin
Für den Durchschnittshaushalt in Deutschland kostet
der Strom inzwischen 27 Cent je Kilowattstunde (kWh).
Gleichzeitig ist der Börsenstrompreis mit 4 Cent je kWh
so günstig wie seit acht Jahren nicht mehr. Wie geht das
zusammen? Im Folgenden will ich die wichtigsten Gründe
für dieses Paradoxon erläutern.
Einer der Gründe liegt im geringen Wechselwillen der
deutschen Stromverbraucher. Weil diese zu selten den
Stromversorger wechseln, kommt der Markt nicht richtig
in Gang. Mit bis zu 2 Cent je Kilowattstunde schlägt sich
das in den genannten 27 Cent nieder.
Foto: Lara Laubach
Die sogenannte EEG-Umlage, die in 2013 auf 5,27 Cent
(nach 3,59 Cent in 2012) erhöht wurde, besteht wiederum nur zum geringeren Teil aus den tatsächlichen Förderkosten der Erneuerbaren Energien. Denn die reinen
Förderkosten belaufen sich auf nur 2,29 Cent. Weitere
0,85 Cent resultieren daraus, dass der Börsenstrompreis
gesunken ist und die Umlage, die aus der Differenz der
Einspeisevergütung und dem Börsenstrompreis berechnet wird, steigt.
Folgendes Rechenexempel soll das verdeutlichen:
Wenn beispielsweise in 2012 die durchschnittliche Vergütung aller Windkraftanlagen je kWh 8,5 Cent betragen hätte und 8,3 Cent in 2013, wird der in 2013 erzeugte Windstrom bei gleicher Menge zwar billiger. Da aber
gleichzeitig der Strompreis an der Börse – und damit der
Verkaufspreis des Windstroms – um 0,8 Cent gesunken
ist, steigt der Förderbedarf um 0,6 Cent je kWh Windstrom.
0,67 Cent (von 5,27 Cent) zahlen wir, da die im vorigen
Jahr tatsächlich eingespeiste erneuerbare Strommenge
höher war als die in die EEG-Umlage 2012 eingerechnete Menge. Dieser Posten wird deshalb „Nachholung aus
2012“ genannt. Insgesamt 0,23 Cent je kWh dienen als
Sicherheitspolster (Liquiditätsreserve) und sollen Anreize
für die Vermarktung des Ökostroms schaffen (Marktprämie).
1,22 Cent zahlen wir über die EEG-Umlage als „Industrieprivileg“ an Stelle der großen Stromverbraucher. Diese
werden von der Bundesregierung großzügig von der EEGUmlage befreit und profitieren dann doppelt, denn der
direkt von ihnen an der Börse eingekaufte Strom hat sich
ja beträchtlich verbilligt, weil die erneuerbaren Energien
dort für ein Überangebot sorgen.
Außer bei der EEG-Umlage profitieren die Großverbraucher auch von einem weiteren neuen Subventionstatbestand, den das FDP-Wirtschaftsministerium ins Leben gerufen hat: Sie werden von den Netzkosten entlastet. Auch
das müssen die Kleinverbraucher per Umlage mitschultern. Und da man den für die Offshore-Windparks in der
Nordsee zuständigen Übertragungsnetzbetreiber Tennet
nicht verstaatlichen wollte, dieser aber mangels eigenem
Kapital seine Verpflichtungen gegenüber den Windparkbetreibern auf Netzanschluss nicht einhalten kann, hat
die Bundesregierung jetzt uns alle mit in die Haftung genommen. Denn ab einer gewissen Schadenshöhe für den
nicht rechtzeitig hergestellten Netzanschluss zahlen wir
den Schaden über eine weitere Umlage, die „OffshoreHaftungsumlage“.
Alles in allem spiegelt der aktuelle Strompreis das Politikversagen der Bundesregierung wider, die unter dem
Deckmantel der Energiewende neue Subventionstatbestände für die Industrie geschaffen hat. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) fordert deshalb eine
grundlegend neue Berechnung der EEG-Umlage und greift
auf einen Vorschlag des Saarbrücker Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) zurück. Dieser Vorschlag sollte
fortan die Grundlage für die politische Diskussion liefern.
Denn so müssten Peter Altmaier und Philipp Rösler nicht
mehr permanent neue Ideenansätze zur Energiewende
liefern, die allesamt das Kind mit dem Bade ausschütten.
Quelle: pixabay.com
15
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Rekordjahr für Solaranlagen
Erneute Reform des EEG lassen Branche um Projekte fürchten
von Christian Bersin
In Deutschland wurden laut
Solaranlagenregister der Bundesnetzagentur im Jahr 2012
fast 184.300 Solarkraftwerke zusätzlich zu den bereits
bestehenden in Betrieb genommen. Die neuinstallierte
Leistung all dieser Kraftwerke
summiert sich auf 7.600 MegaQuelle: pixabay.com
watt (MW). Sie können also in
einem normalen Solarjahr fast 1,5 Prozent des deutschen
Stroms liefern. Die Gesamtleistung aller Photovoltaikanlagen zum 31.12.12 betrug 32.389 MW Leistung, die aufs
Jahr betrachtet zusammen etwa sechs Prozent des deutschen Stroms liefern können.
Auch im Saarland brachte die Solarenergie in 2012 einen
neuen Zubaurekord mit 2800 neuen Anlagen, die eine
Leistung von 91,2 åMW erbringen. Im Jahr 2011 waren
es nur 60,8 MW. Alle PV-Kraftwerke im Saarland haben
inzwischen eine Anschlussleistung von ca. 315 MW. Dies
übertrifft inzwischen die Anschlussleistung von Block 2
des Steinkohlekraftwerks in Ensdorf, der 310 MW hat und
inzwischen von Saarstahl und VSE betrieben wird. Etwa
vier Prozent des saarländischen Stroms kann inzwischen
mit der Kraft der Sonne erzeugt werden.
Kraftwerk Ensdorf
(Quelle: RWE Online-Mediathek)
Ursache für die neuen Rekorde in 2012 sind die Eingriffe der Politik. Die neuen Änderungen im ErneuerbarenEnergien-Gesetz haben ein so genanntes Stichtagsfieber
ausgelöst, da insbesondere für Großanlagen zum 30.6.
und zum 30.9. Fristen abliefen, die für die Existenz vieler
Projekte entscheidend waren. Zum Jahresende hat sich
der Zubau dementsprechend deutlich verlangsamt.
Windausbau beschleunigt
Die durch die Katastrophe von Fukushima und den anschließend beschlossenen Atomausstieg angekurbelte
Energiewende zeigt sich auch beim Windkraftausbau.
Nach den von der Deutschen WindGuard, einem Dienstleistungs- und Consulting-Unternehmen der Windenergiebranche, vorgelegten Zahlen wurden insgesamt 1.008
Windkraftanlagen mit einer summierten Leistung von
2.440 MW neu errichtet. Im Vorjahr waren es nur rund
2.000 MW. Davon wurden nur 16 Anlagen mit insgesamt
80 MW offshore, das heißt vor der Küste in der Nordsee
errichtet. Immerhin ein Sechstel der neu installierten
Leistung, das sind 431 MW bei 161 Anlagen, wurden
durch Repowering, also dem Ersatz alter Anlagen durch
neue leistungsstärkere Anlagen, beigetragen. Dafür wurden 252 Anlagen mit 178 MW abgebaut.
Insgesamt waren am 31.12.2012 in Deutschland rund
23.000 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 31.332
MW am Netz. Davon waren 68 Anlagen mit 280 MW
offshore in der Nord- und Ostsee errichtet. Der stärkste
Zubau erfolgte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein,
aber unser Nachbarland Rheinland-Pfalz belegte mit 100
Anlagen und einer Leistung von 287 MW Platz 4 im Bundesländerranking. In diesem Ranking liegt das Saarland
im letzten Jahr auf Platz 11 und damit noch vor den deutlich größeren Ländern Sachsen und Baden-Württemberg.
Dazu beigetragen haben 15 neue Anlagen mit 31,6 MW
Leistung.
Insgesamt waren damit am Jahresende 2012 im Saarland
105 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 158,2 MW
am Netz.
Auch für das laufende Jahr
2013 zeichnet sich in Bund
und Land ein starker Boom
von Windprojekten ab. Ursache hierfür ist eine Verunsicherung der Branche,
die durch die Politik der
Bundesregierung
ausgelöst wird. Die permanenten
Generalangriffe des FDPWirtschaftsministers auf
das Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG) und die Debatte von Umweltminister
Quelle: pixabay.com
Altmaier über eine erneute
Reform des EEG lassen die
Branche um ihre Projekte fürchten. Diese Projektvorhaben haben jedoch üblicherweise einen jahrelangen
Vorlauf und verursachen im Vorfeld erhebliche Kosten.
Deshalb geben alle Gas, um noch möglichst viele Projekte
zu verwirklichen, bevor deren Umsetzung durch eine Verschlechterung der Rechtslage gefährdet wird.
16
G R Ü N E BA S I S
Nr. 1 I 2013
Ein Tag im Dreiländereck
Saarland – Luxemburg - Frankreich
Von Eckhard Dewes
Sonnenaufgang an der Saarschleife – so sollte ein Tag im
Dreiländereck beginnen. Zu dieser Tageszeit ist der Blick
vom Aussichtspunkt Cloef in Orscholz auf die 180-GradWende des Flusses besonders beeindruckend. Die steigende Sonne sorgt für stetig neue Eindrücke und bestärkt
die Faszination dieser berühmtesten Stelle des Saarlandes.
Auf der anderen Seite der Mosel, in Luxemburg, liegt mit
Schengen ein Ziel von historischer Bedeutung. Hier wurde 1985 das Schengener Übereinkommen unterzeichnet.
Nicht verpassen sollte man den Besuch des Barock- und
Kräutergartens im Eingangsbereich des Klosters in Schengen. In den Moselweinbergen der Gegend kann man sehr
gut wandern. Es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke, Einkehrmöglichkeiten und wunderbare Picknickplätze.
Von Orscholz sind es nur wenige Kilometer bis zum nächsten Ziel der Dreiländereck-Reise, der Villa Borg. Nach
mehr als 25 Jahren
Ausgrabungen
und
Rekonstruktionen hat
man hier mit Hingabe
zum Detail eine der
größten
römischen
Villenanlagen
im
Saar-Mosel-Raum als
Archäologiepark eröffnet. Neben der Besichtigung der Anlage
können die Besucher auch den römischen Alltag nacherleben, indem sie wie in der Antike backen, baden oder
speisen. Außerdem werden an bestimmten Tagen im Jahr
Veranstaltungen wie Gladiatorenkämpfe angeboten.
Einige Kilometer weiter, auf einer Schotterterrasse des nahen
Moseltals, liegt die
römische Villa Nennig,
deren gigantische Ausmaße sich heute nur
noch erahnen lassen.
Berühmt ist die Villa vor allem wegen ihres beeindruckenden Mosaiks aus
dem 2./ 3. Jahrhundert n. Chr. Es zählt zu den größten und
schönsten Zeugnissen römischer Mosaikkunst nördlich
der Alpen. Ein Schutzbau aus dem 19. Jahrhundert macht
es Besuchern zugänglich.
Frankreichs ist die letzte
Etappe des Dreiländereck-Tages. Entlang der
deutsch-französischen
Grenze auf den Höhen
des Saargaues liegt die
Skulpturenstraße „Steine an der Grenze“. 26
Werke von Bildhauern
aus 13 Ländern fügen
sich harmonisch in die sanft schwingende Landschaft
mit ihren aussichtsreichen Höhen. Zwischen 1986 und
1992 hat ein internationales Bildhauersymposium diesen besonderen Grenzweg auf dem Saargauplateau um
Launstroff entstehen lassen.
Das letzte Ziel des Tages ist
Sierck les Bains, ein kleiner Ort an einer idyllischen
Schleife der Mosel. Hoch
über der eigentlichen Ortschaft liegt eine eindrucksvolle Burgruine. Der bei
gutem Wetter geöffnete
Biergarten ist ideal, um den
Tag ausklingen zu lassen.
Wenn die Nachmittags- und Abendsonne über der Mosel
steht, scheint sie einem hier direkt ins Gesicht.
Zur Tourenplanung: Die Wege im Dreiländereck sind recht
kurz. Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind kaum mehr
als wenige Autominuten voneinander getrennt.
Alle Fotos: Eckhard Dewes
17
G R Ü N E BA S I S
IMPRESSUM
Sitz der Redaktion:
Friedhelm Chlopek
Eisenbahnstr. 18
66117 Saarbrücken
E-Mail: [email protected]
Chefredakteur und redaktionelle Leitung:
Friedhelm Chlopek
Bildredaktion:
Friedhelm Chlopek
Redakteure dieser Ausgabe:
Christian Bersin, Friedhelm Chlopek, Eckhard Dewes,
Roland Fecht, Tim Feyerabend, Dr. Gerold Fischer,
Martina Fischer, Gabriele Jung, Susanne Jung, I.Kuh,
Dörte Sturm
Layout: Lara Laubach
Schlussredaktion: Lara Laubach
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:
Friedhelm Chlopek
Eisenbahnstr. 18
66117 Saarbrücken
Nr. 1 I 2013