Curriculum - WMC Rheinland

Weiterbildung Systemische Beratung
incl. Modul Elterncoaching – Elternpräsenz statt Suchtpräsenz
Curriculum
Dieses Curriculum bildet die Grundlage für die Weiterbildung zur
Systemischen Beraterin, zum Systemischen Beratung,
mit Anerkennung durch den Dachverband DGSF vom 2. April 2015.
Ziel der Weiterbildung ist die Kompetenzentwicklung der
Teilnehmenden, professionell systemisch zu arbeiten.
Kompetenzorientierung ist für das WMC insgesamt nichts Neues, weil seit jeher Wert auf
praktisches Arbeiten gelegt wird, siehe die Kompetenzbeschreibung im Anhang II, Seite 11.
In den letzten Jahren wurde Neues entwickelt, das nun in das neue Curriculum integriert
worden ist, z. B. hypnosystemische Beratungsanteile; Elemente aus der Hirnforschung und
der Neuropsychotherapie, die für die systemische Beratungsarbeit nutzbar sind.
Außerdem haben wir speziell für die Arbeit in der Jugendhilfe und in der Suchthilfe das
3tägige Modul Elterncoaching – Elternpräsenz statt Suchtpräsenz in die Weiterbildung
integriert. Siehe Anhang I, Seite
Alle Lehrenden stehen in der praktischen Arbeit, zumeist der Sozialarbeit, und wissen wovon
sie reden. Die Kurseinheiten beinhalten immer Teile in denen die Lehrenden in Simulationen
praktisches Arbeiten „vorführen“, demonstrieren, zeigen - Lernen am Modell; und die Teilnehmenden üben im nächsten Schritt selbst in Triaden (ein Klient, ein Berater, ein Beobachter) oder wenn es um Familienberatung geht in zwei Kleingruppen anhand der fiktiven Familie „Machmal“. Siehe www.systemische-ausbildung-wmc.de/familie-machmal
Jede/r Teilnehmer/in wird auf diese Weise gefördert und unterstützt, sich selbst professionell auszuprobieren und weiterzuentwickeln.
Wir freuen uns, ein Curriculum anbieten zu können, das ein hilfreiches Instrument in einem
breiten Spektrum von Arbeitsfeldern darstellt und die Besonderheiten besonders schwieriger, d. h. anspruchsvoller Arbeitsfelder berücksichtigt.
Infos bei und formlose Anmeldung bis 7.7.2016 (Posteingang) an
WMC Rheinland Westfalen und Euregio
Institut für Systemische Fort- und Weiterbildung
Anschrift
Bauermannskulle 74
42657 Solingen
Telefon
Fax
0212.2471.852
0212.2471.850
eMail
Website
[email protected]
www.wmc.ag mit Infos zur Weiterbildung
www.elternpraesenz.de (Blog)
www.elternpraesenz-statt-suchtpraesenz.de
Social Media www.facebook.com/WMC.Institut
© 2016 WMC Rheinland Westfalen und Euregio – Systemische Weiterbildung - Stand 16.06.2016
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Inhalt
A.
B.
C.
D.
E.
F.
G.
H.
I.
J.
Haltung
Zielgruppe
Ziele
Eingangsvoraussetzungen
Abschlußbedingungen
Quereinstieg
Kompetenzentwicklung in der Weiterbildung
Die 12 Einheiten
Supervision
Intervision - Peergruppenarbeit
Anhang
K. Anhang I – Teilcurriculum Elterncoaching – Elternpräsenz statt Suchtpräsenz
L. Anhang II - Kompetenzentwicklung
A.
Haltung in der Systemischen Beratung
Systemisch arbeitende Berater betrachten ihre Klienten als "Experten in eigener Sache", die
ihre eigenen Lösungen kreieren. Systemische Berater haben Zutrauen in die Kompetenzen,
Stärken und Ressourcen der Klienten. Die systemische Haltung ist geprägt von Akzeptanz,
Einfühlungsvermögen und Wertschätzung.
Systemisch arbeitende Berater wissen um ihre eigenen Kompetenzen, Möglichkeiten und
Grenzen.
Systemische Beratung orientiert sich am Anliegen und an den Wünschen der Klienten. Im
Dialog werden Bedingungen (Kontextorientierung) gesucht, unter denen Klienten ihre Ressourcen aktivieren können, um möglichst eigenverantwortlich und selbstorganisiert zu individuellen Lösungen und Zielen zu gelangen.
Systemisch arbeitende Berater arbeiten politisch: sie setzen sich unter der Berücksichtigung
der Auftragslage für die Anliegen und Rechte ihrer Klienten ein, wenn diese an Systembedingungen scheitern.
B.
Zielgruppe
Unser Weiterbildungsprogramm richtet sich an Praktiker aus psycho-sozialen Arbeitsbereichen, (Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Einzelfall- und Familienhelfer, Dipl.-Psychologen,
Dipl.-Pädagogen, Lehrer, Erzieher, Ergotherapeuten, Berater im sozialen Kontext), die sich
in schwierigen und anspruchsvollen Arbeitskontexten behaupten müssen und hierfür entsprechende Handlungsstrategien benötigen.
C.
Ziele
ƒ Vor dem Hintergrund systemisch orientierter Beratung und Sozialarbeit bieten wir Anregungen, die bekannten ausgetretenen Pfade (mehr desselben) dort zu verlassen, wo sie
nicht ausreichend wirksam sind und nicht zu den gewünschten Erfolgen führen, um zu
anderen Handlungsoptionen - mit anderen Ergebnissen - zu kommen.
ƒ Die Teilnehmer werden befähigt, Menschen in Veränderungsprozessen kompetent zu begleiten, vorhandene Ressourcen der Klienten konstruktiv zu nutzen und die im Dialog erarbeiteten Veränderungsziele anzugehen.
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ƒ Die Teilnehmer entwickeln ein ganz eigenes professionelles, persönliches Beraterprofil
unter Einbeziehung der eigenen Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten.
ƒ Die Teilnehmer lernen systemische Interventionstechniken und Methoden kennen und
einzusetzen.
D.
Eingangsvoraussetzungen
Sie entsprechen den DGSF Richtlinien in der jeweils aktuell gültigen Fassung.
Sofern die Kursleitung BewerberInnen noch nicht aus anderen professionellen Kontexten
persönlich kennt (andere Fortbildungen, Workshops, Supervisionen, Info-Abende oder
Schnupperkurse) werden diese zu einem Informationsgespräch eingeladen, in dem die Zielentwicklung überprüft wird.
E.
Abschlußbedingungen
ƒ
Teilnahme an den 12. Einheiten mit Theorie, Methodik und Selbsterfahrung, der Supervision und den Peergruppentreffen/Intervision; maximale Fehlzeit 20 % je 12 Einheiten,
15 Supervisionsterminen oder 12 Intervisionen; darüber hinausgehende Fehlzeiten müssen nachgeholt werden.
ƒ
2 Fallarbeiten über die beiden in der Supervision reflektierten Fälle; bei der Supervisorin
einzureichen; bei unklarer Beurteilung liest die Kursleitung gegen.
ƒ
1 zusätzliche Fallarbeit freier Wahl; bei der Kursleitung einzureichen; bei unklarer Beurteilung liest die Supervisorin gegen.
ƒ
Dokumentation von 70 Arbeitseinheiten á 45 Minuten, einzureichen bei der Supervisorin.
Für die Dokumentation kann das WMC Muster Kurzprotokoll verwendet werden. Wenn im
eigenen Arbeitsbereich Standarddokumentationen üblich sind, z. B. im Jugendamt, Jobcenter etc., sind diese Vorlagen zu verwenden (für die Weiterbildung anonymisiert).
ƒ
Zu beachtender Standard: „Die geneigte Leserin soll deutlich erkennen können, daß systemisch wahrgenommen, gearbeitet, reflektiert und dokumentiert worden ist.“
ƒ
Teilnahme am Abschlußkolloquium mit mind. 90 Minuten, in dem die eigene systemische
Kompetenz deutlich präsentiert werden soll.
ƒ
Sind nicht alle Bedingungen zum Zeitpunkt der Beendigung der Weiterbildung erfüllt,
erhalten die TeilnehmerInnen eine differenzierte Teilnahmebescheinigung, aus der die
Daten der Weiterbildung detailliert hervorgehen.
ƒ
Nach Beendigung der Weiterbildung können in einem Zeitraum von 2 Jahren einzelne
Zertifikatsbedingungen nachgeholt werden.
F.
Quereinstieg
Ein Quereinstieg ist möglich und orientiert sich an den Richtlinien der DGSF.
G.
Kompetenzentwicklung in der Weiterbildung – siehe auch Anhang II
Die Weiterbildung umfaßt 12 Einheiten mit je 3 Tagen = 36 Tage in ca. 3 Jahren.
Pro Jahr finden max. 5 Einheiten statt:
1. Jahr mit 1.-5. Einheit, 2. Jahr mit 6.-10. Einheit und 3. Jahr mit 11. und 12. Einheit.
Jede der 12 Einheiten steht unter einem Rahmenthema und hat einen ähnlich strukturierten Aufbau:
-
MindMap zur Orientierung
Theorie - Einführung in das Thema; Wissensvermittlung
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-
Selbsterfahrung zum Thema
Methodische Demo der Kursleitung
Kleingruppenarbeit zur Kompetenzentwicklung: Üben, üben, üben.
eingestreut die Präsentation* eines Teilnehmenden
Protokollierung der Unterrichtseinheiten
Evaluation
MindMap: Für jede Einheit gibt es ein MindMap zur Orientierung über die 3 Tage.
Theorievermittlung: der 1. Tag wird zur Einführung in das Thema verwendet, wobei auf
anschauliche Präsentation Wert gelegt wird. Lernen soll spannend sein und Spaß machen.
Selbsterfahrung: Zum jeweiligen Theorieaspekt oder Thema gibt es eine oder mehrere
Selbsterfahrungseinheiten, u. a.
die eigene Herkunftsfamilie als System verstehen lernen; Regeln, Kommunikations- und
Beziehungsmuster in der Herkunftsfamilie und im Heimatsystem; Kräfte und Ressourcen;
Rollen- und Funktionsprozesse;
die Rolle und Funktion als systemische/r Berater/in im eigenen Arbeitfeld; Arbeitsplatzsituation und Umsetzung systemischen Arbeitens; persönliche Visionen und Perspektiven als systemische/r Berater/in; systemische Identität.
Methodische Demo: zum jeweiligen „Rahmenthema“ werden Methoden und Interventionstechniken vorgestellt und von der Kursleitung im Rollenspiel mit Teilnehmenden gezeigt und
vorgeführt. Lernen am Modell.
Kleingruppenarbeit: Die Gruppe teilt sich immer wieder in unterschiedlichen Besetzungen
in Kleingruppen auf, übt das Methodische in Simulationen und Rollenspielen ein und wird
dabei von der Kursleitung angeleitet und unterstützt.
* Präsentation: jede/r KursteilnehmerIn muß solo oder mit 1-2 anderen in einer Kleingruppe eine Präsentation erarbeiten und zeigen.
Dies kann ein zu einer Kurseinheit passendes Thema sein - z. B. hatten wir neulich eine Präsentation zum Aspekt Geschwister, in der der präsentierende Teilnehmer mit der Gruppe
eine Selbsterfahrungseinheit zu Geschwisterkonstellationen durchführte;
das kann auch die Vorstellung des eigenen spezifischen Arbeitsgebietes sein; z. B. hatten
wir beeindruckende Präsentationen von Teilnehmenden einer Autismusambulanz, eines Jobcenters, einer Elternschule, Gruppenarbeit mit SPFH-Eltern etc.
Protokollierung der Unterrichtseinheiten: zu Beginn jeder der 12 Einheiten übernimmt
jeder Teilnehmende eine Unterrichtseinheiten von ca. 90 Minuten und protokolliert Inhalte,
Themen und Verlauf. Die Protokolle werden Teilnehmenden und Kursleitung per eMail zugesendet und seitens des Institutes archiviert.
Evaluation: Zum Abschluß jeder Einheit füllen die Teilnehmenden einen Evaluationsbogen
aus.
Arbeitsunterlagen
Zu jeder der 12 Einheiten werden Unterlagen zur Verfügung gestellt und Hinweise zum
Nach- und Weiterarbeiten gegeben:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
MindMap für die Kurseinheit
eigene selbst entwickelte Arbeitspapiere, Handouts
Referate/Präsentationen ehemaliger TeilnehmerInnen
Hinweise zu Pflichtlektüre, Wahllektüre, Onlinequellen, sonstige Printmedien, Webseiten,
Filme, Videos etc.
Das Institut verfügt über eine transportable Bücherkiste mit Basisliteratur, die zu den
Kurseinheiten mit genommen wird.
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H.
Die 12 Einheiten
1. Einheit
Basiskompetenzen in systemischer Beratung 1
Geschichte der Familientherapie, der systemischen Arbeit
Überblick über die Systemtheorien, u. a. die Relevanz des Konstruktivismus
Ressourcen- und Lösungsorientierung
Explizite systemische Erfahrungen mit Zirkularität und Kontextualisierung
Beratung ist Beziehungsarbeit - Abgrenzung zu Therapie und Coaching
Auftrags- und Zielentwicklung und Kontraktgestaltung
Peergruppenbildung
2. Einheit
Basiskompetenzen in systemischer Beratung 2
Aspekte der Hirnforschung - über die Funktion und den Umgang mit
menschlichen Gehirnen - Wirkungsvolles für Anschlußfähigkeit und Gesprächsführung
Bedeutsames aus der Neuropsychotherapie für die systemische Beratung
Spiegelneuronale Vernetzung, Gegenübertragung und Kybernetik 2. Ordnung
Die systemische Haltung und die Entwicklung einer Beraterpersönlichkeit
Hypnosystemisches Arbeiten 1
Die Entwicklung professioneller Intuition
Hypothesenbildung
3. Einheit
Kompetenzen in Kommunikation und Gesprächsführung 1
Die WMC Settings zu Einzelberatung, Paarberatung, Familienberatung
Das systemische Erstgespräch
Techniken zum Herstellen von Rapport und Anschlußfähigkeit
Systemdiagnostisch orientierte Erforschungsinstrumente
Mentalisierungsbasierte Beratung
4. Einheit
Kompetenzen in Kommunikation und Gesprächsführung 2
Hypnosystemisches Arbeiten 2
Anwendung von Fragetechniken
Doppeln 1
Die eigentlichen Absichten und versteckten Botschaften, konstruktive Konnotation, Umdeutung und Reframing
Steve des Shazer: Besucher - Klagender - Kunde
Der Einsatz von Hausaufgaben
5. Einheit
Kompetenzen für die Arbeit mit Familien: Diagnostik und Beratung 1
Phasen des Familienerstgespräches
Erforschungsinstrumente mit binnenstruktureller Systemanalyse und Netzwerkanalyse
Kommunikations- und Interaktionsanalyse
Geschwisterkonstellationen
Satir Haltungen
Regelanalyse und Regeltransformation
6. Einheit
Kompetenzen für die Arbeit mit Familien: Simulation und Training 2
Auftragsklärung
Hypothesenbildung und Zielentwicklung
Das WMC Co-Beratungsmodell mit der Interventionstechnik Doppeln 2
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7. Einheit
Kompetenzen für die Arbeit mit Familien: Simulation und Training 3
Das WMC Prozeßmodell lernen und trainieren
Das WMC Co-Beratungsmodell lernen und trainieren
Klötzchenskulptur als Erforschungs- und Veränderungsinstrument
Familienskulpturen
8. Einheit
Störungsspezifisches Wissen und Beratungskompetenz
Entwicklungspsychologie, Bindungstheorie, Bezogene Individuation
Multiproblemlagen am Beispiel Sucht, Psychose, Psychosomatik, Borderline
Systeme der Abweichungen
Motivierende Gesprächsführung
Überweisungskontexte gestalten
9. Einheit
Kompetenz für die Beratung einzelner Menschen
Genogrammentwicklung
Wendepunkte in Systemen
Helfermap
Externalisierungskonzepte
10. Einheit
Kompetenzen in systemischer Paarberatung
Analyse und diagnostische Einschätzung
Indikationsstellungen
Formen unterschiedlicher Paarberatungen
Das WMC Co-Beratungsmodell mit der Interventionstechnik Doppeln 3
11. Einheit
Kompetenz zum Elterncoaching – Elternpräsenz statt Suchtpräsenz
Teilcurriculum siehe Anhang I
12. Einheit
Kompetenzen zum Einsatz unterschiedlicher Methoden
Orientiert an den Schwerpunkten der Arbeitsfelder der Teilnehmenden werden
in der letzten Einheit weitere Beratungsaspekte, Interventionen und Methoden
ausgewählt.
I.
Supervision
100 UE Supervision mit 15 x 5 Zeitstunden. Die Supervision beginnt nach der 2. Einheit.
Sie geht über die 12. Einheit mit 2 - 3 Supervisionsterminen hinaus, um die Kompetenzentwicklung auch der letzten Einheiten noch mit in die Supervision einbeziehen zu können.
Während der Weiterbildung sind eine Arbeitssitzung Live oder zwei Sitzungen noch nicht
abgeschlossener Fälle per Video in der Supervision vorzustellen.
Jede TeilnehmerIn stellt 2 „Fälle“ mit je 2 Sitzungen vor, um den prozeßhaften Verlauf deutlich zu machen und fertigt über beide Fälle je eine Fallarbeit an - siehe Abschlußbedingungen.
Gegenstand der Supervision: (Siehe auch Infoblatt Supervision im Anhang)
a) Fallsupervision mit diagnostischer Einschätzung eines Systems und Präsentation der bisherigen Arbeitsweise; durch die zeitversetzte zweimalige Fallvorstellung und Fallsupervi© 2016 WMC Rheinland Westfalen und Euregio – Systemische Weiterbildung - Stand 16.06.2016
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sion zeigen die Teilnehmenden, wie sie in der Folge der ersten Supervision reflektierte
neue Aspekte in die weitere Fallarbeit einbringen und umsetzen können.
b) Methodensupervision: Vorstellung und Überprüfung spezifischer systemischer Arbeitsweisen anhand von Methoden, Interventionsinstrumenten etc.
c) Arbeitsplatzsupervision: Vorstellung und Reflexion der Gestaltung des Arbeitsfeldes, des
Arbeitsplatzes etc.
d) Ausgeschlossen sind spontane Anlässe und nicht vorbereitete Supervisionen.
J.
Intervision - Peergruppenarbeit
80 UE
Intervision/Peergruppentreffen mit 12 x 5 Zeitstunden
In der vertrauten Peergruppe sollen die gewonnen Lernerfahrungen aus den 12 Einheiten
vertieft, Wissen gegenseitig transportiert, beratendes Verhalten in Systemen trainiert und
die eigene Arbeitspraxis reflektiert werden.
Für die Peergruppenarbeit erhalten die Teilnehmenden nach einzelnen Einheiten Hausaufgaben, u. a.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Darstellung und Reflexion der eigenen Beratungstätigkeit
Einüben von Interventionen, Techniken und Methoden
vertiefte Auseinandersetzung mit Inhalten
Erweiterung professioneller Perspektiven durch das Kennenlernen der Arbeitsfelder der
anderen Teilnehmenden
Die Peergruppen berichten in jeder Kurseinheit der anderen Peergruppe und der Kursleitung
über ihre Arbeit und die Erfahrungen.
In der Regel werden in der 1. oder 2. Einheit zwei Peergruppen gebildet mit je 7 - 10 Teilnehmenden.
Jede Peergruppe wählt eine/n Sprecher/in, die die Kommunikation zur Kursleitung und zur
anderen Peergruppe übernimmt.
Jede Peergruppe bereitet für das Colloquium eine 90minütige Präsentation vor, in der sie
systemische Beratungskompetenzen präsentiert.
Alternativ können einzelne Teilnehmer, die am Colloquiumstermin nicht teilnehmen können,
eine Hausarbeit schreiben. Das Thema ist mit der Kursleitung abzustimmen.
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K. Anhang I
Teilcurriculum
Elterncoaching
Elternpräsenz statt Suchtpräsenz
Die Geschichte des Elterncoachings
Von der Kompetenzentwicklung zum Konzept
1.1 Die eigene Kompetenzentwicklung
1.2 Vom Familiengespräch zum Elterncoaching
1.3 Systemtheorie
1.4 Die Sendepause
Die Wirksamkeit
2. Die Wirksamkeit
2.1 Reduzierung kommunikativer Komplexität
Diagnostische Phase I
3. Indikationen
3.1 Kontraindikationen
3.1.1 süchtiger Konsum bei Eltern
3.1.2 unsichere Paarbeziehung versus unterstützende Elternachse
3.1.3 Multiproblemfamilien
3.1.4 Coach und Arbeitskontext
Familie in der Pubertät
4. Bis zum Beginn der Pubertät ist „alles“ getan.
4.1 Wer macht welchen „Job“ in der Pubertät?
4.2 Elterliches Curling oder Lebenserfahrung ermöglichen
4.3 Suchtpräsenz – Familie in der Krise
4.4 „Professionalisierung“ von Eltern
Diagnostische Phase II
Aufbau einer Sprechhemmung bei den Eltern
bezogene Individuation: Jugendliche und Eltern
entgleisende bezogene Individuation mit … oder gegen …
Konsum gegen nervende Eltern und sonst nichts?
Suchtpräsenz
monosemantische vs. polysemantische Beschreibung
Iatrogene Elternkommunikation: die Kraft der Suggestion
Risikofaktoren in der kindlichen Entwicklung oder Zufall
Probierkonsum, Mißbrauch, Abhängigkeit: Alkohol, THC, Amphetamine etc.
Medien
Faustregel: die Offline-Zeit in der Freizeit soll länger als die Online-Zeit sein.
Elternpräsenz
Elterliches Reagieren vs. elterliche Autonomie als Ordnungsparameter
Fürsorgliche oder fokussierte Aufmerksamkeit
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Zeitliche Präsenz
Räumliche Präsenz
Personale Präsenz
Veröffentlichung versus Beschämung
Netzwerke
Elterliche Interventionen
Raum geben - Rahmen schaffen zur Entwicklung von weitgehender Selbständigkeit
Vertagen und Aufschub
keine Fragen mehr stellen
keine Kritik, keine Vorschriften, keine Bevormundung, keine Kontrolle, kein Reglementieren,
keine Einmischung, keine Warnungen, keine guten Ratschläge …
Rückzug bei aversivem Verhalten
Tit for Tat bei respektlosem Verhalten
Sit in für Eltern als Selbsterfahrung
Sit in für Kind, um Botschaft zu vermitteln:
- Ich kann nicht anders …
- Mach ein Angebot
- demonstrieren gegen …
- demonstrieren für …
Aktionen, die immer wieder mit Zeitmustern überraschen und Autonomie zeigen.
Die Arbeit mit Elterngruppen
Leitungszentriert
Zunächst läuft die Kommunikation der Teilnehmenden über den Coach.
Je erfahrener die Gruppe, desto mehr Kommunikation zwischen den Teilnehmenden.
Gruppendynamik: kein interaktioneller Stil, keine Selbsterfahrung.
TZI: Störungen haben Vorrang
Psychoedukation
Impact-Techniken
Gecko: Wir haben alle Vorfahren
Gecko: Ihre Amygdala funktioniert gut
Blaulicht: Meine Amygdala routiert.
Geldschein: Was bin ich wert?!
Herz aus Holz: Es steckt alles drin.
Stein: Versuchen Sie mal aufzuheben.
PlayMo: Familienkonstellationen
Das Systemspiel: Du bist nicht allein.
Stethoskop: Mentalisieren Sie mal.
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Fortschritte: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.
Traumaglas: Glas voll Sand oder Wasser.
Smartiesdose: Theory of Mind
Münze: Alles hat zwei Seiten.
Psychoedukative Einheiten
Pubertät
Hirnforschung
Konsumentstehungsmodell
Lösungsorientierte Kommunikation
Kraft der Suggestion
Lerntheorie, Verstärker
Familie mit Subsystemen; Homöostase
Flipchart-Grafiken und -Metaphern zur Psychoedukation
bezogene Individuation
Pubertät - Zeitstrahl
Dauer 11/13 bis 21/23 bis 30 Jahre
Konsumbeginn
Kommunikation -> System (Luhmann)
Eisbergmodell mit zielorientierte Kommunikation
Gewissen: externalisiertes Über-Ich
Klavier: Gegenübertragung
Gehirn
die 2 Hälften
Limbisches System und Präfrontaler Cortex PFC
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L. Anhang II
Kompetenzentwicklung in der Weiterbildung
Beratungskompetenz
ƒ
Die Teilnehmer sind nach der Fortbildung in der Lage, ein lösungsorientiertes Beratungsgespräch zu führen.
ƒ
Die Teilnehmer beherrschen nach der Fortbildung Auftragsklärung, Zielklärung und Lösungsgestaltung
ƒ
Die Teilnehmer fokussieren in ihren Beratungen auf Unterschiede und Ausnahmen.
ƒ
Die Teilnehmer generieren in ihren Beratungen hypothetische Lösungen.
ƒ
Das Beratungsverhalten der Teilnehmer ist nach der Fortbildung lösungsorientierter als vor
der Fortbildung.
ƒ
Die Teilnehmer geben nach der Fortbildung im Beratungsgespräch weniger Ratschläge als
vor der Fortbildung.
ƒ
Die Kunden sind nach der Fortbildung mit den Beratungen zufriedener als vor der Fortbildung.
ƒ
Die Teilnehmer berichten nach der Fortbildung weniger interpersonelle Probleme als vor der
Fortbildung.
Kognitive Ressourcen
ƒ
Die Teilnehmer haben nach der Fortbildung einen höheren Wissensstand bezüglich systemischer und konstruktivistischer Theoriegrundlagen (deklaratives Wissen) und deren Anwendung im Beratungskontext (prozedurales Wissen) als vor der Fortbildung.
ƒ
Die Teilnehmer geben nach der Fortbildung eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung an
als zu Beginn der Fortbildung:
o
o
o
allgemeine Selbstwirksamkeit
optimistische Erwartung eigener Ressourcen
zuversichtliche Erwartung an die Ressourcen anderer Personen und die Umwelt
ƒ
Die Teilnehmer fühlen sich nach der Fortbildung weniger durch Anforderungen bedroht als
zu Beginn der Fortbildung.
ƒ
Die proaktive Einstellung (optimistisch, zuversichtlich) ist nach der Fortbildung stärker ausgeprägt als vor der Fortbildung.
Transferkompetenz
ƒ
Die Teilnehmer können Inhalte und Methoden der Fortbildung im Alltag anwenden.
ƒ
Die Teilnehmer nehmen im beruflichen und privaten Alltag eine Verbesserung ihrer sozialen
und kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten wahr.
ƒ
Die Teilnehmer können lösungs- und ressourcenorientiertes Selbstmanagement im Alltag
nutzen.
ƒ
Die Teilnehmer geben in Bezug auf ihre Ressourcen und Streßresistenz positive Veränderungen in ihrem Alltag an.
ƒ
Die positiven Veränderungen der allgemeinen Selbstwirksamkeit, der Bedrohungseinschätzungen, der proaktiven Einstellung und der interpersonellen Beziehungsgestaltung bleiben
auch nach Beendigung der Fortbildung erhalten.
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