Untitled - Tredition

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Jens Albrecht
Der
Jugendherbergszivi
© 2015 Jens Albrecht
Umschlag, Illustration: Bianca Nandzik
Covergestaltung: Stefan Nandzik
Textsatz/ Formatierung: Markus Degen
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback
Hardcover
e-Book
978-3-7345-1842-3
978-3-7345-1843-0
978-3-7345-1844-7
1. Auflage 2015
Neuauflage 2016
facebook.com/DerJugendherbergszivi
„
Printed in Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist
ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die
elektronische oder sonstige Vervielfältigung,
Übersetzung, Verbreitung und öffentliche
Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 - Auf Jobsuche ................................... 9
Kapitel 2 - Das Vorstellungsgespräch .......... 18
Kapitel 3 - EKG ................................................. 52
Kapitel 4 - Lernen verlernen .......................... 62
Kapitel 5 - Was ist denn das für Einer? ........ 70
Kapitel 6 - Institution Waschküche .............. 82
Kapitel 7 - Dumm gelaufen ............................ 98
Kapitel 8 - (Kassen-) Differenzen ............... 114
Kapitel 9 - Sind die abgezählt? .................... 123
Kapitel 10 - Reparatur Tips .......................... 136
Kapitel 11 - Ist denn alles in Ordnung? ..... 152
Kapitel 12 - Die Katze .................................... 171
Kapitel 13 - Die wolln wir nicht! ................. 188
Kapitel 14 - Nachtschicht .............................. 196
Kapitel 15 - Rezeptionsverbot ..................... 240
Kapitel 16 - Das Dezemberwochenende .... 252
Kapitel 17 - Abschiedsfahrt .......................... 315
Die Zeit nach der Schule bringt einige plötzliche Veränderungen mit sich. So gut man sich
über die Jahre mit dem Schulsystem arrangiert
hat und weiß, was man tun muss, um ein Ziel
zu erreichen, welche Lehrer man wie manipulieren kann und wie man seine Stellung im der
Gruppe behaupten kann, so wenig ist man auf
das Leben da draußen vorbereitet.
Was will man wirklich in seinem Leben alles
machen? Auf was hat man wirklich Lust? Sind
die Möglichkeiten unendlich oder greift man
doch schlussendlich zum Nächstliegenden?
Am liebsten hätte man mehr Zeit zu entscheiden. Zu sich selbst zu finden. Eine Auszeit!
Die Pflicht, 1 Jahr Bundeswehr oder Zivildienst
ableisten zu müssen, kam vielen Jungs daher
gelegen. Heute ist man ja von dieser Pflicht
befreit, es gibt jedoch noch den Bundes-Freiwilligen-Dienst. Es gibt also noch Jungs und
auch Mädels, die wie Stu und Frank in der Jugendherberge ein Jahr arbeiten. Nicht mehr
als „Jugendherbergszivi“, doch als sagen wir
„Jugendherbergs-BUFDI".
Hat „Der Jugendherbergszivi“ etwas mit meinen Erfahrungen im Zivildienst zu tun? „Der
Jugendherbergszivi" ist frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig ;-) …….
……….auch wenn manche Dinge sich so zugetragen haben könnten. Halbwahrheiten!
Viel Spaß beim Lesen!
Vielen lieben Dank an Bianca Nandzik für das
exklusive Coverbild dieses Buches!
Kapitel 1 – Auf Jobsuche
E
s war eine laue Sommernacht an
irgendeinem Wochenende gegen Ende
der Schulzeit. Stu saß mit seinem besten Kumpel Frank in dessen Sportwagen. Es
war ein für Franks Alter ziemlich überteuertes
Cabriolet, aber da Frank von zuhause auch
sonst ganz gut versorgt war, fiel das Auto nicht
weiter ins Gewicht. Den Wagen hatte Frank
von seinem Vater mehr oder weniger geschenkt bekommen. Für irgendwelche guten
schulischen Leistungen, wie Frank behauptete. Für den Ford Mustang, den er eigentlich
aus Amerika importiert haben wollte, hatte das
Geld dann wohl doch nicht gereicht.
Bei den Jungs in der Klasse hieß der Wagen „japanische Salatschüssel“, die Mädchen
nannten ihn „Loveboat“, obwohl darin das, was
der Namen vermuten lassen würde noch nicht
einmal annähernd stattgefunden hatte.
In jedem Fall wurde man von den Mädchen
definitiv stärker beachtet, wenn man mit ihm
zur Schule fuhr.
Frank hatte auf einem Hügel geparkt am
Rande der Stadt mit Ausblick auf das hellerleuchtete Häusermeer. Auf der Rückbank saß
Sophie, eine gemeinsame Freundin von Stu
und Frank. Sie war ein paar Klassen unter
ihnen und beide hatten es auf sie abgesehen.
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Die Freunde parkten öfters hier oben. Man
versorgte sich vorher mit Nahrung von der
Tankstelle und saß dann stundenlang im Auto
und diskutierte über irgendwelche Themen.
Diesmal war das Leben nach der Schule an
der Reihe.
Stu und Frank hatten das Abitur schon fast
hinter sich. Es standen nur noch die mündlichen Prüfungen an. Bevor es in die große
Freiheit ging, sollte man noch ein Jahr für den
Staat arbeiten.
„Zumindest der männliche Teil von uns“,
sagte Stu mit einem Unterton in der Stimme zu
Sophie. Stu hatte seine Skaterschuhe gegen
das Armaturenbrett des Wagens gedrückt und
aß Kartoffelchips. Er trug eine enge blaue
Jeans und ein labbriges T-Shirt.
Frank blickte zu Stu rüber.
„Man kann sich dieses eine Jahr nach der
Schule ganz schön verbauen, wenn man sich
nicht rechtzeitig auf die Suche macht“, sagte
Frank und fuhr fort: „Bund oder irgend etwas
zum Absitzen zugewiesen zu bekommen wäre
die schlechteste Variante. Wie findet man den
perfekten Zivildienstjob?“
Frank fuhr sich mit dem Handgelenk über
die Nase, da er auf irgend etwas allergisch
war. Er hatte sein Hemd nur halb zugeknöpft
und drehte sich ständig zu Sophie um, damit
er Augenkontakt mit ihr beim Sprechen hatte.
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„Hey! Wir müssen schließlich die Kinder
gebären“, erwiderte Sophie jetzt entrüstet auf
Stus vorhergehende Bemerkung. Sie saß mit
ihrem blond gelocktem, schulterlangem Haar
auf der Rückbank. Sie trug ein enges Top und
einem mittelkurzen Rock, den sie immer
wieder mit den Händen bedächtig nach unten
zog. Da sie leicht fror, hatte sie Stus Sweatshirtjacke bekommen, die nun weit von ihren
Schultern herunter hing. Sie hatte sehr viel
Parfüm an sich, welches man noch gut bis auf
die Vordersitze riechen konnte. Stu hoffte,
dass seine Sweatshirtjacke späte noch nach
Sophie riechen würde.
„Es zwingt Euch ja keiner Kinder zu kriegen!“ sagte er. „Uns zur Bundeswehr zu gehen
oder Zivildienst zu machen schon!“
Frank setzte sich wieder aufrecht hin, nachdem er in seinem Sitz herab gerutscht war. Er
kaute unbewusst an seinen Fingernägeln und
setzte seinen Denkerblick auf.
Langsam begann Frank zu sprechen:
„Es ist schonmal eine gute Entscheidung
Zivildienst irgendwo zu machen und nicht zum
Bund zu gehen und sich anschreien zu lassen.
Also ich hab noch mal nachgedacht wegen
dem Zivildienst…” Stu unterbrach ihn: „Rate
mal wo wir unseren Zivildienst machen werden?”
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Mit triumphierend nickendem Kopf und
verschmitzt glänzenden Augen zeigte Stu,
dass er mal wieder einen seiner schrägen
Einfälle präsentieren wollte.
Wäre man jetzt in der Klasse, würde er warten und erst loslegen, wenn es sicher ist, dass
ihn auch ja jeder beachtet.
Frank schaute genervt und erinnerte
schnell: „Ok, Du weißt, dass ich mir nicht die
Finger mehr als nötig dreckig machen möchte.
Und auch den Rücken möchte ich mir nicht
vorzeitig ruinieren.”
Stu schaute ihn kurz an.
„Ich weiß.”
Frank zählte weiter auf:
„Und auch keinen Job an der Topfspüle im
Krankenhaus!”
„Kein Topfspüler!” versicherte Stu.
In überheblicher Art und Weise sich einander mitzuteilen war eins der wichtigsten
Handfertigkeiten, die sie auf dem Weg zum
Abitur in der Schule gelernt hatten.
Wenn man mit fest im Sattel mit den Angesagten vornweg reiten wollte, musste jeder
Auftritt wohl überlegt sein. Insbesondere,
wenn Mädchen in der Nähe waren.
Stu hatte lange gebraucht den Konflikt im
Unterricht zu bewältigen. Da man nicht mit zuviel Wortmeldung als Streber dastehen wollte
und man mit zu wenig Wortmeldung schlechte
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mündliche Noten bekam, musste man die
Antworten erst umwandeln. Zum einem in eine
etwas coolere Sprache, damit das nicht so
oberklug klang, zum anderen mussten die
Fachbegriffe, auf welche die Lehrer aus
waren, in die Wortmeldung eingebaut sein.
Wenn man es schaffte, beide Kriterien zu
erfüllen, hatte man bei den Lehrern ausreichend gepunktet und hatte auch kein
„Augenverdrehen“ bei den Klassenkameraden
ausgelöst.
Stu hatte immer irgendeine Lösung gefunden, um die Geschehnisse in die richtige Richtung zu lenken.
So auch diesmal.
„Also es ist ein Ort voller Urlaubsfeeling und
junger Mädchen.“ Er machte eine Pause,
machte eine entschuldigende Handbewegung
und sagte:
„Nun ja, ein paar Jungs könnten auch dabei
sein, aber das ist halt zwangsläufig so.”
Frank blickte Stu erwartungsvoll an.
„Und?”
„Und?“ kam jetzt auch von Sophie.
„Ja”, sagte Stu.
Frank schaute weiter genervt zu seinem
Beifahrersitz rüber. Stu hatte seine Schuhe
immer noch gegen das Armaturenbrett
gedrückt. Er konnte anfangen, etwas zu erzählen und erst nach Stunden den eigentlichen
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Punkt finden. Wenn man Glück hatte,
erinnerte man sich dann noch an das Ausgangsthema.
„Wie meinst denn das jetzt?“ fragte Frank
noch einmal.
Mit einem nochmaligen Blick auf Stus
Skaterschuhe fügte er hinzu:
„Und könntest Du bitte endlich mal Deine
Drecksfüße von meinem schweineteuren
Armaturenbrett nehmen?“
Ohne der Aufforderung weiter Beachtung zu
schenken, sagte Stu:
„Also da stand heute unsre Nachbarin mit
meiner Mutter draußen...”
„Come on..” , unterbrach ihn Sophie, die eine lange Einleitung fürchtete.
„Jetzt wartet halt mal“, sagte Stu und fuhr
fort: „Und da hab ich zufällig durch die erfahren, dass man in Jugendherbergen Zivildienst
machen kann. Jetzt mal ohne Scheiß!”
Frank runzelte die Stirn.
„Ne Jugendherberge, gibt’s so was bei uns
überhaupt?” fragte er.
Frank hatte eine Jugendherberge noch nie
von innen gesehen, seine Eltern bezogen
meist Hotels der Luxusklasse.
„Hier auf dem Berg gibt’s eine“, sagte
Sophie. Stu nickte.
Frank lachte vor Freude. Er klatschte sich
auf die Knie und schaukelte auf seinem Sitz so
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sehr hin und her, dass der Wagen auf der
Straße hin- und her wippte.
„Was hältst Du davon, wenn wir da morgen
mal vorbeifahren?“ fragte Stu.
Mit einem Hupen bekundete Frank, dass er
mit der Idee einverstanden war.
Am nächsten Mittag waren Stu und Frank
alleine im Auto. Frank brauste besagten Berg
hinauf. Er wurde hin und wieder von Lichthupen entgegenkommender Autos geblendet, da
er die Kurven schnitt. Schließlich konnte er
nicht mehr so schnell weiter fahren, da vor
ihnen ein Bus fuhr. Der Bus wurde immer
langsamer und stoppte.
„Halt mal auch hier an, genau hier!“
Stu zeigte auf die Stelle, an der der Bus
gestoppt hatte.
Frank riss das Steuer herum und stoppte
mit der Handbremse. Das Auto kam mit einer
Staubwolke auf dem Schotterparkplatz zu stehen.
Aus dem Bus stiegen Mädchen einer
Schulklasse aus. Der Fahrer war gekommen
und öffnete die Türen für Gepäck. Währenddessen stieg der Rest der Klasse aus.
„Wo wollen die denn hin?” fragte Frank.
Stu verließ das Auto, Frank stieg ebenfalls
aus.
Vor den beiden lag der Eingang zu einer
renovierten Burg, welche auf dieser Bergkup15
pe stand. Zur vorderen Seite mit Blick ins Tal,
zur Rückseite umgeben von einem grünen
Laubwald. Beide kannten diese Burg aus Kindertagen. Damals war sie jedoch verschlossen
und mit "Betreten verboten. Eltern haften für
ihre Kinder"-Schildern versehen gewesen.
Jetzt strahlten ihre Mauern gesäubert und
frisch verputzt.
Die letzten zwei Jahre hatten hier umfangreich Umbau- und Renovierungsarbeiten stattgefunden. Schaute man den Weg zurück, sah
man die Straße, welche sich serpentinenartig
nach unten schlängelte.
„Der Laden hier ist seit einem Jahr ne Jugendherberge”, erklärte Stu.
Frank sah ihn an.
Stu streckte beide Hände in einer Art stummer Jubelhaltung in die Luft und zeigte auf die
Schulklasse, die jetzt mit Gepäck Richtung
Eingang ging:
„Also wird das jetzt ne gute Zeit oder ne gute Zeit?”
Frank lachte laut, bis sein Lachen durch
einen Anfall von trockenem Husten gestoppt
wurde.
„Ja ... Shit, ja, das wird ne gute Zeit, ne
saugute“, sagte er.
Stu sog die gute Bergluft durch seine Nase
ein.
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„Das Leben ist gut!” stellte er fest. „Ich
schau mal nach dem Namen der Herberge.
Den Rest müssten wir im Internet finden“,
sagte er. Er blickte Frank an: „Natürlich müssen wir uns getrennt bewerben, damit es nicht
aussieht, als wollten wir eine gemeinsames
Partyjahr machen.”
Stu hob ermahnend den Finger. Frank tat
das gleiche. Mit: „Ja, ja!“ gab er ihm recht.
Dann griff Frank in seine Hosentasche und
suchte den Autoschlüssel. Er schaute auf seine Uhr:
„Ja, Mann, lass machen, doch ich muss
wieder los — heute Abend noch ein Essen mit
meinen Eltern um halb acht.”
Als er Stu in der Stadt absetzte sagte er:
„Ok, wegen der Bewerbung schauen wir morgen in der Schule. Wir müssen schnell
machen, sonst bekommt das mit der Herberge
noch ein anderer raus. Ich meine die wollen
doch alle Zivildienst machen. Naja bis auf Alex. Wie heißt es doch gleich? Wir sind doch
ne „Pazifisten-Generation“ oder „Null-BockGeneration“ oder was weiß ich wie man uns
nennt. Ich muss es packen. See you
tomorrow!” winkte er ab.
„Ja, man sieht sich“. Stu hob die Hand und
winkte kurz zum Abschied.
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Kapitel 2 – Das Vorstellungsgespräch
D
ie nächsten Tage verflogen ohne
bemerkt zu werden. Aus Tagen wurden
Wochen. Die ganze Klassenstufe war in
den Abiturstress geraten. Und so blieb die Jugendherberge außen vor. Während der sonst
eher phlegmatisch angehauchte Frank in unerwartete
Lern-Aktivität ausbrach, hatte bei Stu die
ganze Abiturhysterie eher das Gegenteil zur
Folge.
War er doch die letzten Jahre konstant und
konzentriert am Lernen gewesen, reduzierte er
das Lernpensum jetzt, wo es darauf ankam
erheblich.
Er verfiel in jene Art des Grübelns, in welche wohl all diejenigen verfallen, welche über
ihre Zukunft und denn Sinn des Leben nachdenken. Meist an einem Wendepunkt ihres
Lebens.
Das Leben, das sie nach dem durchstrukturierten, staatlichen Ausbildungsplan erwarten
sollte, erschien Stu allzu wirr.
In den letzten Tagen lief er immer öfter in
den Pausen auf dem Schulhof umher und
fragte jeden, der ihm in die Quere kam nach
seinen Zukunftsplänen. Meistens kam eine
Antwort wie:
„Hm, weiß nicht, erst mal was studieren.”
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Die zweithäufigste Antwort war:
„Urlaub”.
Einige hatten eine blühende Fantasie und
unrealistische Ideen für ihr eigenes Businessmodel. Und ein paar Mädels wollten nur Model
werden, ohne „Business“ dazu.
Über den direkt anstehenden Dienst bei der
Bundeswehr oder den Zivildienst wurde kaum
geredet. Und so dauerte es sehr lange, bis
Frank und Stu erfuhren, was die anderen an
Zivijobs ans Land gezogen hatten.
Frank, der mit seinem Notenrettungsprogramm für das mündliche Abitur beschäftigt
war, hatte keine Zeit übrig über solche Dinge
nachzudenken.
Frank hatte jegliche Ausgehaktivitäten ersatzlos gestrichen. Und aufgrund dessen bekam Stu immer häufiger auf die Samstagsabendfrage: „Geht noch was?” die Antwort:
„Hm, ich weiß nicht.” — Was einem „Nein!”
gleichkam.
Zwar könnte man meinem, ein junger 19jähriger, der ein Auto bereits vor dem Abitur in
der Tasche hatte, würde sich zurücklehnen,
doch nicht so bei Frank. Er wollte zuhause etwas vorzeigen können.
Stu verließ die Schule zügigen Schrittes an
diesem Mittag. Auf dem Weg nach Hause holte Frank Stu ein.
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„Sag mal, hast Du jetzt mal mehr rausbekommen über diese Herberge?”, wollte er wissen.
Stu schaute ihn an und sagte:
„Also ich war im Internet und hab deren
Kontakte und alles. Lass doch einfach mal
grad anrufen!”
Stu hielt Frank die ausgestreckte Hand entgegen. Mit dieser Geste wollte er Frank auffordern ihm sein Handy zu leihen.
Frank winkte müde ab. „Nee lass später
machen.”
Stu reagierte genervt: „Komm, sonst wird
das nie was!”
Stus Zeigefinger fing an sich schnell und
fordernd zu bewegen.
„Wo ist denn Dein Handy?“ wollte Frank
wissen.
Ohne auf eine Antwort zu warten, seufzte
Frank und kramte schließlich sein Mobiltelefon
aus der Hosentasche und gab es Stu.
Er wußte aus leidiger immer wiederkehrender Erfahrung, dass Widerstand keinen Zweck
hatte. Stu würde nicht eher Ruhe geben, bis er
seinen Willen hatte. Und gleich nachzugeben
war meist um so viel erholsamer, als sich
einen Diskussionsfight mit ihm zu liefern. Getreu dem Motto : „Der Klügere gibt nach.“
Stu war auch schon bereits beim Eingeben
der Nummer. Überkonzentriert hielt er in der
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