P R E S S E M I T T E I L U N G vom 13. Juni 2016 Nach HIT RADIO FFH-Recherche Wanzen-Invasion in Hessen: Blutsauger identifiziert HIT RADIO FFH berichtete vergangene Woche über blutsaugende Wanzen in Fulda. Daraufhin meldeten sich aus dem ganzen Bundesland Opfer, die gebissen worden waren, Wanzeninvasionen erlebt hatten. Auch bei Ärzten und Gesundheitsämtern häuften sich Fälle, einige Betroffene klagten über allergische Reaktionen. FFH ließ Dr. Wolfgang Dorow (Senckenberg-Institut Frankfurt am Main) Tiere untersuchen. Der Wanzen-Experte zu FFH: „Es handelt sich um Weich-Wanzen. Es kann sicher mal sein, dass sich eine dieser Wanzen auf einen Menschen verirrt und ihn sticht. Dass die Tiere aber in solchen Massen auf Menschen losgehen, ist ein Phänomen.“ Er empfiehlt, Einstiche zu beobachten, gegebenenfalls zum Arzt zu gehen. Dorow will jetzt andere Forscher aus Europa über die „Verhaltensänderung“ informieren und mit ihnen darüber beraten. „Das ist ein Knüller“, sagte Wanzen-Experte Dorow, als er zum ersten Mal von den blutsaugenden Wanzen hörte und Bilder sah. Denn die Wanzen auf den Fotos seien sogenannte Weichwanzen „und die saugen an Pflanzen, maximal noch an Blattläusen, aber sicher nicht an Menschen.“ Um sie genauer zu spezifizieren, brauche er lebende Exemplare. Gemeinsam mit der Redaktion des Onlineportals „Osthessen-News.de“ beschaffte FFH Exemplare der Wanze und übergab sie dem Forscher. Das Ergebnis: Es handelt sich um die Weichwanze der Art „Psallus varians“. Sie tritt zwischen Mai und Juni in Massen auf und saugt an Pflanzenteilen vor allem von Buche und Eiche. Wirklich erklären kann sich Dorow die Verhaltensänderung dieser Wanzenart noch nicht. Es käme zwar vor, dass sich Insekten gerade bei andauernder Gewitterlage aggressiver verhielten, aber das erkläre nicht das artfremde Verhalten, denn 1 dann hätte das ja auch schon in den Vorjahren passieren müssen. Dorow wird weiter forschen. Er glaubt nicht, dass die Wanzen Krankheiten übertragen, weil sie ja in der Hauptsache „Pflanzensauger“ seien. Besonders viele Fälle dürfte es nicht mehr geben: Die Zeit, in der diese Wanzen besonders häufig auftreten, endet gerade wieder. Maximal noch bis Juli sind Exemplare anzutreffen. Hier drei Fotos zu Ihrer freien Verwendung, wir mailen sie Ihnen auch gerne. Alle Fotos: HIT RADIO FFH. Bildunterschrift 1: Prof. Dr. Wolfgang Dorow, Wanzen-Experte vom Senckenberg-Institut in Frankfurt am Main untersuchte für FFH die Blutsauger. http://cloud.radioteleffh.de/public.php?service=files&t=63eccccc858d569329b9fad6123116e8 Bildunterschrift 2: Von FFH aus Forschungszwecken gefangenen: Eine Wanze neben einem 1-Euro-Stück in einem Glas. http://cloud.radioteleffh.de/public.php?service=files&t=829d7fd79ccadfd20a65790cfd8677a2 Bildunterschrift 3: Die Weichwanze „Psallus varians“ wird gerade mal etwa vier Millimeter groß. http://cloud.radioteleffh.de/public.php?service=files&t=a843b8bb19044625c96a5bec24c331b7 Rückfragen: Dominik Kuhn, T.: 06101-988330, 0171-4726393 [email protected] 2
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