Mitgliedermagazin der Freiburger Grünen von Kerstin Andreae Neues aus dem Büro Die Zahl der Menschen, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beziehen, ist 2015 um 3,5% gestiegen. Mittlerweile erhalten mehr als eine Million BürgerInnen entsprechende Leistungen; gleichzeitig gibt es Jahr für Jahr tausende Klagen gegen die Bescheide. So waren allein 2014 fast 57.000 Widersprüche erfolgreich. Ein Jahrzehnt nach Inkrafttreten der Hartz IV-Gesetze ist es deshalb höchste Zeit, die Regeln für die Grundsicherung zu vereinfachen. Ziel der Reform sollte es sein, durch Vereinfachung der komplizierten Rechtslage sowohl die Leistungsberechtigten als auch die Beschäftigten in den Jobcentern zu entlasten. Das war auch der maßgebliche Wunsch der VertreterInnen von Ämtern und Verbänden bei meinem Runden Tisch „Wie weiter mit den Jobcentern? Rechtsvereinfachung im SGB II“ in Freiburg im letzten September. Doch leider führen die Vorschläge der Großen Koalition zum Gegenteil: die Grundsicherung wird weder einfacher noch gerechter; statt Rechtsvereinfachung gibt es an vielen Stellen Rechtsverschärfung. So hat bspw. die CSU verhindert, dass die überharten Sanktionen für junge Erwachsene abgeschafft werden, obwohl es dafür einen breiten Konsens in Politik, Wissenschaft und Praxis gibt. Wir sehen vor allem zwei Ansatzpunkte, um die Grundsicherung sinnvoll zu reformieren. Zum einen muss verständlicher werden, auf welche Leistungen die BürgerInnen in welcher Situation Anspruch haben. Dazu sollten bei sachlich gleichen Tatbeständen die verschiedenen Grundsicherungsleistungen einander angeglichen und willkürliche Sonderregeln außer Kraft gesetzt werden. Zum anderen geht es um die Stärkung der vorgelagerten Sicherungssysteme. Das bedeutet, dass beispielsweise Erwerbstätige oder Familien durch Hilfe bei den Wohnkosten oder über den Kinderzuschlag so unterstützt werden, dass sie gar nicht erst Grundsicherung beziehen müssen. Gleiches gilt für Auszubildende, die nur deshalb bedürftig werden, weil sie durch BAföG oder Berufsausbildungsbeihilfe unzureichend abgesichert werden oder Alleinerziehende, weil der steuerliche Familienlastenausgleich vor allem Ehepaare entlastet. Liebe Leserinnen und Leser, → Fortsetzung auf Seite 2 Milena ich bin Milena Lid und gehe in die zehnte Klasse des Kepler-Gymnasiums in Freiburg. Derzeit mache ich mein BogyPraktikum fünf Tage lang im Grünen Büro. Weil ich im Schulunterricht nicht sehr viel über Politik und einzelne Parteien erfahren habe, dachte ich, ein Praktikum, um alles besser kennenzulernen, wäre genau das Richtige. Warum bei den GRÜNEN? Da mich ihre Themen am Meisten interessieren und ansprechen, wie zum Beispiel Migration und Familie. Meine Tätigkeiten sind hier größtenteils Büroarbeiten oder aber über den Bundestag, Gemeinderat, etc. zu recherchieren, um mehr darüber zu erfahren. Auch durfte ich am Montagabend mit zu einer Fraktionssitzung der GRÜNEN gehen, was sehr spannend und eine ganz neue Erfahrung für mich war. Außerdem habe ich viel mehr Wissenskenntnisse über Politik, aber auch vor allem über die GRÜNEN bekommen. Es gab jeden Tag leckeres Essen, das hier immer jemand kocht. Die Stimmung im Grünen Büro war immer sehr angenehm und die Woche hat mir ganz viel Spaß gemacht. Viele Grüße (Fortsetzung von Seite 1) Dass mittlerweile mehr Erwerbstätige als Langzeitarbeitslose Hartz IV beziehen zeigt, dass die Grundsicherung längst nicht mehr nur für diejenigen da ist, für die sie eigentlich gedacht ist. Auch im Bereich des Jobcenters Freiburg sind nur etwa 40% der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten arbeitslos. Sowohl für den Großteil der Leistungsberechtigten als auch für die Beschäftigten in den Jobcentern wäre es daher deutlich effizienter, wenn die Jobcenter sich in erster Linie um die Menschen kümmern könnten, bei denen es tatsächlich um eine Integration in den Arbeitsmarkt geht. Alle anderen sollten auf anderem Wege so unterstützt werden, dass sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können, ohne auf Grundsicherung angewiesen zu sein. Mehr zum Grünen Vorschlag im Antrag „Grundsicherung einfacher und gerechter gestalten – Jobcenter entlasten“ unter http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/080/1808077.pdf von Anselm Laube Aus einer Unterarbeitsgruppe der LAG Ökologie hat sich bei einem Treffen am 16.01. in Stuttgart eine eigenständige Arbeitsgruppe zum Thema Energie konstituiert. Koordiniert von einem SprecherInnenkreis bestehend aus Almut Petersen (KV Zollernalb) und HansPeter Behrens (KV Rastatt Baden-Baden) mit den Stellvertretern Annabell Helmke und Jörg Dengler aus dem Arbeitskreis Energie (AK) des KV Freiburg. Als Gäste waren auf der Sitzung Umweltminister Franz Untersteller, Sylvia Kotting-Uhl (MdB) und Daniel Renkonen (MdL) anwesend und konnte in Inputreferaten ihre Einschätzung zur aktuellen Lage in der Energiepolitik darlegen. Franz Untersteller betonte dabei die Dringlichkeit der aktuell anstehenden Novelle des Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG), die von Sigmar Gabriel gerade durchgepeitscht werde. Hier gelte es insbesondere, durch Berücksichtigung regional unterschiedlicher Randbedingungen ein Einbrechen des Ausbaus der Windkraft im Südwesten zu verhindern. Grundsätzliche Änderungen des EEG, das Ausschreibungsmodell oder den geringen PV-Zubau betreffend, schätzte er dabei als unrealistisch ein. Bezüglich der Wärmewende kündigte er ein Förderprogramm Nahwärmenetze an, dass sein Haus in den nächsten Wochen starten wird. Sylvia Kotting-Uhl sieht die Krise der großen Energiekonzerne als Zeichen des gewonnenen Kampfs der Energiewendebewegung. Dass jetzt in der Politik Mitleid für das Leiden der großen Vier herrsche, sei auch unser Erfolg, wenn auch ein zweischneidiger. Sie sieht durch die aktuelle Vernachlässigung des Speicher- und Netzausbaus die Frage nach Laufzeitverlängerungen für AKWs wieder konkret auf uns zukommen. Bezüglich der weiteren (nationalen) Atompolitik empfiehlt sie den Kampf für eine frühere Abschaltung der beiden Risikoreaktoren in Grundremmingen im bayrisch-württembergischen Grenzgebiet sowie die Abschaltung der Atomfabriken in Gronau und Lingen. Besonders kritisch ist dabei die Tatsache zu sehen, dass weiterhin 1/3 der Nationalen Forschungsmittel in die Atomkraft fließen, wobei wiederum 2/3 dieser Mittel für Forschung an Atomkraft der nächsten Generation gehen. Geld, dass in der Forschung von Erneuerbaren Energien und Speichern viel bewirken könne. Zudem seien wir über EURATOM an der Finanzierung weiterer Projekte wie z.B. ITER beteiligen, die energiepolitischen Dinosauriern gleichen. Daniel Renkonen empfahl eine Arbeit auf Basis des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes (IEKK). Außerdem verwies er darauf, dass BaWü in den letzten 5 Jahren 1 Mrd. € in Energieeffizienzsanierung von Gebäuden investiert hat. Wer Interesse hat, sich mit diesen und anderen Herausforderungen der Energiepolitik zu beschäftigen, ist herzlich eingeladen, zu den nächsten Treffen des AK Energie zu kommen. Wir treffen uns am 11.05., 01.06. und am 06.07. jeweils um 19 Uhr, die Treffpunkte werden noch im Rundbrief bekanntgegeben. von Norbert Hense Digitalisierung ist in aller Munde: zu Recht! Denn verglichen mit anderen Industrienationen hinkt Deutschland in Sachen Digitalisierung hinterher. Auch in den Kommunen ist Digitalisierung ein Thema. Konkrete Aufgaben sind hierbei der Breitbandausbau sowie die Ausstattung an Schulen mit modernen Lehrmitteln. WLAN-Hotspots im ÖPNV gehören ebenso dazu wie Freifunk. Es gilt, in den Verwaltungen eine "digitale Kultur" zu etablieren. Neben diesen Aufgaben bietet die Digitalisierung auch Chancen. Diese werden am Beispiel Open Data deutlich. Open Data bedeutet das Bereitstellen von Daten der Verwaltung im Internet und die Möglichkeit diese kostenfrei zu nutzen. Dies bringt Chancen für Bürger, Wirtschaft und Stadtverwaltung: Mit Open Data wird es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, sich über ihre Kommune schlau zu machen und an der Stadtpolitik zu partizipieren. IT-Unternehmen und Software-Schmieden können mit den Daten Programme und Apps für den lokalen Markt entwickeln. Die Verwaltung profitiert, weil ein Teil der Verwaltung nicht erst auf andere Teile der Verwaltung warten muss, sondern die benötigten Informationen selbst recherchieren kann. Die Effizienz des Verwaltungshandelns wird so gesteigert. In anderen Städten gibt es bereits zahlreiche Beispiele, wie diese Daten verwendet werden. In Helsinki ist es den Bewohnern möglich, in Echtzeit mit einer App zu prüfen, welche Straßen in einem schneereichen Winter bereits geräumt wurden. In Hamburg gibt es einen Kita-Finder, der es Eltern ermöglicht, die für sie passende Kindertagesstädte anhand verschiedenster Kriterien zu finden. Viele Städte haben sogenannte Schadensmelder, in denen man auf einer Karte eine kaputte SpielplatzSchaukel, Schlaglöcher oder Scherben auf Radwegen melden kann. In Zürich gibt es für Allergiker eine Navigations-App, die anhand des Baumkatasters der Stadt den pollenärmsten Weg zum Ziel zeigt. Bei Open Data ist Freiburg auf einem guten Weg. Es fehlt jedoch eine Gesamtstrategie "Digitale Stadt", wie es andere Städte bereits praktizieren. Das zeigt eine Studie von PWC, die deutsche Städte hierauf untersuchte. Auch für uns GRÜNE sollte dies ein wichtiges und zentrales Thema in Zukunft sein. Norbert ist 26 Jahre alt. Er studiert in Freiburg Politik und Geschichte, ist Sprecher GJ Ortenau und aktuell Praktikant der Gemeinderatsfraktion. Unsere AK‘s Postvertriebsstück / PVSt, Deutsche Post AG, „Entgeld bezahlt“, E1351 zu den Themen: BIldung, Christen, Energie, Europa, Frauen- und Geschlechter Politik, Gesundheit, Hochschule, Integration, Kultur, Naturschutz, Queer Green, Verkehr und Stadtentwicklung, Lokale Wirtschaft, Grüne Jugend und Grüne Hochschulegruppe Kontaktdaten über das Grüne Büro Unsere Abgeordneten Wahlkreisbüros: Haslacher Str. 61, 79115 Freiburg Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen MitarbeiterInnen: Birgit Woelki, Eckart Friebis Tel: 701323 Fax: 75405 [email protected] Kerstin Andreae, MdB Mitarbeiter: Jochen Daniel Tel: 8886713 Fax: 8886714 [email protected] Edith Sitzmann, MdL Mitarbeiter: Tim Simms Tel: 702102 Fax: 75405 [email protected] Reinhold Pix, MdL Mitarbeiterin: Trudis Fisch Tel: 71154 [email protected] Impressum Herausgeber: Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Freiburg Rehlingstr. 16A, 79100 Freiburg. Tel: 701214 Fax: 75405 [email protected] http://www.gruene-freiburg.de GLS Bank Bochum IBAN: DE 34 4306 0967 7916 3741 00 BIC: GENODEM1GLS V.i.S.d.P.: Veronica Barth c/o Bündnis 90/Die Grünen Auflage: 200 Exemplare Durck: Tilia-Druck Freiburg Redaktion: Veronica Bath Satz: Andreas Büchler MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Norbert Hense, Veronica Barth, Anselm Laube, Kerstin Andreae Die nächste Mitgliederversammlung findet am 12. Mai ab 19:30 Uhr im Gasthaus Schützen statt. Einen Tagesordnungsvorschlag gibt es leider noch nicht. Die Mitgliederversammlung im Juni ist die Jahreshauptversammlung und findet am 14. Juni 2016 um 18:30 Uhr in der Wodanhalle statt. Im Mittelpunkt der Versammlung stehen der politische und finanzielle Rechenschaftsbericht, die Wahl des Kreisvorstands, der Kreisschiedskommission und des Kreisparteirats. Den detaillierten Tagesordnungsvorschlag findet Ihr auf der Homepage und in den kommenden Rundbriefen. Datum Veranstaltung Ort Mo, 2. Mai 19:00 Uhr Mi, 4. Mai 19:30 Uhr „Rush Hour“: Familien zwischen Kind und Karriere Regionalkonferenz zum Koalitionsvertrag Mi, 11. Mai 18:30 Uhr Mi, 11. Mai 19:00 Uhr Do, 12. Mai 19:30 Uhr Do, 19. Mai 19:30 Uhr Mi, 1. Juni 19:00 Uhr Sa, 11. Juni 11-14 Uhr Di, 14. Juni 18:30 Uhr So, 19. Juni 14:30 Uhr AK Lokale Wirtschaft Goethe Institut (Wilhelmstr.) Hebelschule (Engelbergerstr./Eschol zstr.) Grünes Büro (Rehlingstr.) Noch unklar AK Energie, Treffen mit C.Meyer MITGLIEDERVERSAMMLUN G Feierabendgrün AK Energie INFOSTAND JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG SOMMERFEST Gasthaus Schützen (Schützenallee) Noch unklar Grünes Büro (Rehlingstr.) Ecke Berthold/Niemensstr. Wodanhalle (Leo-Wohleb-Str.) St. Georgs Hütte (am Eugen Keidel Bad)
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