Fotos: www.personaltag.ch People Aktuell 12. Ostschweizer Personaltag in St. Gallen Mehr «Human Güte» Das Personalwesen gehöre ins Marketing, die digitale Eruption sei längst Tatsache und die nächste Generation habe keine Büros mehr. Der Ostschweizer Personaltag inspirierte mit ungewohnten Ideen zu neuen smarten Arbeitskulturen. Karin Egle, Präsidentin Freie Erfa-Gruppe Personal Ostschweiz, eröffnete die Fachtagung vor knapp 300 Teilnehmern und begrüsste als Moderator Marco Fritsche. In erfrischendem Appenzeller-Dialekt übergab er die Bühne den ehemaligen Lernenden der Swisscom, Bianca und Petra Schmidhalter, Co-Leaderinnen der Initiative «Work Smart». Beide führten die Teilnehmer auf eine Reise der «grenzenlosen Zusammenarbeit». Ziel von «WorkSmart» sei es Menschen zu verbinden, Wissen zu teilen und voneinander zu lernen. Heute sind diesem Projekt über 70 Unternehmen angeschlossen und über 55 000 profitieren von flexiblen, ortsunabhängigen Arbeitsformen. Jörg Buckmann führte sodann zurück in die harte Gegenwart des HR, wo der Hälfte der Firmen geeignete Fachkräfte fehlen. Sicherheit und Medienkompetenz seien die zwei weiteren Fragezeichen und Herausforderungen des HR. Mit fünf Regeln versuchte Buckmann aufzuzeigen, wie sich das HR aus einer gewissen Umklammerung lösen kann: Regeln brechen, zielgruppenorientiertes Denken, neue Ideen für gute Führung, Kommunikation und neue Vermarktungsideen für Jobs. Mit diesen Regeln verband Buckmann auch die Meinung, dass das HR eigentlich ins Marketing gehöre. Radikale Transparenz schaffen Auch Keynote-Speakerin Anja Förster propagierte, im HR andere Wege zu gehen, damit man das volle menschliche Potenzial nutzen könne. Neben «Intelligenz, Sorgfalt und Gehorsam» müsse der zukünftige Mitarbeitende vor allem «Initiative, Kreativität und Leidenschaft» mitbringen. Sibylle Olbert-Bock, Professorin an der Fachhochschule St. Gallen, wiederum fokussierte auf die Digitalisierung, die für HR einem HR Today 7/8 | 2016 eigentlichen Tsunami gleichkomme. Digitalisierung gelinge nur, wenn man sich früh darauf ausrichte und Organisation sowie technische Produktionsabläufe immer wieder hinterfrage, erneuere und der Zeit anpasse. Die Referate wurden generell sehr spritzig dargeboten – auch jenes von Abschlussreferent Patrick D. Cowden. In den letzten zehn Jahren, so der Unternehmer und Autor, wollte man immer nur maximieren, rationalisieren und optimieren. Auf diesem Weg sei einiges auf der Strecke geblieben – namentlich menschliche Qualität, Respekt und Vertrauen. Wenn wieder mehr «Human Güte» gelebt würde, entwickelte sich aus dem «Nebeneinander» ein eigentliches «Füreinander». Das Fundament dafür sei der gesunde Menschenverstand, der in jedem stecke. (rf) Hochkarätige Referenten trafen am Ostschweizer Personaltag auf 300 Gäste: 1) Mit dem Publikum auf Tuchfühlung: Keynote-Speakerin Anja Förster. 2) Gewohnt erfrischend: Moderator Marco Fritsche führte durch die Tagung. 3) Hatte in St. Gallen ein Heimspiel: Der gebürtige Ostschweizer Jörg Buckmann. 4) Referierte über HR 4.0: Sibylle OlbertBock, Professorin, Fachhochschule St. Gallen. 5) Forderte mehr Respekt und Vertrauen: Unternehmer und Autor Patrick D. Cowden. 6) Schlusswort: Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Rektor der Fachhochschule St. Gallen. 7) Angeregte Gespräche: Reinhard Frei und Max Becker. 17
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