Medienbericht Ostschweizer Personaltag HR Today 17. Juni 2016

Fotos: www.personaltag.ch
People Aktuell
12. Ostschweizer Personaltag in St. Gallen
Mehr «Human Güte»
Das Personalwesen gehöre ins Marketing, die digitale Eruption sei längst Tatsache und die nächste
Generation habe keine Büros mehr. Der Ostschweizer Personaltag inspirierte mit ungewohnten Ideen
zu neuen smarten Arbeitskulturen.
Karin Egle, Präsidentin Freie Erfa-Gruppe Personal Ostschweiz, eröffnete die Fachtagung vor
knapp 300 Teilnehmern und begrüsste als Moderator Marco Fritsche. In erfrischendem Appenzeller-Dialekt übergab er die Bühne den ehemaligen Lernenden der Swisscom, Bianca und
Petra Schmidhalter, Co-Leaderinnen der Initiative «Work Smart». Beide führten die Teilnehmer auf eine Reise der «grenzenlosen Zusammenarbeit». Ziel von «WorkSmart» sei es Menschen zu verbinden, Wissen zu teilen und
voneinander zu lernen. Heute sind diesem Projekt über 70 Unternehmen angeschlossen und
über 55 000 profitieren von flexiblen, ortsunabhängigen Arbeitsformen. Jörg Buckmann
führte sodann zurück in die harte Gegenwart des
HR, wo der Hälfte der Firmen geeignete Fachkräfte fehlen. Sicherheit und Medienkompetenz seien
die zwei weiteren Fragezeichen und Herausforderungen des HR. Mit fünf Regeln versuchte Buckmann aufzuzeigen, wie sich das HR aus einer
gewissen Umklammerung lösen kann: Regeln
brechen, zielgruppenorientiertes Denken, neue
Ideen für gute Führung, Kommunikation und
neue Vermarktungsideen für Jobs. Mit diesen Regeln verband Buckmann auch die Meinung, dass
das HR eigentlich ins Marketing gehöre.
Radikale Transparenz schaffen
Auch Keynote-Speakerin Anja Förster propagierte, im HR andere Wege zu gehen, damit man
das volle menschliche Potenzial nutzen könne.
Neben «Intelligenz, Sorgfalt und Gehorsam»
müsse der zukünftige Mitarbeitende vor allem
«Initiative, Kreativität und Leidenschaft» mitbringen. Sibylle Olbert-Bock, Professorin an
der Fachhochschule St. Gallen, wiederum fokussierte auf die Digitalisierung, die für HR einem
HR Today 7/8 | 2016
eigentlichen Tsunami gleichkomme. Digitalisierung gelinge nur, wenn man sich früh darauf
ausrichte und Organisation sowie technische
Produktionsabläufe immer wieder hinterfrage,
erneuere und der Zeit anpasse.
Die Referate wurden generell sehr spritzig
dargeboten – auch jenes von Abschlussreferent
Patrick D. Cowden. In den letzten zehn Jahren,
so der Unternehmer und Autor, wollte man immer nur maximieren, rationalisieren und optimieren. Auf diesem Weg sei einiges auf der Strecke geblieben – namentlich menschliche Qualität, Respekt und Vertrauen. Wenn wieder mehr
«Human Güte» gelebt würde, entwickelte sich
aus dem «Nebeneinander» ein eigentliches «Füreinander». Das Fundament dafür sei der gesunde
Menschenverstand, der in jedem stecke.
(rf)
Hochkarätige Referenten trafen am Ostschweizer Personaltag auf 300 Gäste:
1) Mit dem Publikum auf Tuchfühlung:
Keynote-Speakerin Anja Förster.
2) Gewohnt erfrischend: Moderator Marco
Fritsche führte durch die Tagung.
3) Hatte in St. Gallen ein Heimspiel: Der gebürtige Ostschweizer Jörg Buckmann.
4) Referierte über HR 4.0: Sibylle OlbertBock, Professorin, Fachhochschule St. Gallen.
5) Forderte mehr Respekt und Vertrauen: Unternehmer und Autor Patrick D. Cowden.
6) Schlusswort: Prof. Dr. Sebastian Wörwag,
Rektor der Fachhochschule St. Gallen.
7) Angeregte Gespräche: Reinhard Frei und
Max Becker.
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