gemessen und für ungesund befunden

MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN
P.b.b. Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien/GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 05
„Gemeinsam sind
wir noch besser“
ALLGEMEINMEDIZIN
Psychiatrische
Kompetenz stärken
GEMESSEN UND FÜR
UNGESUND BEFUNDEN
40 Prozent der Österreicher glauben, dass das Gesundheitssystem
in eine falsche Richtung läuft. Ihr Rezept in Richtung Politik: Endlich
mehr auf die Meinung der Ärztinnen und Ärzte hören. Ernüchternde
Ergebnisse aus dem Gesundheitsbarometer 2016.
Fotos: iDymax/iStock, Oktay Ortakcioglu/iStock; Artwork: sidu
PERIOPERATIVE MEDIZIN
05 2 0 1 6
Foto: pixelio.de / Thomas Siepmann © digitalfotovision.de
30. September 2016
Palais Eschenbach, Wien
15. Tagung für
Allgemeinmedizin & Geriatrie
Programm-Auszug
• A dipositas
Veranstalter:
• Malnutrition im Alter
Österreichische Gesellschaft für
Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG)
• Impfplan im Alter
Medizin Akademie
Wissenschaftliche Leitung:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Marcus Köller
SMZ Sophienspital
In Zusammenarbeit mit:
Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und
Familienmedizin
Junge Allgemeinmedizin Österreich
Medizinische Universität Wien
Lehrstuhl für Geriatrie
Geriatriereferat der Österreichischen Ärztekammer
Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Wien
Information & Anmeldung
Medizin Medien Austria
Medizin Akademie
Grünbergstraße 15/Stiege 1
A-1120 Wien
• Die C. difficile Infektion - State of the Art
• D er geriatrische Patient aus juristischer Sicht
• Sterben in Würde – die Stellungnahme der
Bioethikkommission 2015
• „10 Minuten pro Patient!?“
› ›Geriatrische Patienten rasch identifizieren
› ›Schlafstörungen im Alter
› ›Wie bewertet man Klagen von Angehörigen
Diese Veranstaltung wird für das
Diplomfortbildungsprogramm
eingereicht.
Teilnahmegebühr
EUR 100,- Gesamte Tagung,
EUR 80,- Gesamte Tagung, ermäßigt
Preise inkl. 20% MwSt.
Ermäßigung für Turnusärzte und Mitglieder der ÖGGG, ÖGAM und JAMÖ
Limitierter freier Eintritt für MedizinstudentInnen
Kontakt: Christine Kreibich
Tel.: 01/54 600 550
Fax: 01/54 600 50 550
E-Mail: [email protected]
Internet: www.medizin-akademie.at
BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Die Stasi lässt grüßen
► Gesundheitsverantwortliche in Österreich versuchen derzeit mit aller Kraft, das „Mini-
sterium für Staatssicherheit“ (Stasi) der ehemaligen DDR bestmöglich nachzuahmen.
Bereits Ende vergangenen Jahres hat der Wiener Krankenanstaltenverbund versucht, den
Kolleginnen und Kollegen in den Wiener Gemeindespitälern Überwachungsgeräte aufzuzwingen, durch die man peinlichst genau deren Tätigkeit überwachen wollte. Nur durch
harte Kritik und mediales Aufzeigen seitens der Ärztekammer ist es gelungen, die Situation
zu entschärfen und den Krankenanstaltenverbund in die Schranken zu weisen.
Nun sind es der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger sowie die
Wirtschaftskammer, die sich zu Stasi-Akteuren aufschwingen wollen: „Mystery Shopping“
gegen die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ist angesagt. Dieses staatlich angeordnete Spitzelwesen würde bedeuten, dass Ärztinnen und Ärzte schon bald nicht mehr sicher
sein könnten, ob ihnen echte Patienten, oder doch nur Schauspieler der Sozialversicherung
mit gefakten E-Cards, in den Ordinationen gegenübersitzen.
Der vermeintliche Hauptgrund für solche Maßnahmen ist schnell zu erkennen: Es geht
darum, dass man die Ärzteschaft unter Generalverdacht stellt. Jene Menschen, denen so viele
Patienten täglich ihr Leben anvertrauen, sind plötzlich für bestimmte Institutionen nicht
mehr vertrauenswürdig genug.
Um sich weitere Möglichkeiten auszudenken und auch umzusetzen, wie man uns „böse“
Ärztinnen und Ärzte noch besser kontrollieren kann, schreckt man auch nicht davor zurück,
gegen die Vorgaben der österreichischen Verfassung zu verstoßen. Denn mit „Mystery Shopping“ kriminalisiert man den gesamten ärztlichen Berufsstand.
„Statt endlich das Gesundheitssystem grundlegend zu reformieren und die Finanzierung
an die gesellschaftlichen
H
­ erausforderungen unserer
Zeit entsprechend anzupassen,
wird festgeklammert und das
Am Ende geht es – wieder einmal – nur um Geld
gemacht, was vermeintlich am Kann es wirklich sein, dass es hier nur um fehlendes Vertrauen und mehr Kontrolle geht?
einfachsten ist: Es wird gespart.“ Nein, denn am Ende geht es – wieder einmal – nur um Geld. Allmählich wird nämlich allen
Foto: Stefan Seelig
am Gesundheitswesen beteiligten Institutionen klar, worauf Österreichs Ärztinnen und Ärzte
sowie die Ärztekammer schon lange hinweisen: Es geht sich finanziell einfach nicht mehr
aus. Doch statt endlich das Gesundheitssystem grundlegend zu reformieren und die Finanzierung an die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit entsprechend anzupassen,
wird festgeklammert und das gemacht, was vermeintlich am einfachsten ist: Es wird gespart
– wobei es eher kaputtsparen heißen müsste.
Ein Gesundheitssystem funktioniert aber nicht wie ein Unternehmen, das einfach verkleinert
werden kann, damit es später wieder wächst. Wenn es um Gesundheit geht, geht es auch
um Leben und Tod. Dessen sollten sich die Verantwortlichen stets bewusst sein. Man kann
Patienten nicht einfach wieder einstellen oder als Kunden zurückgewinnen. Deswegen: Spart
man am Gesundheitssystem, spart man an Menschenleben.
Manche Institutionen und Politiker in Österreich scheinen in ihrem Sparwahn – und das ist
wieder eine Parallele zur Stasi – den Bezug zur Menschlichkeit gänzlich verloren zu haben.
„Geld statt Patient“, lautet das Motto. Dagegen wird sich die Wiener Ärztekammer aber
auch weiterhin zur Wehr setzen. Für uns wird der Mensch, und zwar der Patient und der
Arzt, auch weiterhin im Mittelpunkt stehen. Und davon lassen wir uns auch weiterhin nicht
abbringen – allen Gegensteuerungsversuchen mancher Kassenfunktionäre, Wirtschafts­
kämmerer und selbsternannter Gesundheitsökonomen zum Trotz.
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Herzlichst,
Ihr Thomas Szekeres
05_2016 doktor in wien 3
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Arzt, nicht Fachversorger
► Ich wollte niemals etwas anderes werden als Arzt. Motive für meine Berufsentschei-
dung waren mein Interesse für Menschen und ihre Gesundheit, mein Wunsch,
Patienten engagiert und bestmöglich zu helfen, und nicht zuletzt die Freiberuflichkeit. Daran
hat sich bis heute nichts geändert.
In den vergangenen Jahren wurden allerdings die Rahmenbedingungen der ärztlichen
Tätigkeit deutlich verschlechtert. Traurige aktuelle Tiefpunkte dieser Entwicklung sind das
„Mystery Shopping“ sowie ein vom Gesundheitsministerium geplantes PHC-Gesetz, das
de facto bezweckt, den Gesamtvertrag auszuhebeln und die Ärzteschaft zu schwächen.
Wissens- und Ausbildungsunterschiede werden eingeebnet
„Am liebsten wüsste wohl
so mancher möglichst viele
­Ärztinnen und Ärzte in­
anonymen Versorgungs­­zentren, wo wir als ‚Gesundheitsdienstleister‘ staats­
medizinisch besser gegängelt
werden können –
Freiberuflichkeit ade.“
Dass sich manche Gesundheitspolitiker außerdem überdeutlich bemühen, unsere zentrale
­Rolle und Kompetenz in der Gesundheitsversorgung zu relativieren, fügt sich gut in dieses
Gesamtbild. So ist es nur konsequent, uns zunehmend nicht mehr als Ärztinnen und Ärzte,
sondern als „Gesundheitsdienstleister“ oder „Gesundheitsanbieter“ zu bezeichnen. Hier kommt
sprachlich zum Ausdruck, was manche Politiker, Sozialversicherer und „unabhängige Gesundheitsexperten“ bereits systematisch tun: Wissens- und Ausbildungsunterschiede zwischen
ärztlichen und nicht ärztlichen „Gesundheitsberufen“ einzuebnen.
Das ist keine Spitzfindigkeit: Ich erinnere an Konzepte für anonyme PHC-Zentren aus dem
Gesundheitsministerium, in denen Ärztinnen und Ärzte mit Vertretern sonstiger „Gesundheitsberufe“ auf „Augenhöhe“ kooperieren sollten. Derlei Modelle haben tatsächlich vorgesehen, dass Vertreter aller in einem Zentrum vertretenen Professionen den Erstkontakt
mit Patienten beziehungsweise „Kunden“ wahrnehmen können. Schlimm, wenn dabei ein
„nicht ärztlicher Gesundheitsdienstleister“ etwas falsch einschätzt und ein „Kunde“ dabei
wegen allzu viel „Augenhöhe“ bei der Diagnose und Therapie zu Schaden kommt. Aber der
pseudodemokratische und egalisierende Augenhöhe-Kitsch im „gleichberechtigten multiprofessionellen Team“ klingt halt für manche irgendwie moderner und schicker, als wenn sich
ein ärztlicher „Einzelkämpfer“, der ja sowieso nichts anderes als ein „Auslaufmodell“ ist, um
seine Patienten kümmert.
Ein aktuelles Beispiel dafür, wie die Politik die Wissensvorsprünge der Ärzteschaft gezielt
neutralisieren will, ist übrigens die „multiprofessionell“ zusammengesetzte Facharbeitsgruppe des Gesundheitsministeriums zum Mutter-Kind-Pass: Die dort teilnehmenden Ärztinnen
und Ärzte können auch in medizinischen Fragen von Nichtmedizinern überstimmt werden.
Ich bin Arzt! Und darauf bin ich stolz.
Foto: AEK Wien
Wir Ärztinnen und Ärzte haben die höchste Kompetenz in Fragen der Gesundheitsversorgung, wir erfreuen uns einer ausgezeichneten Akzeptanz in der Bevölkerung, und wir melden
uns kritisch zu Wort, wenn die Gesundheitspolitik wieder einmal die Weichen falsch stellt.
Das wird natürlich weder gern gesehen noch verziehen. Am liebsten wüsste deshalb wohl so
mancher möglichst viele Ärztinnen und Ärzte in anonymen Versorgungszentren, wo wir als
„Gesundheitsdienstleister“ staatsmedizinisch besser gegängelt werden können – Freiberuflichkeit ade.
Man sieht: Das alles hat System. Ich wünsche mir aber, dass der Arztberuf ein freier Beruf
bleibt. Denn ich bin weder Gesundheitsanbieter, noch Primär- oder Fachversorger. Ich bin
Arzt! Und darauf bin ich sehr stolz.
Zum Thema Primärversorgung siehe auch
Seiten 12 und 18ff.
Herzlichst,
Ihr Johannes Steinhart
05_2016 doktor in wien 5
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eine Marke der
FORTBILDUNG AM PUNKT
APPROBIERT
BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Bitterer Nachgeschmack
► Die Umsetzung der 2015 getroffenen Vereinbarungen zum Krankenanstalten-Arbeits-
zeitgesetz (KA-AZG) ist derzeit bei allen Wiener Spitalsträgern in vollem Gang. Um
den Grad der Umsetzung und die damit verbundenen Auswirkungen dieser Vereinbarungen
auf die Wiener Spitalsärzte zu untersuchen, wurden im Oktober 2015 vom Referat für
Gendermainstreaming und Diversity der Ärztekammer für Wien sowie im Jänner 2016 durch
die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien umfassende Umfragen durchgeführt.
Die Ergebnisse beider Studien sind nahezu deckungsgleich: Während sich die Studie aus
2015 konkret mit der Veränderung der Lebenswelten der Wiener Spitalsärzteschaft befasst
hat, behandelte die zweite Studie die Auswirkungen der KA-AZG-Vereinbarungen auf die
Arbeit der Kolleginnen und Kollegen. Insgesamt nahmen mehr als 2000 Ärztinnen und
Ärzte an den Umfragen teil, womit die Ergebnisse als durchaus repräsentativ für die gesamte
­Wiener Ärzteschaft gelten können.
Die Ergebnisse waren mehr als ernüchternd: Die vom Gesetzgeber gewünschte Optimierung der Arbeitszeit, um einerseits die Arbeitsbelastung zu verringern und andererseits
die Qualität der Patientenversorgung zu erhöhen, ist laut Umfragen nicht eingetreten. Im
Gegenteil: Viele befürchten, dass es noch viel schlimmer werden könnte. Denn für ein Drittel
aller Befragten sind die neuen Dienstzeiten die Hauptbelastung in ihrem Arbeitsleben. Dies
lässt sich möglicher­weise auch dadurch erklären, dass immerhin 37 Prozent aller Kolleginnen
und Kollegen ­deutlich mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten. Dazu kommen noch die
unbezahlten „schwarzen“ Überstunden: Fast ein Drittel der Befragten (32 Prozent) leistet laut
Umfrage unbezahlte Überstunden, 20 Prozent davon sogar in hohem Ausmaß.
„Ein Drittel der befragten
­Kolleginnen und Kollegen
­fordert mehr Personal, um
die stetig steigende Belastung
auszugleichen. Doch für neues
Personal fehlt es an Geld, und
Geld ist das, was man ja bei
Wer Überstunden macht, zahlt drauf
den Überstunden einsparen Das Ergebnis ist vor allem vor dem Hintergrund der derzeitigen medialen Diskussion über
möchte. Ein Teufelskreis.“ ein mögliches Überstundenverbot in Wiens Spitälern brisant. Die Diskussion ist eng ver-
Foto: Stefan Seelig
bunden mit dem Vorwurf, es würden „unnötige Überstunden“ in den Spitälern des Wiener
Krankenanstaltenverbunds gemacht.
Der Vorwurf ist absurd. Was, bitte, bleibt den betroffenen Kolleginnen und Kollegen denn
anderes übrig, als Überstunden zu machen, wenn man weniger arbeiten darf, der Umfang
der Arbeit aber gleich bleibt?
Trotz der nachträglichen Beteuerungen der KAV-Generaldirektion, dass Überstunden natürlich auch weiterhin bezahlt würden, bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Und eine paradoxe
Situation: Wer Überstunden macht und seine Patienten bestmöglich betreut, zahlt drauf.
Und das im sprichwörtlichen Sinn.
Selbst das Opt-out wäre hier eine „Mogelpackung“, denn dadurch könnte man zwar zumindest kurzfristig das Problem mit den unbezahlten Überstunden lösen, aber auf Dauer ist auch
das nicht haltbar. Dass als Konsequenz daraus ein Drittel der befragten Kolleginnen und
Kollegen mehr Personal fordert, um die stetig steigende Belastung auszugleichen, ist da nicht
weiter verwunderlich. Doch für neues Personal fehlt es an Geld, und Geld ist das, was man ja
bei den Überstunden einsparen möchte. Ein Teufelskreis.
Im Nachhinein möchte ich mich aufgrund dieser wichtigen Erkenntnisse nochmals für Ihre
Teilnahme an den Umfragen bedanken. Sie haben ein klares Signal gesetzt – ein Signal an die
Rechtsträger Ihrer Spitäler und auch an die Ärztekammer als Ihre Interessenvertretung.
Zum Thema berichtete doktorinwien
mehrfach.
Herzlichst,
Ihr Hermann Leitner
05_2016 doktor in wien 7
Inhalt
Editorial
3
In eigener Sache – Brief des Präsidenten
Nestbeschmutzer
5
In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns
7
In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns
Intern
11
News
13 Ausschreibungen
14Kammerbereich
16
Gesundheit und Politik
Coverstory
1 8
Gemessen und für ungesund befunden
40 Prozent der Österreicher glauben, dass das Gesundheitssystem in eine falsche Richtung
läuft. Ihr Rezept in Richtung Politik: Endlich mehr auf die Meinung der Ärztinnen und Ärzte
hören. Ernüchternde Ergebnisse aus dem Gesundheitsbarometer 2016.
Service
24Fortbildung
Vorträge, Tagungen, Symposien
26Medizin
Anästhesisten und Chirurgen im Wiener AKH arbeiten im neu geschaffenen „Zentrum für
­Perioperative Medizin“ eng zusammen. Damit sollen Patienten noch effizienter versorgt
werden. Die beiden Leiter, Michael Gnant und Klaus Markstaller, resümieren den bisherigen
Werdegang und geben einen Einblick in die Zukunft des interdisziplinären Fachbereichs.
30Medizin
Die Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen stellt eine herausfordernde
Aufgabe für Allgemeinmediziner dar. Die Wiener Ärztekammer hat dazu ein Pilotprojekt
gestartet, das unter anderem auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung von psychischen
Erkrankungen sowie die fachgerechte Überbrückung von Wartezeiten auf fachärztliche
­Termine abzielt.
33Preise
34Chronik
38Recht
Mit einer aktuellen Entscheidung hat das Verwaltungsgericht Wien die Rechtswidrigkeit
einer – seit jeher geübten – Praxis in verwaltungsrechtlichen Ermittlungsverfahren in
Wien festgestellt. Rechtlich verbindliche Vorgaben lassen sich demnach nicht aus internen
Richt­linien von Behörden ableiten. Anlass war eine Gutachtenserstellung hinsichtlich der
­Einhaltung der gesetzlichen Hygienevorschriften in einer Ordination.
39Bücher
40Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
41Kommentar
Uschi Fuchs über Chancen und Risiken von Social Media.
42Kleinanzeigen
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den
Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: [email protected]. Redaktionsvorsitz:
Dr. Stefan Ferenci. Stellvertreter: Dr. Franz Mayrhofer. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Alexandros
Stavrou, Lisa Sophie Dittlbacher, BA, Mag. Elisa Cavalieri, Alexandra Wolffinger (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria
GmbH, ­Forum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 50 531, Mail: [email protected].
Aboverwaltung: Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: [email protected]. Anzeigenleitung: Reinhard Rosenberger,
T 01/54 600-510. Anzeigen­verkauf: Bernhard Mitterhauser, T 01/54 600-531. ­­Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-512,
Mail: [email protected]. Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45, www.
friedrichdruck.com.
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/media/Offenlegung_DIW.pdf
8 doktor in wien 05_2016
Leider fehlt mir die Naivität, zu glauben,
dass Pharmafirmen aus reinem Altruismus
und Sorge um unseren Wissensstand Kolle­
ginnen und Kollegen auf Kongresse einladen.
Ebenso verhält es sich mit den zahlreichen
Einladungen zu Abendessen. Natürlich
ist dies eine Form der Beeinflussung, und
natürlich sorgt so ein Verhalten für eine
unterbewusst positive Besetzung eines
Produkts/eines Unternehmens.
Noch schlimmer sind von Firmen gespon­
serte „Fortbildungs“veranstaltungen. Unter
dem Deckmantel der Weiterbildung wird
hier mehr oder weniger offensichtlich Wer­
bung für ein Produkt gemacht.
Oft erhalten wir von Pharmavertretern
während der Arbeitszeit (meist von diesen
Firmen in Auftrag gegebene) Studien in
die Hand gedrückt, die uns eine Wahrheit
suggerieren, die in anderen Studien oft nicht
reproduziert werden konnte. Wir fordern
eine unabhängige patientenorientierte Ver­
schreibungspraxis, lassen es aber zu, dass
wir am Arbeitsplatz mit Werbung überflutet
und dadurch beeinflusst werden.
Wenn wir die Finanzierung von Fortbildung
den Pharmafirmen überlassen, dann ak­
zeptieren wir, dass wir keine unabhängigen
Informationen mehr erhalten. Über die Pro­
blematik, wenn Opinionleader gleichzeitig
Beraterhonorare von Pharmafirmen erhalten,
will ich gar nicht schreiben. All dies, nehme
ich an, wird in diesem Buch thematisiert.
Und genau dieses Buch hat aufgrund von
Beiträgen in Medien Empörung ausgelöst.
Der Verfasser wurde teilweise untergriffig
attackiert und von einigen Kollegen be­
schimpft. Vehementest wurden die Vorwürfe
als längst Vergangenes abgetan. Die Heftig­
keit dieser Reaktionen hat mich überrascht
und war für mich nicht nachvollziehbar. Aber
mein Gewissen ist auch rein.
Herzlichst, Ihr
Stefan Ferenci
Foto: Stefan Seelig
„Die das Nest schmut­
zig machen, zeigen
empört auf einen, der
ihren Schmutz bemerkt,
und nennen ihn den
Nestbeschmutzer.“ An
diese Worte von Max
Frisch muss ich oft in
der derzeitigen Debatte
über einen Kollegen denken, der ein Buch
über die Versuche der Pharmaindustrie
geschrieben hat, auf die ärztliche Verschrei­
bungspraxis Einfluss zu nehmen. Ohne das
Buch gelesen zu haben, bezweifle ich nicht,
dass in selbigem viel Wahres steht.
Durchhefter
Durchhefter
NEWS INTERN
UNIQA-Übernahme: Etappensieg für Ärztekammer
Die unter anderem von der Wiener Ärztekammer ins Rollen gebrachte kartellrechtliche Überprüfung des Übernahmedeals
der renommierten Wiener Geburtsklinik
„Goldenes Kreuz“ durch die UNIQA-Versicherung beziehungsweise deren 100-prozentige Tochter PremiQaMed geht in die
nächste Runde. Nachdem Ende Februar
dieses Jahres die erste Instanz im Kartellverfahren die Übernahme genehmigt hatte,
haben nun die Wettbewerbsbehörden den
Obersten Gerichtshof (OGH) gegen dieses
Urteil angerufen.
„Das ist aus Sicht der Ärzteschaft ein
unglaublich positiver Schritt“, betont
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
Er zeige, wie effizient und zielorientiert
die Wettbewerbsbehörden gegen versuchte
Markt- und Wirtschaftsmachtkartelle in
Österreich vorgingen. Der Schritt, den
OGH als zweite Instanz in Kartellverfahren
anzurufen, sei in Österreich ausgesprochen selten, belege aber, wie sensibel dieses
Thema sei.
Szekeres: „In erster Instanz wurden die
Sorgen der anderen Spitäler sowie der
Ärzteschaft nicht ausreichend ernst genom-
men.“ Trotz zahlreicher und auf der Hand
liegender Bedenken wäre damit der ­UNIQA
die Übernahme gestattet worden. „Die
UNIQA aber ist Marktführer im Bereich der
Krankenversicherungen in Wien. Mit dem
‚Goldenen Kreuz‘ würde sie dann weit mehr
als 50 Prozent der Belegspitalsbetten, in der
Geburtshilfe sogar in etwa 80 Prozent der
Betten in Wien, unter ihre Kontrolle bringen“, warnt Szekeres.
Dies hätte zur Folge, dass Patienten und
Ärztinnen und Ärzte, die kein öffentliches
Krankenhaus aufsuchen wollen, der Lei-
Foto: Reptile8488/iStock
Durchbruch bei Kollektivvertragsverhandlungen mit Ordensspitälern
Die Ärztekammer konnte – gemeinsam
mit der Gewerkschaft vida – einen großen
Durchbruch bei der zweiten Runde der
Kollektivvertragsverhandlungen für die
Wiener Ordensspitäler erreichen. Hermann
Leitner, Obmann der Kurie angestellte Ärzte
und Vizepräsident der Ärztekammer für
Wien, sprach von „zähen, aber konstruktiven
Gesprächen“. Vereinbarungen konnten demnach in allen wichtigen Verhandlungspunkten erzielt werden.
„Das Schema der Kollektivverträge der
­Ordensspitäler ist nun sehr nahe an jenem
des Wiener Krankenanstaltenverbunds“,
freut sich Leitner. Die Arbeitgeber
näherten sich damit allen essenziellen
­Forderungen der Verhandler aufseiten der
Arbeitnehmer an, insbesondere bei dem
Ziel, die Lücke zwischen den Einkommen
der Kolleginnen und Kollegen in
den Ordensspitälern und jenen in den
Krankenhäusern des Wiener Krankenanstaltenverbunds zu schließen.
Die Verhandlungsergebnisse im Detail:
 Aufwertung der Ärztinnen und Ärzte in
Ausbildung beziehungsweise der Turnus­
ärzte: Erweiterung des Gehaltsschemas,
Valorisierung der Gehälter um 1,35 Prozent
sowie ein zusätzlicher Sockelbetrag von 50
Euro in den ersten drei Stufen
 Aufwertung der Stationsärzte: Valorisierung
um 1,35 Prozent, dazu weitere 5 Prozent
sowie noch einmal 5 Prozent ab März 2017
 Fachärzte: Valorisierung um 1,35 Prozent
sowie ein zusätzlicher Sockelbetrag von
50 Euro, adäquate Anpassung der Zulagen
für Sonntage und Nachtdienste ab Juli 2016
„Insgesamt sind wir höchst zufrieden mit
den Ergebnissen“, stellte Leitner fest. „Wir
sind sehr froh, dass wir alle Interessen unserer Kolleginnen und Kollegen durchsetzen
konnten – alle Ziele wurden erreicht.“ 
stungserbringung der UNIQA alternativlos
ausgeliefert wären, da die UNIQA sowohl
Versicherungsprämien als auch Leistungsangebot konkurrenzlos vorgeben könnte. „Es
ist dann auch sehr wahrscheinlich, dass die
bereits derzeit hohen Prämien noch weiter
steigen werden, um so die Erlöse der UNIQA
auf allen Ebenen zu verbessern“, meint
Szekeres.
Wie die UNIQA dabei vorgeht, zeigt sich
bereits in Niederösterreich, wo die Versicherungen, angeführt vom absoluten Marktführer UNIQA, den Spitälern nicht einmal
mehr eine Inflationsgeltung geben wollen,
die Prämien aber enorm in die Höhe schrauben. Leidtragende seien damit die Patienten,
die dann in einem möglichen vertragslosen
Zustand in Niederösterreich die Krankenhausaufenthalte selber zahlen müssten.
Szekeres: „Ich hoffe sehr, dass der OGH die
Übernahme des „Goldenen Kreuzes“ durch
die UNIQA nun verbieten wird.“ Schließlich
gäbe es einige weitere Anbieter für das Spital, die nicht, so wie die UNIQA, den Markt
beherrschten. Damit wäre für Szekeres auch
der „unbedingt notwendige Qualitätswettbewerb“ gegeben. 
Gesundheitsreform:
Umsetzung muss auch
richtig erfolgen
„Grundsätzlich“ stimmt Ärztekammer­
präsident Thomas Szekeres der Vor­
standsvorsitzenden des Hauptverbands
der österreichischen Sozialversicherungs­
träger, Ulrike Rabmer-Koller, zu, dass eine
rasche Umsetzung der Gesundheits­reform notwendig sei. Eine entsprechende
Forderung hat Rabmer-Koller über die
Medien verlautbaren lassen.
Szekeres mahnt aber gleichzeitig auch
klare Rahmenbedingungen dafür ein: Der
Ausbau der Primärversorgung dürfe nur im
Rahmen eines Gesamtvertrags erfolgen,
und der Rückbau von Spitälern sei nur mit
einer parallel laufenden Stärkung des
extramuralen Bereichs realistisch.
Die Ärztekammer hat bereits öfters die
Notwendigkeit richtiger Voraussetzungen
für Reformen gefordert. Der Ball liege nun
bei den Ländern und Krankenkassen sowie
beim Gesundheitsministerium, betonte
Szekeres.
05_2016 doktor in wien 11
INTERN NEWS
PHC-Zentren: Ärztekammer weist
Kritik des Hauptverbands zurück
Die Ärztekammer sei eine „glühende
Verfechterin“ des Ausbaus von Primärversorgung. Genauso vehement werde man
sich aber auch in Zukunft gegen ein eigenes
PHC-Gesetz zur Wehr setzen, das nicht
einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung diene, sondern ausschließlich das Ziel
habe, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
in Knebelverträge zu zwingen.
Johannes Steinhart, Obmann der Kurie
niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der
Ärztekammer für Wien, reagiert damit auf
die Kritik der Vorsitzenden des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, die der
Ärzteschaft wörtlich „Blockadehaltung“ in
Sachen Gesundheitsreform vorgeworfen hat.
„Wer den neunen Entwurf zum PHCGesetz analysiert und zwischen den Zeilen
liest, kommt rasch zum Ergebnis, dass hier
nicht eine Optimierung der Versorgung
im Vordergrund steht.“ Vielmehr mache
das Gesundheitsministerium mehr oder
weniger verklausuliert gegen niedergelassene
Hausärzte mit Kassenvertrag mobil“, betont
Steinhart: „Auch der Patientenwalt sprach ja
kürzlich ganz offen von der Abschaffung des
klassischen Hausarztes.“
De facto wolle der Gesetzesentwurf die
Sozialpartnerschaft im Gesundheitswesen
beenden, indem der Gesamtvertrag für
niedergelassene Kassenärzte ausgehebelt
werden soll. „In einer per Gesetz zu schaffenden Parallelstruktur sollen mögliche
PHC-Betreiber jeweils Direktverträge mit
den Krankenkassen ausverhandeln. Man
muss kein Prophet sein, um vorherzusagen,
dass derart ungleiche Machtverhältnisse
massiv auf Kosten der Honorierung gingen.
Ärztinnen und Ärzte und Patienten hätten
das Nachsehen“, kritisiert Steinhart.
Nicht zuletzt würde das geplante Gesetz
internationalen Konzernen die Möglichkeit
geben, PHC-Zentren zu betreiben oder
sich dort einzukaufen. Maßstab für die
­Patientenversorgung wäre dann laut
­Steinhart allein die Gewinnorientierung
von Konzernen. 
Bereits mehr als 75.000 Unterschriften ­gegen PHC-Gesetz
Für Steinhart ist jetzt der richtige
Ein voller Erfolg ist der Aufruf
Zeitpunkt, auf die Patienten zu
der Wiener Ärztekammer, die
hören: Erst kürzlich wurde erPetition „Für den Erhalt der
neut auf Büroebene zum Thema
Haus- und Vertrauensärzte“ zu
PH
PHC mit dem Gesundheits­
unterzeichnen und sich dagegen
C De
Ge r
ministerium
verhandelt, Danach
auszusprechen, dass mit einem
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gingen die Verhandlungen in der
PHC-Gesetz anonyme Gesundh
mazeptze
Das Re
heitsgroßinstitutionen geschafs- Bundeshauptstadt zum Fahrplan
Rettunhg der
des Wiener Modells weiter.
fen werden. „Mehr als 75.000
Rechtzeitig zur heißen VerhandPersonen unterstützen bereits
lungsphase stehen nun exakt
Ausgestellt von
unser Anliegen – und es werden
Ihrer Hausärztin
75.390 Personen namentlich
immer mehr! Die Anliegen so
für ihren Hausarzt als wichvieler besorgter Bürger dürfen die
tigsten Primärversorger ein und
verantwortlichen Politiker weder
sprechen sich gegen das geplante
übersehen noch überhören“,
PHC-Gesetz aus. 
urgiert Johannes Steinhart, Obmann der
Kurie niedergelassene Ärzte und VizepräsiService: Informationsmaterial und Unterdent der Ärztekammer für Wien. Er fordert
schriftenlisten können in der Pressestelle der
die Politik auf, die Wünsche der Patienten
Ärztekammer für Wien bestellt werden: Tel.: 515
im Gesetzgebungsprozess nun „sofort zu
01/1223 DW, E-Mail: [email protected].
berücksichtigen“.
Hausärzte
12 doktor in wien 05_2016
Kinderärztliche Versorgung: Spätes Einlenken von WGKK
Die Ärztekammer begrüßt die von der
Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse, Ingrid Reischl, in der Kronen Zeitung
getätigte Äußerung, wonach sie den von
der Ärztekammer forcierten Ausbau der
kinderärztlichen Versorgung nun endlich
umsetzen wolle. „Es ist eine altbekannte
Forderung der Ärztekammer, die jetzt auch
die Krankenkasse nicht mehr ausblenden
kann – wir brauchen mehr medizinische
Versorgung für unsere jungen Patienten“,
bewertet Johannes Steinhart, Obmann der
Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, den
„plötzlichen politischen Umschwung“ der
Krankenkasse.
Die von Reischl präsentierten Ideen sind
nicht neu und stehen schon lange auf der
Wunschliste der Ärztekammer: Verlängerung der Öffnungszeiten der KINDAmbulanz im AKH, Verstärkung des
Ärztefunkdienstes sowie Aufbau weiterer
kinderärztlicher Ambulanzen. „Wir sind zur
Umsetzung unserer Ideen jederzeit bereit
und stehen für Verhandlungen zur Verfügung“, so Steinhart.
Auch das Ziel, die Öffnungszeiten an
Wochenenden für junge Patienten besser
zu koordinieren, sei ein von der Ärztekammer schon lange urgiertes, das bereits bei
Ausbruch der diesjährigen Grippewelle
offensichtlich gewesen war und von der
Ärzteschaft in Eigeninitiative gelöst werden
konnte. Steinhart: „Unsere Kolleginnen und
Kollegen haben hier echten Einsatz gezeigt.
Mit der Wochenendinitiative der Wiener
Kinderärzte, die damals ihre Ordinationen
auch an Wochenenden geöffnet hielten,
wurde eindrucksvoll bewiesen, dass selbst
bei Versorgungsengpässen die bestmögliche
Patientenbetreuung bei uns Ärztinnen und
Ärzten immer im Vordergrund steht.“
„Wir sind jederzeit bereit für weitere Pilotprojekte, solange sie gemeinsam mit uns geplant werden und nicht in Knebelverträgen
enden.“ Wie erfolgreich so etwas – ganz
ohne eigenes PHC-Gesetz – sein könne,
­sehe man am ersten österreichweiten PHC
in Wien-Mariahilf. Die Ärzteschaft habe
damit bewiesen, dass eine Primärversorgung auch ohne Aushebelung des Gesamtvertrags planbar sei, „und nach diesem Vorbild sind wir gerne zu weiteren Projekten
bereit“, betont Steinhart. 
AUSSCHREIBUNGEN INTERN Ausschreibung von Gruppenpraxisstellen
Ausschreibung von Vertragsarztstellen
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7
der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt
öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der
gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt
der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer
für Wien folgende Gruppenpraxisstellen aus:
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7
der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertrags­
ärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten iVm § 6
Abs. 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen
mit der Ärztekammer für Wien folgende Vertragsarztstellen aus:
Neugründung:
Fach: Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Ort: Wien 22. (Dr. Monika Löw)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 3. (Stelle nach Dr. Martin Konzett)
Erweiterung (dritte Stelle):
Fach: Radiologie
Ort: Wien 20. (Univ.-Doz. Dr. Winkelbauer, Univ.-Doz. Dr. Partik
und Partner Gruppenpraxis für Radiologie GmbH)
Erweiterung (vierte Stelle):
Fach: Radiologie
Ort: Wien 20. (Univ.-Doz. Dr. Winkelbauer, Univ.-Doz. Dr. Partik
und Partner Gruppenpraxis für Radiologie GmbH)
Erweiterung:
Fach: Radiologie
Ort: Wien 9. (Univ.-Doz. Dr. Jantsch, Dr. Brezina & Dr. Philipp,
Gruppenpraxis für Radiologie-Diagnostik OG)
Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2016 zu richten an:
Sekretariat der Sektion Fachärzte:
Angela Rupprecht
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1259 DW
E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch
im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www.
aekwien.at) unter der Rubrik Stellenbörse  Kassenplanstellen oder
fordern diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse
treffen gemeinsam die Entscheidung über die Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Die ausschreibenden Institutionen weisen ausdrücklich darauf
hin, dass gemäß den Bestimmungen des Gruppenpraxengesamtvertrags die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen nur an jene
Bewerber vergeben werden können, die bei der Punktebewertung
nach den geltenden Richtlinien eine Quote von mindestens 80
Prozent der Punkte des bestgereihten Bewerbers erreichen. Der
Gesellschaftsvertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung
– die rechtlichen Beziehungen (das heißt: die Bedingungen des
Gesellschaftsvertrags, insbesondere die Gesellschaftsanteile) sind
zwischen den Bewerbern und dem Ordinationsinhaber beziehungsweise den Gesellschaftern der bestehenden Gruppenpraxis
zu vereinbaren.
Mit der Bewerbung um die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen
entsteht kein Rechtsanspruch der Bewerber auf den Erwerb eines
Gesellschaftsanteils an der ausgeschriebenen Gruppenpraxis.
Das Verfahren zum Abschluss von Gruppenpraxeneinzelverträgen
sowie die Rechte und Pflichten von Vertragsgruppenpraxen und
Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen sind im Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 (abrufbar unter www.aekwien.at)
geregelt.
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 10. (Stelle nach Dr. Dieter Radek)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 16. (Stelle nach MR Dr. Fadel El-Fadel)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 17. (Stelle nach Dr. Karin Kain)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 21. (Stelle nach MR Dr. Manfred Martinides)
Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2016 zu richten an:
Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:
Mag. Gabriella Milinski
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1222 DW
E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch
im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www.
aekwien.at) unter der Rubrik Ärztliche Tätigkeit  Kassenplan­
stellen oder fordern diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Sozialversicherungsträger treffen gemeinsam die Entscheidung über die Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass
gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse
eine Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines
Einzelvertrags mit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt werden kann und zu beenden ist. Ausgenommen sind nur
konsiliar- und belegärztliche Tätigkeiten.
Unterlagen zur Anrechnung von Punkten können ausschließlich
im Rahmen einer Bewerbung eingereicht werden. Das Ranking der
ausgeschriebenen Kassenplanstellen wird nach ungefähr zwei bis
drei Monaten nach Ablauf der Bewerbungsfrist auf der Homepage
der Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) veröffentlicht.
Widerruf von Ausschreibungen
Gemäß § 7 Abs. 4 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten
gemäß § 5 Abs. 2 Gesamtvertrag wird im Einvernehmen zwischen
der Ärztekammer für Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse
folgende Ausschreibung widerrufen:
Ausschreibung aus 1/2015
Neue Kassenplanstelle für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Berufssitz in Wien 16., nördlich der Ottakringer Straße, Standort
muss barrierefrei sein
05_2016 doktor in wien 13
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
ERNENNUNGEN
Dr. Gabriele Ahmadi, Psychiatrie
Dr. Firoozeh Azizi Naeiny, Medizinische und chemische Labordiagnostik
dr. med. Csaba Demeter, Augenheilkunde und Optometrie
Dr. Christiane Kulinna-Cosentini, Radiologie
Dr. Heinz Pommer, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Martin Skoumal, Innere Medizin
Dr. Ali Zoghlami, Psychiatrie und Neurologie Stellvertretende ärztliche Leiterin in der Ambulanz für Suchtkranke
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Labor Prof. Dr. Reinhart
Ärztlicher Leiter im Augenambulatorium Dr. N. Stelzer
Privatdozentin
Medizinalrat
Chefarzt in der Pensionsversicherungsanstalt
Ärztlicher Leiter in der Ambulanz für Suchtkranke
PRAXISERÖFFNUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Barbara Christine Bosch
1130, Schloss Schönbrunn
Dr. May Van Che
1120, Schönbrunner Straße 188
Dr. Rita Dopler
1140, Reinlgasse 31/Top 02
Dr. Rudolf Hanslik, MSc
1190, Billrothstraße 78 **
1220, Donaucitystraße 12/EG/2.005
Dr. Sophie-Therese Hölbling
Dr. Birgit Latzenhofer
1130, Linienamtsgasse 6/1/2
1210, Pius-Parsch-Platz 2/4. Stock
Mag. Dr. Doris Minichshofer
Dr. Farnush Ouhadi
1150, Märzstraße 99/1/18
Dr. Bernd Michael Schuster
1030, Apostelgasse 17/1/1
Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie
Dr. Ahmed Abrahim
1030, Hintzerstraße 10/6
1180, Leo-Slezak-Gasse 14/4
Dr. Tadeusz Peter Panhofer
1100, Davidgasse 87-89/2.2 + 2.3
Dr. Margot Venetz-Ruzicka
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Ulrike Blecha-Thalhammer
1190, Billrothstraße 63/Top 8
1180, Antonigasse 1
Dr. Ingrid Kaltenegger
Dr. Matthias Johannes Sittenthaler 1120, Niederhofstraße 39
Innere Medizin
Dr. Stephan Blüml
1080, Lange Gasse 67
1040, Lambrechtgasse 6/1
Dr. Cornelia Dechant
1040, Lambrechtgasse 6/1
Dr. Veronika Franke
Dr. Rudolf Hanslik, MSc
1190, Billrothstraße 78 **
Dr. Sophie-Therese Hölbling
1220, Donaucitystraße 12/EG/2.005
Dr. Beatrix M. Maier
1040, Lambrechtgasse 8/Top 1
1010, Operngasse 6/1 B
Dr. Günter Stix
Univ.-Prof. Dr. Felix Stockenhuber 1130, Hietzinger Hauptstraße 109 A **
Dr. Alexandra Zoldos
1040, Lambrechtgasse 8/1
Neurologie
Priv.-Doz. Dr. Stefan Greisenegger 1180, Leo-Slezak-Gasse 14/6
Priv.-Doz. Dr. Doris Lieba-Samal
1010, Schottengasse 7/5
Nuklearmedizin
Dr. Farnush Ouhadi
1150, Märzstraße 99/1/18
Dr. Philipp Ubl
1140, Leegasse 2/8
Dr. Walter Zehetner
1090, Alser Straße 34/16 A
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Dr. Andreas Birner
1120, Tivoligasse 2/15
Dr. Johannes Bonomo
1190, Heiligenstädter Straße 55-63
Dr. Ulrich Lanz
1190, Heiligenstädter Straße 46-48 **
Radiologie
Dr. Maria Bernathova
1180, Währinger Straße 138/Top 15
Radiologie (ÄAO 1989)
Prim. Univ.-Doz. Dr. Andreas Neuhold 1190, Billrothstraße 78 **
Unfallchirurgie
DDr. Christian Albrecht MBA
1170, Jörgerstraße 11
1140, Reinlgasse 35/2
Dr. Axel Kaulich
Urologie
Dr. Clemens Ghawidel-Müller
1210, Seyringer Straße 1/Stg. 1/Top 2
1210, Brünner Straße 120
Dr. Badereddin Mohamad Al-Ali
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Erika Devenyi
1220, Meissauergasse 15/5/1
1180, Gentzgasse 9
DDr. Simone Holawe
1090, Mariannengasse 24/2
Dr. Georg Reichenberg
DDr. Thomas Schmidt
1210, Am Spitz 2/2
Dr. Sabine Stumvoll
1180, Gertrudplatz 7/1
(** Zweitpraxis)
PRAXISVERLEGUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Alfred Altenriederer
1140, Linzer Straße 373
1180, Scheibenbergstraße 53/5
Dr. Eva Susanne Herrgesell
OMR Dr. Christian Kohnen-Zülzer
1110, Simmeringer Haupstraße 120/2/4
Dr. Gerhard Niemeck
1030, Dietrichgasse 49/9/R2
Dr. Elisabeth Sigmund
1230, Theophil-Hansen-Gasse 1
Dr. Manuela Singer
1160, Maroltingergasse 54
Dr. Dikran Telfeyan
1120, Hetzendorfer Straße 100/4/R01
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Nazira Pitsinis
1180, Kreuzgasse 73
Dr. Wojciech Jan Wiltos
1140, Jenullgasse 7/6
Neurologie und Psychiatrie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Schnider
1010, Georg-Coch-Platz 3/11b
Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie
Dr. Ali Saalabian
1090, Sensengasse 3
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Daniela Kowarik
1130, Maxingstraße 74/3
Radiologie (ÄAO 1989)
Prim. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Mostbeck
1020, Mexikoplatz 25
14 doktor in wien 05_2016
 1170, Rosensteingasse 78
 1080, Laudongasse 42/4
 1110, Enkplatz 1/1/2
 1030, Beatrixgasse 11/1 A
 1230, Corvinusgasse 3/Stg. 3
 1130, Pacassistraße 61
 1120, Hervicusgasse 17/1
 1130, Lainzer Straße 6
 1130, Fichtnergasse 22/3
 1090, Borschkegasse 15
 1010, Kärntner Straße 51
 1130, Lainzer Straße 142/1/17
 1190, Kaasgrabengasse 17
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN
PRAXISABMELDUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Ulrike Blecha-Thalhammer
1090 **
MR Dr. Ingeborg Calvi1200
Dr. Sana Dabbass1190
Dr. Edith Gartner-Stary1150
Dr. Peter Hirmann1040
Dr. Nora Roswitha Konrad1120
MR Dr. George Nicola1090
Dr. Khaled Sarhan1110
Dr. Werner Schubart1110
MR Dr. Walter Streichsbier1230
Dr. Peter Szöllösi1220
Ching-Ling Tan-Bleinroth1010
MR Dr. Jajangmuljana Tjandra1150
MR Dr. Eveline Weber-Rech1140
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Dr. Sergej Milovic1090
Arbeitsmedizin
Dr. Peter Hirmann1040
Augenheilkunde und Optometrie
Dr. Elisabeth Gilbert1130
Univ.-Prof. Dr. Hans Dieter Gnad1080
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Arthur Euller1040
Dr. Bernhard Geog Riedl1120
Dr. Alfred Michael Rogan
1140 **
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Ulrike Blecha-Thalhammer
1090 **
Innere Medizin
Dr. Berndt Allinger1050
Dr. Christine Heimayr1190
Priv.-Doz. Dr. Peter Horak1090
Priv.-Doz. Dr. Pavol Papay1050
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dr. Marihan Abensperg-Traun1010
Dr. Marihan Abensperg-Traun
1010 **
Neurologie
Dr. Nikolaus Steinhoff1170
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
MR Dr. Johannes Reiter1230
Dr. Gabriele Schreder-Chiari1010
Plastische, rekonstruktive und ästhetische
Chirurgie
Dr. Rudolf Bartsch
1220 **
Dr. Claudia Gschnitzer1010
Psychiatrie
Dr. Maria Anna Gertrude Schrickel1020
Psychiatrie und Neurologie
Univ.-Prof. Dr. Josef Shaked1190
Unfallchirurgie
Dr. Paulus Aspalter1060
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde
Dr. Hans-Peter Cwetler1030
DDr. Levente Devenyi1220
Dr. Paul-Otto Kreisl1120
(** Zweitpraxis)
GEBURTSTAGE
Dr. Wolfgang Arocker, Dr. Ilse Bayer, Dr. Gerhard Diridl, Dr. Helga Eckert-Gruber, Univ.-Doz. Dr. Irmgard Eichler, Dr. Esther Elisabeth Engel, Dr. Sylvia
Farago, MR Dr. Josef Gasser, Dr. Hermann Germ, Dr. Norbert Gleitzer, Dr. Ingrid Hallström, Dr. Herbert Haumer, Dr. Brigitte Heider, MR Dr. Christian
Jäger, Dr. Sonja Kainrath, Dr. Anton Keppel, MUDr. Milena Kotlan, Dr. Thomas Kuzara, Dr. Grazyna König-Zalewski, Dr. Manfred Ladenbauer,
Univ.-Doz. Dr. Christine Marosi, MR Dr. Ingrid Melzer-Wilhelm, Dr. Andrea Müllner-Wernik, MR Dr. Johannes Neuhofer, Dr. Renate Neumayer,
Dr. Vojislav Pavlovic, Dr. Ernst Prasse, Dr. Jutta Schellner, Prim. Univ.-Doz. Dr. Manfred Schmidbauer, Dr. Ewa Stefaniak, Dr. Andrea Stemberger,
Dr. Andrzej Szews, Dr. Wolfgang Tomandl, Dr. Stefan Tonkovitsch, Dr. Werner Traxler, Dr. Wilhelm Uhor, Dr. Maria Wagner-Dietl, Dr. Wolfgang
Weismüller, DDr. Wolf-Dietrich Zinn-Zinnenburg, Dr. Anita Zotti (alle 60)
Dr. Waltraud Bauer, MR Dr. Wilhelm Binder, Dr. Maria Glogar-Perez, Dr. Valery Hadjiivanov, Dr. Ernst Kober, Mag. DDr. Teresa Konieczny,
Dr. Helga Künzl, Dipl.-Ing. DDr. Andreas Lindmaier, MR Dr. Stephen Losch, Dr. Maria Navratil, Dr. Julius Rodler, Priv.-Doz. Dr. Margaretha Rudas,
Dipl.-Ing. Dr. Michael Schenner, Dr. Harald Siber, Univ.-Prof. Dr. Heinz Sochor, Univ.-Prof. Dr. Franz Josef Steinkogler, Dr. Karl Tremmel (alle 65)
Dr. Brigitte Beck, OMR Dr. Katharina Doskar, Dr. Gerhard Eckhart, Dr. Wolfgang Höhsl, Univ.-Prof. DDr. Johann Huber, Dr. Georg Kostyrka,
Dr. Brigitte Penkner, Dr. Annegret Richling, MR Dr. Monika Franziska Rösler, Dr. Brigitte Schmid, MR Dr. Wolfram Simon, Dr. Christine Szabo,
Dr. Christiana Weber (alle 70)
OR Univ.-Prof. Dr. Gerhard Breitenecker, Univ.-Prof. Dr. Alfred Gangl, Dr. Reinhard Kröner, Dr. Gerda Novak-Hiess, MR Dr. Horia Dan Scarlat,
Dr. Gertrud Schragner, Dr. Jörg Slany, HR Univ.-Prof. Dr. Helmut Umek, Univ.-Doz. Dr. Walter Vormittag, Dr. Nicholas Walker, Univ.-Prof. Dr. Lothar
Wicke, Dr. Roswitha Wittmann, Dr. Roswitha Wolf, MR Dr. Arno Ziebart-Schroth (alle 75)
OMR Dr. Theodor Fuchs, Dr. Barbara Koechlin MAS, MR Dr. Maria Riccarda Mayer, Univ.-Prof. Dr. Josef Suko (alle 80)
Univ.-Prof. Dr. Kurt Jellinger, Dr. Nikolaus Popa, MR Dr. Hans Georg Unzeitig (alle 85)
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Enenkel, OMR Dr. Hans Hermann Goldbach, Dr. Felicitas Schlinke, MR Univ.-Prof. Dr. Kurt Stellamor (alle 90)
MR Dr. Gertraude Hackermüller, MR Dr. Harald Hermann, Dr. Elfriede Huschka, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Kaiser, Dr. Robert Kotzaurek,
Univ.-Prof. Dr. Franz Piza, Dr. Irmtraud Wiedemann (alle 91)
MR Dr. Karl Bastl, MR Dr. Ludwig Eichberger, HR Dr. Ermar Junker, Dr. Walter Pekarek (alle 92)
MR Dr. Gertrud Schleifer, MR Dr. Herbert Strobl (beide 93)
Dr. Johann Bucher, Dr. Eva Majer, MR Dr. Vladimir Petrinsky (alle 94)
Univ.-Prof. Dr. Karl Weghaupt (95)
Dr. Karla Bayer (96)
Dr. Maria Ronay (97)
Dr. Ferdinand Dietrich (99)
TODESFÄLLE R.I.P.
Wiss.OR MR Dr. Franz Binstorfer
OMR Dr. Egon Rene Buchmayer
OMR Dr. Ahmed Adnan El-Shammah
 14.02.1924  15.01.2016
 04.07.1946  19.12.2015
 25.06.1937  27.03.2016
Dr. Ursula Juliana König-Sechser
MR Dr. Edeltraut Schütz
MR Dr. Otto Wagner
 28.08.1943  28.02.2016
 12.03.1919  19.02.2016
 12.09.1925  09.02.2016
RICHTIGSTELLUNG
In doktorinwien 3/2016 war die Abmeldung von Dr. Klaus Schwienbacher angeführt. Die Ordination, die sich in 1170 Wien, Hernalser Hauptstraße 15/DG, be­findet, wurde jedoch nicht abgemeldet, sondern lediglich auf das neue Fach „Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin“ umgemeldet.
05_2016 doktor in wien 15
INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK
Krankenkassen: Rechnungshof kritisiert Finanzgebaren
Der Rechnungshof übt harsche Kritik an
den finanziellen Steuerungsinstrumenten
der Krankenversicherung für die Jahre 2009
bis 2014. Der Gebarungsvorschau fehlte die
Glaubwürdigkeit, die 2009 festgelegten Finanzziele seien spätestens 2011 zur Steuerung
ungeeignet gewesen. Zudem sei die Sanierung
der Wiener Gebietskrankenkasse (im Gegensatz zu jener der Steiermark) nicht gelungen.
Gleich zwei Berichte zu den Krankenkassen
hat der Rechnungshof vor Kurzem vorgelegt.
In jenem zu den finanziellen Steuerungs­
instrumenten ging es unter anderem um die
Qualität der Vorschaurechnungen der Wiener
und der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse
sowie der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter. Die Einschätzung des Rechnungshofs: „Den Instrumenten der Gebarungsvorschau fehlte trotz hohen Aufwands und hohen
­Detailgrads die erforderliche Glaubwürdigkeit
für die Nutzung zur Steuerung.“ Sie sei im
Hinblick auf die Prognosezeiträume und
den Maßstab der Planung nicht mit der
­mittelfristigen Haushaltsplanung der Gebietskörperschaften abgestimmt gewesen.
Durch das Prinzip der kaufmännischen Vorsicht seien die Prognosen im Prüfungszeitraum immer wesentlich ungünstiger gelegen
(im Zweijahreshorizont um ungefähr 592,07
Millionen Euro) als die endgültigen Rechnungsabschlüsse. Das Finanzministerium
habe daher für die Instrumente der mittelfristigen Haushaltsplanung abweichende
Prognosen für den Sektor Sozialversicherung
erstellt.
Weiters ging es um die Finanzziele des
Kassensanierungspakets 2009 bis 2013 beziehungsweise die Ausgabenobergrenze der
jüngsten Gesundheitsreform. Erstere seien
„spätestens ab 2011 aufgrund der tatsächlichen Entwicklung nicht mehr zur Detailsteuerung der Krankenversicherungsträger
geeignet“ gewesen. „Das galt auch für die
im Jahr 2012 bis zum Jahr 2016 festgelegten
Ausgabenobergrenzen.“ Kritisiert wird, dass
die Ausgabensteigerungen im „No-policy-
change“-Szenario zu hoch angesetzt worden
seien. Damit seien auch die angesetzten
Ausgabendämpfungen von ungefähr 1,372
Milliarden Euro nicht realistisch gewesen.
In einem zweiten Bericht ging es um die operative Steuerung der Krankenkassen. In den
finanziell wichtigsten Bereichen – ärztliche
Hilfe und Heilmittel – sei sie nicht ausreichend gewesen, um die Ziele der Gesundheitsreform 2012 erfüllen zu können beziehungsweise eine nachhaltige Finanzierung
sicherzustellen. Die verfügbaren Daten seien
nicht ausreichend genutzt worden, die Aufarbeitungen der Daten war teilweise fehlerhaft.
Im Heilmittelbereich wiederum hätten die
Krankenkassen im Pharma-Rahmenvertrag
im Gegenzug für die Pauschalzahlung von
18,22 Millionen Euro auf wesentliche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung verzichtet.
Außerdem, so der Rechnungshof, habe eine
Strategie hinsichtlich der Herausforderungen
im hochpreisigen Segment der Original­
präparate gefehlt. 
Kindergesundheit: Versorgungs­netz in Österreich ist löchrig
Psychisch bedingte
Krankenstände: Mehr
Prävention gefordert
Das Versorgungsnetz für einen Teil der Kinder Seit Jahren beklagt werden auch die Defizite
in der Kinderpsychiatrie. Laut Ärzteliste gab
und Jugendlichen in Österreich ist offenbar
es im Jahr 2013 nur 31 Ärztinnen und Ärzte
löchrig. Besonders dürfte dies sozial benachmit dem Sonderfach Kinder- und Jugendteiligte Kinder und Jugendliche treffen. Der
psychiatrie (als Erstfach). Davon waren zehn
neue „Österreichische Kinder- und Jugendim niedergelassenen Bereich tätig (vier mit
gesundheitsbericht“ gibt dafür eindeutige
einem Kassenvertrag).
Hinweise.
Nur in Wien und Nieder­österreich wurden
So zum Beispiel tendiert die Kindermedizin
zwischenzeitlich zusätzliche Kassenplanstelim niedergelassenen Bereich immer mehr in
len geschaffen. 
Richtung Wahlarzt und damit in Richtung
privater Zuzahlungen. „Im
Jahr 2013 gab es in ÖsterKINDERÄRZTE IN ÖSTERREICH
reich 565 niedergelassene
Fachärzte für Kinder- und
Kassenvertrag
Pro 100.000 Kinder/Jugendliche bis 19 Jahre
Jugendheilkunde (ErstWahlärzte
fach). Rund 300 von ihNiedergelassene Kinderärzte
Kinderpsychiater
nen (53 Prozent) verfügten
25
24
23
22
über einen Kassenvertrag.
19
Seit 2001 ist die Zahl der
11
Vertragsärzte weitge4,6
3,8
hend konstant geblieben,
1,5
0,8 1,6 0,8
während die Zahl der
2001
2010
2013
2013
2001
2010
Wahlärzte deutlich gestieGrafik: © APA, Quelle: APA/GÖG/Kinder-, Jugendgesundheitsbericht
gen ist (um 80 Prozent)“,
schrieben die Autoren.
Die psychisch bedingten Krankenstände
nehmen zu, und auch ein Drittel der Frühpensionen sind darauf zurückzuführen. „Wir
müssen die Notbremse ziehen und uns mit
dem Thema intensiv befassen“, fordert nun
Rudi Kaske, Präsident der Bundesarbeiterkammer, mehr Prävention in den österreichischen Unternehmen.
Während psychische Probleme 1994 für eine
Million Krankenstandstage verantwortlich
waren, wurden 2014 schon 3,6 Millionen
Krankenstandstage registriert. Das ist ein
deutliches Plus von 340 Prozent, während
laut Kaske die gesamten Krankenstandstage
im entsprechenden Zeitraum um 4,6 Prozent
zurückgegangen sind. Der wirtschaftliche
Schaden macht dabei 3,3 Milliarden Euro pro
Jahr aus.
„Die Arbeitgeber müssen ihre Fürsorgepflicht
proaktiv wahrnehmen“, so der Arbeiterkammerpräsident, der meint, dass alle Maßnahmen zahnlos bleiben würden, falls es keine
Sanktionsmöglichkeiten gäbe. Vor allem gehe
es darum, Maßnahmen zu setzen, bevor die
Arbeitnehmer krank würden. 
16 doktor in wien 05_2016
EINE VERANSTALTUNG DER ÄRZTEKAMMERN
FÜR NIEDERÖSTERREICH UND WIEN
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DER FORTBILDUNG
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AM PULS COVERSTORY
40 Prozent der Österreicher glauben, dass das
Gesundheitssystem in eine falsche Richtung läuft.
Ihr Rezept in Richtung Politik, um ein weiteres
Ansteigen der Fieberkurve zu stoppen: Endlich
mehr auf die Meinung der Ärztinnen und Ärzte
hören. Ernüchternde Ergebnisse aus dem
Gesundheitsbarometer 2016.
Von Lisa Sophie Dittlbacher
18 doktor in wien 05_2016
Fotos: iDymax/iStock, Oktay Ortakcioglu/iStock; Artwork: sidu
Gemessen und für
ungesund befunden
COVERSTORY AM PULS ► Wäre das Gesundheitsbarome-
ter ein Fiebermesser, stünde das
Thermometer bereits am Anschlag, die
Rettung wäre längst gerufen und zum
Notfallpatienten im Eiltempo unterwegs. Doch statt zu reagieren, verharren die Verantwortlichen der österreichischen Gesundheitspolitik lieber im
Fiebertraum.
Die Patienten sind währenddessen
längst aus dem Traum „gesundes System“ aufgewacht. Das zeigt die aktuelle Umfrage „Gesundheitsbarometer
2016“, die im Auftrag der Wiener Ärztekammer vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Peter Hajek Public
Opinion Strategies kürzlich durchgeführt wurde.
1000 Österreicher wurden von 8. bis 17.
März 2016 befragt, wie sie das österreichische Gesundheitssystem einschätzen,
welche Aspekte ihnen in der primären
Gesundheitsversorgung wichtig sind,
welche Rolle der Hausarzt dabei spielt
und was sie sich von einem zukünftigen medizinischen Versorgungssystem
wünschen – und was nicht. Und der
Gesundheitszustand des Systems ist laut
Befragung besorgniserregend: 40 Prozent der Österreicher glauben, dass das
Gesundheitssystem in eine falsche Richtung läuft. Auch woher die Erkrankung
kommt, wird von den Österreichern eindeutig diagnostiziert: Die Schuld an der
Negativentwicklung sieht man vor allem
bei der Bundesregierung (72 Prozent),
den Krankenkassen (69 Prozent) sowie
der Landespolitik (56 Prozent). Die Ärztekammer erreicht bei der gestützten,
also rotierend vorgelesenen, Abfrage
lediglich 45 Prozent „Schuldanteil“. 39
Prozent der Befragten finden sogar, die
Ärztekammer sei „eher nicht schuld“.
Die Ärzteschaft als Berufsgruppe ist
mit 73 Prozent noch eindeutiger „nicht
schuld“ an den Fehlentwicklungen im
österreichischen Gesundheitssystem.
„Die Blockierer und Krankmacher des
Systems sind also sicher nicht wir. Das
sehen und wissen auch die Patienten“,
fasst Johannes Steinhart, Obmann der
Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien,
die Ergebnisse zusammen.
Die Politik ist gefordert
Noch deutlicher als der Erstbefund ist
die empfohlene Therapie der Befragten
gegen die Symptome der krankenden
Gesundheitspolitik: Satte 60 Prozent >
ES HERRSCHT UNSICHERHEIT ÜBER DIE ZUKÜNFTIGE VERSORGUNG
Geht das österreichische Gesundheitssystem in die richtige oder in
die falsche Richtung?
(in Prozent)
12
48
Kritischer sind:
>Mittlere Altersgruppen (30-49)
>Menschen mit Kindern
40
in die richtige Richtung
in die falsche Richtung
weiß nicht/keine Angabe
VERSCHULDET HABEN DAS DIE BUNDESREGIERUNG UND DIE KRANKENKASSEN
Wer ist schuld an der Negativentwicklung im Gesundheitssystem?
(in Prozent, Akteure rotierend vorgelesen, Basis: Gesundheitssystem läuft in die falsche Richtung)
72
Bundesregierung
69
Krankenkassen
56
Landesregierungen
45
Ärztekammer
Ärztinnen und Ärzte selbst
30
39
18
eher nicht schuld
12
22
8
14
16
73
eher schuld
16
9
weiß nicht/keine Angabe
ZU WENIG GEHÖRT WIRD DABEI AUF DIE ÄRZTESCHAFT
Hört die österreichische Gesundheitspolitik zu viel oder zu wenig
auf die Meinung der Ärztinnen und Ärzte?
(in Prozent)
„Zu wenig“ finden eher:
>Menschen, die finden,
dass das Gesundheitssystem
in die falsche Richtung läuft
60
6
zu viel
12
zu wenig
gerade richtig
23
weiß nicht/keine Angabe
05_2016 doktor in wien 19
AM PULS COVERSTORY
RANKING: DIE ORDINATIONEN LIEGEN VOR DEN SPITÄLERN
Zufriedenheit mit ärztlichen und medizinischen Leistungen
(in Prozent, Leistungen rotierend vorgelesen)
Öffnungszeiten beim Allgemeinmediziner
38
Öffnungszeiten beim Facharzt
23
Wartezeiten beim Allgemeinmediziner
24
Verrechnung mit der Krankenkasse
24
Wartezeiten beim Facharzt
6
Wartezeiten auf Operationstermine
8
eher zufrieden
8 22
54
14
47
17
44
26
29
18
weniger zufrieden
18
3 6
21
40
15
Wartezeiten in der Ambulanz
sehr zufrieden
49
8
11
24
12
20
18
13
gar nicht zufrieden
6 3
43
weiß nicht/keine Angabe
IN DIE MEDIZINISCHE VERSORGUNG SOLLTE MEHR GELD INVESTIERT WERDEN
Finanzierung des Gesundheitssystems
(in Prozent, Fragen rotierend vorgelesen)
Stellt die Politik ausreichend finanzielle Mittel für
ein gut funktionierendes Gesundheitssystem zur 6
Verfügung?
Übernehmen die Krankenkassen ausreichend die
Kosten für ein gut funktionierendes
Gesundheitssystem?
ja, absolut
eher ja
eher nein
10
34
32
44
nein, sicher nicht
14
29
Wissen Sie, was ein Primary Health Care Center, also ein
Erstversorgungszentrum, ist?
(in Prozent)
64
ja
nein
20 doktor in wien 05_2016
14
11 6
weiß nicht/keine Angabe
PHC, DIE GROSSE UNBEKANNTE FÜR PATIENTEN
36
5
Höhere Bekanntheit bei:
>höher Gebildeten
>Über-50-Jährigen
>städtischem Raum
> der Umfrageteilnehmer finden, die österreichische Gesundheitspolitik höre
zu wenig auf die Meinung der Ärztinnen und Ärzte. Das Rezept der Patienten ist damit einfach und trotzdem
effektiv: „Die Politik ist hier gefordert,
in Gesundheitsfragen nicht mehr auf
Preis und Profit, sondern auf Arzt und
Patient zu hören“, betont Steinhart.
Denn auch die „Vitalwerte“ der Gesundheitspolitik lassen zu wünschen
übrig: Nur 6 Prozent der Patienten sind
sich sicher, dass die Politik ausreichend
finanzielle Mittel für ein gut funktionierendes Gesundheitssystem zur Verfügung stellt, 14 Prozent glauben, dass
das „sicher nicht“ der Fall ist.
Und auch die Krankenkassen befinden
sich im fortgeschrittenen Krankheitsstadium: Nur 10 Prozent der Österreicher glauben, dass die Krankenkassen
ausreichend Kosten übernehmen, ein
Prozent mehr, nämlich 11 Prozent, sind
sich sicher, dass sie das nicht tun.
Warum der Zustand als derart prekär
und ungesund beurteilt wird, liegt auch
an einem Symptom, das mittlerweile epidemische Ausmaße angenommen hat: Es gibt zu wenig Ärztinnen
und Ärzte. Die Patienten erkennen
österreich­weit einen immer größer werdenden Ärztemangel. Bereits 81 Prozent
finden, dass man in Österreich mehr
Allgemeinmediziner und Fachärzte benötigt. Wobei der klassische Hausarzt
für die Befragten immer noch Retter
und Heilsbringer des österreichischen
Gesundheitssystems in einem ist.
Beibehalt des Hausarztes
Das Hausmittel der Österreicher für die
Behandlung der politischen Krankheitssymptome ist ein klassisches und seit
Generationen bewährtes: der Hausarzt!
95 Prozent der Befragten sind für den
Erhalt des klassischen Hausarztes und
empfinden ihren Vertrauensarzt als
„zentral und wichtig“. Damit stimmen
fast 100 Prozent der Befragten zu, dass
ihr Hausarzt unbedingt erhalten bleiben müsse.
Das ist ein eindeutiger Befund – was
bei einem anderem Thema so gar nicht
der Fall ist: Denn während sich die Befragten beim Hausarzt vollkommen sicher sind, ist dies beim Thema „Primary
Health Care“ ganz anders: Lediglich 36
Prozent können mit dem Begriff etwas
anfangen und glauben zu wissen, was
ein Erstversorgungszentrum ist.
COVERSTORY AM PULS „Ob ein solches Erstversorgungszentrum eine gute Alternative zum bestehenden Hausarztsystem ist, wissen die
Patienten auch nicht so recht“, erklärt
Peter Hajek von Public Opinion Strategies.
Denn 64 Prozent wissen auch im Jahr
2016 noch nicht, was sie sich unter
einem Erstversorgungszentrum vorstellen sollen. Dass der klassische Hausarzt
dadurch ersetzt werden soll, befürworten nur 4 Prozent.
„Die Erkenntnisse aus der Umfrage
sind für mich ein eindeutiges Zeichen
dafür, dass wir auch weiterhin, und
nicht nur im Interesse der Kolleginnen
und Kollegen, sondern auch im Interesse unserer Patienten, vehement gegen
das geplante PHC-Gesetz ankämpfen
werden“, meint Steinhart.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass die
freie Arztwahl sowie die persönliche
Beziehung zum Allgemeinmediziner
für die Patienten von „primärer Wichtigkeit“ sind – und der Behandlungsplan der Ärztekammer für eine gesunde
Primärversorgung durch Stärkung des
klassischen Hausarztes
>
und Umsetzung
von PHC-Zentren nach dem Konzept
„Das Team rund um den Hausarzt“ der
einzig richtige Weg sei, so Steinhart
weiter.
Rezept für die Zukunft
Dass Veränderungen im niedergelassenen Bereich notwendig sind, ist auch
für Steinhart unumstritten. Während
die Bevölkerung wächst und immer
älter wird, nimmt die Zahl der tätigen
Hausärzte immer weiter ab. Zusätzlich
nehmen die Anforderungen, beispielsweise in Form eines riesigen bürokratischen Aufwands, weiter zu – alles
Umstände, die die Ansteckungsgefahr
erhöhen und somit den Krankheitsverlauf beschleunigen können.
Die Ärztekammer ist überzeugt, dass
eine Aufwertung der Hausärzte in klassischen Einzelordinationen, aber auch
in neuen Pilotprojekten, das einzig
richtige Rezept sei, um die Belastungen
für Hausärzte zu senken und ebenso
den Beruf für junge Kolleginnen und
Kollegen zu attraktiveren.
Steinhart:
„Die Blockierer und
Krank­
macher des
Systems sind
sicher nicht
wir. Das
sehen und
wissen auch
die Patienten.“
„Was sich in Wien bereits bewährt hat,
ist das Modell der Primärversorgung
nach dem Konzept ‚Das Team rund um
den Hausarzt‘, wie beispielsweise das
PHC MedizinMariahilf“, betont Steinhart. „Es wäre wünschenswert, weitere
solche Versorgungseinheiten zusätzlich
zu den klassischen Hausarztordinationen zu schaffen.“
Mit dem ersten Pilotprojekt eines
PHC-Zentrums in Wien-Mariahilf
wurde ein Modell geschaffen, in dem
eine umfassende Betreuung unter Einbindung unterschiedlicher Gesundheitsberufe und mit erweiterten Öffnungszeiten möglich ist. Laut Steinhart
ist das Modell „die richtige Medizin für
die Primärversorgung der Zukunft in
Österreich“.
Das PHC MedizinMariahilf beweise,
dass es möglich sei, im Konsens zwischen Sozialversicherung, Stadt Wien
und Ärztekammer ein innovatives
Pilotprojekt auf die Beine zu stellen,
„und das ganz ohne Knebelgesetz unter dem Deckmantel ‚PHC-Gesetz‘, das
den Gesamtvertrag für Ärztinnen und >
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AM PULS COVERSTORY
Braucht Österreich mehr Allgemeinmediziner und Fachärzte?
(in Prozent)
43
Größeren Bedarf sehen:
>Menschen, die finden, dass das
Gesundheitssystem in die falsche
Richtung läuft
>Frauen
>niedrige Bildungsschichten
>Menschen am Land
38
14
3
ja, ganz
sicher
eher ja
eher nein
4
nein, ganz
sicher nicht
weiß
nicht/keine
Angabe
UNANGEFOCHTEN AN DER SPITZE: DER KLASSISCHE HAUSARZT
Zustimmung zu „Der klassische Hausarzt in Österreich hat sich gut
bewährt und sollte unbedingt erhalten bleiben.“
(in Prozent)
Stärkere Zustimmung:
>Menschen, die nicht wissen,
was ein PHC-Zentrum ist
>niedrige Bildungsschichten
>ältere Menschen
>Frauen
79
16
3
stimme
sehr zu
stimme
eher zu
stimme
weniger zu
1
stimme gar
nicht zu
1
weiß
nicht/keine
Angabe
Im Überblick
 4
0 Prozent der Bevölkerung glauben, das Gesundheitssystem laufe in die falsche Richtung (vor allem
mittlere Altersgruppen und Menschen mit Kindern)
 D
ie Schuld an der Negativentwicklung sehen sie vor allem bei der Bundes- und Landespolitik sowie
den Krankenkassen
 D
ie überwiegende Mehrheit fordert mehr Allgemeinmediziner und Fachärzte
 B
ei der Finanzierung des Gesundheitssystems sieht man vor allem die Politik und die Krankenkassen
stärker gefordert
 P
HC-Zentren sind lediglich 36 Prozent ein Begriff
 D
em klassischen Hausarzt steht man sehr positiv gegenüber
 D
ie Mehrheit der Bevölkerung ist der Meinung, die Gesundheitspolitik höre zu wenig auf die Meinung
von Ärztinnen und Ärzten
22 doktor in wien 05_2016
> Ärzte und somit den Kollektivvertrag
und Kündigungsschutz aushebeln und
Konzernen Tür und Tor öffnen würde“,
warnt Steinhart.
Im neuen Gesetz soll auf die Kompetenz der Ärzteschaft selbst bei Stellenplanung und Honorarverhandlungen
gänzlich verzichtet werden. Jeder PHCBetreiber soll als Art Einzelkämpfer mit
der Krankenkasse verhandeln, und das,
obwohl allein 60 Prozent der Österreicher davon überzeugt sind, dass die Politik zu wenig auf Ärztinnen und Ärzte
hört.
Die Umfrage zeige „schwarz auf weiß“,
dass auch Patienten kein Interesse
daran hätten, die hausärztliche Versorgung in die Hände von gewinn­
orientierten Unternehmen zu legen.
Steinhart: „Die Menschen wissen, dass
der Behandlungsplan der Ärztekammer
mit dem Konzept ‚Das Team rund um
den Hausarzt‘ die einzig richtige Therapie ist. Wir stellen uns nicht prinzipiell
gegen Veränderungen, aber eine Kommerzialisierung der Primärversorgung
werden wir nicht zulassen.“
Was von der Politik gerne als chronisches Problem propagiert wird, zeigt
bei Patienten oft nur schwache Symptome: der Ärger über die Wartezeiten
in den Ordinationen.
87 Prozent sind demnach mit den
Öffnungszeiten beim Allgemein­
mediziner zufrieden, 77 Prozent mit
den Ordinationszeiten beim Facharzt. Die Wartezeiten beim Allgemeinmediziner werden ebenfalls von
71 Prozent als positiv bewertet, beim
Facharzt sind es 59 Prozent. „Bei der
Frage nach längeren Öffnungszeiten
lässt sich also eine andere Patienten­meinung erkennen, als von der ­Politik
beispielsweise während der Grippewelle kommuniziert wurde“, meint
Studienautor Hajek.
Das Warten in Spitälern
Nur in den Spitälern herrscht nach
Patientenmeinung größerer Behandlungsbedarf: (Zu) lange Wartezeiten in
den Spitalsambulanzen werden von 49
Prozent als Problem gesehen. Lediglich
32 Prozent bewerten die Wartedauer im
Spital als positiv.
Ebenfalls zu lang dauert es vielen bei
den Operationsterminen – auch wenn
mit 31 Prozent der Wert ein wenig
niedriger ist als beim Warten in der
Spitalsambulanz (allerdings: 43 Pro-
Foto: Oktay Ortakcioglu/iStock
DER ÄRZTEMANGEL IST FÜR VIELE BEREITS SPÜRBAR
COVERSTORY AM PULS schutz für alle freiberuflich tätigen
Ärztinnen und Ärzte „von äußerster
Wichtigkeit“. Denn gerade für größere Einheiten, in die beachtliche Summen investiert werden müssten, sei es
enorm wichtig, durch diesen Kündigungsschutz eine Planungssicherheit
zu haben. Im Falle des PHC Medizin
Mariahilf wurden Investitionen von in
ungefähr 300.000 Euro getätigt.
Foto: Klaus Vyhnalek
zent haben hier mit „Weiß nicht/Keine
Angabe“ geantwortet).
„Die Wartezeiten auf Operationstermine und in den Spitalsambulanzen
sind sicherlich die größten Problemfelder, während die Hausarzt- und
Facharztordinationen in dieser Hinsicht fast dreimal so positiv bewertet
werden“, beurteilt Hajek die Umfrageergebnisse aus seiner Sicht.
Ähnlich sieht es Steinhart: „Um dem
Wunsch nach kürzeren Wartezeiten in
den Spitälern nachzukommen, werden
wir uns in der Ärztekammer dafür einsetzen, die Spitalsambulanzen durch
eine Stärkung des niedergelassenen Bereichs massiv zu entlasten.“
Die Ärztekammer hält jedenfalls am
Konzept „Das Team rund um den
Hausarzt“ fest und steht auch zu ihrem Wort, sich für die Etablierung
weiterer Pilotprojekte einzusetzen.
Für eine gelungene Therapie und die
schnellste Heilung des Gesundheits­
systems braucht es jedoch eine wichtige Voraussetzung: den Beibehalt des
Gesamtvertrags. Das weiß auch Steinhart: „Grundbedingung für jedes von
uns betriebene Pilotprojekt ist es, dass
alles im Rahmen des Gesamtvertrags
zwischen Ärztekammer und Gebietskrankenkasse passiert.“
Die Bereitschaft der Stadt Wien und der
Wiener Gebietskrankenkasse, für das
PHC MedizinMariahilf im Zuge der
Gesundheitsreform auch Geld in die
Hand zu nehmen und in den Ausbau
des niedergelassenen Bereichs zu investieren, war aus Sicht der Ärztekammer
ein wichtiger Schritt, dem nun weitere
in diese Richtung folgen sollten. „Das
Konzept ‚Das Team rund um den Hausarzt‘ hat sich für uns ganz klar bewährt“,
bekräftigt Steinhart den Heilungserfolg
für eine gesunde Primärversorgung.
„Den Patienten werden neue Services
geboten, und gleichzeitig werden die
Vorteile des
Hausarztsystems
bewahrt.“
In diesem
Sinne
sei auch
der gesamtvertragliche
Kündigungs-
Petition gegen das PHC-Gesetz
Eine Übernahme von PHC-Zentren
durch Investoren und Konzerne kommt
für die Ärztekammer nicht in Frage.
Steinhart stellt klar: „Das sind Unternehmen, die nach dem Prinzip der
Gewinnmaximierung arbeiten. Wir
Ärztinnen und Ärzte sind ein freier Berufsstand und besitzen ein Berufsethos,
bei dem die Versorgung kranker Menschen ganz im Mittelpunkt steht.“
Die Stimmung der Bevölkerung ist
nicht nur am Gesundheitsbarometer
ablesbar: Parallel zur Befragung haben
mittlerweile exakt 75.390 Personen die
„Petition für den Erhalt der Haus- und
Vertrauensärzte“ unterschrieben. Sie
sind damit aktiv für den Beibehalt ihres
Hausarztes als wichtigsten Primärversorger eingetreten und haben sich dezidiert gegen das geplante PHC-Gesetz
ausgesprochen.
„Die Umfrageergebnisse aus dem Gesundheitsbarometer und die 75.390
Unterschriften sind für uns ein klarer Auftrag, den Hausarzt zu stärken,
ein PHC-Gesetz mit allen Mitteln zu
verhindern und die Primärversorgung
mit dem Konzept ‚Das Team rund um
den Hausarzt‘ zu behandeln und zu
kurieren“, so Steinhart. Sollten die
politisch Verantwortlichen nicht endlich auf die Wünsche von Ärztinnen
und Ärzten und Patienten eingehen
und den Gesetzesentwurf von Grund
auf reparieren, „werden wir notfalls
auch mit härteren Bandagen
kämpfen. Denn die gesundheitliche Verantwortung
muss in den Händen
von uns Ärztinnen und
Ärzten bleiben, und
die Bevölkerung gibt
uns in dieser Frage
recht.“ 
Zum Thema PHC-Gesetz
und Petition siehe auch
Seite 12.
Ein Forum der Ärztekammer für Wien
Einladung zum Abend mit
Zukunftsforscher Matthias Horx
Do, 7. Juni 2016, 19.30 Uhr
Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien
Einlass: 19.00 Uhr
Beginn: 19.30 Uhr
Dauer: ca. 1,5 Std.
Nach der Veranstaltung werden warme Snacks und Getränke gereicht.
In unserer Veranstaltungsreihe „Perspektiven & Impulse“ begrüßen wir am
7. Juni 2016 den prominenten Zukunftsforscher und Bestsellerautor Matthias
Horx als Gast im Palais Lobkowitz.
Matthias Horx gilt als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im
deutschsprachigen Raum. Nach einer
Laufbahn als Journalist (bei der Hamburger ZEIT, MERIAN und
TEMPO) gründete er zur Jahrtausendwende das „Zukunftsinstitut”, das heute zahlreiche Unternehmen und Institutionen berät.
Seine Bücher wie „Anleitung zum Zukunftsoptimismus” oder
„Das Buch des Wandels” wurden Bestseller. Als Gastdozent lehrt
er Prognostik und Früherkennung an verschiedenen Hochschulen. Als leidenschaftlicher Europäer pendelt er zwischen London,
Frankfurt und Wien, wo er seit 2010 mit seiner Familie das
„Future Evolution House” (www.zukunftshaus.at) bewohnt.
In seinem Vortrag im Palais Lobkowitz referiert Matthias Horx
über die „Zukunft der Medizin“. Der medizinisch-technische
Fortschritt und die laufende Veränderung gesellschaftlicher Werte
stellen Ärztinnen und Ärzte sowie Gesundheitspolitiker vor neue
Herausforderungen. Matthias Horx zeigt auf, welche Chancen
und Risiken in der Medizin der Zukunft liegen.
Ich freue mich auf Ihr Kommen.
Ihr
ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres
Präsident der Ärztekammer für Wien
Anmeldung erbeten an: [email protected]
Tel: (01) 515 01-1223, Fax: (01) 512 60 23-1223
Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden, dass die im Rahmen der Veranstaltung entstehenden Fotos auf der Internetseite der Ärztekammer sowie in anderen Medien veröffentlicht werden dürfen.
05_2016 doktor in wien 23
SERVICE KONGRESSE
MAI BIS JUNI 2016
ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG
24. Wissenschaftliche Tagung der
Österreichischen Schmerzgesellschaft
Ort: Kongresszentrum Velden, Casineum
9220 Velden, Am Corso 17
Termin: 19. – 21.5.2016
Tagungspräsident: Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc
Veranstalter: Österreichische Schmerzgesellschaft
Information und Anmeldung: Vermed – Fortbildung in
der Medizin GmbH, 8042 Graz, St. Peter-Pfarrweg
34/11/47, Tel.: +43/316/426 082, E-Mail: [email protected]
ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien
1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4
Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW, Fax: 13 DW
E-Mail: [email protected], [email protected]:
Zertifikatslehrgang Reisemedizin
Ort: Grand Hotel Astoria, 34073 Grado, Largo San Grisogono 3
Termin: 28.5. – 1.6.2016
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Herwig
­Kollaritsch, Prof. DDr. Martin Haditsch
Veranstalter: Österreichische Akademie der Ärzte in
­Zusammenarbeit mit MedEXCITE
Anmeldung: www.arztakademie.at/reisemedizin-lehrgang
Hypnose und Kommunikation für den medizinischtherapeutischen Alltag
Ort: Praxis für Medizinische Hypnose und Meditation
1170 Wien, Blumengasse 3/17
Termin: 11. – 12.6.2016
Themen: Hypnose, Hypnotische Kommunikation, Rapport,
Pacing, Leading, VAKOG, Hypnosetechniken, Suggestionen
Referent: Dr. Nidal Moughrabi
Information und Anmeldung: E-Mail: anmeldung@
psychosomatik.com
Workshop: Klinisches Lipidmanagement in Kleingruppen
Ort: Hotel Jagdhof – Fuschlsee
5322 Hof bei Salzburg, Schloss-Straße 1
Termin: 24.6.2016
Wissenschaftliche Organisation: Prim. Univ.-Prof. Dr.
Bernhard Föger
Veranstalter: Austrian Atherosclerosis Society
Information und Anmeldung: AZ med.info
Katrin Doppler, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-37 DW, E-Mail: [email protected]
Selbsthypnose für mehr Leichtigkeit und Belastbarkeit
im medizinisch-therapeutischen Alltag
Ort: Praxis für Medizinische Hypnose und Meditation
1170 Wien, Blumengasse 3/17
Termin: 25. – 26.6.2016
Themen: Grundbegriffe der Hypnose, Hypnosetechniken,
Suggestionen, Physiologische Leistungskurve, Meditation
und die Kraft des Atmens
Referent: Dr. Nidal Moughrabi
Information und Anmeldung: E-Mail: [email protected]
BITTE BEACHTEN SIE
Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft
der Ärzte in Wien können Sie auf www.billrothhaus.at
nachlesen.
24 doktor in wien 05_2016
Endodontie – Gewusst wie!
Dr. Dennis M. Köhrer
3. – 4.6.2016
Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde
Prof. Dr. Jürgen Manhart
3. – 4.6., 8. – 9.7., 16. – 17.9., 7. – 8.10., 4. – 5.11., 2. – 3.12.2016
Manuelle Funktionsanalyse des Kauorgans (Hands-on-Kurs)
Univ.-Prof. Dr. Ales Celar
4.6.2016
Seminar für Tiefenentspannung und Tai chi chuan für Zahnärzte
Prof. Mag. Eva Maria Wiesenthal
10. – 11.6.2016
Endodontie – Intensivkurs
Dr. Johannes Reichsthaler
10. – 11.6.2016
Die mitochondriale Medizin in der Behandlung chronischer Parodontitiden
Dr. Margit Schütze-Gössner
17.6.2016
Digitale Zahnheilkunde 2016
Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz
17.6.2016
Curriculum Prophylaxe – Diplomfortbildung (Seminar für PAss Assistenten)
Dr. Michael Dieter, Dr. Hardy Haririan, Prof. Dr. Thomas Bernhart,
MR Dr. Franz Hastermann, Dr. Knut Hufschmidt, Mag. Ralph Elser, Markus Tschann
17.6., 23.9., 18.11.2016, 17.3., 23.6., 8.9.2017
Sinusaugmentation
Priv.-Doz. Dr. Michael Weinländer, Univ.-Prof. DDr. Gerald Krennmair, Dr. Axel Mory
18.6.2016
Study Club – Die Königsdisziplin in der KFO – FINISHING!
Dr. Guido Sampermans
19.6.2016
Profi-Prophylaxe für Profis
Anette Schmidt
1. – 2.7.2016
Administration – Verwaltung (Seminar für Assistenten)
Dr. Johanna Treer
2.9.2016
Dokumentationspflicht (mit Fotodokumentation) – Organisation – Kommunikation (Seminar für Asssitenten)
Dr. Gerhard Schager
3.9.2016
Patientenkommunikation und Aufklärung mittels digitaler Medien
Norbert Haimberger
9.9.2016
ZAFI Curriculum - Implantologie 2016
Implantologie Live OP – Kurse – Planungs-Jour-fixe
Dr. Christian Schober, Univ.-Prof. DDr. Raoul Polansky, Prof. DDr. Rudolf Seemann,
DDr. Cornelia Czembirek, DDr. Christina Eder-Czembirek, ZTM Tom Vaskovich
Kursserie 2: 9. – 10.9., 14 – 15.10., 18. – 19.11.2016
Aufbereitung zahnärztlicher Medizinprodukte (Seminar für zahnärztliche
­Assistenten)
MR Dr. Franz Hastermann
22.9., 1.10., 6.10.2016
KONGRESSE SERVICE
KNIE- UND SCHULTERSCHMERZEN – EIN HÄUFIGES PROBLEM IN DER PRAXIS
SEPTEMBER BIS OKTOBER 2016
Möglichkeiten und Grenzen der kosnervativen Therapie, manuelle Medizin – kon­
servative Orthopädie
Ort: Congress-Center Pörtschach, 9210 Pörtschach, Hauptstraße 203
Termin: 8. – 10.7.2016
Kongressleiter: Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher
Information und Anmeldung: Verein zur Prävention von Wirbelsäulenstörungen,
SOS-Körper, ÖÄGMM, Sabine Witty, Geriatriezentrum Wienerwald, Gebäude A
1130 Wien, Jagdschlossgasse 59, Tel.: +43/664/453 04 14
E-Mail: [email protected]
Duplexsonographie der peripheren Gefäße
Aufbaukurs
Ort: KH Göttlicher Heiland
1170 Wien, Dornbacher Straße 20-28
Termin: 9. – 10.9.2016
Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten,
Sekretariat, 1200 Wien, Treustraße 43/4/4
Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
PHYSIOENERGETIK – 3-TEILIGE KURSSERIE
Ort: Zahnärztlicher Interessenverband, 1010 Wien, Gartenbaupromenade 2/8/15
Termine: 21. – 22.10. (Teil 1), 11. – 12.11.2016 (Teil 2), Jahr 2017 (Teil 3)
Veranstalter: Zahnärztlicher Interessenverband Österreich
Information: Zahnärztlicher Interessenverband Österreich
Tel.: +43/1/513 37 31, E-Mail: [email protected], www.ziv.at
17. JAHRESTAGUNG DER ÖSTERREICHISCHEN ADIPOSITAS GESELLSCHAFT
Ort: Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken GmbH
6020 Innsbruck, Innrain 98
Termin: 21. – 22.10.2016
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner
Information und Anmeldung: Österreichische Adipositas Gesellschaft
Simone Posch, MA, 1090 Wien, Währinger Straße 76/13, Tel.: +43/650/770 33 78
E-Mail: [email protected]
TCM-DIAGNOSTIK UND ARZNEITHERAPIE
EASIE-Blutungen
Ort: Universitätsklinik für Innere Medizin – Gastroenterologie
& Hepatologie, 6020 Innsbruck, Anichstraße 35
Termin: 16. – 17.9.2016
Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Vogel, Ass.-Prof. Dr.
­Hubert Schwaighofer
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-70 DW, E-Mail: [email protected]
www.azmedinfo.co.at/argeendoskopie
Notfälle in der Inneren Medizin
Ort: SMZ Ost/Donauspital
1220 Wien, Langobardenstraße 122
Termin: 17.9.2016
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Thomas Stefenelli
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-68, E-Mail: [email protected]
Viersemestriger Diplomlehrgang – ärztliche Weiterbildung zum ÖÄK-Diplom
Ort: Haus der Begegnung Mariahilf, 1060 Wien, Otto-Bauer-Gasse 9
Termin: 4.11.2016
Lehrgangsleitung: Dr. Verena Baustädter, MSc
Veranstalter: Wiener Schule für Traditionelle Chinesische Medizin
Information und Anmeldung: Mag. Silvia Siegel, Claudia Wittmann-Schwab
Tel.: +43/2252/206 999, E-Mail: [email protected], www.wstcm.at
EASIE-ERCP-Kurs
Ort: Universitätsklinik Graz, 8036 Graz, Auenbruggerplatz 1
Termin: 7. – 8.10.2016
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Florian Schreiber
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-70 DW, E-Mail: [email protected]
www.azmedinfo.co.at/argeendoskopie
UPDATE GASTROENTEROLOGIE-STOFFWECHSEL 2016
Mit Herz und Hirn: Eine ganzheitliche Betrachtung der
Erkrankungen der Wirbelsäule
Ort: Zahnärztlicher Interessenverband
1010 Wien, Gartenbaupromenade 2/8/15
Termin: 7. – 8.10.2016
Referentinnen: Dr. Astrid Takacs-Tolnai, Dr. Petra Gürtner
Information: Zahnärztlicher Interessenverband Österreich
Tel.: +43/1/513 37 31, E-Mail: [email protected], www.ziv.at
Ort: Congress Innsbruck, 6020 Innsbruck, Rennweg 3
Termin: 4. – 5.11.2016
Organisation: Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg
Veranstalter: Verein zur Förderung der endokrinologischen und gastro­
enterologischen Forschung
Information und Anmeldung: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
PO Box 155, Tel.: +43/1/531 16-76 oder 39 DW, E-Mail: [email protected]
www.updategastro-stoffwechsel.at
44. JAHRESTAGUNG DER ÖGDV
Ort: Hofburg, 1014 Wien, Heldenplatz
Termin: 25. – 27.11.2016
Kongresspräsidentin: Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie
Anmeldung: Mondial Congress & Events, 1040 Wien, Operngasse 20 B
Tel. +43/1/588 04-0 DW, E-Mail: [email protected]
www.mondial-congress.com
Kardiologische Fortbildungsseminare – Hyperlipidämie
und Lipidsenkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ort: Hotel Schloss Wilhelminenberg
1160 Wien, Savoyenstraße 2
Termin: 8.10.2016
Veranstalter: Verein zur Förderung der Forschung auf dem
­Gebiet der Atherosklerose, Thrombose und vaskulären Biologie
Tagungssekretariat: Congress & Study Concept GmbH
Mag. Franziska Beckmann, 1090 Wien, Widerhoferplatz
4/3/19, Tel.: +43/699/115 169 17, E-Mail: [email protected]
05_2016 doktor in wien 25
SERVICE MEDIZIN
Perioperative Medizin
„Gemeinsam sind wir noch besser“
Anästhesisten und Chirurgen im Wiener AKH arbeiten im neu geschaffenen „Zentrum für Perioperative Medizin“ eng zusammen. Damit sollen Patienten noch effizienter versorgt werden. Die beiden
Leiter, Michael Gnant und Klaus Markstaller, resümieren den bisherigen Werdegang und geben einen
Einblick in die Zukunft des interdisziplinären Fachbereichs.
Interview: Alexandros Stavrou
► doktorinwien: Das „Zentrum
doktorinwien: Was ist denn nun das
Besondere an der perioperativen Medizin?
Gnant: In der perioperativen Medizin steht vor allem der gemeinsame
Prozess im Mittelpunkt. Für den Patienten zählt nur das Gesamtergebnis,
und nicht die Errungenschaften ein26 doktor in wien 05_2016
zelner Fächer. Um dies zu optimieren,
geht es für uns Ärztinnen und Ärzte
vor allem um die Schnittstellen. Es
bringt nichts, wenn der Chirurg gut ist
und der Anästhesist nicht – oder umgekehrt. Der internationale Trend geht
dahin, dass man interdisziplinär im
Krankenhaus zusammenarbeitet, um
so die beste Versorgung zu schaffen.
patientenorientierte Prozess perfekt
sein muss. Das heißt nicht nur, dass
die einzelnen Ärztinnen und Ärzte,
also auch die Fächer untereinander,
effizient zusammenarbeiten müssen,
sondern auch, dass Gebäude und Infrastruktur in einer entsprechenden
Gestaltung wichtiger werden. Die Gesellschaft und die Politik unterziehen
Das neue Zentrum bildet daher auch
einen neuen Geist ab, viele unserer
älteren Kolleginnen und Kollegen erkennen auch diese Änderung der Kooperation in den letzten Jahren an. Die
moderne Ideologie, wenn man es kurz
formulieren möchte: „Gemeinsam
sind wir noch besser“.
uns einem Spardruck, und die große
Frage, die wir beantworten müssen,
lautet: Wie kann man das alles abbilden? Das sind riesige Herausforderungen, aber ich bin optimistisch,
dass diese in der Struktur, die die perioperative Medizin vorgibt, gemeistert
werden können.
doktorinwien: Wie sieht demnach die
Zukunft der perioperativen Medizin im
Spitalsalltag aus?
Gnant: Wir erkennen ganz klar die
Tendenz zu mehr Tageskliniken, und
das bedeutet umso mehr, dass der
doktorinwien: Sie veranstalten rechtzeitig zum einjährigen Jubiläum zum
zweiten Mal ein internationales Symposium zur perioperativen Medizin. Wie ist
eigentlich die österreichische Situation im
Vergleich zum Ausland?
Gnant: „Der inter­
nationale Trend geht
dahin, dass man
interdisziplinär im
Krankenhaus zusam­
menarbeitet, um so
die beste Versorgung
zu schaffen“
Fotos: Stefan Seelig
für Perioperative Medizin“ ist seit
ungefähr einem Jahr in Betrieb. Was hat
sich seitdem getan?
Gnant: Wir haben einen sehr guten
Start hingelegt, indem wir vor allem
zwei Dinge erreicht haben: zum einen
das Bewusstsein für perioperative Medizin und den Weg der Interdisziplinarität zu schaffen, zum anderen aber
auch konkrete Projekte anzustoßen und
umzusetzen.
Markstaller: Die Quintessenz dieser
Projekte ist, dass sie fächerübergreifend ablaufen. Wir haben beispielsweise „Medical Emergency Teams“,
auch „MET-Teams“ genannt, geschaffen, die Patienten nach der Überstellung von der Intensivstation auf die
Normalstationen weiterhin visitieren
und betreuen. Weiters stehen Simulation und sogenannte „Wet Labs“ stark
im Fokus. Das beinhaltet das Trainieren von Operationen und Anästhesieführung, allerdings ohne den realen
Patienten, und wird schlussendlich in
einem akademischen „Patient Safety
Center“ fusionieren. Ein weiteres Projekt ist die Tele-Intensivmedizin. Diese rückt das Problem der Zuweisung
von Patienten in den Mittelpunkt,
denn manche unserer auswärtigen Patienten werden entweder zu früh oder
zu spät überwiesen. Innovative Lösungsansätze sollen sicherstellen, dass
Patienten zum optimalen Zeitpunkt
überwiesen werden.
MEDIZIN SERVICE
Gnant: Bei Einzelaspekten wie ­„Patient
Safety“ gibt es amerikanische Institutionen, die sehr weit vorne sind. Im
deutschsprachigen Raum sind wir vor
allem bei der Ablauf- und Struktur­
organisation sicherlich eine der Vor­
reiterinstitutionen.
Markstaller: Was uns vor allem
ausmacht, ist sicherlich das medi­
zinische Angebot von Qualität bei
gleichzeitig
hoher
Zeiteffizienz.
Denn als Großinstitution müssen wir
beides können: Einerseits müssen wir
sehr schnell reagieren und Behandlungen auch standardisiert durchführen ­können, andererseits müssen
wir uns aber bei speziellen Fällen,
einer ­Manufaktur ähnlich, auch lang­
fristig an extreme Spitzenleistungen
er­
fordernde Patienten binden und
damit eine entsprechende individualisierte Exzellenzmedizin anbieten
können.
derzeit etwas zu inflationär verwendet.
Wenn wir von einem Zentrum sprechen, dann definieren wir das als eine
sehr enge prozessorientierte Zusammenarbeit, viel enger als beispielsweise
bloß eine administrative Einheit oder
ähnliches. Es ist wie bei einem Flugzeug: Sie haben eine rechte Turbine,
eine linke Tragfläche und so weiter. Alles mag separat perfekt funktionieren,
aber das, was für den Passagier, also für
den Patienten, zählt, ist, sicher anzukommen.
doktorinwien: Die perioperative Medizin hat also sehr viel mit Zusammenarbeit zu tun. Was bedeutet das für den
niedergelassenen Bereich?
Gnant: Niedergelassene Kolleginnen
und Kollegen können und müssen eingebunden werden. Hier sind aus unserer Sicht vor allem zwei Punkte wichtig: Erstens muss der Qualitätsoutput
Markstaller: „Mit
der Einbindung der
niedergelassenen
Kolleginnen und
Kollegen in derartige
Projekte können diese
ein Teil des Systems
werden“
doktorinwien: Braucht man für so ein
Zentrum der Exzellenz eine kritische Größe als Krankenhaus, oder sind Zentren
dieser Art in ganz Österreich möglich?
Gnant: Man kann sicher nicht überall Zentren für perioperative Medizin
schaffen, aber dort, wo universitäre
Hochleistungszentren existieren, ist
es möglich. Wir sehen uns nicht als
Missionare, sind aber als Universitäts­
medizin per definitionem Impulsgeber
und Wegbereiter, und wir versuchen,
diese Aufgabe bestmöglich zu erfüllen.
Markstaller: Für mich wird der Zentrumsbegriff im Gesundheitsbereich
für die Patienten in den Ordinationen
passen, damit Überweisungen nach
gutem Gewissen durchgeführt werden können. Zweitens wissen wir aus
Erfahrung, dass die niedergelassenen
Kolleginnen und Kollegen sowohl in
der Vor- als auch in der Nachbetreuung uns gerne zur Seite stehen. Allerdings müssen sie dafür entsprechend
in Information und Kommunikation
eingebunden werden. Deshalb haben
wir in ihrem Bereich standardisierte
Informationsabläufe für die Vorbereitung des Patienten geschaffen, um
auch diesen Prozess zu erleichtern.
Auch eine Hotline wird für die Zukunft angedacht.
Markstaller: Aus meiner Sicht ist die
Einbindung der niedergelassenen Kollegenschaft vor allem in den Bereichen
Prä-Anästhesie und „Patient Blood
Management“, wie beispielsweise bei
Eisenmangelanämien, sehr sinnvoll.
Diese relativ einfache und kostengünstige Behandlung findet bei elektiven
Operationen idealerweise vor der Einweisung in das Krankenhaus statt, da
im Spital der Aufenthalt des Patienten
üblicherweise zu kurz ist, um eine
adäquate Eisensubstitution durchzuführen. Selbstverständlich sollten die
Kosten solcher Behandlungen dann
­
auch entsprechend von den Krankenkassen refundiert werden. Für den
Patienten bedeutet dies ein nachweislich geringeres Morbiditäts- und
Mortalitätsrisiko, wenn Fremdblut­
gaben vermieden werden können. Mit
der Einbindung der niedergelassenen
Kolleginnen und Kollegen in derartige
Projekte können diese ein Teil des Systems werden und damit auch eine tragende Rolle spielen.
doktorinwien: Im ersten Jahr hat
sich offensichtlich bereits einiges getan.
­Worauf darf man in den nächsten Jahren
gespannt sein?
Gnant: Wir entwickeln laufend neue
Projekte und versuchen, das Umfeld
der perioperativen Medizin weiter
voranzutreiben. Spannend wird in
nächster Zeit vor allem das bereits angesprochene „Patient Blood Management“ sein, das unter anderem die
Vermeidung unnötiger Blutkonserven
zum Ziel hat. Dadurch, dass wir an
diese Projekte nicht nur als klinisches,
sondern auch als universitäres Zentrum
herangehen, wollen wir auch die ethischen und rechtlichen Fragen beleuchten. Wie tun zum Beispiel mit Blutprodukten bei Menschen mit bestimmten
religiösen Überzeugungen? Das sind
knifflige Fragen, die wir versuchen werden, zu beantworten. 
Service: Das zweite Symposium des Zentrums für Perioperative Medizin findet
vom 20. bis 21. Mai 2016 im Van-SwietenSaal der MedUni Wien statt; Themenbereiche: Hightech, Roboterchirurgie,
Day Surgery / Fast Track, Patient Safety,
Outcome Research; www.meduni
wien.ac.at/periopmedizin.
05_2016 doktor in wien 27
SERVICE MEDIZIN
Säure gegen Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs
schorft werden. Es kann zu geringen Schmerzen im Zuge des Eingriffs und einem Ausfluss
kommen, der ungefähr zwei Wochen dauert
und von der Schleimhaut herrührt, die nach
der Behandlung abgestoßen wird.
„Das Ergebnis ist äußerst positiv, denn der
Eingriff ist für Experten auf dem Gebiet der
HPV-bedingten Veränderungen am Gebärmutterhals sehr einfach durchzuführen“,
sagte der Leiter der Studie, Paul Speiser von
der Klinischen Abteilung für Allgemeine
Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie
der Wiener Universitätsklinik für Frauenheilkunde sowie Mitglied des CCC. „Es bedarf
außerdem lediglich einer geringen Einschulungszeit, man benötigt keine Geräte oder
andere Infrastruktur, und die Säure selbst ist
auch günstig. Damit steht uns eine echte Alternative bei der Therapie dieser Erkrankung
zur Verfügung, die auch für ärmere Länder
sehr interessant ist.“
Die 85-prozentige Trichloressigsäure wird
schon seit Längerem bei medizinischen und
kosmetischen Schälkuren eingesetzt. Darüber
hinaus wird sie für die Behandlung von
Immuntherapie verheißt längeres
Leben bei Nierenzellkarzinom
Viele Jahre gab es kaum Fortschritte in der onkologischen Behandlung des Nierenzellkarzinoms. Das hat sich zunächst mit Arzneimitteln
zur Behinderung der Neubildung von Blutgefäßen in den Tumoren (Angiogenesehemmer)
etwas geändert. Mit den neuen Immun­therapien konnten die Überlebensraten
jedoch deutlich verbessert werden.
In Österreich erkranken jährlich
in etwa 1200 Menschen an
einem Nierenzellkarzinom. 61
Prozent davon sind Männer.
„In zwei Drittel der Fälle
wird die Diagnose im lokal
begrenzten Stadium gestellt,
in einem Sechstel als regional
fortgeschrittene Erkrankung, in
einem weiteren Sechstel im metastasierten Stadium“, so Wolfgang
Loidl, Vorstand der Abteilung
für Urologie des Krankenhauses
der Barmherzigen Schwestern
in Linz. Im Frühstadium mit
28 doktor in wien 05_2016
einem auf die betroffene Niere beschränkten
Tumor unter sieben Zentimeter Größe liegt die
Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 81 Prozent.
Sind bereits die die Niere umgebenden
Lymphknoten befallen, beträgt sie nur noch 51
Prozent und sinkt bei Metastasen in anderen
Organen auf nur noch 8 Prozent.
Bei der neuen Immuntherapie mit Medikamenten wie Nivolumab werden jene „Bremsen“ beseitigt, die das Immunsystem daran
hindern, bösartige Tumoren anzugreifen.
Bei diesem Medikament erfolgt das
über die Hemmung des sogenannten PD-1-Rezeptors auf aktivierten
Immunzellen. Das Arzneimittel
wird derzeit eingesetzt, wenn die
erste medikamentöse Therapie
fehlschlägt oder an Wirkung
verliert. Kombinationen mit
anderen Immuntherapeutika
sowie Medikamenten mit einem
anderen Wirkungsmechanismus
laufen. 
APA
Gewebeveränderungen eingesetzt, die durch
HPV-Infektionen im Analbereich herrühren.
Dieser Anwendungsbereich brachte Speiser
auch auf die Idee, die Substanz im Bereich
des Gebärmutterhalses einzusetzen. Die
vorliegende Studie, die im Rahmen einer
­Diplomarbeit an Speisers Abteilung entstanden ist, ist allerdings noch keine Grundlage
für die breite Anwendung. „Dafür fehlen uns
noch weitere Daten. In einer neuen Studie
werden wir außerdem prüfen, ob man den
Therapieerfolg durch eine zweite Behandlung
erhöhen kann“, so Speiser. Erste Daten deuten darauf hin, dass man mit einer zweiten
Behandlung die Erfolgsrate auf mehr als 90
Prozent steigern kann.
Die Infektion mit dem humanen Papillomavirus kann über eine Vorstufe (zervikale
intraepitheliale Neoplasie) zu Gebärmutterhalskrebs führen. In Europa sind davon
jedes Jahr 205.000 Frauen betroffen. Da
leichte Ausprägungen oft spontan abheilen,
wird therapeutisch meistens nicht einge­
griffen, die Selbstheilung aber engmaschig
überwacht. 
Obstetrics & Gynecology
MedUni Wien und
CeMM verstärken
ihre Kooperation
Die MedUni Wien und das Forschungszen­
trum für Molekulare Medizin (CeMM) der
Österreichischen Akademie der Wissen­
schaften verstärken ihre Kooperation. Eine
entsprechende unbefristete Vereinbarung
wurde von den Leitern der beiden Einrich­
tungen unterzeichnet, teilten die Universität
und das Institut vor Kurzem mit.
Das CeMM arbeitet seit seiner Gründung im
Jahr 2000 eng mit den Medizinuniversitäten
zusammen, das Institutsgebäude wurde in
unmittelbarer Nähe des Wiener AKH errich­
tet. Bereits im Vorjahr hatten CeMM und
MedUni Wien, die auch über gemeinsame
Einrichtungen verfügen, ihre Zusammen­
arbeit verstärkt. CeMM-Chef Giulio SupertiFurga wurde Professor an der MedUni Wien,
und die Infektionsbiologin Sylvia Knapp,
Professorin an der MedUni Wien, übernahm
mit einer „Dual Affiliation“ die neu geschaf­
fene Position der Direktorin für Medizinische
Angelegenheiten am CeMM.
Mit dem neuen Vertrag soll auch die Zusam­
menarbeit in der Lehre gefördert werden. APA
Fotos: Eraxion/iStock, LCOSMO/iStock, srdjan111/iStock, Sitade/iStock
Eine einfache und wesentlich schonendere
Therapie gegen die Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs, der durch eine Infektion
mit dem humanen Papillomavirus (HPV)
entsteht, haben Wiener Forscher ent­wickelt.
Dabei wird eine Säure angewandt, die traditionell für medizinische und kosmetische
Schälkuren wie eine Art „Peeling“ verwendet
wird. Die Wissenschafter des Comprehensive
Cancer Center (CCC) der MedUni Wien
konnten zeigen, dass bei 82 Prozent der
Patientinnen nach nur einer Anwendung eine
komplette Remission erzielt werden konnte.
Wenn Frauen an schwerwiegenden Vor­stufen
von Gebärmutterhalskrebs leiden, ist ein
operativer Eingriff, die sogenannte Konisation,
die klassische Therapie. Als Nebenwirkung
ist dabei allerdings ein deutlicher Anstieg der
Frühgeburtenraten zu sehen. Durch das Auf­
tupfen von 85-prozentiger Trichloressigsäure
auf die betroffenen Areale am Gebärmutterhals
wird den Frauen das Risiko einer Frühgeburt
erspart, wie die Wissenschafter in ihrer Arbeit
berichteten. Die Anwendung der starken Säure
führt dazu, dass die erkrankten Bereiche ver-
MEDIZIN SERVICE
Schmerztherapie: Zugangshürden werden immer höher
Während die Forschung in der Schmerz­thera­pie jede Menge Fortschritte macht, werden
die Zugangshürden für betroffene Patienten
zu adäquaten Therapien immer größer. Da­
r­auf machten Experten am 11. März 2016 bei
einer Pressekonferenz im Vorfeld des 20. Wie­ner Schmerzsymposiums aufmerksam.
Drei Viertel der ungefähr 1,5 Millionen Menschen in Österreich, die unter chronischen
Schmerzen leiden, haben keine zufriedenstellende Versorgung. Das kritisierte der Leiter der
Klinischen Abteilung für Spezielle Anästhesie
und Schmerztherapie der Wiener Universitätsklinik für Anästhesie Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie, Hans Georg
Kress: „Die Dienste werden flächendeckend
zurückgebaut. Elf von 50 Schmerzambulanzen
wurden in den letzten drei bis fünf Jahren
geschlossen. Manche Ambulanzen sind nur an
ein oder zwei Tagen pro Woche geöffnet.“ In
Niederösterreich sei die Zahl dieser Ambulanzen von fünf auf zwei reduziert worden.
Die Mängel in der Versorgung von Schmerzpatienten seien auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Dazu zählten die Reduktion der
Ärztearbeitszeit in den Spitälern, Medikamentenkosten und als prinzipielles Problem das Fehlen eines politischen Auftrags
für eine flächendeckende Schmerzversorgung, sagte der Tagungspräsident.
„Teurere Schmerzmedikamente sind
kaum zugänglich“, kritisierte Kress,
da alle modernen Medikamente
nur via chefärztliche Genehmigung zu erhalten seien – außer,
es handle sich um Generika,
die frei verfügbar seien.
Ob ein Patient mit chronischen Schmerzen die
richtige Therapie bekommt,
„ist dem Zufall überlassen“,
sagte der Spezialist. Im Gegensatz
zu skandinavischen Ländern, den
Niederlanden oder Großbritannien
gibt es in Österreich keinen festgelegten „Patientenpfad“. Das ist eine Art
Handlungsanweisung, nach der der erstbehandelnde Arzt den Patienten im Fall
eines ausbleibenden Therapieerfolgs nach
einer definierten Zeit an einen Facharzt
Krankenhaushygieniker beklagen
Arbeitssituation in Spitälern
Die Österreichische Gesellschaft für Krankenhaushygiene hat eine Online-Umfrage
unter österreichischen Hygieneteams gestartet, um deren Arbeitssituation zu evaluieren.
Und offenbar gibt es deutliche Defizite. Die
Ergebnisse wurden am 17. März 2016 im
Rahmen der 16. Konferenz der International
Federation of Infection Control in Wien in
einer Pressekonferenz präsentiert.
In einem Zeitraum von zwei Monaten
nahmen 237 Personen (Rücklaufquote 51
Prozent), darunter Hygienefachkräfte (80
Prozent), hygienebeauftragte Ärztinnen und
Ärzte (16 Prozent) und Biomedizinische Analytiker, an der Befragung teil. 61 Prozent der
Befragten sind demnach in ihren Krankenhäusern nur in Teilzeit für Belange der Hygiene tätig. Dementsprechend gaben weniger als
die Hälfte der Befragten (47 Prozent) an, dass
ihre Zeit ausreiche, um die hygienerelevanten
Aufgaben zu erledigen.
76 Prozent der Befragten gaben an, eine Form
von standardisierter Surveillance auf die
Keimsituation in ihrem Krankenhaus durchzuführen. Die Hygieneteams sind in Österreich
offenbar ungenügend in die Beschaffung von
Antiinfektiva und Medizinprodukte sowie bei
Neu-, Um- und Zubauten eingebunden. Bei
73 Prozent der Befragten ist eine Arzneimittelkommission im Haus installiert, dort sind aber
nur 23 Prozent der Hygieneteams Mitglieder.
Lediglich in 45 Prozent der Einrichtungen gibt
es in Österreich offenbar ein Programm zur
Steuerung der Antibiotikaverwendung. Darin
sind laut Umfrage Hygieneteams nur zu 20
Prozent eingebunden. Alarmierend ist auch,
dass vor 80 Prozent der chirurgischen Eingriffe
keine Untersuchung der Patienten auf den häufig Wundinfektionen auslösenden Hautkeim Staphylococcus ­aureus
erfolge. Wird dieser Keim
noch vor dem Eingriff beseitigt, liegt die Komplikationsrate
durch Wund­infektionen viel
niedriger. 
APA
verweist, der seinerseits eine dritte „Instanz“ einschalten kann. “In Österreich ist das dem Zufall überlassen. Da
geht es für den Patienten um die
Frage: ‚Wen kenne ich? Kenne
ich vielleicht einen Primar, der
mir helfen kann?‘ Sonst bleibe ich im Nirwana gefangen“, erklärte Kress.
Ein weiteres Thema des
am 12. März 2016 stattgefundenen Schmerzsymposiums war das
Autofahren unter Einfluss
von ­Opioidschmerzmitteln.
Eine generelle Antwort darauf
gebe es nicht, sagte dabei ÖAMTCJurist Martin Hoffer. Laut Kress
sind Studien zur Bewertung des
­Opioideffekts zu unterschiedlichen
Ergebnissen gekommen, je nachdem,
welche Wirkstoffe mit welchen
Methoden untersucht wurden und
welche Patienten man ausgewählt
hat. 
APA
Neuer Wirkstoff hilft
signifikant gegen
rheumatoide Arthritis
Ein neuer Wirkstoff zur Behandlung der
rheumatoiden Arthritis zeigt Erfolge: In einer
von der MedUni Wien und der amerikanischen Stanford University durchgeführten
klinischen Phase-3-Studie mit dem Wirkstoff
Baricitinib zeigten die Teilnehmer deutlich
weniger Symptome der Erkrankung.
Die über 24 Wochen laufende Studie der
Firma Eli Lilly umfasste 527 Personen, die
bereits viele gängige Behandlungen erfolglos
durchlaufen hatten. Die Teilnehmer wurden
in drei Gruppen aufgeteilt: eine mit täglichen
Dosierungen von zwei Milligramm, eine mit
vier Milligramm, und eine Kontrollgruppe
erhielt Placebo.
Probanden, die den neuen Wirkstoff
erhielten, hatten weniger Schmerzen, die
Gelenksschwellungen gingen zurück. Die
Gruppe mit der Vier-Milligramm-Dosierung
zeigte die besten Ergebnisse. „Die Nebenwirkungen waren ähnlich gelagert wie bei üblichen Behandlungen“, berichtete die MedUni
Wien. 
New England Journal of Medicine
05_2016 doktor in wien 29
SERVICE MEDIZIN
Allgemeinmedizin
Psychiatrische Kompetenz stärken
Die Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen stellt eine herausfordernde Aufgabe
für Allgemeinmediziner dar. Die Wiener Ärztekammer hat dazu ein Pilotprojekt gestartet, das unter
anderem auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung von psychischen Erkrankungen sowie die
fachgerechte Überbrückung von Wartezeiten auf fachärztliche Termine abzielt.
Von Nestor Kapusta
genießen
ein sehr hohes Ansehen in der
Bevölkerung. Dieses ist nicht „vom
Himmel gefallen“, sondern aus gutem
Grund entstanden: Hausärzte sind
meist die erste professionelle Ansprechperson für Patienten, die über ihren Gesundheitszustand besorgt sind. Ein geschulter Blick, ein Gespräch und eine
fachkundige Behandlungsempfehlung
können viel bewirken. Man weiß, dass
hinter der Sorge um Gesundheit oft
auch Ängste, Depressionen und Trauer
stecken. Daher ist es wichtig, die psychiatrische Kompetenz der Hausärzte auf
einem hohen Qualitätsniveau zu halten.
optimieren, wurde eine Schulung für
Allgemeinmediziner
implementiert,
die den Umgang mit den wichtigsten
psychiatrischen Erkrankungen in der
Praxis vermittelt.
Die Intention dahinter war, die Schnittstelle zwischen Haus- und Fachärzten
zu stärken und bereits im ersten Kontakt in der hausärztlichen Praxis ein
diagnostisches Screening der wich­
tigsten psychischen Erkrankungen zu
etablieren. Es kann nicht oft genug be-
► Allgemeinmediziner
Die Ausgangslage
Psychische Erkrankungen sind in der
allgemeinmedizinischen Praxis vergleichsweise häufig. Die klinische Erfahrung zeigt, dass 30 bis 50 Prozent
aller in einer hausärztlichen Ordination mit somatischen Symptomen vorstelligen Patienten eine psychiatrische
Komorbidität aufweisen. Psychische
Erkrankungen tragen zudem bedeutend
zu Krankenständen und vorzeitigen
Pensionierungen bei. In Österreich
machen Pensionsneuzugänge an Invaliditätspensionen (Berufs- beziehungsweise Erwerbsunfähigkeit) durch psychiatrische Erkrankungen mittlerweile
mehr als ein Drittel aller Fälle aus (siehe
Abbildung).
Nicht selten führen unbehandelte psychische Erkrankungen durch begleitende Angst, Vermeidungsverhalten
oder Vernachlässigung zu Chronifizierungen von psychischen und somatischen Symptomen und erschweren
eine Gesundung bis hin zu irreparablen Folgeschäden. Um eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen zu sichern und
Patientenpfade (Überweisungen) zu
30 doktor in wien 05_2016
STAND DER INVALIDITÄTSPENSIONEN 2013
Sonstige
Ursachen
26,9%
Psychiatrische
Krankheiten
36,0%
Die fünf Abendmodule umfassten
die folgenden wichtigsten Krankheitsbilder:
1.Angst, Depression und Burnout
2.Demenzdiagnostik
3.Chronischer Schmerz und somatoforme Störungen
4.Suizidalität und Umgang mit Krisen
5.Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit
Ziele des Pilotprojekts waren die frühzeitige Erkennung und Behandlung von
psychischen Erkrankungen, die fachgerechte Überbrückung von Wartezeiten
auf fachärztliche Termine für Patienten
sowie die Stärkung und Etablierung von
Überweisungsnetzwerken
zwischen
Haus- und Fachärzten sowie anderen
Gesundheitsberufen.
Die Relevanz
Herz- und
Arterienkrankheiten
10,4%
Krankheiten des Skeletts,
der Muskeln und des Bindegewebes
26,7%
Quelle: Statistisches Handbuch der österreichischen Sozialversicherung, 2014
tont werden, dass die Früherkennung
und der erste therapeutisch-medikamentöse Zugang psychischer Erkrankungen von enormer Bedeutung sind.
Das Projekt
Im Auftrag des Hauptverbands der
österreichischen Sozialversicherungs­
träger wurde gemeinsam mit der Wiener Ärztekammer und der MedUni
Wien ein Schulungsprogramm mit
renommierten Experten ausgearbeitet
und im Rahmen der Fortbildung des
Zentrums für Allgemeinmedizin der
Ärztekammer für Wien im Winter­
semester 2015 angeboten.
Depressive Erkrankungen als häufigste
psychiatrische Diagnose in allgemeinmedizinischen Settings treten mit einer
Punktprävalenz von bis zu 25 Prozent
auf (Milanović et al., 2015). Angst­
erkrankungen sind in der allgemeinmedizinischen Praxis häufig, werden
jedoch in der Hälfte der Fälle unter­
diagnostiziert (Olariu et al., 2015). Zudem haben Patienten mit chronischen
Schmerzen ein deutlich erhöhtes Risiko, psychische Erkrankungen wie
Depressionen, Angst- oder Somatisierungsstörungen zu entwickeln (Burke
et al., 2015). Eine österreichische ­Studie
an 3097 Befragten im Alter von 65
Jahren und mehr zeigte zuletzt, dass
­Betroffene mit Erkrankungen des Stützapparats (Osteoporose, Osteoarthri­
tis und chronische Rückenschmerzen)
deutlich häufiger als gleichaltrige ohne
diese Erkrankungen allgemeinärztliche
Konsultationen in Anspruch nehmen.
Dabei sind die Gründe der Kontaktaufnahme nicht nur entsprechende aus
MEDIZIN SERVICE
den Erkrankungen ableitbare Schmerzen und Einschränkungen, sondern
auch die damit verbundenen psychischen Beschwerden wie Angst- oder
depressive Erkrankungen, die nicht
selten mit somatoformen Symptomen
einhergehen. Dies legt nahe, dass eine integrative Vorgehensweise bei der
Behandlung dieser Patientengruppe
nötig ist und entsprechende Behandlungskompetenzen für die betroffenen
Patienten und ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte nützlich sein können
(Stamm et al., 2014).
Verschreibungen von Benzodiazepinen
in der allgemeinärztlichen Praxis sind
deutlich seltener als früher, dennoch
existieren weiterhin sehr ambivalente
Haltungen bezüglich des Einsatzes
dieser akut sehr wirksamen, jedoch in
der Langzeitbehandlung meist problematischen Anxiolytika und Hypnotika.
Diese Haltung ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Nicht selten stellen Forderungen oder falsche
Erwartungen von Patienten, oder aber
auch von Haus­ärzten als fehlend erlebte
Alternativen, den Grund für eine Langzeitverschreibung von Benzodiazepinen
dar (Sirdifield et al., 2013). Es gilt daher,
mögliche Alternativen aufzuzeigen.
Obschon nahezu 75 Prozent aller Psychopharmaka in Österreich von Allgemeinmedizinern verschrieben werden
(Katschnig, 2004), ist davon auszugehen, dass die meisten Verschreibungen
davon im eigentlichen Sinn Weiterverschreibungen von fachärztlichen
Behandlungseinstellungen darstellen.
Dies legt nahe, dass Allgemein­
mediziner einen wesentlichen Teil der
psychiatrischen Versorgung im niedergelassenen Bereich, insbesondere
in ländlichen Regionen, übernehmen
oder übernehmen müssen, wenn eine psychiatrische Grundversorgung
nicht ausreichend etabliert ist, was sich
aus nicht selten langen Wartezeiten
auf Erstkontakte in psychiatrischen
Kassenordinationen ableiten lässt
­
(Kapusta et al., 2009). Dabei gibt es
große regionale Unterschiede in der
Pro-Einwohner-Dichte von Psychiatern in Österreich.
In Europa ist die Prävalenz der Demenz bei den über 65-Jährigen mit
5 bis 10 Prozent zu beziffern (Berr et
al., 2005). Die Früherkennung, Behandlung und Begleitung von Menschen mit Demenzerkrankungen stellt
in Zukunft eine wesentliche Aufgabe
von Allgemeinmedizinern dar, zumal
eine Früherkennung und Behandlung helfen kann, die kosteninten­
sive ­
Institutionalisierung hinauszu­
zögern (Maki et al., 2014). Eine Studie
an Patienten von Allgemeinmedizinern in Deutschland etwa belegt, dass
ein regelmäßiges Screening für Demenz in der allgemeinmedizinischen
Praxis eine Rate von 40 Prozent tatsächlich an einer Form der Demenz
Erkrankten zutage fördern kann und
zeigt damit das ­enorme Potenzial der
medizin als PräventionsAllgemein­
und ­Weichensteller auf.
Einen der bedeutendsten Nachweise
für die Versorgungswirksamkeit von
Ärzteschulungen in der Erkennung und
Behandlung von depressiven Erkrankungen stellt die sogenannte GotlandStudie dar (Rutz et al., 1995). Ab 1983
wurde auf Gotland ein zweitägiges Trai­ningsprogramm für alle Allgemein­
mediziner eingeführt. In den Jahren
nach dem Gatekeeper-Trainingsprogramm verringerte sich die Zahl der
Suizide von Patienten, die bei Allgemeinmedizinern in Behandlung standen, um 65 Prozent. Replikationen der
Effekte solcher großflächigen Schulungsprogramme wurden mehrfach
angestellt und zeigten ähnliche Effekte
(Henriksson & Isacsson, 2006; Althaus
et al., 2007; Szanto et al., 2007). 
Nestor Kapusta ist assoziierter Professor an der Wiener Universitätsklinik
für Psychoanalyse und Psychotherapie.
Literatur beim Verfasser.
„Burnout, Depressionen und Ängste sind psychische Probleme, die in Hausarzt­
ordinationen oftmals unentdeckt bleiben. Die Erkennung und Therapie psychi­
scher Erkrankungen aber bilden einen sub­stanziellen Anteil in der hausärztlichen
Praxis. Mit unserem gemeinsam initiierten Zertifikatskurs ­„Psychiatrische
Basisfertigkeiten in der hausärztlichen Praxis“ soll zur Sicherung einer optimalen
­Patientenversorgung im wesentlich größeren Umfang Rechnung getragen werden.
Philipp Ubl, Leiter des Zentrums für ­Allgemeinmedizin der Ärztekammer für Wien
Umsätze mit Psychopharmaka in Österreich deutlich gestiegen
Laut einer Studie unter Leitung von Wissenschaftern der Donau-Universität Krems
sind die Ausgaben für Psychopharmaka
in Österreich – abgegeben via ärztliche
Hausapotheken, öffentliche Apotheken und
Spitäler – zwischen 2006 und 2013 um 31
Prozent gestiegen. Das war deutlich mehr als
andere Ausgabensteigerungen im Gesundheitswesen.
Demnach erreichten diese Umsätze im Jahr
2013 in Österreich 188 Millionen Euro.
Die Daten stammen vom ArzneimittelMarktforschungsinstitut IMS Health. Bei
den Packungen gab es einen Zuwachs um 25
Prozent.
Der Anstieg hätte gemäß der Analyse speziell
Antidepressiva und Antipsychotika betroffen.
2013 wurden in Österreich ungefähr 18,7
Millionen Packungen mit psychopharmazeutischen Produkten abgegeben, hieß es jetzt in
einer Aussendung der Universität.
2006 hatten die Umsätze mit diesen Medikamenten laut den Autoren in etwa 144
Millionen Euro betragen. 2013 waren es
dann 188 Millionen Euro. „Die Steigerung
der Kosten für Psychopharmaka übertrifft die
aller pharmazeutischen Produkte deutlich,
die im Vergleichszeitraum um 17,8 Prozent
zulegten. Innerhalb von neun Jahren stieg
der Verbrauch von Psychopharmaka um 25
Prozent an, was auf eine steigende Prävalenz
psychischer Erkrankungen, ein vermehrtes
Inanspruchnahmeverhalten oder mehr Verschreibungen zurückzuführen ist“, hieß es in
der Aussendung.
In der Vergangenheit ist immer wieder kritisiert worden, dass zu wenige Betroffene von
psychischen Erkrankungen eine adäquate medikamentöse Therapie erhalten beziehungsweise die Therapietreue gering sei. Zusätzlich
wird aber regelmäßig ein Defizit beim Zugang
zur Psychotherapie auf Kassenkosten als
Begleitmaßnahme beklagt.
2013 wurden in etwa 29 Milliarden Euro für
Gesundheitskosten in Österreich aufgebracht.
Im selben Jahr betrugen die Ausgaben für
Psychopharmaka in Österreich pro Kopf 22,21
Euro. Das waren pro Kopf 4,8 Euro mehr als
im Vergleichsjahr 2006 (Statistik Austria
2014). Der prozentuale Anstieg der Kosten für
Psychopharmaka mit 31,1 Prozent übertrifft
damit den Anstieg der gesamten Gesundheitskosten Österreichs (26,7 Prozent). 
Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
05_2016 doktor in wien 31
SERVICE MEDIZIN
Jeder zweite Schlaganfall wäre verhinderbar
die Menschen zur Abkehr von solchen lieb gewordenen Gewohnheiten zu motivieren, sieht
Glehr in Gesprächen zwischen Hausarzt und
Patient. „Die Gesprächsmedizin gehört anerkannt und honoriert“, sagte der Allgemein­
mediziner an die Adresse der Krankenkassen.
Für das Gesundheitssystem stellen Schlaganfälle einen beträchtlichen Kostenfaktor
dar: Etwa 500 Millionen Euro beträgt der
finanzielle Aufwand für Therapien und Rehabilitation im ersten Jahr nach der Erkrankung,
etwas höher sind die Kosten, die durch spätere
Rehabilitationsmaßnahmen, Spätkompli-
kationen, Medikamente, Arbeitsunfähigkeit
und Pflege anfallen. Ein Schlaganfall tritt
dann auf, wenn das Gehirn nicht ausreichend
mit Blut versorgt wird. Zu 85 Prozent ist ein
ischämischer Insult die Ursache, in 15 Prozent
ein hämorrhagischer Insult.
In Sachen Therapie hat sich in den vergangenen Jahres vieles getan. „Entscheidend
ist, dass der Patient sofort kommt“, betonte
Kiechl. 38 spezialisierte Stroke Units stehen
österreichweit zur Verfügung, davon elf Interventionszentren.
Behandelt wird ein ischämischer Schlaganfall, indem das Blutgerinnsel durch ein
injiziertes Medikament aufgelöst wird. Da
diese Methode allein nicht ausreicht, wenn
ein großes Blutgefäß verstopft ist, wird derzeit
eine Kombinationstherapie etabliert: Nach
der Thrombolyse erfolgt die mechanische
Entfernung des Gerinnsels per Mikrokatheter, wie die Neurologin Elisabeth Fertl von
der Krankenanstalt Rudolfstiftung erläuterte.
2000 Betroffenen pro Jahr könnte diese „Meilensteintherapie“ helfen, die binnen sechs
Stunden nach Auftreten des Schlaganfalls
durchgeführt werden muss. 
APA
Beteiligung des Immunsystems an
seltener Epilepsieform nachgewiesen
Pflanzenpeptid könnte
Ausbruch von Multipler
Sklerose verhindern
ist Bestandteil eines Kanalproteins, das den
Kaliumgehalt von Nervenzellen reguliert und
so Einfluss auf Nervenimpulse nimmt.
Den Wissenschaftern gelang es, zwei schädliche Prozesse im Gehirn des Patienten zu
identifizieren. Einer wird direkt durch ­Anti­körper verursacht. Dabei sind die Schäden
reversibel. In dem zweiten Prozess verursacht
das Komplementsystem des Immunsystems
Schäden, die zu einem unumkehrbaren Verlust von Gehirngewebe führen.
Das Komplementsystem ist ein entwicklungsgeschichtlich sehr altes System von Proteinen,
die vor allem Krankheitserreger angreifen
sollen.
Die wissenschaftlichen Analysen erlaubten
schließlich eine gezielte Behandlung des Patienten. So konnten beide gehirnschädigenden
Prozesse, die erkannt wurden, mit speziellen
Medikamenten gestoppt werden. Die Krankheit verschlechterte sich nicht mehr, sondern
besserte sich sogar zeitweise. 
APA
An der MedUni Wien könnte eine heraus­
ragende Entwicklung bei der Behandlung
von Multipler Sklerose gelungen sein: Im
Tier­modell konnten Forscher einer internationalen Studiengruppe zeigen, dass es nach der
Behandlung mit einem speziellen synthetischen Pflanzenpeptid (Cyclotid) zu keiner
weiteren Entwicklung üblicher klinischer
Anzeichen einer Multiplen Sklerose kommt.
Christian Gruber, Forschungsgruppenleiter
am Zentrum für Physiologie und Pharma­
kologie der MedUni Wien: „Die einmalige
orale Gabe des Wirkstoffs hat die Symptome
sehr stark verbessert. Es kam zu keinen
Schüben der Erkrankung mehr. Das könnte
den Verlauf der Erkrankung generell deutlich
verlang­samen.“
Die Entdeckung der Wiener Wissenschafter lässt nun realistisch darauf hoffen, die
Erkrankung bereits in einer sehr frühen Phase
stoppen oder ihre Entwicklung zumindest
stark verlangsamen zu können. 
PNAS
Am Krankheitsverlauf einer speziellen seltenen Form von Epilepsie ist das sogenannte
Komplementsystem des Immunsystems aktiv
mitbeteiligt. Diese Schlussfolgerung legt
eine vor Kurzem publizierte Einzelfallstudie
nahe, die von Jan Bauer vom Zentrum für
Hirnforschung der MedUni Wien publiziert
wurde.
In der publizierten Einzelfalldarstellung geht
es um einen 62 Jahre alten Patienten, der
bereits seit drei Jahren epileptische Anfälle
und kognitive Störungen gehabt hatte. Es
folgten chirurgische Eingriffe, die dem Team
um Bauer Gewebeproben zur genaueren
Analyse lieferten. So gelang es, eine bekannte,
aber seltene Form der immunvermittelten
Epilepsie zu diagnostizieren. Die Erkrankungsform des Patienten wird dabei als
CASPR2-Antikörper-Assoziierte-Gehirnentzündung bezeichnet. Teile des spezifischen
Immun­systems richten sich bei dieser Erkrankung gegen das Protein CASPR2. Dieses
32 doktor in wien 05_2016
Foto: stockdevil/iStock
Würde man Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Vorhofflimmern und
Fettstoffwechselstörungen vorbeugen, könnte
jeder zweite Schlaganfall verhindert werden.
Darauf wies Reinhold Glehr, Vizepräsident
der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, am 31. März 2016 bei einer
Pressekonferenz in Wien hin.
25.000 Schlaganfälle ereignen sich jedes
Jahr. Jeder sechste Betroffene stirbt daran,
gut die Hälfte der Überlebenden kann nach
einer adäquaten Therapie und oft langwieriger Rehabilitation wieder ein normales
Leben führen. 15 Prozent – das sind 3500
Menschen – bleiben mehr oder weniger stark
beeinträchtigt, ebenso viele werden zum
Pflegefall, sagte der Innsbrucker Neurologe
Stefan Kiechl, Präsident der Österreichischen
Schlaganfallgesellschaft.
„Das Gesundheitsbewusstsein ist zwar gestiegen, die Verdrängung bleibt aber gleich“,
konstatierte Glehr. „Solange nichts passiert,
fühlt man sich nicht betroffen.“ Das bedeutet
zugleich, dass der Abschied von Zigaretten,
ungesunder Ernährung, Alkohol und Bewegungsmangel schwer fällt. Eine Möglichkeit,
PREISE SERVICE
STATUTEN DES THEODOR-BILLROTH-PREISES DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN
Artikel I
1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten
stiftet die Ärztekammer für Wien den „Theo­
dor-Billroth-Preis der Ärztekammer für Wien”.
2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich
verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist
maximal in drei Teile teilbar.
3. Wird in einem Jahr von der Verleihung auf­
grund einer fehlenden Empfehlung seitens der
Jury Abstand genommen, so wird der vorgese­
hene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung
des Preises Verwendung finden.
Artikel II
Um die Verleihung dieses Förderungspreises
können sich alle Angehörigen der Ärztekammer
für Wien bewerben. Da der „Theodor-BillrothPreis der Ärztekammer für Wien“ sowohl der
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
als auch der Förderung der wissenschaftlichen
Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind
Klinik-, Abteilungs- und Institutsvorstände
(ausgenommen als Co-Autoren) von der
Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher
kommen nur Erstautoren in Frage, die in den
vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung
nicht Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“
oder des „Forschungsförderungspreises der
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen
AG“ waren.
Artikel III
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljähr­
lich in den „Mitteilungen der Ärztekammer ­
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai fest­
zusetzen.
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärzte­
kammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse
10-12, in würdiger und druckreifer Form ein­
zureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung
vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF
oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen
Publikationen, außer in Englisch, ist die
Einreichung einer deutschen Übersetzung
erforderlich.
Artikel IV
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des
Vorjahres in schriftlicher Form veröffentlicht
noch für einen anderen Preis eingereicht worden
sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissen­
schaftlicher Tätigkeiten beziehungs­weise experi­
menteller Untersuchungen aus einem Fachgebiet
der Medizin zum Gegen­stand haben. Habilitati­
onsschriften können nicht eingereicht werden.
Von der Einreichung ebenfalls ausgeschlossen
sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum über­
wiegenden Teil im Rahmen eines Auslandsauf­
enthalts durchgeführt und von dieser auslän­
dischen Institution publiziert werden.
Artikel V
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vor­
stand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche
Jury eingesetzt.
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.
Artikel VI
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Tei­
lung ist die einfache Mehrheit der Juroren er­
forderlich.
2. Die Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher
Form durch das Präsidium der Ärztekammer
für Wien.
3. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein
Rechtsmittel zulässig.
Artikel VII
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für
Wien erfolgen.
STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG
Artikel I
1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit
der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der
oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis.
2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförde­
rungspreis der Erste Bank der oesterreichi­
schen Sparkassen AG”.
3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”
wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro
dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar.
4. Wird in einem Jahr von der Verleihung auf­
grund einer fehlenden Empfehlung seitens der
Jury Abstand genommen, so wird der vorgese­
hene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung
des Preises Verwendung finden.
Artikel II
Um die Verleihung dieses Förderungspreises
können sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte
bewerben. Dies gilt auch für promovierte Medi­
ziner, die nicht Mitglied der Ärztekammer sind.
Da der „Forschungsförderungspreis der Erste
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG“ so­
wohl der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses als auch der Förderung der wis­
senschaftlichen Tätigkeit in der freien Praxis
dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und Insti­
tutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren)
von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einrei­
cher kommen nur Erstautoren in Frage, die in
den vorhergehenden fünf Jahren vor der Einrei­
chung nicht Preisträger des „Theodor-BillrothPreises“ oder des „Forschungsförderungspreises
der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen
AG” waren.
Artikel III
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljähr­
lich in den „Mitteilungen der Ärztekammer
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai fest­
zusetzen.
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärzte­
kammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse
10-12, in würdiger und druckreifer Form ein­
zureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung
vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF
oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen
Publikationen, außer in Englisch, ist die
Einreichung einer deutschen Übersetzung
erforderlich.
Artikel IV
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des
Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht noch
für einen anderen Preis eingereicht worden sein.
Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaft­
licher Tätigkeit beziehungsweise experimenteller
Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medi­
zin zum Gegenstand haben. Habilitationsschrif­
ten können nicht eingereicht werden. Von der
Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wis­
senschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden
Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts
durchgeführt und von dieser ausländischen Insti­
tution publiziert werden.
Artikel V
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vor­
stand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche
Jury eingesetzt.
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.
Artikel VI
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Tei­
lung ist die einfache Mehrheit der Juroren er­
forderlich.
2. Die Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher
Form durch die Erste Bank der oesterreichi­
schen Sparkassen AG in Wien.
3. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein
Rechtsmittel zulässig.
Artikel VII
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für
Wien erfolgen.
05_2016 doktor in wien 33
SERVICE CHRONIK
Neue Broschüre informiert über
palliativmedizinische Angebote
Die Österreichische Krebshilfe,
Hospiz Österreich und die Öster­
reichische Palliativgesellschaft
haben kürzlich eine neue Broschüre präsentiert, die Menschen mit
fortgeschrittener Krebserkrankung
und ihren Angehörigen einen de­taillierten Überblick über das öster­
reich­weite Hilfsangebot geben soll.
Trotz verbesserter Früherkennungsmöglichkeiten und modernster Therapien ist
in einem erheblichen Anteil der Fälle eine
Heilung von Krebs nicht (mehr) möglich.
Bei fortgeschrittenen Erkrankungen stehen
daher die Stabilisierung des Krankheitsverlaufs, die größtmögliche Lebensqualität durch
Schmerz- und Symptombehandlung sowie
die Linderung von psychischen, sozialen,
spirituellen und auch finanziellen Problemen
im Vordergrund.
„Eine fortgeschrittene Krebserkrankung stellt
sowohl Patienten als auch Angehörige vor
große und sehr belastende emotionale, körperliche und auch finanzielle Herausforde-
Wiens erstes Tages­hospiz
für schwerstkranke
­Kinder eröffnet
In Wien-Meidling eröffnete vor Kurzem das
– laut Betreiberangaben – erste Tageshospiz
für unheilbar kranke Kinder. Geführt wird
die Einrichtung vom ausschließlich spendenfinanzierten Verein Kinderhospiz Netz,
der bereits eine kostenlose Betreuung für
Familien mit schwerstkrankem Nachwuchs
zu Hause anbietet.
In der Tageseinrichtung gibt es Abwechslung,
Therapien und Förderung für die Kinder, hieß
es in einer Aussendung. Den Familien soll der
Alltag erleichtert werden: „Nach Jahren langer
Pflege ihres Kindes kommen die Familien
an den Punkt, an dem sie, auch mit mobiler
Palliativbetreuung, ihr Kind nicht mehr ausschließlich in ihrem eigenen Heim pflegen und
betreuen können.“
Das Angebot der neuen Einrichtung kann
kostenlos und bei Bedarf auch über Jahre
hinweg in Anspruch genommen werden.
Selbst nach dem Tod des Kindes stehen die
Türen für die Angehörigen zur Trauerbegleitung offen.
34 doktor in wien 05_2016
rungen“, wurde der Präsident der
Österreichischen Krebshilfe, Paul
Sevelda, in einer Aussendung
zitiert. „Wir erleben es täglich,
dass viele Angehörige – verständlicherweise – damit überfordert
sind, sich selbst Hilfsangebote der
verschiedensten Einrichtungen
und Organisationen ‚zusammenzusuchen‘.“
Das sei der Anlass gewesen, gemeinsam mit
Hospiz Österreich und der Österreichischen
Palliativgesellschaft eine Broschüre herauszugeben, die Krebspatienten und Angehörigen
übersichtlich aufzeige, welche Hilfsangebote
in dem jeweiligen Bundesland existierten,
betonte Sevelda. 
Service: Die Broschüre ist in allen KrebshilfeBeratungsstellen in ganz Österreich kostenlos erhältlich, ebenso in den Palliativ- und
Hospizeinrichtungen; Download unter www.
krebshilfe.net, www.hospiz.at oder
www.palliativ.at.
37. Sportweltspiele der
Medizin und Gesundheit
Marburg wird in diesem Jahr die 37. Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit vom
28. Mai bis 4. Juni 2016 ausrichten. Zu den
alljährlich stattfindenden Sportweltspielen
werden voraussichtlich 2500 Mediziner,
Ärzte, Apotheker sowie Kolleginnen und
Kollegen aus den gesundheitlichen und
pflegenden Berufen mit Freunden und
Familien aus mehr als 50 Ländern zusammenkommen.
Bekannt sind die Sportweltspiele vor allem
wegen der großen Vielfalt der angebotenen Disziplinen und Startmöglichkeiten für
Amateursportler: Von Tennis und Golf über
Leichtathletik und Schwimmen bis hin zu
Radrennen und Fußball reicht die Liste der
Disziplinen, bei denen auch Freunde und
Angehörige der Teilnehmer ohne Wertung
mitstarten können.
Neben den sportlichen Wettkämpfen bieten
die Sportweltspiele auch einen internationalen Kongress für Sportmedizin.
Service: Die Teilnahme- und Unterkunfts­­kosten, Teilnahmebedingungen sowie Anmelde­möglichkeiten finden Sie unter www.sport
weltspiele.de. Ein gesundheitliches Attest ist
Voraussetzung zur Teilnahme.
UNESCO und Meduni Wien
­richten Lehrstuhl für Bioethik ein
Die Vorsitzende der Bioethikkommission
im Bundeskanzleramt, Christiane Druml,
wird in den kommenden vier Jahren einen
von der UN-Bildungs-, Wissenschafts- und
Kulturorganisation (UNESCO) geförderten
neuen Lehrstuhl für Bioethik an der MedUni
Wien bekleiden. Laut MedUni Wien handelt
es sich um den ersten derartigen Lehrstuhl in
Österreich.
Die Leiterin der medizinischen Sammlungen
im Wiener Josephinum wird sich in Kooperation mit anderen Universitäten sowie außer­
universitären Einrichtungen mit ethischen
Fragestellungen aus dem Bereich der Medizin
und Lebenswissenschaften auseinandersetzen.
„Ethisch hochstehende Forschung kann durch
rasche Nutzung von neuen Therapien das
Leiden von Patienten lindern, ist ein Indikator
für die Modernität und sichert wirtschaftlich
in Zeiten der Krise Arbeitsplätze und Prosperität“, so Druml.
In dem Wissenschaftsfeld gehe es nicht nur
um Fragen, die der Beginn und das Ende des
Lebens aufwerfen: „Der Fortschritt in der
Forschung hat in den vergangenen Jahren
viele neue gesellschaftliche Fragen mit sich
gebracht, die aus Sicht der Bioethik diskutiert
und beantwortet werden sollten.“
Neben dem neuen Lehrstuhl gibt es etwa an
der Universität Wien das an der EvangelischTheologischen Fakultät eingerichtete Institut
für Ethik und Recht in der Medizin. Die seit
2001 bestehende Bioethikkommission berät
wiederum den Bundeskanzler aus ethischer
Sicht zu relevanten gesellschaftspolitischen,
naturwissenschaftlichen und rechtlichen
­Fragen, die sich im Zusammenhang mit der
Entwicklung der Wissenschaften auf dem
Gebiet der Humanmedizin und -biologie
ergeben.
Druml steht dem 25 Mitglieder umfassenden
Beratergremium seit 2007 vor. 
Durchhefter
Durchhefter
CHRONIK SERVICE
Begehrte EU-Förderpreise an Wiener Forscher
Die Krebsforscherin Veronika Sexl vom
Institut für Pharmakologie und Toxikologie der VeterMedUni Wien erhält einen
hochdotierten Förderpreis des Europäischen
Forschungsrats. Mit dem mit 2,5 Millionen
Euro dotierten „Advanced Grant“ will sie neue
Möglichkeiten der Krebstherapie im Zusammenhang mit einem krebsfördernden Enzym
aufzeigen, teilte die Universität in einer
Aussendung mit.
Der Eiweißstoff CDK6 ist eine sogenannte
Kinase, ein spezielles Enzym, das in Zellen
Abläufe wie den Zellzyklus oder das Zellwachstum initiiert und vorantreibt. Seit
Langem ist bekannt, dass das Protein bei
vielen Krebserkrankungen eine Rolle spielt,
vor allem bei Blutkrebs ist es oft beteiligt.
Damit ergeben sich Ansätze für Therapien.
So wurde die Hemmung der CDK6-Aktivität
2013 von der US-Food and Drug Administration (FDA) als Durchbruch des Jahres
ausgerufen. Doch Sexl und ihr Team haben
kürzlich gezeigt, dass CDK6-Inhibitoren
den tumorfördernden Aspekt des Proteins
nicht komplett bremsen.
Der Grund dafür ist, dass CDK6 auch in Vorgänge abseits der Zellzykluskontrolle involviert ist. CDK6 reguliert viele tumor­fördernde
Gene und treibt so das Wachstum und die
Vermehrung von Blutgefäßen im Tumor
sowie leukämischer Stammzellen voran – und
zwar ganz ohne Kinaseaktivität, „weshalb die
aktuell verwendeten Inhibitoren diese zweite
Funktion auch nicht unterbinden können“,
erklärte Sexl in der Aussendung. Dadurch
kann es trotz Inhibitortherapie zu einem Fortschreiten der Krankheit kommen. Mit dem
„Advanced Grant“ will Sexl neue Möglichkeiten finden, diese zweite, kinaseunabhängige Funktion von CDK6 zu hemmen. Bereits
2004 hat Sexl den Theodor-Billroth-Preis der
Ärztekammer für Wien erhalten.
Weitere „Advanced Grant“ gingen an die
Leiterin des Instituts für Krebsforschung der
MedUni Wien, Maria Sibilia, sowie an den
Leiter der Abteilung für Molekulare Neuro­wissenschaften am Zentrum für Hirn­
forschung der MedUni Wien, Tibor Harkany.
Sibilia will sich in ihrem Projekt der medikamentösen Beeinflussung des angebore-
Äskulapnadeln für Verdienste um
die Qualitätssicherung vergeben
Für ihre Verdienste im Bereich der Qualitätssicherung im Auftrag der Österreichischen
Gesellschaft für Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement in der Medizin (ÖQMed)
erhielten sieben Persönlichkeiten Äskulap­
nadeln der Ärztekammer für Wien:
Peter Bitzan ist Facharzt für Orthopädie und
orthopädische Chirurgie. Er gründete 2001
die erste Gruppenpraxis für Orthopädie und
orthopädische Chirurgie in Wien 10. Seit
2005 ist er Qualitätsverifikator der ÖQMed,
Harald P. David ist Facharzt für Psychiatrie
und Neurologie mit Ordination in Wien 23.
Er ist seit 2002 Qualitätsverifikator der ÖQMed. Innerhalb der Ärztekammer ist David
stellvertretender Leiter des Gutachterreferats.
Heinrich Ita ist Facharzt für Urologie mit
Ordination in Wien 11. Er ist Obmann der
Fachgruppe Urologie der Ärztekammer für
Wien sowie Gründungsmitglied des Berufsverbands der Österreichischen Urologen.
Gerhard Sobotka ist Allgemeinmediziner mit
Ordination in Wien 10. Seit 1990 ist er ge-
richtlich zertifizierter Sachverständiger, 2002
erfolgte die Prüfung zum Qualitätsverifikator
der ÖQMed.
Gerhard Struhal ist Facharzt für Urologie.
Er war unter anderem Präsident des Berufsverbands der Österreichischen Urologen,
Obmann der Bundesfachgruppe Urologie der
Österreichischen Ärztekammer sowie Qualitätsverifikator der ÖQMed.
Elisabeth Zehetner ist Fachärztin für Lungenkrankheiten. Sie gründete 2013 die erste
Gruppenpraxis für Lungenkrankheiten in
Wien 19. Seit 1994 ist sie zudem Chefärztin
der Bundespolizeidirektion Salzburg. Hinsichtlich Qualitätssicherung ist sie Peer für
Ambulatorien.
Peter Voitl ist Facharzt für Kinder- und
Jugendheilkunde mit Ordination in Wien
22. Seit 2005 ist er Qualitätsverifikator der
ÖQMed. Innerhalb der Ärztekammer ist
Voitl Obmann der Fachgruppe Kinder- und
Jugendheilkunde sowie Leiter des Referats für
Impf- und Schulärzte. 
nen Immunsystems zur Krebsbekämpfung
widmen. Ihre Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel,
angeborene Immunzellen wie plasmazytoide
dendritische Zellen und tumorassoziierte Makrophagen so zu verändern, dass sie
Tumoren angreifen und damit die Wirkung
von Standard-Krebstherapien verbessern. In
Mausmodellen konnten die Wissenschafter
zwei unabhängige Mechanismen identifizieren, durch deren Veränderung diese beiden
Zelltypen Tumorwachstum hemmten.
Harkany widmet sich in seinem Projekt den
sehr unterschiedlichen Nervenzellen im
Hypothalamus. Die Wissenschafter wollen
mithilfe neuartiger Methoden das Ausmaß
der neuronalen Heterogenität in dieser
Gehirnregion bestimmen, wo die spezifische
Anpassung an die unterschiedlichen Herausforderungen der Umwelt, wie Bedürfnisse des
Stoffwechsels und Reaktionen auf Stress, organisiert wird. Sie wollen weiters die Identität
der durch neue Unterarten von Neuronen
abgesonderten Substanzen und ihren Wirkmechanismus sowohl im Gehirn als auch in
den peripheren Regionen ermitteln. 
Benefizvorstellung der
Initiative „Nein zu krank
und arm“
Vorpremiere zu Carlo Goldonis „Der Diener
zweier Herren“ im Burgtheater, unter
anderem mit Peter Simonischek, Markus
Meyer, Johann Adam Oest, Andrea Wenzl
und Mavie Hörbiger, am Freitag, den 20. Mai
2016 (Beginn: 19.30 Uhr)
Die letzten Monate haben für viele Menschen
auf dieser Welt, und auch in Österreich,
schwere Zeiten und menschliche Tragödien
mit sich gebracht, von denen viele glaubten –
oder zumindest hofften –, sie gar nicht oder
nicht in diesem Ausmaß mehr erleben zu
müssen. Diese Katastrophen sollen aber nicht
in Hilflosigkeit führen – stattdessen sind Soli­
darität und konkrete Initiativen gefordert.
Dank dieser Veranstaltung und der weiteren
Zusammenarbeit mit dem Burgtheater wird
Menschen schnell, konkret und unbürokra­
tisch geholfen.
Karten an allen Bundestheaterkassen,
weiters unter Tel.: 514 44/4145 DW,
E-Mail: [email protected],
www.burgtheater.at
Informationen zur Initiative „Nein zu krank und
arm“: www.neinzukrankundarm.org
05_2016 doktor in wien 37
SERVICE RECHT
Verwaltungsrecht
Die Behörde ist kein Sachverständiger
Mit einer aktuellen Entscheidung hat das Verwaltungsgericht Wien die Rechtswidrigkeit
einer – seit jeher geübten – Praxis in verwaltungsrechtlichen Ermittlungsverfahren in Wien
festgestellt. Rechtlich verbindliche Vorgaben lassen sich demnach nicht aus internen Richtlinien
von Behörden ableiten. Anlass war eine Gutachtenserstellung hinsichtlich der Einhaltung
der gesetzlichen Hygienevorschriften in einer Ordination.
► Bei der Aufbereitung von Medi-
zinprodukten im niedergelassenen Bereich verpflichtet § 56 Abs. 1
Z. 1 Ärztegesetz den Arzt, seine Ordinationsstätte in einem solchen Zustand
zu halten, dass sie den hygienischen
Anforderungen entspricht. Überdies
regelt § 93 Medizinproduktegesetz
(MPG), dass die Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Medizinprodukten so zu organisieren ist, dass der
Erfolg dieser Verfahren nachvollziehbar gewährleistet ist und die Sicherheit
und Gesundheit von Patienten, Anwendern oder Dritten nicht gefährdet
wird.
Verbindliche Regelungen für die Verfahren oder Maßnahmen zur Validierung bestehen nicht, da das Gesundheitsministerium von seiner gemäß §
94 MPG eingeräumten Verordnungsermächtigung bis jetzt nicht Gebrauch
gemacht hat.
Zur Vorgeschichte: In einem aktuellen
Fall hat die Magistratsabteilung 40
– Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht als zuständige Gesundheitsbehörde die Magistratsabteilung 15 – Gesundheitsdienst der Stadt Wien mit
einer Gutachtenserstellung beauftragt,
um zu prüfen, ob eine bestimmte Ordination den gesetzlichen Hygienevorschriften entspricht. Hierbei wendet
die Magistratsabteilung 15 die im Rahmen des Arbeitskreises Hygiene entworfenen Richtlinien an. Der Arbeitskreis Hygiene ist eine aus Fachärzten
und Hygienefachkräften zusammengesetzte Arbeitsgruppe, deren Zweck
die Förderung der Hygienequalität in
Krankenanstalten und Gesundheitseinrichtungen ist. Zu diesem Zweck
erlässt der Arbeitskreis Richtlinien,
beispielsweise um – wie gegenständlich – eine Hilfestellung für die in § 93
MPG festgeschriebene Vorgehenswei38 doktor in wien 05_2016
se für die Aufbereitung von Medizinprodukten zu liefern. Im Ergebnis wird
damit die Magistratsabteilung 15 zum
Richter über die Einhaltung der von
ihr selbst geschaffenen Richtlinien,
und die an sich in der Sache entscheidende Magistratsabteilung 40 zu ihrem Vollzugsorgan.
Im Rahmen der Gutachtenserstellung
führte die Magistratsabteilung 15 aus,
dass gegenständlich gegen die Richtlinie 29 des Arbeitskreises für Hygiene
verstoßen und damit den gesetzlichen
Anforderungen nicht entsprochen
wurde.
§ 53 Abs. 1 iVm § 7 AVG, dass ein Sachverständiger nur eine natürliche Person
sein kann. Institutionen können nur
dann als Sachverständige betraut werden, wenn die Verwaltungsvorschriften
dies ausdrücklich vorschreiben.
Mit diesem Vorgehen der belangten
Behörde wurde aus Sicht des Verwaltungsgerichts Wien ein zur selbstständigen Berufsausübung berechtigter
Facharzt mit Aufträgen belastet, wobei
überhaupt nicht dargelegt wurde, wieso diese angeblichen Mängel zur Hintanhaltung einer möglichen Gefährdung erforderlich sind und auf welcher
rechtlichen Grundlage diese Aufträge
beruhen.
Folglich hob das Verwaltungsgericht
Wien den angefochtenen Bescheid auf.
Rechtlich verbindliche Vorgaben lassen sich nicht aus internen Richtlinien
von Behörden ableiten.
Ordinationsführende Ärztinnen und
Ärzte und auch die Behörden sind daher an die bestehenden Vorschriften
für die Hygiene gebunden; die Verordnung über Hygiene in Arztordinationen der Österreichischen Ärztekammer nimmt hier einen zentralen
Stellenwert ein. 
Laut Verwaltungsgericht
Wien hat es
die verfahrensführende Behörde
unterlassen,
die Rechtsgrundlage
Gutachten rechtswidrig
für diese
Das Verwaltungsgericht Wien erteilte
Richtlinie
dieser Ansicht aber eine Absage: Die
darzustellen, verfahrensführende Behörde hätte es
und es auch demnach unterlassen, „die Rechtsgrundlage für diese Richtlinie darzuunterlassen, stellen, und es auch unterlassen, auszuführen, auf welcher Rechtsgrundlage
auszuführen, auf wel- der angeführte Arbeitskreis für Hygiene in Gesundheitseinrichtungen der
cher Rechts- Magistratsabteilung 15 basiert“.
Überdies erachtete das Verwaltungsgrundlage
gericht Wien die Gutachtenserstellung
der andurch die Magistratsabteilung 15 als
geführte
solche für rechtswidrig. SachverständiArbeitskreis ger kann nach den Bestimmungen des Quelle: Georg Backhausen, Backfür Hygiene Allgemeines Verwaltungsverfahrens- hausen Rechtsanwalts GmbH, Wien
gesetzes (AVG) nämlich keine Behörde 1; Verwaltungsgericht Wien, VGWin Gesundsein, sondern es ergibt sich bereits aus 101/079/11853/2015-1.
heitseinrichtungen der
„Als Kurienobmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte freue ich mich über
Magistratsdie Entscheidung, die vom Verwaltungsgericht Wien gesprochen wurde. Ich fühle
abteilung 15
mich in unserer Hartnäckigkeit gegen die, zum Leidwesen der Kolleginnen und
Kollegen, einseitige Handhabung von Richtlinien seitens der Behörde bestätigt.
basiert.
Endlich gibt es eine klare Regelung für die Aufbereitung von Medizinprodukten
auf Basis der Verordnungen der Österreichischen Ärztekammer.“
Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte
und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien
BÜCHER SERVICE
Herzratenvariabilität
„Herzratenvariabilität“ von Doris Eller-Berndl, Wien. 2. Auflage, 2015. 262
Seiten. ISBN 978-3-99052-093-2. Verlagshaus der Ärzte, Wien.
Die Herzratenvariabilität ist das Spiegelbild eines funktionierenden, aber
auch eines gestörten vegetativen Nervensystems. Viele Erkrankungen,
wie Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Beschwerden, führen über
eine pathologische Herzratenvariabilität zu unterschiedlichen Störungsbildern mit entsprechend unterschiedlichem Schweregrad. Aber auch bei
chronischem Stress oder Depressionen bietet die Herzratenvariabilität
ein wertvolles Diagnosewerkzeug, dem in der modernen Medizin in den
nächsten Jahren noch größere Bedeutung zukommen wird. 
Innenohrschwerhörigkeit
„Innenohrschwerhörigkeit“ von Gerhard Hesse, Bad Arolsen. 2015. 219 Seiten. ISBN 978-3-13-163901-1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart – New York.
Hörstörungen werden immer häufiger: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leidet ein Viertel aller Menschen in den Industrienationen
unter Hörstörungen.
Das Buch umfasst alle Formen der Innenohrschwerhörigkeit, aktuelle
Informationen aus der Forschung sowie Ausführungen zu plötzlichen
Hörminderungen, traumatischen Hörminderungen, Schwerhörigkeit im
Alter, immunologisch und genetisch bedingten Schwerhörigkeiten und
psychogenen Hörschäden. 
Klinikleitfaden Intensivmedizin
„Klinikleitfaden Intensivmedizin“ von Jörg Braun, Großhansdorf, und
Roland Preuss, Ratzeburg (Hrsg.). 9. Auflage, 2016. XXII, 762 Seiten.
ISBN 978-3-437-23763-8. Urban & Fischer, München.
Das Buch beinhaltet alle häufigen Leiterkrankungen der internistischen
und operativen Intensivmedizin, Intoxikationen, parenterale Ernährung, Vorgehen bei Komplikationen, medikamentöse Therapien sowie
Pharmaprofile zu allen wichtigen Medikamenten.
Neu in der 9. Auflage: Leitlinienbasierte Handlungsempfehlungen,
zahlreiche neue Medikamente sowie Burnout-Prävention bei der Arbeit
auf der Intensivstation. 
Kreuzschmerzen
„(Kreuz-)Schmerz lass nach! Was tun bei Hexenschuss, Bandscheibenvorfall und Kreuzschmerzen?“ von Heinz G. Kollmann, Bad Vigaun. 2016. 127
Seiten. ISBN 978-3-99052-134-2. Verlagshaus der Ärzte, Wien.
Kreuzschmerzen sind eine echte Volkskrankheit geworden. Wenn es
um entsprechende Ratschläge geht, stehen Betroffene aber rasch vor
einem Informationsdschungel. Doch stimmt das alles?
Dieser Ratgeber stellt die unterschiedlichen Ursachen sowie alle häufigen akuten oder chronischen Schmerzarten vor und zeigt, was man
selbst tun kann beziehungsweise ab wann ärztliche Hilfe wichtig ist. 
Uni-Campus
„Vom AKH zum Uni-Campus“ von Herbert
Posch, Markus Stumpf, Linda Erker und
Oliver Rathkolb (Hrsg.), alle Wien. 2015. 100
Seiten. ISBN 978-3-643-50712-9. LIT Verlag,
Wien.
Wie zum 600-Jahr-Jubiläum der Universität 1965 angekündigt, schenkte die Stadt
Wien nach dem Neubau des heutigen AKH
1988 das alte AKH der Universität Wien
zur Errichtung eines zentrumsnahen UniCampus.
Die vor Kurzem zu Ende gegangene Ausstellung „Vom AKH zum Uni-Campus“ in
der Fachbereichsbibliothek ­Zeitgeschichte
dokumentierte die intensiven Umbau­
arbeiten des 100.000 Quadratmeter großen Areals zum Campus für die Geistesund Kulturwissenschaften der Universität
Wien (eröffnet 1998) und thematisierte
die Nutzung durch die Studierenden und
Mitarbeiter der Universität Wien und die
Wiener Bevölkerung. Anhand von Plänen, Fotografien und Publikationen vom
17. bis 21. Jahrhundert wurde der Wandel
des Areals unter zeit-, sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekten sowie architekturhistorischen und stadtplanerischen Gesichtspunkten beleuchtet.
Im Ausstellungsteil „Achse der Erinnerung“
wurden die vom alten AKH übernommenen Denkmäler sowie die neuen Gedenkinitiativen der Universität aufgegriffen
und historisch kontextualisiert. Die „Achse“ wurde als gedenkpolitische Intervention für den „Erinnerungsraum Campus“
konzipiert. Eine Web-App ermöglichte
Besuchern vor Ort mittels eines QR-Codes
einen digitalen Zugriff zu ausgewählten
Gedenkorten, um so mehr über die Entstehungs- und Hintergrundgeschichten zu
erfahren.
Zur Ausstellung ist der gleichnamige Katalog erschienen.
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04., Mayerhofgasse 12
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40 doktor in wien 05_2016
MEINUNG SCHLUSSPUNKT
Kommentar von außen
„Ist Ihr Arzt denn auf Facebook?“
Reisen, Immobilien, Fitnessstudios, Kleidung, Werkzeug, Haushaltsgeräte, Lebensmittel. Produkte,
Aktivitäten oder Dienstleistungen. Egal, worum es geht: Menschen suchen im Netz Informationen über
die unterschiedlichen Anbieter und vertrauen auf Empfehlungen anderer Menschen. Das tun sie auch
bei der Wahl ihrer Ärztinnen und Ärzte. Welche Chancen und Risiken ergeben sich in diesem Umfeld?
► Früher waren es der engste Familienkreis, gute
Freunde, der Stammtisch: Wir haben uns ausgetauscht, Erfahrungen geteilt und unsere Entscheidungen davon abhängig gemacht, was uns eine vertrauenswürdige Person geraten hat. Dies tun wir immer noch, da glaubwürdige
Quellen die stärkste Basis für unsere eigenen Entschlüsse
darstellen. Mithilfe des Internets können wir den Kreis der zu
Befragenden jedoch deutlich erweitern und haben einen beinahe unendlichen Pool von Personen zur Verfügung, die wir
um Rat fragen können. Gerade bei der Auswahl des passenden Arztes ist uns diese Beratung sehr wichtig. Es geht um
eine sensible, private und oft langfristige Entscheidung, die
wir absichern und stärken wollen.
Aktiv im Social Web kommunizieren
Ein gutes Beispiel ist das sogenannte Ärzteempfehlungsportal Docfinder www.docfinder.at, denn es trifft genau dieses Bedürfnis. Patienten bewerten Ärztinnen und Ärzte und
stellen ihre gemachten Erfahrungen online, die mit der ge-
Foto: Tony Gigov
„Es gilt: Immer so weit gehen, wie es
­authentisch und glaubwürdig bleibt.
Es ist nicht ratsam, Inhalte zu posten,
mit denen man sich nicht identifizieren
kann oder die nicht zur Person oder der
­Institution passen, die sie veröffentlicht.“
samten Community geteilt werden. Manche Einträge weisen
mehr als 100 Bewertungen auf, sowohl in Form von offenem
Feedback als auch von Schulnoten von null bis fünf. Ärztinnen und Ärzte können kostenlos Standardinformationen
eintragen oder über einen Premiumaccount detailreiche Profile anlegen, um ihr Angebot zu präsentieren.
Ärztinnen und Ärzte haben im Social Web also die Möglichkeit, auf direktem Weg mit einer breiten Öffentlichkeit, einer
interessierten Community, zukünftigen Patienten und auch
mit Experten in Kontakt zu treten. Das Themenspektrum
reicht dabei von umfassenden Basisinformationen zu medizinischen Fragestellungen, über Aufklärungsmaterial bis hin
zu „Wussten Sie, dass …?“-Rubriken.
Aus einem Zitat: „Social Media Präsenzen bieten die Möglichkeit, langfristige Vertrauensverhältnisse aufzubauen und
sich als erste Anlaufstelle im relevanten Themengebiet zu
etablieren.“ Das betrifft sowohl den Akutfall als auch regelmäßig aufkommenden Anliegen. Social Media Kommunikation wirkt damit auch imagebildend.
Die Ebene einer Kommunikation lässt sich in den meisten
Fällen aus dem Offline- in den Onlinebereich umlegen. Das
heißt, jene Rahmenbedingungen und Spielregeln, die in den
klassischen Kommunikationskanälen gelten, treffen auch im
Social Media Umfeld zu.
Natürlich ist auf Social Media Plattformen das berühmte
Augenzwinkern immer wieder einmal gewünscht und auch
erlaubt. Unterhaltsame Ausschnitte aus dem Praxisalltag,
lesenswerte Blicke hinter die Kulissen oder auch passende
Beiträge zu Offtopics wie Wetter oder Feiertage können die
Kommunikationsmaßnahmen auflockern und den Auftritt
sympathisch und nahbar wirken lassen. Hier gilt: Immer so
weit gehen, wie es authentisch und glaubwürdig bleibt. Es ist
nicht ratsam, Inhalte zu posten, mit denen man sich nicht
identifizieren kann oder die nicht zur Person oder der Institution passen, die sie veröffentlicht.
Kommunikativen Krisenfällen, die oft mit dem dramatischen
Wort „Shitstorm“ beschrieben werden, kann mit einer guten
Vorbereitung, was heikle Themengebiete, kritische Fragen
oder Probleme in der Vergangenheit betrifft, meist vollständig vorgebeugt werden. Das Bewusstmachen vom Öffnen
einer Kommunikationsplattform, die Dialog, Transparenz,
Ehrlichkeit und Feedback nicht nur ermöglicht, sondern
auch fördert, und diese Dynamik als Chance zu sehen, ist
ebenfalls ein wichtiger Teil davon.
Uschi Fuchs ist
selbstständige Bera­
terin für Social Media
Kommunikation, hält
Vorträge und macht
Workshops und
Schulungen; www.
onlinestreusel.at.
Die Ressourcenfrage
Die berechtigte Frage nach personellen und finanziellen Ressourcen lässt sich mit der Definition von Zielsetzungen und
der Priorisierung von Maßnahmen beantworten. Im Vordergrund stehen dabei die Fragen: „Was möchte ich erreichen?
Was ist mir wichtig?“. Anschließend offenbart eine Analyse
der bereits vorhandenen Maßnahmen im Bereich Kommunikation, Marketing und Patienteninformation mögliche
Potenziale für Social Media Arbeit. Diese kann einerseits
mit proaktiven und breit gestreuten Inhalten Information
bereitstellen und Wissen vermitteln. Andererseits können
über direkte und unbürokratische Dialogmöglichkeiten Fragen rasch und effektiv bearbeitet werden. Es ist auch nicht
notwendig, am Anfang einer Social Media Präsenz auf Facebook, Twitter, YouTube und Snapchat gleichzeitig zu starten.
Ein durchdachter, qualitativer und gut betreuter Anfang auf,
beispielsweise, einer Facebook-Seite lässt die Kompetenz im
Umgang mit diesem Medium wachsen und baut Sicherheit
für die Betreuung neuer Social Media Kanäle auf.
Regelmäßige, aktive und kompetente Kommunikation auf
Augenhöhe im Social Web ist nicht nur ein kurzfristiger
Trend, sondern ein reales Bedürfnis der Community. 
Die hier getätigten
Äußerungen stellen
ausschließlich
die Meinung des
Autors/der Autorin
dar und müssen
sich weder in
recht­licher noch in
inhaltlicher Hinsicht
mit der Meinung
der Ärztekam­mer
für Wien decken.
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Bewerbungen richten Sie bitte an Herrn Mag. Sebastian Mindler,
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die kostenlose Schaltung dieses Inserats.
Pestizide machen Bienen krank.
Sterben die Bienen aus, sind
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finanzielle Hilfe um Menschen, für die sich sonst niemand
zuständig fühlt, mit dem Notwendigsten zu versorgen. Ihre
Spende wird sowohl für Nahrung, Kleidung und Medikamente als auch für Wohnungen, Bildung und Beratung dringend
benötigt. Ziel der Arbeit ist es Rechte und Kompetenzen von
Flüchtlingen zu stärken, sowie Rassismus und Diskriminierung
zu bekämpfen. Die Finanzierung wird fast zur Gänze durch
Spenden gewährleistet.
Jetzt Petition gegen
Pestizide unterzeichnen:
SMS MIT „BIENEN“
AN 0664 660 30 30 *
Seit 1. Jänner 2009 sind
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von der Steuer absetzbar.
Fachkurzinformation
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mg/50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: Jede Durchstechflasche bzw. Flasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 500 mg Amoxicillin und Kalium-Clavulanat entsprechend 50 mg Clavulansäure. Augmentin 1.000 mg/100 mg Pulver
zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: Jede Durchstechflasche bzw. Flasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 1000 mg Amoxicillin und Kalium-Clavulanat entsprechend 100 mg Clavulansäure. Augmentin 2.000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung
einer Infusionslösung: Jede Durchstechflasche bzw. Flasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 2000 mg Amoxicillin und Kalium-Clavulanat entsprechend 200 mg Clavulansäure. Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten, Augmentin 500 mg/125 mg Filmtabletten:
Jede Filmtablette enthält Amoxicillin-Trihydrat entsprechend 875 mg, bzw. 500 mg Amoxicillin und Kaliumclavulanat entsprechend 125 mg Clavulansäure. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Magnesiumstearat, Carboxymethylstärke-Natrium, kolloidales wasserfreies
Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose. Filmüberzug: Titandioxid (E171), Hypromellose, Macrogol (4000, 6000), Dimeticon. Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen: Nach Rekonstitution enthält jeder ml orale Suspension
Amoxicillin-Trihydrat entsprechend 80 mg Amoxicillin und Kaliumclavulanat entsprechend 11,4 mg Clavulansäure. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 ml enthält 3,32 mg Aspartam (E951). Enthält Maltodextrin (Glucose). Sonstige Bestandteile: Magnesiumstearat, Aspartam (E951), Natriumbenzoat, Crospovidon, Xanthangummi, Siliciumdioxid, kolloidales wasserfreies Silicium, Natrium-Carboxmethylcellulose, und Erdbeeraroma (enthält Maltodextrin). KLINISCHE ANGABEN: Pharmakotherapeutische Gruppe: Kombinationen
von Penicillinen, inkl. Beta-Laktamase-Inhibitoren, ATC-Code: J01CR02. Anwendungsgebiete: Augmentin ist für die Behandlung folgender Infektionen bei Erwachsenen und Kindern indiziert (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1 der Fachinformation): Augmentin 500 mg/50
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und Ohr (wie Mastoiditis, Peritonsillarinfektionen, Epiglottitis und Sinusitis mit einhergehenden schweren systemischen Anzeichen und Symptomen) • akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis (nach adäquater Diagnosestellung) • ambulant erworbene Pneumonie •
Urozystitis • Pyelonephritis • Haut- und Weichteilinfektionen, insbesondere Infektionen der unteren Hautschichten, Tierbisse, schwere dentale Abszesse mit sich lokal ausbreitender Infektion • Knochen- und Gelenkinfektionen, insbesondere Osteomyelitis • intraabdominelle
Infektionen • Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane. Prophylaxe von Infektionen im Zusammenhang mit größeren operativen Eingriffen folgender Arten: • Magen- und Darmtrakt • Beckenhöhle • Kopf und Hals • Gallentrakt. Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten,
Augmentin 500 mg/125 mg Filmtabletten, Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen: • akute bakterielle Sinusitis (nach adäquater Diagnosestellung) • akute Otitis media • akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis
(nach adäquater Diagnosestellung) • ambulant erworbene Pneumonie • Urozystitis • Pyelonephritis • Haut- und Weichteilinfektionen, insbesondere Infektionen der unteren Hautschichten, Tierbisse, schwere dentale Abszesse mit sich lokal ausbreitender Infektion. •
Knochen- und Gelenkinfektionen, insbesondere Osteomyelitis. Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Penicilline oder einen der sonstigen Bestandteile.
Schwere allergische Sofortreaktion (z. B. Anaphylaxie) gegen ein anderes Betalaktam-Antibiotikum (z. B. einem Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankheitsgeschichte. Gelbsucht/Leberfunktionsstörung in der Krankheitsgeschichte, die durch Amoxicillin/
Clavulansäure hervorgerufen wurde (siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation). INHABER DER ZULASSUNG: GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wien. ZULASSUNGSNUMMERN: Augmentin 500 mg/50 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: 1-18137.
Augmentin 1.000 mg/100 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung: 1-18135. Augmentin 2.000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: 1-18136. Augmentin 875 mg/125 mg Filmtabletten: 1-21396. Augmentin 500 mg/125 mg
Filmtabletten: 1-17839. Augmentin 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen: 1-22152. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
Weitere Informationsquellen: Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht verfügbar. Hinweise zur Dosierung und Art der Anwendung von Augmentin: Individuelle
Dosierung gemäß Fachinformation: 400mg/57mg/5ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen und 875mg/125mg Filmtabletten und 500mg/125mg Filmtabletten: orale Anwendung, die Einnahme sollte zu Beginn einer Mahlzeit erfolgen; 500mg/50mg und
1000mg/100mg Pulver zur Herstellung einen Injektions- oder Infusionslösung und 2000mg/200mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: intravenöse Anwendung; Die Patientensicherheit steht für GSK stets an oberster Stelle. Jeder Verdacht auf eine unerwünschte
Wirkung, die bei einem Patienten auftritt, ist dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht in Übereinstimmung mit dem nationalen Erfassungssystem für Spontanberichte zu melden. Gerne steht Ihnen auch unsere Pharmakovigilanzabteilung
für die Erfassung dieser Informationen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter 01 / 970 75 – 0 oder schriftlich unter [email protected].
Normhydral - lösliches Pulver. Zusammensetzung: 1 Beutel zu 13,1 g enthält: 10 g Wasserfreie Glucose, 0,875 g Natriumchlorid, 1,475 g Natriumcitrat 2 H20, 0,750 g Kaliumchlorid, (Die trinkfertige Lösung enthält: Glucose 111 mmol/l, Natrium 60 mmol/l, Kalium 20
mmol/l, Citrat 10 mmol/l, Chlorid 50 mmol/l). Hilfsstoffe: Siliciumdioxid. Anwendungsgebiete: Normhydral wird angewendet zur oralen Elektrolyt- und Flüssigkeitszufuhr bei akuten Durchfallerkrankungen mit und ohne Erbrechen bei Jugendlichen und Erwachsenen.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Unstillbares Erbrechen, schwere Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit, Schock, metabolische Alkalose, Anurie, Monosaccharid- Malabsorption, schwere Nierenfunktionsstörung. Pharmakotherapeutische Gruppe: Elektrolyte mit Kohlenhydraten, ATC-Code: A07CA. Packungsgrößen: 5 Beutel. Abgabe: Rezeptfrei und apothekenpflichtig. Kassenstatus: Green-Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn,
Österreich. Stand der Fachkurzinformation: 10. 07. 2014. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit
und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
PASSEDAN®-TROPFEN. INHABER DER REGISTRIERUNG: Austroplant-Arzneimittel GmbH, Richard Strauss-Straße 13, 1230 Wien, Tel.-Nr.: +43 1 616 26 44-64, Fax-Nr.: +43 1 616 26 44-851, e-mail: [email protected]. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: 100 g enthalten 50 g eines Flüssigextraktes aus Passionsblumenkraut (Passiflorae herba), (Auszugsmittel: Ethanol 54 Gew.-%, Glycerin 4 Gew.-% DEV 1 : 3,8 – 4,3). 1 ml = 0,9 g. 0,83 ml = 0,77 g entspricht ca. 20 Tropfen. Liste der sonstigen Bestandteile:
Glycerin, Ethanol, Saccharin-Natrium, Orangenschale, Zimtrinde, Melissenblätter, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Passedan-Tropfen werden angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren. Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Anwendung
bei nervöser Unruhe und bei Einschlafstörungen. Die Anwendung dieses traditionellen pflanzlichen Arzneimittels in den genannten Anwendungsgebieten beruht ausschließlich auf langjähriger Verwendung. GEGENANZEIGEN: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder
einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Hypnotika und Sedativa. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Dosierung, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen,
Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Haltbarkeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Wellbutrin XR 150 mg-Retardtabletten, Wellbutrin XR 300 mg-Retardtabletten. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG: Jede Tablette enthält 150 mg oder 300 mg Bupropionhydrochlorid. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Polyvinylalkohol, Glyceryldibehenat. Filmüberzug: Erster Überzug: Ethylcellulose, Povidon K-90, Macrogol 1450. Zweiter Überzug: Macrogol 1450, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer Dispersion (Eudragit L30 D-55), Siliciumdioxid, Triethylcitrat. Drucktinte: Schwarze Drucktinte (Opacode
S-1-17823), Opacode S-1-17823 besteht aus Schellackglasur ~45% (20% verestert), Eisenoxid schwarz(E172) und Ammoniumhydroxid 28%. KLINISCHE ANGABEN: Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Antidepressiva, ATC-Code: N06AX12. Anwendungsgebiete:
Zur Behandlung von Episoden einer Major Depression. Gegenanzeigen: Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, mit Überempfindlichkeit gegen Bupropion oder einen der in Abschnitt 6.1 der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Wellbutrin ist kontraindiziert
bei Patienten, die gleichzeitig mit einem anderen bupropionhältigen Arzneimittel behandelt werden, da die Inzidenz von Krampfanfällen dosisabhängig ist und um Überdosierung zu vermeiden. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die derzeit an Krampfanfällen (epileptische Anfälle) leiden oder jemals in der Vergangenheit an Krampfanfällen gelitten haben. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten mit diagnostiziertem Tumor des zentralen Nervensystems (ZNS). Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt
der Behandlung, einen abrupten Entzug von Alkohol oder irgendeines anderen Arzneimittels durchführen, von dem bekannt ist, dass ein Entzug mit dem Risiko des Auftretens von Krampfanfällen verbunden ist (insbesondere Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche
Arzneimittel). Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose. Wellbutrin ist kontraindiziert bei Patienten, mit einer derzeitigen oder früheren Diagnose einer Bulimie oder Anorexia nervosa. Die gleichzeitige Anwendung von Wellbutrin und Monoaminooxidasehemmern (MAO-Hemmern) ist kontraindiziert. Zwischen dem Ende einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern und dem Beginn der Behandlung mit Wellbutrin müssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraum von
24 Stunden ausreichend. INHABER DER ZULASSUNG: GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wien. ZULASSUNGSNUMMERN: Wellbutrin XR 150 mg – Retardtabletten: 1-26840. Wellbutrin XR 300 mg – Retardtabletten: 1-26841. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR,
apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie
bitte der veröffentlichten Fachinformation. Weitere Informationsquellen: Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht verfügbar. Hinweise zur Dosierung und Art
der Anwendung: Orale Verabreichung, individuelle Dosierung von 150 mg/Tag bis 300 mg/Tag. Die Patientensicherheit steht für GSK stets an oberster Stelle. Jeder Verdacht auf eine unerwünschte Wirkung, die bei einem Patienten auftritt, ist dem Bundesamt für Sicherheit
im Gesundheitswesen/Medizinmarktaufsicht in Übereinstimmung mit dem nationalen Erfassungssystem für Spontanberichte zu melden. Gerne steht Ihnen auch unsere Pharmakovigilanzabteilung für die Erfassung dieser Informationen zur Verfügung. Sie erreichen uns
telefonisch unter 01 / 970 75 – 0 oder schriftlich unter [email protected].
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Fortbildungsnachweis
Nicht vergessen und mitmachen.
Genauere Details finden sie unter www.meindfp.at.
September 2016
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Fortbildungsnachweis
Im Zuge des Fortbildungsnachweises mit
Stichtag 1. September 2016 ist von den Ärztinnen
und Ärzten nachzuweisen, dass der gesetzlichen
Fortbildungspflicht im Umfang eines DFP-Diploms
nachgekommen wurde.
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