Das Abseits von Paris: Ein Besuch in Saint-Denis vor der EM Die Seite Drei NEUESTE NACHRICHTEN AUS POLITIK, KULTUR, WIRTSCHAFT UND SPORT WWW.SÜDDEUTSCHE.DE HF1 (SZ) „Wenn alle Menschen statt der Augen grüne Gläser hätten, so würden sie urteilen müssen, die Gegenstände, welche sie dadurch erblicken, sind grün.“ Als der Dichter Heinrich von Kleist am 22. März 1801 diese Zeilen in einem Brief an seine Verlobte Wilhelmine von Zenge schrieb, hatte er dabei nicht so sehr seine neue Ray-Ban im Blick – die Sonnenbrille war zwar gerade in England zur Marktreife gebracht worden, der Trend aber noch nicht auf den Kontinent herübergeschwappt. Kleist stand vielmehr der Königsberger Philosoph Immanuel Kant vor Augen, dessen Lektüre für ihn ebenso schockierend gewesen war, wie es für uns heute die aktuellen Schlagzeilen um den Stargeiger David Garrett sind. Dessen angebliche Verfehlungen werden vielleicht dereinst als „Escort-Krise“ in den Archiven zu finden sein, der Schock, den Kleist sein Kant-Studium versetzte, ging als sogenannte Kant-Krise in die Geistesgeschichte ein. Kants skeptischer Befund, dass wir die Welt niemals so erkennen, wie sie objektiv ist, sondern nur so, wie sie uns subjektiv erscheint, dass unser Sinnesapparat also wie ein Filter funktioniert, ja wie eine Art ontologischer UV-Schutz, war für Kleist niederschmetternd. Der Rest der Menschheit dagegen nahm die Sache eher locker und konzentrierte sich auf das Positive. Und so kam die Redensart in die Welt, dass man etwas durch „die rosarote Brille betrachtet.“ Neben der Regenbogenfahne der Lesben- und Schwulenbewegung ist übrigens die einzige Nationalflagge, welche die Farbe Rosa aufweist, die Neufundland-Trikolore, die jedoch nie offiziell anerkannt wurde. Merkwürdig eigentlich, dass nicht ein einziges Land dieser Welt Rosa in seine Nationalfarben aufgenommen hat. Eine unmittelbare Folge dieser Ausgrenzung ist, dass der Kontaktlinsenversand Lensspirit zur bevorstehenden Fußball-EM keine rosafarbenen Kontaktlinsen in seinem Programm führt. Der Versandhändler bietet seit Neuestem Haftschalen in den Nationalfarben von zehn Ländern wie Brasilien, Frankreich und natürlich Deutschland an. Der Hersteller hofft, dass sich seine Produkte nach Vuvuzela-Tröte und Autofensterfahne als Fan-Artikel etablieren. Nun ist einigen der Fußball in unserem Land sowieso schon viel zu bunt geworden, manche werfen ihren Mitbürgern sogar Schwarz-Rot-Gold-Blindheit vor. Anderen wiederum ist der kollektive Nationalfarbenrausch bei internationalen FußballTurnieren bereits seit dem Sommermärchen ein Dorn im Auge. All das mag Ansichtssache sein. Was jedoch die farbigen Kontaktlinsen angeht, so können diese nur bis zu acht Stunden täglich getragen werden, dann muss der Patriotismus erst mal wieder in der dazugehörigen Pflegelösung namens „Finaaaale!“ eingeweicht werden. Fußball-Fans greifen in der Zwischenzeit ersatzweise zur rosaroten Brille. Die passt schließlich immer. MÜNCHEN, MITTWOCH, 8. JUNI 2016 72. JAHRGANG / 23. WOCHE / NR. 130 / 2,60 EURO Gauck-Nachfolge entzweit Koalition SPD-Politiker Oppermann schließt Wahl eines Unionskandidaten aus Berlin – Nur einen Tag nach dem Verzicht von Bundespräsident Joachim Gauck auf eine zweite Amtszeit ist es in der großen Koalition zu einem ersten Schlagabtausch gekommen. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hielt der Union vor, von vorneherein die Unterstützung eines SPD-Kandidaten auszuschließen: „Die Union hat klargemacht, dass es kein Sozialdemokrat werden soll“, sagte Oppermann, und fügte zur Revanche hinzu: „Dann wird es nach Lage der Dinge auch kein Christdemokrat.“ Sein Unions-Kollege Volker Kauder reagierte prompt: Wenn Oppermann erkläre, dass es kein Kandidat der Union schaffen würde, „dann kann ich nur sagen, es ist sicher nicht das erste Mal, dass ein Sozialdemokrat sich geirrt hat“. Die Union stellt in der Bundesversammlung, die am 12. Februar 2017 einen Nachfolger Gaucks wählen soll, die stärkste Gruppe, hat aber keine absolute Mehrheit. Die SPD könnte auch mit den Stimmen der Grünen und der Linken nach derzeitigem Stand keinen Kandidaten mit absoluter Mehrheit durchsetzen. nif Eigentlich sollte das Rennen vorbei sein, eigentlich steht fest, dass Hillary Rodham Clinton die Präsidentschaftskandidatin der USDemokraten wird, als erste Frau überhaupt. Eigentlich – denn Clinton hatte am Dienstag 2384 Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag beisammen, eine mehr als die notwendige Mehrheit. Doch ihr Rivale Bernie Sanders will weitermachen. Ob ihm in der Nacht zu Mittwoch noch Vorwahlsiege gelingen konnten, darüber informiert sz.de. FOTO: LUCY NICHOLSON/REUTERS Seiten 4 und 7 Geschafft Viele Flüchtlinge warten auf Angehörige Das Bundesamt für Migration sagt voraus: In den nächsten Jahren können bis zu 500 000 Syrer Verwandte nach Deutschland holen. Damit kommen weniger Familienmitglieder als gedacht von stefan braun und thomas kirchner Berlin/Brüssel – Deutschland muss aufgrund des Familiennachzugs mit Hunderttausenden weiteren Flüchtlingen rechnen. Sie werden vor allem als Ehegatten, Kinder oder Eltern unbegleiteter Minderjähriger aus Syrien in die Bundesrepublik kommen. Das geht aus einer Prognose des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vom Jahresende 2015 hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Die Experten des Bamf schreiben in dem dreiseitigen Papier, diese Entwicklung werde sich über viele Monate hinziehen. Wenn man Faktoren wie Alter, Kinderzahl und bereits mitgereiste Angehörige berücksichtige, sei damit zu rechnen, dass im Durchschnitt für jeden anerkannten syri- schen Flüchtling ein Angehöriger dazukommen werde. Laut Ankunftsstatistik des Bamf kamen 2015 etwa 428 000 Syrer nach Deutschland; in den ersten fünf Monaten dieses Jahres waren es knapp 72 000. Seit Inkrafttreten des Asylpakets II im Februar erhalten mehr syrische Flüchtlinge nur noch sogenannten subsidiären Schutz, und der Familiennachzug bei ihnen wurde für zwei Jahre ausgesetzt. Das wird die Zahlen für die Zukunft verringern. Trotzdem muss weiter mit Hunderttausenden Flüchtlingen gerechnet werden. Die Bamf-Experten widersprechen damit jenen Prognosen, die in den vergangenen Monaten schon eine Verdreifachung oder Vervierfachung der Flüchtlingszahl durch den Familiennachzug vorausgesagt hatten. Gleichzeitig betonen sie, dass auf die Sozialkassen zusätzliche Aufgaben zukommen. Allerdings verweisen die Autoren auch darauf, dass durch „eine erhebliche zeitliche Verzögerung beim Familiennachzug“ die Wirkung nur schrittweise eintreten werde. Tatsächlich gibt es bei der Bewilligung entsprechender Visa an den deutschen Vertretungen in der Türkei und in Beirut erhebliche Wartezeiten. Diese Botschaften sind für syrische Angehörige die wichtigsten. Die Bundesregierung hat die Kapazitäten dort massiv ausgebaut. Trotzdem müssen Antragsteller oft viele Monate auf einen Bescheid warten. In EU-Kreisen wird von einer „Atempause“ gesprochen, die der Deal mit der Türkei ermögliche. Diese Zeit müsse jetzt genutzt werden, um die Zusammenarbeit mit den Transitländern und vor allem den Herkunftsländern der Flüchtlinge zu verbes- sern. Bisher gelingt es kaum, Herkunftsländer zur Rücknahme von Flüchtlingen zu bewegen. „Millionen Menschen sind auf der Flucht“, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, „und wir bekommen das nur in den Griff, wenn wir global und partnerschaftlich handeln.“ Die Kommission schlägt deshalb vor, die betreffenden Staaten, vor allem in Afrika, mit einer Mischung aus Druck und Vergünstigungen zur Mitarbeit zu motivieren. Dazu sollen „Partnerschaften“ vereinbart werden, die auf das jeweilige Land zugeschnitten sind. Wer in Flüchtlingsfragen mehr kooperiert, erhält mehr Geld oder Handelserleichterungen. Die EU will dafür acht Milliarden Euro aus ihrem Haushalt aufwenden, die durch „Hebelwirkung“ Investitionen in Höhe von mehr als 60 Milliarden Euro auslösen sollen. Seiten 4 und 6 HEUTE Thema des Tages Chinesische Investoren kaufen weltweit ein. Was steckt dahinter? 2 Meinung Hillary Clinton hat plötzlich eine Mission: Sie muss Amerika vor Donald Trump retten 4 Feuilleton Identität, Kunst, Krieg und Nation – was das neue Kulturgutschutzgesetz nützt 9 Wirtschaft Schlecht vorbereitet: Deutsche Unternehmen fürchten die Folgen eines Brexit 18 Sport „Bisher ein schwieriges Jahr“: Roger Federer hofft in Stuttgart auf die Wende 23 Medien, TV-/ Radioprogramm Forum & Leserbriefe München · Bayern Rätsel & Schach Traueranzeigen 27,28 13 26 24 10 Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München; Telefon 089/2183-0, Telefax -9777; [email protected] Anzeigen: Telefon 089/2183-1010 (Immobilien- und Mietmarkt), 089/2183-1020 (Motormarkt), 089/2183-1030 (Stellenmarkt, weitere Märkte). 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Die Krankenkasse kommt zu dem Schluss, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, bei denen ADHS festge- Nervöser Nachwuchs Immer mehr Jugendlichen wird Zappelphilipp-Syndrom attestiert stellt wird, zwischen 2011 und 2014 erneut deutlich gestiegen ist, und zwar um 11,6 Prozent. Insgesamt liege die Zahl der Menschen mit der Diagnose ADHS damit bei 808 000, schätzt die Kasse in einem unveröffentlichten Report. Die Untersuchung liegt der Süddeutschen Zeitung vor. In ihr wurden Daten von gut acht Millionen Versicherten ausgewertet. Vor allem Kinder leiden unter dem Zappelphilipp-Syndrom, ihre Zahl beläuft sich auf insgesamt 635 000. Zehnjährige Jungen stellen das Gros der Patienten dar (11,4 Prozent). Bei Mädchen wird ADHS deutlich seltener diagnostiziert, die größte Patientengruppe sind hier die neunjährigen Schülerinnen mit einem Anteil von 4,3 Prozent. Der deutliche Anstieg der ADHS-Diagnosen erklärt sich nach Angaben der Barmer alleine durch die gestiegene Zahl der festgestellten ADHS-Erkrankungen von älteren Jugendlichen. Hier nahm die Zahl der Diagnosen um 21 Prozent zu. Bei der Behandlung von ADHS mit Methylphenidat kam es zu einer uneinheitlichen Entwicklung. Der Wirkstoff, der besser unter dem Handelsnamen Ritalin bekannt ist, wurde bei Kindern unter 15 Jahren seltener verordnet als noch vier Jahre zuvor. Die Zahl der Verschreibungen für ältere Patienten stieg hingegen an. Insgesamt nahmen 2014 rund 330 000 Menschen das Medikament. Die größte Patientengruppe stellten auch hier die zwölfjährigen Jungen (6,2 Prozent). Weiterhin wird ADHS in den Regionen der Bundesrepublik in sehr unterschiedlichem Ausmaß festgestellt. So liegt die Zahl der Diagnosen bei Jugendlichen in Würzburg und im umliegenden Landkreis 2,5-mal höher als der Bundesdurchschnitt. Die Region ist damit absoluter Spitzenreiter bei der ADHS-Diagnose sowie bei der Verschreibung von Ritalin, das dort etwa dreimal so oft verschrieben wird wie im Bundesschnitt. Ursache könnte laut Barmer eine gehäufte Anzahl von Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sein. Zudem sei die medizinische Fakultät auf die Ausbildung von Medizinern dieser Fachrichtung spezialisiert. Barmer-Chef Christoph Straub sagte, die regional stark schwankenden Steigerungsraten ließen sich nicht ausschließlich medizinisch begründen. „Zudem sollte sich der therapeutische Ansatz nicht ausschließlich auf die Behandlung mit Ritalin beschränken.“ guido bohsem Tote und Verletzte bei Anschlag in Istanbul Der türkische Präsident Erdoğan droht Terroristen den Kampf „bis zum Jüngsten Tag“ an Istanbul – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Bürger seines Landes nach einem Bombenattentat in Istanbul auf einen langen Kampf gegen den Terror vorbereitet. Gegen 8.40 Uhr Ortszeit hatten Unbekannte am Dienstag in der Istanbuler Altstadt einen Sprengstoffanschlag auf einen Polizeibus verübt, bei dem mindestens elf Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Erdoğan kündigte den Terroristen einen Kampf „bis zum Jüngsten Tag“ an. Zwar nannte der Staatspräsident keinen Namen, seine Äußerungen deuteten aber auf die kurdische Terrororganisation PKK als Verantwortliche des Anschlags hin. Mitten im morgendlichen Berufsverkehr war im Stadtteil Vezneciler auf der europäischen Seite der Stadt ein Sprengsatz DIZdigital: Alle Alle Rechte Rechte vorbehalten vorbehalten –- Süddeutsche Süddeutsche Zeitung Zeitung GmbH, GmbH, München München DIZdigital: Jegliche Veröffentlichung Veröffentlichungund undnicht-private nicht-privateNutzung Nutzungexklusiv exklusivüber überwww.sz-content.de www.sz-content.de Jegliche in einem Mietwagen detoniert, als gerade Busse die Stelle passierten, die mit Polizisten besetzt waren. Die Explosion war so heftig, dass die Wucht einen der Busse umwarf und komplett zerstörte. Nach Angaben des Gouverneurs der Stadt, Vasip Şahin, starben sieben Polizisten und vier Passanten. Von den 36 Schwerverletzten schwebten am Dienstag drei in Lebensgefahr. Umliegende Gebäude wie eine Moschee aus dem 16. Jahrhundert und Autos wurden beschädigt. In einem nahegelegenen Gebäude der Istanbuler Universität wurden Prüfungen abgebrochen. Am Nachmittag kam es zu vier Festnahmen. Details wurden zunächst nicht bekannt. Das Attentat ist bereits der dritte große Bombenanschlag in Istanbul in diesem Jahr. Seit einem Jahr befindet sich die Türkei wieder im Kampf gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, deren militante Splittergruppen auch die westlichen Großstädte des Landes ins Visier nehmen. Wiederholt hatten auch Terroristen des sogenannten Islamischen Staats (IS) Selbstmordattentate verübt. Im Januar hatte ein mutmaßlicher IS-Anhänger sich inmitten einer deutschen Touristengruppe in die Luft gejagt und zwölf Menschen mit sich in den Tod gerissen. Staatspräsident Erdoğan sagte am Dienstag nach einem Besuch bei den Verletzten im Krankenhaus, es gebe nichts zu verzeihen. Der türkische Regierungschef Binali Yıldırım sprach von einer niederträchtigen Tat. Deutschland und Frankreich haben den Bombenanschlag in der türkischen Metropole verurteilt. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich „sehr entsetzt“ über die Tat. „Nichts kann solche Anschläge rechtfertigen und nichts diese Grausamkeiten entschuldigen.“ Frankreichs Präsident François Hollande verurteilte das „abscheuliche terroristische Attentat“. Die Tat dürfte nicht ohne Folgen bleiben für den Streit zwischen der Europäischen Union und Ankara über die türkischen Anti-Terror-Gesetze. Europa verlangt von Ankara, den Terrorbegriff enger zu fassen, damit Regierungskritiker nicht mehr so einfach unter Terrorverdacht gestellt werden können. Die Regierung lehnt dies jedoch mit Hinweis auf die aktuelle Sicherheitslage ab. Das Auswärtige Amt riet bei Reisen nach Istanbul, aber auch in andere türkische Städte zu besonderer Vorsicht. mike szymanski Seite 4 Panne trifft Millionen Deutsche-Bank-Konten Frankfurt – Der Deutschen Bank zufolge wurden am Freitag wegen eines ComputerFehlers mehr als 13 Millionen Buchungen auf rund 2,9 Millionen Konten falsch angezeigt. Insgesamt nutzen vier Millionen Kunden das Online-Banking der Deutschen Bank. Etwas mehr als zwei Prozent der betroffenen Kunden, also fast 60 000, hatten Probleme mit dem Zahlungsverkehr. Dies habe die Bank „außerordentlich bedauert“, hieß es. mesc Wirtschaft Niederlage für Claudia Pechstein Karlsruhe – Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein ist mit ihrer Klage wegen ihrer zweijährigen Dopingsperre beim Bundesgerichtshof gescheitert. Laut BGH ist dafür nicht die staatliche Justiz, sondern der Internationale Sportgerichtshof Cas zuständig. Pechsteins Anwälte hatten kritisiert, der Cas sei einseitig besetzt, weil die Sportverbände die Schiedsrichter auswählten. Der BGH dagegen konnte keinen Missbrauch erkennen. jan Sport Ex-RAF-Terroristen seit 2011 auf Raubzug Hannover – Die drei mutmaßlichen früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette sind offenbar für noch weitere unaufgeklärte Raubüberfälle in Norddeutschland verantwortlich. Das Trio habe seit 2011 auch mindestens sechs Supermärkte überfallen, teilte das Landeskriminalamt in Hannover mit. Die Fahndung nach den seit 1990 Untergetauchten wurde auf die Niederlande ausgeweitet. dpa Seite 6 Großbrand zerstört Flüchtlingsheim Düsseldorf – Ein Großbrand hat am Dienstag eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Messehalle in Düsseldorf völlig zerstört. Die Polizei nahm am Nachmittag zwei Flüchtlinge in Zusammenhang mit dem Brand fest, nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. Alle etwa 130 Männer, die bei Brandausbruch in der Halle waren, wurden nach Angaben der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. 21 Bewohner erlitten eine Rauchgasvergiftung. sz Seite 5 Dax ▲ Dow ▲ Euro ▲ Xetra 17 Uhr 10285 Punkte N.Y. 17 Uhr 17986 Punkte 17 Uhr 1,1362 US-$ + 1,62% + 0,38% + 0,0011 DAS WETTER ▲ TAGS 28°/ 9° ▼ NACHTS Von Südwesten breiten sich bis in den Osten und zum Teil in den Süden kräftige Regengüsse und Gewitter aus. Sonst Sonne und Wolken im Wechsel und meist trocken. Temperaturen von 17 Grad bis 28 Grad. Seite 13 Die SZ gibt es als App für Tablet und Smartphone: sz.de/plus
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