8. Juni 2016 - HSH Nordbank

RENTENTRENDS
8. Juni 2016
Die Märkte sind von einer unterschwelligen Nervosität geprägt. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Brexit und Trump sind
zwei wichtige Unsicherheitsfaktoren, während die Spekulationen über die zweite Zinsanhebung in den USA und über die
Wirkungsweise des ausgeweiteten QE-Programms der EZB
nicht zur Beruhigung der Lage beitragen. Lesen Sie mehr auf
den folgenden Seiten.
Trump als Präsident: Problematisch,
aber keine Katastrophe
Was würde passieren, wenn der amerikanische Präsidentschaftskandidat – so
darf man ihn wohl jetzt schon nennen – Donald Trump die Wahlen am 8. November gewinnt? Droht den USA und der Weltwirtschaft ein Chaos oder soll den
Wählern mit derartigen Szenarien lediglich Angst eingejagt werden, damit sie
bei den Wahlen ihr Kreuz bei der Demokratin Hillary Clinton setzen?
Fest steht, dass Donald Trump in einem spektakulären Vorwahlkampf ausreichend Wählerstimmen auf sich vereinigt hat, um Mitte Juli auf dem Parteitag
zum offiziellen Präsidentschaftskandidat gewählt zu werden. Weiter ergeben
Umfragen, dass die demokratischen Wähler des Kandidaten Bernie Sanders bei
einem Ausscheiden des Senators von Vermont mehrheitlich zum republikanischen Gegenkandidaten Trump wechseln würden statt die Stimmen der Favoritin und ehemaligen Außenministerin Hillary Clinton zu geben. Allerdings dürften nicht wenige Republikaner ihrerseits lieber die Demokratin Clinton wählen,
als den vorgeblichen Anti-Establishment-Politiker Trump. Kurz: Eine Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten ist trotz oder gerade wegen seines äußerst unorthodoxen Auftretens und der teilweise sehr radikalen und
gleichzeitig inkonsistenten Ansichten eine veritable Möglichkeit.
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
Doch was passiert, wenn Trump gewinnt? Welche der im Wahlkampf bezogenen
Positionen wird Trump tatsächlich umsetzen wollen? Und was wird Trump angesichts der Kontrolle durch den Kongress und anderer Institutionen in der Lage sein, durchzusetzen?
Bei einigen Plänen darf man eine schnelle Umsetzung annehmen. So dürfte
Trump die TTIP-Verhandlungen mit der EU, so sie bis zum Jahresende nicht
abgeschlossen sind, vermutlich platzen lassen. Darauf deuten die ablehnende
Haltung gegenüber dem Nafta-Freihandelsabkommen hin sowie sein protektionistisches Mantra, US-Arbeitsplätze schützen zu wollen. Eine partielle Steuerreform ist auch vorstellbar, wenngleich die bislang vorgelegten Pläne nicht durchgerechnet zu sein scheinen. So sollen die Steuern für niedrige Einkommen gesenkt werden bzw. wegfallen und die Körperschaftssteuer auf 15% gesenkt werden, ohne dass die geplante Verbreiterung der Steuerbasis (beispielsweise der
Wegfall von Steuerschlupflöchern) diesen Verlust an Steuereinnahmen zu kompensieren vermag. Wie auf diese Weise gleichzeitig das Ziel eines Abbaus der
Staatsverschuldung erreicht werden soll, bleibt ein Geheimnis. In Bezug auf die
von Präsident Obama implementierte Gesundheitsreform (Obamacare) könnte
Trump durchaus versuchen, die Reform rückgängig zu machen. Wir gehen aber
nicht davon aus, dass er im Kongress damit Erfolg haben wird, da die Vorteile
dieser Reform bei vielen Wählern mittlerweile angekommen sind.
Bei anderen Forderungen ist in Zweifel zu ziehen, ob der republikanische Kandidat diese tatsächlich ernst gemeint hat oder ob sie nicht vielmehr das Ergebnis
polemischer Wahlkampfrhetorik sind. Dazu zählen etwa das von Trump ins
Spiel gebrachte Einreiseverbot für Muslime oder der Bau einer Mauer an der
Grenze zu Mexiko, die von diesem Staat auch noch mitfinanziert werden soll.
Beide Forderungen vertritt Trump im Wahlkampf mittlerweile nicht mehr mit
der gleichen Energie wie noch vor einigen Monaten. Angesichts von 2,9 Millionen Bürgern muslimischen Glaubens und über 30 Millionen Einwohnern mit
mexikanischen Wurzeln (bei einer Gesamtbevölkerung von 331 Millionen Ein-
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RENTENTRENDS 8. JuniLeistungsbilanzdefizit
2016
SEITE
2
Großbritanniens,
in % des BIP, 2005-2015
6
5
wohnern) dürfte Trump Abstand davon nehmen, offenkundig diskriminierende
Gesetze in die Wege zu leiten.
Am kritischsten sind die Auswirkungen auf die Außenpolitik zu sehen. Hier hat
der amerikanische Präsident eine relativ große Machtfülle, was ihn in die Lage
versetzt, viel Porzellan zu zerschlagen. Beunruhigend sind in diesem Zusammenhang Äußerungen des Präsidentschaftskandidaten in Bezug auf die Nato:
Diese Institution sei überflüssig oder zumindest müsste man ihren Charakter
neu definieren. Die USA sollten sich aus Japan und Südkorea zurückziehen und
nicht mehr die Rolle der Schutzmacht gegenüber China und Nordkorea spielen.
Zu diesem Zweck solle es Japan und Südkorea erlaubt werden, eigene Atomwaffen zu bauen. Eine weitere geopolitische Verschiebung hält Trump gemäß seinen
Reden in der Region des nahen Ostens für notwendig. So solle die USA kein Öl
mehr von Saudi-Arabien und dessen Partner-Ländern aus der Region beziehen,
es sei denn sie würden Bodentruppen einsetzen, um die Terrorgruppe Islamischer Staat zu bekämpfen. Man mag von diesen Forderungen halten, was man
möchte. Klar ist: Mit diesen Aussagen schlägt Trump seine amerikanischen Verbündeten in Asien vor den Kopf, weckt im Nahen Osten Ängste und erhöht die
ohnehin bestehende Unsicherheit in Bezug auf geopolitische Fragen weiter.
Sollte Donald Trump am 8. November gewählt werden, wird es insbesondere
aufgrund kaum vorhersehbarer Aktionen in der Außenpolitik zu einer Verunsicherung bei den Konsumenten und den Unternehmern kommen, die sich negativ auf das Wirtschaftswachstum in den USA und auch global auswirken sollte.
Dazu beitragen können auch Aktionen in der Wirtschaftspolitik (z.B. Änderungen im Steuersystem, Handelsabkommen). Es ist jedoch nicht davon auszugehen – sinngemäß ist diese Meinung bei vielen Menschen anzutreffen –, dass die
USA von einem Despoten gekapert wird, der erst Amerika und dann die ganze
Welt ins Chaos stürzt. Die USA ist seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1776 eine
funktionierende Demokratie mit gefestigten Institutionen, die sich auch von
Trump nicht werden aushebeln lassen. Selbst in der Außenpolitik ist die Machtfülle von Donald Trump schon alleine deswegen beschränkt, weil der Kongress
die Budgethoheit besitzt. Dazu kommt, dass sich schon nach zwei Jahren ein
Teil des Kongresses Wahlen stellen muss und das Volk die Gelegenheit bekommt, den Präsidenten – wenn nötig – in die Schranken zu weisen. Weitere
zwei Jahre später kann der Präsident abgewählt werden.
Der ehemalige US-Finanzministers, Lawrence Summers, ist der Meinung, dass
die USA bei einer Wahl von Trump zum Präsidenten spätestens nach 18 Monaten in eine Rezession rauschen wird. Dieses Szenario dürfte übertrieben sein.
Eine Wachstumsverlangsamung ist zwar gut vorstellbar, aber ansonsten wird
sich die Wirtschaft vermutlich auch an einen Präsidenten Trump relativ rasch
gewöhnen, während dieser seinerseits merken dürfte, dass seine Machtfülle endlich ist. Damit gilt: Die Wahl von Trump wäre ein Problem, aber keine Katastrophe.
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INHALT
Editorial: Trump als Präsident - problematisch, aber keine Katastrophe
2
Prognosen auf einen Blick und Zusammenfassung
5
Eurozone: Konjunktur- und Zinsprognose
6
Deutschland: Konjunkturprognose
9
Vereinigte Staaten: Konjunktur- und Zinsprognose
10
China: Konjunkturprognose
13
Wechselkurse
16
Emerging Markets
Ägypten
20
Indien
22
Russland
24
Türkei
26
Venezuela
28
Konjunkturdatenüberblick – Vereinigte Staaten
30
Konjunkturdatenüberblick –Eurozone
31
Konjunkturdatenüberblick – China
32
Glossar
33
Impressum/Disclaimer
36
BIP-Prognose Weltwirtschaft
1,6
2,4
2,4
1,8
1,7
1,5
2,4
2014
2,0
2015
2016
1,0
2017
1,0
0,3
Deutschland
2014
2015
2016
-0,1
2014
2017
USA
1,5
1,5
0,9
2014
2015
2016
1,6
1,3
2014
0,9
2014
2015
2016
2017
7,3
6,9
6,5
6,2
2014
2015
2016
2017
Japan
2017
Eurozone
3,4
2015
1,6
3,2
2015
3,7
2016
China
3,9
6,2
6,1
5,2
5,1
2016
2017
2017
Afrika und
mittlerer Osten
-0,3
2016
3,4
3,3
2017
3,2
3,5
2014
2015
Emerging Asia ex
China
Lateinamerika
2014
2015
2016
2017
Welt
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Prognosen auf einen Blick
Konjunktur
2015
Eurozone
Deutschland
USA*
China
Welt
1,5
1,5
2,4
6,9
3,3
Zinsen (Periodenendwerte)
BIP-Veränderung
2016
2017
1,5
1,7
2,0
6,5
3,2
1,6
1,8
2,4
6,2
3,5
6/8/2016
Eurozone
Tendersatz (%)
Einlagezinssatz (%)
3-Monats-Euribor (%)
2-jähr. Bundesanleihen (%)
10-jähr. Bundesanleihen (%)
0,00
-0,40
-0,26
-0,54
0,06
USA
fed funds (Zielzone) (%)
3-Monats-Libor-USD (%)
2-jährige Staatsanleihen (%)
10-jähr. Staatsanleihen (%)
0,25 - 0,50
0,66
0,78
1,71
Konsumentenpreisinflation
2015
2016
2017
0,2
0,4
1,4
1,5
-
0,5
0,6
2,0
1,8
-
1,0
1,2
2,2
2,0
-
Dec-16
Jun-17
Dec-17
0,00
-0,50
-0,22
-0,45
0,30
0,00
-0,50
-0,18
-0,30
0,60
0,75 - 1,00 1,00 - 1,25
1,15
1,40
1,30
1,60
2,35
2,50
0,00
-0,50
-0,12
-0,10
1,00
1,50 - 1,75
1,95
2,15
2,75
Wechselkurse
Euro/US-Dollar
Euro/CHF
Euro/GBP
US-Dollar/Yen
6/8/2016
1,14
1,09
0,78
106,80
Dec-16
1,08
1,12
0,72
112
Jun-17
1,10
1,12
0,70
115
Dec-17
1,12
1,16
0,70
112
Rohstoffe
Öl (Brent) in USD
Bunker 3,5% Rotterdam
6/8/2016
52,2
231,0
Dec-16
45
193
Jun-17
50
208
Dec-17
55
228
*A ls Inflationsindex wird hier der PCE-Kerninflationsindex herangezogen.
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank Volkswirtschaft & Research
Zusammenfassung
Die wirtschaftliche Dynamik bleibt weiterhin moderat. In der Eurozone ist man
zwar mit einem beachtlichen Tempo in das Jahr 2016 gestartet, aber angesichts
der Unsicherheiten (Brexit, Zeitpunkt des US-Leitzinsanstiegs, Auswirkungen
der EZB-Politik, Geopolitik) dürfte diese Dynamik nicht beibehalten werden.
Die BIP-Prognose der Eurozone für das laufende Jahr haben wir daher nur
leicht nach oben auf 1,5% angepasst, das gleiche gilt auch für Deutschland. Die
EZB könnte in diesem Umfeld im Herbst noch einmal tätig werden. In den USA
haben die Konjunkturoptimisten mit dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht
vom Mai einen Dämpfer erhalten. Die Fed wird daher nicht im Juni, sondern im
Juli oder September den Leitzins anheben. Das Wirtschaftswachstum dürfte in
2016 um 2,0% expandieren. In China setzt sich die sanfte Landung fort. Ohne
einen Anstieg der Verschuldung, die sich nunmehr auf besorgniserregendem Niveau bewegt, würde man jedoch die angestrebte Wachstumsrate von mindestens
6,5% vermutlich nicht erreichen. Bei anderen Schwellenländern sind die Probleme ungleich gravierender. Dies betrifft vor allem Venezuela, das aufgrund der
Mischung von rücksichtsloser Machtpolitik des Präsidenten Maduro und niedrigem Ölpreis in diesem Jahr die tiefste Rezession seit 2002 erlebt. Die Türkei
und Ägypten leiden unter dem Einbruch im Tourismus, dürften jedoch ein leicht
positives Wachstum aufweisen. Russland scheint sich rascher von der Krise zu
erholen als erwartet und Indien wächst nunmehr stärker als China, wobei allerdings Zweifel am offiziellen Zahlenwerk angebracht sind.
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Eurozone:
Konjunktur- und Zinsprognose
Trotz hoher Wachstumsdynamik kaum Aufwärtsspielraum für die
Renditen
Das überraschend starke Wachstum in der Eurozone zum Jahresauftakt von
0,6% im Vergleich zum Vorquartal ist von Eurostat in einer finalen Schätzung bestätigt worden. Haupttreiber der hohen Dynamik ist der Konsum und hierbei vor
allem der Private Konsum. Aber auch von den Bruttoanlageinvestitionen ging ein
positiver Wachstumsbeitrag aus, während der Außenhandel das BIP gedämpft
hat. Die Konjunkturerholung sollte in den kommenden Quartalen andauern. Allerdings dürfte das zu Jahresbeginn gezeigte Tempo nicht beibehalten werden, so
dass wir von einer Wachstumsrate von 1,5% in diesem Jahr ausgehen. Aufgrund
des höheren Ölpreises ist die Inflationsrate in der Eurozone im Mai im Vergleich
zum Vormonat mit -0,1% leicht höher ausgefallen. Dieser Trend sollte sich in der
zweiten Jahreshälfte verstärkt fortsetzen. Die EZB dürfte erst einmal ihre zuletzt
beschlossenen Maßnahmen implementieren und deren Wirksamkeit abwarten,
bevor sie neue Lockerungsschritte beschließt. Die Renditen der Bundesanleihen
zeigen sich stark beeinflusst von den erhöhten Anleihekäufen der EZB.
Sintje Boie
Telefon: +49 40–3333–12820
Renditeentwicklung
(kurzfristig, in Prozent, p.a.)
1,5
1,0
0,5
0,0
-0,5
-1,0
Jun 15
Okt 15
2jährige Bunds
Feb 16
Jun 16
10jährige Bunds
Konjunkturprognose Eurozone
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
1 ,6
16
0 ,6
16e
0 ,4
16e
0 ,3
16e
0 ,3
17e
0 ,5
17e
0 ,3
3 ,1
0 ,8
0 ,7
0 ,6
0 ,4
1 ,0
0 ,9
1 ,6
0 ,4
0 ,4
0 ,4
0 ,3
0 ,4
0 ,3
Ex por t e
2 ,5
2 ,4
0 ,4
0 ,5
0 ,7
0 ,8
0 ,8
0 ,9
Im por t e
3 ,9
3 ,8
BIP
1,5
1,6
0 ,7
0,6
0 ,8
0,2
0 ,9
0,3
0 ,9
0,3
1 ,0
0,5
1 ,0
0,4
Pr eise* (CPI)
0 ,5
1 ,0
0 ,0
-0 ,1
0 ,3
0 ,5
1 ,0
0 ,9
16e
17e
Pr iv a t er V er br a u ch
1 ,7
In v est it ion en
3 ,1
St a a t sv er br a u ch
1 ,6
in %, yoy bzw. qoq, e = erwartet
* yoy Periodenendstand
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Entwicklung.
Wachstum ist konsumgetrieben
Nach einer finalen Schätzung von Eurostat hat das BIP zum Jahresauftakt in der
Eurozone preis-, kalender- und saisonbereinigt um o,6% gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ergab sich
ein Plus von 1,7%. Damit wurde die Schnellschätzung bestätigt, und die leichte
Abwärtskorrektur aus der zweiten Schätzung hat sich nicht halten können. Auch
das Schlussquartal 2015 wurde leicht von 0,3% auf 0,4% nach oben revidiert.
Damit lässt sich eine spürbare Beschleunigung der Konjunkturerholung über den
Jahreswechsel feststellen. Die Aufteilung des BIP auf die einzelnen Länder der
Eurozone zeigt, dass das Wachstum breit aufgestellt ist. Spanien und Deutschland liegen mit Wachstumsraten von 0,8% und 0,7% am oberen Ende, aber auch
Frankreich und Italien sind mit 0,6% und 0,3% überraschend deutlich expandiert. Portugal konnte dagegen mit einer Wachstumsrate von 0,2% nicht überzeugen, und in Griechenland ist die Wirtschaftsleistung mit 0,5% geschrumpft.
Die Komponenten des BIP sind mit dieser finalen Schätzung ebenfalls veröffentlicht worden. Der private Konsum hat sich im ersten Quartal um 0,6% erhöht,
womit er im Vergleich zu den Vorquartalen noch einmal stärker zugenommen
hat. Mit 0,3 Prozentpunkten lieferte er somit auch den höchsten Wachstumsbeitrag. Der staatliche Konsum stieg um 0,4% und die Bruttoanlageinvestitionen
konnten um 0,8% gesteigert werden, womit sie 0,1 bzw. 0,2 Prozentpunkte zum
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Renditeentwicklung
(langfristig, in Prozent, p.a.)
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
-1,0
Jun 11 Jun 12 Jun 13 Jun 14 Jun 15 Jun 16
2jährige Bunds
10jährige Bunds
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Berichtszeitraum
Kurzfristig: Beginn 08.05.2015, Ende 08.06.2016
Langfristig: Beginn 08.06.2011, Ende 08.06.2016
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SEITE 6
Wachstum beitrugen. Die Exporte expandierten um 0,4% und die Importe um
0,7%, so dass der Außenhandel das Wachstum mit 0,1 Prozentpunkten dämpfte.
Die Vorratsveränderungen hatten mit 0,1 Prozentpunkten einen leicht positiven
Einfluss auf das BIP.
Wir gehen davon aus, dass sich die Konjunkturerholung in der Eurozone in den
kommenden Quartalen fortsetzt. Allerdings dürfte die Wachstumsdynamik zu
Jahresbeginn nicht beibehalten werden können – insbesondere das zweite Quartal könnte aufgrund von Vorzieheffekten im Vergleich zum Vorquartal deutlich
abfallen. Nichtsdestotrotz ist unsere BIP-Prognose von 1,5% für 2016 angesichts
des starken ersten Quartals mit Aufwärtsrisiken verbunden und könnte sich im
weiteren Jahresverlauf als zu pessimistisch erweisen. 2017 dürfte das Wachstum
mit 1,6% nur leicht höher ausfallen.
EZB nimmt etwas den Fuß vom Gaspedal
Die EZB-Sitzung am 2. Juni hat wenig Neues gebracht. Die Notenbank hat die
neuen Projektionen für Wachstum und Inflation bekannt gegeben. Die Wachstumsprognose für 2016 wurde von 1,4% auf 1,6% nach oben angepasst, während
sie für die folgenden Jahre nahezu unverändert bei 1,7% geblieben ist. Auch die
für dieses Jahr erwartete Inflationsrate wurde leicht von 0,1% auf 0,2% angehoben; für 2017 und 2018 werden weiterhin Raten von 1,3% und 1,6% angenommen. Die EZB geht davon aus, dass sich die Konjunkturerholung in der Eurozone
fortsetzt. Allerdings dürfte das hohe Wachstumstempo zum Jahresauftakt nicht
im zweiten Quartal aufrechtzuerhalten sein. Die Inflationsraten sollten in der
zweiten Jahreshälfte ansteigen, da sich der Basiseffekt eines höheren Ölpreises
bemerkbar machen dürfte. Nach Ansicht der EZB sind derzeit keine Zweitrundeneffekte der niedrigen Inflationsraten in der Eurozone erkennbar – auf diese
Gefahr hatten die Währungshüter immer besonders hingewiesen.
In Bezug auf den weiteren geldpolitischen Kurs hat EZB-Präsident Mario Draghi
betont, dass zunächst die im März beschlossenen Maßnahmen komplett implementiert werden sollen und anschließend ihre Wirksamkeit abgewartet werden
soll, bevor möglicherweise über weitere Lockerungsschritte entschieden wird.
Unseres Erachtens bedeutet diese Aussage, dass die EZB zwar weiterhin die Inflationsentwicklung sehr genau beobachtet und handlungsbereit bleibt. Neue
Maßnahmen stehen jedoch momentan nicht auf der Agenda, sondern sollten frühestens ab Herbst eine Möglichkeit darstellen. Die EZB will ihren bisherigen Beschlüssen Zeit geben zu wirken – auch vor dem Hintergrund der schwindenden
Handlungsalternativen –, so dass sie sich zunächst nicht von den veröffentlichten
Preisdaten ins Bockshorn jagen lassen darf. Die Ankäufe von Unternehmensanleihen starten am 8. Juni, und das erste Geschäft im Rahmen der zweiten Runde
so genannter gezielter Langfristtender (TLTRO II) wird ab dem 22. Juni durchgeführt. Beide Instrumente waren schon im März beschlossen worden. Sollten tatsächlich zusätzliche Lockerungsschritte notwendig werden, so könnten diese eine
erneute Senkung des Einlagezinssatzes um 0,10 auf -0,50% und/oder eine Verlängerung des Anleiheankaufprogrammes über den März 2017 hinaus beinhalten.
Der gestiegene Ölpreis sollte jedoch der Notenbank in die Hände spielen und die
Inflationsraten allmählich ansteigen lassen.
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SEITE 7
Zinsprognose Eurozone
8 .6 .2 0 1 6
Sep-1 6
Dec-1 6
Ma r -1 7
Ju n -1 7
Sep-1 7
EZB-Leit zin s
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
0 ,0 0
Ein la g ezin ssa t z
-0 ,4 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
-0 ,5 0
3 -M-Eu r ibor
2 j. Bu n ds
-0 ,2 6
-0 ,2 4
-0 ,2 2
-0 ,2 0
-0 ,1 8
-0 ,1 5
-0 ,5 4
-0 ,5 0
-0 ,4 5
-0 ,4 0
-0 ,3 0
-0 ,2 0
5 j. Bu n ds
-0 ,4 2
-0 ,3 0
-0 ,2 5
-0 ,2 0
-0 ,1 0
0 ,0 5
1 0 j. Bu n ds
0 ,0 4
0 ,2 5
0 ,3 0
0 ,4 0
0 ,6 0
0 ,8 0
2 j. Sw a ps
-0 ,1 7
-0 ,2 0
-0 ,1 5
-0 ,1 0
0 ,0 0
0 ,1 0
5 j. Sw a ps
-0 ,0 2
0 ,0 0
0 ,0 5
0 ,1 0
0 ,2 0
0 ,3 5
1 0 j. Sw a ps
0 ,4 8
0 ,6 0
0 ,6 0
0 ,6 5
0 ,8 0
1 ,0 0
Periodenendstände, in Prozent, p.a.
Quelle: HSH Nordbank
Anmerkung: Die Prognosen der HSH Nordbank werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie USStaatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Anleihekäufe bestimmend für Bundesanleihen
Trotz der höheren Konjunkturdynamik in der Eurozone gibt es kaum Aufwärtsspielraum für die Renditen der Bundesanleihen. Das liegt an der ultralockeren
Geldpolitik der EZB. Diese hat mit der Senkung des Einlagezinssatzes auf -0,40%
im März die kurzfristigen Bund-Renditen bei unter -0,50% festgenagelt. Über eine Ausweitung der Anleiheankäufe um 20 Mrd. Euro auf 80 Mrd. Euro, die
hauptsächlich auf das Segment der Euro-Staatsanleihen entfällt, hat sie außerdem den langfristigen Renditen ihr Steigerungspotenzial entzogen. Zudem belegen die Zahlen für April, dass die Notenbank mit einem Volumen von rund 85
Mrd. Euro an Anleihekäufen über ihrem Zielvolumen liegt. Das geschieht im
Rahmen eines Frontloading (zeitlich vorgezogene Ankäufe) der EZB, bei dem die
Notenbank vor den traditionell liquiditätsarmen Sommermonaten, bei denen das
Erreichen des Zielvolumens schwierig ist, ein höheres Anleihevolumen erwirbt.
Wirft man einen Blick auf die Käufe von Bundesanleihen, so lagen diese bei rund
19 Mrd. Euro im April, deutlich höher als in den Vormonaten (12 Mrd. Euro), was
den zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Renditen erklärt. Ab Juni kauft die EZB
im Rahmen ihres Anleiheankaufprogrammes auch Unternehmensanleihen, was
den Kaufdruck bei den Euro-Staatsanleihen etwas abmildern sollte und dementsprechend Zinsanstiege möglich machen könnte.
Angesichts der Anleihekäufe der EZB dürfte es zunächst wenig Raum für Zinssteigerungen bei den Bundesanleihen geben. Profitieren sollten letztere ebenfalls
von den hohen politischen Risiken für die EU – der drohende Brexit, die spanischen Neuwahlen, die Flüchtlingskrise sowie das Erstarken von europakritischen
Parteien in vielen Ländern –, die die deutschen Staatspapiere als sicherer Hafen
gesucht sein lassen. Entscheidend für die weitere Zinsentwicklung dürfte der
Straffungskurs der Fed sein. Macht die Fed tatsächlich Ernst und erhöht die Leitzinsen zumindest zweimal in diesem Jahr, dann sollten die US-Zinsen spürbar
ansteigen. Davon können sich die Bund-Renditen nicht komplett abkoppeln,
auch wenn die EZB dies mit ihrer Geldpolitik forciert und weitere geldpolitische
Maßnahmen ab Herbst beschließen könnte. Bis zum Jahresende würde damit ein
leichter Zinsanstieg zu Buche stehen. Längerfristig dürfte der Renditeanstieg
hierzulande weiter Fahrt aufnehmen, denn voraussichtlich setzt die Fed ihre
Leitzinsanhebungen fort. Zudem schreitet die Konjunkturerholung voran und die
Geldpolitik der EZB gestaltet sich perspektivisch weniger expansiv.
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Konjunktur – Deutschland
Zum Jahresauftakt hat sich die Konjunkturerholung in Deutschland deutlich beschleunigt. Die Wirtschaft ist preis-, saison- und kalenderbereinigt mit einer Rate von 0,7% im Vergleich zum Vorquartal expandiert, nach 0,3% im Schlussquartal 2015. Die positiven Impulse kamen aus dem Inland. Insbesondere die
Investitionen haben deutlich angezogen und mit 0,4 Prozentpunkten den höchsten Wachstumsbeitrag geliefert. Die Ausrüstungen stiegen um 1,9%, während
sich die Bauinvestitionen – begünstigt durch die milde Witterung – sogar um
2,3% erhöhten. Auch die Konsumausgaben trugen mit 0,3 Prozentpunkten erheblich zum Wachstum bei. Die Privaten Haushalte steigerten ihre Ausgaben
um 0,4% gegenüber dem Vorquartal; die des Staates waren aufgrund der notwendigen Mittel zur Bewältigung der Flüchtlingskrise sogar um 0,5% höher. Der
Außenbeitrag hat das Wirtschaftswachstum jedoch mit 0,1 Prozentpunkten gedämpft, denn die Importe (1,4%) nahmen stärker zu als die Exporte (1,0%).
Sintje Boie
Telefon: +49 40-3333-12820
PMI − Industrie / Dienstleistungen
58
56
54
52
50
48
46
2013
2014
2015
PMI - Dienstleistungen
2016
PMI - Industrie
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
ifo Geschäftsklimaindex / BIP qoq
120
2,50
110
1,50
100
0,50
90
-0,50
80
-1,50
70
2001
-2,50
GfK Konsumklimaindex
11
10
9
8
2003
2005
BIP Q/Q (rechte Spalte)
2007
2009
2011
2013
7
6
5
2012
2013
2014
2015
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
2015
Ifo - Geschäftsklimaindex (linke Spalte)
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Ähnlich wie in der Eurozone sollte sich die Konjunkturerholung in Deutschland
im weiteren Jahresverlauf fortsetzen. Dafür spricht die gute Entwicklung auf
dem Arbeitsmarkt, die spürbare Lohnsteigerungen zulässt und damit den Privaten Konsum ankurbeln dürfte. Auch der staatliche Konsum bietet Unterstützung, denn die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge führt weiterhin zu erhöhten Ausgaben. Nichtsdestotrotz sollte die Dynamik aus dem ersten Quartal
nicht aufrechtzuerhalten sein, da es witterungsbedingt zu Vorzieheffekten bei
den Investitionen gekommen ist und sich die Konsumausgaben etwas abflachen
könnten. Angesichts des überraschend guten ersten Quartals haben wir unsere
BIP-Prognose für Deutschland nach oben angepasst und rechnen nun mit einer
Wachstumsrate von 1,7% für das Gesamtjahr 2016.
Konjunkturprognose Deutschland
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
16e
17e
16
16e
16e
16e
17e
17e
Pr iv a t er V er br a u ch
1 ,7
1 ,6
0 ,4
0 ,3
0 ,4
0 ,4
0 ,3
0 ,3
St a a t sv er br a u ch
2 ,2
2 ,0
0 ,5
0 ,4
0 ,4
0 ,4
0 ,4
0 ,4
In v est it ion en
4 ,0
4 ,2
1 ,8
0 ,7
0 ,8
1 ,0
1 ,2
1 ,0
Ex por t e
2 ,1
2 ,3
1 ,0
0 ,4
0 ,8
1 ,1
1 ,0
1 ,2
Im por t e
4 ,0
4 ,2
1 ,4
0 ,8
1 ,0
1 ,4
1 ,2
1 ,4
BIP
1 ,7
1 ,8
0 ,7
0 ,3
0 ,4
0 ,4
0 ,5
0 ,4
Pr eise* (HV PI )
0 ,6
1 ,2
0 ,1
-0 ,2
0 ,2
0 ,6
0 ,9
0 ,6
in Prozent, yoy bzw. qoq; e = erwartet; * y/y Periodenendstand
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Quelle: HSH Nordbank Volkswirtschaft
HSH NORDBANK.DE
WERBEMITTEILUNG
RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 9
2016
Vereinigte Staaten:
Konjunktur- und Zinsprognose
Konjunkturknick führt bei Fed zu Rückzieher
Die US-Konjunktur ist in den vergangenen Wochen ins Stolpern gekommen, dürfte
sich aber wieder fangen und im Gesamtjahr mit einer Rate von um die 2% expandieren. Allerdings haben die zuletzt enttäuschenden Arbeitsmarktdaten dazu geführt, dass die US-Notenbank die nach unserer Interpretation zunächst für den 15.
Juni avisierte Zinsanhebung vermutlich nach hinten verschiebt. Jedoch scheint sich
die Inflation allmählich der Zielgröße der Fed anzunähern. Insgesamt dürfte der
Zinsanhebungspfad sehr graduell verlaufen. Bei den langfristigen Renditen erwarten wir etwas mehr Aufwärtsdynamik. Derweil lassen die bisherigen Vorwahlergebnisse darauf schließen, dass sich bei der Präsidentschaftswahl am 8. November die
Amerikaner zwischen dem Republikaner Donald Trump und der Demokratin Hillary Clinton entscheiden müssen. Ein Präsident Trump würde Unternehmen sicherlich verunsichern und das Wachstum beeinträchtigen, wäre aber vermutlich keine
Katastrophe (siehe dazu das Editorial: „Trump als Präsident: Problematisch, aber
keine Katastrophe“).
Konjunkturmotor stottert
Die US-Wirtschaft expandierte im ersten Quartal lediglich um 0,8% gegenüber dem
Vorquartal (annualisierte Rate). Das war eine Verlangsamung im Vergleich zum
Schlussquartal des Jahres 2015 (1,4%), die vor allem auf einen Rückgang der Investitionstätigkeit außerhalb des Wohnungsbausektors sowie auf eine nachlassende
Auslandsnachfrage zurückzuführen war. Die Daten für das zweite Quartal ergeben
im Gesamtüberblick ein moderat positives Bild, das auf eine Wachstumsrate von
2,8% (Q/Q, annualisiert) schließen lässt. So befinden sich die beiden ISM-Indizes
für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im April und Mai
über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, das Konsumentenvertrauen (Universität Michigan) ist im Mai signifikant gestiegen und auch die Einzelhandelsumsätze
konnten im April kräftig zulegen: Bereinigt um Autoabsätze hat sich ein Umsatzzuwachs von 3% ergeben, der sich unter anderem aus dem soliden Zuwachs der persönlichen Einkommen speist. Zudem dürfte sich die hohe Investitionsdynamik im
Bausektor für Wohnimmobilien auf einem ähnlichen Niveau fortsetzen, da der
NAHB-Index mit 58 Punkte deutlich über der Expansionsschwelle von 50 Punkten
liegt.
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
Renditeentwicklung (kurzfristig)
in Prozent, p.a.
3,0
2,0
1,0
0,0
Jun 15
Okt 15
2jährige T-Notes
Feb 16
Jun 16
10jährige T-Notes
Renditeentwicklung (langfristig)
in Prozent, p.a.
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
Jun 11 Jun 12 Jun 13 Jun 14 Jun 15 Jun 16
2jährige T-Notes
10jährige T-Notes
Anmerkung: Aus Sicht eines Euro-Investors können die
Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen
infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
US Konjunkturprognose
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
16e
17e
16
16e
16e
16e
17e
17e
Pr iv a t er V er br a u ch
2 ,4
2 ,4
1 ,9
2 ,2
2 ,4
2 ,4
2 ,4
2 ,4
In v est it ion en **
1 ,8
3 ,8
-1 ,5
2 ,8
4 ,6
4 ,2
3 ,8
3 ,8
St a a t sv er br a u ch
1 ,7
2 ,6
1 ,2
2 ,6
2 ,8
2 ,8
2 ,5
2 ,5
Ex por t e
0 ,7
3 ,9
-2 ,0
2 ,0
4 ,0
6 ,0
4 ,0
3 ,0
Im por t e
1 ,3
4 ,6
-0 ,2
1 ,0
3 ,0
7 ,0
5 ,5
4 ,0
BIP
2,0
2,4
0,8
2,8
2,7
2,4
2,2
2,5
In fla t ion (PCE Ker n r a t e)*
2 ,0
2 ,2
1 ,6
1 ,7
1 ,8
2 ,0
2 ,1
2 ,2
Berichtszeitraum
Kurzfristig: Beginn: 04.05.2015, Ende: 08.06.2016
Langfristig: Beginn: 04.05.2011, Ende: 08.06.2016
In %, qoq, annualisiert; e = erwartet
*yoy Periodenendstand, ** ohne Lagerhaltungskomponente
Quelle: HSH Nordbank
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Entwicklung.
Einen unübersehbaren Kratzer erhält dieses Bild jedoch durch die Schwäche des
Arbeitsmarktes. So stieg die Zahl der Beschäftigten im Mai lediglich um 38.000
Personen. Die Zahl der Vormonate wurde zudem nach unten revidiert, so dass der
aussagekräftigere Sechsmonats-Durchschnitt von 220.000 auf 170.000 gesunken
ist. Allerdings sollte man die Beschäftigtenveränderung alleine nicht überbewerten.
Zum einen ist der besonders niedrige Wert teilweise auf einen Streik bei einem gro-
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WERBEMITTEILUNG
RENTENTRENDS 8.Juni 2016
SEITE 10
ßen Telekommunikationsunternehmen zurückzuführen. Ohne diesen Sonderfaktor
läge der Zuwachs eher in der Größenordnung von 100.000 Personen. Dazu kommt
der ADP-Bericht (dieser basiert auf einer von einem privatwirtschaftlichen Unternehmen durchgeführten Arbeitsmarktumfrage) zu einem wesentlich positiveren
Bild. Weiter ist festzustellen, dass die Arbeitslosenrate mit 4,7% auf den niedrigsten
Wert seit November 2007 gesunken ist. Eine niedrige Arbeitslosenrate ist die Voraussetzung für einen steigenden Lohndruck, den wir für die nächsten Quartale erwarten und der zu einem weiteren Anstieg der Inflationsrate beitragen sollte. Relativierend wird hier in der Regel eingewandt, der Rückgang der Arbeitslosenrate sei
auf die Abnahme der Partizipationsrate zurückzuführen. Abgesehen davon, dass ein
Teil dieser Entwicklung mit demografischen Effekten zu tun hat, bleibt eine Arbeitslosenrate von 4,7% ein Zeugnis eines sich verknappenden Pools an arbeitsfähigen und –willigen Menschen, was über kurz oder lang Lohndruck hervorrufen wird.
Für die Fed sollte es genau darauf ankommen, denn hierdurch droht ein Anstieg
der Inflation, wenngleich der tatsächliche Lohndruck bislang noch überschaubar
bleibt.
Der Inflationsausblick hat sich im Vergleich zu den Vormonaten leicht aufgehellt.
So sind die Verbraucherpreise im April um 1,1% gestiegen (dies gilt für den PCEDeflator und den allgemeinen Verbraucherpreisindex CPI), womit sich die Teuerung u.a. als Folge der steigenden Ölpreise beschleunigt hat. Ohne Energie und Lebensmittel ist jedoch kaum eine Änderung bei der Inflationsentwicklung festzustellen. Der entsprechende PCE-Deflator lag im März und April bei 1,6%, ein leichter
Rückgang gegenüber den Monaten Januar und Februar, als die Teuerungsrate bei
1,7% lag. Die CPI-Kernrate ist ebenfalls etwas gesunken, befindet sich mit 2,1% aber
immer noch über der Fed-Zielmarke von 2%.
Insgesamt erwarten wir für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von etwa 2% und
eine Beschleunigung des Wachstumspfades auf 2,4% in 2017. Gestützt wird das
Wachstum vor allem durch den Privaten Konsum, Investitionen im Sektor für
Wohnimmobilien sowie durch einen leichten Zuwachs bei den NichtBauinvestitionen, die im 4. Quartal 2015 und dem 1. Quartal 2016 stark eingebrochen waren.
Sollte Trump zum Präsidenten gewählt werden, dürfte das BIP mit einer etwas
niedrigeren Rate expandieren, da viele Investoren zunächst verunsichert sein werden.
Geldpolitik und Zinsprognose: Yellen schreckt wieder zurück
In den letzten Wochen gab es ein wildes Hin und Her bei den Erwartungen über die
nächste Leitzinsanhebung. Während bis Mitte Mai der einhellige Konsens eine
Leitzinsanhebung im Juni für vollkommen ausgeschlossen hielt, wendete sich das
Blatt, als im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank von April nachzulesen war, dass
die Fed-Mitglieder über eine geldpolitische explizit im Juni diskutiert hatten und
viele Notenbanker sich auch in dieser Weise öffentlich äußerten. Dazu kam noch
eine Rede von Frau Yellen, die davon sprach, dass eine Leitzinsanhebung in den
nächsten Monaten angemessen sei.
Mit der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten Anfang Juni war der Spuk jedoch
wieder vorbei: Eine Leitzinserhöhung im Juni wurde praktisch vollkommen ausgepreist, wie an den Fed-Funds-Futures abzulesen ist. Dies wurde noch unterstützt
durch die Rede der Fed-Präsidentin Janet Yellen am 6. Juni, in der die Aussage
„Zinsanhebung in den nächsten Monaten“ gar nicht mehr vorkam und stattdessen
verstärkt auf internationale Risiken verwiesen wurde, darunter der Brexit. Die
Schwankungsanfälligkeit der Leitzinserwartungen zeigt vor allem eines: Als Indikator für künftige Zinsschritte sind die Markterwartungen ungeeignet. Und: Sollte der
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RENTENTRENDS 8.Juni 2016
SEITE 11
nächste Arbeitsmarktbericht wieder freundlicher ausfallen, die Inflation steigen
oder die Fed-Präsidentin Yellen in einer Rede die Notwendigkeit der Normalisierung der Geldpolitik ins Spiel bringen, kann das Blatt sich wieder wenden. Wir
rechnen mit einem Zinsschritt im Juli bzw. spätestens im September.
US Zinsprognose
8 .6 .2 0 1 6
Sep-1 6
Dec-1 6
Ma r -1 7
0 ,2 5 - 0 ,5
0 ,6 6
0 ,7 8
0 ,5 - 0 ,7 5
0 ,9 5
1 ,1 5
0 ,7 5 - 1 ,0 0
1 ,1 5
1 ,3 0
0 ,7 5 - 1 ,0 0
1 ,2 0
1 ,4 0
5 j-T -Not es
1 ,2 3
1 ,7 5
1 ,9 0
1 ,9 5
2 ,1 0
2 ,3 0
1 0 j. T -Not es
1 ,7 1
2 ,2 0
2 ,3 5
2 ,4 0
2 ,5 0
2 ,6 5
2 j. Sw a ps
0 ,9 2
1 ,3 0
1 ,4 5
1 ,6 0
1 ,8 0
2 ,1 0
5 j. Sw a ps
1 ,2 0
1 ,8 0
2 ,0 0
2 ,1 0
2 ,3 0
2 ,5 0
1 0 j. Sw a ps
1 ,5 8
Periodenende, in Prozent, p.a.
Quelle: HSH Nordbank
2 ,1 5
2 ,4 5
2 ,5 0
2 ,6 5
2 ,8 0
Fed fu n ds
3 -M USD Libor
2 j. T -Not es
Ju n -1 7
Sep-1 7
1 ,0 0 - 1 ,2 5 1 ,2 5 - 1 ,5 0
1 ,4 0
1 ,7 0
1 ,6 0
1 ,9 0
Anmerkung: Die Prognosen der HSH Nordbank werden alle sechs Wochen überprüft und gegebenenfalls
angepasst. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie USStaatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Derweil haben sich die Renditen in den vergangenen Wochen kaum vom Fleck bewegt. Zuletzt kamen sie wieder unter Abwärtsdruck, der sich als Folge der EZBSitzung einstellte und den wir mit dem fortgesetzten und zuletzt auf 80 Mrd. Euro
aufgestockten QE-Programm erklären.
Für die nächsten Quartale erwarten wir eine Aufwärtsbewegung bei den USRenditen, vorausgesetzt die Fed hebt den Leitzins in diesem Jahr noch zwei Mal an.
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SEITE 12
China: Konjunkturprognose
Erhebliche Schieflagen
Das Wirtschaftswachstum Chinas befindet sich weiterhin im kontrollierten Sinkflug. Nach einem Anstieg des BIP von 6,9% im vergangenen Jahr erwarten wir
für 2016 und 2017 Werte von 6,5% bzw. 6,2%. Unverändert gefährden allerdings
erhebliche Schieflagen diese, vom Staat kontrollierte, Entwicklung: Die Verschuldung hat seit geraumer Zeit ein besorgniserregendes Niveau erreicht
(249% des BIP) und hohe Überkapazitäten, vor allem der Schwerindustrie, sind
nur schwer abzubauen.
BIP-Wachstum nach Plan
Konjunkturindikatoren aus dem April diesen Jahres deuten darauf hin, dass sich
das insgesamt zufriedenstellende Wirtschaftswachstum des ersten Quartals
2016 (6,7%, yoy) im zweiten Quartal fortsetzen wird. Ein gänzlich ungetrübtes
Bild zeichnet sich allerdings wie erwartet nicht ab. Industrieproduktion, Einkaufsmanagerindizes und Einzelhandelsumsätze lagen im April teilweise leicht
unter den März-Daten. Im März hatten diese Indikatoren, nach zwei schwachen
Anfangsmonaten, deutlich erholte Werte verzeichnet. Bei dem Vergleich der
Monatsdurchschnitte des ersten Quartals mit den April-Werten, zeigt sich, dass
diese auf einem ähnlichen Niveau liegen. Wir gehen daher davon aus, dass sich
das Wirtschaftwachstum auf einem leicht abnehmenden Pfad stabilisiert und für
das Gesamtjahr 2016 ein BIP-Wachstum von 6,5% erreicht wird.
Günter Köhne
Telefon: +49 40-3333-14767
Shanghai Composite Index
5500
4500
3500
2500
1500
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Dollar/Renminbi (Yuan)
7
6.8
Wirtschaftliche Kennzahlen Chinas
6.6
2 01 4
2 01 5
2 01 6 e
2 01 7 e
BIP-Wachstum (%)
7 ,3
Inflation (%, CPI, Jahresdurchschnitt)
2 ,1
Haushaltssaldo* (% des BIP)
-1 ,8
Staatsv erschuldung* (% des BIP)
1 4 ,9
Leistungsbilanzsaldo (% des BIP)
2 ,1
Auslandsschulden (% der Exporte)
3 4 ,9
Dev isenrerserv en (Mrd. USD)
3 859
Wechselkurs (CNY/USD, Jahresdurchschnitt)6 ,1 4
6 ,9
1 ,5
-3 ,4
1 8,9
3 ,0
3 5,4
3346
6 ,2 3
6 ,5
2 ,4
-3 ,5
2 3 ,3
2 ,8
3 5,4
2 850
6 ,6 0
6 ,2
2 ,1
-3 ,9
2 7 ,7
2 ,3
3 5,6
2 6 00
6 ,80
6.4
6.2
6
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Qu ellen : EIU, HSH Nor dba n k ; *Zen t r a lr eg ier u n g
Immobiliensektor zieht wieder an
Die Bauwirtschaft ist – nicht nur in China – ein wesentlicher Treiber des Wirtschaftswachstums. Nach dem exzessiven Wachstum des Bausektors in den vergangenen Jahren und der damit einhergehenden Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt, hatte die chinesische Regierung restriktive Maßnahmen erlassen.
Mit Blick auf das nachlassende Wirtschaftswachstum lockerte sie ab März vergangenen Jahres die Vorgaben jedoch wieder – zu frühzeitig, wie wir meinen,
wenngleich der Immobilienmarkt natürlich nicht landesweit einheitlich ist und
überhitzte Entwicklungen auf die Ballungszentren konzentriert sind. Hier zeichnet sich allerdings bei Preissteigerungen von bis zu 60% yoy im April (wie sie in
der Stadt Shenzhen zu beobachten sind) eine erneute Blasenbildung ab. Landesweit zogen die Wohnungspreise im April um 3,6% yoy (ungewichteter
Durchschnitt über 70 Städte, Bestandsimmobilien) an und das Volumen der
verkauften Wohnungen lag 36% über dem Vorjahresniveau. Die Bauwirtschaft
wurde damit erneut zu einem wichtigen Bestandteil des Wirtschaftswachstums,
was allerdings von der Gefahr begleitet wird, dass die Immobilienblase wieder
wachsen dürfte.
Währungsreserven (in Mrd. USD)
4400
4000
3600
3200
2800
2400
2010
2011
2012
2013
2014
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Schuldenabbau dringend geboten
Die Verschuldung Chinas (Staat, Unternehmen, Haushalte) erreichte Ende 2015
249% des BIP. Im internationalen Vergleich ist dies für Entwicklungs- und
Schwellenländer ein sehr hoher Wert, der in den meisten Fällen zu Krisen der
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 13
2015 2016
Bankensysteme führte bzw. in Japan zu einer anhaltenden Phase sehr geringen
Wirtschaftswachstums. Ende 2007 lag die Verschuldungsquote Chinas noch bei
148%. Seither ist insbesondere die Verschuldung der Unternehmen stark angestiegen – auf 166% des BIP, eine Vervierfachung in acht Jahren. Zahlreiche kreditfinanzierte staatliche Maßnahmen zur Wachstumsstützung trieben die Verschuldung in die Höhe – allen voran das Kreditprogramm zur Bewältigung der
Lehman-Krise in 2009 als Liquidität im Umfang von umgerechnet 464 Mrd. Euro in den Markt gepumpt wurde. Die dringende Notwendigkeit einer Entschuldung wird seit geraumer Zeit auch von der Regierung Chinas betont. Wenn es
allerdings darum geht, das Wirtschaftswachstum zu stützen, sprechen die Taten
dann oft eine andere Sprache. So lagen die Wachstumsraten der Kreditvergabe
der Banken seit Juni vergangenen Jahres erneut im Durchschnitt bei rund 14%
yoy.
Volumen der notleidenden Kredite wirft Fragen auf
Bei der von der Regierung gelenkten Kreditvergabe staatlicher Banken spielen
Kreditstandards eine eher untergeordnete Rolle. Folglich kommt es oft zur Kreditgewährung für Investitionen, die nicht rentabel sind. Erhebliche Überkapazitäten wurden in der Vergangenheit so aufgebaut. Vielfach sind die Unternehmen
daher nicht in der Lage, die Kredite zurückzuführen. Offiziell wird die Quote der
notleidenden Kredite am Gesamtportfolio der Banken lediglich mit 1,7% ausgewiesen. Eine aktuell von der Bankenaufsicht initiierte Kontrolle der Angaben der
Banken macht deutlich, dass selbst die Regierung skeptisch gegenüber diesen
Angaben ist. Der IWF sieht nach eigenen Berechnungen 15% der Kredite (7% des
BIP) als potentiell gefährdet an. Kein Grund zur Entwarnung, aber ein relativierender Aspekt ist die Tatsache, dass nahezu die gesamte Verschuldung im Inland besteht und die chinesische Regierung weiterhin über hohe finanzielle Mittel und umfassende politische Handlungsspielräume verfügt.
Bad Bank Variationen
Mit dem Problem eines (vermutlich) hohen Anteils notleidender Kredite ist China nicht das erste Mal konfrontiert. Im Jahr 1999, als der Bankenmarkt noch
weitgehend von den vier großen Staatsbanken dominiert wurde, erreichten deren notleidende Kredite ein Volumen von fast 20% des BIP. Diese Kredite wurden ohne Abschreibungen seinerzeit im Tausch gegen zehnjährige Staatsanleihen an neu gegründete Asset Management-Unternehmen übertragen. Zehn Jahre später erreichten die ausgegliederten Kredite, nach Jahren starken BIPWachstums, nur noch ein Volumen von rund. 5% des BIP – was allerdings 2009
(nach dem Zusammenbruch der US-Investment Bank Lehman-Brothers) ungelegen kam, so dass die im Tausch ausgegebenen Anleihen um 10 Jahre verlängert wurden. Ein ähnlicher Rund-um-Schlag ist im heutigen China, angesichts
des komplexeren Finanzmarktes, der nicht mehr auf vier Staatsbanken konzentriert ist, schwieriger. Im Prinzip werden aber ähnliche Lösungsansätze versucht, die dem Prinzip folgen, die Verluste auszulagern, bzw. zu verstaatlichen
und die Laufzeiten zu verlängern, in der Annahme, dass bei Fälligkeit die relative Bedeutung der Verluste für die Gesamtwirtschaft deutlich abgenommen hat.
Anleihetausch und Debt-Equity-Programm
Wenngleich davon auszugehen ist, dass in China in naher Zukunft mehr Unternehmen Pleite gehen, als dies in der Vergangenheit der Fall war, wäre es vermutlich verfehlt, anzunehmen, dass dies in erheblichem Umfang geschehen
wird. Ungeachtet der Parteitagsreden, die eine Schließung überflüssiger bzw.
ineffizienter Unternehmen fordern, dürfte die chinesische Regierung nicht gewillt sein, die politischen Kosten (umfangreiche Entlassungen von Arbeitnehmern) zu tragen. So wird die Wirtschaftsführung durch unterschiedlichste Maßnahmen bemüht sein, die finanziellen Lasten maroder Unternehmen zu verrinHSH NORDBANK.DE
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 14
gern. Ein Beispiel hierfür ist der im April im Umfang von umgerechnet 53 Mrd.
US-Dollar durchgeführte Tausch von teuren Lokalfinanzierungen in kommunale
Anleihen zu besseren Kondition für den Kreditnehmer. Erleichterungen für die
Banken bzw. verkraftbare Abschreibungen soll auch ein kürzlich angekündigtes
debt-equity-Programm im Umfang von umgerechnet 154 Mrd. US-Dollar bringen. Insgesamt beruht die Strategie, wenn es denn eine ist, auf dem Prinzip
Hoffnung: Die Probleme (notleidende Kredite infolge von Überkapazitäten)
werden in der Hoffnung fortgeschrieben bzw. verlängert, dass ihre Sprengkraft
in ferner Zukunft abgenommen haben wird. Das kann gut gehen – zumal wenn
man den langen Atem des chinesischen Staates bedenkt. Die Alternative, die
Verluste aller notleidender Kredite sofort zu realisieren, ist keine. Denn in diesem Fall würde das Bankensystem vermutlich zusammenbrechen. Dieses Extrem-Szenario darf die chinesische Regierung jedoch nicht davon abhalten, die
Wirtschaft allmählich von ihrer Annahme zu entwöhnen, dass Verluste im Zweifel vom Staat aufgefangen werden – und das geht nur durch die Schließung bzw.
Restrukturierung unrentabler Unternehmen.
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SEITE 15
Wechselkurse
EUR/USD: Fed verschiebt Juni-Zinsschritt, EZB hält Füße still
EUR/USD notiert derzeit bei 1,137, was einer Abwertung des Euro von 1,0% im
5-Wochenvergleich entspricht. Den Mai über hat der Dollar von 1,15 aus konstant aufgewertet bis zu einem Stand von 1,11 Ende Mai, sprang dann in der ersten Juniwoche allerdings wieder auf 1,137. Erklären lässt sich die Volatilität
hauptsächlich durch sich ändernde Erwartungshaltungen über den nächsten
Fed-Zinsschritt. War bis letzte Woche die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juni an der Chicagoer Terminbörse CME noch bei ca. 30% gepreist,
sank diese nach der Veröffentlichung schwacher US-Arbeitsmarktzahlen auf 4%.
Laut dem offiziellen Arbeitsmarktbericht wurden im Mai nur 38.000 neue Stellen im nichtlandwirtschaftlichen Sektor geschaffen, anstatt wie erwartet knapp
160.000. Zudem wurden die Werte für März und April stark nach unten revidiert (zusammen um 59.000). Außerdem fiel der ISM-Index für Dienstleistungen in den USA im Mai um 2,8 Punkte auf 52,9. Zwar ist die Arbeitslosenrate auf
4,7% zurückgegangen, Grund hierfür ist allerdings ein Rückgang der Partizipationsrate auf 62,6%, der tiefste Stand seit 40 Jahren. Da sich die Fed in letzter
Zeit stets datenabhängig gegeben hat und die Bedeutung des Arbeitsmarktes
hervorgehoben hat, dürfte nach diesen enttäuschenden Zahlen der JuniZinsschritt vom Tisch sein. Dies wurde in der Rede von Fed-Präsidentin Yellen
in Philadelphia bestätigt, bei der sie eine Zinserhöhung in den nächsten Monaten nicht mehr (wie in der vorherigen Rede) erwähnte, sich aber dennoch vorsichtig optimistisch zur US-Konjunktur gab.
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: +49 40–3333–15260
EUR/USD kurzfristig
1,15
1,14
1,13
1,12
1,11
4. Mai
11. Mai
18. Mai 25. Mai
1. Jun
8. Jun
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/USD langfristig
1,60
1,50
1,40
1,30
1,20
In der Tat sollte man die auf den ersten Blick sehr negativen Zahlen nicht überbewerten. Der geringe Zuwachs an neuen Stellen wurde durch einen 6-wöchigen
Streik eines großen Telefonanbieters intensiviert, der ISM-Index für Dienstleistungen liegt genau wie der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe (51,3)
immer noch über der Expansionsschwelle und die geringe Arbeitslosenrate verheißt stärkeren Preisdruck, was die derzeitige Inflation von 1,1% (CPI) noch weiter steigen lassen dürfte. Zudem hat die Fed in den letzten Wochen den Eindruck vermittelt, dass sie sich über mögliche negative Effekte einer zu lang andauernden Niedrigzinsphase bewusst ist. Daher gehen wir von einer Zinserhöhung im dritten Quartal aus, wobei ein möglicher Brexit und dessen Folgen als
Risikofaktoren verbleiben. Des Weiteren herrscht Verunsicherung vor der diesjährigen US-Präsidentschaftswahl, bei der Clinton nun wohl vermehrt das direkte Duell mit Trump suchen wird.
1,10
1,00
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Doch auch die Euphorie in der Eurozone hält sich in Grenzen. Besorgniserregend ist insbesondere der drohende Brexit. Laut jüngsten Umfragen haben
Brexit-Befürworter etwas aufgeholt. Belastend ist zudem die niedrige Inflation,
die im Mai weiter negativ bei -0,1% (HVPI) im Vergleich zum Vorjahr lag. Die
EZB bekräftigt aber weiterhin, dass sie fest an die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen glaubt, diese allerdings Zeit benötigen um ihre Wirkung zu entfalten. Sollte
die Inflation weiterhin bei 0% verweilen, kommen weitere Lockerungsschritte
der EZB in Betracht. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone zeigte sich mit
saisonbereinigten 0,6% qoq allerdings im ersten Quartal sehr solide. Besonders
positiv hat sich dabei das Wachstum Deutschlands und Frankreichs gezeigt. Ob
Frankreich weiter positiv überzeugen kann wird auch durch die Umsetzung der
Arbeitsmarktreform beeinflusst, welche zuletzt auf massive Proteste gestoßen ist
und Präsident Hollande unter Druck setzte.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 16
Die nächsten Wochen könnten aufgrund der näher rückenden BrexitAbstimmung und Unsicherheiten in Bezug auf die US-Zinswende einiges an Volatilität bringen. Besondere Bedeutung dürfte weiterhin den USKonjunkturdaten beigemessen werden, da eine anhaltende Schwäche des USArbeitsmarktes eine baldige Zinserhöhung in Frage stellen würde.
USD/JPY: US-Arbeitsmarktzahlen enttäuschen, Fed-Zinsanstieg
wohl erst im dritten Quartal
Im Berichtszeitraum zeigte sich das Währungspaar USD/JPY volatil und liegt
aktuell nahezu unverändert bei 107. Zu Beginn der Berichtsperiode wertete der
Yen zunächst ab. Mit den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten wurden die
Karten jedoch wieder neu gemischt, da sich die Erwartung einer USLeitzinserhöhung nach hinten verschoben hat und der US-Dollar gegenüber den
meisten Währungen an Boden verlor. Fed-Chefin Janet Yellen betonte zwar den
Wunsch die Zinsen anzuheben, doch eine Zinserhöhung im Juni (Fed-Sitzung
am 15.06.) scheint vom Tisch zu sein und erst im dritten Quartal 2016 realisierbar.
Die Bank of Japan hingegen hält zunächst an ihrem Kurs fest, obwohl sich die
Wirtschaft weiterhin in einer derart schwachen Verfassung befindet, dass der
Premierminister Shinzo Abe die geplante Mehrwertsteuerhöhung von 8 auf 10%
auf 2019 verschoben hat. Er begründete dies mit sinkender Nachfrage aus China
und anderen Emerging Markets. Notenbankchef Haruhiko Kuroda möchte jedoch die Auswirkungen der bisherigen monetären Maßnahmen auf die Realwirtschaft beobachten und notfalls eingreifen, wenn das Inflationsziel von 2% verfehlt wird. Dass dies geschieht, erscheint absehbar, nachdem im April die Inflation gegenüber dem Vorjahr um 0,3% sank. Auch die Wachstumszahlen verheißen wenig Gutes: So sank der Einkaufsmangerindex im Verarbeitenden Gewerbe
im Mai auf 47,7 und setzte somit den Abwärtstrend fort. Die Industrieproduktion sank im April auf Jahressicht um 3,5%, wobei die Produktion durch die starken Erdbeben im April negativ beeinflusst wurde. Während die Arbeitslosenquote im April mit 3,2% nahezu unverändert blieb, ging der Konsum im April
um 0,8% yoy zurück. Vor diesem Hintergrund dürfte sich der BIP-Zuwachs um
1,7% yoy im ersten Quartal 2016 als nicht nachhaltig erweisen.
HSH NORDBANK.DE
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USD/JPY kurzfristig
112
111
110
109
108
107
106
4. Mai
11. Mai 18. Mai 25. Mai
1. Jun
8. Jun
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
USD/JPY langfristig
130
120
110
100
90
80
70
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 17
EUR/GBP: Brexit-Umfragen setzen Pfund unter Druck. Notenbanker und Politiker warnen vor gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen infolge eines britischen EU-Austritts. Euro würde vermutlich noch stärker leiden.
Mit dem Näherrücken des Referendums über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU am 23. Juni ist die Nervosität gestiegen. Nachdem zuletzt einige
Umfragen ein Erstarken der Brexit-Unterstützer andeuteten, verlor das Pfund
an Boden. Zudem stieg die in Optionen implizite Volatilität des EUR/GBPWechselkurses auf das höchste Niveau seit 2009. Die von der Tageszeitung Financial Times zusammengefassten Umfragen ergeben für die Befürworter eines
Verbleibs in der EU einen knappen Vorsprung von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Brexit-Lager. Vor diesem Hintergrund dürfte der EUR/GBPWechselkurs in den nächsten Wochen noch stark schwanken. Wir gehen weiterhin davon aus, dass Großbritannien Mitglied der EU bleibt. Ein anderes Ergebnis sollte angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens beider Lager nicht vollkommen
überraschen.
Sollten die Briten entgegen unserer Erwartung am 23. Juni für den Brexit stimmen, ist unmittelbar nach dem Referendum mit Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu rechnen. Das GBP dürfte gegenüber dem Euro stark unter Druck geraten. Vermutlich wird sich die Lage dann wieder relativ bald vordergründig beruhigen in der Hoffnung, dass Großbritannien und die EU-Partner konstruktiv
miteinander verhandeln, wofür zwei Jahre zur Verfügung stehen. Im Laufe des
Jahres 2017 könnte sich diese Hoffnung als Illusion erweisen, da die EUKommission kein Interesse daran hat, den Briten eine Lösung anzubieten, die
nur geringfügige Nachteile für das Vereinigte Königreich hätte. Denn in diesem
Fall liefe man Gefahr, dass das Vorgehen Großbritanniens Nachahmer findet.
Wir rechnen insbesondere in 2017 mit größeren Turbulenzen und Investitionszurückhaltung, wenngleich man am Ende des Verhandlungsprozesses eine Einigung finden sollte.
EUR/GBP kurzfristig
0,80
0,79
0,78
0,77
0,76
0,75
4. Mai
11. Mai 18. Mai 25. Mai
1. Jun
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/GBP langfristig
0,95
0,90
0,85
0,80
0,75
0,70
0,65
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
In jedem Fall ist Großbritannien gegenüber den Stimmungsschwankungen an
den Kapitalmärkten exponiert, da das Land seit mehreren Jahren sehr hohe
Leistungsbilanzdefizite hat. Dieses hat sich von 4,5 % des BIP im Jahr 2013 auf
5,1 % des BIP im Jahr 2014 vergrößert, d.h. die ohnehin hohe Auslandsverschuldung stieg rapide an. Großbritannien ist daher besonders stark auf das Vertrauen ausländischer Kreditgeber angewiesen. Im Fall eines EU-Austritts droht
dieses Vertrauensverhältnis abrupt zum Erliegen zu kommen.
Allerdings würde das GBP gegenüber dem Euro in 2017 eher gewinnen. Denn
auch die Eurozone dürfte leiden und die Wirtschaftsleistung im Jahr 2017 kaum
noch steigen. Dies ist weniger auf die unmittelbaren Wirtschaftsbeziehungen zurückzuführen, sondern hat vielmehr mit der in 2017 steigenden Befürchtung zu
tun, die Europäische Union, folglich auch die Eurozone, könne auseinanderfallen. Mit Abstand am kritischsten ist dabei Frankreich zu sehen, da dort in 2017
Präsidentschaftswahlen stattfinden und die rechtspopulistische und eurokritische Marine le Pen keineswegs chancenlos ist, die Wahl zu gewinnen. Bei einer
Abspaltung weiterer EU-Länder würde automatisch auch die Währungsunion in
Frage gestellt und die Eurokrise der Jahre 2010 bis 2012 würde sich in verschärfter Form wiederholen. Letztlich würde - so unsere Erwartung im Fall eines
Brexit – ein Bruch der Eurozone abgewendet. Aber die Furcht davor würde den
Euro in 2017 auch gegenüber dem Pfund schwächen.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 18
EUR/CHF: SNB interveniert weiter, Franken weiterhin stabil
Das Währungspaar Euro Franken wies in den vergangenen 5 Wochen sehr geringe Volatilität auf und notiert derzeit bei 1,096, was einer Veränderung im 5Wochenvergleich von -0,1% entspricht. Wie der Franken befand sich auch die
Schweizer Wirtschaft in eher ruhigem Fahrwasser. Die Arbeitslosigkeit in der
Schweiz konnte im April ihr starkes Niveau nochmals leicht verbessern und sank
auf 3,5%. Ebenso konnte sich der Einkaufsmanagerindex PMI weiter verbessern
und stieg im Mai auf 55,8 Punkte. Auch die Indikatoren im ersten Quartal waren generell positiv. Vor diesem Hintergrund überrascht der niedrige BIPZuwachs im ersten Quartal von nur 0,1% qoq, der deutlich unter den Erwartungen von 0,3% lag, worauf der Wechselkurs allerdings nur geringfügig reagierte.
Ursächlich hierfür waren neben gekürzten Staatsausgaben auch weitere Nachwirkungen der massiven Frankenaufwertung zu Beginn letzten Jahres. Insbesondere das Gastgewerbe und der Finanzsektor erfuhren deutliche Rückschläge.
Problematisch bleibt auch die niedrige Inflation, die seit 2014 negativ ist und im
Mai bei -0,4% yoy (CPI) lag. Sollte der Franken im Zuge eines Brexit deutlich
aufwerten, droht eine noch stärkere Deflation.
Dass der Franken über Wochen hinweg eine derart geringe Volatilität aufweist,
liegt u.a. an Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Diese hat
durch ihre Interventionen im April den Eindruck vermittelt, dass sie eingreift,
sollte EUR/CHF auf Werte unter 1,10 fallen, was die SNB im Mai auch getan hat.
Die Devisenreserven haben sich im Mai um 14,5 Mrd. auf 602,1 Mrd. Franken
erhöht. Die Schweizerische Notenbank scheint also weiterhin die negativen
Auswirkungen auf Inflation und Wirtschaftswachstum eines zu starken Franken
zu fürchten. Sollte es allerdings zu einem Brexit kommen, würde der Franken als
sicherer Hafen stark gewinnen. In diesem Fall könnte die SNB der Aufwertung
des Franken wohl nicht viel entgegensetzen, da der Aufwertungsdruck zum einen zu stark wäre und zum anderen der Spielraum der SNB durch ihre bereits
sehr hohen Devisenreserven eingeschränkt ist. Erste Anzeichen, dass die BrexitAbstimmung größere Volatilität bringen wird, zeigte sich möglicherweise schon
in den letzten Tagen als der Franken auf unter 1,10 aufwertete.
EUR/CHF kurzfristig
1,115
1,110
1,105
1,100
1,095
4. Mai 11. Mai 18. Mai 25. Mai 1. Jun
EUR/CHF langfristig
1,60
1,50
1,40
1,30
1,20
1,10
1,00
0,90
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Berichtszeitraum
Kurzfristig: Beginn 04.05.2016, Ende 08.06.2016
Langfristig: Beginn 01.01.2009, Ende 08.06.2016
Die Entwicklung des Währungspaars in den kommenden Wochen wird wohl vor
allem durch die Brexit Thematik geprägt und weniger durch neue Schweizer
Konjunkturdaten. Die SNB wird aber bemüht sein den Wechselkurs zumindest
konstant zu halten.
Wechselkursprognosen zum EUR
Ku r s
5 2 W och en
2 01 6
2 01 7
0 8 .0 6 .1 6
h och
t ief
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
EUR-USD
1 ,1 4
1 ,1 7
1 ,0 5
1 ,1 0
1 ,0 8
1 ,0 8
1 ,1 0
1 ,1 0
EUR-CHF
1 ,1 0
1 ,1 2
1 ,0 3
1 ,1 0
1 ,1 2
1 ,1 2
1 ,1 2
1 ,1 6
EUR-GBP
0 ,7 8
0 ,8 1
0 ,6 9
0 ,7 4
0 ,7 2
0 ,7 1
0 ,7 0
0 ,7 0
EUR-JPY
122
141
121
121
121
124
127
127
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Wechselkursprognosen zum USD
Ku r s
0 8 .0 6 .1 6
5 2 W och en
2 01 6
2 01 7
h och
t ief
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
USD-JPY
1 07
125
1 06
110
112
115
115
115
USD-CHF
0 ,9 6
1 ,0 3
0 ,9 2
1 ,0 0
1 ,0 4
1 ,0 4
1 ,0 2
1 ,0 5
GBP-USD
1 ,4 6
1 ,5 9
1 ,3 8
1 ,4 9
1 ,5 0
1 ,5 2
1 ,5 7
1 ,5 7
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Die Prognosen der HSH Nordbank werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
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8. Jun
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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SEITE 19
Ägypten: Wenig Beeindruckendes
Nordafrikas bevölkerungsreichstes Land, mit rund 85 Millionen Einwohnern,
erlebt seit 2011 im Zuge des arabischen Frühlings eine wechselvolle und durch
Umbrüche gekennzeichnete Zeit: Die ersten demokratischen Wahlen brachten
eine islamisch geprägte Regierung unter Führung der so genannten
Muslimbruderschaft an die Macht, die schnell an Rückhalt in der Bevölkerung
verlor und deren Präsident Mursi daraufhin im Juli 2013 durch das Militär gestürzt wurde. Nach einer einjährigen Übergangszeit wurde im Juni 2014 der
ehemalige Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der ägyptischen Armee,
Abdel Fattah al-Sisi, zum Staatspräsidenten gewählt.
Politischer Wechsel hat Sicherheitslage nur etwas verbessert
Die Hoffnung, dass diese Wahl wieder Ruhe und Ordnung bringen würde, erfüllte sich jedoch nicht vollständig: Der neue starke Mann Ägyptens wurde zwar mit
95% der Stimmen ins Amt gewählt und die Sicherheitslage hat sich seit Mitte
2014 beruhigt, aber die Zukunft des Landes ist weiterhin fragil. Die Wahlbeteiligung von gerade einmal 30% bei der letzten Runde der Parlamentswahl im Dezember 2015 zeugt von der politischen Ermüdung der ägyptischen Bevölkerung
nach vier Jahren des Übergangs und der Instabilität. Es ist der Regierung zudem
nicht gelungen, den Wandel einvernehmlich zu gestalten, so dass nach wie vor
tiefe Gräben zwischen den verschiedenen politischen und gesellschaftlichen
Gruppen bestehen. Gegen die Repressionen durch die Sicherheitsbehörden regt
sich zunehmend Widerstand. Auch setzen terroristische Aktivitäten, insbesondere auf der Halbinsel Sinai, dem Land zu und belasten den Tourismus.
Das fragile Umfeld belastet die Wirtschaft
Unter der politischen Instabilität hat die Wirtschaftskraft des Landes gelitten:
Mit Ausbruch des arabischen Frühlings und dem Sturz des alten Machthabers
Mubarak brach das Wirtschaftswachstum in 2011 von jährlichen Zuwachsraten
über 5% auf nur noch 1,8% ein. In der Folgezeit sorgte die innenpolitische Unruhe für vergleichsweise schwache Wachstumsraten von knapp über 2%. Erst
mit der Regierung unter Präsident al-Sisi hat sich das Wachstum langsam wieder auf einen höheren Pfad verschoben. 2015 legte die Wirtschaftsleistung um
kräftige 4,2% zu. Der Tourismus und die Industrie als wichtigste Wachstumsmotoren leiden noch immer unter der schlechten Sicherheitslage. Die Anzahl der
Touristen ist zwar seit 2014 phasenweise wieder deutlich gestiegen, allerdings
bleibt das Rückschlagpotential enorm, woran das Bombenattentat auf einen russischen Passagierjet im Oktober 2015 über dem Sinai und der (aus noch ungeklärter Ursache) jüngste Absturz eines Flugzeuges vor der ägyptischen Mittelmeerküste erinnern. Der private Konsum entwickelt sich aufgrund des Anstiegs
der Verbraucherpreise (im Jahresdurchschnitt 2015: +10,4%; April 2016:
+10,27% yoy) sehr zurückhaltend. Gestützt wurde das Wachstum zuletzt vom
hohen Niveau der Staatsausgaben und der Investitionstätigkeit. Im Zentrum des
Konjunkturprogramms standen große Infrastrukturvorhaben, wie der Bau einer
zweiten Fahrrinne für den Suezkanal, die nach nur zwölf Monaten Bauzeit und
Baukosten von umgerechnet 7,5 Mrd. Euro im August 2015 eröffnet wurde. Für
2016 fehlt ein Teil dieser Effekte, so dass wir nur mit einer BIP-Zunahme um
2,8% rechnen.
Dr. Carsten Pallas
Telefon: +49 40-3333-15075
Strukturdaten Ägypten
Grunddaten
Bevölkerung in Mio. (2014)
BIP in Mrd. EUR (2014)
BIP pro Kopf in EUR (2014)
83,4
252,4
3027,1
Außenhandel in %
Anteil am Weltexport (2014)
Anteil am Weltimport (2014)
0,14
0,35
Handels-Anteil, in % des BIP (2014)
41,7
Wichtigste
Wichtigste Abnehmerländer
Abnehmerländerbzw.
bzw.-regionen
für
Güterexporte
in %
regionen
für Güterexporte
in %
Europäische Union (2014)
Saudi-Arabien (2014)
Indien (2014)
29,4
7,4
7,2
Wichtigste Exportgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
49,6
27,2
18,7
Wichtigste Lieferländer für Güterimporte in %
Europäische Union (2014)
31,5
China (2014)
11,3
Vereinigte Staaten (2014)
7,3
Wichtigste Importgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
Quelle: HSH Nordbank, WTO
BIP-Entwicklung (Veränderung
gegenüber Vorjahr)
5
4
3
2
1
0
2011
2012
2013
2014 2015e 2016e 2017e
Quelle: HSH Nordbank, EIU
Staatliche Ausgaben als wesentlicher Wachstumstreiber
Die wirtschaftspolitische Linie der neuen ägyptischen Regierung scheint auch
zukünftig auf Interventionismus und auf staatliche Ausgabenprogramme zu setzen. Der Handlungsspielraum ist wegen des hohen Haushaltsdefizits jedoch begrenzt: Das Defizit liegt seit 2011 bei über 10% des BIP, was nicht nachhaltig
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55,3
25,5
19,1
RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 20
tragbar ist. Die laufenden Fehlbeträge im Haushalt haben die Staatsverschuldung deutlich ansteigen lassen: Die Quote lag Ende 2015 bei 90% des BIP. Es
handelt sich hierbei jedoch überwiegend um Inlandsschulden, die nahezu komplett von den ägyptischen Banken gehalten werden. Entlastend wirkt zudem die
umfangreiche Finanzhilfe der Golfmonarchien, die die Muslimbruderschaft als
Bedrohung betrachten und daher nach deren Sturz zur Stabilisierung des Landes insgesamt geschätzte 15 Mrd. US-Dollar bereitstellten. Das gesunkene Rohölpreisniveau und die schlechtere Einnahmesituation der Golfstaaten lässt diese
Hilfe womöglich zukünftig weniger stark sprudeln. Anfang April sagte jedoch
Saudi-Arabien weitere Unterstützungskredite für verbilligte Erdöllieferungen
und Investitionen in den nächsten fünf Jahren im Volumen von 21,5 Mrd. USDollar zu. Wie zwiespältig diese Hilfe ist, zeigte sich jüngst an gewalttätigen
Straßenprotesten, die ausbrachen, als bekannt wurde, dass Ägypten im Gegenzug für diese Hilfe zwei Inseln an Saudi-Arabien abgetreten hat.
Zwillingsdefizit in Staatshaushalt und Leistungsbilanz
Die Krise von 2011 hat die Leistungsbilanz des Landes nachhaltig belastet: Seit
2013 ist Ägypten Nettoeinfuhrland von Erdöl sowie Erdgas. Außerdem ist das
Land in erheblichem Umfang auf Getreideimporte angewiesen Die Handelsbilanz weist ein strukturelles Defizit von mehr als 10% des BIP aus. Erst langfristig
dürfte der im August 2015 bekannt gewordene Fund eines 100 Quadratkilometer großen Gasfeldes vor der ägyptischen Küste hier für Entlastung sorgen. 2015
hat sich das Handelsbilanzdefizit sogar auf 13% ausgeweitet. Die Leistungsbilanz
verzeichnete im letzten Jahr ein Saldo von -4,4% des BIP (2014: -1,9%). Das Defizit in der Waren- und Dienstleistungsbilanz dürfte hoch bleiben. Zwar haben
sich die Überweisungen der Auslands-Ägypter stabilisiert und die Touristenzahlen sind bis zu dem gewaltsam herbeigeführten Absturz eines russischen Passagierflugzeuges im Oktober 2015 gestiegen. Jedoch dürfte das schwache globale
Handelswachstum dazu beitragen, dass die Leistungsbilanz auch 2016 rote Zahlen aufweist und das Defizit sich auf voraussichtlich 4,8% des BIP verschlechtert
– daran ändert auch die zweite Fahrrinne im Suezkanal nichts. Der Fehlbetrag
wird teilweise von den ausländischen Direktinvestitionen gedeckt, vor allem
aber durch Finanzspritzen der Golfmonarchien.. Die Auslandsverschuldung liegt
noch auf einem überschaubaren Niveau (Ende 2015: 15% des BIP bzw. 76,4%
der Waren- und Dienstleistungsexporte), wird aber in den kommenden Jahren
durch die Auszahlung der externen Hilfskredite auf über 20% des BIP und auf
über 100% in Relation zu den Waren- und Dienstleistungsexporten ansteigen.
Kapitalverkehrskontrollen trotz Devisenknappheit gelockert
Der Devisenmangel kennzeichnet seit Jahren die externe Liquidität Ägyptens:
Bereits Anfang 2015 erließ die ägyptische Zentralbank Kapitalverkehrskontrollen und beschränkte die Ausfuhr von Devisen und den Import bestimmter Güter. Im März 2016 begann die Zentralbank mit einer Lockerung dieser Vorschriften. Die inoffizielle Koppelung des ägyptischen Pfundes an den US-Dollar wurde
zudem flexibilisiert und der offizielle Wechselkurs im März 2016 um 12,6% abgewertet, was diesen Kurs näher an den Schwarzmarktkurs heranführte. Der
Schritt Richtung Flexibilisierung kann als eine Annäherung an die IWFBedingungen gesehen werden, um von dort in der nächsten Zeit eine Kreditlinie
zur Stärkung der Devisenreserven zu erhalten. Bisher wird für die Aufstockung
der Devisenreserven vorrangig die finanzielle Unterstützung der Golfmonarchien genutzt. Ende April erreichten die Devisenreserven des Landes, die vor
2011 noch rund 36 Mrd. US-Dollar ausmachten, gerade einmal 13,2 Mrd. USDollar, was einer Importdeckung von nur drei Monaten entspricht. Damit liegen
diese auf einem niedrigen und immer noch sehr kritischen Niveau für ein Land,
das einen Großteil seiner Nahrungsmittel aus dem Ausland bezieht.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 21
Indien: Wachstum anscheinend robust
Die indische Volkswirtschaft überzeugt bei oberflächlicher Betrachtung weiterhin durch das robuste Wachstum ihrer Wirtschaftsleistung und sichert sich erneut die Pole Position als die global am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft: Die BIP-Zunahme beschleunigte sich im Zeitraum Januar bis März 2016,
dem vierten Quartal des Fiskaljahres 2015/2016, auf 7,9% (Q4 2015: +7,3%). Im
gesamten Fiskaljahr konnte das Wachstum damit einen Anstieg um 7,6% verzeichnen (nach +7,2% im vorherigen Fiskaljahr). Auch wenn das Ziel der Regierung von mindestens 8% jährlichem Wachstum noch verfehlt wurde, so überrascht doch die Widerstandsfähigkeit der Entwicklung. Skepsis besteht jedoch
unverändert hinsichtlich der Unausgewogenheit der Wachstumskräfte sowie der
Genauigkeit und Verlässlichkeit des makroökonomischen Datenmaterials.
Wachstumskräfte unausgeglichen, Investitionen enttäuschen
Die Entwicklung im Fiskaljahr 2015/16 verlief weiterhin sehr ungleichgewichtig:
Während die Konsumnachfrage der privaten Haushalte, die rund 55,5% des BIP
ausmacht, im abgelaufenen Fiskaljahr um 7,4% zulegte (Vorjahr: +6,2%), erhöhte sich der Staatskonsum nur um 2,2%, über zehn Prozentpunkte unter dem
Vorjahreswert (Fiskaljahr 2014/2015: +12,8%), der durch viele staatliche Infrastrukturausgaben in die Höhe getrieben worden war. Die Investitionen verzeichneten ebenfalls einen vergleichsweise geringen Zuwachs um 3,9%; diese
fehlen damit immer noch als zusätzlicher Wachstumstreiber. Der private Konsum dürfte auch im neuen Haushaltsjahr 2016/2017 (April - März) der wesentliche Wachstumstreiber bleiben und seine Dynamik beibehalten: Höhere Löhne
für Staatsbedienstete und eine moderatere Verbraucherpreisentwicklung sollten
günstige Rahmenbedingungen für die inländische Nachfrage schaffen; insbesondere die Erwartung einer besseren Monsun-Saison im Zeitraum von Juni bis
September (nach mehreren Jahren unterdurchschnittlichen Niederschlags) sollten der Lebensmittelpreisentwicklung und der für die Beschäftigungslage Indiens immer noch sehr wichtigen Landwirtschaft einen Schub verleihen. Dies
dürfte sich direkt auf die Einkommens- und Konsumlage der privaten Haushalte
im ländlichen Raum auswirken. Trotz des Auslaufens der positiven Effekte aus
dem niedrigen Rohstoffpreisniveau und der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der US-Zinsen erscheint daher im laufenden Fiskaljahr ein BIPWachstum zumindest wie im Vorjahr möglich zu sein (Prognose 2016/17: 7,7%).
BIP überzeichnet womöglich die Wachstumsdynamik
Auch nach den Anfang 2015 erfolgten statistischen Anpassungen in der indischen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bestehen weiterhin Zweifel am
Aussagegehalt der BIP-Wachstumszahlen: War bisher vor allem das Tempo des
Konsumwachstums angezweifelt worden, das schwer mit der Entwicklung einzelner Haushaltsausgabenindikatoren in Einklang zu bringen war, so richtet sich
angesichts der jüngsten Datenveröffentlichung die Kritik vor allem auf das ausgewiesene Wachstumstempo der Industrie, das – im Gegensatz zu sonstigen
Kennzahlen aus diesem Bereich – ungewöhnlich hoch erscheint. Der Gesamteffekt dieser statistischen Unzulänglichkeiten könnte ein zu hoher Wachstumsausweis des BIP von bis zu zwei Prozentpunkten sein. Eine zukünftige Abwärtsrevision bestimmter Einzelkomponenten – und der Gesamtjahreswachstumsrate – erscheint uns daher sehr wahrscheinlich.
Teure Lebensmittel lassen Verbraucherpreise ansteigen
Die Verbraucherpreisinflation hat seit Beginn der zweiten Jahreshälfte 2015
deutlich angezogen, trotz der niedrigen globalen Rohstoffpreise. Vor allem die
erneut ungünstige Monsun-Saison hat den Preisen für landwirtschaftliche ProHSH NORDBANK.DE
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Strukturdaten Indien
Grunddaten
Bevölkerung in Mio. (2014)
BIP in Mrd. EUR (2014)
BIP pro Kopf in EUR (2014)
1267,4
1555,8
1227,6
Außenhandel in %
Anteil am Weltexport (2014)
Anteil am Weltimport (2014)
1,7
2,4
Handels-Anteil, in % des BIP (2012-2014)
53,6
Wichtigste Abnehmerländer bzw. -regionen
für Güterexporte in %
Europäische Union (2014)
Vereinigte Staaten (2014)
Vereinigte Arabische Emirate (2014)
16,2
13,4
10,4
Wichtigste Exportgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
62,3
23,3
13,5
Wichtigste Lieferländer für Güterimporte in %
China (2014)
Europäische Union (2014)
Saudi Arabien (2014)
12,7
10,5
7,1
Wichtigste Importgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
44,1
40,2
5,9
Quelle: HSH Nordbank, WTO
BIP-Entwicklung (Veränderung
gegenüber Vorjahr)
12
10
8
6
4
2
0
2011
2012
2013
2014 2015e 2016e 2017e
Quelle: HSH Nordbank, EIU
RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 22
dukte Auftrieb beschert: Lag der Konsumentenpreisanstieg im Juli 2015 noch
bei 3,8% yoy, so erhöhten sich im April 2016 die Verbraucherpreise um 5,4% yoy
(nach +4,8% yoy im März). Dabei fiel der Anstieg des Preisniveaus im ländlichen Raum mit 6,1% im April wieder deutlich höher aus als in den Städten, deren Teuerung nur +4,7% erreichte. Insbesondere steigende Nahrungsmittel- und
Getränkepreise (rund 46% des Konsumentenpreisindex) sind für das weitere
Anziehen des Preisniveaus verantwortlich. Trotz dieses Preisauftriebs konnte die
Zentralbank ihr Inflationsziel von 6% für Januar 2016 erreichen.
Kurzfristig wohl keine weitere Zinssenkung zu erwarten
Im Jahr 2015 hatte die indische Zentralbank noch in mehreren Schritten ihren
Leitzins bis September 2015 auf 6,75% gesenkt. Im April 2016 nahm sie dann
nach einer sechsmonatigen Pause – wie von uns erwartet – eine weitere Zinssenkung auf aktuell 6,5% vor. Unter Berücksichtigung der robusten Wachstumsdynamik und der aktuellen Verbraucherpreisentwicklung wird die Zentralbank wohl vorerst auf Zinssenkungen verzichten, um ihr kurzfristiges Inflationsziel von 5% für Anfang 2017 und ihr mittelfristiges Inflationsziel von 4% +/-2
Prozentpunkte zum Ende März 2018 nicht zu gefährden. Die nach Aussagen der
Meteorologen bessere Monsun-Saison sollte in dieser Hinsicht ab der zweiten
Jahreshälfte für eine willkommene Entlastung bei den Verbraucherpreisen sorgen und damit ab dem vierten Quartal 2016 der Zentralbank womöglich neue
Spielräume für eine wachstumsfreundlichere Geldpolitik geben.
Der Reformprozess stockt mangels Mehrheit im Oberhaus
Das Wachstum der indischen Volkswirtschaft profitierte in den vergangenen
zwei Jahren von dem gesunkenen Ölpreisniveau und der besseren Stimmung
der Unternehmen, die große Hoffnung in die neue Regierung unter dem neuen
Premierminister Narendra Modi gesetzt hatten. Inzwischen herrscht eine gewisse Ernüchterung vor, denn den Worten der Regierung folgen zumeist keine
überzeugenden Taten, was an der fehlenden politischen Mehrheit im Oberhaus
des Parlaments liegt und sich im ungünstigsten Fall bis 2018 nicht ändern wird.
Der Reformnimbus des Premierministers und seine Durchsetzungsfähigkeit
dürften daher weiter leiden.
Defizitziel wurde nur sehr knapp eingehalten
In dem Ende März abgelaufenen Fiskaljahr 2015/2016 hat die Regierung die
Obergrenze des Haushaltsdefizits von 3,9% gerade eben einhalten können. Im
aktuellen Fiskaljahr soll das Defizit auf 3,5% des BIP sinken, was angesichts der
angekündigten expansiven Maßnahmen und den Annahmen über die Einnahmeentwicklung (u.a. durch Privatisierungserlöse) sehr ehrgeizig erscheint. Vorerst hält die Regierung jedoch an dieser Zielmarke fest, da die gesamtstaatliche
Verschuldung Indiens inzwischen 66% der jährlichen Wirtschaftsleistung erreicht, was im Vergleich zu anderen Schwellenländern hoch ist und von den externen Ratingagenturen und internationalen Investoren zunehmend kritisch
bewertet wird.
Wachstumspfad wird ohne Strukturreformen unter 8% verharren
Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Regierung Modi ist zu befürchten,
dass die wirtschaftliche Dynamik hinter den ehrgeizigen Zielen des Premierministers zurückbleiben dürfte; die Wachstumsvorgabe der Regierung von mindestens 8% und das implizite Wachstumsziel von 9-10% erscheinen auch mittelfristig nicht erreichbar zu sein, zumal auch die Geldpolitik angesichts der Inflationsentwicklung wohl höchstens zum Ende des Jahres moderat expansive Impulse setzen wird. Für die nachfolgenden beiden Fiskaljahre erwarten wir daher
kein Erreichen der 8%-Wachstumsschwelle.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 23
Russland: Wirtschaft stabilisiert sich
Trotz des niedrigen Rohstoffpreisniveaus und des Andauerns der westlichen
Sanktionen scheint die Talfahrt der russischen Wirtschaft langsam zu Ende zu
gehen: Im ersten Quartal des Jahres 2016 schrumpfte die Wirtschaftsleistung
nur noch um 1,2% yoy und damit erheblicher geringer als im vierten Quartal
2015 (-3,8% yoy).Wenngleich Sondereffekte (Schaltjahr, Ölproduktion) die Veränderungsrate positiv verzerrten, ist dies doch eine bemerkenswerte Verbesserung. Reduzierte sich die Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr 2015 noch um 3,7%
gegenüber dem Vorjahr, so prognostizieren wir jetzt für 2016 nur noch eine Abnahme um 1% (vorherige Prognose: -1,3%). Das Aufwärtsrisiko (eine Korrektur
der Wachstumsrate nach oben) erscheint dabei gegenwärtig größer zu sein als
das Abwärtsrisiko.
Schicksal Russlands hängt weiterhin maßgeblich am Öl
Die langsame Stabilisierung der Volkswirtschaft wurde zum einen durch die
Entwicklung des Ölpreises getrieben, der seit seinem Januartief um fast 50%
angestiegen ist. Dies hat sich positiv auf die Erdöleinnahmen ausgewirkt und die
russische Ölförderung im März auf ein neues Allzeithoch (seit 1990) von 10,91
Millionen Barrel pro Tag getrieben; die Ölproduktion legte im ersten Quartal um
4,4% yoy zu. Das verbesserte Öl-Umfeld hat die Industrieproduktion (zu der die
Förderung zählt) im ersten Quartal nur noch um 0,6% yoy schrumpfen lassen.
Das Verarbeitenden Gewerbe war jedoch weiterhin schwach und verzeichnete
einen um 3,2% yoy niedrigeren Output. Zum anderen zeigte sich im ersten
Quartal auf der Verwendungsseite bei der privaten Konsumnachfrage eine relativ positive Entwicklung: Die Einzelhandelsumsätze reduzierten sich nur noch
um 5,4% yoy, nachdem diese im Vorjahreszeitraum noch um fast 10% gefallen
waren. Langsam scheint der Absturz der Reallöhne und der Schock für die Konsumenten in einen holprigen Sinkflug überzugehen (im April fielen die Reallöhne um 1,7% yoy, nachdem diese im ersten Quartal noch gestiegen waren), so
dass sich auch hier die Talsohle abzeichnen dürfte.
Zinssenkungsphantasie vorerst vertrieben
Die stärker als erwartet ausgefallenen Wachstumsdaten des ersten Quartals machen es eher unwahrscheinlich, dass die russische Zentralbank auf ihrer nächsten Sitzung am 10. Juni die Zinsschraube lockern wird – trotz der lauter werdender Stimmen, die auf eine Leitzinssenkung drängen. In 2015 war die Inflationsrate im Durchschnitt auf 15,5% angestiegen, was die Reallöhne abstürzen
und die Kaufkraft der Verbraucher zurückgehen ließ. Im ersten Quartal 2016
ging der Verbraucherpreisanstieg jedoch sukzessive zurück und im April lag die
Inflationsrate nur noch bei 7,3%. Die Veränderungsrate der Konsumentenpreise
wird auch weiterhin stark abhängig von der Entwicklung des Wechselkurses und
des Ölpreise bleiben. Gleichwohl erwarten wir für den weiteren Jahresverlauf
eine fortgesetzte Abnahme des Inflationsdrucks aufgrund der immer noch relativ schwachen Binnennachfrage und des Auslaufens des Abwertungseffektes. Die
rückläufige Verbraucherpreisinflation und eine Verbesserung der Inflationserwartungen würde der russischen Zentralbank in einem solchen Szenario voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte die Möglichkeit geben, ihren Leitzins, der
seit August 2015 bei 11% liegt, zur Förderung des Wirtschaftswachstums abzusenken, ohne ihr Inflationsziel von 4% für Ende 2017 zu gefährden.
Dr. Carsten Pallas
Telefon: 040-3333-15075
Strukturdaten Russland
Grunddaten
Bevölkerung in Mio. (2014)
BIP in Mrd. EUR (2014)
BIP pro Kopf in EUR (2014)
143,8
1400,5
9738,0
Außenhandel in %
Anteil am Weltexport (2014)
Anteil am Weltimport (2014)
2,6
1,6
Handels-Anteil, in % des BIP (2014)
52,1
Wichtigste Abnehmerländer bzw. regionen für Güterexporte in %
Europäische Union (2014)
China (2014)
Japan (2014)
45,8
6,8
3,7
Wichtigste Exportgütergruppen in %
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
Industrieprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
70,3
20,8
6,2
Wichtigste Lieferländer für Güterimporte in %
Europäische Union (2014)
42,6
China (2014)
16,9
Vreinigte Staaten (2014)
5,3
Wichtigste Importgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
Quelle: HSH Nordbank, WTO
BIP-Entwicklung (Veränderung
ggü. Vorjahr)
6
4
2
0
-2
-4
2011
2012 2013
2014 2015e 2016e 2017e
Quelle: HSH Nordbank, EIU
Regierung zapft Reservefonds zur Haushaltsfinanzierung an
Auch Anfang 2016 setzte sich der Einnahmerückgang im Staatshaushalt fort: Im
ersten Quartal 2016 sanken die Staatseinnahmen um 3% yoy. Das größte Loch
entstand – trotz des verbesserten Ölpreisniveaus – durch Ausfälle bei der Ölund Gassteuer, mit der der russische Staat die in guten Zeiten stattliche DiffeHSH NORDBANK.DE
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73,4
13,4
3,4
RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 24
renz zwischen den Weltmarktpreisen und den (geringen) Förderkosten der russischen Öl- und Gasindustrie abschöpft. Hier betrug der Rückgang im ersten
Quartal allein 36% yoy (im Gesamtjahr 2015 insgesamt: -20%). Im laufenden
Jahr dürfte sich das Fiskaldefizit noch nicht verbessern. Zwar hat die Regierung
den Haushalt mit einem Ölpreis von 50 US-Dollar pro Barrel kalkuliert hat und
gegenwärtig erscheinen Werte zwischen 45-55 US-Dollar durchaus plausibel zu
sein. Jedoch ist das Ausgabegebaren noch immer sehr dynamisch, insbesondere
im Rüstungsbereich. Wir rechnen daher für 2016 mit einem Haushaltsdefizit
über dem Vorjahr, das je nach Ölpreisentwicklung bis zu 4,1% des BIP erreichen
dürfte (2015: -2,4%) und das zum überwiegenden Teil über den Reservefonds
gedeckt werden soll. Ende April 2016 umfasste dieser noch Vermögenswerte im
Umfang von 45 Mrd. US-Dollar – über 70% davon dürften in 2016 entnommen
werden, um das Loch im Staatshaushalt zu stopfen. Ende Mai 2016 präsentierte
sich der russische Staat zum ersten Mal seit der Krimkrise und den folgenden
Finanzsanktionen wieder auf dem internationalen Kapitalmarkt und sammelte
über eine Eurobond-Anleihe 1,75 Mrd. US-Dollar ein. Westliche Banken waren
nicht an dem Emissionskonsortium beteiligt und mit 4,75% musste Russland
den Investoren, die nach Angaben des russischen Finanzministeriums zu 70%
aus dem Ausland kommen, eine relative hohe Rendite bieten.
Sanktionen und Einfuhrstopp fördern Importsubstitution
Die russische Regierung hat im Zuge der eingeführten Sanktionen und russischen Gegensanktionen die „Importsubstitution“ als Ziel ausgerufen, um Russlands Industrie zu stärken und von Einfuhren unabhängiger zu machen. Selbst
vor westlichen Lebensmitteln macht die lokale Produktion keinen Halt, wobei
der „russische Mozzarella“ nach Augen- bzw. Geschmackszeugenberichten mit
der italienischen Konkurrenz nicht konkurrieren kann. Auf den ersten Blick erscheint die stärkere Eigenproduktion ein sinnvolles Unterfangen zu sein, denn
seit der Wende zur Marktwirtschaft nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
hatte das Land den Aufbau wettbewerbsfähiger Produktionsstrukturen stark
vernachlässigt. Insgesamt hat der Staat allein im Jahr 2015 umgerechnet knapp
1 Mrd. Euro für die Importsubstitution ausgegeben, um Produzenten und Käufer
zu subventionieren. Zunächst sind allerdings nur durch die höhere Nachfrage
und den gefallenen Rubel die Preise gestiegen (die Verbraucherpreisinflation betrug 2015 im Durchschnitt 15,5%). Auch weil der Wettbewerb durch ausländische Produkte verschwand, konnten heimische Produzenten höhere Preise verlangen. Staatsaufträge, die stark auf die Förderung heimischer Unternehmen
ausgerichtet sind, seien 2015 nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sogar
um 40% teurer geworden. Der Wirtschaftsminister fordert daher inzwischen bereits eine Reduktion der Einfuhrbeschränkungen, wohingegen der Industrieminister eine Ausweitung befürwortet.
Warten auf den Strukturwandel, geringe Diversifikation belastet
Der Strukturwandel ist bisher jedoch ausgeblieben: Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes sinkt bereits seit Anfang 2015. Zeitweise betrug der Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt 8%. Die Anlageinvestitionen gingen in
2015 um knapp ein Zehntel zurück. Das Bruttoinlandsprodukt ist hingegen im
Gesamtjahr „nur“ um 3,7% gesunken. Der Ausstoß im Agrar- und Lebensmittelsektor ist derweil entgegen dem Trend gewachsen (+3% yoy). Das zeigt, dass die
Hersteller die Produktion innerhalb bestehender Kapazitäten erhöhen, aber den
Ausbau scheuen, da ein nachhaltiges staatliches Handeln und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen fehlen. Im Ergebnis herrscht daher keine Aufbruchstimmung, sondern es leidet die Industrie, die immer stark auf Öl und Gas fokussiert ist, unter den negativen Auswirkungen der Rohstoffpreisentwicklung
und Sanktionen, die speziell auf diese Branche abzielen.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 25
Türkei: Erdogans Machtanspruch
Dem Ziel Präsident Recep Tayyip Erdogans, in der Türkei eine PräsidialVerfassung zu etablieren, hat sich in der Türkei zur Zeit alles und jeder unterzuordnen. Noch zeigt sich die Wirtschaft von dieser einseitigen Fokussierung relativ unbeeindruckt. Gestützt auf hohe Konsumausgaben dürfte das BIPWachstum im laufenden Jahr immer noch bei 3,5% liegen. Auf Dauer ist es jedoch noch keinem Land gut bekommen, wenn Reformen und wirtschaftspolitische Weichenstellungen hinter dem Machtanspruch von Regierungschefs zurücktreten müssen.
Premierminister abgelöst
Anfang Mai trat Ahmet Davutoglu als Premierminister und Vorsitzender der Regierungspartei AKP zurück. Er war bei Präsident Erdogan in Ungnade gefallen,
da er anscheinend die Bestrebungen Erdogans, eine Verfassungsänderung in
Richtung Präsidialsystem herbeizuführen, nicht ausreichend unterstütze. Vermutlich hat es Davutoglu auch geschadet, dass er in Brüssel ein geschätzter Verhandlungspartner war und ihm in der Türkei das Versprechen der Visafreiheit
zugerechnet wurde. Sein Nachfolger wurde Binali Yildirim, der dienstälteste
AKP-Minister und ein enger Vertrauter Erdogans. In seiner Antrittsrede gab er
als oberstes Ziel seiner Regierung die von Erdogan gewünschte Verfassungsänderung aus. Angesichts dieser Dienstbeflissenheit und der wirtschaftspolitischen
Ausrichtung Erdogans, die eher unorthodox und immer weniger marktwirtschaftlich orientiert ist, wurde die Kabinettsliste Yildirims mit Spannung erwartet. Zur Marktberuhigung trug bei, dass es kaum zu Wechseln kam und insbesondere der als Marktwirtschaftler geschätzte und für die Wirtschaftspolitik zuständige Vize-Premierminister Mehmet Simsek im Amt blieb. Ernüchternd war
dann aber doch die Tatsache, dass Simsek wenig später den Vorsitz des Regierungsausschusses zur Koordination der Wirtschaftspolitik an Yildirim verlor.
Parlament stimmt Immunitätsaufhebung zu
Für Aufsehen sorgte der Mitte Mai vom Parlament gefasste Beschluss, dass sich
Parlamentsabgeordnete im Falle von Gerichtsverfahren nicht mehr auf ihre
Immunität berufen können. Gerichtsverfahren stehen vor allem gegen Parlamentarier der pro-kurdischen HDP an (50 der 59 HDP-Abgeordneten sind betroffen), aber auch gegen Mitglieder der größten Oppositionspartei, der sozialdemokratischen CHP (51), der rechtsnationalistischen MHP (9) und sogar der
Regierungspartei AKP (27). Ermöglicht wurde die von der AKP eingebrachte
Aufhebung der entsprechenden Verfassungsartikel durch die Zustimmung der
MHP und vermutlich sogar einiger CHP-Mitglieder (die Abstimmung war geheim. Letztere hatten vor einer weiteren Spaltung des Landes gewarnt, für den
Fall, dass die Verfassungsänderung per Referendum hätte entschieden werden
müssen – was bei einer geringeren Zustimmung im Parlament notwendig geworden wäre.
Mit Nachwahlen zur AKP-Verfassungsmehrheit?
Die Türkei kennt kein Nachrückverfahren für Abgeordnete, die z.B. aufgrund eines Gerichtsurteils ihr Mandat verlieren. Werden 28 oder mehr der 550 Sitze
des Parlamentes frei – was angesichts von 137 anhängigen Gerichtsverfahren
wahrscheinlich ist – kommt es zu jeweils einer Nachwahl. Gewänne die AKP
hierbei 14 zusätzliche Mandate, hätte sie die erforderliche Mehrheit, alleine über
Verfassungsänderungen zu entscheiden, die dann allerdings noch per Referendum angenommen werden müssten. Gewänne die AKP 51 Mandate hinzu, hätte
sie eine Mehrheit, die für Verfassungsänderungen ohne Referendum ausreichte.
Günter Köhne
Telefon: 040 3333 14767
Strukturdaten Türkei
Grunddaten
Bevölkerung in Mio. (2014)
BIP in Mrd. EUR (2014)
BIP pro Kopf in EUR (2014)
75,8
601,8
7935,9
Außenhandel in %
Anteil am Weltexport (2014)
Anteil am Weltimport (2014)
0,8
1,3
Handels-Anteil, in % des BIP (2014)
58,2
Wichtigste Abnehmerländer bzw. -regionen
für Güterexporte in %
Europäische Union (2014)
Iraq (2014)
Vereinigte Staaten (2014)
43,4
6,9
4,0
Wichtigste Exportgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
76,8
11,7
7,8
Wichtigste Lieferländer für Güterimporte in %
Europäische Union (2014)
36,7
Russische Föderation (2014)
10,5
China (2014)
10,3
Wichtigste Importgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
Quelle: HSH Nordbank, WTO
BIP-Entwicklung (Veränderung
gegenüber Vorjahr)
10
8
6
4
2
0
2011
2012
2013
2014 2015e 2016e 2017e
Quelle: HSH Nordbank, EIU
Neuer Zentralbankpräsident mit Rückenwind
Nach Ablauf seiner Amtszeit übergab Zentralbankpräsident Erdem Basci Mitte
April das Amt an seinen Nachfolger, den bisherigen Vizepräsidenten der Zentralbank Murat Cetinkaya. Auch dieser Wechsel an der Spitze einer, zumindest
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59,7
24,6
7,5
RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 26
dem Gesetz nach, unabhängigen Institution, war im Vorfeld „politisiert“. Basci
hatte sich, im Sinne der Inflationsbekämpfung, in der Vergangenheit immer
wieder den lautstarken Forderungen Erdogans nach Zinssenkungen zur Wachstumsförderung widersetzt. Die Ernennung Cetinkayas wurde insgesamt als
„neutral“ aufgenommen, also weder als ein Befehlsempfänger Erdogans, aber
vermutlich auch nicht als so hartleibig wie Basci, wenn es darum geht, dem
Druck Erdogans standzuhalten. Insofern wurde seinen ersten Schritten besonderere Aufmerksamkeit zuteil. In der ersten von ihm geleiteten Sitzung zum
Zinsentscheid wurde der obere Leitzins des Leitzinskorridors um 50bp und in
der Folgesitzung um weitere 50bp auf aktuell 9,5% gesenkt. Hierfür bot allerdings der jüngste Inflationsrückgang auch den notwendigen Spielraum (siehe
nächster Absatz). Gleichzeitig hob Cetinkaya hervor, dass die unverändert hohe
Kernrate der Inflation und die weiterhin hohe Inflationserwartung eine restriktive Geldpolitik erfordern. An diesen Worten dürfte er gemessen werden, wenn
Erdogan beizeiten weitere Zinssenkungen fordert.
Konsumentenpreise steigen langsamer
Die Konsumentenpreise lagen im Mai 6,6% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Preisanstieg hat sich damit gegenüber Januar (9,6%yoy) deutlich verlangsamt. Hauptursache sind rückläufige Lebensmittelpreise, zurückzuführen
auf ein steigendes Angebot infolge russischer Einfuhrverbote und auf überraschend günstige Witterungsverhältnisse mit entsprechend guten Ernten. Auch
die Kernrate der Inflation (ohne Lebensmittel und Energie) sank unter 9% yoy,
doch rechnen wir für die zweite Jahreshälfte wieder eher mit inflationstreibenden Effekten (Lira-Schwäche, Anstieg des privaten Konsums, Basiseffekt).
Wirtschaftswachstum hält sich gut
Die vielfältigen innen- und außenpolitischen Belastungen haben das Wirtschaftswachstum bislang nicht entscheidend negativ beeinflusst. Verantwortlich
hierfür ist maßgeblich der inländische private Konsum, der auf der Nachfrageseite 70% des BIP ausmacht. 3,0 Prozentpunkte des letztjährigen BIPWachstums von 4,0 Prozent sind auf den privaten Konsum zurückzuführen.
Im vierten Quartal 2015 fiel der BIP-Anstieg mit 5,7% yoy überraschend hoch
aus. Im saisonbereinigten Vorquartalsvergleich schwächte sich das BIPWachstum allerdings auf 0,7% ab (Q3 2015: +1,2%), so dass die in das erste
Quartal 2016 ausstrahlende Wachstumsdynamik nicht allzu groß sein dürfte.
Für unsere Beibehaltung der bisherigen Wachstumsprognose für 2016 i.H.v.
3,5% sprechen zudem die absehbaren Einbußen im Tourismus, die das BIPWachstum um ca. 0,5 Prozentpunkte mindern dürften. Bereits im vergangenen
Jahr waren, vornehmlich aufgrund des Rückgangs russischer Touristen, die Nettoeinnahmen des Tourismus um 13,4% auf 21,2 Mrd. US-Dollar (2,9% des BIP)
zurückgegangen. Nach der Entscheidung Russlands Ende letzten Jahres, Pauschalreisen in die Türkei zu verbieten und den Attentaten des IS im Januar und
März lagen die Nettoeinnahmen aus dem Tourismus im ersten Quartal rd. ein
Drittel niedriger als im Vorjahr.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 27
Venezuela: Im freien Fall
Venezuela befindet sich im freien Fall – und ein Fallschirm ist nicht zur Hand.
Die Wirtschaftskrise hat inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Innenpolitisch zeichnet sich ein langwieriges Tauziehen um ein Referendum ab,
dessen Ziel Neuwahlen sind. Massenproteste sind bislang ausgeblieben. Angesichts der desolaten Versorgungslage dürfte es allerdings bald zu umfangreichen
Protesten kommen. Zu befürchten ist, dass die Regierung versuchen wird, diese
mit Gewalt zu unterdrücken.
Schwere Rezession
Nachdem die Folgen jahrzehntelanger Misswirtschaft – vor allem unter den Präsidenten Chávez und Maduro, aber auch schon vorher – durch reichlich sprudelnde Einnahmen aus dem Erdölexport übertüncht werden konnten, ist Venezuela mit dem Verfall des Erdölpreises seit Mitte 2014 immer tiefer in die Rezession geraten. Im laufenden Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt real wahrscheinlich um rd. 10% schrumpfen und auch 2017 ist kaum Besserung in Sicht
(BIP-Prognose: -8%). Hochinflation (Reallohnverluste), Devisenknappheit (Importabnahme), die instabile politische Lage und die Stromrationierung führen
zu massiven Produktionseinbrüchen.
Stromrationierung
Venezuela erzeugt rd. zwei Drittel seiner Elektrizität durch Wasserkraft. Geringe
Niederschläge führten schon in der Vergangenheit vielfach zu Stromengpässen.
Pläne, diese Abhängigkeit zu verringern, kamen in den letzten Jahren nicht voran. Aktuell leidet das Land erneut an den Folgen einer Dürre infolge des Klimaphänomens „El Niño“. Die Stromknappheit zwingt dazu, die Elektrizitätsversorgung landesweit (mit Ausnahme der Hauptstadt Caracas) täglich für vier
Stunden zu unterbrechen. Die Arbeitswoche wurde auf 4 Tage gekürzt. Ob dies
ausreicht, ist allerdings fraglich, da die Einschränkungen in den vergangenen,
üblicherweise regenreichen Monaten eingeführt wurden und nun eine Zeit noch
geringerer Niederschläge absehbar ist.
Galoppierende Inflation
Für das laufende Jahr zeichnet sich ein jahresdurchschnittlicher Anstieg der
Konsumentenpreise von ca. 440% ab (2015: 122%). Preiskontrollen bewirken
seit langem nichts mehr. Weitere Reallohnverluste sind unvermeidlich, trotz
Anhebungen des Mindestlohns (im Mai diesen Jahres lag dieser 105% über dem
Vorjahresniveau), die die Geldentwertung zusätzlich anheizen.
Dr. Carsten Pallas
Telefon: +49 40-3333-15075
Strukturdaten Venezuela
Grunddaten
Bevölkerung in Mio. (2014)
BIP in Mrd. EUR (2014)
BIP pro Kopf in EUR (2014)
30,9
383,9
12442,5
Außenhandel in %
Anteil am Weltexport (2014)
Anteil am Weltimport (2014)
0,42
0,23
Handels-Anteil, in % des BIP (2014)
38,0
Wichtigste Abnehmerländer bzw. -regionen
für
Güterexporte
in %
regionen
für Güterexporte
in %
Vereinigte Staaten (2012)
China (2012)
India (2012)
39,1
14,3
12,0
Wichtigste Exportgütergruppen in %
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
Industrieprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
97,1
2,1
0,1
Wichtigste Lieferländer für Güterimporte in %
Vereinigte Staaten (2014)
23,3
China (2014)
17,0
Europäische Union (2014)
14,0
Wichtigste Importgütergruppen in %
Industrieprodukte (2014)
landwirtschaftliche Erzeugnisse (2014)
Öl- und Bergbauprodukte (2014)
60,9
20,0
4,1
Quelle: HSH Nordbank, WTO
BIP-Entwicklung (Veränderung
gegenüber Vorjahr)
6
4
2
Schlechte Versorgungslage
Venezuela hat aufgrund seines Ölreichtums nie eine effiziente Landwirtschaft
oder andere erwähnenswerte Produktionszweige aufgebaut. Fast alle Investitionsgüter und ein Großteil der Konsumgüter werden importiert. In der Vergangenheit waren, aufgrund der hohen Erdöleinnahmen, hierfür ausreichend Devisen vorhanden. Mit dem Rückgang des Erdölpreises hat sich diese Situation gedreht. Im laufenden Jahr wird wahrscheinlich nur noch die Hälfte des Importwertes von 2013 erreicht. Zusammen mit dem niedrigen inländischen Produktionsniveau ergibt dies eine dramatische Verschlechterung der Versorgungslage.
Selbst Grundnahrungsmittel und Medikamente sind für weite Teile der Bevölkerung nicht mehr vorhanden; Plünderungen von Geschäften haben stark zugenommen.
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
2011 2012 2013 2014 2015e 2016e 2017e
Quelle: HSH Nordbank, EIU
Kommt es zum Zahlungsausfall?
Die Devisenreserven Venezuelas haben sich infolge des niedrigen Erdölpreises
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 28
im vergangenen Jahr mehr als halbiert (auf rd. 3,8 Mrd. US-Dollar per Ende Dezember 2015) und für das laufende Jahr zeichnet sich eine weitere Abnahme um
rd. 1,0 Mrd. US-Dollar ab. Bemerkenswert ist zudem die Tatsache, dass die Importdeckung (4 Monate) durch diesen Devisenschwund nicht abnahm, was den
deutlichen Rückgang der Importe deutlich macht, Man muss bis ins Jahr 2010
zurückgehen, um z.B. eine auskömmlichen Importdeckung von 7 Monaten zu
finden.
Angesichts der schwachen Devisenausstattung und der angespannten innenpolitischen Lage ist ein Zahlungsausfall des Staates bzw. des staatlichen Energiekonzerns PDVSA (Petróleos de Venezuela) nicht auszuschließen. Dagegen
spricht allerdings, dass sich Venezuela im Falle eines Zahlungsausfalls der Gefahr aussetzen würde, dass seine Erdöleinnahmen im Ausland beschlagnahmt
werden könnten. Auch die auf 8,1 Mrd. US-Dollar geschätzten Aktiva der
PDVSA in den USA wären dann dieser Gefahr ausgesetzt.
Eine gewisse Entspannung der Devisenlage würde sich einstellen, wenn die für
2016 erwartete leichte Erholung des Erdölpreises sich als nachhaltig erweist. Aktuell scheint es in diese Richtung zu laufen. Gegenläufig wirkt sich allerdings der
seit Mitte letzten Jahres beobachtbare Rückgang der venezolanischen Fördermenge aus (März 2016: -7,8% yoy), der eine Konsequenz der seit Jahren unzureichenden Investitionen im Ölsektor ist.
Das politische Spiel
Die Opposition hatte zu Anfang der Regierungszeit Chávez‘ lange das Problem,
uneins und unorganisiert gewesen zu sein. Dies hat sich seit 2008 geändert: Die
in der MUD (Mesa de la Unidad Democrática) zusammengeschlossene Opposition verfügt mittlerweile in der Nationalversammlung über die Mehrheit der Abgeordneten. Der in der Gesetzgebung vorhandene Handlungsspielraum wird allerdings durch die Tatsache begrenzt, dass die Regierungspartei (PSUV, Partido
Socialista Unido de Venezuela) Präsident Maduros das oberste Gericht (Tribunal
Supremo de Justicia) und die oberste Wahlkommission (CNE, Consejo Nacional
Electoral) kontrolliert.
Nachdem der Versuch, die Amtszeit Präsident Maduros gesetzlich zu verkürzen,
am obersten Gericht scheiterte, konzentrieren sich nun alle Bemühung der Opposition auf die Durchsetzung eines Referendums, dessen Ziel Neuwahlen sind,
die wahrscheinlich zu einem Regierungswechsel führen würden. Aktuell unterstützt nur noch ein Viertel der Bevölkerung Präsident Maduro – was angesichts
der Lage des Landes ungewöhnlich hoch ist und wahrscheinlich nur durch die
weitreichenden, wenngleich immer schlechter ausgestatteten Sozialprogramme
zu erklären ist.
Die Crux des jetzt angestrebten Referendums ist sein Timing. Wird es nach dem
10. Januar 2017 abgehalten (dann sind 4 der 6 Amtsjahre Maduros abgelaufen),
würde es nicht zu Neuwahlen kommen. Maduro würde lediglich durch den von
ihm ernannten Vizepräsidenten ersetzt, der die restlichen 2 Jahre zum Präsidenten würde. Da ein Referendum in Venezuela mehrere Unterschriftensammlungen erfordert und diverse Prozessstufen zu durchlaufen hat, könnte es frühestens Ende November diesen Jahres abgehalten werden. Strategie der Regierung
bzw. der Wahlkommission ist es, das Referendum bis zum 11. Januar 2017 zu
verzögern bzw. ganz zu verhindern. Die Opposition wird hierauf wahrscheinlich
mit einer Ausweitung der Straßenproteste reagieren, die dann vermutlich von
der Regierung gewaltsam unterdrückt würden. Sowohl die wirtschaftlichen als
auch die politischen Aussichten Venezuelas sind düster und der freie Fall dürfte
mit einer harten Landung enden.
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RENTENTRENDS 8. Juni 2016
SEITE 29
Konjunkturdatenüberblick Vereinigte Staaten
Monatliche Konjunkturindikatoren USA
Konjunkt ur
Nov/ 15 Dez/ 15
ISM-In dex v er a r beit en des Gew er be
ISM-In dex Dien st leist u n g sg ew er be
In du st r iepr odu kt ion (M/M %, r ea l)
Ka pa zit ä t sa u sla st u n g (%)
A u ft r a g sein g ä n g e la n g lebig er W ir t sch a ft sg ü t er (M/M, n om in a l)
- ex T r a n spor t (M/M %, n om in a l)
Jan/ 16
Feb/ 16 Mrz/ 16 Apr/ 16 Mai/ 16
5 1 ,3
5 2 ,9
nächste Veröff.
4 8 ,4
5 6 ,6
-0 ,6
7 5 ,7
-0 ,9
-1 ,2
4 8 ,0
5 5 ,8
-0 ,4
7 5 ,4
-3 ,9
-0 ,5
4 8 ,2
5 3 ,5
0 ,5
7 5 ,7
3 ,7
1 ,5
4 9 ,5
5 3 ,4
-0 ,2
7 5 ,6
-3 ,3
-1 ,5
5 1 ,8
5 4 ,5
-0 ,9
7 4 ,9
2 ,0
0 ,3
5 0 ,8
5 5 ,7
0 ,7
7 5 ,4
3 ,4
0 ,5
7 /1 /2 0 1 6
7 /6 /2 0 1 6
6 /1 5 /2 0 1 6
6 /1 5 /2 0 1 6
6 /2 4 /2 0 1 6
6 /2 4 /2 0 1 6
0 ,3
0 ,2
1 ,6
0 ,5
0 ,4
0 ,4
0 ,3
9 1 ,3
0 ,4
0 ,5
2 ,8
1 ,9
0 ,3
0 ,1
0 ,2
9 2 ,6
-0 ,5
-0 ,4
2 ,8
2 ,4
0 ,4
0 ,1
0 ,0
9 2 ,0
0 ,3
0 ,2
3 ,6
2 ,6
0 ,1
0 ,2
0 ,3
9 1 ,7
-0 ,3
0 ,4
1 ,7
2 ,1
0 ,4
0 ,0
0 ,0
9 1 ,0
1 ,3
0 ,8
3 ,0
3 ,0
0 ,4
1 ,0
0 ,6
8 9 ,0
9 4 ,7
6 /1 4 /2 0 1 6
6 /1 4 /2 0 1 6
k.A .
6 /1 4 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
6 /1 0 /2 0 1 6
-1 0 ,1
-5 ,7
4 7 ,7
-6 ,2
-1 0 ,2
4 2 ,9
-1 9 ,4
-3 ,5
5 5 ,6
-1 6 ,6
-2 ,8
4 7 ,6
0 ,6
1 2 ,4
5 3 ,6
9 ,6
-1 ,6
5 0 ,4
-9 ,0
-1 ,8
4 9 ,3
6 /1 5 /2 0 1 6
6 /1 6 /2 0 1 6
6 /3 0 /2 0 1 6
0 ,1
0 ,2
0 ,5
2 ,0
0 ,5
0 ,1
1 ,4
0 ,2
-3 ,3
3 5 ,5
5 0 ,0
-0 ,1
0 ,2
0 ,7
2 ,1
0 ,7
0 ,1
1 ,4
-0 ,7
-2 ,7
3 3 ,5
5 1 ,0
0 ,0
0 ,3
1 ,4
2 ,2
1 ,3
0 ,3
1 ,7
-0 ,5
-1 ,2
3 3 ,5
4 6 ,4
-0 ,2
0 ,3
1 ,0
2 ,3
1 ,0
0 ,2
1 ,7
-0 ,6
-1 ,9
3 8 ,5
4 5 ,5
0 ,1
0 ,1
0 ,9
2 ,2
0 ,8
0 ,1
1 ,6
0 ,2
-1 ,9
5 1 ,5
4 9 ,1
0 ,4
0 ,2
1 ,1
2 ,1
1 ,1
0 ,2
1 ,6
0 ,2
-1 ,3
5 9 ,0
5 3 ,4
6 3 ,5
5 5 ,6
6 /1 6 /2 0 1 6
6 /1 6 /2 0 1 6
6 /1 6 /2 0 1 6
6 /1 6 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
6 /1 5 /2 0 1 6
6 /1 5 /2 0 1 6
7 /1 /2 0 1 6
7 /6 /2 0 1 6
280
6 2 ,5
5 0 ,8
5 6 ,0
5 ,0
27 9
0 ,1
3 3 ,7
27 1
47 7
6 2 ,6
4 8 ,0
5 6 ,3
5 ,0
281
0 ,1
3 3 ,8
168
528
6 2 ,7
4 5 ,9
5 2 ,1
4 ,9
27 7
0 ,3
3 3 ,7
233
5 05
6 2 ,9
4 8 ,5
4 9 ,7
4 ,9
27 7
0 ,1
3 3 ,7
1 86
84
6 3 ,0
4 8 ,1
5 0 ,3
5 ,0
27 5
0 ,2
3 3 ,6
123
-3 2 7
6 2 ,8
4 9 ,2
5 3 ,0
5 ,0
27 0
0 ,3
3 3 ,6
38
52
63
4 9 ,2
4 9 ,7
4 ,7
62
5 ,7
1 3 ,9
4 ,9
-0 ,5
1171
1 286
60
5 ,6
9 ,3
3 ,1
0 ,8
1160
1 2 01
61
5 ,7
0 ,4
-1 ,5
-0 ,3
1128
1 1 88
58
5 ,4
-2 ,0
5 ,0
1 ,4
1213
1162
58
5 ,4
8 ,4
3 ,2
1 ,5
1 09 9
1 07 7
58
58
2 3 ,8
2 ,9
-1 ,8
1172
1130
0 ,5
0 ,5
-4 1 ,1
3 4 ,6
-1 ,6
-0 ,6
-4 1 ,5
-2 9 ,4
2 ,7
2 ,8
-4 2 ,3
-1 1 ,9
-1 ,9
-5 ,3
-4 4 ,0
7 2 ,6
2 ,0
2 ,2
-3 5 ,5
7 8 ,1
-2 ,5
1 0 3 ,3
-2 ,6
1 0 3 ,8
1 0 4 ,3
1 0 4 ,9
1 0 5 ,7
1 0 5 ,3
1 0 5 ,7
6 /1 0 /2 0 1 6
k.A .
Konsum
Ein zelh a n delsu m sä t ze (M/M %, n om in a l)
- ex A u t os (M/M %, n om in a l)
Ein zelh a n delsu m sä t ze (J/J %, n om in a l)
- ex A u t os (J/J %, n om in a l)
Per sön lich e Ein kom m en (M/M %, n om in a l)
Pr iv a t e Kon su m a u sg a ben (M/M %, n om in a l)
Pr iv a t e Kon su m a u sg a ben (M/M %, r ea l)
V er br a u ch er v er t r a u en sin dex der Un iv er sit ä t Mich ig a n
Regionale Konjunkt urindikat oren
Em pir e Ma n u fa ct u r in g In dex
Ph ila delph ia Fed. In dex
Ch ica g o Ein ka u fsm a n a g er in dex
Inflat ion
V er br a u ch er pr eisin dex (M/M %)
- ex Na h r u n g sm it t el u n d En er g ie (M/M %)
V er br a u ch er pr eisin dex (J/J %)
- ex Na h r u n g sm it t el u n d En er g ie (J/J %)
PCE Defla t or (J/J %)
PCE Ker n r a t e (M/M %)
PCE Ker n r a t e (J/J %)
Er zeu g er pr eisin dex (M/M %)
Er zeu g er pr eisin dex (J/J %)
ISM-In dex v er a r b. Gew . Su bkom pon en t e beza h lt e Pr eise
ISM-In dex Dien st l. beza h lt e Pr eise
Arbeit smarkt
Besch ä ft ig u n g sv er ä n der u n g ex A g r a r (T sd.)
Besch ä ft ig u n g sv er ä n der u n g (T sd., Ha u sh a lt su m fr a g e)
Pa r t izipa t ion sr a t e (%)
ISM-In dex v er a r b. Gew . Su bkom pon en t e Besch ä ft ig u n g
ISM-In dex Dien st l. Besch ä ft ig u n g
A r beit slosen r a t e (%)
Er st a n t r ä g e A r beit slosen u n t er st ü t zu n g (T sd., 4 -W och en -Du r ch sch n .)
Du r ch sch n it t lich e St u n den löh n e (M/M %)
Du r ch sch n it t lich e W och en a r beit szeit (St u n den )
0 ,1
3 3 ,6
7 /8 /2 0 1 6
7 /8 /2 0 1 6
7 /8 /2 0 1 6
7 /1 /2 0 1 6
7 /6 /2 0 1 6
7 /8 /2 0 1 6
6 /9 /2 0 1 6
7 /8 /2 0 1 6
7 /8 /2 0 1 6
Immobilienmarkt
NA HB Hä u ser m a r kt in dex
S&P/Ca se-Sh iller Hä u ser peisin dex (J/J %)
V er kä u fe n eu er Hä u ser (J/J %)
Sch w eben de Ha u sv er kä u fe (J/J %)
Sch w eben de Ha u sv er kä u fe (M/M %)
Ba u beg in n e (T sd., a n n u a lisier t )
Ba u g en eh m ig u n g en (T sd., a n n u a lisier t )
6 /1 6 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 3 /2 0 1 6
6 /2 9 /2 0 1 6
7 /1 /2 0 1 6
6 /1 7 /2 0 1 6
6 /1 7 /2 0 1 6
Aussenwirt schaft
Rea le Gü t er ex por t e (M/M %)
Rea le Gü t er im por t e (M/M %)
Ha n delsbila n z (Mr d. USD)
Net t ow er t pa pier a bsa t z a n s A u sla n d (Mr d. USD)
-3 7 ,4
7 /6 /2 0 1 6
6 /1 5 /2 0 1 6
Öffent licher Sekt or
Ha u sh a lt sdefizit in % des BIP
Öffen t lich e V er sch u ldu n g in % des BIP
Vierteljährliche Konjunkturindikatoren USA
BIP (Q/Q %, annualisiert , real)
Br u t t oin la n dspr odu kt
Pr iv a t e Kon su m a u sg a ben
pr iv a t e Br u t t oin v est it ion en
In v est it ion en oh n e W oh n u n g sba u u n d La g er v er ä n der u n g
W oh n u n g sba u in v est it ion en
V er ä n der u n g La g er h a lt u n g (Mr d. USD)
Ex por t e
Im por t e
St a a t sa u sg a ben
Q3/14
Q4/14
Q1/15
Q2/15
Q3/15
Q4/15
Q1/16
nächste Veröff.
4 ,3
3 ,5
7 ,4
9 ,0
9 ,0
7 9 ,9
1 ,8
-0 ,8
1 ,8
2 ,1
4 ,3
2 ,1
0 ,7
9 ,9
7 8 ,2
5 ,4
1 0 ,3
-1 ,4
0 ,6
1 ,7
8 ,6
1 ,6
1 0 ,1
1 1 2 ,8
-6 ,0
7 ,1
-0 ,1
3 ,9
3 ,6
5 ,0
4 ,1
9 ,4
1 1 3 ,5
5 ,1
3 ,0
2 ,6
2 ,0
3 ,0
-0 ,7
2 ,6
8 ,2
8 5 ,5
0 ,7
2 ,3
1 ,8
1 ,4
2 ,4
-1 ,0
-2 ,1
1 0 ,1
7 8 ,3
-2 ,0
-0 ,7
0 ,1
0 ,8
1 ,9
-2 ,7
-1 ,5
1 7 ,2
6 9 ,6
-2 ,0
-0 ,2
1 ,2
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
6 /2 8 /2 0 1 6
2 ,6
3 ,1
-2 ,0
-1 ,7
-1 ,0
-0 ,8
3 ,4
3 ,1
2 ,4
2 ,0
-1 ,8
-1 ,7
-1 ,1
-1 ,0
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
2 ,4
1 ,6
3 ,9
4 ,2
5 ,2
4 ,6
4 ,8
0 ,5
2 ,9
2 ,6
3 ,0
1 ,0
1 ,0
2 ,6
-0 ,1
0 ,1
1 ,7
3 ,3
3 ,4
0 ,9
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
0 ,0
1 ,5
5 ,6
6 ,1
2 ,6
-0 ,7
2 ,1
4 ,0
0 ,0
0 ,3
2 ,6
3 ,6
4 ,1
-1 ,2
8 /9 /2 0 1 6
8 /9 /2 0 1 6
-2 ,1
-9 8
-2 ,2
-1 0 3 ,1
-2 ,3
-1 1 8 ,0
-2 ,4
-1 1 0 ,8
-2 ,6
-1 2 9 ,9
-2 ,7
-1 2 5 ,3
Produkt ivit ät (Q/Q %, annualisiert )
Pr odu kt iv it ä t der pr iv a t en W ir t sch a ft ssekt or en
Pr odu kt iv it ä t a u ßer h a lb der La n dw ir t sch a ft
Löhne und Gehält er (Q/Q %, annualisiert )
Pr iv a t e W ir t sch a ft ssekt or en
A u ßer h a lb der La n dw ir t sch a ft
V er a r beit en des Gew er be
Loh n st ü ckkost en
Pr iv a t e W ir t sch a ft ssekt or en
V er a r beit en des Gew er be
Zahlungsbilanz
Leist u n g sbila n zsa ldo (in % des BIP)
Leist u n g sbila n z (Mr d. USD)
k.A .
6 /1 6 /2 0 1 6
Anmerkung: M/M- und Q/Q-Daten sind saisonbereinigt, wenn nicht anders angegeben.
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
WERBEMITTEILUNG
RENTENTRENDS
8. Juni 2016
SEITE 30
Konjunkturdatenüberblick Eurozone
Monatliche Konjunkturindikatoren Eurozone
Stimmungsindikatoren
Dez/ 15
Jan/ 16
Feb/ 16
Mrz/ 16
Apr/ 16
Mai/ 16
108,6
112,9
104,5
16,1
103,0
-5,7
103,1
107,4
112,6
102,4
10,2
103,0
-6,3
105,8
113,0
98,9
1,0
103,0
-8,8
106,8
113,8
100,1
4,3
102,0
-9,7
106,7
113,2
100,5
11,2
105,0
-9,3
107,7
114,2
101,6
6,4
104,0
-7,0
6/24/2016
6/24/2016
6/24/2016
6/21/2016
6/23/2016
6/22/2016
k.A.
53,2
51,4
55,6
53,2
56,0
49,8
55,3
54,2
52,3
50,0
53,2
52,3
55,0
50,3
53,6
53,6
50,5
50,2
52,2
51,2
55,3
49,2
53,8
53,3
50,7
49,6
53,5
51,6
55,1
49,9
51,2
53,1
51,8
48,0
53,9
51,7
54,5
50,6
52,1
53,1
52,1
48,4
52,4
51,5
55,2
51,6
49,8
53,3
6/23/2016
6/23/2016
7/1/2016
6/23/2016
6/23/2016
6/23/2016
7/5/2016
6/23/2016
-0,5
-2,2
0,0
-1,0
-0,5
0,0
0,5
0,3
2,8
2,7
2,4
3,5
-0,8
0,7
-0,7
2,0
-1,2
1,0
2,6
2,6
-1,1
0,4
-0,8
0,2
-2,0
-0,6
0,8
1,2
7/6/2016
7/6/2016
7/7/2016
7/7/2016
6/14/2016
6/14/2016
0,8
3,4
0,7
2,9
17,3
-0,1
1,9
0,2
2,2
6,8
0,4
2,0
0,4
2,8
14,4
-1,4
0,5
-0,6
1,8
5,7
-0,9
-0,6
0,0
1,4
9,8
k.A.
k.A.
7/5/2016
7/5/2016
k.A.
0,0
0,2
0,0
0,2
0,3
0,9
4,7
-1,0
0,4
-1,4
0,3
-1,7
1,0
5,1
0,4
-0,2
0,2
-0,2
0,4
0,8
4,9
0,8
0,1
1,2
0,0
1,5
1,0
5,0
-0,5
-0,3
0,0
-0,2
0,0
0,7
4,6
0,4
0,0
0,3
-0,1
0,2
0,8
6/10/2016
6/10/2016
6/16/2016
6/16/2016
6/16/2016
6/16/2016
6/27/2016
6,3
10,5
6,2
10,4
6,2
10,4
6,2
10,2
6,2
10,2
6,1
6/30/2016
7/1/2016
0,5
0,6
-0,3
4,1
1,1
3,3
-0,4
2,1
1,5
1,1
0,1
2,7
2,2
-3,9
-4,2
-3,3
Q3/14
Q4/14
Q1/15
Q2/15
Q3/15
Q4/15
Q1/16
0,3
0,2
0,3
0,0
0,4
0,6
0,1
-0,1
0,6
0,4
0,7
0,4
0,4
0,4
0,0
0,3
0,3
0,3
0,4
0,2
0,3
0,3
0,3
0,1
0,6
0,4
0,6
0,4
0,1
0,5
1,0
0,4
0,1
0,5
0,4
0,6
0,1
0,3
0,1
0,0
0,4
0,5
0,6
0,4
0,5
0,2
0,3
-0,1
0,3
9/6/2016
0,5
-0,7
-0,3
-0,3
0,5
1,3
-0,4
0,0
1,4
1,5
0,4
0,6
0,1
-0,6
-0,1
0,0
0,4
0,1
0,1
0,2
1,3
1,5
0,7
0,8
9/6/2016
0,3
0,6
0,4
0,4
0,2
0,5
0,5
0,0
0,5
0,5
0,2
-0,7
0,3
0,7
0,3
-0,3
0,3
0,5
0,4
0,2
0,6
1,0
0,5
0,6
9/6/2016
1,6
1,5
1,2
0,6
1,2
1,4
2,6
2,0
1,4
1,5
1,7
1,2
1,7
1,8
2,0
1,4
0,2
0,3
-0,2
-1,3
0,2
-0,6
1,1
1,3
k.A.
Eurozone
Deutschland
Frankreich
1,5
0,4
1,6
1,2
2,1
1,4
2,1
2,2
2,2
1,0
0,6
1,0
1,2
1,1
1,8
0,9
0,5
2,4
k.A.
Italien
1,2
0,6
2,9
1,6
-0,2
1,0
Ifo-Index
Ifo-Index Lagebeurteilung
Ifo-Index (Erwartung)
ZEW-Index (Erwartung)
Geschäftsklima INSEE Frankreich
Konsumentenvertrauen Eurozone
OECD Konj.-Indikator Eurozone
nächste Veröff.
PMI-Indikatoren
PMI-Industrie Deutschland
PMI-Industrie Frankreich
PMI-Industrie Italien
PMI-Industrie Eurozone
PMI-Dienstleistungen Deutschland
PMI-Dienstleistungen Frankreich
PMI-Dienstleistungen Italien
PMI-Dienstleistungen Eurozone
Industrie
Aufträge Industrie Deutschland (M/M %)
Aufträge Industrie Deutschland (J/J %)
Industrieproduktion Deutschland (M/M %)
Industrieproduktion Deutschland (J/J %)
Industrieproduktion Eurozone (M/M %)
Industrieproduktion Eurozone (J/J %)
Konsum
Einzelhandelsumsätze Deutschland (M/M %)
Einzelhandelsumsätze Deutschland (J/J %)
Einzelhandelsumsätze Eurozone (M/M %)
Einzelhandelsumsätze Eurozone (J/J %)
Autozulassungen Eurozone (J/J %)
Inflation
Inflation Deutschland HVPI M/M nsb
Inflation Deutschland HVPI J/J
Inflation Eurozone HVPI M/M nsb
Inflation Eurozone HVPI J/J
Inflation Eurozone Kernrate M/M
Inflation Eurozone Kernrate J/J
Geldmenge M3 Eurozone J/J
Arbeitsmarkt
Arbeitslosenrate Deutschland
Arbeitslosenrate Eurozone
Außenwirtschaft (J/J %)
Exporte Deutschland
Exporte Frankreich
Exporte Italien
Exporte Spanien
BIP (Q/Q %)
Eurozone
Deutschland
Frankreich
Italien
-3,4
Vierteljährliche BIP-Zahlen und Komponenten Eurozone
nächste Veröff.
7/29/2016
0,5
Konsum
Eurozone
Deutschland
Frankreich
Italien
Investitionen
Eurozone
Deutschland
Frankreich
Italien
Staatsausgaben
Eurozone
Deutschland
Frankreich
Italien
Exporte
Eurozone
Deutschland
Frankreich
Italien
Importe
Anmerkung: M/M- und Q/Q-Daten sind saisonbereinigt, wenn nicht anders angegeben.
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
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8. Juni 2016
SEITE 31
Konjunkturdatenüberblick China
Monatliche Konjunkturindikatoren China
Stimmungsindizes / Frühindikatoren
Monatliche BIP-Schätzung
PMI Industrie (Offiziell)
PMI Industrie (Caixin)
PMI Dienstleistungen (Offiziell)
PMI Composite (Caixin)
Wirtschaftlicher Frühindikator
Dez/ 15
Jan/ 16
Feb/ 16
Mrz/ 16
Apr/ 16
Mai/ 16
6,7
49,7
48,2
54,4
49,4
98,4
6,3
49,4
48,4
53,5
50,1
98,7
6,8
49,0
48,0
52,7
49,4
99,0
7,1
50,2
49,7
53,8
51,3
99,1
6,9
50,1
49,4
53,5
50,8
Jun/ 16
nächste Veröff.
50,1
49,2
53,1
50,5
49,5
46,9
43,4
5,4
10,2
48,6
47,4
43,9
6,8
5,8
10,7
51,4
50,2
45,7
6,0
5,8
10,5
51,0
50,1
44,8
11,1
10,7
103,7
104,0
10,2
104,4
10,5
10,3
100,0
10,1
10,3
101,0
6/13/2016
6/13/2016
k.A.
1,6
0,4
-5,9
-6,8
-7,3
1,8
0,2
-5,3
-6,3
-6,6
2,3
0,9
-4,9
-5,8
-6,1
2,3
0,7
-4,3
-5,2
-5,1
2,3
0,7
-3,4
-4,4
-4,0
6/9/2016
k.A.
6/9/2016
6/9/2016
k.A.
47,4
48,9
47,8
48,8
47,6
48,9
48,1
48,2
47,8
49,2
48,2
49,1
7/1/2016
7/1/2016
0,0
0,1
2,5
0,6
1,1
0,2
4,8
1,8
5,6
8,2
2,6
7,3
8,4
3,7
6/18/2016
k.A.
k.A.
59,4
223,2
163,7
-1,6
-7,4
63,4
177,1
113,7
-11,4
-19,2
32,5
126,1
93,5
-25,4
-13,8
29,6
160,8
131,0
11,4
-7,5
45,6
172,8
127,2
-1,8
-10,9
50,0
181,1
131,1
-4,1
-0,4
6/8/2016
6/8/2016
6/8/2016
6/8/2016
6/8/2016
#DIV/0!
0,8
5,9
24,5
7,4
2,9
7,7
20,3
15,0
4,6
4,4
13,3
17,5
3330
-13,4
14,3
93954
4,4
14,0
17,5
3231
-15,9
15,3
96462
4,4
13,3
17,5
3202
-16,0
13,3
97188
4,4
13,4
17,0
3213
-15,5
14,7
98561
4,4
12,8
17,0
3220
-13,7
14,4
99117
4,4
4,4
17,0
3192
-14,8
17,0
3,1
3,2
6,5
3,1
3,6
6,6
2,9
3,3
6,5
2,8
3,3
6,5
2,9
3,3
6,5
2,9
3,2
6,6
2,9
3,2
6,6
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
7/1/2016
7/1/2016
7/1/2016
7/5/2016
6/8/2016
Industrieproduktion und Investitionen
Industrieproduktion (J/J %)
Kumul. Industrieproduktion (J/J %)
Sachanlageninvestition, Städte, kum. (J/J %)
Neuaufträge PMI (sb)
Neue Exportaufträge PMI (sb)
Auftragsrückstand PMI (sb)
5,9
6,1
10,0
50,2
47,5
43,6
6/13/2016
6/13/2016
6/13/2016
7/1/2016
7/1/2016
7/1/2016
50,7
50,0
45,1
Konsum
Einzelhandelsumsatz (J/J %)
Einzelhandelsumsatz, kumul. (J/J %)
Verbrauchervertrauensindex
Inflation
Verbraucherpreisindex (J/J %)
Einzelhandelspreisindex (J/J %)
Index: Industrieproduktpreise (J/J %)
Einkaufspreise Rohmaterialien (J/J %)
Großhandelspreise (J/J %)
Arbeitsmarkt
China Employment PMI SA
China Non-Manufacturing PMI -
Immobilienmarkt
Wohnimmobilienpreise (ungew. Durchschnitt 70 Städte, J/J %)
Investitionen in Immobilien (J/J %)
Fixed asset investment real estate (J/J %)
Außenwirtschaft
Handelsbilanz (Mrd. USD)
Exporte (Mrd. USD)
Importe (Mrd. USD)
Exporte (J/J %)
Importe (J/J %)
Öffentliche Finanzen
Staatseinnahmen (J/J)
Staatsausgaben (J/J)
k.A.
k.A.
Geldpolitik / Kreditvergabe / Währungsreserven
1 Jahres Benchmarkt lending rate
Geldmenge M2 (J/J %)
Regulierter Mindestreservensatz (%)
Offizielle Devisenreserven der Zentralbank (Mrd. USD)
Offizielle Devisenreserven der Zentralbank (J/J %)
Kreditvergabe durch Banken (J/J %)
Kreditvergabe, ges. ausstehend (Mrd. CNY)
k.A.
6/10/2016
k.A.
7/7/2016
7/7/2016
6/10/2016
6/10/2016
Finanzsektor
3-Monate SHIBOR (%)
3-Monate CHIBOR (%)
CNY/USD Wechselkurs
Vierteljährliche Konjunkturindikatoren China
Sep/ 14
Dez/ 14
Mrz/ 15
Jun/ 15
Sep/ 15
Dez/ 15
Mrz/ 16
nächste Veröff.
BIP (J/J %)
7,1
7,2
7,0
7,0
6,9
6,8
6,7
7/15/2016
BIP (Q/Q %)
1,9
1,7
1,4
1,8
1,8
1,5
1,1
7/15/2016
BIP Q/Q annualisiert
7,8
7,0
5,7
7,4
7,4
6,1
4,5
7/15/2016
Arbeitslosenquote (%)
4,1
4,1
4,1
4,0
4,1
4,1
4,0
181,7
182,8
187
277,4
Arbeitskräfte in Städten (Mio.)
Saldo der Leistungsbilanz (Mrd. USD)
k.A.
6/30/2016
85,3
173,2
238,7
330,6
#WERT!
k.A.
Anmerkung: M/M- und Q/Q-Daten sind saisonbereinigt, wenn nicht anders angegeben.
Quelle: Bloomberg Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
HSH NORDBANK.DE
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8. Juni 2016
SEITE 32
Glossar
ABS
Annualisierte Rate
Bad Bank
Asset Backed Securities (ABS) sind forderungsbesicherte Wertpapiere.
Annualisierte Rate bezieht sich auf die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Europa wird das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal gemessen, indem das BIP eines Quartals mit dem BIP des Vorquartals verglichen
wird. In den USA geschieht dies ebenfalls, die Rate wird dann aber annualisiert, d.h. es wird so getan, als ob das Wirtschaftswachstum vier Quartale hintereinander mit dieser Rate wächst. Rechnerisch geschieht dies mit der folgenden Formel: Annualisierte Rate = (1+Wachstumsrate)4 - 1.
Eine Bad Bank, auch Abwicklungsbank oder Abwicklungsanstalt, ist ein gesondertes Institut zur Aufnahme von notleidenden Krediten sanierungsbedürftiger Banken. Bad Banks werden in der Regel vom Staat gestützt.
Barrel
1 Barrel (oder Fass) entspricht 159 Liter. Im Zusammenhang mit Erdöl wird dieser Begriff häufig verwendet. Der Preis von
Öl wird ausgedrückt in USD/Barrel.
Basispunkt
Zinssatz-Einheit, 100 Basispunkte entsprechen einem Prozentpunkt, d.h. 25 Basispunkte sind 0,25 %. Basispunkt wird mit
„bp“ abgekürzt.
Ein Konjunkturbericht der 12 Zentralbankbezirke der USA.
Benchmarkanleihen sind Anleihen, deren Emissionsvolumen größer als 500 Millionen Euro sind.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP; engl. gross domestic product (GDP)) ist eine wichtige Kennzahl der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie gibt den Gesamtwert der innerhalb einer Periode in einem Land hergestellten Güter und
Dienstleistungen zu aktuellen Preisen nach Abzug aller Vorleistungen an.
Bremain ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Remain), das das mögliche Verbleiben Großbritanniens aus der Europäischen Union beschreibt (in Anlehnung an Brexit).
Brexit ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Exit), das das mögliche Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union beschreibt (in Anlehnung an den Grexit).
Bunds sind deutsche Staatsanleihen, die mit zehn- oder 30-jähriger Laufzeit begeben werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird auch von zweijährigen und fünfjährigen Bunds gesprochen.
Die Aufnahme von Kredit in einem Währungsraum, in dem das allgemeine Zinsniveau niedrig ist, zur Anlage in einem
Währungsraum mit höherem Zinsniveau. Typischerweise wird der niedrigverzinste Yen als Carry-Trade-Währung genutzt.
Das Conference Board ist eine unabhängige, global agierende wissenschaftliche Organisation aus den USA, die verschiedene Konjunkturindikatoren publiziert.
Spread ist der Zinsaufschlag auf einen Referenzzinssatz (Midswap).
Beigebook
Benchmarkanleihe
BIP
Bremain
Brexit
Bunds
Carry-Trade
Conference Board
Covered Bond
Spread / Midswap
Covered Bonds
CPI
Credit Default Swap
(CDS)
Denominiert
Default
Debt-Equity Programm
„Dovish“
Einlagezinssatz
ELA-Kredite
Emissionskonsortium
Euribor
Eurobond
EONIA
Exportquote
EZB
Fed
Fed Fund Rate
Flash-Crash
FOMC
Forward Guidance
Futures
GfKKonsumklimaindex
Greenback
Grexit
Covered Bonds sind gedeckte Schuldverschreibungen. Besondere Eigenschaft ist der zweifache Schutz der Anleger
durch einerseits Haftung des ausgebenden Finanzinstituts (meist einer Bank) und andererseits Deckung durch einen
speziellen Sicherheitenpool, häufig bestehend aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors,
auf die die Anleger bevorrechtigt zugreifen können. Deutsche Pfandbriefe (siehe Pfandbriefe) sind in diesem Sinne
Covered Bonds. Jedoch sind Covered Bonds, die nicht aus Deutschland stammen und daher nicht unter das Pfandbriefgesetz fallen, keine Pfandbriefe. Der Begriff „Covered Bond“ ist kein geschützter Begriff.
Siehe Verbraucherpreisindex.
Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Finanzkontrakt, den zwei Vertragspartner miteinander abschließen und mit dem
Ausfallrisiken gehandelt werden. Der eine Vertragspartner, der sogenannte Sicherungsgeber, sichert die Auszahlung
einer Versicherungssumme zu, wenn der dem Kontrakt zugrundeliegende Anleiheschuldner ausfällt. Für diese Absicherung zahlt der Sicherungsnehmer dem Sicherungsgeber eine Prämie.
Beispielsweise kann ein Wertpapier in Euro denominiert sein. D.h. der Emissionsbetrag und der Coupon dieses Wertpapiers sind in Euro ausgedrückt und die Zahlungen erfolgen in Euro.
Zahlungsverzug. Wenn ein Unternehmen im Default ist, bedeutet dies, dass das Unternehmen seinen Schuldendienst
nicht mehr vertragsgemäß bedient, weil er beispielsweise eine Tilgung nicht geleistet hat.
Auch Debt-Equity Swap genannt, bezeichnet eine Transaktion, bei der eine Forderung eines Gläubigers gegenüber einem Schuldnerunternehmen gegen eine entsprechenden Beteiligung getauscht wird, so dass die Forderung erlischt.
Eine „dovishe“ (dove engl. für Taube) Geldpolitik ist eine, im Hinblick auf Leitzinserhöhungen, sehr vorsichtige Geldpolitik.
Von Geschäftsbanken kurzfristig nicht benötigtes Geld kann zum Einlagenzinssatz bei der Zentralbank angelegt werden.
Notfallkredite der nationalen Notenbanken der Eurozone an den heimischen Bankensektor, die von der EZB genehmigt
werden müssen.
Bildung einer vorübergehenden Gemeinschaft, insb. von Banken, mit dem Ziel, eine Wertpapiermission (Wertpapierplatzierung an der Börse) unterzubringen.
Die „Euro Interbank Offered Rate“ ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Der EURIBOR ist
für kurzfristige bzw. für variabel verzinste Kredite und Anleihen Verhandlungsbasis (Banken verlangen den jeweiligen
EURIBOR + x Basispunkte).
(Euromarkt-Anleihe). Eurobonds sind Anleihen mittlerer und längerer Laufzeit, die für den internationalen Kapitalmarkt (Euromarkt) platziert werden und von einem anderen Land emittiert werden als dem Land, aus dem die Währung stammt, in der sie aufgelegt werden.
Der „Euro Overnight Index Average“ ist der Zinssatz, für den sich Banken auf dem Interbankenmarkt im Euroraum
über Nacht gegenseitig Geld leihen können (kurzfristige unbesicherte Geldmarktkredite).
Exporte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Notenbank der Europäischen Währungsunion.
Das Federal Reserve System (Fed) ist die Notenbank der USA.
Die Fed Funds Rate ist der Leitzins der US-Notenbank. Es handelt sich hierbei um einen Tagesgeldsatz (Overnight rate
bzw. in der wörtlichen Übersetzung Übernachtzinssatz), zu dem sich Banken untereinander Zentralbankgeld leihen und
den die US-Notenbank steuert, in dem sie den Banken über Offenmarktgeschäfte Zentralbankgeld auf dem Geldmarkt
zu diesem Leitzins zur Verfügung stellt.
Starke Bewegung in einem bestimmten Finanzmarktinstrument innerhalb kürzester Zeit. Ursache kann beispielweise
eine außergewöhnlich geringe Liquidität in diesem Marktsegment sein. Am 15. Oktober 2014 war ein derartiger FlashCrash am Markt für zehnjährige T-Notes zu beobachten.
Das "Federal Open Market Commitee" (dt. Offenmarktausschuss) ist das Gremium der US-Notenbank, das die geld- und
währungspolitischen Entscheidungen trifft.
Begriff aus der Notenbankpolitik. Mit einer Forward Guidance sollen Marktteilnehmer von der Notenbank auf eine
Kursänderung vorbereitet werden, indem die Notenbank erläutert, unter welchen Umständen (beispielsweise wenn die
Inflation über 2% steigt oder die Arbeitslosenrate einen bestimmten Wert unterschreitet) sie aktiv wird.
Futures sind börslich handelbare Terminkontrakte zwischen zwei Parteien. Im Gegensatz zu Optionen sind sie nicht
nur einseitig, sondern sowohl für den Verkäufer (Verpflichtung zur Lieferung) als auch den Käufer (Verpflichtung zur
Abnahme) verbindlich. Durch den Kontrakt wird das Underlying, die Menge, der Termin (fixer Zeitpunkt in der Zukunft) und der konkrete, bei Vertragsabschluss festgelegte, Preis geregelt.
Index, der durch eine regelmäßig Umfrage bei privaten Haushalten erfasst wird und die Konsumneigung der privaten
Haushalte widerspiegeln soll.
Greenback ist eine alternative Bezeichnung für die US-Währung Dollar.
Grexit ist ein Wortspiel (engl. für Greece und Exit), das das mögliche Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum
behandelt.
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8. Juni 2016
SEITE 33
Hard Bullet-Struktur
„Hawkish“
HVPI
ifo Geschäftsklimaindex
Importquote
Index der Universität
of Michigan
Investment-Grade
ISIN
ISM-Index
IWF
Jumbo-Anleihe
Kerninflationsrate
KOF-Konjunkturbarometer
Langfristtender
(LTRO/TLTRO)
Lehman-Brothers
Zusammenbruch/
Lehman-Krise
Leitzins
Leveraged Loans
Libor
Makroprudenzielle
Maßnahmen
Midswap
Minutes
mom, M/M
Mortgage REITs
Nonfarm payrolls
Non-Investment
Grade
NPL-Quote
Partizipationsrate
PCE-Deflator
Peripheriespreads
Pfandbrief
PMI-Index
QE-Programm
Qoq, Q/Q
Ratingagentur
Rendite
Renditekurve
(Zinsstrukturkurve)
Rezession
Schneeballsystem
Anleihe mit festem Rückzahlungstermin (Standard).
Eine „hawkishe“ (hawk engl. für Falke) Geldpolitik ist eine in Hinblick auf Leitzinserhöhungen eher aggressive Geldpolitik.
Siehe Verbraucherpreisindex.
Der ifo Geschäftsklimaindex (kurz: ifo Index) ist ein Konjunkturindikator für Deutschland, der auf der Basis von Befragungen von rund 7000 Unternehmen vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung monatlich ermittelt wird und ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt. Es gibt zahlreiche Unterindizes für einzelne Branchen.
Importe im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Der Index der Universität of Michigan wird durch eine regelmäßig Umfrage bei US-Haushalten erfasst und ist ein Indikator für das Konsumklima.
Die Bewertung Investment-Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit hoher
Bonität vergeben (Rating mindestens BBB-).
Jedes am Markt gehandelte Wertpapier hat eine ISIN (International Securities Identification Number oder Wertpapierkennnummer).
Der ISM-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. Geschäftsklimaindex für die USA, der auf der Basis einer Umfrage unter US-Unternehmen monatlich ermittelt wird. Er wird als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung
angesehen. Es gibt den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe und den ISM-Index für den Dienstleistungssektor.
Der ISM wird vom Institute for Supply Management erstellt.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Organisation zur Sicherstellung des internationalen Zahlungsverkehrs
und zur Bereitstellung von internationalen Reserven zur Liquiditätssicherung.
Der Begriff Jumbo-Anleihe ist kein feststehender Begriff, sondern bezieht sich auf Anleihen mit einem hohen Emissionsvolumen. Üblicherweise werden Anleihen mit einem Volumen von 1 Mrd. Euro oder größer als Jumboanleihen bezeichnet. Vielfach werden aber auch Anleihen im Volumen von 500 Mio. Euro als solche bezeichnet.
Bei der Kerninflationsrate werden üblicherweise die Preisentwicklungen des Lebensmittel- und Energiesektors nicht mit
berücksichtigt, da diese Preiskomponenten meist sehr schwankungsanfällig sind.
Ein Indikator, der angibt, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte.
Der Langfristtender ist ein geldpolitisches Instrument der EZB, bei dem die Notenbank den Geschäftsbanken Zentralbankgeld mit einer Laufzeit von drei oder mehr Monaten zur Verfügung stellt. Targeted-LTRO sind einem bestimmten
Zweck zugeschrieben.
Am 15. September 2008 brach die US-Investmentbank Lehman Brothers zusammen – und löste damit eine verheerende
Kettenreaktion aus. Das globale Finanzsystem stand vor dem Kollaps, die Welt rutschte in eine tiefe Rezession.
Der Leitzins ist der Zinssatz, der von einer Zentralbank festgelegt und gesteuert wird. Je nach Zentralbank werden
Zinssätze mit unterschiedlichen Laufzeiten gesteuert. Die US-Notenbank zielt beispielsweise auf den Übernachtzinssatz
(Laufzeit: 1 Tag), die Europäische Zentralbank auf einen Geldmarktsatz mit einer Laufzeit von einer Woche
(Tendersatz) und die Schweizer Notenbank auf den Libor für Schweizer Franken mit einer Laufzeit von drei Monaten.
Besonders riskante Großkredite, die beispielsweise im Zusammenhang mit Unternehmensübernahmen vergeben werden.
Die „London Interbank Offered Rate“ (Libor) ist ein täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankengeschäft, zu
dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Der 3-Monats-Libor ist z.B. der Zinssatz heute für ein über drei Monate laufendes Geldmarktgeschäft. Der Libor gilt bei vielen Finanzmarktgeschäften als Referenzgröße für die Zielrendite. Man
spricht dann z.B. von dem 3-Monats-LIBOR + 150 Basispunkten.
Als makroprudenzielle Maßnahmen werden Tätigkeiten der Aufsichtsbehörden bezeichnet, die das Ziel verfolgen, Risiken für das Finanzsystem als Gesamtheit zu ermitteln, zu bewerten und zu mindern.
Mitswap ist eine Zinssatz, der als Mittelwert zwischen Anbieter- und Käuferzinssatz auf Swap-Märkten (siehe Swap)
ermittelt wird.
Sitzungsprotokoll von Notenbanken, z.B. der Bank of England, der EZB oder des Federal Reserve System.
Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vormonat (mom = month-on-month).
Mortgage REITs (Real Estate Investment Trust) sind ein handelbares Finanzierungsvehikel aus den USA, das anders als
klassische Immobilien-REITs nicht in Immobilien-Aktien, sondern in Hypothekenverbriefungen investiert.
Bezeichnet die Beschäftigung im nicht-landwirtschaftlichen Sektor, die monatlich publiziert wird. Die Veränderung der
Nonfarm Payrolls wird als wichtiger Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft angesehen.
Die Bewertung Non-Investment Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit
niedriger Bonität vergeben (Rating maximal BB+).
Anteil notleidender Kredite (engl.: Non-Performing-Loans) am Kreditportfolio einer Bank
Die Partizipationsrate ist ein Arbeitsmarktindikator. Sie ergibt sich aus dem Anteil der Erwerbstätigen aus der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung.
Der PCE-Deflator ist ein US-amerikanischer, landesweiter Indikator der durchschnittlichen Preisveränderung des privaten Inlandverbrauchs. Er wird von der größten Komponente des Bruttoinlandsproduktes, den privaten Konsumausgaben, abgeleitet. Ein weniger schwankungsfreudiger Indikator ist die Kernrate des PCE-Deflators, welcher die saisonabhängigen Lebensmittel- und Energiepreise nicht beinhaltet. Das Zentralbanksystem der USA (Federal Reserve System)
richtet sich nach der Kernrate des PCE-Deflators.
Peripheriespreads sind die Risikoaufschläge der Peripheriestaatsanleiherenditen aus der Eurozone gegenüber den
Renditen deutscher Staatsanleihen mit der gleichen Laufzeit. Im Rahmen der Finanzmarktkrise innerhalb der Eurozone wird unterschieden zwischen der Peripherie (das sind die Länder, die von der Euro-Staatsschuldenkrise erfasst waren, wozu in der Regel Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien gezählt werden) und den Kernländern (das
sind in der Regel Deutschland, Finnland, Niederlande und Österreich).
Siehe dazu Covered Bonds.
Der PMI-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. ein Geschäftsklimaindex. PMI steht für Purchasing Manager Index
und wird von dem Unternehmen Markit monatlich für zahlreiche Länder insbesondere für die beiden Sektoren „Verarbeitendes Gewerbe“ und „Dienstleistungssektor“ auf der Basis einer Umfrage unter Einkaufsmanagern erstellt. Die
PMI-Indizes werden als wichtige Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes angesehen.
Quantitative Easing (QE) ist eine extreme Form der expansiven Geldpolitik. Die Zentralbank kauft dabei direkt Wertpapiere wie Staatsanleihen an, um Zentralbankgeld zur Verfügung zu stellen und Zinsen niedrig zu halten.
Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vorquartal (qoq = quarter-on-quarter).
Ratingagenturen sind private, gewinnorientierte Unternehmen, die gewerbsmäßig die Kreditwürdigkeit von Unternehmen aller Branchen sowie von Staaten und deren untergeordneten Körperschaften bewerten.
Ganz allgemein gibt die Rendite das Verhältnis von Auszahlungen zu den Einzahlungen einer Kapitalanlage an und
wird meist in Prozent und pro Jahr angegeben. In der Regel beziehen sich unsere Research-Publikationen auf Anleiherenditen, die sich laufend ändern können und vom Kupon und vom Wertpapierkurs abhängen. Die Rendite und der
Kurs einer Anleihe bewegen sich bei einer Anleihe mit einem festen Kupon umgekehrt zueinander.
Die Renditekurve (auch: Zinsstrukturkurve) zeigt an, welche Renditen für Anleihen verschiedener (Rest-)Laufzeiten eines Emittenten (z.B. der Bundesrepublik Deutschland) gezahlt werden. Eine Renditekurve wird steiler, wenn ein Anstieg der Zinssätze erwartet wird.
Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Abschwung. Ein Land befindet sich technisch gesehen in einer Rezession, wenn
dessen Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist.
Unter einem Schneeballsystem sind Geldanlagen zu verstehen, für die sehr hohe Renditen versprochen werden, die aber
nur auf dem Papier existieren. Wenn Anleger Geld zuführen, werden sie über einige Zeit ausbezahlt, um das Vertrauen
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8. Juni 2016
SEITE 34
SNB
Staatsanleiherendite
Staatsanleiheauktionen
Soft Bullet-Struktur
Sovereign-Bonität
Sterling
Swap
Tapering
Tendersatz
T-Notes
Troika
US-Treasuries (Notes)
Verbraucherpreisindex
Yoy, J/J
von Neukunden zu bewahren. Die Auszahlungen können aber nur finanziert werden, indem die Einzahlungen anderer
Anleger dafür verwendet werden. Werterhöhende Geschäfte oder reale Investitionen gibt es bei diesen Anlagemodellen
nicht. Das System bricht zusammen, wenn eine größere Zahl der Anleger versuchen, ihre Einlagen zurückzuerhalten.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Notenbank der Schweiz.
Rendite einer Staatsanleihe (siehe Rendite).
Staaten wie die USA und Deutschland versteigern Staatsanleihen im Rahmen von Staatsanleiheauktionen. Die Termine
für diese Auktionen stehen im Regelfall bereits mehrere Monate vorher fest.
Anleihe mit Option des Emittenten auf Verschiebung des Rückzahlungstermins.
Bonität eines Staates, also die Kreditwürdigkeit eines Staates.
Sterling ist eine verkürzte Schreibweise der britischen Währung Pfund Sterling.
Ein Austausch zukünftiger Zahlungsströme, bei der jede Partei die Zahlungsverbindlichkeiten der anderen übernimmt.
Häufige Formen sind Zins- und Währungsswaps. Ein Zins-Swapsatz ist ein Zinssatz, der sich im Rahmen eines derartigen Tauschgeschäftes ergibt. Der fünfjährige Euro-Swapsatz ergibt sich aus dem Tausch des zukünftigen variablen Zahlungsstroms, der in der Regel auf der Basis des Drei-Monats-Euribors festgestellt wird, gegen einen festen Zinssatz.
Letzterer ist der Euro Zins-Swapsatz.
Tapering bezeichnet die Reduktion von Anleiheankäufen durch die Notenbank über einen längeren Zeitraum.
Der Tendersatz ist der Hauptrefinanzierungssatz der EZB (Leitzins), zu dem sich Geschäftsbanken gegen die Hinterlegung von notenbankfähigen Sicherheiten für eine Woche Zentralbankgeld leihen können.
T-Notes sind US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei, drei, fünf, sieben und zehn Jahren. 30jährige US-Staatsanleihen werden als T-Bonds bezeichnet.
Institution aus Europäischer Kommission, EZB und IWF zur Überwachung der Hilfsprogramme für Krisenländer.
Staatsanleihen, die von der US-Zentralregierung emittiert werden und eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis zu
zehn Jahren Laufzeit haben. Bei US-Staatsanleihen wird zwischen US-Bills, US-Notes und US-Bonds unterschieden.
US-Bills haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr, US-Notes haben eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren und USBonds eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren und bis zu dreißig Jahren.
Der Verbraucherpreisindex ("Consumer Price Index", CPI) entspricht der Preissteigerung eines repräsentativen Warenkorbs von Konsumgütern und Dienstleistungen. Die offizielle Inflationsgröße der EZB ist ein harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI).
Veränderung gegenüber dem gleichen Tag/Monat/Zeitraum des Vorjahres (yoy = year-on-year).
Quelle: HSH Nordbank
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