9.06.2016 Medienmitteilung des Luzerner Lehrerinnen

Medienmitteilung des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbandes: Verbandsratssitzung
Der Verbandsrat des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbandes LLV lehnt die
vorgesehenen Massnahmen im Konsolidierungsprogramm KP 2017 für KG, Primarund Sekundarschule ab.
Die Volksschullehrpersonen und Musikschullehrpersonen sind nicht bereit, die von
der Regierung vorgeschlagenen Abbaumassnahmen mitzutragen. Als Mitglied der
Luzerner Allianz für Lebensqualität, die zwischenzeitlich aus 50 Luzerner
Arbeitnehmerorganisationen besteht, spricht sich der Verbandsrat des LLV im Sinne
der Allianz gegen einen weiteren Abbau der Rahmenbedingungen gegenüber den
beim Kanton Luzern resp. durch die Gemeinden angestellten Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern aus. Es kann nicht sein, dass fehlende Steuereinnahmen durch
wiederholte Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen beim Personal
kompensiert werden sollen.
Der LLV stellt fest, dass wir uns gesellschaftlich in einer Wachstumssituation befinden. Sie
wird von den politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen gefordert und gefördert.
Wachstum in der Wirtschaft, Zunahme der Bevölkerung, Vergrösserung der Ansprüche in
fast allen Lebensbereichen generieren auch ein Wachstum bei den Staatsausgaben.
Bedauerlicherweise muss festgestellt werden, dass die Einnahmenseite beim Staat mit
diesem Ausgabenwachstum nicht Schritt halten kann. Prognostizierte Mehreinnahmen
durch eine Tiefsteuerstrategie müssen wiederholt verschoben werden. Das Personal soll
nun durch das Abbaupaket KP 2017 entstandene Lücken schliessen. Der Verbandsrat des
LLV beurteilt das einstimmig als unkorrekt!
Wiederholte Sparpakete in den letzten Jahren, die korrekterweise als Abbaupakete
bezeichnet werden müssten, verursachen immer mehr spürbaren Qualitätsverlust. Eine
weitere Verschlechterung der Rahmenbedingungen in der Volksschule wie auch in den
Musikschulen trägt der LLV nicht mehr mit.
Halten die politisch Verantwortlichen an den Abbaumassnahmen gemäss KP 2017 fest,
sehen wir uns gezwungen, unsere Leistungen als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab
August 2017 anzupassen. Wir sind darüber in direktem Kontakt mit Gremien, die in der
Schulgestaltung auf Gemeindeebene die Verantwortung mittragen, z.B. mit dem Verband
der Schulleiterinnen und Schulleiter Kanton Luzern. Der Verbandsrat hat an seiner Sitzung
vom 8.6.2016 ein einschneidendes Massnahmenpaket in die Wege geleitet. Dieses sieht
vor, in der Höhe der geplanten Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung von einer Lektion, was
ca. 65 Stunden entspricht, Leistungskürzungen vorzunehmen. Diese betreffen spezielle
Schulanlässe wie Schulreisen, Klassenlager, Teilnahme mit der Klasse an
ausserschulischen Veranstaltungen wie auch Einschränkungen bei der Zusammenarbeit
mit den Erziehungsberechtigten. Es muss angenommen werden, dass diese Massnahmen
je nach Finanzkraft in den Gemeinden unterschiedlich umgesetzt werden. Der Verbandsrat
bedauert, dass das hohe Mass an Harmonisierung unter den Volksschulen und unter den
Musikschulen dadurch wieder um Jahrzehnte zurückgeworfen werden könnte. Der
Verbandsrat
hat
den
Vorstand
überdies
beauftragt,
Veränderungen
der
Anstellungsbedingungen für das bevorstehende Schuljahr gemäss bereits beschlossener
Sparpakete auf dem Rechtsweg überprüfen zu lassen.
Annamarie Bürkli, LLV-Präsidentin, [email protected] 078 605 03 13
Janine Felder, VR-Präsidentin, [email protected]
Kaspar Bättig, LLV-Geschäftsstelle [email protected] 041 420 00 01
9.06.2016