Meldung als pdf - Pressestelle der Universität Augsburg

 UniPressedienst Verantwortlich: Pressestelle der Universität Augsburg Klaus P. Prem, Michael Hallermayer 86135 Augsburg Telefon 0821/598‐2096 [email protected]‐augsburg.de [email protected]‐augsburg.de www.presse.uni‐augsburg.de 81/16 – 8. Juni 2016 Lech, Wertach, Iller – Wasser aus den Alpen für die Region Ein öffentlicher Themennachmittag der Schwäbischen Geographischen Gesellschaft (SGG) am 16. Juni 2016 Augsburg/ThSch/KPP ‐ Zu einem fünfteiligen Vortragsprogramm rund um das Thema "Wasser aus den Alpen für die Region" lädt die am Institut für Geographie der Universität Augsburg angesiedel‐
te Schwäbische Geographische Gesellschaft (SGG) alle Interessierten für den 16. Juni 2016 ein. Ver‐
anstaltungsort ist der Große Sitzungssaal des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) in der Bürgermeister‐Ulrich‐Straße 160, 86179 Augsburg, Die Veranstaltung beginnt um 14.00 Uhr mit einer Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden der SGG, Prof. Dr. Thomas Schneider, und durch Dr. Thomas Henschel, stellvertretender Leiter der LfU‐Abteilung Wasserbau, Hochwasserschutz, Ge‐
wässerschutz. Der Eintritt ist frei, die Vorträge können auch einzeln besucht werden. 14.15 Uhr: Lech, Wertach, Iller – ein Überblick über die Entwicklung der alpinen schwäbischen Donauzuflüsse Ralph Neumeier (Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth) Der Lech, die Wertach und die Iller teilen das typische Schicksaal vieler alpiner Flüsse. Zur Flä‐
chengewinnung sowie zum Hochwasserschutz wurden diese in den letzten 150 Jahren begra‐
digt, eingeengt, fixiert und wurden und werden intensiv für Wasserkraft als Energielieferant genutzt. An diesen drei Gewässern werden die Historie der wasserbaulichen Eingriffe dargestellt und die Auswirkungen aufgezeigt. Anhand der Projekte Wertach vital, Illerentwicklung und Lic‐
ca liber werden die Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten unter den gegebenen Randbedingungen aufgezeigt. Ralph Neumeier war nach einem Studium des Bauingenieurwesens ab 1999 Abteilungsleiter für den Landkreis Aichach‐Friedberg am Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, von 2005 bis 2012 Referent am Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Abt. Wasser‐
wirtschaft, und ist seit 2012 Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth. UPD 81/16, Seite 1 von3
14.50 Uhr: Der Lech an der Grenze ‐ ein Spiegelbild unserer Gesellschaft Peter Nasemann (StD. a.D., Füssen) Landschaften verändern sich ständig. Am Füssener Lech lassen sich besonders eindrucksvoll die wirtschaftlichen, technischen und politischen Einflüsse darstellen. Die Zielkonflikte zwischen Naturschutz (Naturpark Tiroler Lech) und Wirtschaft (Kiesentnahme und Wasserkraft) gefähr‐
den aktuell – fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ‒ die letzte bayerische Wildflussstrecke am Lech. Peter Nasemann, in Füssen geboren, war als Lehrer für Geographie und Sport am Gymnasium Hohenschwangau tätig. Er zählt zu den besten Kennern des alpinen Lech und ist bekannt durch seine zahlreichen Veröffentlichungen zum Tiroler und Füssener Lechtal sowie sein Engagement für die Erhaltung dieser wertvollen Flusslandschaften. 16.00 Uhr: Der Lech in Vergangenheit und Gegenwart Dr. Eberhard Pfeuffer (Ehemaliger Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben) Der Vortrag stellt den Lech in Vergangenheit und Gegenwart vor. Er erläutert die historische und ökologische Bedeutung des Flusses, zeigt seine Entwicklung vom gefürchteten Wildfluss zum Hybridgewässer (nicht Fluss, nicht See) auf und fragt nach seinen Zukunftsperspektiven. Dr. Eberhard Pfeuffer, Mediziner und langjähriger Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben, ist in Fachkreisen sowie bei der Bevölkerung bekannt durch sein breites Eintreten für naturschützerische Belange im Augsburger Raum und in der Region sowie für sei‐
ne Veröffentlichungen zu Flora und Fauna des Gebietes und zum Lech. 16.35 Uhr: Naturkonstruktion und Authentizität: Eine regionalhistorische Perspektive auf den Tiroler Lech Dr. Stefan Lindl (Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte, Universität Augsburg) Der Tiroler Lech wird seit den 2000er Jahren "renaturalisiert". Geschieberückhaltesperren wur‐
den graduell rückgebaut, um das Flussbett zu stabilisieren und die ‚typische’ Wildflusslandschaft nachhaltig zu entwickeln. Auf den ersten Blick scheint das Ergebnis ein Erfolg zu sein, denn der echte wilde Lech wurde und wird rekonstruiert. Doch was ist dieser ‚echte’, scheinbar ursprüng‐
liche Lech aus regionalhistorischer Perspektive? – Ein authentisiertes Konstrukt einer Wild‐
heits‐ und Ursprünglichkeitsvorstellung. Dr. Stefan Lindl studierte Bayerische Geschichte, Provinzialrömische Archäologie und Mittelal‐
terliche Geschichte und ist seit 2008 am Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte der Universität Augsburg tätig. UPD 81/16, Seite 2 von 3
17.10 Uhr: Bäche und Kanäle im Stadtwald Augsburg und deren Bedeutung für die UNESCO‐Welterbe‐
Bewerbung am Beispiel des Pfandschillingvertrages von 1721 Nicolas Liebig (Geschäftsführer Landschaftspflegeverband Augsburg e.V.) Der Stadtwald Augsburg ist ein bedeutendes Naturschutz‐, Trinkwasserschutz‐ und Naherho‐
lungsgebiet. Neben ausgedehnten Wäldern sowie artenreichen Wiesen und Heiden wird die Landschaft von einem 70 km umfassenden Netz zweier Fließgewässertypen geprägt: den Quell‐
bächen und den Lechkanälen. Der Vortrag stellt die Geschichte der Stadtwaldbäche in den Kon‐
text zur 600 Jahre zurückreichenden Augsburger (Trink‐)Wasserversorgung. Dabei werden ei‐
nige bisher nicht publizierte, neue Erkenntnisse präsentiert und erörtert, warum die Stadtwald‐
bäche ein unverzichtbarer Bestandteil der Augsburger UNESCO‐Welterbe‐Bewerbung sind. Nicolas Liebig, Dipl.‐Ing. Landespflege (FH), ist seit 1999 Geschäftsführer des Landschaftspflege‐
verbands Stadt Augsburg e.V. und seit 2014 Landessprecher der Bayerischen Landschaftspflege‐
verbände. ___________________________________________________ Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Schneider Institut für Geographie der Universität Augsburg 86135 Augsburg Telefon 0821/598‐2272 [email protected]‐augsburg.de http://www.geo.uni‐augsburg.de/SGG UPD 81/16, Seite 3 von 3