SIE RETTEN LEBEN UND VERRINGERN BEHINDERUNGEN Studie zu Stroke Units 270.000 Menschen pro Jahr trifft in Deutschland der Schlag. Damit sie überleben und möglichst keine Behinderungen davontragen müssen, macht sich die Deutsche Schlaganfall-Hilfe seit vielen Jahren stark für die Einrichtung von Schlaganfall-Spezialstationen. Dass diese so genannten Stroke Units Leben retten und Behinderungen verringern, hat jetzt eine weitere Studie aus Baden-Württemberg eindrucksvoll belegt. Die Standardtherapie nach einem so genannten ischämischen Schlaganfall – einem Gefäßverschluss – ist die Thrombolyse. Dabei wird der Verschluss durch ein Medikament aufgelöst. Je schneller die Therapie nach dem Schlaganfall einsetzt, desto größer sind die Überlebenschancen und geringer die Spätfolgen, das ist wissenschaftlich erwiesen. Maximal viereinhalb Stunden nach dem Schlag kann die Lyse noch angewandt werden. Eine deutsche Auswertung der Arbeitsgruppe Schlaganfall Baden-Württemberg, die auf Daten aus Mannheim, Heidelberg und Freiburg zurückgreift, illustriert einmal mehr den Nutzen der Schlaganfall-Stationen. Demnach gibt es erhebliche Unterschiede in der Lyserate zwischen Krankenhäusern mit und ohne Schlaganfall-Station. Insbesondere ergibt sich ein Unterschied zwischen den großen Schlaganfall-Zentren und kleinen Krankenhäusern, die über keine Stroke Unit verfügen. Schlaganfall-Zentren behandeln etwa 45% der Patienten, die innerhalb von 4,5 Stunden nach dem Ereignis in der Klinik sind, mit einer Lysetherapie, gegenüber 13% in Krankenhäusern ohne Stroke Unit. Man kann also festhalten: Stroke Units garantieren eine leitliniengerechten Therapie. Auffällig ist allerdings, dass in Baden-Württemberg immer noch 17% der Patienten in Krankenhäusern ohne Stroke Unit behandelt werden. Und dass, obwohl es eine flächendeckende Versorgung mit den Spezialstationen gibt. (Neurology 2016; 86; 1975-83) Letzte Aktualisierung: 7. Juni 2016 Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Seite 1 von 1
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