Magazin für Häfen, Schifffahrt und Logistik Gut transportiert 50 Jahre Containerlogistik über die deutschen Seehäfen Präzise Einblicke 16 | Guter Rat auf hoher See 20 Juni 2016 HerzlicHen GlückwunscH für deine ersten 50 JaHre in der deutscHen loGistikwelt. was wären wir nur oHne dicH. Danke lieber Container, dass es dich gibt. Wir haben schon so viel miteinander erlebt und freuen uns auf unsere gemeinsame Zukunft. Lass uns weiterhin zusammen die Welt entdecken. Wo auch immer du herkommst, wo auch immer du hinwillst, wir helfen dir – immer schnell, immer zuverlässig und an immer mehr Standorten in der Welt. Egal ob du alleine oder mit ganz vielen unterwegs bist, ob High oder Low, ob Cool oder Open. Wir werden dir immer ein verlässlicher Partner sein. www.eurogate.eu PREFACE & CONTENT AUSGABE J U N I 2016 Laden Sie sich die LOGISTICS PILOT-Kiosk-App herunter und lesen Sie unser Magazin offline auf Ihrem Smartphone oder Tablet. Impression 4 „Mit dem Hafenpaar Bremerhaven/Wilhelmshaven ist der Weser-Jade-Raum gut aufgestellt.“ Ulrich Malchow Professor am Centre of Maritime Studies der Hochschule Bremen Main Topic 10 FOTOS: AVANTIDA, HAPAG LLOYD, SHUTTERSTOCK – BINKSKI, HOCHSCHULE BREMEN, BREMENPORTS/BLG, CLAUDIA BEHRENDT, NPORTS Sehr geehrte Leserinnen und Leser, seit 50 Jahren bringt der Container den Welthandel und damit die Globalisierung voran. Er hat eine erhebliche Reduzierung der Transportstückkosten ermöglicht und damit seine globale Verbreitung selbst befeuert. Ohne den Container würde die Welt – und nicht nur die Häfen – heute anders aussehen. Er ist sicherlich eine der bedeutendsten Erfindungen des letzten Jahrhunderts, die aber auch zwangsläufig war, denn das System „Stückgutschiff“ war hinsichtlich Größe und Umschlagseffizienz an seine Grenzen gekommen. Das Größenwachstum der Containerschiffe hat jetzt ebenfalls ein Stadium erreicht, das keine weitere Slotkostendegression mehr erwarten lässt. Die gegenwärtige Marktsituation mit ihrer hausgemachten Unterauslastung dreht die Wirtschaftlichkeit der Riesenschiffe sogar ins Gegenteil. Für die Häfen und deren Terminals sind die wachsenden Schiffsgrößen ohnehin eine immer größere Herausforderung. Die deutsche Ausnahme heißt Wilhelmshaven. Es wird spannend, ob das Wachstum der Containerschiffsgrößen bei nunmehr etwa 21.000 TEU tatsächlich zum Erliegen kommt. Egal, in welche Richtung die Entwicklung verläuft, mit dem Hafenpaar Bremerhaven/ Wilhelmshaven ist der Weser-Jade-Raum auf jeden Fall gut aufgestellt. Wie die Strandung eines 19.000 TEU-Schiffes auf der Unterelbe kürzlich jedoch gezeigt hat, muss an der deutschen Küste dringend schnell verfügbares Bergungsgerät vorgehalten werden, um die Megaschiffe im Notfall auch von ihren Containern leichtern zu können. Logistics Story 16 Ihr Ulrich Malchow Safety & Security 20 Portrait 24 Sustainability 22 News 6 People 26 Appointments 28 Preview 30 Imprint 30 LOGISTICS PILOT Juni 2016 3 IMPRESSION Containertypen und Einsatzarten Ob Kisten, Pakete oder Maschinen – ein Großteil des Stückguts wird heutzutage im Container über den Seeweg transportiert. Dabei kommen je nach Ladegut sehr unterschiedliche Typen von Containern zum Einsatz. General Purpose Container/ High Cube Etwa 92 Prozent der weltweit eingesetzten Boxen sind Standardcontainer. Es gibt sie in den Varianten 20 und 40 Fuß GP (General Purpose) sowie als 40 und 45 HC (High Cube). In ihnen wird Stückgut unterschiedlichster Art in Kartons, Kisten, Fässern oder auf Paletten transportiert. 20' 40' 40' 45' 20' 40' Open Top Container/High Cube Bei OT (Open Top)-Containern besteht das Dach aus einer Plane. Dies ermöglicht zum einen, die Box mithilfe eines Kranes durch das Dach zu beladen. Zum anderen kann die Standardhöhe des Containers – mit oder ohne Plane – überschritten werden. 4 LOGISTICS PILOT Juni 2016 IMPRESSION Refrigerated Container/High Cube RF(Refrigerated)-Container, kurz Reefer, werden für temperaturgeführte Ladung benötigt. Während des Transports gewährleisten Kühlaggregate eine gleichbleibende Temperatur zwischen –35 bis +30 Grad Celsius. 20' 40' Ventilated Container Tank Container Benötigt die Ware – beispielsweise Kaffee – zwar keine bestimmte Temperatur, aber eine regelmäßige Belüftung, verwendet man Ventilated Container (VT). Sie verfügen über spritzwasserdichte Lüftungsschlitze. Tankcontainer (TC) dienen dem Transport von Flüssigkeiten und Granulaten. Sie verfügen über einen Stahlrahmen, in dem ein zylindrischer Tank befestigt ist. 20' 20' Flat/High Cube 20' 40' 20' 40' ILLUSTRATION: HAPAG LLOYD, SHUTTERSTOCK – BINKSKI FR (Flat Racks) bestehen lediglich aus einer Bodenplatte und zum Teil klappbaren Stirnwänden. Diese Transportplattformen kommen bei besonders schwerer oder/und überdimensional großer („out of gauge“) Projektladung zum Einsatz. Platform Plattformen (PF/PL) bestehen nur aus einem Containerboden. Sie werden vewendet, wenn auf Containerschiffen große Flächen für den Transport von sperrigen Gütern geschaffen werden sollen. LOGISTICS PILOT Juni 2016 5 NEWS KOMPAKT B R E M E N . Die Hafengesell- schaft bremenports setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter im Unternehmen ein – und dafür, dass Frauen und Männer für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden. Dafür wurde bremenports kürzlich vom „Business and Professional Women Germany – Club Bremen“ (BPW) mit einem Preis geehrt. Die Auszeichnung wurde zum ersten Mal vergeben. HAMBURG. Seit Anfang April hat der Logistikdienstleister TFG Transfracht das österreichische Container Terminal FOTOS: BLG, BREMISCHE HAFENVERTRETUNG E.V., WWW.MEHRCONTAINERFUERDEUTSCHLAND.DE, PANATTONI EUROPE, J. MÜLLER, HANSEKAI, EUROGATE, CUXPORT, RHENUS MIDGARD WILHELMSHAVEN GMBH & CO. KG Enns (CTE) in das AlbatrosExpress-Netzwerk integriert und so die Zugfrequenz nach Österreich von 28 auf 32 Abfahrten pro Woche erhöht. Ein- bis mehrmals täglich verbindet der AlbatrosExpress seitdem Ennshafen mit den deutschen Seehäfen. B R E M E R H AV E N . Schiffe Bremen feiert „50 Jahre Containerumschlag in Deutschland“ BRE ME N . Der 5. Mai 1966 ist ein historisches Datum: Es markiert den Beginn der Ära der Containertransporte in Deutschland. An jenem Tag vor 50 Jahren wurde im Bremer Überseehafen das erste Vollcontainerschiff in Deutschland gelöscht, und zwar von der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (heute: BLG Logistics). Von da an trat der Container seinen Siegeszug an und revolutionierte die Transport-und Handelswege. Er trug seinen Teil dazu bei, dass Deutschland zur Exportnation aufsteigen konnte. Denn so einfach die Idee war, so revolutionär war sie auch: Die Ladung wurde in eine genormte Stahlbox verpackt und konnte jederzeit überall auf der Welt auf jeden beliebigen Verkehrsträger umgeladen werden. Die Standardisierung der Abläufe beschleunigte die weltweite Transportkette und ermöglichte die Globalisierung. Unter der Schirmherrschaft des Bremer Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, feierten die BLG und Eurogate am 4. Mai 2016 das Jahrhundertereignis „50 Jahre Containerumschlag in Deutschland“ im BLG-Forum in Bremen. Unterstützt wurde die Jubiläumsveranstaltung von der Hafen- Managementgesellschaft bremenports und weiteren Unternehmen. Den Gästen wurde ein unterhaltsames Abendprogramm sowie die Prämierung des schönsten 50-Jahre-Containers geboten. Zu dem Wettbewerb hatte Senator Günthner Unternehmen im Land Bremen eingeladen. Dabei sollten 20-FußContainer nach dem Motto „50 Jahre Container im Land Bremen“ künstlerisch gestaltet werden. Auf der Jubiläumsparty wurden die Transportbehälter präsentiert und gehen nun als Botschafter Bremens auf Tour. Gewonnen haben die Firma Friedrich Tieman und die Oberschule Ohlendorf, deren Schüler den Container farbenfroh mit den Bremer Stadtmusikanten bemalten. Die parallel stattfindende Ausstellung „50 Jahre Container in Deutschland“ von der Bremischen Hafenvertretung (BHV) und VIA BREMEN auf dem Domshof, direkt vor dem Rathaus, lockte Hunderte Interessierte. auseinanderzuschneiden und zu verlängern ist für die Lloyd Werft Bremerhaven nichts Neues. Ab dem 1. Juli kann sie dies wieder unter Beweis stellen: Dann kommt die DFDS-RoRoFähre „Primula Seaways“ für 31 Tage in die Werft. Die Aufgabe: Verlängerung durch eine Mittschiffssektion und Reparatur eines Kollisionsschadens. 6 LOGISTICS PILOT Juni 2016 Wissenswertes rund um den Container WI LH E LMSH AV E N . Wie viele Seegüter schlagen die norddeutschen Häfen um, und wie können die Terminals noch besser ans Hinterland angebunden werden? Welche Vorteile hätte eine Kooperation der deutschen Containerseehäfen, und wie viel TEU kann eigentlich die weltweite Containerflotte insgesamt transportieren? Antworten auf diese und andere Fragen rund um die Containerschifffahrt und die maritime Wirtschaft sind auf www.mehrcontainerfuerdeutschland.de zu finden, dem informativen Internetportal der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing Gesellschaft. Die Website wird wöchentlich aktualisiert, regelmäßiges Reinschauen lohnt sich also. NEWS BLG nimmt neues Logistikzentrum in Betrieb 40 Jahre Kohleumschlag unter Rhenus-Flagge Ausbau der Umschlagsanlage am Hansakai B R E M E N / D Ü SS E L D O RF. Nur sieben Monate nach dem ersten Spatenstich hat die BLG Logistics Ende April den ersten, 32.000 Quadratmeter großen Bauabschnitt des neuen Logistikzentrums im Düsseldorfer Hafen in Betrieb genommen. Auf zunächst 10.000 Quadratmetern Nutzfläche erbringt die BLG Logistikdienstleistungen für den Export von Rohbau- und Montageteilen, die neben der Lkw-Steuerung vor Ort das Be- und Entladen der Trailer, Cross-Docking und Umpackvorgänge sowie das Leerguthandling umfassen. Das Logistikzentrum dient als Zulieferer für das Automotive-Werk eines BLG-Kunden. WI LH ELMSHAVEN. Im April 1976 legte das erste Kohleschiff an dem von Rhenus Midgard betriebenen Bulk Terminal Wilhelmshaven (BTW) an. Über 60 Millionen Tonnen Kohle wurden seitdem für lokale Kraftwerke und Empfänger im Hinterland umgeschlagen. 2015 war ein Rekordjahr: 3,65 Millionen Tonnen wurden am Massengutumschlagsterminal gelöscht. In Deutschland können nur am BTW voll beladene CapesizeSchiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 250.000 Tonnen und einem Tiefgang von 18,50 Metern anlegen. Zur Anlage gehört auch die modernste Waggonbeladestation Europas mit einer Leistung von 2.000 Tonnen pro Stunde. B R EMEN. J. Müller hat Ende April in Bremen einen neuen Kran in Betrieb genommen. Er ist das Herzstück der Erweiterung und des Ausbaus der trimodalen Umschlagsanlage Hansakai, für die der Logistikdienstleister rund sechs Millionen Euro investiert hat. Mit der Ertüchtigung weiterer Flächen und dem Ausbau der Anlage verfolgt die J. Müller-Gruppe, zu der die Hansakai Umschlagbetriebe gehören, das Ziel, den Transport per Binnenschiff zu stärken. Bei Containern besteht großes Potenzial, da bisher lediglich fünf Prozent des Hinterlandverkehrs von Bremerhaven aus über diesen Transportweg erfolgen. EMS beginnt mit Arbeiten am TAP-Projekt Neuer Wind an der Bremerhavener Südspitze Cargostore nutzt Cuxport-Terminal B R E M E R H AV E N . Eurogate wird Basishafen für die Errichtung der Windenergieanlagen des Offshore-Windparks „Nordergründe“ – ein Projekt des Windparkentwicklers und -betreibers wpd. Auftraggeber für die 18 OffshoreWindenergieanlagen, die östlich der Insel Wangerooge errichtet werden, ist die Firma Senvion. Die Anlagen werden von Bremerhaven aus in die Nordsee gebracht. CUX H AVEN. Seit Jahresbeginn nutzt die Containervermietungsgesellschaft Cargostore das Terminal von Cuxport als Depot für ihre Mietcontainer für die Offshore-Industrie, beispielsweise Bottle Racks, 10-Fuß-Kühlcontainer und 20-Fuß-Half-Height- sowie 20-Fuß-OpenTop-Container. Alle Container sind zertifiziert und mit Slings zum Heben auf Plattformen und Errichterschiffe ausgestattet. B R AKE. Stauer, Logistiker und Schifffahrtsexperten aus mehreren Unternehmen der EMS-Fehn-Gruppe haben mit der Arbeit für die Trans Adriatic Pipeline (TAP) begonnen. Im Rahmen des bis 2017 laufenden Projekts sollen Rohre mit einem Gewicht von 130.000 Tonnen in 13 Teilverladungen von Brake in den albanischen Hafen Durrës verschifft werden. LOGISTICS PILOT Juni 2016 7 NEWS Beeken bietet Containerwiegen im JadeWeserPort an KOMPAKT FOTOS: PANATTONI EUROPE, BEEKEN, BREMENPORTS, STADT PAPENBURG, EUROGATE, ANDREAS BURMANN/NPORTS, BLG LOGISTICS, SEAPORTS B R E M E N . Ende April haben das zypriotische Transportministerium und das Eurogate Konsortium einen Vertrag zur Übernahme des Limassol Container Terminals unterzeichnet. Die Partner des Konsortiums sind Eurogate International (60 Prozent), die Interorient Navigation Company (20 Prozent) und die East Med Holdings (20 Prozent). Das Limassol Container Terminal verfügt über 800 Meter Kailänge und auf einer Fläche von 35 Hektar über eine jährliche Umschlagskapazität von 500.000 TEU. Die Hafenzufahrt hat eine Wassertiefe von 17 Metern, die Wassertiefe vor den Liegeplätzen beträgt 16 Meter. Mit Limassol erweitert Eurogate sein Netzwerk auf zwölf Containerhäfen. B R E M E R H AV E N . Eine Arbeitsgemeinschaft aus den Unternehmen Ed. Züblin (Hamburg) und Heinrich Hirdes (Bremen) wird das OffshoreTerminal Bremerhaven (OTB) bauen. „Wir haben mit Züblin und Hirdes zwei leistungsfähige Partner gefunden, die alle Voraussetzungen mitbringen, um diesen anspruchsvollen Auftrag nach unseren Vorstellungen umzusetzen“, sagte bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. Trotz der juristischen Auseinandersetzungen ist er davon überzeugt, dass das Terminal Ende 2018/Anfang 2019 an die BLG Logistics übergeben wird. „Der Industrie-, Wirtschaftsund Hafenstandort Bremerhaven braucht diese Anlage dringend.“ 8 LOGISTICS PILOT Juni 2016 Neues Logistikzentrum für F.W. Neukirch W ILHELMSHAV EN. Das mittelständische Unternehmen Meta & Peter Beeken, mit Hauptsitz in Hamburg und einer Niederlassung im JadeWeserPort, bietet am Standort Wilhelmshaven gemäß den ab 1. Juli geltenden Solas-Richtlinien zunächst täglich zwischen 8 und 16 Uhr das Wiegen von beladenen Containern an. Diese Dienstleistung wird im Güterverkehrszentrum, das auf halbem Weg zum Containerterminal liegt, offeriert. Waage und Reach-Stacker der Firma Linde bilden die Schnittstelle zum Computersystem Sysing, über welches das Gewicht digital an den Auftraggeber weitergeleitet wird. OY TE N . Benedikt Oberholz (Goldbeck), Bruno Kruth (F.W. Neukirch), Friedrich Brinkmeyer (F.W. Neukirch), Michael Schmidt (Tepro) und Felix Zilling (Panattoni Europe) (v. l.) legten kürzlich den Grundstein für die neue Logistikanlage der Internationalen Spedition F.W. Neukirch. In Oyten bei Bremen realisiert Panattoni Europe derzeit ein Multi-User-Warehouse mit rund 21.000 Quadratmetern Logistikfläche und 500 Quadratmetern Bürofläche, das im Sommer dieses Jahres fertiggestellt werden soll. Startschuss für Baubeginn des Liegeplatzes 4 CUX H AV E N . Kürzlich hat Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens den Startschuss für den Baubeginn des Liegeplatzes 4 in Cuxhaven gegeben. Dabei handelt es sich um ein Multi-Purpose-Terminal am tiefen Fahrwasser der Elbe in Verlängerung des Cuxport-Terminals. Der neue Liegeplatz bietet Möglichkeiten für den Umschlag von Neufahrzeugen, Windenergieanlagen und anderen Gütern. Er hat eine Kailänge von 240 Metern und ist für Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 14,30 Metern geeignet. Die nachgelagerte Kaifläche von 8,5 Hektar bietet vielfältige Logistikmöglichkeiten. Für 2017 ist die Fertigstellung geplant. NEWS Royal Bodewes gründet Werftstandort in Papenburg LNG-betriebene Baggergutschute „greenports 1“ vom Stapel gelaufen PA P E N BU RG. Die Werft Royal Bodewes aus dem niederländischen Hoogezand hat angekündigt, ab sofort im Papenburger Hafen verschiedene Schiffe fertigzustellen. In Kooperation mit der Papenburger Firma Schulte & Bruns hat Royal Bodewes dazu eigens ein neues Unternehmen mit dem Namen Bodewes Papenburg gegründet. Zehn Schiffe will das niederländische Unternehmen, das sich auf den Bau von Mehrzweckund Spezialschiffen zwischen 2.000 und 14.000 Tonnen spezialisiert hat, in den nächsten drei Jahren hier ausrüsten. FOX H O L / B R E M E R H AV E N . 70,50 Meter lang, 10,50 Meter breit, 2,90 Meter Tiefgang und ein Auftragswert in Höhe von 4,9 Millionen Euro – das ist die moderne Baggergutschute, die der Hafendienstleister bremenports in der zweiten Jahreshälfte in seine Flotte aufnehmen wird. Dann soll das vermutlich erste Arbeitsschiff eines europäischen Seehafens, das mit dem umweltfreundlichen Treibstoff Flüssigerdgas (LNG – Liquefied Natural Gas) angetrieben wird, regelmäßig Hafenschlick aus Bremerhaven zur Baggergutdeponie Bremen-Seehausen transportieren. Ende März lief das Schiff bei der Werft Shipyard Constructions Hoogezand Nieuwbouw (SCHN) in Foxhol, Provinz Groningen, in den Niederlanden vom Stapel. BLG schließt Geschäftsjahr 2015 solide ab Rhein-Umschlag investiert 12 Millionen Euro Eurogate steigert Jahresüberschuss B R E M E N . Auf der Bilanzpressekonferenz Ende April in Bremen hat der Vorstand der BLG Logistics die Ergebnisse des zurückliegenden Geschäftsjahrs vorgestellt. Für 2015 weist das Unternehmen einen Umsatz von 938,6 Millionen Euro aus – ein Plus von 6,3 Prozent. Teilweise deutliche Umsatzzuwächse verzeichneten alle drei Geschäftsbereiche Automobile, Contract und Container. Das Vorsteuerergebnis (EBT) blieb mit 29,7 Millionen Euro dennoch leicht unter dem Vorjahresniveau zurück (–1,3 Prozent). Bestimmend hierfür war das geringere Ergebnis im Geschäftsbereich Contract. O LDE NBURG. Das Oldenburger Traditionsunternehmen Rhein-Umschlag treibt derzeit den Ausbau und die Modernisierung seiner Umschlagsanlagen sowie den Neubau eines Verwaltungsgebäudes für rund zwölf Millionen Euro voran. Investiert wurde unter anderem in einen neuen Vollportaldrehkran im Osthafen sowie in den Bau eines weiteren trimodal angebundenen Umschlagsterminals für Baustoffe im Gewerbegebiet Dalbenstraße zur weiteren Optimierung der Umschlagsprozesse. Mit den Ausbaumaßnahmen einher geht der Umzug des Unternehmens innerhalb des Oldenburger Hafens. B R EMEN. Eurogate blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2015 zurück. Trotz schwieriger Marktbedingungen hat die europäische Terminalbetreiber-Gruppe ihren Jahresüberschuss um 13,4 Prozent auf 73,5 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr: 64,9 Millionen Euro). Der Containerumschlag an den deutschen Eurogate-Standorten wuchs stärker als der Markt. In Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg schlug Eurogate im vergangenen Jahr mit 8,2 Millionen TEU 1,5 Prozent mehr Boxen um als 2014. Die gesamten Nordrange-Häfen verzeichneten im Vergleichszeitraum einen Rückgang von 1,6 Prozent. LOGISTICS PILOT Juni 2016 9 MAIN TOPIC Viel auf dem und im Kasten Das Zeitalter des Containers begann vor 50 Jahren. Fast jede Ware wird heutzutage im Container transportiert. Viel hat sich seitdem in der maritimen Wirtschaft verändert und tut es noch. 10 LOGISTICS PILOT Juni 2016 MAIN TOPIC A ls die „Fairland“ der US-amerikanischen Reederei Sea-Land am 5. Mai 1966 im Bremer Überseehafen anlegte, schrieb sie Geschichte. Die 110 Container an Bord des Frachters waren die ersten, die in einem deutschen Hafen an Land gesetzt wurden. Bremen war auch der erste deutsche Hafen, den regelmäßig Containerschiffe ansteuerten. Seitdem ist viel geschehen. Statt Bremen laufen die Containerschiffe längst Bremerhaven – und seit 2012 auch Wilhelmshaven an. Schaut man sich die Schiffsankünfte in beiden Häfen genau 50 Jahre später an, wird deutlich, wie viel sich verändert hat: Am 5. Mai dieses Jahres lief beispielsweise die „MSC New York“ der Reederei MSC mit einer Ladungskapazität von knapp 16.000 TEU aus Wilhelmshaven aus. In Bremerhaven wurde zeitgleich der Containerriese „Merete Maersk “ der Triple-E-Klasse von Maersk mit über 18.000 TEU abgefertigt. FOTO: BREMENPORTS/BLG, ILLUSTRATIONEN: ZHAOLIFANG, SHUTTERSTOCK – BINKSKI Schiffsgrößen Die derzeit größten Schiffe, auch Ultra Large Container Vessel (ULCV) genannt, tragen sogar über 19.000 TEU. Schätzungen zufolge machen Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 10.000 TEU inzwischen bereits 25 Prozent der globalen Handelsflotte aus. Der Trend zu immer größeren Einheiten begann Ende der 80er-Jahre, als deutsche Werften die ersten Schiffe mit einer Kapazität von 4.500 TEU bauten. Mitte der 90erJahre waren es bereits 7.000 und ein weiteres Jahrzehnt später über 14.000 TEU. Weitere Großfrachter mit über 20.000 TEU sind in den koreanischen Werften bestellt und werden 2017 ausgeliefert. Ob die Schiffe allerdings noch größer werden, ist umstritten. Die Frachtraten sind seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise vor neun Jahren gefallen, die Charterraten ebenfalls. Die Reeder sind daher dazu gezwungen, Kosten zu sparen. Alles muss deshalb immer effizienter werden. Eine Option sind größere Schiffe. Diese sparen jedoch vor allem dann viel Geld, wenn sie voll beladen sind. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Im Gegenteil, aufgrund der Vielzahl von ausgelieferten Großcontainerschiffen steigt die Kapazität auf dem Markt. Zugleich lag nach Einschätzung 34 ULCVs werden insgesamt in diesem Jahr ausgeliefert. QUELLE: NEW SHIPS ORDERBOOK LOGISTICS PILOT Juni 2016 11 MAIN TOPIC Intelligente Container 12 LOGISTICS PILOT Juni 2016 15 Millionen TEU wurden 2015 in den deutschen Seehäfen umgeschlagen. FOTOS: JADEWESERPORT, BREMENPORTS/BLG, ILLUSTRATION: ZHAOLIFANG Der Apfel rot, die Banane gelb: So soll frisches Obst beim Verzehr aussehen. Für den Transport von Bananen bedeutet dies, dass sie grün, also unreif, transportiert werden. Um die Reifung auf den Punkt zu gewährleisten und Transportverluste zu verringern, müssen sowohl bei der Lagerung als auch beim Transport bestimmte Temperaturen sehr genau eingehalten werden. Zunehmend erfolgt der Import von Bananen in Kühlcontainern, die teils auch als Zwischenlager dienen. Wer also die Logistikkette optimieren will, muss beim Container ansetzen. Genau dies geschieht beim Projekt „Der intelligente Container“ der Universität Bremen. Seit 2004 arbeiten Forscher vom Institut für Mikrosensoren, -aktoren und -systeme (IMSAS) daran, wie Sensoren dazu beitragen können, dass sich die Logistik selbst steuert. Ein Ansatzpunkt ist dabei die genauere Überwachung der Temperatur, denn obwohl es innerhalb eines Containers große Unterschiede geben kann, befinden sich darin nur zwei Sensoren. Beim intelligenten Container sind es zwölf, die kontinuierlich die Temperatur messen und sie an einen zentralen Computer übermitteln. Über Modellrechnungen ergibt sich ein sehr genaues, dreidimensionales Bild der Temperaturverteilung. Darüber hinaus kann der Computer im Container die Daten auch interpretieren: Das System stellt fest, ob der Transport wie geplant abläuft oder ob Probleme auftreten. Die Software ermöglicht es zudem, auf Basis von zuvor durch Biologen erstellten Modellen die Entwicklung der Früchte vorherzusagen. Sollte die Temperatur zu hoch sein oder eine vorzeitige Reifung einsetzen, kann die Temperatur aus der Ferne über Satellit reguliert werden. Im Gegensatz zu einem vordefinierten Verfallsdatum wird so die Resthaltbarkeit zu einem dynamischen Wert: Bei wärmerer Lagerung reduziert sich entsprechend die Resthaltbarkeit. Aber auch die Früchte selbst geben Informationen über die Reifung. Wenn beispielsweise eine Banane reift, gibt sie Ethylen ab. Dieses wiederum setzt die Reifung der anderen Bananen in Gang. Die am Projekt „Der intelligente Container“ Beteiligten haben deshalb sogar ein neues Ethylenmessgerät entwickelt, einen Miniatur-Gaschromatografen, der autonom im Container arbeiten kann. Auf diese Weise kann der Transportverlust bei Früchten verringert werden und zu mehr Qualität für die Kunden und weniger Kosten für den Produzenten sowie zu einer Reduktion der Transporte von verderbender Ware beitragen. Das Vorhaben mit einem Umfang von neun Millionen Euro wurde von der Universität Bremen durch die Forschungsvereinigungen MCB (Microsystems Center Bremen) und LogDynamics (Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics) initiiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Für die Wissenschaftler haben sich aus diesem Projekt bereits neue Aufgaben ergeben. MCB arbeitet seit Oktober 2013 an einem neuen Sensorprojekt, bei dem Schimmelpilze in Containern aufgespürt werden. des Schiffsfinanziers Hermann Ebel im Gespräch mit dem NDR im Februar dieses Jahres bereits etwa jedes 15. Schiff weltweit auf – Tendenz steigend. Unabhängig von der Auslastung stellt sich zudem die Frage, bis zu welcher Schiffsgröße überhaupt noch weitere Kosteneinsparungen möglich sind. Experten zufolge steigt dieser Skaleneffekt nicht unbegrenzt mit der Vergrößerung der Ladungskapazität an. So benötigen die Containerriesen längere Lade- und Löschzeiten in den Häfen. Zudem muss auch der organisatorische, technische und finanzielle Aufwand an Land mit einbezogen werden. Megaschiffe erfordern beispielsweise erhebliche Investitionen für den Ausbau der Hafeninfrastruktur, wie Hafenbecken, Terminals und Kräne, und die Anbindung ans Hinterland. Dabei schlagen die Häfen hierdurch nicht zwingend einen Container mehr um. Unklar ist daher, wer solche Investitionen vornimmt und wie diese finanziert werden sollen. Betrachtet werden müssen also neben den betriebswirtschaftlichen Vorteilen für Charterer und Reeder auch die Investitionskosten aufseiten der Hafenund Terminalbetreiber. Hafenentwicklung Parallel zu den immer größeren Schiffen verlief auch die Entwicklung der Häfen. Die heutigen Großcontainerschiffe hätten vor 50 Jahren nur schwerlich in einem deutschen Seehafen abgefertigt werden können. Containerbrücken gab es damals noch nicht; Schiffe wie die „Fairland“ hatten noch eigene Kräne an Bord. Eine neunköpfige Brückencrew bewegte damals in einer Achtstundenschicht etwa 2.000 Tonnen (zur Veranschaulichung: Ein beladener Standardcontainer wiegt inklusive Eigengewicht bis zu 30 Tonnen). Da heute ein Vielfaches umgeschlagen wird, wuchs die Bremerhavener Kaje vom ersten Spatenstich 1968 von 700 MAIN TOPIC Meter auf rund fünf Kilometer Länge und damit zur längsten in Europa. 14 Liegeplätze für bis zu 400 Meter lange Großcontainerschiffe sowie über drei Millionen Quadratmeter Aufstellfläche für Container stehen zur Verfügung. Wie rasant die Bedeutung des Containers für die Häfen auch in den vergangenen 20 Jahren noch gestiegen ist, zeigen die Umschlagszahlen für Bremerhaven: Waren es 1995 noch 1,5 Millionen TEU, verbuchten die drei Terminals 2015 über dreieinhalbmal so viel: 5,5 Millionen TEU. Prognosen gehen davon aus, dass die Umschlagszahlen der deutschen Seehäfen bis 2030 insgesamt jährlich um 2,8 Prozent steigen werden. Zugleich sinkt die Anzahl der Seeschiffsanläufe. In den bremischen Häfen waren es 1995 noch 8.241, aufgrund der immer größeren Schiffe im Jahr 2014 nur noch 6.230. Nautische und technische Anforderungen Um diese Großcontainerschiffe auch künftig in Bremerhaven und Hamburg abfertigen zu können, sollen Weser und Elbe ausgebaut werden. Ob es dazu kommt, entscheiden die Gerichte, bei denen die Verfahren derzeit anhängig sind. Einzig in Wilhelmshaven steht ein Tiefwasser-Containerterminal mit einer Kapazität von 2,7 Millionen TEU pro Jahr und direkt anschließendem Güterverkehrszentrum zur Verfügung. Aufgrund einer Fahrwassertiefe von 18 Metern in der Jade und der tideunabhängigen Revierfahrt können selbst Giganten mit einer Länge von bis zu 430 Metern und einem Tiefgang von bis zu 16,50 Metern hier festmachen. Zudem hat der Hafen noch erhebliches Ausbaupotenzial und könnte seine Kapazitäten bis 2025 verdoppeln. Kooperation Auch die ganz großen Containerschiffe mit einer Länge von bis zu 430 Metern und einem Tiefgang von bis zu 16,50 Metern können im JadeWeserPort festmachen. Schiffer, Vorsitzender der Eurogate-Gruppengeschäftsführung und unter anderem verantwortlich für drei Terminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. „Eine Kooperation der deutschen Seehäfen wird de facto durch Eurogate gelebt. Darüber hinaus könnte eine Kooperation zunächst vor allem darin bestehen, einen starken Zusammenhalt zu demonstrieren, um gemeinsam die Weichen für wichtige Infrastrukturprojekte zu stellen“, so Schiffer. In den Niederlanden gilt indes bereits seit 2010 ein Rahmenvertrag zwischen den beiden größten Landeshäfen Rotterdam und Amsterdam. Anfang des Jahres wurde diese Übereinkunft bis 2020 verlängert. Das Bestreben: die Erarbeitung von strategischen Zielen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Ob und inwieweit die drei deutschen Seehäfen in Bremen, Niedersachsen und Hamburg daher künftig enger kooperieren sollten, wird seit vielen Jahren heftig diskutiert. Bislang beschränkt sich die Zusammenarbeit weitestgehend auf den Austausch untereinander und auf gemeinsame Messeauftritte, insbesondere im Ausland. Einer, der sich für mehr Kooperation der Häfen ausspricht, ist Eurogate-Chef Emanuel LOGISTICS PILOT Juni 2016 13 MAIN TOPIC Interview mit Werner Pöser, Geschäftsführer von CHS Container Handel in Bremen Wie wichtig sind Container? Sie sind unverzichtbar geworden. In unserem Unternehmen dreht sich seit fast 40 Jahren alles rund um die Box: Wir verkaufen und vermieten Container, leasen oder bauen sie. Die Palette reicht vom Standardseecontainer über Lagercontainer bis hin zu speziell angepassten Werkstattcontainern. Seecontainer bevorraten wir nicht nur in den Häfen, sondern auch im deutschen Hinterland und an vielen Standorten weltweit. Sie sind als Geschäftsführer für den Handel mit gebrauchten Containern verantwortlich. Was genau bedeutet das? Wir kaufen die Boxen von Reedereien und Leasinggesellschaften, reparieren sie – falls erforderlich – und verkaufen sie an unsere Kunden. Diese setzen sie dann vor allem im Projektgeschäft ein. Warum gerade da? Auf diese Weise kann bei der Verpackung gespart werden, und der Container wird auf direktem Weg ohne Zuführung und Zwischenhandling dorthin gebracht, wo er benötigt wird. Wie alt sind die Container, mit denen Sie handeln? Im Durchschnitt etwa 12 bis 18 Jahre. Das ist allerdings abhängig von den internen Systemen der Reedereien sowie davon, welche Waren damit transportiert wurden und welche Gebrauchsspuren oder Schäden durch den Umschlag entstanden sind. Und mit wie vielen Containern handeln Sie pro Jahr? Wir verkaufen jährlich etwa 10.000 bis 12.000 Boxen an Endverbraucher. Davon sind zehn Prozent für den Inlandsmarkt und 90 Prozent für den Export bestimmt. Der Containerhandel macht vom Umsatz her etwa zwei Drittel unseres Gesamtvolumens aus. Ist der Handel mit Containern denn überhaupt planbar? Wir arbeiten mit den Exportplanzahlen unserer Kunden und haben nach 38 Jahren viel Erfahrung damit. Das klappt also gut. Zudem halten wir beispielsweise im Bremer Depot ständig rund 600 Container vor Ort. 14 LOGISTICS PILOT Juni 2016 Werner Pöser arbeitet seit 1979 für CHS Container Handel. Sie kaufen auch neue Container an. Wo werden die gebaut? Wir beziehen ausschließlich Container aus China. Es gibt weltweit inzwischen keine anderen Produzenten mehr, die eine gute Qualität zu diesen Preisen und im erforderlichen Volumen produzieren können. In China sind durch den Wettbewerb und die geringe Nachfrage die Neucontainerpreise sehr niedrig. Ist der Handel mit gebrauchten Containern ein Barometer für die Konjunktur? Ja, zweifellos. Die Containerpreise lagen zum Teil auch schon bei fast 3.000 Euro für den 40-Fuß-Container und 1.500 für den 20-Fuß-Container. Ist der Containerbedarf bei den Reedern hoch, wird wenig ausgesondert und die Einkaufspreise steigen. Im Fall von Knappheit wird es dann richtig teuer. Gegenwärtig haben wir jedoch einen Überhang an Containern auf dem Markt, und das entspricht auch der wirtschaftlichen Lage bei den Reedern. Daher sind die Preise sehr niedrig. Bei Neucontainern bildet immerhin der Materialwert eine natürliche Grenze. Da auch die Stahlpreise gerade sehr niedrig sind, kann der Preis nicht weiter fallen. Bei Gebrauchtcontainern jedoch liegen die Preise derzeit für einen 40-Fuß-High-Cube-Container nur bei etwa 1.000 Euro. Für den 20-Fuß-Container muss man rund 900 Euro bezahlen. Allerdings werden die 20-Fuß-Container, ebenso wie die 40-FußGeneral-Purpose-Container, nach und nach ausgemustert, weil die Ladung aus Fernost großvolumig ist und die Schiffe immer größer werden. Inwieweit hat sich der Einsatz dieser Schiffe, beispielsweise auf den Diensten zwischen Asien und Europa, auf den Containermarkt ausgewirkt? Großschiffe mit einer Ladungskapazität von 20.000 TEU sind selten komplett mit vollen Containern ausgelastet. Das ist schon deshalb so, weil das nautisch oft gar nicht möglich ist. Meist ist an Bord für 1.000 Leercontainer Platz, zum Teil für bis zu 2.000. Das war früher nicht so. Infolgedessen gibt es heute viel weniger Imbalancen. MAIN TOPIC FOTOS: CHS, MSC, ILLUSTRATION: ZHAOLIFANG Überregionale Relevanz Containerwiegen Wie stark dennoch auch in Deutschland Häfen und Binnenland vernetzt und die Landkreise voneinander abhängig sind, zeigt eine Sonderauswertung der Seeverkehrsprognose durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord aus dem vergangenen Jahr. Zwar liegen rund 700 Kilometer zwischen der nahe Stuttgart gelegenen Stadt Böblingen und der deutschen Küste. Dennoch sichern die deutschen Seehäfen auch für diesen Landkreis in Baden-Württemberg Wachstum und Beschäftigung: Über 90 Prozent des seewärtigen Außenhandels aus dem Kreis Böblingen, vor allem Maschinen und Fahrzeuge, sollen laut der Prognose bis 2030 in den deutschen Seehäfen umgeschlagen werden. Das entspricht einem Warenwert von rund 19 Milliarden Euro jährlich. Insgesamt werden bereits heute rund zwei Drittel des seewärtigen deutschen Außenhandels über die Häfen der Bundesrepublik verladen – Tendenz steigend. Für die bremischen Häfen wird erwartet, dass der Warenstrom von 2010 bis 2030 um ganze 183 Prozent auf 27.277 Millionen Euro ansteigt; der über die niedersächsischen Seehäfen wächst den Prognosen zufolge im gleichen Zeitraum um 91 Prozent auf 118.387 Millionen Euro. „Einer Anfang des Jahres vorgestellten Machbarkeitsstudie zur Erweiterung des Container Terminals Wilhelmshaven zufolge, wird der Hafen um das Jahr 2027 an Kapazitätsgrenzen stoßen. Wir werden die Planungen für eine Erweiterung vorantreiben, sobald ein stabiler Umschlag von einer Millionen TEU pro Jahr dauerhaft erkennbar wird“, sagt Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing Gesellschaft. Die wirtschaftliche Bedeutung der deutschen Seehäfen für das ganze Land dürfte entsprechend weiter steigen. (cb) Für die Stabilität von Containerschiffen ist eine gute Stauung unerlässlich. Dabei ist der Stauplaner auf die ihm zur Verfügung stehenden Gewichtsangaben angewiesen. Auch wenn der Versender (Shipper) gegenüber dem Reeder dazu verpflichtet ist, sind die Angaben nicht immer korrekt. Dies führte in der Vergangenheit zu verrutschter Ladung, Ladungsverlusten und sogar zu Schiffsunglücken. Die Lösung, das Containergewicht vor der Verladung zu überprüfen, lag auf der Hand, erforderte allerdings Verhandlungen von über vier Jahren. Nun ist es am 1. Juli so weit: Die neuen Regelungen des Internationalen Übereinkommens von 1974 zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (Solas) treten in Kraft. Sie müssen in jedem der 50 Mitgliedsländer umgesetzt werden. Während dies in einigen Ländern noch nicht passiert ist, erfolgte die Umsetzung in Deutschland mit den „Richtlinien zur Bestimmung der verifizierten Bruttomasse von Frachtcontainern (MSC.1/Rundschreiben 1475)“. Danach muss die verifizierte Bruttomasse („verified gross mass“ – VGM) eines Frachtcontainers, bevor er an Bord eines Schiffes verladen wird, an die Reederei übermittelt werden. Geschieht dies nicht oder ist die Gewichtsangabe unzutreffend, dürfen die Container ab dem 1. Juli nicht mehr geladen werden. Die Regelung bringt für die Beteiligten einige Veränderung in den Prozessen, da Container beispielsweise bisher nicht in den Terminals der Reederei, sondern bereits bei der Beladung oder an einer Umschlagsstation gewogen werden. Für den Wiegevorgang stehen zwei verschiedene Methoden zur Verfügung: Entweder wird der bereits beladene Container gewogen oder die Gewichte des Containers und seines Inhalts – inklusive Packstücken, -hilfen und Stauhölzern – werden summiert. Die Übermittlung der verifizierten Gesamtgewichte vom Shipper an den Reeder erfolgt in der Regel elektronisch. Ein Anbieter für technische Lösungen im Zusammenhang mit Solas ist die Firma Tally Tech. Das in Bremen ansässige Unternehmen bietet eine App mit deren Hilfe die Wiegedaten über Bluetooth erfasst und mit der Containernummer verbunden werden. „Die Solas-Erweiterung fordert die genaue Zuordnung eines verifizierten Gewichts zu einem Container. Mit reiner Wiegetechnik ist es deswegen, besonders bei einem hohen Exportvolumen seitens des Anwenders, noch lange nicht getan – erst recht nicht in einem zertifizierten Kontext“, erläutert Riccardo Hilpert, Managing Partner bei Tally Tech. Das Rechenzentrum seines Unternehmens leitet dann die Wiegedaten verschlüsselt an den jeweiligen Reeder weiter. Durch eine Kooperation mit den Anbietern von Wiegesystemen kann der gesamte Datensatz zudem direkt am Reach-Stacker oder Chassis oder über die Gabeln von Staplern sowie Hand- und Hubwagen ermittelt werden. Die Fakturierung erfolgt pro Erstellung der Wiegenote inklusive Versand und Bestätigung zum Reeder. Am 7. März 2015 lief das derzeit weltgrößte Containerschiff „MSC Oscar“ zum ersten Mal Wilhelmshaven an. LOGISTICS PILOT Juni 2016 15 LOGISTICS STORY Präzise Einblicke Nicht nur bei Gepäckstücken an Flughäfen kommt aus Sicherheitsgründen Röntgenstrahlung zum Einsatz. Schon seit vielen Jahren durchleuchtet auch der Zoll in den deutschen Seehäfen Container. Seit April ist in Bremerhaven nun eine der modernsten Anlagen überhaupt im Einsatz – und liefert bestechend scharfe Bilder. 16 LOGISTICS PILOT Juni 2016 LOGISTICS STORY FOTOS: CLAUDIA BEHREND Ü ber 80 Prozent des grenzüberschreitenden Warenverkehrs werden auf dem Seeweg transportiert. Dabei sind Container als universell einsetzbare und genormte Transportbehälter nicht mehr aus der Schifffahrt wegzudenken und übernehmen einen Großteil der Fracht. Sie bieten mit ihren Stahlwänden Schutz für das Transportgut, verwehren aber auch den Blick auf ihren Inhalt. Zwar muss der Befrachter in seinem Bill of Lading (B/L) darüber Auskunft geben, was er transportiert. Gründe, im Schiffsfrachtbrief den Inhalt nicht anzugeben oder zu verschleiern, gibt es jedoch viele, beispielsweise bei illegaler Ladung oder um die Entrichtung des Zolls zu sparen. Kürzlich kontrollierte der Bremer Zoll einen Container, in dem sich laut B/L nur Turnschuhe befinden sollten. Tatsächlich enthielt die Box jedoch auch Navigationsgeräte. Der Grund für den Schwindel: Während Turnschuhe nur mit 5,7 Prozent versteuert werden, seien es bei Navigationsgeräten 14 Prozent, berichtet Andreas Heuer, Leiter des Zollamts Bremerhaven. Die Röntgenbilder werden in einem hohen Detailgrad und in einer Vielzahl von Farbnuancen auf dem Monitor angezeigt. Laut einem Bericht der OECD und der EU-Abteilung für geistiges Eigentum sind 2,5 Prozent aller globalen Importe und 5 Prozent der in die Europäische Union importierten Waren gefälscht. LOGISTICS PILOT Juni 2016 17 LOGISTICS STORY Bei der Röntgenuntersuchung kommt der u-förmige Ausleger des Lkws zum Einsatz, sodass der Container von allen Seiten durchleuchtet werden kann. FAKTEN Risikoanalyse Terminalmobile Röntgenanlage (TMR) Bei einem Umschlag von 5,5 Millionen TEU in den bremischen Häfen im vergangenen Jahr sind allerdings weder die Kontrolle noch das Öffnen jedes einzelnen Containers möglich. Deshalb greift der Bremer Zoll ebenso wie die Beamten im Rest der Republik auf Informationen der Zentralstelle „Risikoanalyse Zoll“ mit Sitz in Münster zurück. Hier werden zum Beispiel Daten aus Zollanmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet, Hinweise über Verkehrswege und EU-Daten zusammengeführt, um zu ermitteln, welche Warengruppen, Ladehäfen und Routen eines besonderen Augenmerks bedürfen. Aufgrund dieser Daten werden dann bestimmte Container für eine genauere Prüfung mittels Röntgenverfahren ausgewählt. Zudem finden – allerdings nur noch in geringem Umfang – Stichprobenkontrollen statt. Diese können dann jedoch die Untersuchung der gesamten Ladung eines Schiffes umfassen. Kontrolle aller Containertypen und von nichtcontainerisierter Ladung möglich Anschaffungspreis 1,6 Millionen Euro (Anlage), inklusive der Infrastruktur (Büro, Übertragungs- und Sicherheitstechnik) 2,5 Millionen Euro Auf der rund 13.000 Quadratmeter großen Fläche stehen derzeit 18 Plattformen in zwei Reihen. Künftig sollen es 24 Plattformen werden. 480 Containerdurchleuchtungen pro Tag (bei 24-StundenBetrieb) 18 Röntgenuntersuchung 15 Jahre lang nutzte der Bremer Zoll für das Scannen eine stationäre Containerprüfanlage, die sich am nördlichen Ende des Bremerhavener Freihafens befindet. Diese entspricht jedoch nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und wurde daher durch eine neue Terminalmobile Röntgenanlage (TMR) ersetzt, die seit Anfang April im Einsatz ist. Ihr Herzstück ist ein in China speziell umgerüsteter Lkw, der sowohl über einen Dieselmotor als auch einen Elektroantrieb verfügt und mit einem ausfahrbaren u-förmigen Röntgenarm ausgestattet ist. Für die Untersuchung der Container fährt LOGISTICS PILOT Juni 2016 der Truck mit dem Ausleger an den Plattformen, auf denen die Container abgestellt sind, entlang und durchleuchtet sie mittels Elektronenlinearbeschleunigung von allen Seiten. Dabei nutzt der Lkw für die extrem gleichmäßige Fahrgeschwindigkeit seinen Elektroantrieb, um ein wackelfreies Röntgen zu gewährleisten. Je nach Größe des Containers dauert der Scanvorgang etwa 45 bis 60 Sekunden. Pro Stunde können auf diese Weise bis zu 25 40-Fuß-Container kontrolliert werden. Datenauswertung Die erzeugten Bilder werden über WLAN sofort ins Netz gespeist und können innerhalb von Sekunden von den derzeit 30 Mitarbeitern des Zolls ausgelesen werden. Jeder der sechs Arbeitsplätze im Auswertungsraum ist dabei mit drei Monitoren ausgestattet, mit denen auf die Scanbilder, alle relevanten Daten und das Abfertigungssystem zugegriffen werden kann. Wie gut das neue System funktioniert, zeigte sich schon in der Erprobungsphase, als ein Container, der als Umzugsgut deklariert war, durchleuchtet wurde. Was die Zollbeamten auf dem Bildschirm – auch für Laien deutlich erkennbar – sahen, waren allerdings keine Möbel, sondern war eindeutig ein Panzerfahrzeug. Nur die Spezialisten des Zolls sahen nach einer detaillierteren Bildauswertung, dass sich zudem auch noch ein Gewehr und eine Granate in dem Container befanden. Um dies zu identifizieren, brauche man jedoch viel Erfahrung und mindestens eine Viertelstunde Zeit für die Auswertung, berichtet Sonja Tolle, Leiterin der Beschaugruppe und der Röntgenprüfgruppe beim Zollamt Bremerhaven. FOTOS: CLAUDIA BEHREND Andreas Heuer ist Leiter des Zollamts in Bremerhaven, das zum Hauptzollamt Bremen gehört. LOGISTICS STORY Leistungsfähigkeit Der Lkw wurde in China aufwendig umgebaut. Bis auf das Fahrerhaus hat der Truck nichts mehr mit einem normalen Transportfahrzeug gemein. Der Zoll hat sich mit der neuen Röntgenanlage zum Ziel gesetzt, den aufgrund terroristischer Aktivitäten und Kostendruck zunehmenden Risiken im internationalen Warenverkehr effektiver zu begegnen. Im Vergleich zur bisher eingesetzten Anlage lässt sich die Zahl der Containerscans fast verdoppeln: Sie schafft bei einem Einsatz rund um die Uhr etwa 480 pro Tag oder 175.000 im Jahr. Dadurch werden in weniger Zeit mehr Container durchleuchtet. Auf diese Weise wird die Freigabe der Container beschleunigt, sodass diese in der Regel noch am gleichen Tag weiterbearbeitet und versendet werden können. Des Weiteren sollen künftig mehr Durchleuchtungen und aufgrund der präzisen Bilder weniger Entladungen stattfinden. Auch wenn die Anlage mit 1,6 Millionen Euro einiges gekostet hat: Effizient ist sie. (cb) Weitere Informationen: www.zoll.de www.mehrcontainerfuerdeutschland.de »Die Amerikaner brauchen vielleicht das Telefon, wir aber nicht. Wir haben sehr viele Eilboten.« Sir William Preece, Chefingenieur der britischen Post, 1896 Auch Experten können sich irren! Deutschland braucht einen Tiefwasserhafen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Während der Trend zu immer größeren Containerschiffen ungebrochen ist und viele Häfen an ihre Auslastungsgrenzen stoßen, verfügt der JadeWeserPort über erweiterbare Hafenkapazitäten am tiefen Wasser. SAFETY & SECURITY Guter Rat auf hoher See E in kleiner Schnitt ins Bein bei einer Routinetätigkeit. Eigentlich nicht weiter schlimm, aber wenn sich die Wunde entzündet, das Bein heiß wird und stark anschwillt, ist ein Besuch beim Arzt dringend angeraten. Was aber, wenn sich der Patient an Bord eines Containerschiffs befindet, das gerade mitten im Indischen Ozean unterwegs ist und erst in einigen Tagen wieder einen Hafen anläuft? Dauerrufbereitschaft Ein Fall für den telemedizinischen Dienst Medico aus Cuxhaven: Bei Chefarzt Manuel Burkert und seinem Team von rund 15 Ärzten an der Helios Klinik klingelt immer dann das Telefon oder kommt eine E-Mail, wenn auf einem Schiff unter deutscher Flagge oder für deutsche Seeleute medizinische Beratung erforderlich ist. An 365 Tagen und rund um die Uhr steht dieser fachmedizinische Service den Patienten auf hoher See zur Verfügung. Die Palette der gesundheitlichen Probleme an Bord ist groß. „Uns erreichen ganz un20 LOGISTICS PILOT Juni 2016 terschiedliche Fragen – von eingewachsenen Zehennägeln bis zu akuten Notfällen“, berichtet Burkert. Die Seeoffiziere seien sehr gut ausgebildet, sodass sich die Crew mithilfe der „Anleitung zur Krankenfürsorge auf Kauffahrteischiffen“ der Berufsgenossenschaft See und dem „International Medical Guide for Ships“, einem Ratgeber der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in vielen Situationen selbst zu helfen wisse. Aber auch wenn sich die Kapitäne viel Mühe geben, blieben dennoch einige Nachfragen. Dann gibt es ärztliche Hilfe aus Cuxhaven, und das schon seit 1931. Während zu Beginn der Kontakt noch über Ultrakurzwelle des Norddeich Radios in einem Funkraum des ehemaligen Stadtkrankenhauses erfolgte, findet heutzutage immer mehr Kommunikation über E-Mail statt. „Im vergangenen Jahr waren es etwa 1.000 Patienten, die die ärztliche Beratung in Anspruch genommen haben, viermal so viele wie noch 2003“, sagt Burkert. Grund dafür sei die einfachere Kontaktaufnahme per E-Mail. Auch aus Gründen der Rechtssicherheit erfolgt die Beratung in aller Regel in schriftlicher Form. Telefoniert wird insbesondere bei der Erstkontaktaufnahme und in Notfällen. FOTO: CLAUDIA BEHREND Containerschiffe sind nicht nur spannende, sondern zugleich gefährliche Arbeitsplätze. Wenn an Bord etwas passiert, ist die Crew jedoch selbst auf hoher See nicht ganz auf sich gestellt. Medizinische Beratung kommt über Funk, Handy oder Satellitentelefon aus Cuxhaven – im Notfall bis ans Ende der Welt. SAFETY & SECURITY Chefarzt Manuel Burkert ist Anästhesist mit intensiv- und notfallmedizinischer Zusatzbezeichnung und verfügt zudem über eine reisemedizinische Zusatzqualifikation. Notfallmedizin In kritischen Situationen greift einer der Ärzte zum Hörer und berät den Patienten und den Kapitän fernmündlich. So kamen unter Anleitung von Burkert beispielsweise ein automatischer Defibrillator zum Einsatz. Das rettete dem Patienten vermutlich das Leben, da bis zum Eintreffen des Notarztes mit dem Hubschrauber auf dem Schiff 20 Minuten später viel zu viel Zeit vergangen wäre. Behandelt werden zwar formal nur das Personal auf deutschen Schiffen und deutsche Seeleute. Allerdings: „Wer anruft, wird beraten“, so Burkert. Hiervon profitierte kürzlich auch ein älterer Alleinsegler, der einige Seemeilen vor Kuba bereits seit Tagen an starkem Durchfall und Erbrechen litt. „Unsere Verantwortung hört auf, wenn ein Schiff im Hafen liegt. Dann übernehmen der Hafenarzt oder das lokale Gesundheitssystem.“ Telemedizin könne nicht besser sein als die Versorgung an Land, selbst wenn es vor Ort nicht das beste Gesundheitssystem gebe, so Burkert. „Wir bieten hier keine Therapie, sondern Beratung.“ Telemedizin Gerade berät Burkert einen Patienten mit einer großen Pustel am Unterbauch. Für Laien sieht die Wunde auf dem Digitalfoto stark entzündet und besorgniserregend aus. Könnte sich das zu einem Notfall entwickeln? Für den erfahrenen Arzt ist alles in Ordnung. Der Patient könne sogar arbeiten. Der Mann dürfe zwar keine schwere körperliche Tätigkeit ausüben, aber ein Brückendienst sei kein Problem, da es dort klimatisiert sei, so Burkert. „Das weiß ich nur, weil ich selbst an Bord gewesen bin und die Dinge einschätzen kann“, berichtet der ausgebildete Schiffsarzt, der einige Zeit als Mari- nesoldat zur See gefahren ist. In den kommenden Tagen wird er sich vom Kapitän täglich über den Gesundheitszustand des Patienten informieren lassen und den Wundverlauf und die Heilung von Cuxhaven aus fachmännisch begleiten – im Prinzip also doch nicht so viel anders vorgehen als ein Arzt in einer Praxis oder einem Krankenhaus. Sollte sich die Situation verschlechtern, würde Burkert Notfallmaßnahmen, beispielsweise eine Behandlung an Land oder eine Rettungsaktion, anstoßen. Der größte Unterschied im Vergleich zur normalen medizinischen Tätigkeit bleibt jedoch eine Herausforderung: der fehlende visuelle Kontakt. Burkert: „Im typischen Arztalltag kommen alle fünf Sinne zum Einsatz, das fällt hier komplett weg.“ Interkulturalität Manchmal stoßen die Ärzte von Medico allerdings auch an ihre Grenzen. Eine Patientin, die nach einem Sturz an einem Schädel-Hirn-Trauma litt und dringend einem Neurochirurgen vorgestellt werden sollte, konnte im saudi-arabischen Jeddah deshalb nicht von Bord gehen, weil es dort unüblich ist, sich als Frau ohne männliche Begleitung zu bewegen. Nach einigen Verhandlungen konnten Burkert und sein Team die Hafenbehörden dennoch davon überzeugen, dass die Patientin an Land und in einem anderen saudi-arabischen Hafen ins Krankenhaus eingewiesen werden konnte. Wichtig ist daher nicht nur die entsprechende fachärztliche Qualifikation, sondern auch viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Umgang mit Institutionen in aller Welt und den Reedern. Denn ernsthaftere Erkrankungen führen im Zweifel zu einem ungeplanten Zwischenstopp, der Zeit und Geld kostet. „Unser gutes Verhältnis zu den Reedern und Kapitänen ist daher sehr wichtig“, so Burkert. (cb) FAKTEN Telemedizinischer Dienst Medico Gründung 1931 in Cuxhaven Erreichbarkeit 24 Stunden/Tag, 365 Tage/Jahr Finanzierung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2015: 1.000 Patienten Zwischen vier und acht Kontakte pro Patient Verkehrssprache Englisch, Kommunikation aber auch auf Deutsch und Russisch Weitere Informationen: 04721-785 (24 Stunden erreichbar) www.deutsche-flagge.de/de/notfall LOGISTICS PILOT Juni 2016 21 SUSTA I N A B I L I T Y „Zu ‚Grüner Logistik‘ gehören auch ‚Grüne Häfen‘ “ Ein Interview mit Holger Banik, Sprecher der Geschäftsführung von Niedersachsen Ports und Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft, über die Bedeutung des Umweltschutzes in den landeseigenen niedersächsischen Seehäfen. Welche Bedeutung haben Umweltschutz und Nachhaltigkeit für den JadeWeserPort und die landeseigenen niedersächsischen Seehäfen? Mit wachsendem Warenaustausch und der Vernetzung rund um den Globus steigen die Anforderungen an die Seehäfen. Dies gilt insbesondere auch hinsichtlich der Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz. Sowohl Verbraucher als auch Produzenten von Waren verfolgen vermehrt das Ziel von nachhaltig hergestellten Gütern und fordern eine Logistikkette, die ebenfalls den Werten des Klima- und Umweltschutzes entspricht. Für unsere Häfen nimmt die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit daher weiter zu. Für den Bau des JadeWeserPorts mussten Sie Eingriffe in die Natur ausgleichen. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem am Langwarder Groden 140 Hektar Fläche wieder dem Gezeitenstrom ausgesetzt. Was genau bedeutet das, und was ist das Ziel? Der JadeWeserPort hat maßgeblich daran mitgewirkt, einen wertvollen Salzwiesenkomplex zur Verbesserung des Naturhaushalts und des Landschaftsbilds herzustellen. Der Langwar- Holger Banik, Sprecher der Geschäftsführung von Niedersachsen Ports und Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft der Groden wird zum Festland hin durch den Hauptdeich und zur See durch einen Sommerdeich begrenzt. Durch teilweise Öffnung des Sommerdeiches wird ein Bereich des Langwarder Groden wieder dem Gezeitenstrom ausgesetzt. Dort soll sich eine wertvolle Salzwiesenlandschaft entwickeln. Seit 2013 wurden die hierfür erforderlichen umfangreichen Baumaßnahmen unter der Regie des JadeWeserPorts zur Umgestaltung des Langwarder Grodens durchgeführt. Die IAPH (International Association of Ports and Harbors) hat das Projekt im Jahr 2015 mit einem silbernen „Port Environment Award“ ausgezeichnet. Diese Anerkennung kommt Organisationen zuteil, die sich durch hervorragende Projekte in den Bereichen Umweltmanagement, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit auszeichnen. Ist es als relativ junger Hafen im Vergleich zu Traditionsstandorten einfacher oder schwerer, in Sachen Umweltschutz zu punkten? Beim Thema Energieeffizienz hat ein junger Hafen natürlich den Vorteil, dass die Anlagen dem aktuellen Stand der Technik und den Auflagen, zum Beispiel dem Energieeinsparungsgesetz, sowie den darauf beruhenden Verordnungen genügen. Andererseits haben etablierte Häfen oft schon viel in ihre Infrastruktur und in das Know-how investiert sowie ihre Anlagen und den Betrieb besonders optimiert, um möglichst effizient zu arbeiten. Grundsätzlich kann man bei neuen Hafenprojekten stets von den Erfahrungen der etablierten Häfen profitieren. Das sehen wir als großen Vorteil. Anfang vergangenen Jahres hat NPorts gemeinsam mit dem JadeWeserPort und Seaports of Niedersachsen das Label hafen+ gegründet. Was verbirgt sich dahinter? Wir bündeln unter diesem Label die Ergebnisse, mit denen wir Verbesserungen in den Bereichen Ökologie, Ökonomie SUSTA I N A B I L I T Y Unter dem Label hafen+ haben die niedersächsischen Seehäfen ihre vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten in der Logistik zusammengefasst. und Soziales in den Häfen erreichen, und schaffen durch die Veröffentlichung ein breiteres Bewusstsein für diese Themen. Zu „Grüner Logistik“ gehören auch „Grüne Häfen“, die innovative und kluge Lösungen für ihre Kunden bereithalten. Dazu leisten wir unseren Beitrag. FOTOS: NPORTS Der JadeWeserPort hat 2015 erstmals einen Umweltbericht erarbeitet und wurden nach bremenports als zweiter deutscher Hafen nach PERS (Port Environmental Review System) zertifiziert. Welche Vorteile bietet Ihnen diese Zertifizierung? PERS ist eine speziell für Häfen entwickelte Zertifizierung, die die Besonderheiten von Häfen berücksichtigt und von der European Sea Ports Organisation (ESPO) vergeben wird. Weltweit sind bereits 98 Häfen Teil des EcoPorts-Netzwerks der ESPO. Damit ist eine gute Vergleichbarkeit mit anderen Häfen gegeben, und es kann auch ein wertvoller Austausch zwischen den Häfen stattfinden. Deshalb passt diese Zertifizierung am besten zu unseren Häfen. Dem JadeWeserPort sollen auch weitere Häfen von NPorts nachfolgen, die ebenfalls eine PERS-Zertifizierung erhalten sollen. Was sind die wichtigsten Handlungsziele innerhalb Ihrer Umweltstrategie? Die wesentlichen Handlungsziele zur Umweltstrategie sind in den Unternehmensbereichen Betrieb sowie Planung und Entwicklung zu finden. Für den Hafenbetrieb steht die Verringerung des CO2-Ausstoßes an erster Stelle. Bei der Planung und Entwicklung von Hafenanlagen geht es in erster Linie um die Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte aber auch um das Naturraummanagement durch Kohärenz- und Kompensationsmaßnahmen sowie um die Planung für eine effiziente Nutzung der Hafeninfrastruktur. Es wird erwartet, dass die Anzahl von Schiffen, die mit LNG betrieben wird, bis 2025 auf 1.500 ansteigt. Welche Voraussetzungen müssen dafür in Deutschland und konkret bei JadeWeserPort und Niedersachsen Ports aufseiten der Hafenbetreiber noch geschaffen werden? Die niedersächsischen Seehäfen Emden und Cuxhaven sind seit Juni und Dezember 2015 bereits die ersten Häfen in Deutschland, in denen LNG-betriebene Fährschiffe beheimatet sind. Für die zu Niedersachsen Ports gehörenden Häfen und den JadeWeserPort wurden die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen zum Einsatz von LNG-betriebenen Schiffen geschaffen. Somit ist eine für Mensch und Umwelt sichere LNG-Bebunkerung von Schiffen möglich. Sobald genügend Nachfrage nach LNG besteht, wird sich in den Seehäfen eine entsprechende LNG-Infrastruktur etablieren. Das Land Niedersachsen hat bereits ein Förderprogramm zur Verbesserung der Versorgung mit alternativen Treibstoffen und Energie in Seehäfen aufgelegt, das unter anderem Einrichtungen für die Versorgung von Seeund Binnenschiffen mit LNG fördern soll. Der JadeWeserPort ist baulich bereits für die Versorgung von Schiffen mit Landstrom vorbereitet. Sollte ein Reeder mit seinem Containerschiff kurzfristig Bedarf haben – wie schnell könnten Sie diesen decken? Bei der Planung und dem Bau des Hafens wurde ein künftiger Bedarf an Landstrom bereits berücksichtigt. Dazu wurden Leerrohre verbaut, die mit entsprechenden Kabeln bestückt werden könnten, um Schiffe vor der Kaje mit Landstrom zu versorgen. Bereits genutzt wird der Landstrom im Bereich des Servicehafens am JadeWeserPort. Weitere Informationen: www.nports.de www.jadeweserport.de LOGISTICS PILOT Juni 2016 23 PORTRAIT Neue Perspektiven für Leercontainer Eine Cloud-Anwendung des belgischen IT-Logistikdienstleisters Avantida ermöglicht die schnelle Wiederverwendung von Leercontainern und trägt damit zu einer Verringerung von Containertransporten bei. Das entlastet nicht nur den Hinterlandverkehr, sondern auch die Umwelt. 24 LOGISTICS PILOT Juni 2016 PORTRAIT FOTO: AVANTIDA S chätzungsweise jeder fünfte Container, der per Lkw, Bahn oder Binnenschiff transportiert wird, ist leer. Dadurch entstehen den Reedereien und den Speditionen hohe Kosten. Zudem wird unnötiges Verkehrsaufkommen auf ohnehin überlasteten Straßen und Schienen verursacht und die Umwelt belastet. Der IT-Logistikdienstleister Avantida mit Sitz in Antwerpen hat daher eine Cloud-basierte Anwendung entwickelt, die die schnelle Wiederverwendung von Leercontainern ermöglicht. Das Prinzip der IT-Lösung „reUse“ ist einfach: Wenn ein Transportunternehmer einen Rücktransport eines leeren Containers zu einem Depot hat, kann er diesen auf einer Internetplattform anmelden. Das System prüft dann, ob eine dazu passende Transportanfrage derselben Reederei vorliegt und die von ihr festgelegten Parameter – beispielsweise Containertyp und Cut-off-Date des Schiffs – erfüllt werden. Im positiven Fall wird der Anfrage stattgegeben, und der Spediteur erhält eine entsprechende Autorisierung. Um diese Plattform nutzen zu können, benötigen die Transportunternehmen lediglich einen Internetzugang und müssen sich einmalig auf der Internetseite des Unternehmens registrieren. Deutschland an den Start. Seitdem kann das System grundsätzlich für Importcontainer in allen deutschen Seehäfen genutzt werden. Somit können Speditionen, die beispielsweise Container von und nach Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg transportieren, Leercontainer unmittelbar erneut disponieren, anstatt sie per Lkw, Bahn oder Binnenschiff zum Depot zurückzubringen. „Über die Plattform werden Transportunternehmen mit Reedereien verbunden, und dadurch wird nicht nur die Wiederverwendung von Leercontainern ermöglicht, sondern auch die Anlieferung oder Abholung an oder von alternativen Orten“, so De Clerck. „Auf diese Weise haben wir im vergangenen Jahr über alle europäischen Länder bereits sieben Millionen Kilometer Leerfahrten vermieden.“ In Deutschland will das Unternehmen pro Jahr 25.000 Leercontainerfahrten verhindern, somit den Hinterlandverkehr entlasten und den Ausstoß von CO2 und anderen Emissionen erheblich verringern. Benefit Wachstum „Die Reederei erzielt zusätzliche Erträge, optimiert ihre Prozesse und reduziert ihren administrativen Aufwand. Zudem senkt das Transportunternehmen seine Kosten für den Rücktransport von Leercontainern und verbessert ebenfalls seine Arbeitsabläufe“, fasst Luc De Clerck, Geschäftsführer von Avantida, das Geschäftsmodell zusammen. Das Angebot werde daher gleichermaßen von kleinen (bis 10 Lkws), mittleren (10 bis 100 Lkws) und großen Transportunternehmen (über 100 Lkws) genutzt. Die Bezahlung erfolgt pro erfolgreiche Vermittlung eines Transports über ein Prepaidkonto. Die Preise werden dabei von den Reedereien selbst festgelegt und liegen je nach Unternehmen bei etwa 25 bis 30 Euro pro Transaktion. Dreieinhalb Jahre nach der Gründung von Avantida und der Markteinführung in Belgien und den Niederlanden ging der IT-Logistikdienstleister im vergangenen Jahr auch in Auch wenn das System bisher nur mit jeweils reedereieigenen Containern und nicht grenzüberschreitend im Einsatz ist, hat das Unternehmen seit seiner Gründung bereits expandiert. Gegenwärtig sind fast 2.000 Transport- und Logistikunternehmen – davon 200 deutsche – auf der Plattform registriert. Insgesamt nutzen zurzeit 16 Reedereien das System, darunter auch viele Branchenriesen. „In Deutschland kooperieren wir inzwischen mit zehn Reedereien, wie OOCL, Cosco und Hamburg Süd“, berichtet De Clerck. „Nachdem der Start hier etwas langsam war, sind wir nun sehr zufrieden. Im März hatten wir insgesamt 9.500 Transporte – 82 Prozent mehr als im Vorjahr.“ Um in der Bundesrepublik noch präsenter zu sein, verfügt Avantida seit Mai über ein Büro in Hamburg. Das Unternehmen wächst jedoch europaweit. In den vergangenen Monaten kamen bereits Frankreich, Spanien, Portugal und Italien dazu. „Wohin wir weiter expandieren, entscheiden nun vor allem unsere Kunden“, so De Clerck. „In jüngster Zeit werden beispielsweise Russland und die Ukraine stark nachgefragt.“ Auch die Dienstleistungspalette wächst: „Mit ‚depotX‘ ermöglichen wir es nun den Transportunternehmen auch, Änderungen bei der Anlieferung oder Abholung von Leercontainern vorzunehmen.“ Nach einem erfolgreichen Test in Belgien und den Niederlanden wurde die Anwendung im April für alle Reedereien in allen Ländern, für die und in denen Avantida tätig ist, geöffnet. (cb) Auf dem Foto die Avantida-Führungsriege: Patrick De Deken, President of the board, Luc De Clerck, Chief Executive Officer, und Mark De Keyser, Chief Operating Officer (von links) FAKTEN Avantida Gründung Ende 2012 in Antwerpen Spezialisierung auf Cloud-Plattformen für Container, Sicherheit, Zoll und die Optimierung von Arbeitsabläufen 18 Mitarbeiter (8 in Belgien und 10 in Polen) Insgesamt 16 Reedereien und 2.000 Transport- und Logistikunternehmen nutzen den Service Umsatz 2015: 2,8 Millionen Euro Weitere Informationen: www.avantida.com LOGISTICS PILOT Juni 2016 25 PEOPLE KOMPAKT WAHL. Der Bei- rat der Bundesnetzagentur hat kürzlich den niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Der 49-Jährige wurde erstmals 2013 von der Bundesregierung zum Mitglied des Beirats berufen und folgt auf Klaus Barthel, Mitglied des Bundestags. Lies und sein Stellvertreter, der Bundestags- Neuer Vorstand für Kontraktlogistik bei der BLG BE RU FUN G. Der Aufsichtsrat der Bremer LagerhausGesellschaft – Aktiengesellschaft von 1877 – hat Jens Wollesen einstimmig zum gesamtvertretungsberechtigten Mitglied des Vorstands berufen. Wollesen übernimmt mit Wirkung zum 1. Juli 2016 die Verantwortung für den Geschäftsbereich Kontraktlogistik. Er tritt die Nachfolge von Andreas Wellbrock an, der das Unternehmen BLG Logistics zum 31. Dezember 2015 verlassen hat. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur ist zurzeit als Mitglied der Geschäftsleitung bei Kühne + Nagel Deutschland zuständig für die Kontraktlogistik in Deutschland und der Schweiz, für Real Estate und ist zudem Mitglied der Geschäftsleitung der Stute Logistics. Vor Aufnahme seines Studiums des Transportwesens an der FH Bremerhaven absolvierte Wollesen, Jahrgang 1967, eine Ausbildung zum Speditionskaufmann bei der Firma J.H. Bachmann in Bremen. abgeordnete Joachim Pfeiffer, Lloyd Werft geht mit Vorstandsquartett in die Zukunft erklärten, dass der Beirat seine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Präsidium der Bundesnetzagentur fortsetzen wolle. ÜBERGABE. Seit März ist Heiner Heseler FOTOS: THIEMO JENTSCH, BREMENPORTS, BLG LOGISTICS, CMA CGM, SASSEN, LLOYD WERFT, VEREIN BREMER SPEDITEURE, MEYER && MEYER, BBS ELSFLETH Geschäftsführer der Initiative Stadtbremische Häfen (ISH). Er folgt auf Werner Maywald, der in den Ruhestand gegangen ist. Bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Jahr war Heseler acht Jahre Staatsrat für Wirtschaft und Häfen in Bremen. Zuvor war er Planungschef im Bremer Rathaus und arbeitete an der Universität Bremen. Die ISH vertritt 50 mittelständische Unternehmen der maritimen Wirtschaft im Land Bremen, die regional, national und weltweit agieren, und bündelt branchenübergreifend ihre Interessen. 26 LOGISTICS PILOT Juni 2016 Hervorragender Schifffahrtsnachwuchs AUSZ E I CH N UN G. Die drei in Bremen vertretenen Schifffahrtsvereine – die Vereinigung Bremer Schiffsmakler und Schiffsagenten, der Bremer Rhederverein und die Schiffsmakler-Vereinigung für Küsten- und Seeschiffsbefrachter – haben die Auszubildenden der Winterprüfungen geehrt. Christian von Georg (links), Vorsitzender der Vereinigung, und Peter Grönwoldt (rechts), Vorstandsmitglied des Rhedervereins, zeichneten Maximilian Gustav Schrader der Reederei CMA CGM als Jahrgangsbesten aus. VERST ÄR KUNG. Der Finne Jarmo Laakso (2. v. r. ) gehört seit dem 1. März dem Vorstand der Lloyd Werft an. Künftig wird er gemeinsam mit Rüdiger Pallentin (2. v. l. ), Carsten J. Haake (rechts) und Dirk Petersjohann (links) das stark wachsende Schiffbauunternehmen leiten. Seine besondere Aufgabenstellung ist es, Werft- und Reedereiinteressen miteinander zu verknüpfen. Die neue Lloyd Werft Gruppe umfasst künftig die Standorte Bremerhaven, Wismar, Warnemünde und Stralsund mit zusammen gut 1.700 Beschäftigten. HWG-Vorstand im Amt bestätigt ABST IMMUNG. Auf der 43. Mitgliederversammlung der Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven (HWG) wurde kürzlich der Vorstand für die nächsten zwei Jahre im Amt bestätigt. Neu besetzt wurde die Position des stellvertretenden Vorsitzenden durch Kapitän Arne Ehlers, Geschäftsführer der BREB (links), der vom Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Zint in seiner neuen Position begrüßt wurde. Ehlers löst Oberbürgermeister Ulrich Getsch ab, der auch weiterhin Mitglied des Vorstands bleibt. PEOPLE Fashionlogistiker bekommt CEO Neuer Vorsitzender beim Verein Bremer Spediteure VO RS I T Z. Der Vorstand des Vereins Bremer Spediteure hat Mitte April auf seiner konstituierenden Sitzung einen neuen Vorsitzenden gewählt. Oliver Oestreich (Leschaco Gruppe) löst Simon Reimer (reimer logistic) ab. Reimer selbst hatte den Wechsel in der Spitze des Verbands nach zwölf Jahren angeregt, verbleibt aber weiterhin im Vorstand. Oestreich ist bereits seit 2009 im Vorstand und seit 2010 der stellvertretende Vorsitzende. FÜ H RU N G. Bereits im Februar hat der Osnabrücker Fashionlogistikspezialist Meyer & Meyer Jan Weber zum Geschäftsführer berufen. Seit dem 1. April ist Weber nun CEO und damit die alleinige operative Spitze der Unternehmensgruppe. Zeitgleich sind die beiden bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter und Cousins Michael Meyer und Rolf Meyer sowie der Holding-Geschäftsführer Clemens Haskamp in einen neu gegründeten Beirat gewechselt. Seemännischer Nachwuchs aus Elsfleth ER FOLG. Auch in diesem Frühjahr haben wieder viele junge Menschen ihre duale Ausbildung zum Schiffsmechaniker begonnen. Sie werden dabei von der Berufsbildungsstelle (BBS) in Elsfleth betreut. Weitere Bildungsangebote der BBS sind die berufliche Umschulung zum Schiffsmechaniker und eine speziell auf den Beruf des Schiffsoffiziers bezogene praktische Ausbildung und Seefahrtzeit als nautischer oder technischer Offiziersassistent. Die kostenlose App zum Logistikmagazin deutscher Seehäfen Schnell und einfach: Laden Sie die LOGISTICS PILOTApp kostenlos aus dem Store. Jederzeit und überall: Mit Ihrem Smartphone oder Tablet können Sie jederzeit auf alle Ausgaben zugreifen. Komfortabel und funktionell: Mit praktischem Textmodus und effizienter Textsuchfunktion über alle geladenen Ausgaben. Im Apple App Store und in Google Play erhältlich. Aktuell und umfassend: In jeder Ausgabe finden Sie aktuelle Informationen von den verschiedenen Hafenstandorten unseres Hafenund LogistikFachmagazins. LOGISTICS PILOT Juni 2016 27 APPOINTMENTS Save the Date! In der zweiten Jahreshälfte warten besondere Highlights auf die maritime Wirtschaft: Auf die „Windforce“ Anfang Juni folgen der „logistics talk“ im österreichischen Enns und die Messe „transport logistic China“. Am 2. September findet neben dem traditionsreichen „Kapitänstag“ in Bremen auch der „26. Niedersächsischer Hafentag“ in Brake statt. D ie Konferenz „Windforce“ in Bremen bleibt ein wichtiger Treffpunkt der Windkraft- und Offshore-Industrie in Deutschland. Vom 7. bis 9. Juni 2016 geht es in internationalen Fachvorträgen um die neueste Technik, aber auch Dienstleistungen und Services rund um die Windenergie und Energiegewinnung. Auch das Containerterminal im oberösterreichischen Enns setzt auf Umweltfreundlichkeit. Ende vergangenen Jahres wurden die umfangreichen Modernisierungs- und Ausbauarbeiten für die trimodale Umschlagsanlage abgeschlossen. Anlässlich der offiziellen Eröffnung des Terminals lädt bremenports am 9. Juni zum „logistics talk“ in die Donaustadt ein. Dass die Verbindung zu den bremischen Häfen sehr eng ist, zeigen allein schon vier Ganzzüge, die das Terminal an diesem Tag mit Ziel Bremerhaven verlassen werden. Kurze Zeit später findet erneut die Messe „transport logistic China“ in Shanghai statt. Vom 14. bis 16. Juni 2016 werben die Häfen aus Bremen und Niedersachsen im Reich der Mitte wieder mit einem länderübergreifenden Auftritt unter der Marke „German Ports“. Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen internationalen Messe für die Transport- und Logistikbranche entwickelt. 2014 überzeugten sich mehr als 16.000 Besucher von dem vielfältigen Angebot der Aussteller aus aller Welt. Zum „Kapitänstag“ in Bremen laden der Senat der Freien Hansestadt Bremen und die Bremische Hafenvertretung bereits zum 52. Mal in die Obere Rathaushalle ein. Der Empfang für Kapitäne und Chefingenieure aus Schiff- und Luftfahrt findet jährlich am ersten Freitag im September statt, 2016 also am 2. September. Alljährlich werden für einen guten Zweck Spenden gesammelt. Der „Niedersächsische Hafentag“ findet ebenfalls am 2. September 2016 statt. Gastgeberhafen der 26. Auflage, zu der die Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen einlädt, ist Brake. Einmal im Jahr bietet die traditionsreiche Veranstaltung Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Presse eine ganz besondere Gelegenheit zur Diskussion der Entwicklungen in den niedersächsischen Seehäfen. 28 LOGISTICS PILOT Juni 2016 Veranstaltungsauswahl 2016 (Änderungen vorbehalten) Windforce Bremen 7. – 9. 6. 2016 Kapitänstag 2. 9. 2016 logistics talk 12. 10. 2016 Bremen, Deutschland http://windforce.info/ windforce2016/de/ Bremen, Deutschland www.bhv-bremen.de Graz und Wien, Österreich www.bremenports.de/ veranstaltungskalender logistics talk 9. 6. 2016 Enns, Österreich www.bremenports.de/ veranstaltungskalender transport logistic China 14. – 16. 6. 2016 Shanghai, China www.transportlogisticchina.com ShortSeaShipping Days 22. – 23. 6. 2016 Lübeck, Deutschland www.shortseashipping.de 26. Niedersächsischer Hafentag 2. 9. 2016 Brake, Deutschland www.seaports.de Maritime Woche 9. – 18. 9. 2016 Bremen/Bremerhaven, Deutschland www.maritimewoche.de ECG Conference 20. – 21. 10. 2016 Hamburg, Deutschland www.ecgassociation.eu Hafen trifft Festland 14. 9. 2016 Hafen trifft Festland 27. 10. 2016 Köln, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Bielefeld, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Cool Logistics Global 26. – 28. 9. 2016 Hafen trifft Festland 8. 11. 2016 Bremen, Deutschland www.coollogisticsresources.com/global/de Dresden, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Breakbulk Americas 26. – 29. 9. 2016 logitrans 16. – 18. 11. 2016 Houston, USA www.breakbulk.com Istanbul, Türkei www.logitrans.com.tr/ english WindEnergy 27. – 30. 9. 2016 Hamburg, Deutschland www.windenergyhamburg.com Gemeinschaftlicher Messeauftritt unter der Dachmarke German Ports. FOTOS: BREMENPORTS, SEAPORTS OF NIEDERSACHSEN APPOINTMENTS Gemeinschaftlicher Auftritt der bremischen und niedersächsischen Seehäfen unter der Marke „German Ports“ auf der Intermodal South America in São Paulo. Veranstaltungsrückblick „Intermodal South America“ vom 5. bis 7. April 2016 in São Paulo P R Ä S E N Z . Die „Intermodal South America“ gilt als eine der bedeutendsten Transport- und Logistikmessen in Südamerika. Unter der Dachmarke „German Ports“ präsentierten sich dort bereits zum zehnten Mal die Seehäfen aus Bremen und Niedersachsen, um für ihre logistischen Angebote zu werben. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Südamerika. Zu den Hauptimportgütern zählen Autos und Autoteile sowie chemische Produkte und Maschinen. Bei den brasilianischen Exporten in die Bundesrepublik dominieren vor allem Rohstoffe und Produkte aus dem Agrar- und Lebensmittelbereich sowie Eisenerz, Zellstoff und Rohöl. „Güter, mit deren Handling die niedersächsischen Seehäfen bestens vertraut sind und sich daher als europäische Hubs für Im- und Exportaktivitäten zwischen Süd- amerika und Europa anbieten“, sagte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen. Während der dreitägigen Veranstaltung haben Hafenumschlagsunternehmen aus Brake und Emden, die Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketinggesellschaft sowie Europas größter Terminal-betreiber Eurogate die Hafenmarketing-Teams aus Bremen und Niedersachsen begleitet und den Gemeinschaftsstand für Kundengespräche und zur Kontaktpflege genutzt. „Trotz der spürbaren, in vielen Gesprächen erwähnten wirtschaftlichen und politischen Krise in Brasilien waren Besucherzahl und -qualität auch in diesem Jahr zufriedenstellend“, zog Michael Skiba, bremenportsMarketingleiter, eine positive Bilanz. „logistics talk“ am 10. März 2016 in Düsseldorf „Breakbulk Europe“ vom 23. bis 26. Mai 2016 in Antwerpen E R FO LG. Den Frühling hat der von bremenports und BLG Cargo Logistics durchgeführte „logistics talk“ in Düsseldorf eingeläutet. Thema der von Uwe Will, Vorstand und Geschäftsführer der VIA BREMEN Foundation, moderierten Podiumsdiskussion in der Esprit-Arena waren Trends und Entwicklungen für Breakbulk-Terminals. Im Rahmen der Reihe „logistics talk“ finden mehrmals im Jahr in verschiedenen Regionen innerhalb Deutschlands und im benachbarten europäischen Ausland Veranstaltungen statt. Hierdurch wird den Unternehmen der bremischen Seehafenverkehrswirtschaft die Möglichkeit gegeben, bestehende Kundenbeziehungen in den für sie relevanten Regionen zu pflegen und neue Kontakte aufzubauen. B ET EILIGUNG. Sowohl die bremischen Häfen als auch Seaports of Niedersachsen haben sich auf der Stückgut-Fachmesse „Breakbulk Europe“ im belgischen Antwerpen mit Ständen präsentiert. Die international besetzte Veranstaltung in der belgischen Hafenstadt ist die größte Messe und Konferenz weltweit, die sich auf Breakbulk und Projektladung spezialisiert hat. Sie zieht alljährlich ein fachkundiges Publikum an und bietet ein gutes Forum für Gespräche zu aktuellen Trends und Neuigkeiten im Stückgut- und Projektladungsgeschäft. Die bremischen und niedersächsischen Seehäfen punkteten in Antwerpen mit ihren großzügigen und modernen Messeständen. Diskussionsrunde mit Sven Riekers, Horst Rehberg, Uwe Will, Prof. Otto Jockel und Oliver Wittig (v. l.) LOGISTICS PILOT Juni 2016 29 PREVIEW Alle Ausgaben sind auch als E-Paper auf Deutsch und Englisch verfügbar. Scannen Sie den Code oder gehen Sie auf www.bremenports.de/logisticspilot AUSGABE A U G U S T IMPRINT 2016 LOGISTICS PILOT ISSN 2195-8548 Herausgeber: bremenports GmbH & Co. KG Hafenstraße 49, 28217 Bremen www.bremenports.de Michael Skiba Telefon: +49 421 30901-610 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Schwerpunktthema Green Logistics Welchen Beitrag zum Umweltschutz kann die maritime Transport- und Logistikwirtschaft leisten? Anzeigen- und Projektleitung: Anastasia Lenz Telefon: +49 421 30901-602 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8, gültig ab 21. Januar 2016 www.bremenports.de/logisticspilot Verlag: DVV Kundenmagazine GmbH Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg www.dvv-kundenmagazine.de Projektmanagement: Karin Kennedy Telefon: +49 40 23714-338 E-Mail: [email protected] Save the Space Redaktion: Claudia Behrend (cb) verantwortlich E-Mail: redaktion.logisticspilot@ dvvmedia.com Sichern Sie sich den Platz für Ihre Anzeigenwerbung im internationalen Logistikmagazin der deutschen Häfen: LOGISTICS PILOT. Die Mediainformationen finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Schwerpunktthemen der nächsten Ausgaben: Oktober 2016: Ausbildung & Karriere Anzeigenschluss 26.8.2016 Dezember 2016: RoRo Anzeigenschluss 21.10.2016 LOGISTICS PILOT e rscheint sechsmal im Jahr in einer Auflage von 5.000 Exemplaren (Deutsch). Ein englisch sprachiges E-Paper finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Ihre Ansprechpartnerin: Anastasia Lenz, Marketing – bremenports GmbH & Co. KG, Telefon: +49 421 30901-602, E-Mail: [email protected] Anzeigenverzeichnis BLG bremenports Eurogate JadeWeserPort 30 LOGISTICS PILOT Juni 2016 Seite 31 Seite 32 Seite 2 Seite 19 Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven www.muellerditzen.de Die Publikation, ihre Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung oder Verbreitung muss vom Verlag oder Herausgeber genehmigt werden. Dies gilt auch für die elektronische Verwertung wie die Übernahme in Datenbanken, Onlinemedien (Internet), Intranets oder sonstige elektronische Speichermedien. Co. KG Herausgeber und Verlag schließen bremenports GmbH & eine Haftung für unverlangt ein. V e. g tun gesandte Fotos, Manuskripte und Bremische Hafenvertre Co. KG sonstige Datenträger aus. t-Marketing GmbH & t Dieses Magazin is ts ein Gemeinschaf n projekt vo JadeWeserPor hsen GmbH Seaports of Niedersac n VIA BREMEN Foundatio FOTO: VTG August 2016: Green Logistics Anzeigenschluss 24.6.2016 Layout, Fotos und Illustrationen: Gestaltung: Christine Zander, www.artldesign.de Titel: Fotolia – janaka Dharmasena & bremenports/BLG Weitere Bilder: siehe Bildverweise FASHION AND SPORTS · SCHIFFFAHRT UND SPEDITION · AUTOMOBILE · MASCHINEN UND ANLAGEN · ELEKTRONIK · LEBENSMITTEL Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue beweisen – mit viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert. www.blg-logistics.com Ich bIn eIn hochstapler andree Wendt, straddle carrier-Fahrer bei eUroGate in bremerhaven Mehr als fünf Millionen Standardcontainer schlagen die Terminals in Bremerhaven jährlich um. Fünf Kilometer Kaje, 14 Liegeplätze für Großcontainerschiffe und leistungsfähige Umschlagsbetriebe machen die Seestadt zu einer weltweit führenden Drehscheibe für intermodale Verkehre. www.bremenports.de/standort
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