Ein Umzugskarton und etwas Handgepäck

Frankfurt
SEITE 30 · MIT T WO C H, 8 . J U NI 2 0 1 6 · N R. 1 3 1
Ein Umzugskarton und etwas Handgepäck
Wo Dolmetscher
längst überflüssig sind
Das Internationale Familienzentrum hilft jungen Flüchtlingen
Jamed ist stolz auf sein kleines Reich.
Zehn Quadratmeter nennt der 18 Jahre
alte Afghane seit vier Monaten sein Zuhause. Darin stehen ein Bett, ein Schrank
und ein Schreibtisch von Ikea. Jamed hat
es zusätzlich mit dunkelroten Tüchern an
der Wand und einem Perserteppich auf
dem Boden eingerichtet, es riecht nach
billigem Männerparfum. Der Junge ist einer von 18 Jugendlichen, die in der Wohngruppe am Frankfurter Berg leben.
Fünf solcher Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreibt das Internationale Familienzentrum in Frankfurt. Der Verein hilft seit
40 Jahren Deutschen und Migranten unterschiedlicher Herkunft. Als immer
mehr Jugendliche ohne Eltern in Frankfurt ankamen, sah sich der Verein in der
Pflicht. Dieser Tage hat er seine Wohngruppen für die jungen Flüchtlinge offiziell eröffnet und vorgestellt. „Fremd sein
ist uns vertraut. Das ist nicht umsonst unser Motto“, sagt Bernd Hormuth, Leiter
der stationären Jugendhilfe im Internationalen Familienzentrum. Mit den Jugendlichen zu arbeiten und traumatisierende Lebensphasen als Stärken anzunehmen sei
das Ziel.
Damit haben die Vereinsmitarbeiter
Pfingsten 2014 in einem Hotel in Bockenheim begonnen. An einem einzigen Wochenende richteten sie dort eine ClearingUnterkunft ein, in der minderjährige
Flüchtlinge kurz nach ihrer Ankunft in
Deutschland wohnen. Dort klären Mitarbeiter des Jugendamts ihr Alter, ihre Vormundschaft und ihren Asylstatus. Nach
etwa drei Monaten werden sie einer dauerhaften Unterkunft in Hessen zugewiesen.
Die Einrichtung am Frankfurter Berg,
in der Jamed wohnt, bestand ursprünglich
aus vier einzelnen Wohnungen. Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld erinnert daran, wie ungeeignet dieser Standort noch
vor einem Jahr schien. „Hier ist mit viel
Kreativität eine Wohngruppe entstanden,
die als Vorzeigeprojekt in Frankfurt gelten
kann“, sagt die CDU-Politikerin. Dauerhafte Integration sei für die Jugendlichen
in dem Haus wirklich möglich.
Gisele De Souza, Sozialarbeiterin im
Haus am Frankfurter Berg, findet es wich-
F RA N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G
tig, den Jugendlichen nach den widrigen
Erlebnissen der vergangenen Monate ein
neues Gefühl von Heimat und Familie zu
vermitteln. Als sie das sagt, kommt Husni
auf sie zugelaufen. Er hat den Besuchern
gerade auf Deutsch erklärt, womit die traditionellen Samosas gefüllt sind, die er in
vierstündiger Küchenarbeit gebacken hat.
Der 16 Jahre alte Somalier ist der beste
Koch in der WG, wie seine Mitbewohner
bestätigen. „Ich hab sogar ins Mikrofon
gesprochen“, sagt er aufgeregt. De Souza
nimmt ihn in die Arme. „Bei allem, was
wir tun, müssen wir sie aber auch dabei
unterstützen, Verantwortung für sich
selbst zu übernehmen“, sagt sie.
Bei der 15 Jahre alten Saron aus Eritrea hat das schon gut geklappt. Sie erzählt selbstbewusst ihre Geschichte. Wie
sie im Februar 2015 nach Deutschland
kam, mit ihrer Schwester und einer Freundin. Und dass sie heute in der Schule in
der neunten Klasse keinen Dolmetscher
mehr brauche, sondern alles selbst verstehe. Auch von ihren Plänen erzählt sie. Eines Tages wolle sie den Menschen helfen,
so wie ihr geholfen wurde, in Rödelheim.
Hilfreich waren in Niederursel auch die
netten Nachbarn, sagt Julia Kettner, Leiterin der Einrichtung dort. „Die haben einfach geklopft und gefragt, wo sie helfen
können.“ Mittlerweile gehe es schon darum, die Jugendlichen individueller zu fördern, ergänzt ihr Kollege Marius Wilsch.
Mostafa zum Beispiel geht jede Woche
zum Fußballtraining. Er spielt jetzt für
die SG Bornheim in der B-Jugend. Sahel
dagegen mag lieber Kickboxen und Fitnesstraining. Der 16 Jahre alte Junge aus
Afghanistan ist auch froh, dass er sein eigenes Zimmer hat. „So kann ich mich besser auf meine Hausaufgaben konzentrieren.“ Die Jungs wollten ständig Musik hören, da habe man selten seine Ruhe.
Im Moment kümmert sich sein Betreuer Mohamed Agharbi mit ihm darum,
dass er seinen Bruder besuchen darf.
Doch weil der in Koblenz und damit in einem anderen Bundesland lebt, sei das wegen der Residenzpflicht schwierig zu organisieren. Woanders wohnen will Sahel
auf keinen Fall, ihm gefallen Frankfurt
und seine WG.
claa.
67 Familien haben die neugebaute Asylunterkunft am Alten Flugplatz bezogen – viele
mit gemischten Gefühlen.
Von Mechthild Harting
Das schöne Sommerwetter, da sind sich
die Verantwortlichen einig, hat geholfen,
den Umzug der 210 Flüchtlinge vom Gallusviertel zur neugebauten Asylunterkunft auf dem Hangarvorplatz am Alten
Flugplatz in Bonames zu erleichtern. Dennoch ist kaum ein freudiges Gesicht unter
den 67 Familien zu entdecken. Nur die
Kinder packen ihre Räder und Roller aus
und beginnen sofort, das Gelände zu erkunden. Die meisten Erwachsenen wollten nicht die Wohnungen an der Cordierstraße in der Nähe der Mainzer Landstraße, in denen sie seit November lebten, aufgeben, um in die neuen, in Holzmodulweise errichteten Häuser am Rand von Bonames zu ziehen, in denen sie Drei-RaumAppartements bewohnen werden. Doch
die städtische Wohnungsgesellschaft
ABG, Eigentümerin der in die Jahre gekommenen Häuser im Gallus, plant
schon länger, sie durch eine größere Zahl
modernerer Wohnungen zu ersetzen. In
den nächsten Tagen beginnt der Abriss.
Es ist die Entfernung zur Innenstadt
und zu den Schulen, auf die ihre Kinder
derzeit gehen, die die Asylbewerber skeptisch stimmt. Nicht jeder ist so forsch wie
die 14 Jahre alte Zahra, die in gebrochenem Englisch fragt, ob man ihr nicht helfen könne, „von hier wegzukommen“. Sie
habe mit ihrer Familie in Teheran gelebt,
in einer schönen Wohnung, mit einem
Auto und allem Drum und Dran. Für andere Flüchtlinge könne Bonames in Ordnung sein, aber doch nicht für sie, die
Großstädterin, die in Frankfurt in die achte Klasse der Elisabethenschule im Nordend geht. Dann fehlen ihr die Worte oder
der Mut, auszusprechen, dass sie sich im
Augenblick der Ankunft am entlegensten
Ort der Welt fühlt. Einen Kilometer entfernt von der nächsten U-Bahn-Station.
„Objektiv wird den Flüchtlingen in der
Unterkunft am Alten Flugplatz mehr geboten als im Gallus“, sagt Michael Frase,
Leiter des Diakonischen Werks für Frankfurt am Main. Sie hätten dort nicht nur
ein Dach über dem Kopf, sondern „ganz
schnell“ werde man im neuen Verwaltungstrakt auch Sprach- und Integrationskurse anbieten. Es soll Möglichkeiten geben, auf dem Gelände und im Tower-Café
Angekommen: Die Kinder beginnen sofort, das Gelände zu erkunden.
Jobs zu übernehmen, um sich etwas dazuzuverdienen und einen Fuß in die Arbeitswelt zu bekommen. Die kirchliche Hilfsorganisation betreibt die in der Bevölkerung umstrittene Unterkunft, die seit
März für rund 350 Personen gebaut worden ist und in die gestern mit den GallusFlüchtlingen die ersten Asylbewerber eingezogen sind. „In der Startphase“ wolle
man es auch dabei belassen, sagt Manuela Skotnik vom Sozialdezernat.
In einigen Wochen werden weitere
Flüchtlinge einziehen, die Stadt steht weiterhin unter Druck, Asylbewerber angemessen unterzubringen. 1300 leben noch
in Sammelunterkünften etwa in Turnhallen, weitere 600 in Hotels. Beide Quartiermöglichkeiten würde die Stadt gerne so
schnell wie möglich aufgeben. Im November, als der Flüchtlingsstrom gar nicht
mehr abzureißen schien, war die Stadt
der ABG dankbar, die Wohnungen, wenn
auch nur vorübergehend, nutzen zu können. Andere Möglichkeiten wären eine
Turnhalle oder Zelte gewesen. Nun noch
länger an der Cordierstraße zu bleiben,
wie es die Flüchtlinge wünschten, sei für
die ABG unzumutbar gewesen. „Als Sozialdezernat ist es uns wichtig, Absprachen
einzuhalten“, sagt Skotnik. Schließlich ist
es nicht lange her, dass Sozialdezernentin
Daniela Birkenfeld (CDU) jeden ihrer
Magistratskollegen um Flächen und Hallen anbetteln musste, um Unterkünfte zu
schaffen. Als Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) das Areal am
Alten Flugplatz anbot, nahm Birkenfeld
dankbar an. Nicht ahnend, dass es viele
Bürger empören könnte, unmittelbar angrenzend an die renaturierten Flächen,
die zu einem beliebten Erholungs- und attraktiven Landschaftsschutzgebiet mit seltenen Tieren und Pflanzen geworden
sind, eine Großunterkunft zu haben. Ein
von Bürgern erzwungener Baustopp, der
vor Gericht keinen Bestand hatte, hat das
Projekt so verzögert, dass die Flüchtlinge
gestern eine „sehr baustellenhafte Situation“ vorfanden, wie Skotnik sagte.
Auch Nasir Ahmadi, Metzger aus Kundus, musste gestern mit Frau und drei Kinder umziehen. Jeweils einen Umzugskar-
Foto Etienne Lehnen
ton je Person durften sie mitnehmen, einige Koffer als Handgepäck sowie Teppiche
und einen Fernseher. Der 27 Jahre alte
Mann war zufrieden an der Cordierstraße, „besser geht es nicht“, er akzeptiert
aber auch das neue Quartier. Er sorgt sich
nur, wie seine Kinder zur Schule kommen
sollen. Seine Tochter muss täglich zur
Physiotherapie nach Höchst.
Ahmadi weiß noch nicht, dass seine
Kinder bis zum Schuljahresende von der
Stadt mit Taxen zu den Grundschulen gefahren werden, auf denen sie derzeit sind.
Nach den Sommerferien soll es in Bonames oder Kalbach weitergehen. „Wir haben die ganze Flucht nur für unsere Kinder auf uns genommen“, sagt er, „weil bei
uns Krieg herrscht.“ Ehefrau Nasima ist
überrascht, dass manche meinten, sie hätten diese „ganze schreckliche Situation“
nur für ein besseres Leben auf sich genommen. „Wir sind nicht geflohen, um
eine Waschmaschine zu bekommen.“ Sie
hatte erwartet, in Deutschland mehr Hilfe zu bekommen, um hier richtig leben zu
können, um integriert zu werden.
Junghof Plaza wird umgebaut
Bankgebäude soll auch Läden und Restaurants beherbergen / Entwurf des Architekturbüros Henning Larsen
Vertraute Umgebung: Die Jungen fühlen sich wohl in ihrem neuen Zuhause. Das freut
die Helferin Clarissa Gröschen.
Foto Wolfgang Eilmes
PARTNERSCHAFTEN
SIE SUCHT IHN
Er 174/69/49, sucht sie bis Mitte
40, gerne mit Kind oder Aussicht darauf. Wichtig wäre Reiselust,gerne
Sport. [email protected]
Ich bin Ende 50, sportlich, schlank,
186 cm groß und gut im Schuss
(sagt man). Ich reise gerne und
Musik ist meine Leidenschaft. Ich
 bin frei von Phobien, bekenne mich
 
aber zu einer ausgeprägten Anglo-
Lebendige, jugendl. 58-j. hat Lust auf
Entdeckungsreisen mit dir (Natur,
Kultur, Reisen). Magst du auch Asien,
Wanderungen bei Wind und Wetter,
englischen Humor?! Schön wäre,
wenn du über 1,80 m bist. Raum
F/DA. Ich freue mich auf Zuschriften.
31037959 an RheinMainMedia,
PF 200221, 60606 Frankfurt
philie. Ich wünsche mir eine Frau auf
Augenhöhe zum Lachen, Weinen,
Reden, Streiten, Lieben und was das
Leben sonst noch so ausmacht. Ich
suche die Frau, die mich nicht
braucht, um glücklich zu werden,
weil sie das Glück nicht vom
Gegenüber erhofft sondern genau
weiß: dafür ist jede(r) selbst verantwortlich. Wenn du Mitte vierzig oder
älter bist, schlank und dich angesprochen fühlst, freue ich mich auf
deine Mail (bitte mit Bild) an:
[email protected]
Pretty Woman, schlank, blond, kultiviert, m. vielen Interessen, sucht Mr.
Right: 60+, ab 1,80, spontan, herzlich, gebildet, m. Stil und Klasse. Für
verschiedene Unternehmungen z.B.
Comedy, Musik, Kultur usw. Du bist
BEKANNTSCHAFTEN
interessiert? Dann hol dein Wagen
aus der Garage und komm. Jugendliche Frau, 59J. Akad. sucht
31039139 an RheinMainMedia, gebildeten u. gesprächsfähigen MitPF 200221, 60606 Frankfurt
wanderer für lange Wanderungen
im Rhein Main Gebiet u. Umgebung
E-Mail:[email protected]
Liebenswerter Mann ab 63 J. als
Wohn- und Lebenspartner von fürsorglicher Frau gesucht, um gegen- Attraktiver Mann 57, sucht ebensolseitige Lebensqualität zu erhalten. che Sie, ohne festen BindungsFreue mich auf eine schöne Zukunft.
gerne
älter.
31037885 an RheinMainMedia, wusch,
Schwedenpfad 2, 61348 Bad Homburg [email protected] oder ) 31039132
RheinMainMedia, Schwedenpfad 2,
61348 Bad Homburg.
ER SUCHT SIE
Liebevoller Mann, 72J., bin weltoffen, vielseitig interessiert. Liebe
besonders die Natur, Literatur und
Religion. Suche eine warmherzige
Frau für eine feste Partnerschaft.
31039172 an RheinMainMedia,
PF 200221, 60606 Frankfurt
Heirats- und Familienwunsch Er 46,
1,90, aus Frankfurt sucht eine nette
sie, um eine Familie zu gründen.
Email: [email protected]
Attraktive Frankfurterin (Typ Zoe
Deschanel), 43/162, gutaussehend,
schlank, grüne Augen, lange braune
glatte Haare, sucht einen Mann für
eine feste Partnerschaft. Ich gehe
gerne wandern, treffe mich gerne
mit Freunden und singe im Chor.
Meine Arbeit im Büro macht mir
sehr viel Spaß. Du solltest zwischen
35 - 45 J. alt sein, naturverbunden
und gerne offen auf Menschen
zugehen. Zuschriften bitte mit Bild
unter ) 31037739 RheinMainMedia, Pf 200221, 60606 Frankfurt.
Die Junghofstraße, trotz ihrer zentralen
Lage eine der unattraktivsten Straßen in
der Innenstadt, soll in den nächsten Jahren deutlich aufgewertet werden. Wie gestern bekannt wurde, soll die Straße nicht
nur durch die Neugestaltung des Deutsche-Bank-Areals am Roßmarkt attraktiver werden. Auf dem Gelände sind mehrere Hochhäuser mit Hotels, Einzelhandel,
Büros, Wohnungen und Gastronomie geplant. Nun soll auch das Junghof Plaza
auf der gegenüberliegenden Straßenseite,
ein leerstehendes Bankgebäude, umgebaut werden.
Nach dem Umzug der Banken J. P. Morgan und Credit Suisse in den Taunusturm
steht das kaum 15 Jahre alte Händlerzentrum leer. Das Junghof Plaza wurde 2003
errichtet und blockiert als langer Riegel
den Zugang von der Junghofstraße zu
Goethestraße und Freßgass’. Die mit der
Entwicklung des Deutsche-Bank-Areals
gewünschte Belebung des Bankenviertels
und eine bessere Erreichbarkeit für Fußgänger soll mit einem Umbau des Junghof Plaza vorangetrieben werden.
Das Gebäude gehört der Commerz
Real. Ein Sprecher sagte, man prüfe verschiedene Möglichkeiten, wie man mit
dem Gebäude umgehe. Es sei noch zu
früh, um die Pläne zu veröffentlichen.
Nach Informationen des Maklerhauses
BNP Paribas Real Estate sind 7400 Quadratmeter Einzelhandelsfläche möglich.
Ein Umbau könne die Verbindungsachse
zwischen Goethestraße und Deutsche-
Bank-Areal stärken, sagte BNP-Einzelhandelsfachmann Christoph Scharf.
BNP-Niederlassungsleiter José Martinez
bezeichnete den Umbau des DeutscheBank-Areals als „Riesenchance für die Innenstadt“. Ein umgebautes Junghof Plaza
wäre das Verbindungsstück zur Nachbarschaft und „die logische Entwicklung“.
Nach Informationen aus der Immobilienbranche gibt es für den Umbau schon
einen Architektenentwurf des dänischen
Büros Henning Larsen. Demnach soll es
in der Mitte des Gebäudes, die heute mit
einer gläsernen Fassade versehen ist, einen breiten Einschnitt geben. An dem dadurch entstehenden Platz sollen Geschäfte und Restaurants angesiedelt werden.
Ob es auch eine Passage zur nahe gelege-
nen Neuen Rothofstraße geben wird, ist
noch offen.
An der Neuen Rothofstraße steht das
neue Geschäftshaus Maro kurz vor der
Fertigstellung. Martinez bezeichnete die
Lage gestern als Ergänzung zu Goethestraße und Freßgass’. Die Projektentwickler, aber auch die Betreiber der Geschäfte
profitierten von der Ausweitung der Einzelhandelszone durch neue Wege in der
Innenstadt. Allein an der Goethestraße
gab es Scharf zufolge in den vergangenen
fünf Jahren 40 neue Vermietungen. Die
Stadt sei aufgerufen, diesen Trend durch
eine attraktive Gestaltung der öffentlichen Plätze und Straßen, beispielsweise
der Hauptwache, zu fördern. (Siehe auch
Wirtschaft, Seite 33.)
rsch.
Busse ohne giftige Abgase
Gesamtschüler nach Fechenheim
Siefert neuer Vorsitzender des Verkehrsausschusses
Stadtelternbeirat kritisiert lange Schulwege
Fundamentalopposition hat man gestern
im Verkehrsausschuss nicht ausmachen
können. Auch die Opposition inklusive
Linke, AfD und „Bürger für Frankfurt“
stimmten zu, dass Wolfgang Siefert von
den Grünen neuer Ausschussvorsitzender wird. Er trete in große Fußstapfen,
sagte Siefert und meinte damit die des
CDU-Mannes Helmut Heuser, der als
Verkehrspolitiker allseits anerkannt war,
jetzt aber nicht mehr der Stadtverordnetenversammlung angehört. Zu seinem
Stellvertreter bestimmten die Ausschussmitglieder ebenfalls einstimmig den
SPD-Stadtverordneten Evlampios Betakis.
Auch Verkehrsdezernent Stefan Majer
steht vor dem Ausscheiden. Noch einmal
wird der grüne Stadtrat als Verkehrsdezernent einen oder mehrere Berichte im
Ausschuss abgeben können, dann muss
er sich hauptamtlich ums Personal und
um die Gesundheit kümmern. Gestern
hat er noch einmal ein Thema forciert,
das sein altes, aber auch sein neues The-
Die Kinder, die für die Kooperative Gesamtschule Niederrad angemeldet waren, sind alle der Heinrich-Kraft-Schule
in Fechenheim zugewiesen worden. Das
teilte Schuldezernentin Sarah Sorge (Die
Grünen) mit. Wenn die Eltern es wollten, könnten die Schüler aber vielleicht
an einer näher am Wohnort liegenden
Gesamtschule aufgenommen werden.
Zum Beispiel habe die Paul-HindemithSchule im Gallus noch freie Plätze.
Die Kooperative Gesamtschule (KGS)
in Niederrad hätte zum nächsten Schuljahr mit sechs Klassen im fünften Jahrgang eröffnen sollen; drei für Gymnasiasten, zwei für Real- und eine Klasse für
Hauptschüler. Allerdings sind längst
nicht genug Kinder angemeldet worden,
um die Klassen zu füllen. Deshalb ent-
schieden die Stadt und das Staatliche
Schulamt, die Schule vorerst nicht zu öffnen. Die Heinrich-Kraft-Schule ist eine
Integrierte Gesamtschule, anders als in einer KGS werden Gymnasiasten, Realund Hauptschüler in gemeinsamen Klassen unterrichtet.
Im Bildungsausschuss der Stadtverordneten kritisierte die Stadtelternbeiratsvorsitzende Alix Puhl Versäumnisse in der
Schulplanung. Viele künftige Fünftklässler müssten quer durch die Stadt „von Fechenheim nach Höchst und von Schwanheim nach Fechenheim“ fahren. Sorge
verteidigte sich: 88 Prozent der Gymnasiasten seien auf eine von ihnen gewünschte Schule gekommen, bei Real-, Hauptund Gesamtschülern betrage die Quote
sogar mehr als 95 Prozent.
trau.
RHEIN-MAIN-ZEITUNG
LANDESPOLITIK: Ralf Euler.
menfeld berührt: den emissionslosen
Busverkehr. Der Handlungsdruck sei
enorm, denn 29 deutsche Städte, darunter auch Frankfurt, würden wegen
Luftverschmutzung beklagt. Wenn diese
Städte nicht von sich aus Maßnahmen ergriffen, würden sie von den Gerichten zu
Maßnahmen gezwungen.
In Frankfurt denken die Verantwortlichen darüber nach, den Busverkehr künftig emissionslos abzuwickeln. Zwei Antriebsarten, die den Verbrennungsmotor
ersetzen könnten, kommen in Frage, wie
eine Untersuchung der städtischen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq ergeben hat:
Busse mit Brennstoffzellen, die Wasserstoff verbrennen und damit Strom für
den Antrieb erzeugen. Die Alternative
dazu ist der Batteriebus. Beide Antriebstechnologien erscheinen laut Traffiq aussichtsreich. Der Brennstoffzellen-Bus
hat eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern, den Wasserstoff könnte die
Mainova zur Verfügung stellen. Für den
Batteriebus braucht man eine Infrastruktur zur Aufladung der Batterien.
rieb.
Zeitung für Frankfurt
VERANTWORTLICHER RESSORTLEITER: Dr. Matthias Alex-
GEG kauft IBC-Gebäude für 400 Millionen Euro
Das IBC-Gebäude in der City West hat einen neuen Eigentümer. Wie die GEG
German Estate Group mitteilt, hat sie
das „International Business Campus“ genannte Ensemble für rund 400 Millionen
Euro von der RFR Holding erworben.
Das IBC besteht aus einem 112 Meter hohen Hochhaus und zwei weiteren Gebäuden an der Theodor-Heuss-Allee gegenüber der Messe. Die rund 84 000 Quadratmeter umfassenden Räume sind langfristig vermietet, unter anderem an Deutsche Bank, Degussa-Bank, Universal Investment und KfW. Die Tiefgarage bietet
541 Stellplätze.
Der Verkauf ist laut GEG die deutschlandweit bisher größte Einzeltransaktion
in diesem Jahr. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Höller sprach von einem „umkämpften Markt“. Das IBC garantiere
eine kontinuierlich hohe Vermietungsquote und stabile Renditen. Das Unternehmen GEG wurde 2015 gegründet
und hat seinen Sitz in Frankfurt. Es betreut auch Projektentwicklungen wie das
„Maintor Quartier“ auf dem ehemaligen
Degussa-Areal am Mainufer. Das IBC
war nach einem Entwurf von Köhler Architekten im Jahr 2003 fertiggestellt worden.
rsch.
ander; Manfred Köhler (stv.)
Patricia Andreae, Peter Badenhop, Mechthild Harting,
Katharina Iskandar, Ingrid Karb, Christian Palm, Hans
Riebsamen, Tobias Rösmann, Rainer Schulze, Helmut
Schwan, Dieter Schwöbel, Stefan Toepfer, Matthias
Trautsch, Jacqueline Vogt, Sascha Zoske.
KULTUR: Michael Hierholzer (Koordination); Dr. Florian
Balke, Eva-Maria Magel, Christian Riethmüller.
WIRTSCHAFT: Manfred Köhler (Koordination); Petra
Kirchhoff, Jochen Remmert, Daniel Schleidt, Thorsten
Winter.
KORRESPONDENTEN: Wolfram Ahlers, Bernhard Biener,
Oliver Bock, Werner Breunig, Luise Glaser-Lotz, Rainer
Hein, Dr. Ewald Hetrodt, Heike Lattka, Hanns Mattes,
Markus Schug, Eberhard Schwarz.
RHEIN-MAIN-SPORT: Der Rhein-Main-Sport wird
redigiert von der Sportredaktion der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung; verantwortlich: Anno
Hecker; Marc Heinrich, Leonhard Kazda, Ralf Weitbrecht.
ANSCHRIFT FÜR DEN VERLAG UND REDAKTION:
Postanschrift: 60267 Frankfurt am Main
Hausanschrift: Hellerhofstraße 2 – 4,
60327 Frankfurt am Main, Telefon (069) 7591- 0,
Redaktions-Telefax (069) 7591-1773 und -2075,
E-Mail-Adresse der Redaktion: [email protected]
VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN: Michael Hollfelder, Ingo Müller. RheinMainMedia GmbH, Frankenallee 71 – 81, 60327 Frankfurt am Main, Telefon (069)
7501 - 4000, Telefax (069) 7501-4105.
Anzeigenpreise laut RMM-Preisliste Nr. 21, gültig vom
1. Januar 2016 an.
Beilagenhinweis: Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegen Prospekte der folgenden Firmen bei:
Galeria Kaufhof Frankfurt, An der Hauptwache; Karstadt Warenhaus GmbH;
Möbel-Urban GmbH & Co KG; Media Markt. Informationen zur Prospektwerbung:
Telefon: 0 69 / 75 01 – 41 13; Telefax: 0 69 / 75 01 – 41 16; E-Mail: [email protected]