Frankfurt SEITE 30 · MIT T WO C H, 8 . J U NI 2 0 1 6 · N R. 1 3 1 Ein Umzugskarton und etwas Handgepäck Wo Dolmetscher längst überflüssig sind Das Internationale Familienzentrum hilft jungen Flüchtlingen Jamed ist stolz auf sein kleines Reich. Zehn Quadratmeter nennt der 18 Jahre alte Afghane seit vier Monaten sein Zuhause. Darin stehen ein Bett, ein Schrank und ein Schreibtisch von Ikea. Jamed hat es zusätzlich mit dunkelroten Tüchern an der Wand und einem Perserteppich auf dem Boden eingerichtet, es riecht nach billigem Männerparfum. Der Junge ist einer von 18 Jugendlichen, die in der Wohngruppe am Frankfurter Berg leben. Fünf solcher Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreibt das Internationale Familienzentrum in Frankfurt. Der Verein hilft seit 40 Jahren Deutschen und Migranten unterschiedlicher Herkunft. Als immer mehr Jugendliche ohne Eltern in Frankfurt ankamen, sah sich der Verein in der Pflicht. Dieser Tage hat er seine Wohngruppen für die jungen Flüchtlinge offiziell eröffnet und vorgestellt. „Fremd sein ist uns vertraut. Das ist nicht umsonst unser Motto“, sagt Bernd Hormuth, Leiter der stationären Jugendhilfe im Internationalen Familienzentrum. Mit den Jugendlichen zu arbeiten und traumatisierende Lebensphasen als Stärken anzunehmen sei das Ziel. Damit haben die Vereinsmitarbeiter Pfingsten 2014 in einem Hotel in Bockenheim begonnen. An einem einzigen Wochenende richteten sie dort eine ClearingUnterkunft ein, in der minderjährige Flüchtlinge kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland wohnen. Dort klären Mitarbeiter des Jugendamts ihr Alter, ihre Vormundschaft und ihren Asylstatus. Nach etwa drei Monaten werden sie einer dauerhaften Unterkunft in Hessen zugewiesen. Die Einrichtung am Frankfurter Berg, in der Jamed wohnt, bestand ursprünglich aus vier einzelnen Wohnungen. Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld erinnert daran, wie ungeeignet dieser Standort noch vor einem Jahr schien. „Hier ist mit viel Kreativität eine Wohngruppe entstanden, die als Vorzeigeprojekt in Frankfurt gelten kann“, sagt die CDU-Politikerin. Dauerhafte Integration sei für die Jugendlichen in dem Haus wirklich möglich. Gisele De Souza, Sozialarbeiterin im Haus am Frankfurter Berg, findet es wich- F RA N K F U RT E R A L LG E M E I N E Z E I T U N G tig, den Jugendlichen nach den widrigen Erlebnissen der vergangenen Monate ein neues Gefühl von Heimat und Familie zu vermitteln. Als sie das sagt, kommt Husni auf sie zugelaufen. Er hat den Besuchern gerade auf Deutsch erklärt, womit die traditionellen Samosas gefüllt sind, die er in vierstündiger Küchenarbeit gebacken hat. Der 16 Jahre alte Somalier ist der beste Koch in der WG, wie seine Mitbewohner bestätigen. „Ich hab sogar ins Mikrofon gesprochen“, sagt er aufgeregt. De Souza nimmt ihn in die Arme. „Bei allem, was wir tun, müssen wir sie aber auch dabei unterstützen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen“, sagt sie. Bei der 15 Jahre alten Saron aus Eritrea hat das schon gut geklappt. Sie erzählt selbstbewusst ihre Geschichte. Wie sie im Februar 2015 nach Deutschland kam, mit ihrer Schwester und einer Freundin. Und dass sie heute in der Schule in der neunten Klasse keinen Dolmetscher mehr brauche, sondern alles selbst verstehe. Auch von ihren Plänen erzählt sie. Eines Tages wolle sie den Menschen helfen, so wie ihr geholfen wurde, in Rödelheim. Hilfreich waren in Niederursel auch die netten Nachbarn, sagt Julia Kettner, Leiterin der Einrichtung dort. „Die haben einfach geklopft und gefragt, wo sie helfen können.“ Mittlerweile gehe es schon darum, die Jugendlichen individueller zu fördern, ergänzt ihr Kollege Marius Wilsch. Mostafa zum Beispiel geht jede Woche zum Fußballtraining. Er spielt jetzt für die SG Bornheim in der B-Jugend. Sahel dagegen mag lieber Kickboxen und Fitnesstraining. Der 16 Jahre alte Junge aus Afghanistan ist auch froh, dass er sein eigenes Zimmer hat. „So kann ich mich besser auf meine Hausaufgaben konzentrieren.“ Die Jungs wollten ständig Musik hören, da habe man selten seine Ruhe. Im Moment kümmert sich sein Betreuer Mohamed Agharbi mit ihm darum, dass er seinen Bruder besuchen darf. Doch weil der in Koblenz und damit in einem anderen Bundesland lebt, sei das wegen der Residenzpflicht schwierig zu organisieren. Woanders wohnen will Sahel auf keinen Fall, ihm gefallen Frankfurt und seine WG. claa. 67 Familien haben die neugebaute Asylunterkunft am Alten Flugplatz bezogen – viele mit gemischten Gefühlen. Von Mechthild Harting Das schöne Sommerwetter, da sind sich die Verantwortlichen einig, hat geholfen, den Umzug der 210 Flüchtlinge vom Gallusviertel zur neugebauten Asylunterkunft auf dem Hangarvorplatz am Alten Flugplatz in Bonames zu erleichtern. Dennoch ist kaum ein freudiges Gesicht unter den 67 Familien zu entdecken. Nur die Kinder packen ihre Räder und Roller aus und beginnen sofort, das Gelände zu erkunden. Die meisten Erwachsenen wollten nicht die Wohnungen an der Cordierstraße in der Nähe der Mainzer Landstraße, in denen sie seit November lebten, aufgeben, um in die neuen, in Holzmodulweise errichteten Häuser am Rand von Bonames zu ziehen, in denen sie Drei-RaumAppartements bewohnen werden. Doch die städtische Wohnungsgesellschaft ABG, Eigentümerin der in die Jahre gekommenen Häuser im Gallus, plant schon länger, sie durch eine größere Zahl modernerer Wohnungen zu ersetzen. In den nächsten Tagen beginnt der Abriss. Es ist die Entfernung zur Innenstadt und zu den Schulen, auf die ihre Kinder derzeit gehen, die die Asylbewerber skeptisch stimmt. Nicht jeder ist so forsch wie die 14 Jahre alte Zahra, die in gebrochenem Englisch fragt, ob man ihr nicht helfen könne, „von hier wegzukommen“. Sie habe mit ihrer Familie in Teheran gelebt, in einer schönen Wohnung, mit einem Auto und allem Drum und Dran. Für andere Flüchtlinge könne Bonames in Ordnung sein, aber doch nicht für sie, die Großstädterin, die in Frankfurt in die achte Klasse der Elisabethenschule im Nordend geht. Dann fehlen ihr die Worte oder der Mut, auszusprechen, dass sie sich im Augenblick der Ankunft am entlegensten Ort der Welt fühlt. Einen Kilometer entfernt von der nächsten U-Bahn-Station. „Objektiv wird den Flüchtlingen in der Unterkunft am Alten Flugplatz mehr geboten als im Gallus“, sagt Michael Frase, Leiter des Diakonischen Werks für Frankfurt am Main. Sie hätten dort nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern „ganz schnell“ werde man im neuen Verwaltungstrakt auch Sprach- und Integrationskurse anbieten. Es soll Möglichkeiten geben, auf dem Gelände und im Tower-Café Angekommen: Die Kinder beginnen sofort, das Gelände zu erkunden. Jobs zu übernehmen, um sich etwas dazuzuverdienen und einen Fuß in die Arbeitswelt zu bekommen. Die kirchliche Hilfsorganisation betreibt die in der Bevölkerung umstrittene Unterkunft, die seit März für rund 350 Personen gebaut worden ist und in die gestern mit den GallusFlüchtlingen die ersten Asylbewerber eingezogen sind. „In der Startphase“ wolle man es auch dabei belassen, sagt Manuela Skotnik vom Sozialdezernat. In einigen Wochen werden weitere Flüchtlinge einziehen, die Stadt steht weiterhin unter Druck, Asylbewerber angemessen unterzubringen. 1300 leben noch in Sammelunterkünften etwa in Turnhallen, weitere 600 in Hotels. Beide Quartiermöglichkeiten würde die Stadt gerne so schnell wie möglich aufgeben. Im November, als der Flüchtlingsstrom gar nicht mehr abzureißen schien, war die Stadt der ABG dankbar, die Wohnungen, wenn auch nur vorübergehend, nutzen zu können. Andere Möglichkeiten wären eine Turnhalle oder Zelte gewesen. Nun noch länger an der Cordierstraße zu bleiben, wie es die Flüchtlinge wünschten, sei für die ABG unzumutbar gewesen. „Als Sozialdezernat ist es uns wichtig, Absprachen einzuhalten“, sagt Skotnik. Schließlich ist es nicht lange her, dass Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) jeden ihrer Magistratskollegen um Flächen und Hallen anbetteln musste, um Unterkünfte zu schaffen. Als Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) das Areal am Alten Flugplatz anbot, nahm Birkenfeld dankbar an. Nicht ahnend, dass es viele Bürger empören könnte, unmittelbar angrenzend an die renaturierten Flächen, die zu einem beliebten Erholungs- und attraktiven Landschaftsschutzgebiet mit seltenen Tieren und Pflanzen geworden sind, eine Großunterkunft zu haben. Ein von Bürgern erzwungener Baustopp, der vor Gericht keinen Bestand hatte, hat das Projekt so verzögert, dass die Flüchtlinge gestern eine „sehr baustellenhafte Situation“ vorfanden, wie Skotnik sagte. Auch Nasir Ahmadi, Metzger aus Kundus, musste gestern mit Frau und drei Kinder umziehen. Jeweils einen Umzugskar- Foto Etienne Lehnen ton je Person durften sie mitnehmen, einige Koffer als Handgepäck sowie Teppiche und einen Fernseher. Der 27 Jahre alte Mann war zufrieden an der Cordierstraße, „besser geht es nicht“, er akzeptiert aber auch das neue Quartier. Er sorgt sich nur, wie seine Kinder zur Schule kommen sollen. Seine Tochter muss täglich zur Physiotherapie nach Höchst. Ahmadi weiß noch nicht, dass seine Kinder bis zum Schuljahresende von der Stadt mit Taxen zu den Grundschulen gefahren werden, auf denen sie derzeit sind. Nach den Sommerferien soll es in Bonames oder Kalbach weitergehen. „Wir haben die ganze Flucht nur für unsere Kinder auf uns genommen“, sagt er, „weil bei uns Krieg herrscht.“ Ehefrau Nasima ist überrascht, dass manche meinten, sie hätten diese „ganze schreckliche Situation“ nur für ein besseres Leben auf sich genommen. „Wir sind nicht geflohen, um eine Waschmaschine zu bekommen.“ Sie hatte erwartet, in Deutschland mehr Hilfe zu bekommen, um hier richtig leben zu können, um integriert zu werden. Junghof Plaza wird umgebaut Bankgebäude soll auch Läden und Restaurants beherbergen / Entwurf des Architekturbüros Henning Larsen Vertraute Umgebung: Die Jungen fühlen sich wohl in ihrem neuen Zuhause. Das freut die Helferin Clarissa Gröschen. Foto Wolfgang Eilmes PARTNERSCHAFTEN SIE SUCHT IHN Er 174/69/49, sucht sie bis Mitte 40, gerne mit Kind oder Aussicht darauf. Wichtig wäre Reiselust,gerne Sport. [email protected] Ich bin Ende 50, sportlich, schlank, 186 cm groß und gut im Schuss (sagt man). Ich reise gerne und Musik ist meine Leidenschaft. Ich bin frei von Phobien, bekenne mich aber zu einer ausgeprägten Anglo- Lebendige, jugendl. 58-j. hat Lust auf Entdeckungsreisen mit dir (Natur, Kultur, Reisen). Magst du auch Asien, Wanderungen bei Wind und Wetter, englischen Humor?! Schön wäre, wenn du über 1,80 m bist. Raum F/DA. Ich freue mich auf Zuschriften. 31037959 an RheinMainMedia, PF 200221, 60606 Frankfurt philie. Ich wünsche mir eine Frau auf Augenhöhe zum Lachen, Weinen, Reden, Streiten, Lieben und was das Leben sonst noch so ausmacht. Ich suche die Frau, die mich nicht braucht, um glücklich zu werden, weil sie das Glück nicht vom Gegenüber erhofft sondern genau weiß: dafür ist jede(r) selbst verantwortlich. 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Ich gehe gerne wandern, treffe mich gerne mit Freunden und singe im Chor. Meine Arbeit im Büro macht mir sehr viel Spaß. Du solltest zwischen 35 - 45 J. alt sein, naturverbunden und gerne offen auf Menschen zugehen. Zuschriften bitte mit Bild unter ) 31037739 RheinMainMedia, Pf 200221, 60606 Frankfurt. Die Junghofstraße, trotz ihrer zentralen Lage eine der unattraktivsten Straßen in der Innenstadt, soll in den nächsten Jahren deutlich aufgewertet werden. Wie gestern bekannt wurde, soll die Straße nicht nur durch die Neugestaltung des Deutsche-Bank-Areals am Roßmarkt attraktiver werden. Auf dem Gelände sind mehrere Hochhäuser mit Hotels, Einzelhandel, Büros, Wohnungen und Gastronomie geplant. Nun soll auch das Junghof Plaza auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ein leerstehendes Bankgebäude, umgebaut werden. Nach dem Umzug der Banken J. P. Morgan und Credit Suisse in den Taunusturm steht das kaum 15 Jahre alte Händlerzentrum leer. Das Junghof Plaza wurde 2003 errichtet und blockiert als langer Riegel den Zugang von der Junghofstraße zu Goethestraße und Freßgass’. Die mit der Entwicklung des Deutsche-Bank-Areals gewünschte Belebung des Bankenviertels und eine bessere Erreichbarkeit für Fußgänger soll mit einem Umbau des Junghof Plaza vorangetrieben werden. Das Gebäude gehört der Commerz Real. Ein Sprecher sagte, man prüfe verschiedene Möglichkeiten, wie man mit dem Gebäude umgehe. Es sei noch zu früh, um die Pläne zu veröffentlichen. Nach Informationen des Maklerhauses BNP Paribas Real Estate sind 7400 Quadratmeter Einzelhandelsfläche möglich. Ein Umbau könne die Verbindungsachse zwischen Goethestraße und Deutsche- Bank-Areal stärken, sagte BNP-Einzelhandelsfachmann Christoph Scharf. BNP-Niederlassungsleiter José Martinez bezeichnete den Umbau des DeutscheBank-Areals als „Riesenchance für die Innenstadt“. Ein umgebautes Junghof Plaza wäre das Verbindungsstück zur Nachbarschaft und „die logische Entwicklung“. Nach Informationen aus der Immobilienbranche gibt es für den Umbau schon einen Architektenentwurf des dänischen Büros Henning Larsen. Demnach soll es in der Mitte des Gebäudes, die heute mit einer gläsernen Fassade versehen ist, einen breiten Einschnitt geben. An dem dadurch entstehenden Platz sollen Geschäfte und Restaurants angesiedelt werden. Ob es auch eine Passage zur nahe gelege- nen Neuen Rothofstraße geben wird, ist noch offen. An der Neuen Rothofstraße steht das neue Geschäftshaus Maro kurz vor der Fertigstellung. Martinez bezeichnete die Lage gestern als Ergänzung zu Goethestraße und Freßgass’. Die Projektentwickler, aber auch die Betreiber der Geschäfte profitierten von der Ausweitung der Einzelhandelszone durch neue Wege in der Innenstadt. Allein an der Goethestraße gab es Scharf zufolge in den vergangenen fünf Jahren 40 neue Vermietungen. Die Stadt sei aufgerufen, diesen Trend durch eine attraktive Gestaltung der öffentlichen Plätze und Straßen, beispielsweise der Hauptwache, zu fördern. (Siehe auch Wirtschaft, Seite 33.) rsch. Busse ohne giftige Abgase Gesamtschüler nach Fechenheim Siefert neuer Vorsitzender des Verkehrsausschusses Stadtelternbeirat kritisiert lange Schulwege Fundamentalopposition hat man gestern im Verkehrsausschuss nicht ausmachen können. Auch die Opposition inklusive Linke, AfD und „Bürger für Frankfurt“ stimmten zu, dass Wolfgang Siefert von den Grünen neuer Ausschussvorsitzender wird. Er trete in große Fußstapfen, sagte Siefert und meinte damit die des CDU-Mannes Helmut Heuser, der als Verkehrspolitiker allseits anerkannt war, jetzt aber nicht mehr der Stadtverordnetenversammlung angehört. Zu seinem Stellvertreter bestimmten die Ausschussmitglieder ebenfalls einstimmig den SPD-Stadtverordneten Evlampios Betakis. Auch Verkehrsdezernent Stefan Majer steht vor dem Ausscheiden. Noch einmal wird der grüne Stadtrat als Verkehrsdezernent einen oder mehrere Berichte im Ausschuss abgeben können, dann muss er sich hauptamtlich ums Personal und um die Gesundheit kümmern. Gestern hat er noch einmal ein Thema forciert, das sein altes, aber auch sein neues The- Die Kinder, die für die Kooperative Gesamtschule Niederrad angemeldet waren, sind alle der Heinrich-Kraft-Schule in Fechenheim zugewiesen worden. Das teilte Schuldezernentin Sarah Sorge (Die Grünen) mit. Wenn die Eltern es wollten, könnten die Schüler aber vielleicht an einer näher am Wohnort liegenden Gesamtschule aufgenommen werden. Zum Beispiel habe die Paul-HindemithSchule im Gallus noch freie Plätze. Die Kooperative Gesamtschule (KGS) in Niederrad hätte zum nächsten Schuljahr mit sechs Klassen im fünften Jahrgang eröffnen sollen; drei für Gymnasiasten, zwei für Real- und eine Klasse für Hauptschüler. Allerdings sind längst nicht genug Kinder angemeldet worden, um die Klassen zu füllen. Deshalb ent- schieden die Stadt und das Staatliche Schulamt, die Schule vorerst nicht zu öffnen. Die Heinrich-Kraft-Schule ist eine Integrierte Gesamtschule, anders als in einer KGS werden Gymnasiasten, Realund Hauptschüler in gemeinsamen Klassen unterrichtet. Im Bildungsausschuss der Stadtverordneten kritisierte die Stadtelternbeiratsvorsitzende Alix Puhl Versäumnisse in der Schulplanung. Viele künftige Fünftklässler müssten quer durch die Stadt „von Fechenheim nach Höchst und von Schwanheim nach Fechenheim“ fahren. Sorge verteidigte sich: 88 Prozent der Gymnasiasten seien auf eine von ihnen gewünschte Schule gekommen, bei Real-, Hauptund Gesamtschülern betrage die Quote sogar mehr als 95 Prozent. trau. RHEIN-MAIN-ZEITUNG LANDESPOLITIK: Ralf Euler. menfeld berührt: den emissionslosen Busverkehr. Der Handlungsdruck sei enorm, denn 29 deutsche Städte, darunter auch Frankfurt, würden wegen Luftverschmutzung beklagt. Wenn diese Städte nicht von sich aus Maßnahmen ergriffen, würden sie von den Gerichten zu Maßnahmen gezwungen. In Frankfurt denken die Verantwortlichen darüber nach, den Busverkehr künftig emissionslos abzuwickeln. Zwei Antriebsarten, die den Verbrennungsmotor ersetzen könnten, kommen in Frage, wie eine Untersuchung der städtischen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq ergeben hat: Busse mit Brennstoffzellen, die Wasserstoff verbrennen und damit Strom für den Antrieb erzeugen. Die Alternative dazu ist der Batteriebus. Beide Antriebstechnologien erscheinen laut Traffiq aussichtsreich. Der Brennstoffzellen-Bus hat eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern, den Wasserstoff könnte die Mainova zur Verfügung stellen. Für den Batteriebus braucht man eine Infrastruktur zur Aufladung der Batterien. rieb. Zeitung für Frankfurt VERANTWORTLICHER RESSORTLEITER: Dr. Matthias Alex- GEG kauft IBC-Gebäude für 400 Millionen Euro Das IBC-Gebäude in der City West hat einen neuen Eigentümer. Wie die GEG German Estate Group mitteilt, hat sie das „International Business Campus“ genannte Ensemble für rund 400 Millionen Euro von der RFR Holding erworben. Das IBC besteht aus einem 112 Meter hohen Hochhaus und zwei weiteren Gebäuden an der Theodor-Heuss-Allee gegenüber der Messe. Die rund 84 000 Quadratmeter umfassenden Räume sind langfristig vermietet, unter anderem an Deutsche Bank, Degussa-Bank, Universal Investment und KfW. Die Tiefgarage bietet 541 Stellplätze. Der Verkauf ist laut GEG die deutschlandweit bisher größte Einzeltransaktion in diesem Jahr. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Höller sprach von einem „umkämpften Markt“. Das IBC garantiere eine kontinuierlich hohe Vermietungsquote und stabile Renditen. Das Unternehmen GEG wurde 2015 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt. Es betreut auch Projektentwicklungen wie das „Maintor Quartier“ auf dem ehemaligen Degussa-Areal am Mainufer. Das IBC war nach einem Entwurf von Köhler Architekten im Jahr 2003 fertiggestellt worden. rsch. ander; Manfred Köhler (stv.) Patricia Andreae, Peter Badenhop, Mechthild Harting, Katharina Iskandar, Ingrid Karb, Christian Palm, Hans Riebsamen, Tobias Rösmann, Rainer Schulze, Helmut Schwan, Dieter Schwöbel, Stefan Toepfer, Matthias Trautsch, Jacqueline Vogt, Sascha Zoske. KULTUR: Michael Hierholzer (Koordination); Dr. Florian Balke, Eva-Maria Magel, Christian Riethmüller. WIRTSCHAFT: Manfred Köhler (Koordination); Petra Kirchhoff, Jochen Remmert, Daniel Schleidt, Thorsten Winter. KORRESPONDENTEN: Wolfram Ahlers, Bernhard Biener, Oliver Bock, Werner Breunig, Luise Glaser-Lotz, Rainer Hein, Dr. Ewald Hetrodt, Heike Lattka, Hanns Mattes, Markus Schug, Eberhard Schwarz. RHEIN-MAIN-SPORT: Der Rhein-Main-Sport wird redigiert von der Sportredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; verantwortlich: Anno Hecker; Marc Heinrich, Leonhard Kazda, Ralf Weitbrecht. ANSCHRIFT FÜR DEN VERLAG UND REDAKTION: Postanschrift: 60267 Frankfurt am Main Hausanschrift: Hellerhofstraße 2 – 4, 60327 Frankfurt am Main, Telefon (069) 7591- 0, Redaktions-Telefax (069) 7591-1773 und -2075, E-Mail-Adresse der Redaktion: [email protected] VERANTWORTLICH FÜR ANZEIGEN: Michael Hollfelder, Ingo Müller. RheinMainMedia GmbH, Frankenallee 71 – 81, 60327 Frankfurt am Main, Telefon (069) 7501 - 4000, Telefax (069) 7501-4105. Anzeigenpreise laut RMM-Preisliste Nr. 21, gültig vom 1. Januar 2016 an. Beilagenhinweis: Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegen Prospekte der folgenden Firmen bei: Galeria Kaufhof Frankfurt, An der Hauptwache; Karstadt Warenhaus GmbH; Möbel-Urban GmbH & Co KG; Media Markt. Informationen zur Prospektwerbung: Telefon: 0 69 / 75 01 – 41 13; Telefax: 0 69 / 75 01 – 41 16; E-Mail: [email protected]
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