20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 Solarthemen 473 DER INFODIENST FÜR REGENERATIVE ENERGIE 9. Juni 2016 SPEZIAL 20 Jahre Solarthemen 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 EEG-Novelle unter Zeitdruck 3 Die Regierungsspitzen von Bund und Ländern haben sich auf wesentliche Punkte der EEGNovelle geeinigt. Im Rekordtempo soll das Gesetz jetzt bis Anfang Juli durch den Bundestag gebracht werden. Stromsteuer im Widerstreit 4 Foxconn übernimmt Sharp Durch den Zusammenschluss der beiden Elektronikkonzerne entsteht ein neuer Player für Smart Homes. Die nächste Ausgabe erscheint am 23. Juni 2016. Anzeige Foto: Heckert Solar Die vom Finanzministerium vorgelegte Steuerreform stößt auf Kritik. 6 Solarfabriken in Deutschland : Totgesagte leben länger 8 Vor etwa 20 Jahren startete eine Phase der Gründung von Solarfabriken. Nicht alle haben die Krise der letzten Jahre überlebt. Aber es gibt weiterhin eine ganze Reihe von Unternehmen, die in Deutschland produzieren und investieren. 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 Manfred Rauschen Detlef Koenemann Öko-Bau-Experte Journalist ÜBERSCHÜSSIGE ENERGIE NUTZEN – mit der elektrothermischen Station FlowSol® E! Stand A3.720 www.resol.de Sven Teske Wissenschaftler Rudolf Pfeil Karl-Heinz Hüsing Regelungsfabrikant Solarinstallateur Langjährige Solarthemen-Leser im Interview: 20 Jahre Energiewende 14 100 Menschen, Firmen und Organisationen hatten die Solarthemen seit dem ersten Heft abonniert – viele von ihnen tun es noch heute. Mit einigen langjährigen Lesern sprachen wir über die 90er Jahre, die Entwicklung der erneuerbaren Energien und Ihre Sicht auf Risiken und Chancen für die Energiewende in den kommenden Jahren. 20 Jahre Solarthemen EDITORIAL 1996 - 2016 UNIVERSELLE Andreas Witt Foto: Malte Jenkes Foto: Corinna Dammeyer SOLARTHERMISCHE REGLER Guido Bröer 20 Jahre weiter Es war im Juni 1996, als zwei damals noch junge Journalisten sich ohne einen Pfennig Startkapital an die Herausgabe eines Informationsdienstes für die Erneuerbare-Energien-Branche wagten. Der Versuch startete auf der renergie, einer der ersten Messen für erneuerbare Energien im Öko-Zentrum NRW in Hamm. Die ersten Abonnenten wurden gefunden. Ab Oktober erschienen die Solarthemen regelmäßig. Seit 1996 begleiten wir das Wohl und Wehe der erneuerbaren Energien. Schon zu Beginn spielte neben der Gesetzgebung der (Wieder-)Aufbau einer Solarindustrie eine besondere Rolle in unserer Berichterstattung. Die Gründungsphase von Firmen wie ErSol, der Solar-Fabrik, solarnova und SolarWorld lief parallel zum Aufbau unseres Informationsdienstes. Mit dieser Jubiläumsausgabe wollen wir uns einen Rückblick gestatten, der aber auch den Blick auf die Zukunft öffnen soll. So wenden wir uns ab Seite 8 wieder den Solarfabriken zu. Und im Gespräch mit Lesern der ersten Stunde wollen wir ab Seite 16 Ein- und Ausblicke bieten. Wir wünschen eine anregende Lektüre. Ihre Solarthemen-Redaktion Steca coolcept-Familie Solar-Netzwechselrichter, 1-phasig, 3-phasig 1,5 - 5,5 kW Andreas Witt Guido Bröer DIE BESTEN KLEINEN Höchste Wirkungsgrade bei jeder Eingangsspannung Ideal geeignet für Ein- und Mehrfamilienhäuser: ab 3 Modulen einsetzbar Leichtgewichte ab 8 kg Im Innen- und Außenbereich einsetzbar (IP 21 und IP 65) i 20 Jahre Impres sum 1996 - 2016 ISSN: 1434-1530 Anzeigen + Beilagen: Arndt Klöckner, Tel. 0170 4944794 Verlag: Guido Bröer & Andreas Witt GbR Bültestraße 70b 32584 Löhne Tel. 05731 83460, Fax 05731 83469 www.solarthemen.de [email protected] Ute Meyer-Heinemann, Tel. 0176 42068868 Redaktion: Guido Bröer, Andreas Witt München, Germany 22.-24. Juni, 2016 Stand B3.410 Aboservice: Elke Harre, Tel. 05731 83460 PV Netzeinspeisung PV Autarke Systeme Solarthemen Druckerei: Kurt Eilbracht GmbH & Co. KG Erscheinungsweise: Zweimal pro Monat Abopreise: Standard: 144 Euro/Jahr Studierende: 72 Euro Ausland: plus 15 Euro Solarthermie Batterie-Ladesysteme EMS-Provider www.stecasolar.com www .stecasolar.com Kabeltechnik Steca Elektronik GmbH 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen POLITIK EEG-Deal zwischen Bund und Ländern Minister Gabriel versuchte in der Pressekonferenz am Morgen nach dem nächtlichen Treffen mit der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten zu vermitteln, dass nun alle strittigen Punkte der EEG-Novelle geklärt seien. Am gestrigen Mittwoch (nach Redaktionsschluss) wollte das Bundeskabinett über den Gesetzentwurf enscheiden, um diesen dann sofort ins Parlament einzubringen. Der Bundestag soll in Rekordzeit schon am 7. Juli das Gesetz verabschieden. Nicht nur die Opposition, auch einige Energieexperten der Regierungsfraktionen sehen durch diesen Zeitdruck eine parlamentarische Mitwirkungungsmöglichkeit als stark eingeschränkt an. Foto: www.solarwirtschaft.de Am 31. Mai haben Bundeskanzlerin, Bundeswirtschaftsminister und die Ministerpräsidenten der Bundesländer strittige Punkte der EEG-Novelle aus dem Weg geräumt. „Energiewende retten!“ So lautete das Motto der Demonstranten, die am 1.Juni durch die Straßen von Berlin zogen. In der Nacht zuvor hatten sich die Bundeskanzlerin und Wirtschaftsminister Gabriel in strittigen Fragen der angekündigten EEG-Novelle geeinigt. Zu der Demonstration hatten neben den Branchenverbänden der erneuerbaren Energien auch die IG Metall und der deutsche Bauernverband aufgerufen. Brutto statt Netto Seit dem Gipfeltreffen in der vergangenen Woche ist jedenfalls die strittige Formel vom Tisch, mit der Gabriels Ministerium seit November die Branche geschockt hat, weil sie ausgerechnet die preiswerteste erneuerbare Energie, OnshoreWind, zum Lückenfüller gemacht hätte. Je nachdem, wie viel vor allem an Photovoltaik und Offshore-Windkraft neu installiert wird, wäre nach diesen früheren Plänen mehr oder weniger Windleistung Onshore ausgeschrieben worden. Mit dem jetzt auf Druck der Ministerpräsidenten erzielten Kompromiss wird der Windbranche deutlich mehr Planungssicherheit gegeben. 2800 Megawatt (MW) pro Jahr sollen zunächst brutto ausgeschrieben werden (ab 2020: 2900 MW). Brutto heißt hier: unabhängig davon, wie viele alte Windräder im Zuge des Repowerings abgebaut werden. Mit dieser neuen Formulierung befürchtet die Branche, dass der für den Klimaschutz relevantere Netto-Ausbau weit hinter jenen 2,5 MW netto pro Jahr zurückbleibt, die noch im EEG 2014 als Richtschnur definiert wurden. Die Agentur Windenergie an Land hatte jedenfalls im vergangenen Jahr im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ermittelt, dass zur notwendigen Erneuerung des Maschinenparks beim damals gewünschten Ausbautempo von jährlich 2500 MW netto ein Brutto-Zubau von 4100 MW pro Jahr notwendig sei. Laut dem nach dem der Ministerpräsidentenrunde aktualisierten Referentenentwurf für Solarthemen 473 • 9. Juni 2016 das neue EEG, der den Solarthemen vorliegt, soll außerdem die Grenze, ab der sowohl Windkraftals auch Photovoltaikanlagen an Ausschreibungen teilnehmen müssen, von urspründlich geplanten 1 MW auf 750 kW sinken. Zahlreiche Länder hatten im Bundesrat im Gegenteil deutlich höhere Bagatellgrenzen gefordert, um kleine Projektierer und Bürgerenergiegesellschaften von den Ausschreibungen zu verschonen. Neu im Referentenentwurf ist, dass der Windkraftausbau speziell im Norden gedeckelt werden soll, solange der Leitungsausbau dort nicht weiter fortgeschritten ist. Über welche Landkreise bzw. Netzbereiche sich das so genannte „Netzausbaugebiet“ erstrecken soll, soll laut Gesetzentwurf per Verordnung geregelt werden. Laut § 36c des Entwurfs soll es nicht mehr als 20 Prozent des Bundesgebietes umfassen. In diesem Gebiet soll nur 58 Prozent der installierten Leistung, die im Jahresdurchschnitt in den Jahren 2013 bis 2015 in dieser Region in Betrieb genommenen wurde, ausgeschrieben werden. Gabriels Begründung: Würde der Ausbau der Erzeugung nicht mit dem Netzausbau sychronisiert, so stiegen die Entschädigungszahlungen für abgeregelten Strom auf über 4 Milliarden Euro. Eine Möglichkeit abzuregelnden Strom über zuschaltbare Lasten in Wärme umzuwandeln, soll laut Gesetzentwurf geschaffen werden. Am BruttoAusbauziel soll sich durch diese Option allerdings offenbar nichts ändern. gb 3 POLI TIK k1 Bundesministerium der Finanzen Wilhelmstraße 97 10117 Berlin Tel. 03018 682-0 Fax 03018 682-3260 [email protected] www.bundesfinanzministerium.de k2 Germanwatch e.V. Team Internationale Klimapolitik Sönke Kreft Dr.Werner-Schuster-Haus Kaiserstr. 201 53113 Bonn Tel. 0228 60492-29 [email protected] www.germanwatch.org k3 Förderverein Klimaschutz Bayerns Zukunft e.V. Eichendorffstraße 7 82380 Peißenberg [email protected] www.prowindkraft.de Technische Universität Dresden Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik Dipl.-Ing. Niels Erdmann Mommsenstraße 10 01062 Dresden Tel. 0351 463-43138 Regierung bei Stromsteuer nicht einig Vorlage des überfälligen Klimaschutzplans 2050, der regierungsintern blockiert werde. k2 AWi Offenbar befindet sich das Gesetz zur Änderung von Energie- und Stromsteuern noch in der regierungsinternen Abstimmung. Windkraftausbau in Bayern Dennis Kolberg, Pressesprecher des Bundesfinanzministeriums, erklärte gegenüber Journalisten, es dauere so lange, wie es dauert. „Die Ressortabstimmung läuft noch. Es ist ein vertraulicher und interner Meinungsbildungsprozess, und deswegen werden wir uns hierzu nicht äußern.“ Einen Zeitplan könne er nicht nennen. Laut Presseberichten ist das Bundeswirtschaftsministerium nicht einverstanden mit dem vom Bundesfinanzminister vorgelegten Vorschlag, der eine Besteuerung von Strom aus erneuerbaren Energien auch zur Eigenversorgung vorsieht, sobald der Eigenstrombezug 20000 Kilowattstunden überschreitet (siehe Kommentar AWi und Solarthemen 472). k1 Bonner Klimakonferenz bringt Ergebnisse Umweltorganisationen bewerten die Bonner Folgekonferenz zur Pariser Klimakonferenz als zielführend. Aus Sicht von Germanwatch wurde eine wichtige Basis geschaffen. In den Verhandlungen ging es um technische Details, die für die Umsetzung des Klimabeschlusses von Paris erforderlich sind. „Die großen Länder müssen bis Marrakesch das klare Signal setzen, dass sie Strategien für ihre Energiewende vorlegen und die Pariser Beschlüsse umsetzen werden.“, sagt Sönke Kreft, der Teamleiter Internationale Klimapolitik von Germanwatch. Von Deutschland fordert er die Kommunen in Bayern können frei entscheiden, welche Abstandsregeln für Windkraftanlagen gelten. Folgen sie der von der bayerischen Regierung im Windkrafterlass vorgebenen 10-H-Regelung, dann könnten in Bayern nur noch 850 Windräder installiert werden. Diese Zahl hat das Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik an der Technischen Universität Dresden ermittelt. Weil es bislang keine anderen gegeben habe, sei die Studie kurzfristig als „Eigeninitiative unseres Lehrstuhls“ erstellt worden, so Doktorand Niels Erdmann. Würde statt der 10- eine 5-H-Regelung angewendet, so könnten in Bayern 20mal mehr Windräder gebaut werden. Die 10-H-Regel besagt, dass der Mindestabstand eines Windrades zu einem Wohngebäude mindestens das 10fache der Höhe der Anlage betragen soll. Gegen die 10-H-Regel hatte neben anderen der Förderverein Klimaschutz - Bayerns Zukunft e.V. vor Bayerns Verfassungsgerichtshof (VGH) geklagt. Dieser entschied jedoch Anfang Mai, wenn das Land eine solche Regelung aufstelle, sei dies rechtens. Der Förderverein weist nun allerdings darauf hin, dass der VGH in seinem Urteil ausdrücklich auf die Planungshoheit der Kommunen hingewiesen habe. Diese können laut dem Urteil eigene Bebauungspläne für Windkraftanlagen aufstellen, ohne die 10-H-Regel beachten zu müssen. Selbst die Zustimmung der Nachbarkommune sei nicht nötig, so der Förderverein. k3 Heinz Wraneschitz/AWi KOMMENTAR Stromsteuer abschaffen, Treibhausgassteuer einführen Die Stromsteuer als Ökosteuer sollte bei ihrer Einführung zweierlei erreichen: Energie sollte teurer und Arbeit (über die Mitfinanzierung der Sozialversicherungskosten) günstiger werden. Allerdings hat sich die Situation inzwischen geändert. Zwar macht es auch weiterhin Sinn, Energie zu sparen, wo dies möglich ist. Aber der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung ist gestiegen. Und wenn man bei der Stromsteuer nicht generell zwischen unterschiedlichen Formen der Energieerzeugung differenzieren kann, dann führt die konsequente Anwendung zwangsläufig zu den nun erkennbaren Schwierigkeiten. Es ist daher an der Zeit, die Energiesteuern zu modifizieren und die Steuerhöhe an den negativen Effekten des Energieverbrauchs – sprich der Klimaerwärmung – auszurichten. Aus den Energie- und Stromsteuern muss eine Treibhausgassteuer werden, die am besten direkt bei den Energieträgern ansetzt. Andreas Witt 4 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen Foto: Axiom WIRTSCHA FT Pelletsbrenner kaum bekannt Nachträglich montierbare Pelletbrenner sind eine alternative Möglichkeit, aus alten Heizöl-, Kohle-, Holz- oder sogar Gaskesseln Pelletfeuerungen zu machen. Sie sind hierzulande wenig bekannt. Pelletbrenner werden überall verkauft – nur nicht in Deutschland. Die deutsche Firma Nordland Heizgeräte hat bisher rund 1050 Pelletbrenner in ganz Europa verbaut. In Übersee auch für Industrieanlagen. Achim Böhmer, Gründer und Geschäftsführer der Firma Axiom aus der Nähe von Passau, Mitentwickler von Pelletbrennern seit 1996, kommt auf 300 bis 400 verbaute Exemplare europaweit. „Jeder Standardholz- oder Kohlekessel lässt sich umbauen, außerdem viele Öl- oder Gaskessel“, sagt er. Technisch gesehen muss nur die Brennraumgeometrie des alten Kessels passen, um ihn mithilfe eines angeflanschten Pelletbrenners zum Pelletkessel umzufunktionieren. Mit dem Umbau erlischt die Betriebsgenehmigung für den alten Kessel. Folglich gilt es zwar einiges an Regelwerk zu erfüllen; dies ist aber keine unüberwindbare bürokratische Hürde. Seit Anfang 2015 gelten die verschärften Grenzwerte für den Schadstoffausstoß von Pel- let- und Hackschnitzelfeuerungen. „Die Hersteller von etablierten Pelletbrennern sehen den verschärften Grenzwerten gelassen entgegen“, sagt Böhmer. Gleichwohl muss bei dieser Alternative die Brennstofflagerung das Alter und der Zustand des vorhandenen Kessels in die Waagschale geworfen werden. Sonst kehren sich die vermeindlichen preislichen Vorteile ins Gegenteil um. k1 Dittmar Koop Sachsen novelliert PV-Speicher-Förderung Der Freistaat Sachsen hat seine Förderrichtlinien für Photovoltaik-Stromspeicher novelliert. Das von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) verwaltete Förderprogramm läuft seit Mai mit den geänderten Konditionen und stellt für Unternehmen, Vereine und Privatleute weiterhin eine Alternative zur bundesweiten PV-Speicherförderung durch die KfW dar. Eine Kumulation der beiden Förderungen schließt die sächsische Förderrichtlinie aus. Gefördert werden netzgekoppelte Stromspeicher ab 2 Kilowattstunden Kapazität, die mit Strom aus PV-Anlagen betrieben werden, mit einem Zuschuss von 40 Prozent der Speicherkosten. Pro Projekt gibt es maximal 20000 Euro. Ebenso können Mess- und Steuereinrichtungen gefördert werden sowie Planungsleistungen, sofern sie nicht mehr als 10 Prozent der gesamten zuwendungsfähigen Leistungen ausmachen. Die Förderung wurde jetzt analog zum Bundesprogramm so angepasst, dass die mit dem Speicher gekoppelte Photovoltaikanlage niemals mehr 50 Prozent ihrer Leistung ins Netz einspeisen darf. k2 gb k1 Nordland Heizgeräte Walter Werner Alter Weg 20 - 24 27478 Cuxhaven [email protected] www.pelletech-germany.de Axiom - Heizen mit Pellets Achim Böhmer Rastbüchl 1 94139 Breitenberg [email protected] www.axiom-wt.de k2 Sächsische Aufbaubank Programm InES4 01069 Dresden Pirmaische Staraße 9 01054 Dresden Tel. 0351 4910-4648 Fax 0351 4910-4000 www.sab.sachsen k3 http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/V/verordnung-grenzueberschreitende-ausschreibung-foerderung-strom-erneuerbare-energiengeev,property=pdf,bereich=bmwi,spr ache=de,rwb=true.pdf k4 http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/XYZ/zweite-verordnungaenderung-anreizregulierung-bundesregierungsverordnung,property=pdf,b ereich=bmwi,sprache=de,rwb=true. pdf Notizen Bundeskabinett beschließt Auslandsausschreibungen Die Bundesregierung hat die Verordnung über Pilotausschreibung für PV-Parks in Nachbarländern beschlossen. Die Mehrkosten der Parks sollen über die deutsche EEG-Umlage bezahlt wrrden (vgl. Solarthemen 472 und 471). Fünf Prozent der jährlich zu installierenden Leistung sollen für Anlagen in anderen EU-Mitgliedstaaten auf Basis von Gegenseitigkeit geöffnet werden. Im ersten Schritt greift die Verordnung jetzt für die Pilotausschreibungen für PV-Freiflächen. Schon ab 2017 soll dann die anteilige Öffnung für andere Technologien Solarthemen 473 • 9. Juni 2016 erfolgen. Erste Pilotprojekte sind schon für 2016 geplant, so das Bundeswirtschaftsministerium. k3 gb Anreizregulierungsverordnung für Stromnetze Mit dem Entwurf der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) hat die Bundesregierung in der vergangenen Woche den Investitionsrahmen für Verteilernetzbetreiber verändert. Um den Netzausbau attraktver zu machen, sollen künftig steigende Kapitalkosten aus Investitionen ohne Zeitverzug auf dieNetzgebühren umgelegt werden können. k4 gb 5 WIRTSCH AFT k1 Sharp Electronics GmbH Sharp Energy Solutions Peter Thiele Sonninstraße 3 20097 Hamburg Tel. 040 2376-0 Fax 040 2376-2660 www.sharp.de Foxconn will Sharp stärken Eigenstrom sowie Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern.. k1 AWi Nach der Ankündigung Foxconns, Anteile von Sharp zu übernehmen, hat Foxconns Chef Terry Gou erklärt, am Solargeschäft festhalten und dies stärken zu wollen. Auch Peter Thiele, Präsident von Sharp Energy Solutions Europe, erwartet positive Impulse. Capital Stage und Chorus Clean Energy vor Fusion k2 Chorus Clean Energy AG Investor Relations Stephan Castenholz Tel. 089 4423060-0 [email protected] www.chorus.de Thiele, der schon seit einigen Jahren Sharp Energy Solutions leitet, betont, die Firma Sharp werde als eigenständiges Unternehmen weiter bestehen. Allerdings würden nun durch gemeinsame Geschäftsaktivitäten bei Sharp bestehende Geschäftsfelder gestärkt So werde Foxconns Produktions-Know-how genutzt werden können, um die Wettbewerbsfähigkeit von Sharp im Solarmodulmarkt zu verbessern. Ein anderer Sektor sei das Energiemanagement, um das sich Sharp schon seit einigen Jahren kümmere, so Thiele gegenüber den Solarthemen: „Hier erhoffen wir uns auch weitere innovative Ausbauschritte durch die Anbindung von Smart Home Technologien im Rahmen der Internet-of-Things-Entwicklungen durch die Zusammenarbeit zwischen Foxconn und Sharp.“ Dies könne auch die von Sharp ins Leben gerufene Plattform „Smart Chap“ positiv betreffen, sagt Thiele, die sowohl auf die Belange eines Hausbesitzers eingehe, um mit Batterieanbindungen den Eigenverbrauch zu erhöhen, als auch an EVUs, um ihnen technische Möglichkeiten zu bieten, die Digitalisierung der Energiewende mit umzusetzen. Es werde noch ein wenig dauern, bis die gemeinsame Ausrichtung im Detail fesgelegt sei, erklärt Thiele, allerdings hätten Kunden und Partner in Europa „durchweg positiv“ auf die Ankündigungen reagiert. So sehe Sharp bereits eine leichte Zunahme des Auftragseingangs. Europa sei global betrachtet für Sharp Energy Solutions in den vergangenen drei Jahren die stärkste Auslandsregion gewesen. Insofern werde die Region auch in der Zukunft in der gemeinsamen Strategie eine wichtige Rolle spielen. Thiele weist aber auch darauf hin, dass das Geschäft auch von Sharp Energy Solutions durch die von der Politik verursachten Einschnitte im Bereich der Solarenergie beeinflusst wurde. „Wir müssen alles tun, um für Deutschland die Einschnitte durch das EEG2016 und die Änderung des Stromsteuergesetzes zu minimieren“, bekräftigt Thiele, der sich auch als Vorstandsmitglied im Bundesverband Solarwirtschaft engagiert. Sharp wolle im Verband weiterhin einen Beitrag leisten, um die Themen Photovoltaik und Capital Stage AG Große Elbstraße 59 22767 Hamburg Tel. 040 378562-0 Fax 040 378562-129 [email protected] www.capitalstage.com k3 IRENA Headquarters Masdar City PO Box 236 Abu Dhabi, United Arab Emirates Tel. +971 2 417 9000 www.irena.org IRENA Innovation and Technology Centre (IITC) Robert-Schuman-Platz 3, 53175 Bonn, Tel. 0228 39179085 6 Capital Stage will die Aktien von Chorus Clean Energy übernehmen. Beide Unternehmen betreiben Solar- und Windparks. Beide schreiben derzeit rote Zahlen und wollen durch den Zusammenschluss ihre Position stärken. Die Chorus Clean Energy AG hat am 30. Mai nach Zustimmung durch Vorstand und Aufsichtsrat eine Zusammenschlussvereinbarung mit der Capital Stage AG unterzeichnet. Capital Stage hat nun ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle Aktien der Chorus angekündigt. Chorus-Aktionäre sollen für drei Chorus-Aktien fünf Aktien von Capital Stage erhalten. „Der Zusammenschluss beider Unternehmen ist eine attraktive Gelegenheit für beide Seiten, Kompetenzen zu bündeln und signifikante Größenvorteile zu erzielen, sagt Holger Götze, Vorstandsvorsitzender der Chorus. Capital Stage betreibt 81 Solar- und 9 Windparks mit einer Leistung von insgesamt nahezu 600 MW in Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien. Die Chorus-Gruppe wurde im Jahr 1998 gegründet und betreibt 76 Solar- und Windparks mit einer Leistung von mehr als 335 Megawatt. k2 AWi IRENA: Erneuerbare schaffen Arbeitsplätze Die International Renewable Energy Agency (IRENA) hat die Studie „Renewable Energy and Jobs – Annual Review 2016“ veröffentlicht, die global eine Zunahme von Arbeitsplätzen im Bereich erneuerbarer Energien dokumentiert. 8,1 Millionen Menschen seien weltweit bereits in diesem Sektor beschäftigt – eine Steigerung von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sei ein gegenläufiger Trend zum Verlust von Arbeitsplätzen im sonstigen Energiebereich, erklärt IRENAs Generaldirektor Adnan Z. Amin. So fänden in China inzwischen deutlch mehr Menschen im EE- als im Öl- und Gassektor einen ArAWi beitsplatz. k3 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen FORSCHUNG & TECHNIK Foto: Elektro-Mechanik Meisl GmbH Einschlägige Erfahrungen mit extremen Bedingungen hat das Unternehmen bereits durch die Installation von Luftkollektoranlagen auf Berghütten in den Alpen. k1 gb Warme Solarluft für Antarktis-Forscher Die Polarforschungsstation„Gondwana“ der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist in den vergangenen Monaten renoviert worden und hat eine im Wesentlichen auf Sonnenenergie basierende Energieversorgung erhalten. Bei der Wärmeversorgung setzt die Station nicht auf ein wasserführendes Leitungsnetz, sondern auf den Wärmeträger Luft. Eine zentrale Rolle spielen deshalb die an der Nordostfassade der Wohn-, Arbeits- und Technikcontainer der Station montierten Luftkollektoren vom Typ "Twinsolar" der Firma Grammer Solar. Neun autarke Kollektoren mit je 2 Quadratmetern Kollektorfläche erwärmen direkt die Luft im Inneren der Container. Der Strom für die Ventilatoren kommt aus eingebauten Photovoltaik-Modulen. Bei Sonnenschein reicht dies aus, um die Station, die nur im antarktischen Sommer genutzt wird, komplett zu beheizen. „In 3 Monaten seit der Inbetriebnahme im Januar haben die Kollektoren so viel Solarertrag gebracht, wie bei uns in Deutschland in einem Jahr“, freut sich Rudolf Ettl, Leiter Luftkollektorsparte bei Grammer. Wenn die Sonne nicht scheint, sorgen Blockheizkraftwerke dafür, dass den Forschern in den Containern nicht kalt wird. Auch deren Motoren sind luftgekühlt und heizen direkt über die raumlufttechnische Anlage. Der Strom kommt ansonsten aus Photovoltaikmodulen. Die extremen Klimabedingungen und die tief stehende Antarktissonne hätten die Grenzen der gängigen Solar-Auslegungsprogramme aufgezeigt, so Ettl: „Wir mussten da ziemlich viel rechnen um die Kollektoren richtig auszulegen und auszurichten.“ Ziemlich viel erlebt haben die Mitarbeiter der Berchtesgardener Elektro-Mechanik Meisl GmbH (Foto), die mit Flugzeug und Forschungsschiff zwei Monate über Neuseeland unterwegs waren, um die Energiesysteme zu montieren. Solarthemen 473 • 9. Juni 2016 Solarisierung für Hennigsdorf Die Stadtwerke Hennigsdorf starten eine wissenschaftliche Voruntersuchung zur weitgehenden Umstellung ihres Fernwärmenetzes auf erneuerbare Energien. Bereits heute, 6 Jahre nach dem Bau eines wärmegeführten Holzheizkraftwerkes, werde das Netz zu 50 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist, berichtet Stadtwerkegeschäftsführer Thomas Bethke. Nun soll in einem vom Bund gefürderten Forschungsprojekt untersucht werden, wie das Hennigsdorfer Fernwärmenetz zur „Wärmedrehscheibe“ umgebaut werden kann. Große Solarkollektorfelder und die Abwärme des örtlichen Stahlwerks sollen in das Netz integriert werden, das über 95 Prozent der Gebäude versorgt. Hennigsdorf hat mit seinen 26000 Einwohnern die Größe einer Kleinstadt, wirkt aber durch zwei große Industriebetriebe, das Stadtwerk und den Bahntechnik-Hersteller Bombardier, sowie 80 Prozent Geschosswohnungsbau eher wie der Stadteil einer Großstadt. Den Flächenbedarf für die Solarthermieanlagen sieht Bethke als lösbares Problem: „Etwa 10 bis 20 Hektar hätten wir sofort zur Verfügung. Weitere Flächen ließen sich im Laufe der Zeit erschließen.“ Dass sich die Wärmeversorgung mit einem Bedarf von jährlich 127 Gigawattstunden zu 80 Prozent über Erneuerbare realisieren lässt, ist für ihn eigentlich keine Frage mehr. Bethke interessiert vielmehr, „ob wir eine wirtschaftliche Lösung finden, wie wir das letzte Delta von 20 Prozent geschlossen kriegen“. Auf die Suche nach der Antwort machen sich die Hennigsdorfer mit wissenschaftlicher Unterstützung des SteinbeisForschungszentrums Solites und zweier Planungsbüros. k2 gb k1 Elektro-Mechanik Meisl GmbH Energie- und Umwelttechnik Stefan Meisl Gartenau 23 83471 Berchtesgaden Tel 08652 964966 Fax 08652 964967 [email protected] www.meisl.eu Grammer Solar GmbH Rudolf Ettl Oskar-von-Miller-Straße 8 92224 Amberg Tel. 09621-30857-13 Fax 09621-30857-83 [email protected] www.grammer-solar.de k2 Stadtwerke Hennigsdorf Thomas Bethke Rathenaustraße 4 16761 Hennigsdorf Tel. 03302 5440-0 Fax 03302 5440-46 info(at)swh-online.de Termine 5./6. Juli 2016: Fachexkursion zu solarthermischen Großanlagen in österreichischen Wärmenetzen, AGFW, www.agfw.de 11./12. Juli 2016 in Würzburg: 24. C.A.R.M.E.N. Symposium Energiefahrplan 2050, www.carmen-ev.de 7 Foto: SolarWorld SOL A RFA B R IKEN Module und Zellen aus deutschen Fabriken „Die deutsche Solarindustrie ist fast tot“, schrieb im September 2014 das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Allerdings gibt es auch jetzt eine ganze Reihe von Unternehmen in Deutschland, die Solarzellen und -module produzieren. Sogar Neugründungen gibt es in diesem Sektor. Die Branche scheint also – trotz aller Schwierigkeiten – noch lebendig zu sein. Krisen gehören zum Wirtschaftsleben. In den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts geriet gar die europäische Automobilindustrie angesichts der starken japanischen Konkurrenz unter Druck, die mit effizienteren Produktionsverfahren erfolgreich war. Jedenfalls so lange, bis sich die heimische Industrie auf die für sie neue Situation eingestellt und die eigene Produktion modernisiert hatte. Die Herausforderung war und ist für die europäische Photovoltaik-Industrie aber noch schwerer, denn anders als im Automobilmarkt sackte das deutsche Marktvolumen für Solarmodule aufgrund von politischen Beschlüssen deutlich von etwa 7 auf 1,5 oder gar 1 Gigawatt herunter – bei spürbar geringeren Preisen je kW. In der Folge gab es eine Insolvenzwelle in – fast – allen Wertschöpfungsstufen. Auch einige PV-Hersteller, wie 8 Solon, QCells, Sovello, Centrosolar und die Solar-Fabrik, mussten Insolvenz anmelden. Vielfältige Herstellerlandschaft Allerdings hält sich weiterhin eine nennenswerte Anzahl an Herstellern in Deutschland – die Liste der Überlebenden ist länger als die der Toten. Und gerade kleinere Unternehmen profitieren nun davon, dass zum Beispiel die Solar-Fabrik auf dem Markt offenbar eine Lücke hinterlassen hat. Module aus deutscher Produktion würden von eingen Kunden gezielt nachgefragt, sagt Frank Schirmacher, Vertriebsleiter der AxSun Solar GmbH & Co. KG. Er sehe im Zusammenhang mit Eigenversorgungskonzepten sogar eine steigende Tendenz. Auch AxSun habe schwere Zeiten überstehen müssen. Jetzt gerade komme das Unternehmen aber mit der Produktion kaum hinterher. Dabei investiere es in die Modernisierung der Produktion und stelle gleichzeitig von drei auf vier Busbars um. Für das Überleben des Unternehmens sei es allerdings von Bedeutung gewesen, eine breite Produktpalette anbieten und spezielle Kundenwünsche erfüllen zu können. Ein gänzlich anderes Geschäftsmodell verfolgt die CS Wismar GmbH, die für ihre Sonnenstromfabrik die räumlichen und maschinellen Kapazitäten der insolventen Centrosolar bzw. SolarFabrik nutzt. Alexander Kirsch, ein Geschäftsführer von CS Wismar, der zuvor als Vorstand von Centrosolar fungierte, erklärte gegenüber den Solarthemen, mit dem neuen Unternehmen sollten Overhead-Kosten vermieden werden. CS Wismar positioniert sich vor allem als OEM-Anbieter von Modulen. So würden Vertriebskosten niedrig gehalten. Anders als Centrosolar wolle CS Wismar auch nicht den Weg des Systemanbieters gehen, so Kirsch. Für den zweiten Geschäftsführer von CS Wismar, Bernhard Weilharter, ist es wichtig, in der jetzigen Phase des 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen "-8":45)&46/ .JUJOUFMMJHFOUFS5FDIOJLWPO4."OVU[FO4JF*ISFOTFMCTU FS[FVHUFO4USPNBVDIBCFOETߙVOENBDIFOTJDIFJO4U¼DL VOBCI¤OHJHFSWPN&OFSHJFWFSTPSHFS XXX4."EF4QFJDIFS Foto: Heliatek SOL A RFA B R IKEN Produktionsanlage von Heliatek, die organische Solarzellen im Rolle-zu-Rolle-Verfahren fertigt und derzeit die Kapazitäten ausbaut. Neuaufbaus flexibel zu sein. Ziel sei es jetzt, das Werk 2 mit einer Gesamtkapazität von 210 MW wieder voll auszulasten. „Je nach Entwicklung der OEMPipeline entscheiden wir, ob wir Werk 1 ebenfalls wieder starten oder das Werk gegebenenfalls verkaufen“, so Weiharter. Der besondere Vorteil des Standortes liege in der Komptenz zur Produktion von Glas-Glas-Modulen. Vom Werk in Wismar verspricht sich auch eines der Traditionsunternehmen einen Vorteil. Die solarnova Deutschland GmbH war bereits 1996 in der ersten Gründungsphase neuer Solarfabriken in Deutschland entstanden. Auch Mitte der 90er Jahre hatte es bereits eine politische Debatte über den Niedergang der deutschen PV-Industrie gegeben. Zündstoff für die Dis- kussion lieferte der Plan der Angewandten Solarenergie GmbH (ASE) mit den Gesellschaftern Nukem und Daimler-Benz Aerospace, die Produktion von Solarzellen in Wedel einzustellen. Das Werk war mit einer Jahreskapazität von zwei bis drei Megawatt zu dieser Zeit das größte in Deutschland. Für Simone Probst, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen war die Entwicklung im PV-Anlagenregister von Januar 2014 bis März 2016 in fünf Leistungsbereichen ≤ 10 kW >10 ≤ 40 kW > 40 ≤ 100 kW > 100 ≤ 1000 kW > 1000 kW 185 MW 100 80 60 40 20 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 2014 2015 2016 Der Solarmarkt kommt auch im April nicht richtig in Schwung. Im Bereich der Kleinanlagen bis 10 kW ist er etwa auf dem Niveau des Vorjahres – das bereits im Vergleich mit dem Jahr 2014 und vor allem mit den Vorjahren für die Solarbranche deutlich schlechter war. Bei den Anlagen über 10 bis 40 kW gibt es in diesem Jahr nur ein geringes Käuferinteresse, das auch unter dem des Vorjahres liegt. Gegenüber 2015 sind im bei der Bundesnetzagentur geführten PV-Anla- 10 genregister bei den Anlagen von 40 bis 100 kW etwas mehr Anmeldungen zu verzeichnen; dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass etwa zehn Prozent der Leistung bereits im März und teils auch schon ein paar Jahre früher installiert wurde. Auch bei größeren Anlagen gehen die Installationszahlen merklich zurück. Im Segment ab 1000 kW sind im April zwei Anlagen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg enthalten, die Zuschläge im Rahmen der Aus- schreibung für Freiflächenanlagen erhalten haben. Eine weitere wurde auf einer Deponie, also einer baulichen Anlage, in Dortmund installiert. Und die vierte Großanlage steht in Thüringen. Für die heimische Solarindustrie sind die Installationszahlen und vor allem die Marktentwicklung keine gute Basis. Zwar werden die Exporte für einige Unternehmen immer wichtiger, aber für manchen ist ein stabiler Heimatmarkt unverzichtbar. 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen Quelle: BNetzA/eigene Berechnungen • Grafik: © Solarthemen, AWi, 2016 MW 120 SOL AR FABR IKEN während in Wismar konkurrenzfähig Standardmodule für das Projektgeschäft produziert werden. solarnova sei „auf jeden Fall“ der Ansicht, dass die Solarindustrie in Deutschland eine Chance habe, sagt Sylvia Schmenk, die zweite Geschäftsführerin des Unternehmens: „Daran und damit auch an unsere Zukunft am Standort Deutschland glauben wir ganz fest – gerade auch weil wir auf die Fertigung individueller Elemente für Architekten, Bauherren und Fachplaner spezialisiert sind.“ Investoren aus Asien Aber nicht jeder Investor nutzt den Standort Deutschland für die Produktion. So hat der südkoreanische Konzern Hanwha zwar mit Q-Cells auch die Fabrik in Bittelfeld übernommen. Doch dort ist nur die Forschungs- und Entwicklungsabteilung verblieben, die lediglich über eine Pilotfertigungslinie verfügt. Die großen Fabriken werden von Hanwha Q-Cells in Asien betrieben. Ob die Raumoptionen in Bitterfeld künftig noch einmal für eine deutsche Produktion genutzt werden, ist derzeit nicht absehbar. Allerdings sind chinesische Mutterfirmen inzwischen auch an deutschen Produktionsstätten interessiert. So fertigt die Astroenergy Solarmodule GmbH, die zur Chint-Gruppe zählt, im ehemaligen Conergy-Werk in Frankfurt Solarmodule. Die Produktionskapazität liegt nach Unternehmensangaben bei 450 Megawatt. Und Trina Solar hat im Frühjahr das Solarzellenwerk von Solland im niederländisch-deutschen Gewerbegebiet von Heerlen und Aachen übernommen – die Fabrik liegt genau auf der Landesgrenze. Für das chinesische Unternehmen ist dies nach Aussage von Vorstandschef Jifan Gao Teil der Strategie, Märkte außerhalb Chinas weiter zu erschließen. Trina hat sich von der Vereinbarung mit der Europäischen Foto: fotolia geplante Schließung ein Anlass, um im Juli 95 die damalige Bundesregierung nach den Zukunftsperspektiven für die Photovoltaikindustrie in Deutschland zu fragen. ASE verlagerte die Produktion später nach Alzenau. In Wedel entstand allerdings mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein neues Unternehmen: Hans-Jürgen Lowalt, Alfred Reinicke, Heiner von Riegen, Uwe Lorenzen gründeten die solarnova GmbH & Co KG, um kundenspezifische Module zu produzieren. Auch solarnova musste 2014 Insolvenz anmelden, fand jedoch einen privaten Investor und konnte sich weiter auf gebäudeintegrierte Photovoltaik konzentrieren. Gründungsgeschäftsfüher Heiner von Riegen ist weiter dabei. Das Unternehmen hat sich allerdings vor kurzem mit der CS Wismar darauf geeinigt, deren Kapazitäten mit nutzen zu können. So kann sich die Produktion in Wedel auf Sonderanfertigungen konzentrieren, Die UmweltBank gratuliert Wir gratulieren den Solarthemen zu 20 Jahren herausragendem Infodienst für regenerative Energien und sagen: Weiter so ! In den letzten Jahren haben wir zusammen mit den Solarthemen die Erneuerbaren Energien in den Markt integriert. Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Energiewende in Deutschland zu vollenden. Die UmweltBank ist Ihr erfahrener Partner für die Finanzierung von UmweltProjekten wie Photovoltaik-, Wind- und Wasserkraftanlagen oder Ökohäuser. Informieren Sie sich jetzt unter www.umweltbank.de/projektfinanzierung oder rufen Sie uns an: Telefon 0911 / 5308 - 195 Deutschlands grüne Bank SOL A RFA B R IKEN Kommission gelöst, nach der nur die chinesischen Unternehmen von Dumpingzöllen befreit sind, die sich an bestimmte maximale Importkontingente und Mindestimportpreise halten. Trina will sich von dieser Beschränkung unabhängig machen und Module in Europa verkaufen, die möglichst nicht in China produziert wurden. Jenseits des Siliziums Die meisten Produzenten konzentrieren sich auf die klassische Siliziumtechnik. Nur wenige Unternehmen wie Solibro und Calyxo setzen auf Dünnschicht, nachdem die starke Kostenreduktion bei der Siliziumtechnik und deren Wirkungsgradverbesserung viele Dünnschichtproduzenten gerade von Zellen mit amorphem Silizium ins Hintertreffen geraten ließen. Es gibt aber auch ein Unternehmen wie Heliatek, die sich an einem ganz neuen Verfahren versuchen und organische Solarzellen auf dem Markt etablieren wollen. Wirkungsgrad und Lebensdauer sind hier noch Herausforderungen. Jedoch verspricht ein Rolle-zu-Rolle-Produktionsprozess geringe Kosten. Heliatek plant derzeit, eine zweite Produktionslinie an den Start zu bringen. Die ganz großen Märkte sind mit einem solchen Produkt wohl zunächst nicht zu erschließen. Heliatek ist daher mit einem Exportanteil von 75 Prozent weltweit unterwegs. Hohe Exportanteile sind aber auch für die anderen Firmen von Bedeutung. Denn der deutsche Markt ist in diesem Jahr selbst gegenüber dem schon schwachen Vorjahr noch einmal gesunken. Dies ist keine ideale Basis, um zu investieren. Fehlende Umsätze auf den Heimatmärkten schmälern außerdem das Budget, um sich weitere Auslandsmärkte erschließen zu können. Das EEG 2016 wird deshalb Einfluss darauf haben, mit welchem Erfolg sich gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Export weiter profilieren können. Qualität als Stärke Deutsche Unternehmen sehen Qualität als eine ihrer Stärken. Dies betont das Chemnitzer Unternehmen Heckert, das vor allem Standardsolarmodule vermarktet. Solarwatt aus Dresden konzentriert sich auf Systemlösungen mit Energiemanagementsystem und selbst entwickeltem Batteriespeicher in Verbindung mit der eigenen Modulproukion. Und dann ist da natürlich noch die SolarWorld AG, die besonders nach Übernahme der Bosch-Werke der weitaus größte heimische Hersteller von Wafer, Zellen und Modulen in DeuschAndreas Witt land ist. Besuche n Sie uns in Halle A3 Stand 270 Der Akku für die Sonne ist da. Entdecken Sie jetzt den neuen Solarspeicher von E.ON. Dank modernster Lithium-Ionen-Technologie ist er nicht nur äußerst effizient, sondern dank modularem Aufbau auch flexibel zu erweitern. Damit bietet E.ON jetzt alle Komponenten für eine moderne Photovoltaik-Anlage aus einer Hand. www.eon-aura.de 12 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen SOL AR FABR IKEN Solarfabriken in Deutschland 2016 Firma Geschäftsführer/Vorstand Gesellschafter a2-solar Advanced and Automotive Solar Systems Reinhard Wecker ASC GmbH GmbH, Am Urbicher Kreuz 18, 99099 Er furt, Tel. 0361 51804920, www.a2-solar.com Produkte Solarmodule für PKW, LKW und Züge, BIPV-Module bis 7 m 2 aleo solar GmbH, Marius-Eriksen-Straße 1, 17291 Prenzlau, Tel. 03984 8328-0, www.aleo-solar.de William Chen Sino American Silicon Products Inc., Taiwan Si-Standardmodule, Si-Glas-Glas-Module Spezielle BIPV-Module k.A. aleo Sunrise GmbH, Marius-Eriksen-Straße 1, 17291 Prenzlau, Tel. 03984 8328-0, www.aleo-solar.de William Chen Tochter der aleo Solar GmbH Si-Solarzellen neu Aufbau einer Kapazität von 200 MW alfasolar GmbH, Ahrensburger Str. 4-6, 30659 Hannover, Tel. 511 261447-0, Fax 261447-50, [email protected], www.alfasolar.de Gabriele Bozankaya bozankaya GmbH Si-Standardmodule k.A. k.A. Unternehmen war nicht erreichbar. Algatec Solarwerke Brandenburg GmbH, Kotsch- Ullrich Jank kaer Weg 6, 04932 Röderland, Tel. 03533 48180, Fax 03533 481890, [email protected] Weitere Beteiligungen möglich. Si-Standardmodule, Sonderformen, Kunststoffmodule, Ersatzmodule k.A. 25 Ausbau der Kapazität MW auf 40 MW. Antec Solar GmbH, Emil-Paßburg-Straße 1, 99310 Arnstadt, Tel. 03628 5898600, Fax 5898699, www.antec-solar.de k.A. CdTe und a-si/µc-Si-Tandem-Zellen/Module, BIPV- und Sondermodule k.A. k.A. Unternehmen war nicht erreichbar. asola Technologies GmbH, Konrad-Zuse-Str. 25, Erich Klosterkamp 99099 Erfurt, Tel. 0361 241425-0, Fax 24142590, [email protected], www.asola-tech.de k.A. Solar-Verbundglaselemente, Solarmodule für Fahrzeuge k.A. k.A. k.A. Astronergy Solarmodule GmbH, Chint-Allee 8, 15236 Frankfurt/Oder, Tel. 03355 2113-0, www.astroenergy.com Astronergy GmbH, dahinter steht die ChintGruppe (China) Si-Standardmodule 250 MW 450 derzeit keine MW Ausbaupläne Johann Erich Wilms Thomas Volz Prod. Kapaz. Konkrete Ausbaupläne 200 + > 10 derzeit keine 500 MW Ausbaupläne kW 250 k.A. MW Legende/Erklärungen: Die Angaben in der Übersicht beruhen auf Angaben der Unternehmen und teils eigenen Nachrecherchen. Die Unternehmen wurden Ende Mai und Anfang Juni 2016 um entsprechende Angaben gebeten. „Prod.“ = Produktion 2015, „Kapaz“ = Produktionskapazität 2016. Alle Angaben ohne Gewähr. » Unsere Partner wissen, dass sie sich auf uns XGTNCUUGPMÒPPGP« ULRIKE PAULI-LENGWENUS, Teamleiterin Flächenakquise Wir sind der zuverlässige Partner für erneuerbare Energien mit Beteiligung lokaler Akteure. Seit 20 Jahren machen wir mit ertragsstarken Projekten Gemeinden, Stadtwerke und EnergieIGPQUUGPUEJCHVGP ƜV HØT FKG <WMWPHV 5Q UVÀTMGP YKT FKG 9KTVUEJCHVUMTCHV KP FGP 4GIKQPGP WPF UQTIGP HØT GKPG UEJCFUVQƛHTGKG 5VTQOXGTUQTIWPI #NU GKPGT FGT /CTMVHØJTGT HØT 9KPF GPGTIKG2TQLGMVGKO$KPPGPNCPFUKPFYKTUGKVDWPFGUYGKVCMVKXWPFJCDGPCPYGKVØDGT 5VCPFQTVGPTWPF9KPFTÀFGTTGCNKUKGTV juwi-Gruppe 9ÒTTUVCFV KPHQ"LWYKFGwww.juwi.de SOL A RFA B R IKEN Solarfabriken in Deutschland 2016 Firma Avancis GmbH, Solarstraße 3, 04860 Torgau, Otto-Hahn-Ring 6, 81739 München, Tel. 089 219620-0, [email protected], www.avancis.de Geschäftsführer/Vorstand Gesellschafter CNBM-Gruppe (China) Dr. Franz Karg, Oliver Just AxSun Solar GmbH & Co. KG, Ritter-HeinrichStr. 1, 88471 Laupheim-Baustetten, Tel. 07392 9696850, [email protected], www.axsun.de Axel Skuthan, Moni ka Hackbarth-Skuthan k.A. Si-Standard-Module, GlasGlas-Module, Sonderformate, Indachlaminate 30 MW 50 Produktion wird derzeit MW modernisiert und Kapazität erweitert. Azur Space Solar Power GmbH, Theresienstr. 2, 74072 Heilbronn,Tel. 07131 672603, Fax 07131 672727, www.azurspace.com Dr. Klaus-Dieter Rasch, Jürgen Heizmann k.A. Triple-Junction-Konzentrator-Solarzellen k.A. k.A. Unternehmen wurde nicht erreicht. Calyxo GmbH, Sonnenallee 1a, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03494 368980-0, Fax 03494 368980-111, www.calyxosolar.com Dr. Florian Holzapfel, Dr. Ing. Michael Bauer Solar Fields LLC (USA), IBG Beteiligungsgesellschaft Sachen-Anhalt Cadmium-Tellurid-(CdTe)Glas-Glas-Module k.A. 60 Unternehmen wurde MW nicht erreicht. CS Wismar GmbH, Sonnenstromfabrik, An der Westtangente 1, 23966 Wismar, Tel. 03841 3049-0, www.sonnenstromfabrik.com Rüdiger Drewes, Dr. Bernhard Weilharter, Dr. Alexander Kirsch Guido Krass, Alexander Kirsch Si-Glas-Glas-Module, Si-Standardmodule GSS Gebäude-Solarsysteme GmbH, Wiesenring 2, 07554 Korbußen, Tel. 036602 9049-0, www.gss-solarsysteme.de Joachim Höhne, Hans-Uwe Florstedt ZRE AG (4 Aktionäre) Si-Standard- und -Sondermodule, BIPV-Module, flexible Laminate, Ersatzm. 1 MW 5 Umstellung der kompl. MW Produktion auf ActiveWire-Zelltechnologie nur noch F&E-Pilotlinie für Si-Zellen in Deutschland k.A. k.A. Unternehmen wurde nicht erreicht. Hanwha QCells GmbH, OT Thalheim, Sonnenallee Ji Ho Shin, Jong Wan Lim, Hanwha (Süd-Korea) 17-21, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03494 6699- Ji-Weon Jeong, 0, Fax 03494 6699-199, www.q-cells.com Jong Hyun Shin Produkte Prod. Kapaz. Konkrete Ausbaupläne Rahmenlose CIGS-Module k.A. 100 derzeit keine MW Ausbaupläne - 525 CS Wismar ist 2016 MW gestartet. Heckert Solar GmbH, Carl-von-Bach-Straße 11, Benjamin Trinkerl 09116 Chemnitz, Tel. 0371 458568-0, Fax 0371 458568-880, www.heckert-solar.de k.A. Si-Standardmodule 125 MW 300 Kontinuierliche InvestiMW tion in den Standort Chemnitz Heliatek GmbH, Treidlerstr.3, 01139 Dresden, Tel. 05121 303430, Fax 0351 21303440, [email protected], www.heliatek.com Thibaud Le Séguillon, Dr. Martin Pfeiffer Industrie- und Finanzunternehmen, u.a. BASF, Innogy Venture Capital Organ. PV, Rolle-zu-Rolle Vakuum-Beschichtungsprozess auf PET-Substrat k.A. k.A. 2. Produktionslinie in Planung Hörmann Novo Solar GmbH, Jochen-Köhler-Straße 3, 09669 Frankenberg, Tel. 037206 56809-0, Fax 56809-888, www.hoermann-novo.de Patrick Müller Hörmann Gruppe Si-Standardmodule, Hybrid-Kollektoren, Ersatzmodule 1 MW 5 k.A. MW Hörmann ITS Cell GmbH, Orionstraße 1, 06184 Kabelsketal, Tel. 034602 9990-0, Fax 034602 9990- 91, www.hoermann-its.de Hans-Jochen von Bomhard, Patrick Müller Hörmann Gruppe Si-Standard-Zellen, PERC-Zellen, bifaciale Zellen 60 MW 150 k.A. MW Jurawatt Vertrieb GmbH, Daimlerstraße 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174 9778304-13, Fax 09174 9778304-24, www.jurawatt.de Patrick Thoma Familie Thoma Si-Standard-Module k.A. k.A. Unternehmen wurde nicht erreicht. Manz CIGS Technology GmbH, Alfred-LeikamStraße 25, 74523 Schwäbisch Hall, Tel. 0791 95665 0, www.manz.com Bernd Sprecher, Dieter Manz Manz AG CIGS-Module, BIPV k.A. 6 Derzeit keine AusbauMW pläne ml&s manufacturing, logistics and services GmbH Udo Possin, und Co. KG, Siemensallee 1, 17489 Greifswald, Bernd Odoj Tel. 03834 810-0, www.mlands.com HNP-Gruppe, Udo Possin, Bernd Odoj Si-Standardmodule, Sondergrößen k.A. 150 PV für Automotive-AnMW wendungen OC3 AG (vorher Solarion AG), Pereser Höhe 1, Can Nuhoglu, 04442 Zwenkau, Tel. 034203 553400, Fax 034203 Nazim Yavuz 553440, www.oc3.ag, www.solarion.de Can Nuhoglu Nazim Yavuz Rahmenlose CSI-Glas-Folienmodule, CIGS-Zellen neu 70 Aufbau der Kapazität bis MW Ende 2016 PA-ID Process GmbH, Bruchtannenstraße 9, 63801 Kleinostheim, Tel. 06027 40728-0, Fax 40728-99, [email protected], www.pa-id.de André Römisch, Erich Mayer k.A. Si-Module als Hybridmodul zur gleichzeitigen Wärmeproduktion k.A. k.A. k.A. SI Module GmbH, Bötzinger Str. 21c, 79111 Freiburg, Tel. 0761 590269-0, Fax 0761 590269-69, www.si-module.com Gregor Reddemann M 10 Industries AG Glas-Glas-Module mit bauaufsichtl. Zulassung Überkopfmont., Sondermodule k.A. 25 Derzeit keine AusbauMW pläne Smartenergy Renewables Deutschland GmbH, Peter Bruhns Frankenfelder Chaussee 2, 14943 Luckenwalde, Tel. 03371 68986-0, www.smartenergy.net Smartenergy Renewables AG (Schweiz) Glas-Glas-Module k.A. k.A. k.A. solarnova Deutschland GmbH, Am Marienhof 6, John von Frantzius, 22800 Wedel, Tel 04103 91208-20, Fax 91208- Sylvia Schmenk 10, [email protected], www.solarnova.de k.A. Si-Glas-Glas- und GlasFolienmodule in Standard- und Sondermaßen k.A. k.A. eigene Kapazität plus Kapazität der CS Wismar: 100 MW / eejobs.de 5 Jahre: 2011–2016 Jobbörse für erneuerbare Energien www.eejobs.de 14 [email protected] 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen SOL AR FABR IKEN Solarfabriken in Deutschland 2016 Firma Solarwatt GmbH Maria-Reiche-Straße 2a, 01109 Dresden, Tel. 03518895-0, Fax (0351)8895-111, www.solarwatt.de Geschäftsführer/Vorstand Gesellschafter Produkte AQTON SE (Stefan Quandt), Si-Glas-Glas- und Detlef Neuhaus, Evoco mit Fonds N. E. I. LP, Si-Standardmodule Carsten Bovenschen Management Prod. Kapaz. Konkrete Ausbaupläne 80 250 Derzeit keine AusbauMW MW pläne SolarWorld Industries Thüringen GmbH, Robert-Bosch-Straße 1, 99310 Arnstadt, Tel. 03628-6644-0, www.solarworld.de Frank Asbeck, Peter Genczyk, Klaus Kubitz SolarWorld AG Si-Zellen Si-Module k.A. k.A. SolarWorld Industries Sachsen GmbH, Berthelsdorfer Straße 111 a, 09599 Freiberg, Tel. 03731 301-4310, www.solarworld.com Mario Behrendt, Holger Reetz SolarWorld AG Si-Wafer Si-Zellen Si-Module k.A. 1000 Steigerung der Ingotk.A. 370 Produktion um 500 MW k.A. 650 Solibro GmbH, OT Thalheim, Sonnenallee 32-36, Dr. Ingo Engelmann, 06766 Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03494 3840-93000, Jianjun Liu (China) [email protected], www.solibro-solar.com Hanergy Holding Group (China) CIGS-Module k.A. 145 k.A. MW Soluxtec GmbH, Werner-von-Siemens-Straße 25, 54634 Bitburg, Tel. 06561 6937265, Fax 06561 6940521, [email protected] Tim Leutert Soluxtec SA (Luxemburg) Si-Standardmodule k.A. k.A. Unternehmen wurde nicht erreicht. Sunovation Produktion GmbH, Glanzstoff str. 21, 63820 Elsenfeld, Tel. 06022 26573-0, Fax 06022 26573-44, www.sunovation.de Heribert Ley k.A. Glas-Glas-Module, insb. für BIPV k.A. k.A. Unternehmen wurde nicht erreicht. Sunset Energietechnik GmbH, Industriestraße 8-22, 91325 Adelsdorf, Tel. 09195 9494-0, Fax 09195 9494-290, www.sunset-solar.com Olaf W. Fleck k.A. Si-Standard- und GlasGlas-Module, Sonderund Spezialmodule 35 MW 45 Derzeit keine AusbauMW pläne. SunWare Solartechnik Produktions GmbH und Julian Schüren Co. KG, Düsseldorfer Str. 80, 47239 Duisburg-Rumeln, Tel. 02151 47958-0, www.sunware.de k.A. Module für den Caravanund Bootsektor 0,5 MW 0,5 Derzeit keine AusbauMW pläne. Trina Solar Netherlands BV, Bohr 12, NL-6422 k.A. Heerlen/D-52072 Aachen, www.trinasolar.com Trina Solar (China) Si-Solarzellen neu 200 Wiederanlaufen der ProMW duktion von Solland 700 Erhöhung der Modulpro200 duktionskapazität um MW 100 MW Gibt es eine schönere Energiequelle? Als Pionierbank im Bereich regenerativer Energien bieten wir über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzierung und dem Betrieb von Solar- sowie Windenergieanlagen. Und noch immer freuen wir uns über jeden weiteren Schritt, den Menschen für die Energiewende machen, als wäre es der erste. Auch über Ihren! Telefon +49 234 5797 300, www.gls.de/finanzieren Solarthemen 473 • 9. Juni 2016 15 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 Die Solarthemen feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Undenkbar wäre dies ohne das Interesse von Leserinnen und Lesern, die dem Medium teils schon sehr lange verbunden sind. Einige der ersten 100 Abonnenten, die schon seit 1996 die Solarthemen lesen, hat Redakteur Guido Bröer in der vergangenen Woche um ein Interview gebeten. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, was dabei herausgekommen ist! SVEN TESKE: Für etwas zu sein, ist viel schwieriger Guido Bröer, Solarthemen: Sven, Du warst der Erste, den ich vor 20 Jahren für die Solarthemen interviewt habe. Ich hatte Dich dazu in der Greenpeace Zentrale in Hamburg besucht. Wir sind nach dem Interview aufs Dach geklettert, um ein Foto von Dir vor Eurer Solaranlage zu machen. Das Bild hat Dir aber nicht gefallen. Schickst Du mir diesmal bitte ein Selfie aus Sydney? Sven Teske: OK – mach ich! Anlass des Interviews war damals Eure Cyrus-Kampagne. Erzähl doch mal! 1995 haben wir die Solarkampagne gestartet. Ich hatte erst kurz vorher bei Greenpeace angefangen und hatte gedacht: Ich mache jetzt die Solarkampagne und alle werden mich dafür lieben. Das Gegenteil war der Fall. Die Solarszene, vor allem der Deutsche Fachverband Solarenergie, der DFS, hat mich abgrundtief gehasst, weil ich einen Preis genannt hatte, der in ihren Augen „unmöglich“ war. Studie gemacht, um zu zeigen, dass es funktioniert. Unser Ziel war ein 5-Megawatt-Markt. Mittlerweile wird pro Stunde mehr installiert als wir uns damals pro Jahr als Ziel gesteckt hatten. Wir haben gesagt, dass unter dieser Voraussetzung eine 2-kW-Anlage für 12000 Euro angeboten werden könnte. Die Zahl haben wir veröffentlicht und angefangen genug Kunden zu suchen, um diese Produktion für ein Jahr auszulasten. Als wir das veröffentlicht haben, war plötzlich Holland in Not. Ich habe sogar zwei nächtliche Morddrohungen erhalten, weil ich den Markt ruiniert hätte. Was mir denn einfallen würde, bei Photovoltaik überhaupt über den Preis zu sprechen! Das sei ja eine gute Technik – da rede man nicht über den Preis. Dabei habt Ihr damals nach Greenpeace-Manier auf den bösen Konzernen herumgehackt: Siemens und RWE/Nukem. Ein bisschen Unrecht habt Ihr ihnen damit getan – namentlich dem engagierten damaligen ASEGeschäftsführer Winfried Hoffmann. Wie kam es überhaupt dazu? Der letzte Solarhersteller wollte Deutschland verlassen. Das war die ASE, die damals der Nukem, also zum RWE-Konzern gehörte. Deren Produktion in Wedel hatte eine Kapazität von zwei Megawatt im Jahr. Die Begründung war: Es gibt keinen Markt für Photovoltaik in Deutschland. Unsere Idee war deshalb: Wir belegen, dass es einen Markt für Photovoltaik auch in Deutschland gibt und dass man Module auch in Deutschland effizient produzieren kann. Mit der Ludwig-Bölkow-Stiftung haben wir eine kleine 16 Das ist eine Ironie der Geschichte. Ich hatte ja geglaubt, dass die großen Konzerne uns bekämpfen würden und die Solarbranche uns liebt. Das Gegenteil ist passiert. Ich hatte mich mit Hoffmann relativ schnell nach unserem Kampagnenstart getroffen. Zwei Jahre später haben wir die erste gemeinsame Studie herausgebracht und haben dann über zehn Jahre lang sehr viel zusammengearbeitet. Ich schätze Winfried Hoffmann sehr. Wir haben sogar schon mal in seinem Büro in Hanau gesessen und zusammen Energieszenarien gerechnet. Dieser Art von Arbeit kannte man von Greenpeace bis dahin nicht. Das war mein großes Problem. Ich glaube, ich war der einzige Greenpeace-Campaigner, der 20 Jahre lang nur für etwas war. Und das war intern extrem schwierig. Positiv-Kampagnen sind schwierig, weil man sich die News selbst basteln muss. Man muss immer eine Studie oder so etwas herausbringen. Bei der Atomkampagne, wo ich natürlich öfter mal eingesprungen bin, wenn mal wieder ein Atomtransport rollte, war das viel einfacher. Da stellt man sich vor den Castor, wird gefilmt und sagt, wie schlimm das alles ist. Da hast Du Medienresonanz ohne Ende. Aber beim Thema Solar sich vor eine Anlage zu stellen, das ist langweilig für die Medien. Du musst immer eine Geschichte kreieren. Nur Fakten zu präsentieren, das interessiert keinen. Für dieses Interview musste ich Dich erst in Australien auftreiben. Was tust Du da? Seit September 2015 bin ich hier an der University of Technology in Sydney am Institute for Sustainable Futures. Das ist so etwas wie das australische Wuppertal-Institut. Ich leite da das Thema Energie-Simulation. Ich habe jetzt zum Beispiel die erste 100-Prozent-Erneuerbare-Energien-Studie für Australien gemacht. Es sind auch sehr praktische Arbeiten dabei. Es macht mir viel Spaß. Wie sieht die deutsche Energiewende von Deiner Seite des Globus her aus? In den hiesigen Medien findet Deutschland nicht statt. Genauso we9. Juni 2016 • 473 Solarthemen 20 Jahre Solarthemen Selfie: Teske 1996 - 2016 Sven Teske war 22 Jahre lang bei Greenpeace der Mann für die Erneuerbaren Energien – erst in Deutschland, dann bei Greenpeace International. Seit September 2015 arbeitet er in Australien an der Technischen Universität Sydney, nachdem er im vergangenen Jahr mit einer Arbeit über die Integration erneuerbarer Energien in Stromnetze seinen Doktortitel erwarb. nig, wie Australien in deutschen Medien stattfindet. Und wenn, dann nur, weil jemand von einem Hai gebissen wurde. Allerdings wird in der energiepolitischen Diskussion in Australien Deutschland von beiden Seiten als Paradebeispiel genutzt, als Beleg dafür, dass die Energiewende funktioniert oder auch nicht. Es werden zum Beispiel Katastrophenmeldungen von Beinahe-Blackouts in Deutschland kommuniziert – und dabei wird auch viel falsch berichtet. Ein Teil meines Jobs an der Uni ist, richtigzustellen, was da so alles an Blödsinn erzählt wird über die deutsche Energiewende. Ich muss zum Beispiel oft erklären, wie das Einspeisegesetz funktioniert. Ich weiß nicht, wie oft ich das schon erklärt habe, aber die Leute kapieren es nicht. Wie erlebst Du selbst die deutsche Energiewende mit dem Abstand, den Du jetzt hast. Ich hoffe, dass die Energiewende in Deutschland weitergeht. Was die Bundesregierung da jetzt als neues EEG vorbereitet, das ist allerdings grausam. Wenn es so kommt wie angekündigt, Solarthemen 473 • 9. Juni 2016 dann ist die Bürgerenergie tot. Beim Thema Bürgerbeteiligung gilt übrigens Deutschland hier wirklich als Mekka. Unser Institut begleitet einige Gemeinden, die sich das 100-Prozent-Ziel auf die Fahnen geschrieben haben. Davon gibt es hier etwa 50. Die schauen alle auf Deutschland als Vorbild. hatte ich zum Beispiel mit meiner 100Prozent-Erneuerbare-Studie eine Privataudienz beim Umweltminister. Das war eine neue Erfahrung: Da machst Du eine Studie für die Uni und erklärst sie als Erstem dem Minister persönlich – noch bevor sie veröffentlicht wird. Es gibt hier 8 Millionen Dächer, die für Solaranlagen geeignet sind. Davon sind 1,5 Millionen schon belegt. Es boomt, weil es billiger ist, Photovoltaikanlagen aufs Dach zu legen als den Strom vom Versorger zu kaufen. Bei Wind hat die Industrie hier bei der Bürgerbeteiligung schwere Fehler gemacht. Die haben ohne Bürgerbeteiligung mit einem Ausschreibungsmodell einfach irgendwo riesige Windparks hingeknallt. Daraufhin gab es viel Opposition und Windkraft ist heute wirklich nicht beliebt. Verglichen mit Bayern, wo man über einen 10H-Abstand streitet, dürften Windparks im australischen Outback doch kaum jemanden stören. Selbst 100H wäre hier überhaupt kein Problem. Platz ist genug da und die Windernte ist viel besser als in Deutschland. Es gibt hier Onshore-Anlagen, die mehr Ertrag haben als Offshore-Anlagen in der Nordsee. Wie geht‘s denn den Erneuerbaren in Australien? Von den geografischen Bedingungen her sollte Energiewende also in Australien ein Selbstläufer sein. Es gibt hier zwei verschiedene Ebenen von Energiedebatte. Die eine betrifft den Exportmarkt für Kohle. Das ist im Moment ein großes Problem, weil der Kohlepreis im Keller ist und der Export nach China im letzten Jahr um ein Drittel eingebrochen ist. Der Umbau der eigenen Energieversorgung ist ein ganz anderes Thema. 75 Prozent des Stroms kommen aus Kohle. Das durchschnittliche Kohlekraftwerk ist über 30 Jahre alt und seit 15 Jahren ist kein neues mehr gebaut worden. In naher Zukunft muss also der gesamte Kraftwerkspark erneuert werden. Es ist im Prinzip politischer Konsens, dass es keine neuen Kohlekraftwerke mehr geben soll. Neulich Die Geografie ist einerseits vorteilhaft, aber wegen der langen Distanzen ist Netzbau teuer. Das Südküstennetz hat heute schon 35 Prozent Windstrom. Aber es gibt viel Widerstand, kaum Bürgerbeteiligung, und die Versorger wollen natürlich ihre abgeschriebenen Kohlekraftwerke so lange wie möglich laufen lassen. Energiewende insgesamt ist deshalb kein Selbstläufer. Ausnahme ist die Photovoltaik. Wenn die Batterien tatsächlich kommen, dann wird Australien eines der ersten Länder sein, die einen sehr, sehr hohen Solarstromanteil haben werden. Ein Problem ist allerdings, dass die politischen Rahmenbedingungen hier dauernd verändert werden. 17 20 Jahre Solarthemen Foto: Resol 1996 - 2016 Rudolf Pfeil begann in den 70er Jahren Regelungen für Solarkollektoranlagen zu fertigen. Heute ist seine RESOL – Elektronische Regelungen GmbH Marktführer. Sie beliefert Heizungshersteller weltweit mit Solar- und Heizungsreglern. Den Solarthermiemarkt kennt Rudolf Pfeil wie sonst kaum jemand. Die Solarthemen abonniert er seit der ersten Ausgabe im Juni 1996. Die angehenden Solarthemen-Redakteure lernten ihn damals auf der Messe „renergie“ in Hamm kennen. RUDOLF PFEIL: „Irgendwo scheint immer die Sonne“ Guido Bröer, Solarthemen: Fast schäme ich mich, mit Ihnen über 20 Jahre Erneuerbare Energien zu sprechen. Sie sind ja viel länger am Start als wir ... etwas stolz, dass uns einige Kunden tatsächlich seit fast 40 Jahren treu sind. So wie Sie mit Ihren 20 Jahren Solarthemen ja auch schon ganz schön stolz sein können auf Ihren Erfolg. Parametrisierung der Regler aus der Ferne und Visualisierung. Was fällt Ihnen zu den 90er Jahren ein, als wir begannen? Der Markt hat sich über die Jahre für uns total verändert. Zunächst waren es einzelne Handwerker, die bei uns gekauft haben – ganz einfach weil der Großhandel die Produkte nicht angeboten hat. Damals haben sich Installateure ihre Solarstationen selbst zusammengebaut. Die haben sich irgendwo Pumpen gekauft, die haben sich bei uns Regler gekauft, irgendwo Schwerkraftbremsen, und die Kollektoren haben sie bei noch einer anderen Firma gekauft, um aus diesen Einzelteilen eine Solaranlage zu bauen. Das hat sich immer mehr zu Komplettanbietern verlagert. Unser Kundenkreis besteht heute zu 90 Prozent aus OEMKunden, also Hersteller von Komplettsystemen, die unsere Geräte als Komponente original oder modifiziert integrieren. Und wie verändern sich der Markt und die Kundenbeziehungen? Rudolf Pfeil: Fast doppelt so lange. Echt? – 40 Jahre? Fast. Im nächsten Frühjahr werden es 40. Ich habe die Firma '77 gegründet. Klassisch als Garagenbetrieb? Nein, auf acht Quadratmetern im umgebauten Kinderzimmer. ... die bald nicht mehr ausreichten. Es entwickelte sich recht schnell. 1977 bis 79 gab es schon einen Boom in der Solarthermie. Der brach dann Anfang der 80er zusammen, als die ersten Wärmepumpen kamen. Damals verschwanden aber auch fast alle Mitbewerber auf dem Markt, so dass wir über 10 Jahre fast alleine waren. Viele Kunden, die zunächst selbst Regler produziert hatten, haben dann bei uns zugekauft für die wenigen Stück, die sie dann noch brauchten. Diese Firmen sind heute immer noch unsere Kunden, was sehr erfreulich ist. Wir sind 18 Das war die Zeit, als die Solartechnik sich so langsam von dem Rückgang der 80er Jahre erholte. Dafür stehen für mich die ersten Messen, die renergie in Hamm oder die Vorgängerveranstaltung der Intersolar in Pforzheim, die dann Jahr für Jahr größer wurde. Da hatten wir Ministände auf Parkettboden, an dem wir nichts befestigen und anschrauben durften. Wie hat sich Solarreglertechnik seitdem verändert? Die hat sich durch den Einzug der Mikroprozessoren gewaltig verändert. Das fing vor etwa 20 bis 25 Jahren an. Es sind immer mehr Funktionen hinzugekommen und der Schwerpunkt in der Entwicklungsarbeit verlagert sich immer mehr von der reinen Hardwareentwicklung auf Softwareentwicklung mit allem, was dazu gehört: Datenfernübertragung, Internetanschluss, Was heißt das für die Kundenbeziehung? Demzufolge hat sich natürlich auch unser Ansprechpartner geändert. Es 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 ist nicht mehr der Handwerker. Mit dem haben höchstens noch unsere Leute im technischen Support zu tun, wenn der Installateur vor der Anlage steht und irgendetwas nicht versteht. Jetzt haben wir stattdessen mit den Entwicklern bei den großen OEM-Kunden zu tun. Wir haben dort einerseits mit den Produktmanagern zu tun, andererseits mit den Einkäufern, die sich eigentlich nur für den Preis interessieren. Natürlich gibt es noch persönliche Kundenbindungen, wie früher. Aber es wird doch alles ein bisschen anonymer. Kollektoren haben große Heizungshersteller ab bestimmten Stückzahlen begonnen, selbst zu fertigen. Befürchten Sie diesen Trend auch bei Reglern? Eigentlich nicht. Für die Heizungshersteller, die eigene Regler fertigen, sind die Stückzahlen, die sie mit Solarreglern machen würden, nicht groß genug für eine eigene Fertigung. Wird die Solarregelung nicht bald einfach Teil des Heizungsreglers sein? Das ist ja heute schon so. Wenn man ein einfaches Solarsystem hat, mit einer Kollektorgruppe und einem Speicher, dann ist bei den neueren Kesselsteuerungen die Differenzregelung für die Solaranlage schon mit integriert. Es hat mich immer gewundert, dass es so lange gedauert hat, bis die Firmen dies implementiert hatten. Anders sieht es aus, wenn Sonderanwendungen zu realisieren sind. Es gibt ja gerade in der Solarbranche viele, die ihre eigenen Ideen und Systeme realisieren. Dann hat einer zwei Pufferspeicher statt einem. Ein anderer hat seine Kollektoren nicht nur nach Süden, sondern in zwei Richtungen ausgerichtet. Dann kommen die Spezialregler zum Zuge. Das würde auch keinen Sinn machen, alle Optionen in einem Heizungsregler vorzusehen mit der entsprechenden Anzahl von Sensoren und Relais. Da sind wir als Spezialisten gefragt. Wie beurteilen Sie die politische Unterstützung und die Förderung. Als exportierendes Unternehmen sehen wir ja immer die ganze Welt. Es ist schon erschreckend, wie sehr die Solarthermie in den einzelnen Ländern abhängig ist von Förderungen. Da werden Programme aus dem Boden gestampft. Die laufen ein oder zwei Jahre super. Dann wird die Förderung zurückgezogen und es bricht der Markt komplett ein. Immerhin das ist eine verlässliche Konstante über die letzten 20 Jahre. Daran hat sich seit 40 Jahren nichts geändert! Im Inlandsmarkt ist es allerdings etwas besser geworden. Der deutsche Markt hat sich ein bisschen stabilisiert. Der ist nach meiner Meinung nicht mehr ganz so stark von Förderungen abhängig. Weil einige Marktsegmente gar nicht mehr gefördert werden? Auch das. Und was sagt der alte Hase: Wo führt das alles hin mit der Solarthermie? Die Konkurrenz wächst – zum Beispiel durch Wärmepumpen. Ich denke, wir werden weiterhin mit der Solarthermie ein Nischenprodukt herstellen, das aber weltweit benötigt wird. Wir als RESOL werden weiterhin weltweit liefern. Dadurch streuen wir auch ein bisschen das Risiko – irgendwo scheint immer die Sonne! Auf der anderen Seite bleibt für uns nur der Schritt, in zusätzliche Produkte zu investieren. Das sind Heizungsregler aber auch Spezialanwendungen wie Frischwasserregler oder Speicherumladestationen, wo der Markt noch relativ überschaubar ist. Interview: Guido Bröer 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 MANFRED RAUSCHEN: Nur Gesetze schaffen Fakten! Guido Bröer, Solarthemen: Woran erinnerst Du Dich in Bezug auf die Erneuerbaren Mitte der 90er Jahre? Die Erneuerbaren sind seitdem schneller vorangekommen, als damals die meisten erwartet haben ... Als alle erwartet haben! Was sind für Dich die Meilensteine? Man sieht, wie nur gesetzliche Rahmenbedingungen Fakten schaffen. Wir hätten ohne das EEG nicht ansatzweise den Ausbau der erneuerbaren Energien und auch weltweit nicht ansatzweise die Kostendegression erreicht. Und beim ökologischen Bauen sieht man, dass nur da, wo gesetzliche Rahmenbedingungen bestehen – wie bei der Energie – wirklich Fortschritte gemacht werden. In vielen Bereichen, wo es diese Leitplanken nicht gibt, hat in den letzten 20 Jahren keine dynamische Entwicklung stattgefunden. Wie erlebst Du denn die aktuelle politische Unterstützung? Die sehe ich sehr bitter. Im Moment entwickelt sich bei den erneuerbaren Energien alles zum Schlechten. Die Rahmenbedingungen werden finsterer und finsterer. Auch im Bereich Effizienz, wo sich ja bis zur letzten Energieeinsparverordnung ein positiver Trend gezeigt hat, gibt es Gegenwind. Da kann man nur hoffen, dass die von der EU vorgegebenen nächsten Schritte wirklich so kommen, wie sie in der EU-Gebäuderichtlinie stehen. Ist Internationalisierung in dieser Situation für Euch ein Thema? Ich weiß, 20 Foto: Öko-Zentrum NRW Manfred Rauschen: Für mich war es damals sehr imponierend, wie weit 1994/95 bei den ersten Messen, die wir im Öko-Zentrum organisiert haben, schon die Windkraft war. Da standen diese riesigen – für heutige Verhältnisse kleinen – 500-Kilowatt-Anlagen mit 20 Meter langen Rotorblättern. Manfred Rauschen ist Geschäftsführer und Eigentümer des Öko-Zentrums NRW in Hamm. Sein Team schult Experten, plant und berät im Bereich des ökologischen und energieeffizienten Bauens. In den 90er Jahren etablierte das Ökozentrum NRW mit der „renergie“ eine der ersten bundesweiten Messen für erneuerbare Energien. Dort erschienen im Juni 1996 versuchsweise die ersten vier Ausgaben der Solarthemen – als tägliche Messezeitung. dass Du privat mit Japan verbunden bist und Du Dich seit vielen Jahren auch beruflich dort engagierst. Die Internationalisierung des Öko-Zentrums spielt ausschließlich in Japan, wo wir über kleine Projekte gemerkt haben, dass man da Großes bewirken kann. Wir spüren, dass dieses Land nach der Reaktorkatastrophe etwas verändern will und unsere fachliche Arbeit dort auf sehr fruchtbaren Boden stößt. Das ist eine sehr schöne Arbeit für uns, die Spaß macht. Was sind auffällige Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Energiewende dort und bei uns. Die beiden Länder gehen völlig unterschiedliche Wege. In Deutschland haben sich die Erneuerbaren quasi natürlich entwickelt, wie ein kleines Pflänzchen, das dann schnell gewachsen ist. In Japan setzt man am völlig anderen Ende an. Die technische und die preisliche Entwicklung der Erneuerbaren war zu dem Zeitpunkt, als Japan mit dem Ausbau begann, viel weiter fortgeschritten. Der krasseste Unterschied ist aber, dass es in Japan nicht ansatzweise dieses bürgerschaftliche Engagement und breite Kompetenz und Beteiligung gibt, die sich in Deutschland aufgebaut hat. Ich erinnere mich aber an japanische Förderprogramme für Photovoltaik, die – weit vor unserem 100 000-Dächer-Programm – als Vorbild galten. Da spielen zwei Aspekte hinein. Der eine ist derjenige, dass man auch in Deutschland gern mal auf fremde Länder verweist und Entwicklungen so darstellt, wie sie einem für die eigene politische Aussage in der Heimat gerade passen. Ob das tolle PhotovoltaikJapan damals tatsächlich so bestanden hat, sei mal dahin gestellt. Zum anderen ist zu sagen, dass es in Japan eine Tradition gibt, auch bei Umweltthemen industriepolitisch zu denken. Diesen Solarboom muss man deshalb nicht vor dem Hintergrund einer stringenten Umweltpolitik, sondern einer stringenten Wirtschaftspolitik sehen. Man hat frühzeitig die Solarenergie als weltweiten Zukunftsmarkt gesehen und durch die heimische Förderung wollte man die Hersteller zu Skalenerträgen bringen. Wo ist die Energiewende stabiler? In jedem Fall – noch – in Deutschland. Wir arbeiten daran, dass Japan da aufholt. Aber ich denke, dass die Stabilität einer Energiewende damit zu tun hat, dass die Kompetenz an vielen Stellen in der Bürgerschaft, in Behörden, in Verbänden vorhanden ist. In Japan ist die Energiewende innerhalb des politischen Gebildes noch sehr fragil. Es gibt nicht diese breite bürgerliche Bewegung. Da sehe ich Japan doch noch um einiges zurück, auch wenn sich da in den letzten 5 Jahren viel getan hat. 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 KARL-HEINZ HÜSING: Förderpolitik ist sportlich Guido Bröer, Solarthemen: Karl-Heinz, Du bist der einzige Handwerker in unserer kleinen Interview-Reihe. Wie lief es für Euch Solarteure in den 90ern? Das ist natürlich in einem selbstverwalteten Betrieb nicht so einfach. Du kannst ja keinen rausschmeißen. Wir kämpfen. Und der Markt läuft in diesem Jahr wirklich bislang nicht gut. Karl-Heinz Hüsing: Anfang der 90er hatten wir unsere erste Photovoltaikanlage im Rahmen des 1000-DächerProgramms gemacht. Vorher hieß Solar für uns nur Solarthermie. Das waren meist Warmwasser-Solaranlagen. Heizungsunterstützung war ja noch eher selten zu der Zeit. War Solarwärme denn Euer Kerngeschäft? Habt Ihr davon gelebt? Wir haben auch damals schon Heizung und Sanitär komplett angeboten. Damals war aber tatsächlich Solarwärme bei unseren Kunden meist mit dabei, während wir heute oft Heizungen ohne Solar einbauen müssen. Ihr wart ein damals typischer Solarteursbetrieb – selbstverwaltet und alternativ. So verstehen wir uns heute auch noch. Sind Eure Kunden so speziell wie Ihr? Zu der Zeit hatten wir viele Kunden, die so was sehr gut fanden und deshalb mit uns zusammengearbeitet haben. Heute finden sie es nicht schlecht, aber es ist ihnen ziemlich egal. Die Situation war damals eine andere: Es gab nicht viele Solarfachbetriebe. Es gab viel mehr Solar-Abrat-Betriebe. Foto: SWB GmbH Wie erlebst Du aktuell die politische Unterstützung in dem Bereich? Karl-Heinz Hüsing ist Mitgründer des seit 1980 bis heute selbstverwalteten Handwerksbetriebs SWB GmbH in Herten. Das Kürzel steht für Sonnen- und Windenergieanlagenbau GmbH. Hüsing ist auch Vorsitzender der Solarteurs-Vereinigung Nordsolar e.V. Es gibt bedeutend mehr Heizungsbetriebe, die zum Beispiel Solaranlagen machen und die auch Ahnung davon haben. Bis 2008 ist die Konkurrenz ständig gewachsen. Heute werden wenig Solaranlagen gebaut, die Konkurrenz ist dafür aber etwas geringer geworden. Denn eine Reihe von SHKBetrieben hat sich aus dem Heizungsgeschäft verabschiedet. Die machen nur noch Bäder, weil das aktuell das lukrativste Geschäft ist. Der Solarthermiemarkt hat sich seit 2008 halbiert. Pelletskessel laufen auch schlecht. Wie reagiert Ihr? Was soll das denn heißen? Der Kunde sagt dem Handwerker: „Ich hätte aber auch gern Solar.“ Dann sagt der Handwerker, weil er es nicht kann: „Das lohnt sich doch nicht!“ Das war früher die Standardantwort. Die ist inzwischen seltener geworden. Fast alle Heizungsbauer machen auch Solar. Für Euch als Spezialbetrieb für ökologische Heiztechnik ist es schwieriger, Euch im Wettbewerb zu profilieren? Solarthemen 473 • 9. Juni 2016 Es gibt einfach nicht genug Aufträge, um unser normales Portfolio zu füllen. Das heißt, wir müssen auch andere Sachen machen. Das ist aber nicht so einfach, wenn man erstmal einen bestimmten Ruf hat. Wir haben versucht, Bäder stärker zu bewerben. Aber das ist ein Markt, wo wir nicht so leicht reinkommen. Wie kommt Ihr dann mit diesem schrumpfenden Markt zurecht. Was denn für eine Unterstützung? (Hüsing lacht) Die Förderungen des BAFA im Wärmebereich sind höher geworden, ja. Aber es macht, glaube ich, nicht allzuviel aus, ob es jetzt 20 Prozent mehr gibt oder nicht? Zumal die Förderung nicht ganz einfach zu verstehen ist. Früher wusste ich alle Förderungen auswendig. Heute muss ich erstmal gaaaaanz lange überlegen – was gibt’s denn für eine Solaranlage? Und wenn sich das dann noch alle paar Monate ändert, dann streikt irgendwann so ein gestresstes Unternehmergehirn. Was ist Deine Message als Installateur an die Leute, die sich Förderrichtlinien ausdenken? Immer schön bei einer Linie bleiben! Und bloß keine plötzlichen Aussetzer! Im Moment haben wir das Problem wieder in Nordrhein-Westfalen mit der unterbrochenen Förderung für KWK. Der Markt ist tot, weil alle warten, dass das Programm wieder aufgelegt wird – und zwar schon verdammt lange. Einer unserer Kunden würde sich jederzeit gern von uns eine Brennstoffzelle einbauen lassen. Der will sich dafür allerdings die 10 000 Euro Landesförderung nicht entgehen lassen. Diese Förderung wirkt also mal wieder als Marktverhinderungsprogramm. Davon habt Ihr ja schon einige erlebt in den Jahrzehnten Eures Bestehens. In der Tat. Förderpolitik ist sportlich. Man muss immer am Ball bleiben und manchmal sehr viel dafür tun, dass der Kunde eine Förderung bekommt. 21 20 Jahre Solarthemen 1996 - 2016 DETLEF KOENEMANN: Wir müssen selbstkritisch sein über Windparks in der Nachbarschaft, die es von Anfang an gab, haben sich zunächst nicht verstärkt, obwohl die Anlagen immer größer wurden. Erst jetzt wächst der Unwille wieder, einen Windpark in der Nähe zu dulden. Das positive Interesse an diesem Thema ist fast erloschen, seit nicht mehr Hunderttausende oder fast Millionen die Möglichkeit sehen, durch die Beteiligung an den Projekten zu profitieren. Detlef Koenemann: Damals haben sich viele lokale Initiativen bundesweit mit dem Thema kostendeckende Vergütung beschäftigt, zum Beispiel in Aachen, Freising und Bonn. Überall haben Leute versucht, das durchzusetzen – meist über die Stadträte, die dann den Stadtwerken die Weisung geben sollten, diese 2 Mark pro Kilowattstunde zu bezahlen. Das hat viele elektrisiert – im wahrsten Sinne des Wortes. Und die Erfolgsmeldungen wurden von mir immer mit großer Freude wahrgenommen. Welche Erlebnisse fallen Dir aus der Zeit ein? Ich war damals viel unterwegs, habe am Anfang vor allem Windparks besichtigt, die gerade aufgebaut wurden. Ich habe auch einige Fabriken angesehen, was damals einfacher möglich war als heute. Ich bin gern zu den ersten Messen gefahren und zu den Tagungen, auf denen es viel offenherziger zuging als heute. Alle waren dort gleichgesinnt und hatten gleiche Ziele. Sie tauschten deshalb auch sehr freigiebig die Erfahrungen aus. 22 Foto: Eva Augsten Guido Bröer, Solarthemen: Was verbindest Du mit der Zeit Mitte der 90er Jahre als charakteristisch für den Umgang mit den Erneuerbaren? Dr. Detlef Koenemann, Physiker und Journalist, war von 1992 bis 2008 Chefredakteur des Branchenmagazins Sonne Wind & Wärme, das noch Sonnenenergie & Wärmetechnik hieß. Heute arbeitet er in Bielefeld als freier Journalist und Autor. stimmt werden. Manchmal gibt man schon deshalb eine Recherche auf, weil man keine Lust hat, ein Thema so stark verwässern zu lassen durch verschiedene Instanzen, durch die es laufen muss. Dann schreibt man lieber nichts. Als Chefredakteur der Sonne Wind & Wärme warst Du Chronist dieser Aufbruchsphase. Wie hat sich die Medienarbeit seitdem verändert? Als wir 1996 anfingen – Ihr wart ja als Fachzeitschrift schon lange am Markt – haben die Mainstream-Medien die Erneuerbaren kaum wahr genommen. Heute ist das Thema auf allen Kanälen präsent. Wie ändert sich dadurch die öffentliche Wahrnehmung? Es war damals viel einfacher von Firmen Informationen zu bekommen – auch am Telefon haben sie dir fast alles erzählt. Die Firmen waren jung, hatten das Bestreben bekannt zu werden und von ihren Erfahrungen zu berichten. Das wurde noch nicht durch eine Presseabteilung geschleust, die es in vielen Firmen damals gar nicht gab. Sondern die jeweiligen Experten haben dir frei von der Leber weg berichtet. Heute muss alles Mögliche erst mit der Unternehmenskommunikation abge- Solarthermie, Photovoltaik und Windenergie wurden zunächst mit Wohlwollen betrachtet – als das Erneuerbare-Energien-Gesetz im Bundestag durchkam, als die Bürgerwindparks entstanden, kleinere Solaranlagen auf Kindergärten und Gemeindehäusern entstanden. Das alles wurde in der Tagespresse gefeiert. Es gab eine Welle der Zustimmung. Erst ab 2011 kam der Meinungsumschwung, als die Photovoltaik massiv wuchs und der Staat die Bremse zog. Auch die Beschwerden Hat das mit der medialen Wahrnehmung der Erneuerbaren zu tun? Ich glaube nicht, das die Presse so einen großen Anteil daran hat. Die Stimmung ist aus einem Grund umgeschlagen, den ich mir noch nicht genau erklären kann. Die Flüchtlingskrise oder die Terrorgefahr beschäftigt die Leute aktuell mehr. Auch ist die Angst vor steigenden Ölpreisen nach dem Preisverfall nicht mehr ausgeprägt. Es spielen viele Faktoren hinein. Wie müsste sich die Rolle unserer Fachmedien ändern, angesichts der Tatsache, dass über Erneuerbare mittlerweile überall berichtet wird? Wir sollten erstmal schauen, wer uns überhaupt noch liest. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Abozahlen zurückgehen und viele Menschen nicht mehr ohne weiteres bereit sind, für Information zu bezahlen. Wir müssen genauer überlegen, was die Leute überhaupt lesen wollen. Wir können nicht die Themen im Heft ausbreiten, die uns selbst am meisten interessieren – in meinem Fall technische Themen. Von Redaktionen höre ich immer öfter, dass wir für Handwerker schreiben, die vor allem wissen wollen, wie sie ihre Anlagen an den Mann bringen. Wir müssen mehr darauf achten, was eigentlich von uns verlangt wird. Als ich Chefredakteur war, konnte ich schreiben, was mir gefiel. Das war schön. Ich weiß aber nicht, ob es immer das Richtige war, was ich unseren Lesern angeboten habe. Wir müssen selbstkritisch sein. 9. Juni 2016 • 473 Solarthemen MA RK TPLMA ATZRK TPL ATZ Industriekunden Kapitalrendite 15% bis 55% mit der physikalischen Stromsparanlage Sie gener generieren ieren bei zufr zufriedenen iedenen K Kunden unden zusätzlichen Deckungsbeitrag einen zusä tzlichen D eckungsbeitrag Erneuerbare Energien Seminar Power Electronics for Photovoltaics 20. bis 21. Juni 2016 in München Workshop Off Grid Solar Systems 21. Juni 2016 in München 8. Forum Windenergie im Binnenland - Wind meets Solar and Storage 22. bis 23. Juni 2016 in München r.e.sponsible for your success U N S E R L E I ST U N G S S P E KT R U M : Kompetenz für Ihr Umweltprojekt • Projektentwicklung & Realisierung: Standortentwicklung, Turnkey-Errichtung, Projektfinanzierung • PV-Handel: Photovoltaikkomponenten, Montagesysteme, Anlagenbau • Services: Technische und Kaufmännische Betriebsführung, Rotoroptimierung und -wartung • Dienstleistungen: Technische Beratung und Due Diligence, Planung, Biomethanhandel, Rohstoffmanagement Die UmweltBank ist Ihr erfahrener Partner für die Finanzierung von Umweltprojekten, z. B. Solar,- Windparks oder Wasserkraftwerke. Telefon 0911 / 53 08 - 195 www.umweltbank.de/projektfinanzierung 5. Fachforum Thermische Energiespeicher 30. Juni 2016 bis 1. Juli 2016 in Neumarkt/Opf. Management – Seminare Gestern Mitarbeiter, heute Führungskraft 14. bis 16. 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Juni 2016 [email protected] 23 Verbinden V erbinden heißt auch, sich gegenseitig zu helfen und ander andere e zu unterstützen. Zusammen wachsen und zusammenwachsen Einfach mal den Bogen schlagen Auf und ab: Jeder W Weg eg hat zwei Richtungen D Das as V Verbinden erbinden – mit mit anderen anderen Menschen, Menschen, U Unternehmen, nternehmen, Tieren, Tieren, d dem em ssozialen ozialen U Umfeld mfeld o oder der a auch uch Dingen Dingen – begleitet begleitet unser unser ttägliches ägliches L Leben eben und und ist ist von von he herausragender rausragender Bedeutung. Bedeutung. Die Die Vielfalt Vielfalt de derr möglichen möglichen Perspektiven, Perspektiven, M Meinungen einungen u und nd A Ansichten nsichten ist ist d das, as, was was u uns ns verbindet. verbindet. Was Was wäre wäre e ein in sschönes chönes E Erlebnis rlebnis wert, wert, w wenn enn wir wir es es n nicht icht m mit it M Menschen enschen teilen teilen würden, würden, die die uns uns lieb lieb sind? sind? 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