Pressemitteilung Filmperspektive, Tübingen, 8. Juni 2016

8. Juni 2016 – Pressemitteilung München, Deutschland Der Dokumentarfilm Das Versprechen hat am 24. Juni 2016 Weltpremiere auf dem Filmfest München Am 24. Juni 2016 wird der Dokumentarfilm Das Versprechen auf dem Filmfest München seine Weltpremiere feiern. Die Produktionsfirma Filmperspektive teilt mit, dass man sich sehr freue, dass der Film über den in den USA inhaftierten Deutschen Jens Söring die renommierte Reihe „Neues deutsches Kino“ eröffnen wird. Die Filmemacher Karin Steinberger und Marcus Vetter sagen: „Wir hoffen, dass diese Dokumentation etwas bewegen wird und endlich einen neuen, unvoreingenommenen Blick auf den Fall erlaubt.“ Die SZ-­‐Journalistin Karin Steinberger und der Filmemacher Marcus Vetter arbeiten seit vier Jahren an dem Film, sie waren das letzte Fernsehteam, das ein Interview mit Jens Söring im Buckingham Correctional Center in Virginia filmen durfte. Am 30. März 1985 wurden Derek und Nancy Haysom in ihrem Haus in Lynchburg, Virginia, brutal ermordet. Ein Jahr später wurden ihre Tochter Elizabeth Haysom und ihr damaliger Freund Jens Söring in London verhaftet. Das ist jetzt 30 Jahre her, mehr als ein halbes Leben sitzen beide im Gefängnis, nicht weit voneinander entfernt, aber ohne Kontakt zueinander. Der Film erzählt die Geschichte einer obsessiven Liebe, die in einem Blutbad endete. Und in einem Leben hinter Gittern. „Ich kenne Jens Söring seit zehn Jahren, ich bewundere die Kraft, mit der er weiterlebt. Es gibt bis heute keinen Beweis dafür, dass er am Tatort war, der Prozess gegen ihn war voller Fehler, Zeugen wurden nie gehört und ein FBI Profil, das ihn entlastet hätte, wurde von den Behörden verleugnet, wie wir im Film zeigen“, sagt Karin Steinberger. Und Marcus Vetter fügt hinzu: „Der Filmtitel Das Versprechen hat viele Bedeutungen. Vor allem geht es um das Versprechen, das Jens Elizabeth gab, dass er ihr Leben retten wird. Er gesteht, um sie vor dem elektrischen Stuhl zu retten. Aber es geht auch um ein Versprechen, das der Staatsanwalt Elizabeth Haysom gab, wenn sie gegen Jens Söring aussagt.“ Steinberger sagt: „Wenn Sie mich fragen, ob es in diesem Fall begründete Zweifel an Jens Sörings Schuld gibt, muss ich sagen: ja.“ 2010 dachte Jens Söring, dass er bald in die Heimat zurück darf. Der demokratische Gouverneur von Virginia, Timothy M. Kaine, bat um Haftüberstellung Sörings nach Deutschland. Es war eine seiner letzten Amtshandlungen. Ein paar Tage später zog sein Nachfolger, der Republikaner Robert F. McDonnell, diese Haftüberstellung zurück. Das Versprechen wurde produziert und unterstützt vom SWR und dem BR und den Filmförderungen MFG und DFFF in Zusammenarbeit mit ARTE, DR/Denmark, BBC “Storyville”, SVT/Sweden and VPRO/Netherlands. Festivalpremieren und TV-­‐Ausstrahlungen in den USA sind für Ende des Jahres geplant. Der Film wird am 24. Juni 2016 die renommierte Deutsche Reihe auf dem 34. Filmfest München eröffnen. Weitere Filmfest-­‐Termine sind: Freitag, 24.06. 2016, 17:00 Uhr (131 Min.) ARRI Kino Sonntag, 26.06.2016, 11:30 Uhr (131 Min.) ARRI Kino Donnerstag, 30.06.2016, 19:30 Uhr (131 Min.) City 3 Freitag, 01.07.2016, 22:00 Uhr (131 Min.) Gloria Palast Mehr Informationen unter: Offizielle Webseite: www.das-­‐versprechen.de Offizielle Facebookseite: facebook.com/DasVersprechen Filmfest München: www.filmfest-­‐muenchen.de/de/programm/filme/film/?id=4957 Karin Steinberger: Karin Steinberger wurde 1967 in Gräfelfing bei München geboren. Sie begann ein Komparatistik-­‐ und Sinologiestudium an der Ludwig-­‐Maximilians-­‐Universität in München und wechselte dann auf die Deutsche Journalistenschule in München. Seit 1991 ist sie bei der Süddeutschen Zeitung tätig, seit 2001 als Reporterin auf der ´Seite 3`. 2006 traf sie Jens Söring das erste Mal, seitdem hat sie immer wieder über seinen Fall berichtet und ist in ständigem Kontakt mit ihm. Karin Steinberger wurde für ihre journalistische Arbeit mehrfach ausgezeichnet und ist Fellow des German Marshall Fund of the United States. Zusammen mit Marcus Vetter hat sie die Dokumentation HUNGER gemacht, die 2011 mit dem Robert Geissendörfer Preis ausgezeichnet wurde, und sie war Co-­‐Regisseurin von THE FORECASTER, in dem der Werdegang des Investors Martin Armstrong dokumentiert wird, der Anfang der Achtzigerjahre ein Computermodell entwickelte, das die Weltwirtschaft erschreckend präzise voraussagte. THE PROMISE ist ihre dritte Zusammenarbeit mit Marcus Vetter. Marcus Vetter: Marcus Vetter, geboren 1967 in Stuttgart als Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters, studierte "European Business Management" (Diplom 1991) und "Medienwissenschaft/-­‐
praxis" (Diplom 1994). Nach seinem Diplom begann er als freier Redakteur beim SWR in Baden-­‐
Baden und Stuttgart zu arbeiten und realisierte ab 1997 eigene Filme. Für seine TV-­‐Dokumentation DER TUNNEL (1999) erhielt er den Grimme Preis und den Deutschen Fernsehpreis. Auch seine nächsten Dokumentationen WO DAS GELD WÄCHST (2000) und BROADWAY BRUCHSAL (2001) wurden jeweils mit dem Grimme Preis ausgezeichnet. Für den autobiographische Dokumentarfilm MEIN VATER, DER TÜRKE (2006), in dem Vetter zu seinem türkischen Vater reist, den er zuvor nur einmal in seinem Leben gesehen hat, erhielt den renommierten Prix Europa und den Golden Gate Award. Im Jahr 2007 dokumentierte Vetter in dem Film DAS HERZ VON JENIN die Geschichte des Palästinensers Ismael Khatib, dessen Sohn von israelischen Soldaten getötet worden war und der dennoch die Organe seines Sohnes an israelische Kinder gespendet hatte. Der international preisgekrönte Film wurde unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. In den folgenden Jahren setzt sich Vetter für den Wiederaufbau eines verfallenen Kinos in Jenin/Palästina ein, eine Geschichte, die in dem Dokumentarfilm CINEMA JENIN (2010) erzählt wird. 2013 folgt sein Film THE INTERNATIONAL CRIMINAL COURT, ein Porträt des internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag und dessen Chefankläger Luis Moreno Ocampo.