O M S B Oliver Schwarz Architekt eth sia bsa Margreth Blumer Architektin eth sia Natalina Di Iorio Architektin eth sia 2014 Bollwerk, Wohn- und Geschäftshaus OSMB Architekten AG Bauherrschaft: Politische Gemeinde Eglisau Auftragsart: Wettbewerb 1. Preis Projektierung und Ausführung: 2013-14 Projektentwicklung: Oliver Schwarz Architekten, Oliver Schwarz Projektleitung: Matthias Brun, Christine Sträuli-Türcké Bauleitung: Melliger Bauleitung GmbH, Thomas Melliger Anlagekosten: CHF 8 Mio Das Bollwerk von Eglisau Das Areal des Bollwerks beginnt am westlichen Eingang zur Altstadt von Eglisau, dem Viehmarkt, und reicht bis zum davon östlich gelegenden Törliplatz. Ab der südlichen Obergass steigt das Gelände Richtung Norden, zu den Privathäusern und den Rebhängen hinauf, steil an. Der Lageplan zeigt das Bollwerk als Solitär im Altstadtgefüge. Der Gestaltungsplan des Areals Bollwerk umfasst: Neubau des freistehenden Geschäfts- und Wohnhauses Bollwerk mit öffentlichem Parkhaus. Dazu gehört die Umgebung des Bollwerk-Gebäudes: Viehmarkt (Westen), Obergass (Süden), Törliplatz (Osten, Teilbereich), Stadtgraben (Osten), Bollwerkstrasse (Zufahrt zu nördlich gelegenen Privathäusern mit Planung neuer Privatgaragen, und öffentlichem Rebbergsteig). Das neue Bollwerk erschliesst jetzt durch seine Positionierung einen grosszügigen öffentlichen Raum. Viehmarkt, Obergass und Törliplatz verbinden sich zum zentralen Freiraum. Das in den 1950er-Jahren im hiostorischen Altstadtkern errichtete Gemeindehaus erweist sich-volumetrisch wie architektonisch-als Fortsetzung Seite 2 Gesamtansicht (oben) und Ausschnitt der Südfassade (unten). 1 Fortsetzung von Seite 1 reelles, ansehnliches Gebäude, an dessen Fassadenflucht und Traufhöhe sich das höher gelegene Bollwerk orientiert. Auch die Arkade wird am Bollwerk fortgesetzt. An der von Westen nach Osten abschüssigen Obergass liegend, variert die Höhe des Bollwerk-Sockelgeschosses, was gebäudeintern einen Höhenunterschied von einem ganzen Geschoss bewirkt: Am Viehmarkt befindet sich die ebenerdige Einfahrt zum öffentlichen Parkhaus in der Westfassade des Bollwerk-Gebäudes, am Stadtgraben führt die ebenerdige Einfahrt zur Mieter-Parkgarage durch die neue Stützmauer. Arkade-mittig befindet sich der Haupteingang zur internen Erschliessung (Zugänge zu den Läden, Treppe/Lift zu den Parkgaragen, Keller; Mietwohnungen im 1. und 2. Obergeschoss). Linkerhand des Haupteinganges befindet sich der Zugang zum kleineren, introvertierteren Ladenlokal. Rechterhand erschliesst der Eingang ein Ladenlokal, das gut auch als Café, mit Aussensitzplätzen unter der Arkade, Verwendung finden könnte. Grundriss 1. UG Die Betonmauern des Sockelgeschosses (West- Süd- und Ostfassade) sind gestockt. Deren rustikale Herbheit bilden einen kontrastreichen Hintergrund zu den weissen Arkadenstützen, Fenster- und Türrahmen. Das mittig an die Arkadenwand tapezierte Wandbild folgt der Tradition von Wandbildern, wie man sie an den Altstadthäusern in verschiedenster Form antrifft. Das Schwarzweiss-Bild (Copyright Hannes Binder) schliesst die Hauseingangstüre, den Briefkasten und die Fenster mit ein - um ein Unikat am Bollwerk zu sein.Pendelleuchten schmücken die Arkade und setzen bei Bedarf die ganze Südfassade in ein stimmungsvolles Licht. Grundriss EG Rechts: Ladenlokal mit Atelierfenster; Blick unter die Arkade Grundriss 1. OG Grundriss 2. OG Ost-Querschnitte Über den Betonmauern des Erdgeschosses wechseln die Materialien: Die strukturierte Putzoberfläche, eine Kombination von Besenstrich und Glattputz, und der hydrophobierende Farbanstrich lassen die Oberfläche substantiell und kraftvoll erscheinen. Im erdig-dunklen Grundton der Wände treten die unterschiedlichen Fenstertypen kontrastreich hervor. Nordseitig in den Laubengängen bilden Fenster und Türen ein einfaches, pragmatisches Schema. Südseitig, hinter den Terrassenbrüstungen, von aussen kaum erkennbar, reihen sich, pro Wohnung individuell angeordnet, Fenster und Türen in verschiedenen Formaten nebeneinander. Die von weissen Rundstützen rhythmisierte Südfassade wird von den Terrassengeländern horizontal überlagert. Fortsetzung Seite 3 2 Fortsetzung Seite 2 Ein Beinahe-Gleichgewicht zugunsten der Stützen sollte erreicht werden. Das Metallgeländer erfüllt die Aufgabe, mittels zusätzlicher Holzbeplankung, mehr oder weniger Transparenz zuzulassen. Die aussenliegenden Terrassen der Eck-Wohnungen wurden mit holzbeplankten Geländern ausgestattet. Im mittleren Bereich der Südfassade sind die reinen Metallgeländer belassen. Auf der Nordseite im Laubengang des 2. Obergeschosses wurde das reine Metallgeländer angewendet. Bollwerk-Ostfassade und Stadtgraben-Stützmauer. Rechts die Einfahrt zum Mieter-Parkhaus. Die weiss lackierten Betonstützen der Nord- und Südfassade finden im zweiten Obergeschoss ihre Forsetzung als massive Lärchenholzstützen. Im Laubengang und den Terrassen des 2. Obergeschosses sind die Holz-Dachbalken und die Ziegellage sichtbar. Man befindet sich unter dem Dach und blickt von den Süd-Terrassen an und über die Dächer der Altstadt von Eglisau. Das grosse Satteldach des Bollwerks ist von technischem Zubehör freigehalten und mit lachsroten Flachziegeln eingedeckt. Christine Sträuli-Türcké 2016 Im Bollwerk-Gebäude: -Öffentliches Parkhaus -8 Mietwohnungen mit Mieter-Parkhaus -2 Ladenlokale Auf und um das Areal Bollwerk: -Neubau sep. Velokeller-Gebäude -Planung Bereich Einfahrt Parkhaus am Viehmarkt -Neubau Stützmauer am Stadtgraben -Neubau Bollwerksteig -Neubau 4 Privatgaragen oberhalb des Bollwerks -Gestaltungsplan Freiraum vor dem Bollwerk Oben: Der chaussierte Gartenraum für die Bollwerk-Mieter ist mit Pflanzbeeten und Zierapfelbäumen gestaltet. Ausblick von den Südwest-Terrassen in die Dachlandschaft der Altstadt. Die sichtbare Dachbalkenlage und Ziegeluntersicht über Wohnungsterrassen und Laubengang im 2. OG sind eine Reminiszenz an die Eglisauer Dorfhäuser. Ein nachbarschaftlicher Blick zum Gegenüber des Gemeindehauses. Das Rot der Fassade wurde in das Farbkonzept der BollwerkWohnungen aufgenommen. 3 Bilder links: Das Treppenhaus führt vom südseitigen Entrée (Erdgeschoss) zum Zwischengeschoss (links, mit Ein-/Ausgang zum öffentlichen Parkhaus), und weiter zum 1. Obergeschoss. Anthrazitschwarzes Staketengeländer mit Handlauf aus Buchenholz. Sichtbeton-Treppenstufen, Bodenbelag: Hartbeton. Betonwände und Decke im EG sind in der Farbe ‚Oxford Stone‘ (F&B) gestrichen und gehen im Treppenhaus in die Farbe ‚Savage Ground 213‘ (F&B) über. Südost-Wohnung im 2. Obergeschoss: Die gestaffelte Raumhöhe und verschieden grosse Fenster individualisieren den grossen Wohn- und Küchenraum. Wände und Decke sind, wie in allen Zimmern, in der Farbe ‚Savage Ground 213‘ (F&B) gestrichen. Eine ziegelrot gestrichene Wand ‚Red Earth‘ (F&B) nimmt die Farbe der Gemeindehaus-Fassade auf. Der Bodenbelag ist hellgrauer, versiegelter Anhydrith. Bild rechts: Eines der nach Süden ausgerichteten Privatzimmer im 2. OG. © OSMB 05 2016 Fachplaner Bauingenieur und Tiefbauingenieur: Suisseplan Ingenieure Elektroingenieur: Gode AG HLKK- Ingenieur: Ingenieurbüro für Energieund Umwelttechnik Geologe: Dr. von Moos AG, Geotechnisches Büro Holzbauingenieur: IHT Rafz Ingenieur Holzbau und Holzbautechnik Freiraumplanung: Ryffel + Ryffel Landschaftsarchitekten 4
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