Generelle Anmerkungen zum Thema Heizen/Heizverhalten Spare

Generelle Anmerkungen zum Thema Heizen/Heizverhalten
Spare ich beim Absenken der Temperaturen, z. B. über Nacht?
Unabhängig vom Heizungstyp ist es für sparsames und gesundes Heizen wichtig, eine Grundwärme
im Gebäude dauerhaft einzuhalten. Starkes Absenken der Temperaturen über Nacht führt häufig
eher zu höheren Heizkosten, da der Aufwand zum Wiederaufheizen am Morgen oft die Ersparnis
der Nachtabsenkung teilweise „auffrißt“.
Bei gut gedämmten Häusern macht eine Absenkung keinen Sinn. Sparsamer ist es, gleichmäßig
durchzuheizen.
Bei durchschnittlich bzw. schlecht gedämmten Häusern kann eine Nachtabsenkung um 2°C
gegebenenfalls leichte Einsparungen bewirken. Allerdings sollte man den Komfortverlust
gegenhalten und persönlich abwägen.
Höhere Absenkungen machen in der Regel keinen Sinn. Ein Haus darf nicht zu stark auskühlen.
Wie schnell wärmt sich ein Raum auf?
Generell stark abhängig vom Gebäudetyp. Ein massiv aus Stein hergestelltes Haus speichert sehr
viel Wärme, so dass bei kalten Außentemperaturen eine Erhöhung um z. B. 2°C durchaus im
Extremfall mehrere Stunden dauern kann. Hingegen ist in einem Holzhaus mit geringer
Wärmespeicherung in den Wänden diese Erhöhung sehr schnell erreicht.
Beim Auskühlen des Raumes gilt das Ganze dann natürlich umgekehrt (kein Vorteil ohne Nachteil).
Die Aufheizzeit ist stark abhängig von der Außentemperatur, dem Gebäudetyp und der Heizung.
Eine Fußbodenheizung braucht natürlich erheblich länger, da es lange dauert, bis die
Bodentemperatur erhöht wird und dies an den Raum abgegeben wird. Infrarot-Flächenelemente
liefern im Gegensatz dazu sehr schnell komfortable Wärme.
Was ist anders bei einer guten Infrarot-Heizung?
Besonderheit: die Wände und die Gegenstände im Raum werden erwärmt. Die Luft wird erst
sekundär durch die erwärmten Gegenstände im Raum erwärmt. Im Gegensatz zu einer Heizung, die
erst mal die Luft erwärmt (z. B. normale Heizkörper wassergeführt), ist dies nicht nur erheblich
angenehmer und gesünder, sondern hat auch den Effekt, dass die Raumtemperatur ca. 2-3° niedriger
ist und die Menschen sich wohler fühlen als in einem Raum mit direkt erwärmter Luft. Das liegt
daran, dass unser Körper die Abstrahlung der Wände und Gegenstände wahrnimmt. Sind diese
kälter als die Luft, fühlen wir uns unwohl. Ist die Temperatur überall gleich (Wand, Boden, Decke,
Luft) fühlen wir uns wohl und die absolute Temperatur kann eben 2-3° niedriger sein.
Weiterer Vorteil Infrarot: es kann lokal sehr schnell ein angenehmes Klima erzeugt werden, da die
Infrarot-Strahlung im Umfeld direkt wirksam ist. Beispiel: kleiner Schreibtischheizkörper unter der
Tischplatte oder mit Standfuß unter dem Tisch und es ist direkt ohne Aufheizzeit angenehm, auch
wenn der Raum z. B. nur 17°C warm ist.
Wie soll die Heizung ausgelegt werden?
Grundsätzlich soll eine Heizung in Deutschland gemäß DIN ein Haus auch bei DauerMinustemperaturen von 15°C (variiert je nach Region in Deutschland) warm halten. Diese korrekte
Auslegung ist Aufgabe des Heizungsbauers.
Bei Infrarot-Flächenelementen bedeutet eine höhere Auslegung (also mehr Heizleistung als
unbedingt erforderlich) keine höheren Betriebskosten. Die Heizelemente würden entsprechend
kürzere Betriebszeiten haben. Eine höhere Leistung kann da Sinn machen, wo schnell verfügbare
Wärme ein wichtiges Kriterium ist, z. B. im Bad. Hier sollte generell höher ausgelegt werden.