2 Willkommen in Wien! Es freut mich sehr, dass sich über 400 Delegierte der KneippAktiv-Clubs aus ganz Österreich für die traditionelle Mitgliederversammlung des Österreichischen Kneippbundes in Wien zusammenfinden. Die Bundeshauptstadt hat in der Kneippgeschichte eine ganz besondere Bedeutung. Vor 124 Jahren, am 28. April 1892, kam Sebastian Kneipp erstmals zu Besuch nach Wien und hielt vor fast tausend Menschen einen Vortrag im großen Musikvereinssaal. Der Vortrag führte zur Gründung des Wiener Kneippvereins, der schon damals von vielen engagierten Frauen und Männern getragen wurde. Nicht umsonst sagte Kneipp später: „Meine Wien-Reise ist der Glanzpunkt meines Lebens!“. Darüber hinaus erschien in Wien anno 1896 die erste Ausgabe der Kneipp-Blätter. Am 17. Juni 1897, dem Todestag Sebastian Kneipps, wurde im Parlament in Wien eine Schweigeminute für den berühmten „Gesundheitspfarrer“ abgehalten. Das Kneippdenkmal im Stadtpark, das 15 Jahre später errichtet wurde, würdigt bis heute seine einst visionären, heute längst etablierten Prinzipien einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge. Der Kneipp’sche Lebensstil ist heute noch genauso aktuell wie damals, zählt doch die Kneippbewegung alleine in Wien 1.200 Mitglieder. In ganz Österreich bieten über 200 Kneipp-Aktiv-Clubs und Landesverbände eine praktisch orientierte und regelmäßige Gesundheitsvorsorge im Sinne einer effizienten Lebensstilmedizin. In diesem Sinne wünsche ich dem Österreichischen Kneippbund und allen Kneipp-Aktiv-Clubs viele weitere Jahre voller Gesundheit sowie eine erfolgreiche Mitgliederversammlung und einen schönen Aufenthalt in Wien! Dr. Michael Häupl Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien Inhalt KNEIPP-EXTRA: M I TG L I E D E R V E R S A M M LU N G I N W I E N IMPRESSUM 4 Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichischer Kneippbund, A-8700 Leoben, Kunigundenweg 10 Redaktion: 6 Der neue Vorstand stellt sich vor 8 Die Vorteile der Kneippbewegung Dr. Susanna Sklenar, Türkenschanzplatz 7/6, A-1180 Wien Tel. (0699) 1725 78 79 E-Mail: [email protected] KNEIPP-SPEZIAL Coverbild: © Gorilla - Fotolia Anzeigenleitung: Angelika Haid, Tel. (0 38 42) 217 18, Fax (0 38 42) 217 18 19, E-Mail: [email protected] Mag. Waltraud Ruth 4Österreichs größte Gesundheitsbewegung Kneipp einst und heute 10 Mag. Dr. Helga Scheibenpflug 12 Der Brand (Kolumne: Horizonte des Glaubens) Satz: Grafik+Design Liebenberger, 8600 Bruck/Mur, Tel. (0676) 324 83 68 24 Kneipp für Kinder, Eltern & Großeltern Maria Hammer, Mag. Sabine Reissner Druck: Druckerei Ferdinand Berger, 3580 Horn. SERVICE Die von den Autoren der einzelnen Beiträge vertretenen Ansichten müssen nicht den Auffassungen der Redaktion oder des Herausgebers entsprechen. Für unverlangt eingesandte Manu skripte, Fotos, Unterlagen usw. wird kei ne Haftung übernommen. Alle Rechte beim Herausgeber. 22 Rätselspaß für Kneippfans 47Empfohlene Produkte der Service Kneippbund GmbH 16 05 /2016 | www.kneippbund.at Mitgliederversammlung in Wien Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kneippianer! Die heurige Mitgliederversammlung des Österreichischen Kneippbundes hat für seine Fachtagung das Thema „Frauengesundheit im Fokus der modernen Naturheilkunde“ gewählt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung sind Frauen. Ihre Gesundheitsrisiken, ihr Gesundheitsverhalten und ihre Krankheitsverläufe unterscheiden sich von jenen der Männer und bedürfen einer differenzierten Auseinandersetzung. Es freut mich, dass sich der Österreichische Kneippbund speziell mit der Frauengesundheit befasst. Prävention und Gesundheitsförderung nehmen in der Gesundheitspolitik einen wichtigen Platz ein. Als Gesundheitsministerin ist es mir ein Anliegen, den in Österreich lebenden Menschen die bestmöglichen Rahmenbedingungen für mehr Gesundheit und bessere Lebensqualität zur Verfügung zu stellen. Nationale Strategien, wie zum Beispiel die Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie, aber auch Nationale Aktionspläne in den Bereichen Bewegung und Ernährung, sollen den Akteurinnen und Akteuren in allen Politikbereichen einen Orientierungsrahmen für eine gute und effiziente Zusammenarbeit geben. 206 Kneipp-Aktiv-Clubs ein vielfältiges Gesundheitsprogramm an, das hilft, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und das Interesse an einem individuell gesunden Lebensstil zu fördern. Ich danke den Mitgliedern, die sich ehrenamtlich für die Gesundheitsvorsorge und -förderung einsetzen, und wünsche allen Gesundheit und Wohlbefinden! Dr.in Sabine Oberhauser, MAS Bundesministerin für Gesundheit Den Österreichischen Kneippbund, der sich seit mehr als 120 Jahren mit Gesundheitsvorsorge befasst, sehe ich als wichtigen Partner in der Prävention und Gesundheitsförderung. In ganz Österreich bieten N AT U R & WA S S E R 29 Mag. Dr. Helmut Zwander ERNÄHRUNG Prim. Dr. Meinrad Lindschinger, Mag. Irene Schmid, Petra Pendl 10Erfolgreiche Beziehungen Serie Teil 2: Interessante Symbiosen in der Natur 29 Diäten unter der Lupe 33Rezepte Ulrike Herzig 14Kohlensäurebäder Prickelnd heilsames Wasser BEWEGUNG MEDIZIN 36 Mag. Christine Radmayr 16 Bewegtes Leben für den Rücken Mag. Georg Jillich, Mag. Philipp Moser 36 Coverthema: Einfach wanderbar! Birgit Eder 39 Wander-Tipp: Verweilen im Verwall Mag. pharm. Dr. Alfred Klement 20Wer dreht im Körper eigentlich das Licht ab? Dr. Claudia Nichterl Mag. Sarah Obernosterer 26In Liebe gepflegt – eine Herausforderung für alle Beteiligten LEBENSSTIL Mag. Sabine Standenat 44Drama oder Chance? Das Phänomen der Midlife-Crisis 44 www.kneippbund.at | 05 /2016 3 4 Mitgliederversammlung in Wien Österreichs größte Gesundheitsbewegung Kneipp einst und heute Die Kneippbewegung ist ebenso traditionell wie zeitgemäß – und seit mehr als 120 Jahren erfolgreich. In Österreich wurde sie in den vergangenen 27 Jahren vom Präsidenten des Kneippbundes, Prof. Mag. Bernd Milenkovics, geprägt und mitgetragen. Nun ist die Zeit für einen Wechsel an der Spitze gekommen. Ein großer Dank an einen herausragenden Kneippianer mit einem Rückblick auf die Meilensteine seiner Ära sowie einem Ausblick in die Zukunft. TEXT: MAG. WALTRAUD RUTH E in gesundheitsbewusster Lebensstil, wie er von der Kneippbewegung empfohlen wird, gilt heute bei Ärzten, Wissenschaftern und Gesundheitspolitikern als gleichermaßen anerkannt. Kaum jemand bezweifelt, dass gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, „Nicht-Rauchen“, Psychohygiene und individuelles Stressmanagement als Lebensstilmaßnahmen unumgänglich sind, um Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Stoffwechselstörungen und Gelenkproblemen, aber auch möglicherweise Demenz und Alzheimer effektiv vorzubeugen. Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Graz 2012. samt all ihren vielfältigen Kommunikationskanälen wie Social Networks, Apps, Foren und Info-Plattformen. So werden auch Gesundheitsthemen heutzutage im World Wide Web auf vielen Ebenen diskutiert. Die Herausforderung besteht nicht mehr darin, aktuelle Informationen zu bekommen, sondern darin, unter all den vermittelten Inhalten, propagierten Theorien und publizierten Ansichten die seriösen und fundierten herauszufiltern. Und genau dafür steht der Kneippbund mit seiner Zeitschrift „Kneipp bewegt“, seiner Homepage www.kneippbund.at sowie den 206 Kneipp-Aktiv-Clubs in Österreich, die tagtäglich mit ihren lokalen Gesundheitsaktivitäten eine überzeugende Arbeit leisten. Vor 27 Jahren, im Jahr 1989, wurde der Apotheker Mag. Bernd Milenkovics vom damaligen Präsidenten der KneippbeweGESUNDHEITSBEWUSSTSEIN IM WANDEL gung, Prof. Mag. Hans Brauner, gebeten, sich für das Präsidentenamt des Kneipp- Zeitgleich als Mag. Milenkovics 1989 bundes zur Verfügung zu stellen. Kurze sein Präsidentenamt im ÖsterreichiZeit später in diese Position gewählt, schen Kneippbund antrat, trafen sich die bekleidet Prof. Mag. Milenkovics seither Gesundheitsminister von Europa erstmals das Amt des Vorsitzenden der größten in Frankfurt am Main zu einer gemeinGesundheitsbewegung Österreichs. In all samen Konferenz, auf der die Europäiden Jahren hat sich nicht nur das medizi- sche Charta für Umwelt und Gesundheit nische, pharmazeutische und gesundheits- verabschiedet wurde. Demnach sollten ökonomische Wissen extrem erweitert, alle Gruppierungen der Gesellschaft für auch die mediale Welt veränderte sich Gesundheit und Umwelt verantwortlich grundlegend: Nach 1995 betraten viele sein. private Sender die TV- und Radiobühne, „Vorbeugen ist besser als Heilen“ wurde hinzu kamen neue Medientechnologien von den Gesundheitsministern der eurowie das Internet sowie Smartphones päischen WHO-Länder als Grundsatz 1989: Bernd startet in Graz. ... Kneipp in Bruck/Mur. formuliert – ein Leitspruch der Kneippbewegung, der nicht erst seit 1989, sondern seit mehr als 120 Jahren täglich von begeisterten Kneipp-Funktionären für andere Menschen umgesetzt wird! Im Jahr 1989 nutzten gerade ca. vier Prozent der Bevölkerung das 1974 für alle Krankenversicherten eingeführte Recht auf Vorsorgeuntersuchung. 2014 nahmen sie immerhin schon elf Prozent der Österreicher in Anspruch. Die Ausgaben des Staates und der Sozialversicherung für Prävention betrugen 1989 1,5 Prozent der Gesundheitsausgaben und stiegen bis 2014 auf zwei Prozent an. Währenddessen kletterten die öffentlichen Gesamtausgaben für Gesundheit von (umgerechnet, da einst noch in Schilling) ca. 7,5 Milliarden Euro im Jahr 1989 auf 25,6 Milliarden Euro im Jahr 2014, was einer Verdreifachung entspricht! Wo bleibt das Engagement für „Vorbeugen ist besser als heilen“? Der Kneippbund Österreich kostete den Staat in diesen Jahren keinen einzigen Cent. Und das, obwohl die österreichische Kneippbewegung mit ihren KneippAktiv-Clubs, ihren Führungskräften und Trainern einen enorm wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung für die Bevölkerung leistet – alleine in den vergangenen 27 Jahren waren es mehr als fünf Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit im Bereich Prävention. … bei Sozialminister Haupt mit Manfred Kunisch und GS Ruth. 5 INTERVIEW DER KNEIPPBUND VON 1989 BIS 2016 1989 zählte der Österreichische Kneippbund ca. 20.000 Mitglieder in 130 österreichischen Kneippvereinen. Gymnastik, Wandern, Radfahren, Koch- und Heilkräuter-Kurse, Fachvorträge, Workshops, Informationsveranstaltungen: Die Palette und Bandbreite der lokalen Programme wuchs in diesen Jahren beständig. Besonders engagierte Männer und Frauen reisten landauf, landab, um mit Vorträgen die Menschen für Gesundheitsvorsorge mit Kneipp zu begeistern: Vielen Kneippianern ist das legendäre „Dreigestirn“ Hilde Kucher, Maria Fischer-Colbrie und Gabriele Weißenborn noch in lebhafter Erinnerung! Unter Prof. Mag. Bernd Milenkovics Führung wuchs der KneippAktiv-Club Graz von rund 300 auf beachtliche 1.300 Mitglieder an. Darüber hinaus engagierte sich unser Präsident nicht nur in vielen Vorträgen, Seminaren, Gesundheitstagen, Fernseh- und Radiosendungen auf lokaler, Landes- und Bundesebene für die Kneippbewegung, sondern vernetzte die Kneipp-Clubs auch mit den Apotheken als wesentliche Gesundheitsdrehscheibe. Und er vermittelte dem Kneippbund jährlich eine Förderung der Apothekerkammer, die inzwischen längst die 300.000 EuroGrenze überschritten hat. MEILENSTEINE: NOMEN EST OMEN Erste Messe. In Graz wurde 1989 die erste Gesundheitsmesse vom Österreichischen Kneippbund ausgerichtet. In zwei Tagen haben wir 10.000 Besucher in einer innovativen Gesundheitsstraße betreut und über das Kneipp-Programm informiert. Kneipp-Aktiv-Clubs. Im Jahr 2002 wurden anlässlich der Mitgliederversammlung in Eisenstadt entsprechend der modernen Ausrichtung der Kneippbewegung eine neue CI (Corporate Identity) und die Umbenennung der Kneippvereine in „Kneipp-Aktiv-Clubs“ beschlossen – eine Idee von Prof. Milenkovics, deren Tragweite für die Kneippbewegung groß war. Gesundheitstrainer & Marke „Kneipp“. Die Aufnahme der Gesundheitstrainer in die Regelung der pauschalierten Aufwandsentschädigung der Sozialversicherung auf Initiative des Österreichischen Kneippbundes unter Prof. Mag. Bernd Milenkovics war ein politischer Meilenstein, der in diesem sensiblen Bereich Rechtssicherheit brachte. Der Lizenzvertrag mit den Kneipp-Werken, um die Marke „Kneipp“ für alle für den Kneipp- bund wesentlichen Bereiche exklusiv nutzen zu können, ein weiterer juristischer. Kneippakademie. Nicht zuletzt brachte die Gründung der Kneippakademie als Fortbildungseinrichtung für die Funktionäre und Trainer der Kneipp-Aktiv-Clubs einen durchschlagenden Erfolg – etwa 500 Teilnehmer nutzen seit 2008 jährlich das Seminarangebot der Kneippakademie. KNEIPP – AM PULS DER ZEIT Dank all den wichtigen strategischen Schritten und positiven Entwicklungen steht „Kneipp“ heute nicht nur für traditionelles Gesundheitswissen, sondern insbesondere für einen modernen, gesundheitsorientierten Lebensstil. Sehr viele Menschen – viel mehr, als sich in der aktuellen Mitgliederzahl von derzeit 50.000 Mitgliedern, Familienangehörigen, Eltern von Kindern aus Kneipp-Kindergärten und -Schulen ausdrücken – kennen das Kneipp-Programm und setzen alle fünf Kneipp-Säulen in ihrem Alltag um: von den Wasseranwendungen über die Heilpflanzen und Bewegung bis zur Ernährung und Lebensordnung. Zahlreiche Kindergärten und Schulen nehmen an den Projekten „Kneipp im Kindergarten“ und „Kneipp macht Schule“ teil, die sich bereits als spezielle Basis-Ausbildungen des Kneippbundes landesweit einen Namen gemacht haben. So schlagen von Jahr zu Jahr mehr Institutionen den Weg in Richtung Kneipp-Zertifizierung ein, weil kluge Pädagoginnen und Pädagogen erkennen, welches Potenzial im KneippProgramm steckt, um vor allem Kindern und Jugendlichen wesentliche Grundlagen für einen gesundheitsorientierten Lebensstil zu vermitteln. EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT Bei der Mitgliederversammlung des Kneippbundes am 28. Mai 2016 in Wien wird sich nach 27 Jahren eine neue Führungspersönlichkeit, Mag. Sabine Reissner, der Wahl für die Vorstandsfunktion stellen. Dem langjährigen Präsidenten Prof. Mag. pharm. Bernd Milenkovics wird der Dank und die Anerkennung für die große Leistung ausgesprochen – von allen Kneipp-Aktiv-Clubs und Landesverbänden wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn: Eine gute Ära neigt sich dem Ende zu, zugleich hat der Kneippbund aber eine ausgezeichnete Basis für die Zukunft vorzuweisen, die es im Sinne Sebastian Kneipps weiter auszubauen gilt. ◆ „Gute Stimmung und Begeisterung für Kneipp, Gesundheit und Freundschaft“ Prof. Mag. pharm. Bernd Milenkovics, Präsident des Österreichischen Kneippbundes (1989-2016), im Gespräch mit „KNEIPP bewegt“. Lieber Bernd, welches Ereignis war für Dich ausschlaggebend, dass Du in die Kneippbewegung eingestiegen bist? Mein Vorgänger Prof. Hans Brauner war eine faszinierende Persönlichkeit, die mich für ein Engagement im Kneippbund begeistert hat. Außerdem habe ich sofort die gute Stimmung unter den Funktionären und Mitgliedern gespürt und hatte das Gefühl, in dieser Position in der Gesundheitspolitik etwas bewegen zu können, um den einzelnen Menschen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu verhelfen. An welche Erlebnisse im Kneippbund denkst Du am liebsten zurück? Es sind vor allem drei Dinge: Die verschiedenen KneippBundesschitage waren große Gemeinschafts-Erlebnisse – mit so vielen schibegeisterten Menschen aus allen Regionen Österreichs, die die Rennen zwar ernst nahmen, denen aber die gemeinsame Begeisterung für Kneipp und die Freundschaft noch viel wichtiger war. Ebenso gerne und mit Stolz erinnere ich mich an die Verleihung des Professorentitels durch Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic. Und nicht zuletzt habe ich immer die Mitgliederversammlungen sehr genossen, besonders jene in Graz 2012. Man trifft Freunde wieder, die man lange nicht gesehen hat, und feiert miteinander – das ist pure Lebensfreude. Was waren für Dich die größten Erfolge? Die Kneippvereine in Kneipp-Aktiv-Clubs umzubenennen war eine wirklich gute Idee zum richtigen Zeitpunkt. Auch die Regelung mit der pauschalierten Aufwandsentschädigung der Sozialversicherung, die wir von Sozialminister Herbert Haupt erlangt haben, war für die Kneippbewegung von großer Tragweite. Ein weiterer bedeutsamer Schritt war 2012 der Lizenzvertrag mit den Kneippwerken, der eine Jahrzehnte dauernde juristische Unsicherheit beseitigt hat. Hinzu kommen aber auch andere, sozusagen interne Entwicklungen, die mir viel Freude bereiten – etwa, dass ich mich seit vielen Jahren schon erfolgreich mit dem Kneipp-Aktiv-Club Klagenfurt um den Rang als mitgliederstärkster Kneipp-Aktiv-Club matche – einmal hat Ulrike Herzig die Nase vorn, einmal ich. Ein bisschen Wettbewerb, finde ich, spornt an! Welchen Rat gibst Du dem neuen Vorstandsteam mit auf den Weg? Das neue Vorstandsteam ist eine gute Mischung aus bewährten Kneippfunktionären und Quereinsteigern, die allesamt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft der Kneippbewegung mitbringen. Raten kann ich ihnen eigentlich nur: Geht mit Konzentration, viel Mut und Begeisterung an die zukünftigen Aufgaben heran! Vielen Dank für das Gespräch, lieber Bernd, und für alles, was du für den Kneippbund geleistet hast! Du bleibst uns ja weiterhin in der Funktion des Ehrenpräsidenten erhalten. www.kneippbund.at | 05 /2016 6 Wir wollen den Kneippbund gemeinsam in eine gute Zukunft führen! – Mag. Sabine Reissner Annemarie Warl Dr. Claudia Nichterl aus Niederösterreich (Präsidentin) aus Kärnten (Bundes-Schriftführerin) aus Wien (Bundes-Kassierin) D S Das ganzheitliche Kneipp-Programm lernte sie durch ihre Mutter kennen: „Es entspricht ganz meiner Werteorientierung und meiner Verantwortung für mich und für diese Welt.“ Um ihr Wissen zu erweitern, absolvierte die vierfache Mutter das Pädagogikstudium. Drei ihrer Kinder sind mittlerweile erwachsen, die jüngste Tochter ist zehn Jahre alt. „Besonders am Herzen liegt mir die Gesundheit der Frauen, die bei der Anstrengung, Beruf und Familie, aber auch Karriere unter einen Hut zu bringen, oft über die Grenzen der Belastbarkeit gehen“, betont die weltoffene und traditionsbewusste Kneippianerin. „Die Kneipp’sche Lebenshaltung zeigt den Menschen, insbesondere Frauen, einen wunderbaren Weg zur guten Balance und zum ganzheitlichen Wohlbefinden.“ „Ich bin glücklich, wenn ich dazu beitragen kann, wichtige Ausbildungen für Kneipp-Trainer nach Kärnten zu bringen oder wenn ich bei Veranstaltungen den ehrenamtlichen Führungskräften der Clubs offiziell für ihre großartige Arbeit danken kann.“ ie gebürtige Wienerin ist begeisterte und engagierte Pädagogin. Nach diversen Ausbildungen in diesem Bereich arbeitete Sabine Reissner viele Jahre im Kindergarten sowie in einer Sonderschule mit Kindern und Eltern. „Diese Aufgaben ließen mich tiefe Einblicke in verschiedene Lebensstile gewinnen“, sagt die heute 45-Jährige. Als Präsidentin möchte sie mit dem Kneipp-Programm möglichst vielen Menschen zur Freude, Liebe und Gesundheit verhelfen. „Insbesondere will ich mich für die Bedürfnisse der Kneipp-Aktiv-Clubs einsetzen, deren unermüdliche Arbeit mich sehr beeindruckt.“ eit 30 Jahren schon engagiert sich Annemarie Warl in der Kneippbewegung Kärntens als Vorsitzende der Kneipp-Aktiv-Clubs St. Veit und Hermagor, seit 1995 ist sie auch Landesvorsitzende von Kärnten. Dadurch kennt sie die Anliegen der Clubs sehr genau und bemüht sich stets, sie nach besten Kräften zu unterstützen. Unter den fünf Kneippsäulen ist es vor allem die Bewegung, die ihr als Kneipp-Trainerin besonders am Herzen liegt. Viel Bewegungserfahrung konnte die engagierte Kärntnerin auch bei der Sportunion sammeln und sorgte so nicht zuletzt für wertvolle Kontakte und Vernetzungen. In ihrem Berufsleben war Annemarie Warl 40 Jahre als Finanzbuchhalterin bei der Wirtschaftskammer Kärnten tätig. Im künftigen Bundesvorstand der Kneippbewegung will sie als Schriftführerin mit ihrer langjährigen Vereinserfahrung helfen, die Kneippbewegung in eine gute Zukunft zu begleiten. G eboren 1967 in Grein an der Donau kam die Oberösterreicherin schon sehr früh mit der Kneippbewegung in Berührung. „Meine Urgroßmutter wohnte im Pfarrhof in Bad Kreuzen, wo sie für Pfarrer und Pfarrersköchin tätig war. So verbrachte ich in meiner Kindheit viel Zeit mit der ,Urli‘ im Kneipp-Kurheim.“ Umso mehr freut es die Wahlwienerin, dass ihr beruflicher Weg sie fast 40 Jahre später wieder zur Kneippbewegung geführt hat. 2010 gründete Claudia Nichterl den Kneipp-Aktiv-Club Wien Diagonal und ist seit 2016 auch im Landesvorstand Wien tätig. Als Ernährungswissenschafterin und Ernährungsberaterin mit Zusatzausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) ist ihr Prävention und Gesundheit ein tägliches Anliegen in der Arbeit mit ihren Kunden. Die erfolgreiche Kochbuch-Autorin berät nicht nur in Sachen gesunde Ernährung und Lebensweise, sondern betreibt seit sechs Jahren auch das essen:z kochstudio in Wien. Ihre langjährigen Erfahrungen als Ernährungsberaterin gibt sie zudem als Dozentin an der Donau-Universität Wien sowie an der Wiener Schule für TCM weiter. Im Kneipp-Bundesvorstand wird sie sich als Kassierin um die Finanzen kümmern. Credo: „ Ändere die Gedanken Credo: „ Freunde sind die Familie, Credo: „ Der Mund ist das Tor zur Lieblingslektüre: „Ist das Leben nicht wunderbar“ von Louise Hay Lieblingslektüre: Fachbücher für G esundheit und Reiseberichte Lieblingslektüre: „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ von Fredrik Backman Film-Favorit: „Der schönste Tag meines Lebens“ von Max Neufeld Film-Favorit: „Once“ von John Carney und Du veränderst die Welt.“ Film-Favorit: „Forrest Gump“ – „da braucht man keine Worte zu verlieren…“ Zur Entspannung … „höre ich gern Eros Ramazotti“ die man sich aussuchen kann.“ Lieblingsmusik: Klassik Gesundheit. Jeden Tag aufs Neue.“ Lieblingsmusik: Jamie Cullum Liebste Beschäftigung: Neben der Gartenarbeit Lesen und Lernen – „vor allem lerne ich gerne Menschen kennen“ Zur Entspannung … „gehe ich gerne wandern und genieße unsere schöne Natur“ Zur Entspannung … „liebe ich Kuscheln und Spielen mit meinen Katzen, Lesen, Faulenzen, Reisen …“ Kontakt: [email protected] Kontakt: [email protected] Kontakt: [email protected] 05 /2016 | www.kneippbund.at 7 Der neue Vorstand stellt sich vor Josef Amann Gertrud Mellitzer Mag. Evelyne Böhnel aus Vorarlberg (Vizepräsident) aus Tirol (Vizepräsidentin) aus Wien (Vizepräsidentin) J osef Amann war immer schon aktiv und ambitioniert in vielfältigen Belangen. Geboren im Juni 1942 in Dornbirn absolvierte er seine berufliche Grundausbildung zum Schreiner und wurde mit viel Fleiß und Fachwissen Verkaufsleiter einer großen Tischlerei. Die dabei gewonnenen Marketing-Erfahrungen setzt er seit Jahren auch für den Kneippbund ein. Seine Tätigkeiten sind manigfaltig: Seit 1989 gehört er als Funktionär dem Kneipp-Aktiv-Club Dornbirn an, ist dort seit 1996 Vorsitzender und leitet seit 2007 den Landesverband Vorarlberg. Im Jahr 2008 wurde er in den Bundesvorstand berufen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten im „Ländle“ zählen Diskussionen mit Fachleuten sowie die Ausbildung der Funktionäre. Im Mittelpunkt steht jedoch „Kneipp im Kindergarten“. Josef Amann: „Ich habe dieses Projekt für Westösterreich mit einem engagierten Team weiterentwickelt. Insgesamt sind es an die 400 Kindergarten-Pädagoginnen, die sich durch unsere BasisKurse für Kneipp begeistern ließen. Kneipp im Kindergarten ist in meinen Augen das wichtigste Zukunftsprojekt des Kneippbundes.“ Gemeinsam mit Mag. Sabine Reissner will er seine Tätigkeit als „Vize“ sowie als Teamleiter für das Kindergartenprojekt in Westösterreich fortsetzen. Credo: „ Ein neues Leben kannst Du nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag.“ I n Deutschland geboren hat einst die Liebe Gertrud Mellitzer nach Österreich geführt, wo sie seit 1976 verheiratet ist und in Zirl bei Innsbruck lebt. „Tirol ist meine Heimat geworden!“, sagt die heute 65-jährige Mutter von zwei Kindern und Großmutter von vier Enkelkindern, mit denen sie gerne viel Zeit verbringt. In ihrem Berufsleben war sie 23 Jahre lang als Sekretärin an der Uniklinik Innsbruck tätig. Seit 2012 genießt sie die Pension, obwohl von „Ruhestand“ keine Spur ist. Mit Begeisterung beschäftigt sich sich mit der Lebensordnung, mit Harmonie für Körper, Geist und Seele, und besucht viele Seminare zu diesen Themen. Aber auch als Kräutersammlerin und Herstellerin von Pflegeprodukten für den Eigenbedarf hat sie seit über 30 Jahren Erfahrung. „Zur Kneippbewegung brachte mich Rosi Marte“, erzählt sie, „auf unserem Weg zur Arbeit hat sie mich einst mit dem Kneipp-Virus infiziert“. Seit 2012 ist Gertrud Mellitzer Kneipp-Landesvorsitzende von Tirol. Es zieht sie aber immer wieder auch in ferne Länder: „Reisen ist meine Leidenschaft. Die Erfahrungen, die man dabei macht, sind oft prägend. So habe ich in den ärmsten Regionen dieser Welt viel Zufriedenheit und Lebensfreude in den Gesichtern der Menschen gesehen.“ Credo: „ Loslassen, was nicht glücklich macht.“ Lieblingsmusik: Volksmusik Lieblingslektüre: Hafis (Persische L iebegedichte), Eugen Roth und „Zwei alte Frauen“ von Velma Wallis Zur Entspannung … „liebe ich das Theater (lustige Aufführungen)“ Entspannungsmusik: Neil Diamond, Beatles, klassische Musik Lieblingslektüre: Sportberichte der Zeitungen Liebste Beschäftigung: Gartenarbeit und Organisationsaufgaben in der Kneippbewegung Liebste Beschäftigung: Zeit mit den Enkelkindern verbringen, aber auch Tanzen, Wandern, Lesen, Astrologie und Reisen, um fremde Kulturen kennen zu lernen Kontakt: [email protected] Kontakt: [email protected] D ie Themen Kommunikation und ädagogik waren in ihrem Leben P immer schon bedeutsam: Evelyne Böhnel, verheiratet und Mutter von drei inzwischen erwachsenen Kindern, arbeitet seit 2008 als Lehrerin an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Wien, wo Didaktik, Sonder- und Heilpädagogik sowie Kommunikation und Gruppendynamik zu ihren Schwerpunkten zählen. Durch ihre Mutter, die seit elf Jahren in der Kneippakademie das AusbildungsTeam Ost für „Kneipp im Kindergarten“ leitet, kam die heute 46-Jährige innerhalb der Familie mit dem Kneipp-Programm in Berührung. „Dieser Kontakt hat sich intensiviert, als ich zur Mitarbeit an den Qualitätssicherungskriterien für das KneippKindergartenkonzept und auch zu Fortb ildungsseminaren in der Kneipp akademie als Referentin eingeladen wurde.“ Eine Tätigkeit, die ihr viel Freude bereitet und die sie gerne intensivieren möchte, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Als besonders eindrucksvoll erlebte Evelyne Böhnel die Aus- und Weiter bildung von westsaharauischen Kindergartenpädagoginnen in Wien sowie die Fortbildungen der Pädagoginnen in den Lagern der saharauischen Flüchtlinge in Algerien (Anm.: die Saharauis sind ein Nomadenvolk der Westsahara). Credo: „ Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt.“ (J. Ringelnatz) Lieblingslektüre: „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes, „Worte wie Sterne“ von Antoine de Saint-Exupéry Film-Favoriten: „Schrei nach Freiheit“, „Jenseits von Afrika“, „Inception“ Zur Entspannung ... „bewege ich mich gerne oder arbeite im Garten“ Liebste Beschäftigung: Zeit mit der Familie verbringen, Lesen, Musik hören Kontakt: [email protected] www.kneippbund.at | 05 /2016 8 Die Vorteile der Kneippbewegung Warum es sich für jeden Menschen lohnt, Teil der größten Gesundheitsbewegung Österreichs zu sein (oder zu werden) und wie das Leben nach Kneipp das Wohlbefinden fördert. FOTO: © WESENZART, NINA DOELLE, TANN TEXT: MAG. WALTRAUD RUTH A n dieser Stelle würde man nun die Vorteile erwarten, die der Kneippbund als Service bietet – wie 10-mal jährlich die Zeitschrift „Kneipp bewegt“ mit exzellent aufbereiteten Fachartikeln von Experten zu vielen wichtigen Themen, Preisnachlass bei Aufenthalten in Kneippkuranstalten und Rabatte bei den Kneipp-Aktiv-Clubs. Ich persönlich glaube nicht, dass es nur um diese Sachvorteile der Mitgliedschaft geht. Es geht vielmehr darum, mit der Mitgliedschaft aktiv etwas zur Gesundheit der Menschen, insbesondere der Kinder, beizutragen. Beispielsweise in Kindergärten und Schulen, die der Kneippbund mit Kneipp-Ausbildungsprogrammen und Materialien unterstützt. In Wohneinrichtungen für alte Menschen, um die Kneipp’sche Lebensfreude auch dorthin zu tragen. Oder durch Gesundheitsgymnastik, die die Kneippbewegung fast flächendeckend anbietet, und so sehr vielen Menschen zu mehr Wohlbefinden verhilft. Alle Aktivitäten des Kneippbundes und seiner 206 Kneipp-Aktiv-Clubs in ganz Österreich werden von ehrenamtlichen Kräften getragen – viele Stunden in der Woche, im Monat, im Jahr. Ihr einziger „Lohn“ sind gut besuchte Veranstaltungen und steigende Mitgliederzahlen, die bestimmt der wichtigste Dank für den Einsatz sind. VERANTWORTUNG UND FREUDE Durch eine Mitgliedschaft beginnt man auch persönlich darüber nachzudenken, dass Gesundheit sehr viel mit Verant wortung für sich selbst zu tun hat. Man fängt zunächst mit kleinen Anwendungen an – wie z. B. Trockenbürsten oder Armbad – und erzielt damit erstaunliche Wirkungen: Von besserer Durchblutung, frischerem Aussehen, stärkerer Immunabwehr bis zu gesteigerter Leistungsfähigkeit – alles ist möglich! Und schließlich wird Kneipp zum Lebensstil, der Freude macht und sinnstiftend ist. Bringen Sie Ihre Freunde, Bekannten und Kollegen mit zur Kneippbewegung! Der Jahresmitgliedsbeitrag ist gering (zwischen € 35,– und 45,– jährlich), je nach regionalem Programm. Kneipp ist eine werteorientierte Lebenshaltung, die jedem etwas bringt – dem Einzelnen und der Gesellschaft. ◆ MIT DEN 5 SÄULEN ZU GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN! ! ANMELDUNG zum Einsenden an: Österreichischer Kneippbund, Kunigundenweg 10, A-8700 Leoben. Tel. 03842 / 21718 www.kneippbund.at · [email protected] Die Mitgliedschaft kann jährlich bis zum 31. 10. schriftlich gekündigt werden. BITTE IN BLOCKSCHRIFT AUSFÜLLEN! Frau Herr Firma Aktiv-Club Titel Nachname Vorname Geb.Dat. Wir machen Sie fit – 200-mal in Österreich! Straße PLZ Hausnr./Stiege/Stock/Tür Ort E-Mail NEU Tel./Handy Datum Unterschrift 05 /2016 | www.kneippbund.at www.lebenssinn.or.at Wenn Sie noch nicht Kneippbund-Mitglied sind: Melden Sie sich beim Kneippbund an – einer der 206 Kneipp-Aktiv-Clubs ist sicher auch in Ihrer Nähe. Viele Veranstaltungsangebote (Gymnastik, Vorträge, Schlank mit Kneipp, Kurse usw.) und 10-mal jährlich die Kneipp-Zeitschrift. Der Mitgliedsbeitrag beträgt zwischen € 28,– und € 40,– jährlich. Ihrer Gesundheit zuliebe!
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