Grußwort zum 25 jährigen Jubiläum des Vereins

Dieter Sprado
28. Mai 2016
Samtgemeindedirektor a.D.
Grußwort zum 25 jährigen Jubiläum des Vereins Museumseisenbahn Rahden-Uchte
Sehr geehrter Herr von Mitzlaff,
meine Damen und Herren,
liebe Eisenbahnfreunde.
Heute ist auch für mich als einer der „Männer der ersten Stunde“ ein besonderer Tag.
Nachdem ich 1990 meinen Dienst bei der Samtgemeinde Uchte antrat, überlegte ich,
wie man diese Region touristisch aufwerten könne. Aufgrund der
Geländebeschaffenheit lag der Radtourismus nahe, und es gab ja noch die
stillgelegte Bahnstrecke Rahden-Uchte. Zudem gab es in Rahden eine aktive Gruppe
von Eisenbahnern, die damals noch der Museumseisenbahn Minden (MEM)
angehörten.
In Gesprächen mit verschiedenen Politikern der Samtgemeinde Uchte reifte der
Gedanke, die Wiederbelebung der Strecke anzustreben. Das fand nicht nur
Befürworter. Es sollte auch schwierig werden.
Mir lag daran, der Politik deutlich zu machen, was man aus vorhandenen
Gegebenheiten alles schaffen kann.
Es war unsere Absicht, den Radtourismus mit der Bahn zu verbinden.
Ich suchte das Gespräch mit Günter Kuhlmann, Friedhelm Westerfeld und Wilfried
Wagenfeld von der Rahdener Gruppe der MEM, die sich fortan auch sehr verdient
gemacht haben.
Es folgten Gespräche mit der Stadt Rahden und so kam es , das wir die Strecke
gemeinsam für den Tourismus nutzen wollten. Wir wollten aber nicht nur für
auswärtige Besucher, sondern insbesondere für unsere heimische Bevölkerung ein
Angebot schaffen.
In den folgenden Jahren mußte im Bereich der Samtgemeinde Uchte viel investiert
werden.
Nach jahrelangen zähen Verhandlungen konnte Ende 1999 endlich ein
Erbbaurechtsvertrag mit der Deutschen Bahn abgeschlossen werden.
Von ursprünglich 1,3 Mio. konnte man sich auf einmalig 50.000 DM einigen.
Hierbei waren der BTagsAbg. Lothar Ibrügger und der LTagsAbg. und Justizminister
Krumsiek wesentlich beteiligt.
In das Projekt Bahnstrecke wurde dann auch der Bahnhof Lavelsloh als
Touristisches-Informationszentrum einbezogen.
Das Bahnhofsgebäude war dem Verfall preisgegeben und sollte als Bauhof genutzt
werden.
In Zusammenarbeit mit dem gegründeten Heimatverein und seinem Vorsitzenden
Heinz Zörner und später Annegret Trampe gelang es uns das zu verhindern und den
Bahnhof mit sehr viel Eigenleistung des Vereins zu restaurieren.
Heute wird er als Hochzeitsbahnhof genutzt und ist weit über die Grenzen der
Samtgemeinde bekannt. Gerade die Verbindung mit der Museumseisenbahn macht
ihn besonders interessant. Inzwischen hat man nebenan einen Wohnmobilstellplatz
geschaffen. Auch das steigert die Attraktivität und verdient Anerkennung.
Auch war inzwischen die Hofanlage „Gehannfors Hof“ in Warmsen der
Samtgemeinde überschrieben und wieder hergerichtet.
Es wurde extra ein neuer Bahnsteig gebaut.
Der dortige Heimatverein mit den Eheleuten Willi und Christa Wiehe hat sich auch
dabei große Verdienste erworben.
Nicht unerwähnt soll hier aber das Engagement der Anliegergemeinden Diepenau,
Warmsen und Uchte bleiben. Es mußten alle Bahnsteige in den Bahnhöfen mit
erheblichem finanziellen Aufwand ausgebaut werden.
Man kann sich vorstellen, dass es auch großen Widerstand in der Bevölkerung und
der Politik gab.
In den folgenden Jahren wurde dann vom Verein Museumseisenbahn Rahden-Uchte
mit großem Anteil der Sparkasse Uchte eine Dampflok erworben, die später gegen
einen Schienenbus getauscht wurde.
Ein Problem, das den Museumseisenbahnverein und insbesondere die
Samtgemeinde Uchte dann mehrere Jahre beschäftigte, gab es, als 2003 in Uchte
ein Viehtransporter gegen ein Brücke fuhr und diese stark beschädigte.Die Kosten
wurden erst 5 Jahre später in einem Rechtsstreit eingeklagt.( 82.000 Euro).
Wie anfangs schon erwähnt, war es unsere Absicht, den Radtourismus mit der
Eisenbahn zu verbinden.
Dabei wurde das Projekt Bahn&Bike als Radweg zwischen Rahden und Uchte
geschaffen. Dabei engagierten sich besonders Herr Wiegmann und Herr Windmöller
aus Wehe. Sie wurden von der Stadt Rahden durch Frau Hilker und seitens der
Samtgemeinde Uchte durch Herrn Koczwara unterstützt.
Rückblickend möchte auch ich meinen besonderen Dank Günter Kuhlmann,
Friedhelm Westerfeld,Wilfried Wagenfeld, dem Betriebsleiter Klaus Möller, der
Familie Meier aus Rahden, die der Museumseisenbahn die Nutzung des Geländes
im Bahnhof Rahden ermöglicht hat und der gesamten Mannschaft des Vereins
Museumseisenbahn Rahden-Uchte sowie auch besonders meinem Mitarbeiter Gerd
Koczwara aussprechen.
Herr Koczwara war es, der auf Uchter Seite immer wieder mit den
Eisenbahnbehörden und den Geldgebern der Projektförderung zu tun hatte, immer in
Verbindung mit den Rahdener Freunden und der Stadt Rahden
Man kann viele gute Ideen haben, aber man muß auch die Menschen haben, die sie
umsetzen.
Das ist uns gelungen und wir können zu Recht stolz auf das Erreichte sein.
Rahden hat die „Manpower“ und Uchte sorgte für die Infastruktur.
Dieses Jubiläum heute ist ein guter Anlaß, um die gute Zusammenarbeit über
Kreisgrenzen und sogar Ländergrenzen hinweg hervorzuheben und in Zukunft die
interkommunale Zusammenarbeit bei neuen Projekten zu beleben und erfolgreich
fortzusetzen.
Auch die Zusammenarbeit zwischen der Samtgemeinde Uchte und dem
Museumseisenbahnverein sollte nach Meinung des Samtgemeinderates und
insbesondere des Samtgemeindebürgermeisters Reinhard Schmale unbedingt
fortgesetzt werden
Dem Museumseisenbahnverein Rahden-Uchte mit seinem Vorsitzenden Herren von
Mitzlaff wünsche ich für die nächsten Jahre allzeit eine unfallfreie gute Fahrt und
hoffe, dass wir in 25 Jahren das nächste Jubiläum feiern können.