VALARTIS BANK ANLAGESERVICE DEUTSCH ENGLISCH ITALIENISCH TÜRKISCH RUSSISCH CHINESISCH ARABISCH TSCHECHISCH www.valartisbank.com Valartis Bank (Liechtenstein) AG Dr. Insam Andreas, CEO Dr. Lackinger Gerhard, Mag., MOB LIECHTENSTEIN Valartis Bank (Liechtenstein) AG Schaaner Strasse 27 FL-9487 Gamprin-Bendern Fürstentum Liechtenstein Tel. +423 265 56 56 Fax +423 265 56 99 [email protected] VIENNA Valartis Bank (Austria) AG Rathausstrasse 20 A-1010 Wien Österreich Tel. +43 57789 Fax +43 57789 200 [email protected] ZURICH Valartis Advisory Services SA St. Annagasse 18 CH-8001 Zürich Schweiz Tel. +41 43 336 81 11 Fax +41 43 336 81 00 GENF Valartis Advisory Services SA 2–4 place du Molard CH-1211 Genève 3 Schweiz Tel. +41 22 716 10 00 Fax +41 22 716 10 01 Valartis Group AG Blegistrasse 11a CH-6340 Baar ZG Tel. +41 41 760 70 20 Fax +41 41 760 70 19 www.valartisgroup.ch www.valartisbank.com Ablasser Sandra, BA, Account Opening & Trust Services Alles Irina, International Sales - Ukraine Ayaz Ercan, Mag., International Sales - Asia Bader Peter, Mag., Institutional Clients Bánfi Dóra, International Sales Bayer Eva-Maria, MSc, Internal Audit Boukal Robert, MBA, Private Clients - Slovakia & Czech Republic Cil Sena, Payment Transactions Delavier Matthias, International Sales Emer Metin, BBA, International Sales - Middle East & Turkey Emering Carole, Payment Transactions Dr. Federspiel Markus, Mag., Institutional Clients - Central Europe Feix Alexander, Mag., Private Clients - Slovakia & Czech Republic Fleisch Katharina, BA, Institutional Clients - Western Europe & Central America Frick Joel, CIIA, Trading & Treasury Fritz Lisa-Marie, Account Opening & Trust Services Fritz Mechtild, Payment Transactions Fussenegger Julia, B.Sc., Account Opening & Trust Services Ganahl Barbara, Reception Gao Yun, International Sales - Asia Gasser Michele, Assistant to the Board Götze Martin, Mag., LL.M., Institutional Clients - Central Europe Grabher Katharina, Marketing Gstach Günter, LL.M., Loans Gulua Beniamin, Mag., Institutional Clients - Eastern Europe Haid Carmen, Institutional Clients - Eastern Europe Hajdova Marketa, International Sales - Czech Republic Hetzenecker Fritz, Private Clients - Middle & Western Europe Huber Rolf, Information Technology Jaug Sanja, B.Sc., Private Clients - Central Europe Kayar Canan, Mag., International Sales - Middle East & Turkey Kleingünther Julia, B.Sc., Institutional Clients - Domestic Market Kocahan Azime, International Sales - Middle East & Turkey Köhler Olaf, Custodian Investment Funds Küng Christoph, Mag., Asset Management Loose Holger, International Sales - Russia & South America Ludescher Thomas, MSc, CFA, Trading & Treasury Ludescher Anzhelika, International Sales - Ukraine Luo Fang, International Sales - Asia Marciello Pasquale, CIIA, CIWM, Asset Management Marte Julia, Accounting & Controlling Dr. Martin-Grass, Gabriele, MMag. (FH), Compliance, Legal & Tax Melay Ivan, MSc, International Sales - Czech Republic Mostepan Matylda, International Sales - Russia & South America Moxon Chester, Information Technology Mungan Ümmühan, MMag., International Sales - Middle East & Turkey Muster Markus, MSc, Information Technology Ogorodniciuk Aliona, B.Sc., Institutional Clients - Western Europe & Central America Ouschan Isabel, MMag., Institutional Clients - Central Europe Papirtyte Agne, MSc, Institutional Clients - Eastern Europe Pöschl Markus, Mag. iur., Compliance, Legal & Tax Ratz Stefan, Dipl.-Bw. (BA), Institutional Clients - Domestic Market Reichart Norbert, Private Clients - Central Europe Rhomberg Manuela, Reception Rinderer Alexander, Institutional Clients Rosenboom Tatjana, International Sales - Czech Republic Spalt Tobias, MSc, Private Clients - Central Europe Stier Stefan K., Ass. jur., Compliance, Legal & Tax Svartsevich Laura, MSc, International Sales Thaler Ramona, Payment Transactions Thöny Isabella, Compliance, Legal & Tax Unterkircher Markus, Information Technology Useini Serif, Settlement Vedunova Julia, Mag., International Sales - Ukraine Volgger Andreas, Settlement Vuser Darko, B.Sc.Econ, Private Clients - South-East Europe Welte Markus, Information Technology Werle Bettina, Account Opening & Trust Services Zajac Peter, Mag., Institutional Clients - Eastern Europe Zanini Silvia, Mag., Private Clients - Middle & Western Europe Zimmermann Desiree, Compliance, Legal & Tax www.valartisbank.li DISCLAIMER Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. Analysen und Kommentare wurden uns zum Teil von der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG zur Verfügung gestellt. Der Anlageservice gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. 1. BLICKPUNKT JUNI 2016 1.1. DIE DIE FED FED IST IST ZURÜCK ZURÜCK IM IM SPIEL: SPIEL: 1.1. SOLIDE KONJUNKTURDATEN SOLIDE KONJUNKTURDATEN BEFLÜGELN ZINSSPEKULATIONEN ZINSSPEKULATIONEN BEFLÜGELN Zuletzt an an den den Finanzmärkten Finanzmärkten schon schon nahezu nahezu ausgeausgeZuletzt schlossen und jetzt als Option wieder mitten auf dem schlossen und jetzt als Option wieder mitten auf dem Tisch: Die US-Notenbank steuert nun möglicherweise Tisch: Die US-Notenbank steuert nun möglicherweise doch bereits bereits auf auf der der kommenden kommenden Zinssitzung Zinssitzung im im Juni Juni doch ihre nächste geldpolitische Straffung an. Diesen Einihre nächste geldpolitische Straffung an. Diesen Eindruck vermittelt das Protokoll zum Zinsentscheid vom druck vermittelt das Protokoll zum Zinsentscheid vom 27. April April mit mit einem einem unerwartet unerwartet „hawkishen“ „hawkishen“ Tonfall. Tonfall. Die Die 27. Währungshüter verweisen zwar weiterhin auf die globaWährungshüter verweisen zwar weiterhin auf die globalen Risikofaktoren Risikofaktoren – – die die anstehende anstehende „Brexit“„Brexit“- AbstimAbstimlen mung wird dabei explizit genannt – sehen diese jedoch mung wird dabei explizit genannt – sehen diese jedoch im Vergleich zum ersten Quartal als weniger schwerwieim Vergleich zum ersten Quartal als weniger schwerwiegend an. an. Somit Somit wird wird die die heimische heimische Datenlage Datenlage für für die die Fed Fed gend wieder zur zentralen Entscheidungsgrundlage. wieder zur zentralen Entscheidungsgrundlage. US-Einzelhandelsumsätze und und VerbrauchervertrauVerbrauchervertrauUS-Einzelhandelsumsätze en überraschen positiv en überraschen positiv Und bezüglich bezüglich der der US-Konjunkturdaten US-Konjunkturdaten waren waren in in den den Und vergangenen Tagen in der Tat die positiven Überravergangenen Tagen in der Tat die positiven Überraschungen in in der der Mehrzahl. Mehrzahl. Dies Dies gilt gilt insbesondere insbesondere mit mit schungen Blick auf die Indikationen für den privaten Konsum in Blick auf die Indikationen für den privaten Konsum in den USA: Die Einzelhandelsumsätze sprangen im April den USA: Die Einzelhandelsumsätze sprangen im April um satte satte 1,3% 1,3% (M/M) (M/M) nach nach oben, oben, was was nach nach den den auffällig auffällig um schwachen Vormonatswerten einmal mehr den Verdacht schwachen Vormonatswerten einmal mehr den Verdacht systematischer Verzerrungen Verzerrungen durch durch die die SaisonbereiniSaisonbereinisystematischer gung nährt. Zudem schnellte das Verbrauchervertrauen gung nährt. Zudem schnellte das Verbrauchervertrauen der Uni Uni Michigan Michigan auf auf seinen seinen höchsten höchsten Wert Wert seit seit Juni Juni der 2015 empor – ein zusätzliches Indiz dafür, dass die 2015 empor – ein zusätzliches Indiz dafür, dass die Konsumenten ungeachtet vielfältiger (politischer) UnsiKonsumenten ungeachtet vielfältiger (politischer) Unsicherheitsfaktoren nicht nicht in in eine eine nachhaltige nachhaltige KaufzurückKaufzurückcherheitsfaktoren haltung verfallen sind. Da auch die US-Industriehaltung verfallen sind. Da auch die US-Industrieproduktion im im April April stärker stärker zugelegt zugelegt hat hat als als erwartet, erwartet, ist ist produktion insgesamt eine solide Grundlage für eine Wachstumsinsgesamt eine solide Grundlage für eine Wachstumsbeschleunigung im im zweiten zweiten Quartal Quartal gelegt, gelegt, obgleich obgleich beschleunigung schwächere regionale Frühindikatoren im Mai zumindest schwächere regionale Frühindikatoren im Mai zumindest mit Blick Blick auf auf das das Verarbeitende Verarbeitende Gewerbe Gewerbe vor vor zu zu viel viel mit Optimismus warnen. Optimismus warnen. Nun zeigt zeigt der der Index Index der der Konjunkturüberraschungen Konjunkturüberraschungen für für Nun die USA angesichts der vorangegangenen Serie enttäudie USA angesichts der vorangegangenen Serie enttäuschender Daten Daten insgesamt insgesamt weiterhin weiterhin eine eine sehr sehr durchdurchschender wachsene Lage in der US-Wirtschaft an, während der wachsene Lage in der US-Wirtschaft an, während der Euroraum vor dem Hintergrund des starken BIP-WachsEuroraum vor dem Hintergrund des starken BIP-Wachstums im im ersten ersten Quartal Quartal günstiger günstiger dasteht. dasteht. Falls Falls dies dies tums jedoch vor allem daran liegt, dass die EU-Statistiker jedoch vor allem daran liegt, dass die EU-Statistiker besser in in der der Saisonbereinigung Saisonbereinigung sind, sind, dann dann schwindet schwindet besser insbesondere die Aussagekraft der absoluten Niveaus: insbesondere die Aussagekraft der absoluten Niveaus: EUR-Swapkurve aktuell aktuell mit mit Forwards Forwards EUR-Swapkurve Was hat hat den den Rentenmarkt Rentenmarkt in in der der laufenden laufenden Woche Woche Was bewegt? FOMC-Protokoll FOMC-Protokoll und und positive positive KonjunktuKonjunktubewegt? rüberraschungen lassen lassen Zinsspekulationen Zinsspekulationen für für Juni Juni rüberraschungen wieder aufleben aufleben wieder Uni Michigan Michigan Verbrauchervertrauen Verbrauchervertrauen und und 10Y 10Y TreasuTreasuUni ryrendite: Sind die Sorgen vor Konsumzurückhalryrendite: Sind die Sorgen vor Konsumzurückhaltung und und damit damit auch auch Kursgewinne Kursgewinne am am StaatsanleiStaatsanleitung hemarkt seit Jahresbeginn überzogen? hemarkt seit Jahresbeginn überzogen? Diesseits des des Atlantiks Atlantiks hat hat zuletzt zuletzt das das deutsche deutsche BIPBIPDiesseits Wachstum im ersten Quartal mit +0,7% die Erwartungen Wachstum im ersten Quartal mit +0,7% die Erwartungen satt erfüllt. erfüllt. Die Die Bundesbank Bundesbank wies wies jedoch jedoch in in ihrem ihrem aktuelaktuelsatt len Monatsbericht postwendend darauf hin, dass das len Monatsbericht postwendend darauf hin, dass das starke Ergebnis zum Teil der milden Winterwitterung starke Ergebnis zum Teil der milden Winterwitterung geschuldet sei, sei, so so dass dass die die Frühjahrsbelebung Frühjahrsbelebung weit weit geschuldet unterdurchschnittlich ausfallen dürfte – mithin müssen im unterdurchschnittlich ausfallen dürfte – mithin müssen im zweiten Quartal also deutlich kleiner Brötchen gebacken zweiten Quartal also deutlich kleiner Brötchen gebacken VALARTIS BANK BANK ANLAGESERVICE ANLAGESERVICE || JUNI JUNI 2016 2016 || 1 1 VALARTIS werden. Jenseits des Atlantiks ist die sich andeutende positive Dynamik bei den Überraschungen am rechten Rand dagegen Wasser auf die Mühlen jener Notenbanker, die weiterhin von einer robusten Grundverfassung der US-Wirtschaft ausgehen. Hierzu zählen offenbar die (derzeit nicht stimmberechtigten) FOMC-Teilnehmer Dennis Lockhart und John Williams, die sich kürzlich für mindestens zwei Zinsanhebung im laufenden Jahr ausgesprochen haben. Fed schafft sich Handlungsspielraum: Zinsentscheid am 15. Juni ein „Close Call“ Muss man sich nun darauf einstellen, dass die Fed ihren Leitzins am 15. Juni, entgegen unserer bisherigen Prognose, anhebt? Wir gehen davon aus, dass sich die Fed mit ihrer eher „hawkishen“ Einlassung vor allem Handlungsspielraum verschaffen will, um eine Anhebung zu beschliessen, ohne dabei die Finanzmärkte in starke Turbulenzen zu versetzen. Vor Wochenfrist hatten die Marktteilnehmer dagegen ihre Erwartungen für den Zeitpunkt der nächsten Zinsanhebung bis ins nächste Jahr verschoben. In unserer Einschätzung, wonach diese Erwartung deutlich zu konservativ war, sehen wir uns nunmehr bestätigt. Entsprechend negativ fiel zuletzt mit Blick auf den Rentenmarkt insbesondere bei USStaatstiteln die Reaktion aus, da sich die Marktteilnehmer wieder auf die Möglichkeit einer früheren Zinsanhebung eingestellt haben. Diesseits des Atlantiks sind langlaufende Bundesanleihen der schwächeren Tendenz gefolgt, so dass sich die Rendite 10-jähriger Bunds wieder etwas von der Unterkante ihrer Handelsspanne der letzten drei Monate abgesetzt hat. „Brexit“-Sorgen lassen nach, Skepsis am Markt bleibt aber und begrenzt Verluste bei Bunds Neben den Schwächesignalen vom US-Markt dürften dabei nachlassende Sorgen vor einem „Brexit“ die Kursaufwärtstendenz der beiden vorangegangenen Wochen gestoppt haben. Die Gegner eines EU-Austritts konnten ihren Vorsprung in jüngsten Umfragen tendenziell ausbauen, was sich insbesondere in einer merklichen Befestigung des britischen Pfunds niedergeschlagen hat. Zur Rückkehr einer übergeordneten „Risk-on“- Stimmung hat dies bisher dennoch nicht geführt, so dass der Abwärtsdruck bei sicheren Staatsanleihen, verglichen mit der Schwächephase vom April, einstweilen moderat geblieben ist. Diese latente Skepsis vor den anstehenden politischen Ereignissen könnte auch in den kommenden Wochen bei den Marktteilnehmern vorherrschen, mithin könnte sie letztlich auch in den Reihen der 2 | JUNI 2016 | VALARTIS BANK ANLAGESERVICE Index der Konjunkturüberraschungen für die USA und den Euroraum: Lage in den USA weiter durchwachsen, aber das Momentum zeigt nach oben EURGBP-Wechselkurs und Vorsprung des « Bleiben »-Lagers in Brexit-Umfragen: Weniger Angst vor EUAustritt stärkt das Pfund Langfristige Inflationserwartungen für die USA haben sich seit Februar zwar deutlich erholt, liegen aber immer noch klar unter der Kerninflation Fed den Ausschlag dafür geben, in der Kontinuität vergangener Handlungsmuster vor einem Zinsschritt im Juni zurückzuschrecken. Ausblick: „Übergangswoche“ mit Griechenland im Fokus vor dem „Show-Down“ im Juni Wir bleiben daher bei unserer bisherigen Einschätzung, wonach die Fed erst im zweiten Halbjahr wieder an der Zinsschraube dreht, sehen die Zinsentscheidung nach den jüngsten Informationen jedoch als „Close Call“. Weitere wichtige Impulse mit Blick auf die Frage, in welche Richtung das Pendel ausschlägt, könnten eine anstehende Rede von Fed-Chefin Yellen (27.05.) sowie der Arbeitsmarktbericht für den Monat Mai (03.06.) liefern. Die kommende Woche stellt dabei angesichts überschaubarer Datenveröffentlichungen zunächst eher eine „Übergangswoche“ in Vorbereitung auf den „Show- Down“-Monat Juni dar, wobei sich diesseits des Atlantiks der Fokus auf die Veröffentlichung wichtiger Frühindikatoren (23.05.: Einkaufsmanagerindizes; 25.05.: ifo-Index) und die Entscheidung der Euro- Finanzminister über die Auszahlung der nächsten Hilfstranche an Griechenland (24.05.) richtet. Sollte sich Letztere entgegen der jüngsten Signale weiter verzögern, birgt dies das Risiko, die Verunsicherung an den Finanzmärkten erneut zu befeuern. US-Staatsanleihen: Fed unterstreicht Anpassungsrisiko aufgrund zu niedriger Leitzinserwartungen Während die angesprochene latente Skepsis bezüglich der politischen Ereignisse die Kurse von Bunds und USTreasuries kurzfristig stützt, werfen die jüngsten Äusserungen aus den Reihen der US-Notenbank gleichwohl hinsichtlich des mittelfristigen Horizonts ein Schlaglicht auf die ultra-konservativen Zinserhöhungserwartungen der Marktteilnehmer. Ungeachtet der moderaten Aufwärtskorrektur in der laufenden Woche, impliziert die Terminkurve am USD-Geldmarkt rechnerisch lediglich rund anderthalb Zinserhöhungen bis zur Jahresmitte 2017. Die Signale der Währungshüter implizieren dagegen, dass eine reale Chance besteht, dass bereits bis zum Jahresende 2016 zwei Erhöhungen auf der Agenda stehen. Dies gilt umso mehr angesichts der zu erwartenden Belebung des Preisauftriebs im späteren Jahresverlauf. Im April zeigte die US-Inflation angesichts des festeren Ölpreises eine leichte Beschleunigung auf 1,1%. Nach einer vorübergehenden Plateaubildung im Bereich der 1%- Marke über den Sommer dürfte die Preisdynamik gegen Jahresende deutlich anziehen. Damit sollten bei der US-Notenbank die Zweifel an einer Rückkehr der Inflation zur Fed-Zielmarke zerstreut und am Markt eine nachhaltigere Anpassung der Zinserwartungen nach oben eingeleitet werden. Entwicklung der US-Inflationsrate nach Komponenten: Temporäre Plateaubildung über den Sommer, deutlicher Anstieg gegen Jahresende auf rund 2% erwartet US-Inflationserwartungen aus 2Y TIPS und aus 5Y TIPS: Derzeit noch über der Inflationsrate, Inflationserwartungen haben gleichwohl wegen der Aussicht auf anziehende Inflation noch Potenzial nach oben US-Linker nach Konsolidierung der Inflationserwartungen noch attraktiv? Ist es angesichts des im Zuge dieser Anpassung zu erwartenden ansteigenden Trends zu anziehenden USStaatsanleiherenditen für Anleger attraktiv, verstärkt auf inflationsgeschützte Treasuries (TIPS) zu setzten? Die TIPS zeigten seit Anfang Februar, als die Inflationserwartungen am USD-Zinsmarkt im länger laufenden Bereich mehrjährige Tiefstände markierten, eine sehr positive Entwicklung. Entsprechend haben sich die Inflationserwartungen spürbar erholt. Sowohl gemessen an der eigenen Historie als auch gemessen an dem von uns erwarteten Anstieg der Teuerung in den USA, erscheinen die Inflationserwartungen am USD-Zinsmarkt jedoch weiterhin moderat. Die TIPS Break- EvenInflationsraten (BEI) konsolidierten in den letzten sechs Wochen über alle Laufzeiten in einem Bereich von gut 1,5%. Dieser Wert liegt zwar über der aktuellen Inflationsrate, jedoch klar unterhalb des unterliegenden Trends, gemessen an der Kerninflation (2,1% im April). Während am Euro-Staatsanleihemarkt der jüngste Rücksetzer der Kerninflation die Aussichten auf ein Ausbauen der positiven Entwicklung inflationsgeschützter Anleihen etwas gedämpft hat, spricht mit Blick auf die TIPS daher einiges dafür, dass die BEI in den kommenden Monaten noch Luft nach oben haben. Mithin versprechen die Linker in dem von uns skizzierten Szenario anziehender Inflation also einen gewissen Schutz gegen die Wirkung des prognostizierten Renditeanstiegs bei konventionellen Staatstiteln. VALARTIS BANK ANLAGESERVICE | JUNI 2016 | 3 2. STRATEGIE 2.1. VEREINIGTE STAATEN: FED ÖFFNET ÜBERRASCHEND TÜR FÜR LEITZINSANHEBUNG IM JUNI. Die Federal Reserve hat am Mittwochabend das Protokoll ihrer Sitzung des Offenmarkausschusses vom 26./27. April 2016 veröffentlicht. Aus dem Protokoll ist zu erfahren, dass die Währungshüter diskutierten, ob ihre Einschätzung der Wirtschaftslage und der mittelfristige Ausblick auf dieser Sitzung eine Erhöhung des Zielbandes für den Tagesgeldsatz angeraten erscheinen lässt. Die Teilnehmer der Sitzung stimmten darüber überein, dass die jüngst veröffentlichten Arbeitsmarktindikatoren weiterhin Grund zur Zuversicht sind. Die Wirtschaftsschwäche im ersten Quartal 2016 taten die Währungshüter als temporäre Schwäche ab und verwiesen in diesem Zusammenhang auf Probleme mit der Saisonbereinigung. Zudem hätten sich die Finanzmarktbedingungen weiter verbessert und stimulierten somit die Entwicklung der Gesamtnachfrage. Da die Veränderungsrate des Deflator des persönlichen Verbrauches gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch weiterhin unter dem Fed-Zielwert von 2% verharrt, vertraten eine Anzahl an Teilnehmern die Ansicht, dass es angemessen sei, bei der Rücknahme der geldpolitischen Lockerung vorsichtig vorzugehen. Zudem verwiesen einige Teilnehmer auf das Risiko, dass die Wirtschaftsschwäche im ersten Quartal doch Ausdruck eines allgemein geringeren Expansionstempos der US-Wirtschaft sein könnte, was weitere Fortschritte am Arbeitsmarkt erschweren und das Erreichen des Inflationsziels zunichte machen würde. Darüber hinaus sei das Risiko des Inflationsausblickes nach Meinung einer Anzahl an Teilnehmern angesichts des Rückganges der langfristigen Inflationserwartungen ohnehin nach unten gerichtet. Ferner bemerkten viele Teilnehmer, dass die von der Entwicklung im Ausland ausgehenden Abwärtsrisiken zwar abgenommen hätten, aber immer noch einer genauen Beobachtung bedürften. Im Ergebnis kamen die Währungshüter zwar überein, das Zielband für den Leitzins bei 0,25% bis 0,50% zu belassen. Gleichwohl sprachen sich einige Teilnehmer für eine Erhöhung des Zielbandes aus. Zwei Teilnehmer führten aus, dass eine Reihe von geldpolitischen Reaktionsfunktionen Werte für den Tagesgeldsatz anzeigten, welche deutlich über dem aktuellen Niveau lägen. Eine über längere Zeit übermässig akkomodierende Geldpolitik gehe nach Meinung dieser Teilnehmer mit dem Risiko 4 | JUNI 2016 | VALARTIS BANK ANLAGESERVICE Bloomberg-Index der US-Finanzbedingungen (Tageswerte) Deflator des persönlichen Verbrauchs (Veränderung ggü. dem Vorjahresmonat, in %) Durchschnittliche Inflationserwartung für die nächsten 5 bis 10 Jahre (University of Michigan, in %) einher, dass später die Leitzinsen zur Eindämmung von Inflationsrisiken rasant angehoben werden müssten. Zudem ermuntere eine lockere Geldpolitik die Finanzmarktteilnehmer, erhöhte Risiken einzugehen. Dementsprechend waren die meisten Teilnehmer der Auffassung, dass es wahrscheinlich angemessen sein wird, auf der Sitzung im Juni eine Erhöhung des Zielbandes zu beschliessen, sollte sich abzeichnen, dass sich das Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt, die Lage am Arbeitsmarkt verbessert und sich die Inflationsrate in Richtung 2% bewegt. Die seit der Sitzung des Ausschusses im April bislang veröffentlichten Konjunkturnachrichten deuten darauf hin, dass die von den Währungshütern postulierte Vorbedingung im Juni als erfüllt angesehen werden wird: Die Einzelhandelsumsätze legten im April um 1,3% gegenüber dem Vormonat zu und die Veränderungsrate des Konsumentenpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat zog von 0,9% im März auf 1,1% im April an. Der Beschäftigungsaufbau im April in Höhe von 160 Tausend blieb zwar etwas hinter den Erwartungen zurück, jedoch legte die Lohnsumme mit einer robusten Rate von 0,8% gegenüber dem Vormonat zu. Demnach ist nach unserer Einschätzung die Wahrscheinlichkeit, dass der Offenmarktausschuss auf seiner Sitzung im Juni eine Leitzinserhöhung beschliessen wird, merklich gestiegen. Die Märkte scheinen unsere Einschätzung zu teilen. Die Renditen 2-jähriger US-Staatsanleihen stiegen nach der Veröffentlichung in einer ersten Reaktion um rund sechs Basispunkte auf 0,90% an, der Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar sackte um rund 0,8 USCent ab. Gleichwohl halten wir vorerst an unserer Prognose fest, dass die Federal Reserve frühestens im Herbst eine Leitzinserhöhung beschliessen wird. Da sich in der Vergangenheit die Leitzinsprojektionen der Federal Reserve meist an die Markterwartungen angenähert haben und nicht umgekehrt, fühlt man sich als langjähriger Beobachter der US-Notenbank an ein Zitat aus Goethes Faust I erinnert: „Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Nach unserer Beobachtung hat der Offenmarktausschuss der Federal Reserve seit März 1994 nur dann eine Leitzinserhöhung beschlossen, wenn dieser Schritt eine Woche vorher zumindest zu 60% eingepreist war. Derzeit messen die Märkte ausweislich der Terminnotierungen für das Tagesgeld einer Leitzinserhöhung im Juni lediglich eine Wahrscheinlichkeit von 30% bei. Es ist aber anzumerken, dass die implizite Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung einen Tag vor der Veröffentlichung des Protokolls mit 17% noch wesentlich niedriger lag. Tatsächlicher Tagesgeldsatz nach Taylor-Regel und Tagesgeldsatz (Monatswerte, in %) US-Beschäftigung (Veränderung ggü. dem Vormonat, in Tausend) Median der FOMC-Projektionen und Markterwartung (Tageswerte, in %) VALARTIS BANK ANLAGESERVICE | JUNI 2016 | 5 2.2. SPANIEN: (SCHON WIEDER) MITTEN IM WAHLKAMPF. In Spanien sind gut einen Monat vor den Parlamentswahlen die politischen Verhältnisse nach wie vor ungewiss. Bis jetzt zeichnet sich in den Umfragen keine klare Mehrheit ab, wenig deutet auf einen deutlich anderen Ausgang der Wahl als im Dezember hin. Dazu passt auch, dass nach letzten Umfragen etwa 80% der Spanier genau so wählen wollen wie beim letzten Mal. Jedoch könnte der jüngst erfolgte Zusammenschluss der linksgerichteten „Izquierda Unida“ (IU) und der Protestpartei „Podemos“ frischen Wind in die festgefahrene Lage bringen. Zusammen bringen es die Linksparteien in Umfragen auf 24,9% und liegen damit auf dem zweiten Platz noch vor den Sozialdemokraten (21%), mit denen sie eine Koalitionsregierung anstreben. Momentan liegen beide Parteien zusammen damit aber noch deutlich unter 50%. Stärkste Kraft wird aller Voraussicht nach wieder die Partido Popular (PP) unter Ministerpräsident Mariano Rajoy, der aber sehr wahrscheinlich keine eigene Mehrheit aufbringen wird. Ein möglicher Koalitionspartner wäre die bürgerlich-liberale Ciudadanos, die es aktuell auf nur noch 14,7% bringt, zusammen mit der PP also die 50% ebenfalls klar verfehlt. Bleibt als letzte Option eine grosse Koalition nach deutschem Vorbild. Da die grossen Parteien allerdings in den letzten Monaten nicht zusammengefunden haben, ist es unwahrscheinlich, dass dies nach der nächsten Wahl geschieht. Rajoy hat unlängst in einem Interview mit der Financial Times seinen Willen noch einmal bestärkt, nach der Wahl eine Regierung unter seiner Führung zu bilden. Auch hat er im Falle eines Wahlsiegs einige wirtschaftspolitische Massnahmen angekündigt. So sollen in den nächsten vier Jahren zwei Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, die Einkommens- und Gewebesteuer reduziert und gleichzeitig das Defizit des spanischen Haushalts auf unter drei Prozent (2015: 4,5% des BIP) gesenkt werden. Die EU-Kommission hat diese Woche beschlossen, die Entscheidung über ein Strafverfahren gegen Spanien wegen Verletzung der 3%-Grenze auf die Zeit nach der Wahl (Anfang Juli) zu vertagen. Trotz den unklaren politischen Verhältnissen ist die spanische Wirtschaft im ersten Quartal 2016 um 0,8% im Vergleich zum Vorquartal gewachsen. Angesichts solider Frühindikatoren wird sich unserer Meinung nach 6 | JUNI 2016 | VALARTIS BANK ANLAGESERVICE Aktuelle Umfrageergebnisse deuten auf eine schwierige Regierungsbildung hin Rendite 10-jähriger Staatsanleihen seit März wieder leicht angestiegen Seit 2012 stetige Haushaltskonsolidierung der Aufschwung fortsetzen, wenn auch in abgeschwächter Form. Wir erwarten für 2016 ein Wachstum von 2,5% nach 3,2% im Vorjahr. 2.3. INFLATIONSGESCHÜTZTE ANLEIHEN: HOCHPHASE DER „POSITIVE-CARRY-SAISON“ NÄHERT SICH IHREM ENDE Ölpreisanstieg zieht Inflationserwartungen mit – wachsende Gefahr eines Rückschlags? Die Währungshüter im Euroraum warten darauf, dass das Vertrauen der Marktteilnehmer in ein mittelfristiges Wiederanziehen der Inflation in Richtung EZB-Zielwert wächst. In der Tat zeigt der Trend bei den marktbasierten Inflationserwartungen in den vergangenen Wochen aufwärts, die 10-jährigen Inflationsswapsätze zogen seit Mitte April um rund 10 Bp auf knapp 1,20% an. Sie liegen damit indes immer noch leicht unter ihrem Jahresanfangsstand, während sich die langfristigen ForwardInflationserwartungen nur äusserst zögerlich von ihren im Februar markierten Allzeittiefs distanzieren. Mithin erscheint die fortgesetzte Preiserholung am Ölmarkt als weitgehend wichtigste (oder gar einzige) Quelle des Anstiegs bei den Inflationserwartungen. Die Tatsache, dass sich die Aufwärtsdynamik vor allem auf das kurzfristige Segment konzentriert, unterstützt diese Einschätzung. Die Inflationserwartungen für eine Laufzeit von zwei Jahren haben jüngst ihren höchsten Stand seit dem Spätsommer 2015 erreicht. Mit wachsenden Korrekturrisiken am Ölmarkt, dessen Hausse zum Teil durch (wahrscheinlich) temporäre Angebotsverknappungen befeuert wurde, steigt somit auch das Risiko von Rückschlägen bei den Inflationserwartungen. Nur noch minimaler positiver Carry im Juni zu erwarten Folglich nehmen auch mit Blick auf die Aufholbewegung bei den inflationsgeschützten Staatsanleihen die Risiken von Rücksetzern zu: Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index konnten die Linker ihren Rückstand in der Jahresperformance gegenüber dem konventionellen Segment seit Mitte April in etwa halbieren auf rund 1%Punkt. Neben der Ölpreiserholung, die seit Februar für eine merkliche Verflachung der Break-EvenInflationskurven (BEI-Kurven) gesorgt hat, profitierten Linker dabei zuletzt von einem deutlich positiven Carry. Die Positive-Carry-Saison, die in diesem Jahr wegen des frühen Ostertermins besonders stark auf den Mai (HVPI-Anstieg um 1,3% im März!) konzentriert ist, hat Ende dieses Monats jedoch ihre Hochphase bereits hinter sich. Im April enttäuschte die Inflationsentwicklung im Euroraum dagegen mit einem Rückfall der Jahresrate auf -0,2% sowie der Kernrate auf nur noch 0,7%. Im 10Y Inflationserwartungen, 5Y5Y Forward-Inflationserwartungen und Ölpreis: Langfristige Forwards stagnierten seit EZB-Lockerung, moderate Aufwärtsdynamik kommt ausschliesslich vom Ölpreis! YTD-Performance konventioneller und inflationsgeschützter Euro-Staatsanleihen gem. iBoxx Indizes in den Jahren 2015 und 2016: Seit Mitte April halbieren Linker ihre Underperformance Monatsveränderung des HVPI (ex Tabak) im Mittel der letzten 10 Jahre und Entwicklung in den Jahren 2015/16: Carry im Juni nur noch minimal positiv, Saison-Vorgabe für Juli und August nahezu neutral kommenden Monat ist damit lediglich noch ein minimaler positiver Carry zu erwarten, während die historische Saisonfigur für die beiden folgenden Monate in etwa Carry-Neutralität erwarten lässt. VALARTIS BANK ANLAGESERVICE | JUNI 2016 | 7 BEIs: Mittlere Laufzeiten relativ attraktiv ggü. kurzem Ende Umso mehr sind Linker jetzt auf wachsende Zuversicht bezüglich der mittelfristigen Inflationsentwicklung angewiesen. Wir bleiben unter Bewertungsaspekten weiterhin grundsätzlich positiv für inflationsgeschützte Anleihen gestimmt, allerdings hat der unerwartete Rücksetzer der Kernrate die Unsicherheit ein Stück weit erhöht. Sollte sich der unterliegende Preisauftrieb im Euroraum weiterhin unterhalb der 1%-Marke festsetzen, dann könnten innerhalb des EZB-Rats im zweiten Halbjahr Diskussionen über eine weitere Lockerung der Geldpolitik erneut an Fahrt aufnehmen, und zwar mit dem Hinweis auf die Gefahr möglicher Zweitrundeneffekte. Anhaltende geldpolitische Lockerungsspekulationen haben sich zwar augenscheinlich als positiver Faktor für die Inflationserwartungen im Vergleich zum vergangenen Frühjahr deutlich abgenutzt, d.h. die EZB dürfte mit einer möglichen Neuauflage kaum substanzielle Aufwärtsschübe, sprich keinen neuen Turbo für Linker zünden. Die Bereitschaft zu weiteren geldpolitischen Massnahmen sollte jedoch eine gewisse Absicherung gegen übermässige Rückschläge bei den langfristigen Inflationserwartungen bieten. Nachdem kurzlaufende Linker zuletzt überproportional Boden gutgemacht haben, sind die Break-Even- Inflationskurven (BEI) für italienische, französische und spanische Linker im vorderen Bereich annähernd flach. Nach dieser Phase der Outperformance im kurzlaufenden Segment sowie angesichts des vermuteten stützenden Effekts des EZB-Kurses auf den mittleren bis langen Laufzeitbereich erscheint nun das mittlere Laufzeitsegment aus Relativ-Value-Perspektive günstig. Spanien war in diesem Laufzeitsegment zu Monatsbeginn mit einer Neuemission (SPGB€i 11/21) aktiv, Italien folgte in der laufenden Woche (BTP€i 05/22). Mithin ist Deutschland also der einzige aktive Linker- Emittent, der in diesem Jahr noch keine Neuemission am Primärmarkt platziert hat. Die BEI der neuen 6- jährigen BTP€i liegt praktisch gleichauf mit der BEI der dreieinhalbjährigen BTP€i 09/19. 8 | JUNI 2016 | VALARTIS BANK ANLAGESERVICE Inflation im Euroraum: Headline, Kernrate und Inflation im Dienstleistungssektor durchweg niedriger im April als im März – Kernrate auf dem niedrigsten Niveau seit Frühjahr 2015 Break-Even-Inflationsraten langlaufender Linker unterschiedlicher Emittenten: Leichte relative Stärke zuletzt bei französischen Linkern Break-Even-Kurven europäischer Staatsanleihen mit Bindung an den Euroraum-HVPI ex Tabak: Im vorderen Bereich fast flach, das mittlere Segment erscheint daher aus Relative-Value-Sicht interessant 2.4. DRUCK AUF RENMINBI LÄSST NACH. Markt Bei der chinesischen Währung ging es in den ersten Monaten des Jahres turbulent zu. Im bisherigen Jahresverlauf wertete der Yuan ggü. dem Euro um über 4% ab, ggü. dem US-Dollar blieb der Kurs hingegen nahezu stabil. Diese Bewegung ist fast vollständig dadurch zu erklären, dass im bisherigen Jahresverlauf der US-Dollar ggü. dem Euro um 3,7% abgewertet hat und die chinesische Währung trotz Reformen immer noch an Währungskörbe gekoppelt ist, die vom US-Dollar dominiert werden. Das wahre Ausmass der Turbulenzen wird aber erst auf den zweiten Blick sichtbar, denn auf den Renminbi haben massive Marktkräfte gewirkt, die durch die chinesische Notenbank mittels Interventionen in Zaum gehalten wurden. So sanken die Devisenreserven in den letzten vier Monaten um 110 Mrd. US-Dollar. Obwohl das für sich genommen eine gigantische Summe darstellt, ist erkennbar, dass der Abfluss von Reserven insbesondere im April ausgelaufen ist. Unserer Meinung nach geht aktuell ein längerer Anpassungsprozess zu Ende, der über die letzten Monate zu einem Abwertungsdruck auf den Renminbi geführt hat. Dieser Anpassungsprozess ist laut der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr zu grossen Teilen darauf zurückzuführen, dass Kapitalmarktteilnehmer sich an ein Ende der jahreslangen Aufwertungsbewegung des Renminbi (1994-2014) angepasst haben. Einerseits haben chinesische Unternehmen ihre Auslandsverschuldung zurückgezahlt, andererseits haben ausländische Investoren ihre Renminbi-Bestände verkauft. Konjunktur Chinas Konjunktur hat sich im ersten Quartal 2016 vorläufig stabilisiert. Die Wirtschaft wuchs um 6,7% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Diese mittels geld-und fiskalpolitischer Massnahmen erkaufte Stabilisierung bringt angesichts der Überkapazitäten im Immobilienmarkt und in der Schwerindustrie langfristige Risiken mit EURCNY-Wechselkurs Abwertung in letzten 12 Monaten ggü. USD in % sich. Die Mehrausgaben des Staates sollten unserer Meinung nach eher den Weg in andere Projekte finden. Mittels eines Ausbaus der öffentlichen Rentenversicherung könnte z.B. die sehr hohe Sparquote von rund 40% des BIP (Deutschland: 10%) gesenkt und damit der Konsum gestärkt werden. Die Konjunkturmassnahmen dürften bereits im laufenden Jahr an Wirkung verlieren, weswegen wir eine schwächere zweite Jahreshälfte erwarten. Wir prognostizieren ein durchschnittliches BIPWachstum von 6,3% in diesem und 6,0% im nächsten Jahr. VALARTIS BANK ANLAGESERVICE | JUNI 2016 | 9 Notenbank/Politik Die Geldpolitik steht in einem Spannungsverhältnis. Einerseits ist die Notenbank von der Kommunistischen Partei angewiesen, die Neuausrichtung der Wirtschaft zu unterstützen und eine harte Landung zu verhindern. Andererseits schaden niedrige Zinsen und hohe Liquidität beim Abbau von Überkapazitäten, denn unrentable Investitionen werden durch niedrigere Zinsen wieder rentabel. Auch ausfallgefährdete Kredite können von den Unternehmen dank neuer Kredite zu günstigeren Konditionen doch bedient werden. Die notwendige, wenn auch schmerzhafte Anpassung, bleibt somit aus. Um den Überkapazitäten entgegenzusteuern, die Überbewertung am Immobilienmarkt wieder in den Griff zu bekommen und die Banken bei der Kreditvergabe zu disziplinieren, wäre eine restriktivere Geldpolitik sinnvoll. Das lässt die Partei aus Angst vor einem Wirtschaftseinbruch allerdings nicht zu. Unserer Meinung nach ist es angesichts dieses Spannungsverhältnisses wahrscheinlich, dass zwar die Leitzinsen nicht weiter gesenkt werden. Möglich wäre aber eine weitere Absenkung des Mindestreservesatzes von aktuell 17% auf 16,5%. Fazit/Ausblick Der Anpassungsprozess, an eine Welt in welcher der Renminbi abwerten kann, ist zwar abgeschlossen. Da das Strohfeuer der Konjunkturmassnahmen aber wohl lediglich in den ersten zwei bis drei Quartalen dieses Jahres brennen wird, steht eine etwas schwächere zweite Jahreshälfte bevor. Es ist unklar, wie lange die Massnahmen ins Jahr hinein wirken. Die Regierung in Peking wird sich nun wahrscheinlich wieder mit der Neuausrichtung der Volkswirtschaft auf einen nachhaltigeren Wachstumspfad beschäftigen und muss im Zuge dessen wohl eine gewisse Schwäche zulassen. 10 | JUNI 2016 | VALARTIS BANK ANLAGESERVICE Inflationsraten der Verbraucher- und Produzentenpreise in % EURCNY- und EURUSD-Wechselkurs VERMÖGENSVERWALTUNGSSTRATEGIEN STRATEGIE ZINSERTRAG Asset Allocation 100% Anleihen Bandbreiten Geldmarkt 0-20% Anleihen 80-100% Aktien 0% STRATEGIE EINKOMMEN Asset Allocation 80% Anleihen 20% Aktien Bandbreiten Geldmarkt 0-20% Anleihen 60-80% Aktien 15-25% SEK 2.85% AUD 1.90% JPY 2.85% Die Investition erfolgt ausschliesslich in festverzinsliche Instrumente, welche sehr breit diversifiziert werden. Geldmarkt NOK 5.00% 2.85% Performance zum 30.04.2016 USD 9.50% seit 01.01.2016 seit 30.04.2015 seit 5 Jahren p.a. GBP 3.80% PLN 2.37% CAD 2.38% Kennzahlen seit 01.01.2003 Gesamterfolg EUR 66.50% Akt. Akt. JapanSchwellen- Geldländer markt 1.90% 3.08% 3.75% Akt. N. Amerika 8.55% Akt. übr. Europa 3.45% STRATEGIE WACHSTUM Asset Allocation 40% Anleihen 60% Aktien 2,83% Korrelation 0,79 seit 01.01.2016 seit 30.04.2015 seit 5 Jahren p.a. -0,60% -3,10% 2,72% Kennzahlen seit 01.01.2003 Gesamterfolg Standardabweichung FW-Anleihen 21.75% (seit 5 Jahren) EUR-Anleihen 50.75% 48,57% Sharpe Ratio 0,34 4,02% Korrelation 0,81 Quelle: Vbg. Landes- und Hypothekenbank AG Akt. SchwellenGeldländer markt 6.17% Akt. 2.50% Japan Regelmässiges Zinserträge und Wertzuwachs über Kursgewinne sind das Ziel dieser Strategie. Performance zum 30.04.2016 Akt. N. Amerika 17.10% EUR-Anleihen 35.00% seit 01.01.2016 seit 30.04.2015 seit 5 Jahren p.a. -2,66% -5,48% 3,70% Kennzahlen seit 01.01.2003 Akt. übr. Europa 6.89% Akt. Euro Länder 13.54% Akt. Japan 5.40% Akt. Schwellenländer 8.77% Gesamterfolg Standardabweichung (seit 5 Jahren) FW-Anleihen 15.00% EUR-Anleihen 21.00% FW-Anleihen 9.00% Akt. Schwellenländer 12.85% Akt. Japan 7.90% 0,32 6,14% Korrelation 0,89 Mit der Anlagestrategie „Wachstum“ liegt der Schwerpunkt auf Wertzuwachs durch Kursgewinne. Geldmarkt 2.50% Performance zum 30.04.2016 seit 01.01.2016 seit 30.04.2015 seit 5 Jahren p.a. -3,69% -7,13% 4,56% Kennzahlen seit 01.01.2003 Gesamterfolg Standardabweichung Akt. Euro Länder 19.24% Akt. übr. Europa 9.79% 63,42% Sharpe Ratio Quelle: Vbg. Landes- und Hypothekenbank AG Akt. N. Amerika 24.30% STRATEGIE KAPITALGEWINN Bandbreiten Geldmarkt 0-20% Anleihen 0% Aktien 80-100% 0,17 Performance zum 30.04.2016 Akt. Euro Länder 6.77% Bandbreiten Geldmarkt 0-20% Anleihen 20-40% Aktien 50-70% Asset Allocation 100% Aktien (seit 5 Jahren) 32,03% Sharpe Ratio Die Erhaltung des Kapitals und regelmässige Zinserträge werden angestrebt. 3.80% Bandbreiten Geldmarkt 0-20% Anleihen 40-60% Aktien 30-50% Standardabweichung Quelle: Vbg. Landes- und Hypothekenbank AG STRATEGIE AUSGEWOGEN Asset Allocation 60% Anleihen 40% Aktien 1,12% -0,83% 1,89% (seit 5 Jahren) 77,02% Sharpe Ratio 0,30 8,26% Korrelation 0,92 Quelle: Vbg. Landes- und Hypothekenbank AG Längerfristig wird mit der Anlagestrategie „Kapitalgewinn“ hoher Wertzuwachs durch Aktienkursgewinne angestrebt. Geldmarkt 1.25% Performance zum 30.04.2016 Akt. Euro Länder 28.14% seit seit 01.01.2016 30.04.2015 seit 5 Jahren p.a. -5,91% -10,03% 6,28% Kennzahlen seit 01.01.2003 Akt. N. Amerika 35.55% Akt. übr. Europa 14.31% Gesamterfolg Standardabweichung (seit 5 Jahren) 100,17% Sharpe Ratio 0,25 12,56% Korrelation 0,93 Quelle: Vbg. Landes- und Hypothekenbank AG VALARTIS BANK ANLAGESERVICE | JUNI 2016 | 11 MARKET MONITOR Indices at a glace Close EURO STOXX 50 PRICE EUR YTD Ret. 1m Ret. 3m Ret. 6m as at 29/04/2016 Ret. 2y Ret. 3y Ret. 1y 3-month interest rates Spot -6m -12m Dez 15 3'063.48 -6.24% 1.16% 4.00% -12.63% -14.21% -5.58% 10.61% CHF -0.7332 -0.8320 -0.7880 -0.7560 185.45 -3.12% 2.28% 5.64% -8.23% -11.31% 5.07% 22.90% EUR -0.2817 -0.1171 -0.0157 -0.1279 10'262.74 -4.47% 2.23% 8.08% -9.84% -10.08% 3.21% 22.92% USD 0.6731 0.4162 0.2838 0.6127 SWISS MARKET INDEX 8'216.42 -6.82% 3.21% 4.75% -8.64% -11.06% -5.28% 3.39% GBP 0.5889 0.5708 0.5672 0.5904 S&P 500 INDEX 2'096.96 1.63% 1.53% 8.53% 0.80% -0.49% 9.01% 28.59% JPY -0.0249 0.0736 0.0964 0.0829 MSCI Daily TR Net Europe EUR DAX INDEX TOPIX INDEX (TOKYO) NIKKEI 225 1'366.01 -11.49% 1.90% 5.25% -13.56% -18.34% 13.77% 20.27% AUD 1.6870 1.9800 1.9620 1.9750 17'068.02 -10.33% 2.41% 6.50% -13.57% -16.95% 16.25% 23.91% CNY 2.5900 2.4300 2.3000 2.4400 352.62 0.31% -1.56% 9.74% 0.53% -15.57% -11.31% -3.52% MSCI Daily TR Net AC AP ex J. USD 4'586.14 0.97% 0.56% 9.08% 0.01% -3.96% 1.51% 20.66% MSCI Daily TR Net EM Eastern Europe 312.32 11.40% -6.17% 12.35% 3.51% -11.37% -28.92% -27.67% Yield 10-year treasuries Spot -6m -12m MSCI Daily TR EM USD 349.56 2.67% -3.73% 9.60% 0.04% -17.63% -17.64% -14.12% CHF -0.3180 -0.3620 -0.0550 -0.0620 STOXX Europe Small 200 Price EUR 252.07 -3.90% 2.63% 5.19% -6.66% -8.43% 6.80% 28.62% EUR 0.1390 0.4730 0.4870 0.6290 Rogers Int. Comm. Agriculture Index TI 868.80 5.24% 0.54% 10.41% 5.18% 0.43% -21.59% -22.44% USD 1.8476 2.2078 2.1232 2.2712 Rogers Int. Comm Energy Index TR 320.00 12.64% 3.93% 27.89% -3.78% -36.29% -64.06% -58.56% GBP 1.4290 1.8250 1.8130 1.9600 Rogers Int. Comm Metals Index TR 1'719.78 7.55% -7.23% 1.57% 9.93% -10.30% -19.50% -24.39% JPY -0.1050 0.3070 0.3940 0.2650 GOLD SPOT $/OZ 1'215.32 14.50% -6.05% -1.89% 14.14% 2.08% -2.75% -12.43% AUD 2.3030 2.8590 2.7300 2.8800 49.10 21.29% 5.16% 29.93% 5.57% -21.67% -44.04% -41.54% CNY 2.9700 3.0900 3.6000 2.8600 MSCI Daily TR Net World USD WTI Crude Oil Future Currencies Close YTD Ret. 1m Ret. 3m Ret. 6m as at 29/04/2016 Ret. 2y Ret. 3y Ret. 1y Dez 15 Real GDP in % (1 year) Q4 15 Q3 15 Q2 15 Q1 15 EUR-USD 1.1132 1.82% -2.79% 2.38% 5.37% 1.33% -18.36% -14.36% CH 0.70 0.30 0.50 1.30 EUR-CAD 1.4575 -3.95% 1.37% -1.00% 3.25% 6.55% -1.44% 8.09% GER 1.60 1.30 1.70 1.60 EUR-AUD 1.5389 2.57% 2.23% 1.08% 5.28% 7.11% 5.09% 13.31% SPA 3.40 3.50 3.40 3.20 EUR-CHF 1.1065 2.35% 0.76% 1.93% 1.79% 7.03% -9.34% -10.87% ITA 1.00 1.10 0.80 0.60 EUR-GBP 0.7686 4.16% -1.92% -1.62% 9.53% 6.95% -5.54% -10.12% EU 1.79 2.00 1.91 1.94 EUR-JPY 123.2500 -6.46% 1.07% 0.59% -5.23% -9.61% -11.16% -5.66% USA 2.00 2.00 2.10 2.70 USD-CHF 0.9939 0.52% 3.54% -0.45% -3.41% 5.70% 11.03% 4.06% GBP 2.00 2.10 2.20 2.40 AUD-CHF 0.7187 -0.25% -1.53% 0.80% -3.36% -0.06% -13.79% -21.38% JAP 0.00 0.70 1.80 0.70 GBP-CHF 1.4393 -1.75% 2.62% 3.58% -7.09% 0.08% -4.05% -0.84% AUS 3.10 2.90 2.70 2.10 JPY-CHF 0.8975 9.41% -0.49% 1.30% 7.38% 18.51% 2.00% -5.54% CN 6.70 6.80 6.90 7.00 DAX Index SMI Index SPX Index NKY Index DAX Index 10% 120% 0% 80% -10% 40% -20% 0% -30% 01.06.2015 01.11.2015 01.04.2016 -40% 31.05.2011 SPX Index NKY Index 1.3 1.5 1.2 1.4 31.08.2012 30.11.2013 1.2 1 1.1 02.01.2013 02.01.2014 02.01.2015 1 02.01.2012 -0.90 -1.30 -1.40 -1.00 GER 0.30 0.30 0.00 0.30 EU 0.00 0.20 -0.10 0.10 USA 0.90 0.70 0.00 0.10 GBP 0.50 0.20 -0.10 0.00 JAP -0.10 0.10 -0.10 0.30 AUS 1.30 1.70 1.50 1.50 CN 2.30 1.60 1.60 1.40 Unemployment rate (End of) Q4 15 Q3 15 Q2 15 Q1 15 1.3 1.1 Inflation in % (End of) Q4 15 Q3 15 Q2 15 Q1 15 CH EUR/USD EUR/CHF 0.9 02.01.2012 SMI Index 02.01.2013 02.01.2014 02.01.2015 CH 3.40 3.40 3.33 GER 6.20 6.30 6.40 3.30 6.40 EU 8.64 8.91 9.11 9.39 USA 4.93 5.00 5.17 5.40 GBP 5.10 5.13 5.40 5.57 JAP 3.23 3.27 3.37 3.37 AUS 5.83 5.83 6.17 6.03 CN 4.04 4.05 4.05 4.04 Disclaimer: This publication is for your information only and does not represent an offer, solicitation of an offer, public advertisement or recommendation to buy or sell any investment or other specific product. 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