Gewinn - Null Komma Draghi

GELD & BÖRSE
Private Banking
Null
Komma
Alternativen zum Cash
Wer seinem Geld eine Auszeit von der Börse gönnen will, steht angesichts der
Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank vor einer großen Herausforderung.
Wie sich Cash besser verzinsen lässt, welche Anlagealternativen es gibt, wollte
GEWINN in der jüngsten Private-Banking-Umfrage genauer wissen. VON RAJA KORINEK
hat die Null-Zins-Politik die
Jetzt
Euro-Zone erreicht. In der Sitzung
Foto: Martin Stahl; Bildmontage: GEWINN
Die Europäische
Zentralbank verleiht gratis Geld an
die Banken, verlangt andererseits 0,4 Prozent
Zinsen für
Einlagen der
Finanzinstitute
46
vom 10. März senkte EZB-Boss Mario
Draghi den Leitsatz endgültig um die
letzten verbleibenden Prozentpunkte
hinter der Kommastelle. Die Aktion
führte erneut zu gröberen Ausschlägen
an den Börsen. Wie könnte in diesem
Umfeld ein vernünftiger Cash-Polster
aussehen? Das wollte GEWINN diesmal von den heimischen Privatbankern bei der Private-Banking-Umfrage
wissen.
„Legen Sie dazu drei bis sechs Monatsgehälter in kurzfristigem Festgeld
oder auf dem Sparbuch an“, empfiehlt
Christian Ohswald, Leiter Wealth Management der Deutschen Bank in
Österreich. Auch sollte gleich zu Beginn die wichtigste Frage geklärt werden, meint Franz Witt-Dörring, Vorstandsvorsitzender der Schoellerbank:
„Wie viel Cash tatsächlich benötigt
wird.“ Jener Teil der Veranlagung, der
als Liquidität zur Verfügung stehen
soll, „sollte strikt vom Rest des Vermögens getrennt werden, und zwar
nicht nur gedanklich“.
Rein auf Cash sollte man nicht setzen. „Insbesondere im derzeitigen Tiefbeziehungsweise Negativzinsumfeld
GEWINN 4/16
GELD & BÖRSE
Private Banking
Aktueller Leitzins: Neue Nullnummer der EZB
7%
6%
● Leitzins Euroland
● Leitzins USA
● Leitzins GB
● Leitzins Japan
5%
4%
3%
Quelle: finanzen.net
Foto: Deutsche Bank/Roland Rudolph
2%
1%
0%
–1%
00
01
02
03
04
05
06
07
Foto: Raiffeisen Landesbank OÖ
sollten Anleger sich nicht scheuen, gezielt zu investieren, um so systematisch
Vermögen aufzubauen“, empfiehlt Gina Goëss, Geschäftsführerin Credit
Suisse Österreich.
Diverse Cash-Bausteine
GEWINN 4/16
10
11
12
13
14
15
Interesse ann Aktien,
Foonds & Co?
Waltraud Perndorfer, Leiterin der Privat Bank
(Raiffeisenlandesbank OÖ): „Inflationsschutzanleihen bieten Anlegern interessante Zinsen.“
Foto: Semper Constantia Privatbank
Bernhard Ramsauer, Vorstandschef der
SemperConstantia: „Cash-Veranlagungen in
Dollar bieten in den kommenden Monaten die
Chance auf einen Währungsgewinn von rund
fünf Prozent.“
09
Bei etwas höherer Risikobereitschaft
biete eine breit diversifizierte Vermögensverwaltung die beste Chance, „einen deutlichen Mehrertrag gegenüber
der Inflationsrate mit vertretbaren
Schwankungen zu erzielen“.
Dem fügt Harald Holzer, Chefanlagestratege bei der Kathrein Privatbank, mahnend hinzu: „Cash ist bes-
Christian Ohswald, Leiter Wealth Management
Deutsche Bank Österreich: „Legen Sie drei bis
sechs Monatsgehälter in kurzfristigem Festgeld
oder auf dem Sparbuch an.“
Trotz des schwierigen Umfelds ist Wolfgang Eisl, Niederlassungsleiter der
UBS in Österreich, überzeugt, „dass
auch heute zweifellos die meisten EuroCash-Anlagen kurzfristig sichere und
sinnvolle Anlagen sind“. Termingeld,
08
Die europäische Zentralbank hat erstmals den Zins, zu dem sie Geld an Geschäftsbanken
ausborgt, auf null Prozent gesenkt. Am Boden sind auch die Leitzinsen anderer Staaten
günstige Geldmarktfonds (etwa passive
Indexfonds ohne oder mit geringen
Managementgebühren) sowie Sparbücher seien einfache und transparente
Anlageformen und hätten in einer
kurzfristigen Anlagenaufteilung ihre
Daseinsberechtigung. „Für die langfristige, strategische Vermögensanlage
sind sie aber nur bedingt geeignet“, betont Eisl.
Ähnlich der Tenor bei der SemperConstantia Privatbank: „Cash-nahe
Veranlagungen wie Geldmarktfonds
oder kurzlaufende Unternehmensanleihen bester Bonität bieten aktuell nur
geringe Ertragschancen, machen aber
in Zeiten erhöhter Unsicherheit als
Portfoliostabilisator Sinn“, so Vorstandsvorsitzender Bernhard Ramsauer.
Auf bannkdirek t.at können S
Sie
e nfa
ei
f c h u n d g ü n s t i g I h r e We r t papier
pie e im Internet handeln:
>> B
Breit
ites Prooduk tangebot
Ak tien
en, Fonds,
s Anleihen,
hen Zer tifikate
und Optio
i nsscheine an 65 Börse
s n welt weit
>>> Topop Kondi
d tion
onen
Beim Kaufen und Verkaufenn von Wer tpapieren über
ü
Inte
Inter
nternet
net, Te
Telefon
elefon
ele
efon und Handyy
>> Bestes Service
Ausgebildete
gebil
bil
bildete
Spezialisten sind bei Fragenn für
ürr Sie
S da
>> Nützliche Funk tionen und Toolss
Analysen, Research,
arch,, Tipps,
Tipps
ipps,
pps,
ps, Musterdep
Mu dep
M
depot,
epot,, SMS-Alar
S
m,
Real-Time-K
me-Kursee uuvm
uvvm
m.
Jetzt ko
k stennlos digital
a es Inffoop
o aket annfordern!
47
der Raiffeisenlandesbank OÖ
GELD & BÖRSE
Private Banking
tenfalls eine taktische Anlage und soll
nur kurzfristig gehalten werden.“
Eine Möglichkeit zu ein wenig
mehr Zinsen sieht Christian Feicht,
Chefprivatbanker bei der VKB Bank,
beim kurzfristigen Aufbau von CashPolstern mit einem Online-Sparkonto,
„da hier die Verzinsung im Vergleich zu
längerfristigen Sparprodukten fast
gleich hoch ist“. Allerdings sollte man
nicht blauäugig zulangen, wie Christian
Nemeth, Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich, betont:
„Beim Cash-Polster spielt die Sicherheit
des Bankinstituts die entscheidende
Rolle. Hier gilt es nicht nur auf die Ver-
48
zinsung zu schauen, sondern lieber auf schung nachgefragt, meint Perndorfer,
Nummer sicher zu gehen.“
„da diese eine für den Anleger interessantere Verzinsung aufweisen“.
Chancen abseits des Sparbuchs
Auch bei der Wiener Privatbank
Gerade im aktuellen Marktumfeld soll- sieht man hier interessante Chancen.
te zudem mehr denn je Wert auf eine Und Thomas Neuhold, Rentenexperte
breite Streuung und Titelauswahl gelegt bei der Bank Gutmann, präzisiert: „Bei
werden, so Waltraud Perndorfer, Lei- einer Abnahme der übertriebenen Reterin der Privat Bank (Raiffeisenlan- zessionsängste gibt es Potenzial für indesbank OÖ): „Dem sehr konservati- flationsbesicherte Anleihen. Ausgeven Anleger bleiben nebst dem Spar- wählte Unternehmensanleihen bieten
buch nur zeitlich gebundene Termin- zudem Erholungspotenzial.“
einlagen, die mit unterschiedlichen
Damit ist allerdings das Spektrum
Laufzeiten veranlagt werden.“ Im An- an Ideen noch nicht ausgeschöpft. „Aufleihenbereich seien wieder verstärkt grund des tiefen Renditeniveaus in der
Inflationsschutzanleihen als Beimi- Euro-Kernzone ist die Beimischung
GEWINN 4/16
GELD & BÖRSE
Private Banking
von Staatsanleihen aus den Peripherieländern interessant“, schlägt Ingrid
Szeiler vor. Sie ist CIO der Raiffeisen
KAG, zu der die Raiffeisen Vermögensverwaltung gehört. Veranlagungen
beispielsweise in Unternehmens- und
ausgewählte Hochzinsanleihen sollten
jedoch breit diversifiziert werden, rät
Szeiler, „um mit einem vernünftigen
Risiko-Ertrags-Verhältnis einen positiven Beitrag zu erzielen“.
Bernhard Ramsauer, Vorstands- Renditen aus der Ferne
vorsitzender der SemperConstantia Eine weitere Ertragsquelle können freiPrivatbank, ergänzt: „Europäische lich Zinsen – sowie Währungen – bei
Hochzinsanleihen bieten derzeit ein
attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis.
Die aktuelle Rendite von rund 5,5 Prozent sollte die Risken mehr als kompensieren können.“
Jürgen Lukasser von der LGT
Bank Österreich: „Am kurzen Ende
der Zinskurve suchen wir nach Chancen bei variabel verzinsten Anleihen.
Schuldnerqualität sowie die Emittentenstreuung ist dabei von höchster Bedeutung.“
Professionelles Management
Allein, nicht immer ist es für Anleger
einfach, einzelne Investmententscheidungen zu treffen. Bei der Bank Austria
rät man Anlegern zum aktiven Vermögensmanagement mit einer maximalen
Streuung. Wer dabei sein Portfolio nicht
selbst verwalten möchte, dem werde
50
Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil: „Makroökonomisches Bild vor allem in den entwickelten Ländern zeigt sich weiterhin solide.“
Fixzinsinvestments außerhalb der
Euro-Zone bieten. Gaston Giefing, Leiter Raiffeisen Private Banking in Wien,
unterstreicht aber, „dass Fremdwährungen nur unter Diversifikationsgesichtspunkten gehalten werden sollten,
man muss sich auf Schwankungen einstellen“. Dennoch, laut Giefing biete
sich hier als Gegengewicht zu einer
Euro-lastigen Veranlagung vor allem
der Dollar an.
Foto: ERSTE/Daniel Hinterramskogler
Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG: „Beimischung von Staatsanleihen aus den
Peripherieländern ist interessant.“
Foto: Markus Wache/Lichtstark.com
Foto: Studio Trizeps - Langoth & Fallnhauser
das VermögensManagement 5Invest
als Betreuungsvariante angeboten.
Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil:
„Bei dieser Betreuungsvariante legt der
Anleger seine Risikoneigung vertraglich fest, überlässt aber die konkreten
Anlageentscheidungen dem PrivateBanking-Team.“
Auch Wolfgang Traindl, Chefprivatbanker bei der Erste Bank, rät zu
Vorsicht vor Alleingängen: „Nach den
Renditeanstiegen sehen wir HighYield-Bonds wieder als sehr attraktiv
an.“ Die sorgfältige Auswahl und breite
Streuung ließe sich aber am besten mittels eines Fonds erzielen, um Ausfälle
möglichst zu vermeiden. Und das ist
nicht alles. „Da wir weiterhin hohe
Marktvolatilität und keine klare Richtung an den Aktienmärkten erwarten,
bieten sich als Alternative zu Aktien
sogenannte Alternative Investments
an“, fügt Traindl hinzu.
Für diese Assetklasse kann sich
auch Constantin Veyder-Malberg, Chef
der Capital Bank, erwärmen: „Konservativen Anlegern mit entsprechender
Erfahrung bieten wir unser AbsoluteReturn-Portfolio an. Darin werden neben klassischen Aktien und Renten
auch andere Renditequellen angezapft.“
Wolfgang Traindl, Chefprivatbanker bei der
Erste Bank: „Da wir weiterhin hohe Marktvolatilität und keine klare Richtung an den
Aktienmärkten erwarten, bieten sich
Alternative Investments an.“
Ähnlich der Tenor bei der SemperConstantia. Ramsauer: „Cash-Veranlagungen in Dollar bieten in den
kommenden Monaten die Chance auf
einen Währungsgewinn von rund fünf
Prozent.“ Sollte die Erholung in der
Euro-Zone aber anhalten, könnten
Fremdwährungspositionen im weiteren Jahresverlauf für Anleger aus der
Euro-Zone auch zu Verlusten führen.
Robert Hager, Leiter des Private
Banking beim Bankhaus Spängler,
blickt über eine etwas kleinere Meeresstrecke für weitere Chancen: „Aufgrund der jüngsten Schwäche des britischen Pfunds rückt dieses zunehmend
wieder ins Interesse, wird aber im Vorfeld der Brexit-Abstimmung schwankungsfreudig bleiben.“ Etwas vorsichtiger gibt sich Hager bei Rohstoffwährungen beziehungsweise Währungen
aus den Emerging Markets, „sie sollten
GEWINN 4/16
GELD & BÖRSE
Private Banking
noch gemieden werden, könnten aber
im Jahresverlauf Chancen bieten“.
Bei Rohstoffwährungen scheiden sich
ein wenig die Geister. Denn Robert
Lagler, Senior Asset Manager bei der
Meinl Bank, meint hingegen: „Sehr
interessant sind russische Staatsanleihen in Rubel, auch wenn seit Mitte
Jänner der Markt schon recht gut gelaufen ist.“ Es gebe hier immer noch
Potenzial. Schließlich sehe man laut
Lagler beim Rohöl in den kommenden Monaten keinen starken Verkaufsdruck, „und jede kleine Entspannung
auf diplomatischer Ebene zwischen
den USA, der EU und Russland sollte
auch zu einer entsprechenden Konsolidierung auf der Anleihenseite führen“. Selbst der brasilianische Real
biete einen attraktiven Mehrzins gegenüber dem Euro.
Bei der Hypo Vorarlberg empfiehlt
Beatrice Schobesberger, Direktorin
Foto: Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien/Roland Rudolf/OTS
Rohstoffwährungen im Fokus
Gaston Giefing, Leiter Raiffeisen Private
Banking in Wien: „Fremdwährungen nur unter
Diversifikations-Gesichtspunkten halten,
man muss sich auf Schwankungen einstellen.“
Wealth Management, ebenfalls Rohstoffwährungen, da der Wendepunkt
bei den Rohstoffpreisen erreicht sein
dürfte. Die Privat-Bank-Expertin ver-
weist auf interessante Chancen bei Anleihen in norwegischer Krone, kanadischem sowie australischem Dollar.
Dazu fügt Holzer von der Kathrein Privatbank noch weitere Anlageideen hinzu: „Staatsanleihen aus den Schwellenländern in lokaler Währung bieten auf
einen Horizont von drei bis fünf Jahren
attraktive Renditen und gleichzeitig eine Perspektive betreffend der Währungsentwicklung. Denn viele dieser
Währungen sind auf Kaufkraftparität
unterbewertet.“
Dabei gibt es freilich auch noch eine „echte“ Rohstoffwährung. Erich
Stadlberger, Leiter Private Banking bei
der Oberbank: „In vielen Ländern sind
Goldmünzen ein offizielles Zahlungsmittel. Es zahlt zwar keine Zinsen, dafür
erleidet man wenigstens keine Minuszinsen.“ Allerdings gebe es sowohl
Kursrisken als auch -chancen, so
Stadlberger. Dieselben Argumente gelten für das Bargeld. „Allerdings wird
derzeit ein Bargeldverbot diskutiert.“
Investieren statt Spekulieren.
GELD & BÖRSE
Private Banking
Nächste GEWINN-MMM-Fachtagung
Wien, 2. Juni 2016, im Hotel Modul in Wien
DIE NEUESTEN TRENDS IM HANDEL
Michael
Nikolajuk
Gerhard
Schaller
Foto: Heidi Chocolat AG/APA Fotoservice
Foto: Geizhals
Werner
Weber
Ort und Zeit: Hotel Modul, Peter-Jordan-Straße 78,
1190 Wien, 2. Juni 2016, Beginn: 9 Uhr
Teilnahmegebühr: Für MMM-Club-Mitglieder 250 Euro,
für GEWINN-Abonnenten 300 Euro, für Gäste 350 Euro
(jeweils plus 20% MwSt.)
Anmeldung: GEWINN-Veranstaltungsservice,
Barbara Wallner, Tel. 01/521 24-14, Fax 01/521 24-35,
E-Mail: [email protected]
Foto: vyhnalek.com
Erich Stadlberger, Leiter Private Banking Oberbank: „In vielen Ländern sind Goldmünzen ein
offizielles Zahlungsmittel. Es zahlt zwar keine
Zinsen, dafür erleidet man wenigstens keine
Minuszinsen.“
Corinna
Tinkler
Janet
Kath
Herbert
Logar
Georg
Wailand
JA, ich werde an der MMM-Fachtagung am 2. Juni 2016 im Hotel Modul teilnehmen.
Name: _____________________________________________________________________
Straße: _____________________________________________________________________
PLZ/Ort: ____________________________________________________________________
Tel.: _______________________________________________________________________
MMM-Mitglied
Kunden-Nr.
GEWINN-Abonnent
❚❚❚❚❚❚❚
Foto: Oberbank AG
Foto: Hervis/Michael Gruber
Alfred
Eichblatt
Foto: Interio
Foto: www.studiohuger.at
Michael
Ehlmaier
● Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz, WU Wien:
„Internationale Trends im Handel und Marketing“
● Mag. Alfred Eichblatt, Geschäftsführer Hervis Sport
und Mode GesmbH.: „Aktuelles aus dem Sporthandel“
● Mag. Michael Ehlmaier, Geschäftsführender
Gesellschafter EHL Immobilien: „Handel im Wandel:
Die aktuelle Entwicklung der Immobilienpreise in unterschiedlichen Lagen“
● Mag. Corinna Tinkler, Direktorin Unternehmenskommunikation REWE International AG: „Paradigmenwechsel in der Handelskommunikation – Innovative
Medienkanäle und zeitgemäßes Content Marketing“
● Mag. Werner Weber, Vorstand Leder & Schuh AG:
„Reorganisation der Leder & Schuh Gruppe“
● Janet Kath, Geschäftsführerin und Eigentümerin
von Interio: „Interio: Das Lifestyle-Concept“
● Michael Nikolajuk, bakk., Leitung Marketing &
Kommunikation Geizhals® – Preisvergleich: „Die digitale
Einkaufswelt: Aktuelle Trends und Herausforderungen“
● Dipl.-Ing. Herbert Logar, MRICS, Geschäftsführer,
ÖBB-Immobilienmanagement GmbH: „Situation des
Einzelhandels am Westbahnhof und am neuen Hauptbahnhof – ein offener Erfahrungsbericht“
● Mag. Gerhard Schaller, Geschäftsführer Heidi
Chocolat AG, Niemetz Schwedenbomben®: „Die
bewegte Geschichte der Schwedenbomben“
Foto: Stephan Huger
Foto: EHL
Peter
Schnedlitz
Vortragende unter anderem:
Foto: Peter Schmidt
Foto: Christian Schörg
Im Mittelpunkt dieser hochkarätigen Veranstaltung stehen die neuesten Entwicklungen
im Handel, es werden in bewährter Weise erfolgreiche Fallbeispiele aus dem In- und Ausland
präsentiert.
Veranstalter dieser Fachtagung ist der MMM-Club Österreich, wobei „MMM“
für „Moderne Markt-Methoden“ steht.
GEWINN-Herausgeber Dr. Georg Wailand
wird diese Fachtagung moderieren.
keines von beiden
Zinsloses Risiko vermeiden
Von einstigen sicheren Häfen raten
Experten derzeit ab. Ramsauer von
der SemperConstantia: „Sichere AAAEuro-Staatsanleihen machen als Einzelinvestment keinen Sinn mehr.“
Denn bis zu einer Laufzeit von acht
Jahren weisen deutsche Staatsanleihen
eine negative Verzinsung auf. „Im Portfoliokontext besitzen AAA-EuroStaatsanleihen als Baustein zur Diversifikation aber weiterhin eine Berechtigung.“
Das hat man sich auch bei der
Meinl Bank zu Herzen genommen.
Lagler: „Bei Staatsanleihen der Kernmärkte wie Deutschland oder Österreich haben wir Gewinne mitgenommen. Obwohl auch hier noch weitere
Kursgewinne möglich sind, unterschätzen viele Marktteilnehmer das innewohnende Risiko.“
Gutmann-Profi Neuhold gibt sich
wiederum bei High-Yield-Bonds skeptisch: „Es ist eine riskante Assetklasse
und kein Cash-Ersatz.“ Dem fügt Peter
Böhler, Vorstandsmitglied beim Bankhaus Schelhammer & Schattera noch
hinzu: „Keinen Sinn machen derzeit
Garantieprodukte und ähnliche Strukturen. Wir haben solche Konstruktionen mit versteckten Derivaten aber
auch in der Vergangenheit schon immer gemieden.“ Auch mache es keinen
Bitte Zutreffendes ankreuzen
52
GEWINN 4/16
GELD & BÖRSE
Private Banking
Franz Witt-Dörring, Vorstand Schoellerbank:
„Liquidität auf das unbedingt erforderliche Maß
beschränken. Es ist langfristig keine renditeträchtige Anlageform für den realen
Kaufkrafterhalt.“
versorgung der Notenbanken, außer
in den USA, sorgen zudem für positive
Impulse.“
Dort rechnet man beim Bankhaus
Schelhammer & Schattera mit der
nächsten Zinserhöhung im Juni 2016.
Diese Prognose „gilt jedenfalls für unser Basisszenario, in dem die US-Konjunktur weiter intakt bleibt und sich
die Kapitalmärkte weiter beruhigen“,
fügt Schelhammer-&-Schattera-Vorstand Böhler noch hinzu.
HELLO
GIROKONTO!
JETZT
€ 75
STARTBONUS!*
Befreien Sie sich von unnötigen Kosten: Das Hello Girokonto mit gratis
Kontoführung, gratis Bankomat- und Kreditkarte sowie vielen anderen Vorteilen!
Alles auf hellobank.at – So mobil wie Sie
*
Gilt für Gehalts-/Pensionskonto. Startbonus nach dem dritten Gehalts-/Pensionseingang; Angebot bis auf weiteres.
Rahofer.
Foto: Bankhaus Schelhammer & Schattera
Peter Böhler, Vorstand Bankhaus Schelhammer & Schattera: „Keinen Sinn machen derzeit
Garantieprodukte und ähnliche Strukturen.
Auf nachhaltige Investments kann man
hingegen nicht mehr verzichten.“
Allzu rasch dürfte sich daran wohl
kaum etwas ändern. Karl Freidl, Leiter
Vermögensmanagement beim Bankhaus Krentschker, ist überzeugt, dass
mittelfristig die EZB alles daran setzen
werde, die Zinsen tief zu halten. „Ziel
ist es, das Geld der Sparer in den Wirtschaftskreislauf zu bekommen und die
Inflation auf ein gesundes Niveau zu
heben.“ Doch vorerst rechne man
beim Bankhaus Krentschker damit,
dass die EZB ihren Kurs verschärfen
und es bei den Zinsen weiter nach unten gehen werde.
Das dürfte noch weitere Kreise
ziehen, ist Schobesberger von der
Hypo Vorarlberg überzeugt: „Gemäß
dem Muster aus vergangenen Geldlockerungsaktivitäten könnte die zehnjährige Rendite bei Bundesanleihen
kurzfristig auf ein neues Tief gedrückt
werden.“ Das übergeordnete Bild
einer ausgedehnten Bodenbildungsphase bleibe intakt, dürfte sich aber
länger hinziehen als bisher prognostiziert.
Bei der Bank Austria verweist man
auf die kurzfristig anhaltenden
Schwankungen. Zadrazil: „Das makroökonomische Bild vor allem in den
entwickelten Ländern zeigt sich jedoch
weiterhin solide. Niedrige Energiepreise sowie die günstige Liquiditäts-
Foto: Markus Wache/Lichtstark.com
Ausblick bleibt schwierig
Sinn mehr, auf nachhaltige Investments
zu verzichten. „Es stellt sich keine Frage
mehr des Entweder-oder.“ Tatsächlich
hat diese Assetklasse derzeit die beste
Bewertung in der Tabelle bekommen,
gefolgt von Substanzaktien.
Auch insgesamt rät Witt-Dörring
von der Schoellerbank, „Liquidität auf
das unbedingt erforderliche Maß zu
beschränken, da es langfristig keine
renditeträchtige Anlageform für den
realen Kaufkrafterhalt bleibt“.