GELD & BÖRSE Private Banking Null Komma Alternativen zum Cash Wer seinem Geld eine Auszeit von der Börse gönnen will, steht angesichts der Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank vor einer großen Herausforderung. Wie sich Cash besser verzinsen lässt, welche Anlagealternativen es gibt, wollte GEWINN in der jüngsten Private-Banking-Umfrage genauer wissen. VON RAJA KORINEK hat die Null-Zins-Politik die Jetzt Euro-Zone erreicht. In der Sitzung Foto: Martin Stahl; Bildmontage: GEWINN Die Europäische Zentralbank verleiht gratis Geld an die Banken, verlangt andererseits 0,4 Prozent Zinsen für Einlagen der Finanzinstitute 46 vom 10. März senkte EZB-Boss Mario Draghi den Leitsatz endgültig um die letzten verbleibenden Prozentpunkte hinter der Kommastelle. Die Aktion führte erneut zu gröberen Ausschlägen an den Börsen. Wie könnte in diesem Umfeld ein vernünftiger Cash-Polster aussehen? Das wollte GEWINN diesmal von den heimischen Privatbankern bei der Private-Banking-Umfrage wissen. „Legen Sie dazu drei bis sechs Monatsgehälter in kurzfristigem Festgeld oder auf dem Sparbuch an“, empfiehlt Christian Ohswald, Leiter Wealth Management der Deutschen Bank in Österreich. Auch sollte gleich zu Beginn die wichtigste Frage geklärt werden, meint Franz Witt-Dörring, Vorstandsvorsitzender der Schoellerbank: „Wie viel Cash tatsächlich benötigt wird.“ Jener Teil der Veranlagung, der als Liquidität zur Verfügung stehen soll, „sollte strikt vom Rest des Vermögens getrennt werden, und zwar nicht nur gedanklich“. Rein auf Cash sollte man nicht setzen. „Insbesondere im derzeitigen Tiefbeziehungsweise Negativzinsumfeld GEWINN 4/16 GELD & BÖRSE Private Banking Aktueller Leitzins: Neue Nullnummer der EZB 7% 6% ● Leitzins Euroland ● Leitzins USA ● Leitzins GB ● Leitzins Japan 5% 4% 3% Quelle: finanzen.net Foto: Deutsche Bank/Roland Rudolph 2% 1% 0% –1% 00 01 02 03 04 05 06 07 Foto: Raiffeisen Landesbank OÖ sollten Anleger sich nicht scheuen, gezielt zu investieren, um so systematisch Vermögen aufzubauen“, empfiehlt Gina Goëss, Geschäftsführerin Credit Suisse Österreich. Diverse Cash-Bausteine GEWINN 4/16 10 11 12 13 14 15 Interesse ann Aktien, Foonds & Co? Waltraud Perndorfer, Leiterin der Privat Bank (Raiffeisenlandesbank OÖ): „Inflationsschutzanleihen bieten Anlegern interessante Zinsen.“ Foto: Semper Constantia Privatbank Bernhard Ramsauer, Vorstandschef der SemperConstantia: „Cash-Veranlagungen in Dollar bieten in den kommenden Monaten die Chance auf einen Währungsgewinn von rund fünf Prozent.“ 09 Bei etwas höherer Risikobereitschaft biete eine breit diversifizierte Vermögensverwaltung die beste Chance, „einen deutlichen Mehrertrag gegenüber der Inflationsrate mit vertretbaren Schwankungen zu erzielen“. Dem fügt Harald Holzer, Chefanlagestratege bei der Kathrein Privatbank, mahnend hinzu: „Cash ist bes- Christian Ohswald, Leiter Wealth Management Deutsche Bank Österreich: „Legen Sie drei bis sechs Monatsgehälter in kurzfristigem Festgeld oder auf dem Sparbuch an.“ Trotz des schwierigen Umfelds ist Wolfgang Eisl, Niederlassungsleiter der UBS in Österreich, überzeugt, „dass auch heute zweifellos die meisten EuroCash-Anlagen kurzfristig sichere und sinnvolle Anlagen sind“. Termingeld, 08 Die europäische Zentralbank hat erstmals den Zins, zu dem sie Geld an Geschäftsbanken ausborgt, auf null Prozent gesenkt. Am Boden sind auch die Leitzinsen anderer Staaten günstige Geldmarktfonds (etwa passive Indexfonds ohne oder mit geringen Managementgebühren) sowie Sparbücher seien einfache und transparente Anlageformen und hätten in einer kurzfristigen Anlagenaufteilung ihre Daseinsberechtigung. „Für die langfristige, strategische Vermögensanlage sind sie aber nur bedingt geeignet“, betont Eisl. Ähnlich der Tenor bei der SemperConstantia Privatbank: „Cash-nahe Veranlagungen wie Geldmarktfonds oder kurzlaufende Unternehmensanleihen bester Bonität bieten aktuell nur geringe Ertragschancen, machen aber in Zeiten erhöhter Unsicherheit als Portfoliostabilisator Sinn“, so Vorstandsvorsitzender Bernhard Ramsauer. Auf bannkdirek t.at können S Sie e nfa ei f c h u n d g ü n s t i g I h r e We r t papier pie e im Internet handeln: >> B Breit ites Prooduk tangebot Ak tien en, Fonds, s Anleihen, hen Zer tifikate und Optio i nsscheine an 65 Börse s n welt weit >>> Topop Kondi d tion onen Beim Kaufen und Verkaufenn von Wer tpapieren über ü Inte Inter nternet net, Te Telefon elefon ele efon und Handyy >> Bestes Service Ausgebildete gebil bil bildete Spezialisten sind bei Fragenn für ürr Sie S da >> Nützliche Funk tionen und Toolss Analysen, Research, arch,, Tipps, Tipps ipps, pps, ps, Musterdep Mu dep M depot, epot,, SMS-Alar S m, Real-Time-K me-Kursee uuvm uvvm m. Jetzt ko k stennlos digital a es Inffoop o aket annfordern! 47 der Raiffeisenlandesbank OÖ GELD & BÖRSE Private Banking tenfalls eine taktische Anlage und soll nur kurzfristig gehalten werden.“ Eine Möglichkeit zu ein wenig mehr Zinsen sieht Christian Feicht, Chefprivatbanker bei der VKB Bank, beim kurzfristigen Aufbau von CashPolstern mit einem Online-Sparkonto, „da hier die Verzinsung im Vergleich zu längerfristigen Sparprodukten fast gleich hoch ist“. Allerdings sollte man nicht blauäugig zulangen, wie Christian Nemeth, Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich, betont: „Beim Cash-Polster spielt die Sicherheit des Bankinstituts die entscheidende Rolle. Hier gilt es nicht nur auf die Ver- 48 zinsung zu schauen, sondern lieber auf schung nachgefragt, meint Perndorfer, Nummer sicher zu gehen.“ „da diese eine für den Anleger interessantere Verzinsung aufweisen“. Chancen abseits des Sparbuchs Auch bei der Wiener Privatbank Gerade im aktuellen Marktumfeld soll- sieht man hier interessante Chancen. te zudem mehr denn je Wert auf eine Und Thomas Neuhold, Rentenexperte breite Streuung und Titelauswahl gelegt bei der Bank Gutmann, präzisiert: „Bei werden, so Waltraud Perndorfer, Lei- einer Abnahme der übertriebenen Reterin der Privat Bank (Raiffeisenlan- zessionsängste gibt es Potenzial für indesbank OÖ): „Dem sehr konservati- flationsbesicherte Anleihen. Ausgeven Anleger bleiben nebst dem Spar- wählte Unternehmensanleihen bieten buch nur zeitlich gebundene Termin- zudem Erholungspotenzial.“ einlagen, die mit unterschiedlichen Damit ist allerdings das Spektrum Laufzeiten veranlagt werden.“ Im An- an Ideen noch nicht ausgeschöpft. „Aufleihenbereich seien wieder verstärkt grund des tiefen Renditeniveaus in der Inflationsschutzanleihen als Beimi- Euro-Kernzone ist die Beimischung GEWINN 4/16 GELD & BÖRSE Private Banking von Staatsanleihen aus den Peripherieländern interessant“, schlägt Ingrid Szeiler vor. Sie ist CIO der Raiffeisen KAG, zu der die Raiffeisen Vermögensverwaltung gehört. Veranlagungen beispielsweise in Unternehmens- und ausgewählte Hochzinsanleihen sollten jedoch breit diversifiziert werden, rät Szeiler, „um mit einem vernünftigen Risiko-Ertrags-Verhältnis einen positiven Beitrag zu erzielen“. Bernhard Ramsauer, Vorstands- Renditen aus der Ferne vorsitzender der SemperConstantia Eine weitere Ertragsquelle können freiPrivatbank, ergänzt: „Europäische lich Zinsen – sowie Währungen – bei Hochzinsanleihen bieten derzeit ein attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis. Die aktuelle Rendite von rund 5,5 Prozent sollte die Risken mehr als kompensieren können.“ Jürgen Lukasser von der LGT Bank Österreich: „Am kurzen Ende der Zinskurve suchen wir nach Chancen bei variabel verzinsten Anleihen. Schuldnerqualität sowie die Emittentenstreuung ist dabei von höchster Bedeutung.“ Professionelles Management Allein, nicht immer ist es für Anleger einfach, einzelne Investmententscheidungen zu treffen. Bei der Bank Austria rät man Anlegern zum aktiven Vermögensmanagement mit einer maximalen Streuung. Wer dabei sein Portfolio nicht selbst verwalten möchte, dem werde 50 Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil: „Makroökonomisches Bild vor allem in den entwickelten Ländern zeigt sich weiterhin solide.“ Fixzinsinvestments außerhalb der Euro-Zone bieten. Gaston Giefing, Leiter Raiffeisen Private Banking in Wien, unterstreicht aber, „dass Fremdwährungen nur unter Diversifikationsgesichtspunkten gehalten werden sollten, man muss sich auf Schwankungen einstellen“. Dennoch, laut Giefing biete sich hier als Gegengewicht zu einer Euro-lastigen Veranlagung vor allem der Dollar an. Foto: ERSTE/Daniel Hinterramskogler Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG: „Beimischung von Staatsanleihen aus den Peripherieländern ist interessant.“ Foto: Markus Wache/Lichtstark.com Foto: Studio Trizeps - Langoth & Fallnhauser das VermögensManagement 5Invest als Betreuungsvariante angeboten. Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil: „Bei dieser Betreuungsvariante legt der Anleger seine Risikoneigung vertraglich fest, überlässt aber die konkreten Anlageentscheidungen dem PrivateBanking-Team.“ Auch Wolfgang Traindl, Chefprivatbanker bei der Erste Bank, rät zu Vorsicht vor Alleingängen: „Nach den Renditeanstiegen sehen wir HighYield-Bonds wieder als sehr attraktiv an.“ Die sorgfältige Auswahl und breite Streuung ließe sich aber am besten mittels eines Fonds erzielen, um Ausfälle möglichst zu vermeiden. Und das ist nicht alles. „Da wir weiterhin hohe Marktvolatilität und keine klare Richtung an den Aktienmärkten erwarten, bieten sich als Alternative zu Aktien sogenannte Alternative Investments an“, fügt Traindl hinzu. Für diese Assetklasse kann sich auch Constantin Veyder-Malberg, Chef der Capital Bank, erwärmen: „Konservativen Anlegern mit entsprechender Erfahrung bieten wir unser AbsoluteReturn-Portfolio an. Darin werden neben klassischen Aktien und Renten auch andere Renditequellen angezapft.“ Wolfgang Traindl, Chefprivatbanker bei der Erste Bank: „Da wir weiterhin hohe Marktvolatilität und keine klare Richtung an den Aktienmärkten erwarten, bieten sich Alternative Investments an.“ Ähnlich der Tenor bei der SemperConstantia. Ramsauer: „Cash-Veranlagungen in Dollar bieten in den kommenden Monaten die Chance auf einen Währungsgewinn von rund fünf Prozent.“ Sollte die Erholung in der Euro-Zone aber anhalten, könnten Fremdwährungspositionen im weiteren Jahresverlauf für Anleger aus der Euro-Zone auch zu Verlusten führen. Robert Hager, Leiter des Private Banking beim Bankhaus Spängler, blickt über eine etwas kleinere Meeresstrecke für weitere Chancen: „Aufgrund der jüngsten Schwäche des britischen Pfunds rückt dieses zunehmend wieder ins Interesse, wird aber im Vorfeld der Brexit-Abstimmung schwankungsfreudig bleiben.“ Etwas vorsichtiger gibt sich Hager bei Rohstoffwährungen beziehungsweise Währungen aus den Emerging Markets, „sie sollten GEWINN 4/16 GELD & BÖRSE Private Banking noch gemieden werden, könnten aber im Jahresverlauf Chancen bieten“. Bei Rohstoffwährungen scheiden sich ein wenig die Geister. Denn Robert Lagler, Senior Asset Manager bei der Meinl Bank, meint hingegen: „Sehr interessant sind russische Staatsanleihen in Rubel, auch wenn seit Mitte Jänner der Markt schon recht gut gelaufen ist.“ Es gebe hier immer noch Potenzial. Schließlich sehe man laut Lagler beim Rohöl in den kommenden Monaten keinen starken Verkaufsdruck, „und jede kleine Entspannung auf diplomatischer Ebene zwischen den USA, der EU und Russland sollte auch zu einer entsprechenden Konsolidierung auf der Anleihenseite führen“. Selbst der brasilianische Real biete einen attraktiven Mehrzins gegenüber dem Euro. Bei der Hypo Vorarlberg empfiehlt Beatrice Schobesberger, Direktorin Foto: Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien/Roland Rudolf/OTS Rohstoffwährungen im Fokus Gaston Giefing, Leiter Raiffeisen Private Banking in Wien: „Fremdwährungen nur unter Diversifikations-Gesichtspunkten halten, man muss sich auf Schwankungen einstellen.“ Wealth Management, ebenfalls Rohstoffwährungen, da der Wendepunkt bei den Rohstoffpreisen erreicht sein dürfte. Die Privat-Bank-Expertin ver- weist auf interessante Chancen bei Anleihen in norwegischer Krone, kanadischem sowie australischem Dollar. Dazu fügt Holzer von der Kathrein Privatbank noch weitere Anlageideen hinzu: „Staatsanleihen aus den Schwellenländern in lokaler Währung bieten auf einen Horizont von drei bis fünf Jahren attraktive Renditen und gleichzeitig eine Perspektive betreffend der Währungsentwicklung. Denn viele dieser Währungen sind auf Kaufkraftparität unterbewertet.“ Dabei gibt es freilich auch noch eine „echte“ Rohstoffwährung. Erich Stadlberger, Leiter Private Banking bei der Oberbank: „In vielen Ländern sind Goldmünzen ein offizielles Zahlungsmittel. Es zahlt zwar keine Zinsen, dafür erleidet man wenigstens keine Minuszinsen.“ Allerdings gebe es sowohl Kursrisken als auch -chancen, so Stadlberger. Dieselben Argumente gelten für das Bargeld. „Allerdings wird derzeit ein Bargeldverbot diskutiert.“ Investieren statt Spekulieren. GELD & BÖRSE Private Banking Nächste GEWINN-MMM-Fachtagung Wien, 2. Juni 2016, im Hotel Modul in Wien DIE NEUESTEN TRENDS IM HANDEL Michael Nikolajuk Gerhard Schaller Foto: Heidi Chocolat AG/APA Fotoservice Foto: Geizhals Werner Weber Ort und Zeit: Hotel Modul, Peter-Jordan-Straße 78, 1190 Wien, 2. Juni 2016, Beginn: 9 Uhr Teilnahmegebühr: Für MMM-Club-Mitglieder 250 Euro, für GEWINN-Abonnenten 300 Euro, für Gäste 350 Euro (jeweils plus 20% MwSt.) Anmeldung: GEWINN-Veranstaltungsservice, Barbara Wallner, Tel. 01/521 24-14, Fax 01/521 24-35, E-Mail: [email protected] Foto: vyhnalek.com Erich Stadlberger, Leiter Private Banking Oberbank: „In vielen Ländern sind Goldmünzen ein offizielles Zahlungsmittel. Es zahlt zwar keine Zinsen, dafür erleidet man wenigstens keine Minuszinsen.“ Corinna Tinkler Janet Kath Herbert Logar Georg Wailand JA, ich werde an der MMM-Fachtagung am 2. Juni 2016 im Hotel Modul teilnehmen. Name: _____________________________________________________________________ Straße: _____________________________________________________________________ PLZ/Ort: ____________________________________________________________________ Tel.: _______________________________________________________________________ MMM-Mitglied Kunden-Nr. GEWINN-Abonnent ❚❚❚❚❚❚❚ Foto: Oberbank AG Foto: Hervis/Michael Gruber Alfred Eichblatt Foto: Interio Foto: www.studiohuger.at Michael Ehlmaier ● Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz, WU Wien: „Internationale Trends im Handel und Marketing“ ● Mag. Alfred Eichblatt, Geschäftsführer Hervis Sport und Mode GesmbH.: „Aktuelles aus dem Sporthandel“ ● Mag. Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter EHL Immobilien: „Handel im Wandel: Die aktuelle Entwicklung der Immobilienpreise in unterschiedlichen Lagen“ ● Mag. Corinna Tinkler, Direktorin Unternehmenskommunikation REWE International AG: „Paradigmenwechsel in der Handelskommunikation – Innovative Medienkanäle und zeitgemäßes Content Marketing“ ● Mag. Werner Weber, Vorstand Leder & Schuh AG: „Reorganisation der Leder & Schuh Gruppe“ ● Janet Kath, Geschäftsführerin und Eigentümerin von Interio: „Interio: Das Lifestyle-Concept“ ● Michael Nikolajuk, bakk., Leitung Marketing & Kommunikation Geizhals® – Preisvergleich: „Die digitale Einkaufswelt: Aktuelle Trends und Herausforderungen“ ● Dipl.-Ing. Herbert Logar, MRICS, Geschäftsführer, ÖBB-Immobilienmanagement GmbH: „Situation des Einzelhandels am Westbahnhof und am neuen Hauptbahnhof – ein offener Erfahrungsbericht“ ● Mag. Gerhard Schaller, Geschäftsführer Heidi Chocolat AG, Niemetz Schwedenbomben®: „Die bewegte Geschichte der Schwedenbomben“ Foto: Stephan Huger Foto: EHL Peter Schnedlitz Vortragende unter anderem: Foto: Peter Schmidt Foto: Christian Schörg Im Mittelpunkt dieser hochkarätigen Veranstaltung stehen die neuesten Entwicklungen im Handel, es werden in bewährter Weise erfolgreiche Fallbeispiele aus dem In- und Ausland präsentiert. Veranstalter dieser Fachtagung ist der MMM-Club Österreich, wobei „MMM“ für „Moderne Markt-Methoden“ steht. GEWINN-Herausgeber Dr. Georg Wailand wird diese Fachtagung moderieren. keines von beiden Zinsloses Risiko vermeiden Von einstigen sicheren Häfen raten Experten derzeit ab. Ramsauer von der SemperConstantia: „Sichere AAAEuro-Staatsanleihen machen als Einzelinvestment keinen Sinn mehr.“ Denn bis zu einer Laufzeit von acht Jahren weisen deutsche Staatsanleihen eine negative Verzinsung auf. „Im Portfoliokontext besitzen AAA-EuroStaatsanleihen als Baustein zur Diversifikation aber weiterhin eine Berechtigung.“ Das hat man sich auch bei der Meinl Bank zu Herzen genommen. Lagler: „Bei Staatsanleihen der Kernmärkte wie Deutschland oder Österreich haben wir Gewinne mitgenommen. Obwohl auch hier noch weitere Kursgewinne möglich sind, unterschätzen viele Marktteilnehmer das innewohnende Risiko.“ Gutmann-Profi Neuhold gibt sich wiederum bei High-Yield-Bonds skeptisch: „Es ist eine riskante Assetklasse und kein Cash-Ersatz.“ Dem fügt Peter Böhler, Vorstandsmitglied beim Bankhaus Schelhammer & Schattera noch hinzu: „Keinen Sinn machen derzeit Garantieprodukte und ähnliche Strukturen. Wir haben solche Konstruktionen mit versteckten Derivaten aber auch in der Vergangenheit schon immer gemieden.“ Auch mache es keinen Bitte Zutreffendes ankreuzen 52 GEWINN 4/16 GELD & BÖRSE Private Banking Franz Witt-Dörring, Vorstand Schoellerbank: „Liquidität auf das unbedingt erforderliche Maß beschränken. Es ist langfristig keine renditeträchtige Anlageform für den realen Kaufkrafterhalt.“ versorgung der Notenbanken, außer in den USA, sorgen zudem für positive Impulse.“ Dort rechnet man beim Bankhaus Schelhammer & Schattera mit der nächsten Zinserhöhung im Juni 2016. Diese Prognose „gilt jedenfalls für unser Basisszenario, in dem die US-Konjunktur weiter intakt bleibt und sich die Kapitalmärkte weiter beruhigen“, fügt Schelhammer-&-Schattera-Vorstand Böhler noch hinzu. HELLO GIROKONTO! JETZT € 75 STARTBONUS!* Befreien Sie sich von unnötigen Kosten: Das Hello Girokonto mit gratis Kontoführung, gratis Bankomat- und Kreditkarte sowie vielen anderen Vorteilen! Alles auf hellobank.at – So mobil wie Sie * Gilt für Gehalts-/Pensionskonto. Startbonus nach dem dritten Gehalts-/Pensionseingang; Angebot bis auf weiteres. Rahofer. Foto: Bankhaus Schelhammer & Schattera Peter Böhler, Vorstand Bankhaus Schelhammer & Schattera: „Keinen Sinn machen derzeit Garantieprodukte und ähnliche Strukturen. Auf nachhaltige Investments kann man hingegen nicht mehr verzichten.“ Allzu rasch dürfte sich daran wohl kaum etwas ändern. Karl Freidl, Leiter Vermögensmanagement beim Bankhaus Krentschker, ist überzeugt, dass mittelfristig die EZB alles daran setzen werde, die Zinsen tief zu halten. „Ziel ist es, das Geld der Sparer in den Wirtschaftskreislauf zu bekommen und die Inflation auf ein gesundes Niveau zu heben.“ Doch vorerst rechne man beim Bankhaus Krentschker damit, dass die EZB ihren Kurs verschärfen und es bei den Zinsen weiter nach unten gehen werde. Das dürfte noch weitere Kreise ziehen, ist Schobesberger von der Hypo Vorarlberg überzeugt: „Gemäß dem Muster aus vergangenen Geldlockerungsaktivitäten könnte die zehnjährige Rendite bei Bundesanleihen kurzfristig auf ein neues Tief gedrückt werden.“ Das übergeordnete Bild einer ausgedehnten Bodenbildungsphase bleibe intakt, dürfte sich aber länger hinziehen als bisher prognostiziert. Bei der Bank Austria verweist man auf die kurzfristig anhaltenden Schwankungen. Zadrazil: „Das makroökonomische Bild vor allem in den entwickelten Ländern zeigt sich jedoch weiterhin solide. Niedrige Energiepreise sowie die günstige Liquiditäts- Foto: Markus Wache/Lichtstark.com Ausblick bleibt schwierig Sinn mehr, auf nachhaltige Investments zu verzichten. „Es stellt sich keine Frage mehr des Entweder-oder.“ Tatsächlich hat diese Assetklasse derzeit die beste Bewertung in der Tabelle bekommen, gefolgt von Substanzaktien. Auch insgesamt rät Witt-Dörring von der Schoellerbank, „Liquidität auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken, da es langfristig keine renditeträchtige Anlageform für den realen Kaufkrafterhalt bleibt“.
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