Eloxierte Oberflächen Produktübersicht 12/2008 Eloxierte Veredelungsverfahren können in zwei generelle Ausführungen unterteilt werden aufbauend auf dem Herstellungsverfahren für diese Oberflächen: Eloxierte Oberflächen basierend auf elektrochemischen Prozessen („Eloxal“) Eindruck eloxierter Oberflächen hergestellt über aufgebrachte Beschichtung Diese allgemeine Übersicht zeigt Details, Eigenschaften und Grenzen dieser für die Anwendung Architektur entwickelten Produkte. Die Beschreibung eloxierter Oberflächen basiert auf der EURAS-Normenklatur (Europäische Vereinigung der Anodiseure, Zürich/CH) und ist unterteilt in die Vorbehandlung (Vorsatz E) und den Farbton (Vorsatz C). Eine Übersicht der möglichen Vorbehandlungsverfahren mit Beschreibung sowie eine Farbübersicht ist nachstehend dargestellt: Symbol (DIN 16711) Bearbeitung Anmerkung E0 Entfettung und Mechanische Oberflächenfehler, z. B. Eindrücke und Desoxidieren Kratzer, bleiben sichtbar. E1 Einheitliche, stumpfmatte Oberfläche. Vorhandene Oberflächenfehler werden weitgehend beseitigt, ggfs. können Schleifriefen sichtbar bleiben. E2 E3 E4 E5 E6 Schleifen Einheitliche, glänzende Oberfläche mit sichtbaren Bürststellen. Oberflächenfehler werden nur teilweise Bürsten entfernt. Glänzende, blanke Oberfläche. Oberflächenfehler Polieren werden nur teilweise entfernt. Schleifen und Einheitlich glänzende Oberfläche. Mechanische Bürsten Oberflächenfehler werden beseitigt. Schleifen und Glatte, glänzende Oberfläche. Mechanische Polieren Oberflächenfehler werden beseitigt. Beizen EURAS FarbkodeC0 C 31 C 32 C 33 C 34 C 35 Seidenmatte oder matte Oberfläche. Mechanische Oberflächenfehler werden ausgeglichen, aber nicht beseitigt. EURAS Farbbezeichnung Farblos / Natur Leicht-Bronze Hell-Bronze Mittel-Bronze Dunkel-Bronze Schwarz Eloxaloberflächen aufbauend auf elektrochemischen Prozessen („Eloxal“) Diese Verfahren basieren auf der kontrollierten elektrochemischen Oxidation von metallischem Aluminium zu Aluminiumoxid. Die resultierende, extrem dünne Schicht Aluminiumoxid ist porös und hat eine nutzbare Zellstruktur. Während diese Mehrschrittprozesses wird die Materialoberfläche gereinigt (von Hilfsmitteln des Extrusionsprozesses, Schmutz, Feuchtigkeit und Oxidationsprodukten) und mittels Ätzung eine kleine Menge Aluminium von der Oberfläche entfernt. Dieser Schritt ist notwendig zur Einebnung der Oberfläche wie auch zur Entfernung optischer Extrusionsspuren wie leichter Ziehriefen. Nach dem elektrochemischen Aufbau der Aluminiumoxid-Schicht erfolgt abschließend die Verdichtung, d.h. das Schließen der porösen Zellstruktur. Diese Schritte sind im Internet in Form eines kurzen Videos dargestellt (Schüco Metallbau Produkte / Oberflächenbearbeitung / Eloxal / Video Eloxal). Dieser elektrochemische Prozess wird mit dem Aluminiummaterial durchgeführt und ist deshalb sehr legierungsempfindlich. Schüco verwendet die Legierung AW 6060 für Profile und ähnliche geeignete Legierungen für eloxierbares Zubehör. Kundeneigenes Material (nicht geliefert durch Schüco) muss für die Eloxierung geeignet sein. Die Überprüfung der Eignung von kundeneigenem Material für den Eloxalprozess über Schüco obliegt dem Kunden. Details hierzu sind ausgeführt in den “Ergänzenden Verkaufs- und Lieferbedingungen für Oberflächenveredelung und ähnliche Leistungen“ (Schüco Internet, AGB). Die Hauptmenge des eloxiertem Materials wird in E6 ausgeführt, was zu einem gleichförmig matten Finish als Kombination des metallischen Aluminiumuntergrundes und der halbtransparenten, dünnen Aluminiumoxidschicht. Nach der Verdichtung erhält diese Ausführung die Bezeichnung “Natur” bzw. farblos (EURAS-Kode E6/C0), die die Hauptfarbausführung bei eloxierten Oberflächen darstellt. Die Abscheidung von elektrochemisch gebildeten Zinnoxid in der poröse Aluminiumoxid-Zellstruktur gefolgt von der Verdichtung führt zu den Bronzefarbtönen (EURAS E6/C31 to C35). Bild 1: Eloxierte Profile (E6/C0, E6/C33 und E6/C32; oben nach unten; Photo Schüco) Bild 2: Farbübersicht EURAS E6/C0 (oben) und E6/C31 to C35 (Photo Schüco) Ähnlich zum E6-Prozess ist E0. Der Unterschied liegt in der Verweilzeit im Abtragungsbad, was in einem ungleichförmigeren Abtrag und zu einem weniger gleichmäßigen Oberflächeneindruck für E0 bearbeitete Materialien führt bedingt durch die verbleibenden und nun geschützten (durch die erzeugte Aluminiumoxidschicht) Extrusionslinien und Korrosionsspuren. Die Leistung E0 ist nach der Norm DIN 16711 nicht geeignet für dekorative Anwendungen inklusive Architektur und wird durch Schüco nur auf ausdrückliche Bestellung und ohne Gewährleistung für optische Gleichförmigkeit als reines Schutzeloxal für nicht sichtbare Unterkonstruktionen geliefert. Durch die Anwendung der mechanischen Vorbehandlungsschritte EURAS E1 bis E5 auf das Aluminiummaterial vor der Eloxierung erhält man einen deutlich unterschiedlichen und werthaltigeren optischen Eindruck durch die Bearbeitungsmöglichkeiten Schleifen, Bürsten, Polieren bzw. deren Kombinationen (vergleiche Bild 3). Der erzeugt optische Eindruck ist sehr von der verwendeten Ausrüstung abhängig – daher sollten Profile und Kundeneigenmaterial nur über den gleichen ausführenden Veredler gefertigt werden. Diese benannten Oberflächen werden in handwerklicher Tradition unterstützt durch spezielle Ausrüstung gefertigt, wodurch die mögliche tägliche Kapazität beschränkter ist als bei E6 und der Preis dieser Bearbeitung deutlich höher ist als bei E6. Zusätzlich muss vor Auftragsbestätigung jedes Profil hinsichtlich Geometrie und Dimensionen auf seine Eignung für die mechanische Bearbeitung hin überprüft werden. Bleche können nicht mechanisch bearbeitet werden bedingt durch geometrische und optische Ristriktionen kommend aus der notwendigen Ausrüstung. Bild 3: Verlaufsvergleich nach EURAS Vorbehandlung im Farbton C0 (Farbunterschiede verstärkt zum Aufzeigen von Verlaufsunterschieden; oben E6, E5, E3, E2, E1 unten; Photo Schüco) Zusätzlich zu den von EURAS regulierten Eloxaloberflächen sind weitere Eloxaloberflächen lieferbar als Bestandteil der Schüco System Finish Produkte: Schüco S315, ist ein “Champagner”-ähnlicher Farbton angesiedelt etwa mittig zwischen EURAS C31 und C32 (vergleiche Bild 4) als zusätzliche Wahlmöglichkeiten innerhalb des populären Leichtbronze-Bereiches. Schüco INOX Optic: Diese Farben bieten die Möglichkeit, Edelstahloptik auf Aluminium-basierte Produkte anzubieten. Beide Optiken basieren auf einem Bürstvorgang gefolgt von einer speziellen Färbung. INOX Optic Classic hat nur eine leichte Bürststruktur gefolgt von einem Polierschritt sowie einer Einfärbung in einem warmen Bronze-ähnlichen Farbton. INOX Optic Plus bietet hierzu einen Kontrast durch ein starkes Bürstbild mit einer matten, Edelstahl-ähnlichen Optik angenähert an die Optik von Zubehörmaterialien aus verschiedenen Werkstoffen. Bild 5 stellt diese beiden Oberflächen dar. Bild 4: Schüco S315 – Grenzmuster dunkel & hell (links bzw. rechts; Photo Schüco) Bild 5: Schüco INOX Optic- Plus und Classic mit Bürststrukturvergleich (oben bzw. unten; Photo Schüco) Für Anfragen zu Spezialitäten wie SANDALORTN oder alte Eloxalfarben (Neusilber, Gold) kontaktieren Sie bitte Schüco direkt zur Klärung der Details. Eloxaloberflächen dargestellt über auf dem Aluminium aufgebrachte Beschichtungen (technische Lösung wenn eine Eloxierung nicht möglich ist) Schüco System Finish bietet zusätzlich zu Eloxaloberflächen auch technische Lösungen, wenn eloxierte Oberflächen an ihre natürlichen Grenzen stoßen bei der Stabilität gegenüber sauren oder basischen Verbindungen wie z. B. enthalten in nicht geeigneten Reinigern oder Sprühmörtel. Eine detaillierte Beschreibung dieser Lösungen ist in der Schüco Kundeninformation “Beschichtungsproduktreihe AnoLine” dargestellt. Zusätzlich bietet Schüco einen Ersatz für die Eloxalproduktreihe INOX OPTIC (vergleiche Bild 6) bedingt durch die Einschränkung der Machbarkeit auf Profile mit geeigneter Geometrie (bedingt durch die notwendige mechanische Bearbeitung) auf Basis von Pulver in Hochwetterfest-Qualität. Diese beiden Pulver erfüllen die Mörteltestanforderungen der Gütegemeinschaften GSB und Qualicoat. Daher kann diese Objektlösung für alle Profile unabhängig von der Geometrie wie auch für Bleche eingesetzt werden und gibt in der Objektdistanz betrachtet einen ähnlichen optischen Eindruck wie das Eloxal. Ein Mischverbau (eloxierte und beschichtete Profile bzw. Bleche) ist nicht möglich bedingt durch Unterschiede im optischen Eindruck und bei der Alterung sowie bei den Materialstabilitäten gegenüber Bewitterung und Emissionen. Bild 6: Schüco INOX Optic – oben Classic und unten Plus - als HochwetterfestPulverlösung (Photo Schüco) Zwischen den dargestellten Farben in dieser digitalen Information und den Originalfarben auf Aluminium bestehen technisch unvermeidbare Farbunterschiede. PM Veredelung
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