PD 73-16 JKMAS-Ausstellung - Pressestelle der Universität Augsburg

 UniPressedienst Verantwortlich: Pressestelle der Universität Augsburg Klaus P. Prem, Michael Hallermayer 86135 Augsburg Telefon 0821/598‐2096 [email protected]‐augsburg.de [email protected]‐augsburg.de www.presse.uni‐augsburg.de 73/16 – 31. Mai 2016 Eröffnung am 1. Juni 2016 im Jüdischen Kulturmuseum Augsburg‐Schwaben: Im Übergang. Jüdische Gegenwart, 1990 – 2010 Zum vierten Teil der Ausstellungsreihe "Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe" haben Studentinnen und Studenten der Universität Augsburg eine Ausstellungszeitung erarbeitet Augsburg/JKMAS/KPP ‐ "Gesichter der Migration" ist der Titel einer Ausstellungszeitung, die Stu‐
dentinnen und Studenten der Universität Augsburg zu der Wechselausstellung "Im Übergang. Jüdi‐
sche Gegenwart, 1990 – 2010" beisteuern. Die Ausstellung wird am 1. Juni 2016 um 19.30 Uhr im Jüdischen Kulturmuseum Augsburg‐Schwaben (Halderstraße 6‐8, 86150 Augsburg) eröffnet und ist dort dann bis zum 11. Dezember 2016 zu sehen. Die siebzigjährige Geschichte der jüdischen Gemeinde Augsburgs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war immer wieder von tiefen Zäsuren und Auseinandersetzungen begleitet. So ei‐
genständig sie sich auch entwickelte, war sie doch stets ein Teil der allgemeinen Geschichte der Stadt und der Region und wurde mal mehr, mal weniger wahrgenommen. 2012 startete das Jüdische Kulturmuseum Augsburg‐Schwaben die vierteilige Ausstellungsreihe "Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe". Die Auftaktausstellung beleuchtete die Situation der osteuropäischen und deutschen Juden, die in den Nachkriegsjahren in der Stadt lebten. Der zweite Teil machte 2013 mit den Erfahrungen von Augsburger Juden in der Zeit des „Wirtschaftswunders“ zwischen 1950 und 1969 bekannt. Der dritte Teil thematisierte 2014/15 den Umbruch in den 1970er und 1980er Jahren, in deren Mittelpunkt die Wiedereinweihung der Synagoge und die Gründung des Museums 1985 standen. Tiefgreifender Wandel im Gemeindeleben nach 1990 Der aktuelle und letzte Teil der Ausstellungsreihe befasst sich erneut mit einem tiefgreifenden Wandel im Gemeindeleben: Nach 1990 kamen in wenigen Jahren mehr als 1.200 Juden aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion nach Augsburg und veränderten die Gemeinde und das jüdische Leben in der Stadt grundlegend. Die Ausstellung porträtiert die Zuwanderer und fragt, wie sich die prägende biografische Erfahrung dieses Aufbruchs ausgewirkt hat. Was haben sie UPD 73/16, Seite 1 von3
mitgebracht? Wie haben sie erlebt, was sie vorfanden? Wie haben sie sich eingelebt? Im Mittel‐
punkt stehen die Erinnerungen dreier verschiedener Generationen, die höchst unterschiedlich von ihrer Herkunft geprägt sind. Ergänzt wird das Bild einer seither ganz anderen jüdischen Gemeinde von einem Blick auf die Bemühungen um Integration und die aktuelle Situation der jüngsten Migranten. Gesichter der Migration In einem von Dr. Benigna Schönhagen, der Leiterin des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg‐
Schwaben, im Sommersemester 2015 an der Universität Augsburg angebotenen Seminar über „Migration im Museum. Die Darstellung jüdischer Zuwanderung in Museen und Ausstellungen" haben Studentinnen und Studenten der Fächer Europäische Ethnologie und Bayerische Landes‐
geschichte parallel zu den Vorbereitungen der Ausstellung eine Ausstellungszeitung mit dem Titel "Gesichter der Migration" erarbeitet. Migration als roter Faden Die Frage, wie Zuwanderung im Museum angemessen dargestellt werden kann, wurde lange Zeit vernachlässigt, erst seit einigen Jahren hat sie Hochkonjunktur. Im Jüdischen Kulturmuseum Augsburg‐Schwaben zieht sich das Phänomen der Migration inhaltlich wie ein roter Faden nicht nur durch die Wechselausstellung "Im Übergang", sondern auch durch die 2006 neueröffnete Dauerausstellung. Unbekannte Lebensläufe und neue Sichtweisen Abgesehen von der Beschäftigung mit den theoretischen Grundlagen der Musealisierung haben sich die Studentinnen und Studenten in Schönhagens Seminar mit den konkreten Bedingungen jüdischen Lebens in der ehemaligen Sowjetunion auseinandergesetzt und mit Mitgliedern der Kultusgemeinde lebensgeschichtliche Interviews geführt, um unbekannte Lebensläufe kennen‐
zulernen und neue Sichtweisen zu entdeckten. Unter der Projektleitung von Agnes Mayer ist auf diese Weise eine Sammlung von Portraits, Biografien und Lebensgeschichten entstanden, die dabei hilft, Stereotype abzubauen, Verständnis zu wecken und Einblicke in die komplexe Vielfalt des Einwanderungslandes Deutschland zu erhalten. Ausstellungseröffnung am 1. Juni 2016 mit Dr. Charlotte Knobloch Die Vorstellung der Ausstellungszeitung ist Teil des Programms der Ausstellungseröffnung am 1. Juni 2016 um 19.30 Uhr im Foyer des Jüdischen Kulturmuseums. Grußworte sprechen Dr. Char‐
lotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Reiner Erben, Referent für Umwelt, Nachhaltigkeit und Migration der Stadt Augsburg, und Alexander Mazo, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben‐Augsburg. Als Kuratoren werden Marc Wrasse und Dr. Benigna Schönhagen über das Ausstellungsprojekt informieren und in den letzten Ausstellungs‐
teil einführen. UPD 73/16, Seite 2 von 3
Flankiert von einem vielfältigen Begleitprogramm (siehe http://www.jkmas.de/category/ veranstaltungen/) ist die Ausstellung im Foyer des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg‐
Schwaben (Halderstraße 6‐8, 86150 Augsburg) bis zum 11. Dezember 2016 zu sehen. Öffnungszeiten und weitere Informationen: http://www.jkmas.de Pressekontakt: Torsten Lattki Telefon: 0821‐513626 [email protected] UPD 73/16, Seite 3 von 3