Bern, 31. Mai 2016 Sehr geehrter Herr Ständerat Am 21. März 2016 erklärten die Vertreter von Swiss Cigarette und Swiss Tobacco in der Anhörung zum neuen Tabakproduktegesetz (15.075) der Kommissionen für soziale Sicherheit und Gesundheit SGK des Ständerates, dass die Tabakproduzenten keine Werbung machten, welche sich gezielt an Kinder und Jugendliche richte. Auch öffentlich wird dies von den beiden Organisationen klar und deutlich kommuniziert: «Die Werbung zielt sicher nicht auf Kinder und Jugendliche; das ist Chabis»1. Wirklich? Sie halten hier das Gratismagazin «Friday» in Händen. Es richtet sich in erster Linie an ein junges Publikum, genauer an Leserinnen zwischen 14 und 34 Jahren, hat eine Auflage von 160‘000 Exemplaren und erreicht 499‘000 Leserinnen und Leser2. Fast 54 Prozent der Leserinnen und Leser von «Friday» sind 24 Jahre alt oder jünger3. Wir haben uns erlaubt, Ihnen die Tabakwerbung in diesen (exemplarischen) Ausgaben zu markieren. Dies ist leider kein Einzelfall. Lehnen Sie deshalb den Mehrheitsantrag der SGK ab, die Vorlage an den Bundesrat zurückzuweisen. Setzen Sie sich in der parlamentarischen Beratung für einen echten und umfassenden Schutz vor Tabakprodukten ein, mit griffigen Regeln und Kontrollen. Sie haben die Wahl: Mehr Jugendschutz durch (Werbe-)Einschränkungen oder kein Jugendschutz durch fehlende (Werbe-)Einschränkungen. Freundliche Grüsse Verena ElFehri, Geschäftsführerin, Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz Patrick Imhof, Leiter Politik und Public Affairs, Krebsliga Schweiz Elena Strozzi, Bereichsleiterin Politik und Prävention, Lungenliga Schweiz Therese Junker, Geschäftsführerin, Schweizerische Herzstiftung Irene Abderhalden, Direktorin, Sucht Schweiz 1 Georg Rutz, Präsident Swiss Tobacco, in der «Arena» vom 6. November 2015 Profil des Gratismagazins auf mediadaten.20min.ch 3 Christoph Zimmer, Leiter Unternehmenskommunikation bei Tamedia, im Fachmagazin «Marketing & Kommunikation» vom 30. März 2015 2
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