FLORIAN STREIBL MdL Parlamentarischer Geschäftsführer FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Pressemitteilung vom 31.05.2016 FREIE WÄHLER für mehr Personal bei der Polizei . Für ein starkes und gesundes Bayern. Florian Streibl. Florian Streibl MdL – Arbeitsbelastung bei der Polizei im Oberland weiterhin hoch – Innenministerium weicht konkreten Antworten zur Belastungssituation in vielen Fällen aus Oberammergau / München. Florian Streibl, MdL und Parlamentarischer Geschäftsführer der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag, zeigt sich wieder einmal enttäuscht über die Dürftigkeit vieler Antworten, die er von Innenstaatssekretär Gerhard Eck auf eine erneute Schriftliche Anfrage zur Personalsituation bei der bayerischen Polizei erhalten hat. Konkret ging es Streibl u.a. darum, in welchem Maße die bayerische Polizei angesichts der wachsenden Aufgaben durch die Flüchtlingsthematik und die wachsende Terrorgefahr vor Ort personell verstärkt wird. So wollte Florian Streibl wissen, welche Polizeidienststellen im Oberland angesichts der Flüchtlingssituation personelle Verstärkung erhalten haben. Angesichts der Bedeutung des Themas ging Streibl davon aus, dass es dem Innenministerium leicht fallen müsste, hier konkrete Antworten zu liefern. Das Gegenteil ist der Fall. Staatssekretär Eck erklärt dazu: „Zahlenmäßig darstellbare Sollstellenveränderungen im Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung haben im Ergebnis noch nicht stattgefunden.“ Streibl fehlen die Worte angesichts dieses polizeipolitischen Offenbarungseids: „Die Staatsregierung gibt in der Flüchtlingspolitik gegenüber der Bundesregierung den starken Mann, scheitert aber schon bei der Aufgabe, klar zu benennen, welche Polizeidienststellen aufgrund der Flüchtlingspolitik verstärkt werden.“ Ähnlich nebulös sind die Ausführungen auch hinsichtlich einer mehrfach der Bundesregierung angebotenen personellen Unterstützung bei Grenzkontrollen. Streibl wollte wissen, wo die bayerische Polizei die entsprechenden personellen Ressourcen hat. Die Antwort dazu fiel wortreich, aber bescheiden aus: „Aufgrund der anhaltenden Migrationsbewegung betreibt die Bundespolizei seit dein 13.09.2015 Grenzkontrollen an ausgewählten Grenzübergangsstellen. Die Bundespolizei führt aktuell zwischen Deutschland und Österreich insgesamt 70 Grenzübergangsstellen verschiedener Kategorien (Bedeutung für den internationalen, den grenzüberschreitenden und den regionalen Verkehr) auf. Der Schwerpunkt der Migrationsströme lag bisher im Zuständigkeitsbereich der Polizeipräsidien Niederbayern und Oberbayern Süd. Zudem liegen die international bedeutsamen Zugtrassen zwischen Innsbruck bzw. Salzburg und München im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Trotz der angeordneten Grenzkontrollen ist ein Großteil der Grenzübergänge durch die Bundespolizei weiterhin nicht besetzt. Die Bayerische Staatsregierung setzt sich mit Nachdruck für einen weiteren Ausbau und eine Verstärkung der Kontrollen des grenzüberschreitenden Verkehrs ein und wird dies auch weiterhin gegenüber der Bundesregierung einfordern. Wiederholt wurde dem Bund eine Unterstützung der Bundespolizei bei den Grenzkontrollen durch Kräfte der Bayerischen Polizei angeboten. Dieses Angebot wurde bislang jedoch nicht angenommen. Pressekontakt: Abgeordnetenbüro Florian Streibl MdL Othmar-Weis-Straße 5 – 82487 Oberammergau [email protected] Tel. 08822 / 935282 www.florian-streibl.de Fax. 08822/935287 FLORIAN STREIBL MdL Parlamentarischer Geschäftsführer FREIE WÄHLER Landtagsfraktion Originär für die Grenzkontrollen zuständig ist die Bundespolizei. Die auf Ergänzung der Maßnahmen der Bundespolizei bei den Grenzkontrollen gerichteten konzeptionellen Planungen der Bayerischen Polizei orientieren sich im Wesentlichen an der durch die Bundespolizei vordefinierten Klassifizierung der vorhandenen Grenzübergangsstellen und den darauf abgestimmten Maßnahmen verschiedener Intensitätsstufen. Diese reichen von einer Vollkontrolle bis zur Bestreifung der sogenannten „grünen Grenze". Im Hinblick auf die Durchführung wirksamer Kontrollen, die Nutzung von Synergieeffekten und die Vermeidung unerwünschter Mehrfachkontrollen sind eine Bereitschaft des Bundes zur Kooperation und darauf aufbauende Detailabsprachen mit der Bundespolizei zwingend erforderliche Voraussetzungen. Feinabstimmungen im Hinblick auf den Personal- und Sachmitteleinsatz sowie im Einzelnen zu treffende Einsatzmaßnahmen können erst auf dieser Grundlage erfolgen. Zudem hängt der erforderliche Personalansatz von verschiedenen Einsatzfaktoren ab, wie beispielsweise Flüchtlings- oder Verkehrsströme, die ihrerseits wiederum Schwankungen unterliegen. Dementsprechend können zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen über mögliche Personal- und Sachmittelkosten von Grenzkontrollen getroffen werden…“ Streibl beunruhigt diese geringe Planungstiefe hinsichtlich einer möglichen personellen Unterstützung bei der Durchführung der Grenzkontrollen. Die bayerische Polizei ist bereits jetzt unterbesetzt und arbeitet auf Anschlag. Wie vor diesem Hintergrund noch zusätzliche Personalkapazitäten für Grenzkontrollen aktiviert werden sollten, bleibt schleierhaft. Streibl hält es für unredlich, der Bevölkerung ein hohes Engagement für die Sicherheit vorzugaukeln, insgeheim aber gar nicht die Kapazitäten dafür zu haben, dies auch sicherzustellen. Streibl dazu: „Aus der Bevölkerung heraus vernehme ich zunehmend Stimmen, dass den Sicherheitsbedürfnissen im Alltag nurmehr bedingt Rechnung getragen werden kann, da die Polizei unterbesetzt ist. Die wachsende Einbruchskriminalität fordert die Polizei in gleicher Weise, Präsenz und Streifendienste sind vor Ort in gleicher Weise nötig und unerlässlich.“ Zu Umfang der angeordneten Mehrarbeit im Verhältnis zu den tatsächlich besetzten Stellen bei den einzelnen Polizeidienststellen im Oberland (Ist-Stärken) wurde vom Innenministerium folgende Tabelle vorlegt: Polizeipräsidium Oberbayern Süd Dienststelle PI Bad Tölz mit PSt Kochet a. See (WSP) PI Bad Wiessee (WSP) PI Garmisch-Partenkirchen mit PSt Oberammergau Pressekontakt: Stand 11 / 2014 IstStarke 52 42 62 Stunden Gesamt 2818 Stand 11 / 2015 IstStärke 50 1799 4203 40 58 Abgeordnetenbüro Florian Streibl MdL Othmar-Weis-Straße 5 – 82487 Oberammergau [email protected] Tel. 08822 / 935282 Stunden Gesamt 4099 Stand 01/ 2016 IstStärke 50 Stunden Gesamt 4335 1595 6450 39 56 1758 6898 www.florian-streibl.de Fax. 08822/935287 FLORIAN STREIBL MdL Parlamentarischer Geschäftsführer FREIE WÄHLER Landtagsfraktion PI Geretsried PI Holzkirchen PI Miesbach (WSP) PI Mittenwald PI Murnau (WSP) PI Penzberg PI Schongau PI Weilheim PI Wolfratshausen PI Fahndung Weilheim KPI Rosenheim mit KPS Miesbach 36 33 39 27 30 37 34 50 40 27 110 657 1621 1911 731 1277 636 3021 909 728 287 8483 38 31 39 27 31 39 36 55 40 27 113 974 2165 1541 1474 1144 1435 3739 779 1323 888 11322 38 31 38 27 31 39 36 55 40 25 113 1434 1976 1799 1297 1413 1722 4250 863 1474 938 11389 KPI Weilheim mit KPS Garmisch-Partenk. VPI Weilheim mit APW Oberdill 82 3360 81 5263 81 5262 39 -52 36 -77 35 264 Weilheim - OED Weilheim – TED 48 13 496 427 47 13 1155 2142 46 13 2279 1942 Demnach ist bei den Ist-Stärken im Bereich der für das Oberland relevanten Polizeidienststellen im Zeitraum 2014 bis Anfang 2016 ein leichter Rückgang und kein Anstieg zu erkennen. Außerdem wächst der Berg der angeordneten Mehrarbeit auf mittlerweile 51.293 Stunden. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Personalkapazitäten bei der Polizei bei Weitem nicht ausreichen. Gleichzeitig verweigert das Innenministerium eine Aussage, wie viele Mehrarbeitsstunden von den Polizeibeamten unentgeltlich geleistet wurden (Mehrarbeit wird gemäß Bayerischem Beamtengesetz erst ab der 6. Zeitstunde pro Woche tatsächlich als Mehrarbeit berücksichtigt). Florian Streibl dazu abschließend: „Mehr Demut und weniger große Sprüche, das erwarte ich mir von der Staatsregierung angesichts der Mängel bei der personellen Ausstattung der Polizei. Diese Mängel haben Innenminister Herrmann und Ministerpräsident Seehofer zu verantworten. Ohne mehr Personal und der notwendigen Ehrlichkeit, dass derzeit die hohen Sicherheitsanforderungen kaum allumfassend erfüllt werden können, da Personal fehlt, kommt man nicht weiter. Ich habe großen Respekt vor unseren Polizistinnen und Polizisten, die trotz widriger Rahmenbedingungen tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen.“ Pressekontakt: Abgeordnetenbüro Florian Streibl MdL Othmar-Weis-Straße 5 – 82487 Oberammergau [email protected] Tel. 08822 / 935282 www.florian-streibl.de Fax. 08822/935287
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