Offenbach Transfer – eine Stadt und ihre Bewohner 41. Tag der Hessischen Denkmalpflege am 8. Juli 2016 im Büsing-Palais in Offenbach Aufbrechen: Stadttouren in kleinen Gruppen Wie spiegeln sich Migration, Transit und Kommunikation im Stadtbild wieder? Klassizismus, Jugendstil, Gründerzeit - Ohne Vergangenheit gäbe es keine Zukunft und ohne ihre Vergangenheit wäre Offenbach nicht die Stadt, die sie heute ist. Ihr Leben spielt sich schon lange nicht mehr in Palästen, Schlössern oder unter verzierten Decken ab. Um die Stadt von heute kennen zu lernen, braucht es Mut, Hemmschwellen zu überwinden und durch Türen zu gehen, die oft verschlossen wirken. Geschichten zu leben, statt sie nur zu lesen. Unsere Touren tauchen in die Tiefen der Stadt ein, in das Leben der Hinterhöfe - Nischen, Milliös, Menschen fern von Postkartenmotiven und Vorzeigebauten. Am Beispiel von ausgewählten Kulturdenkmälern, aber auch im Wahrnehmen der städtebaulichen Vielschichtigkeit und ihrer historischen Überlagerungen wollen wir Spuren und Zeugnissen von Migration, Austausch, Tansit, Wechselwirkung und Kommunikation nachgehen. Alle Touren sind inklusive einer kleinen kulinarischen Verköstigung. 1. EssKultour Wenn es einen Konsens über eine Sache im Leben gibt, dann darüber: Essen verbindet, Essen bringt zusammen und beim Essen sind sich alle einig. Bei dieser Tour erkunden wir das, was Offenbach am besten kann: vielfältig, kunterbunt und genussfreudig sein. Diese Tour taucht mitten in die Innenstadt ein, um Menschen und Kulturen dort zu besuchen, wo Sie zuhause sind. Egal ob türkischer Supermarkt, Moscheerestaurant oder Little Italy - bei der „EssKultour“ geht es um den Keks. Spannend dabei ist, wie sich die neuen Nutzungen den alten Gebäuden anpassen und oder wie alte Orte neu interpretiert werden. 2. Ghetto oder Kiez Zwischen Capitol und Hfg (Hochschule für Gestaltung) findet man alles, worauf Offenbach stolz ist. Das Büsing Palais, der Lilli Park, das Isenburger Schloss. In Richtung Osten erstreckt sich der Stadtteil, auf den Offenbach vorerst nicht wirklich stolz ist. Die östliche Innenstadt. Seit ein paar Jahren umgetauft zum Mathilden-viertel. Jahrelang war dieser Teil der Stadt einer der besten Produzenten seines rauen Images. Das Mainpark Ghetto und die herbe Hermann-Steinhäuser-Straße galten als „Stressfaktor“. Doch wie „hart“ ist das Viertel wirklich? Ist es wirklich ein Ghetto? Oder eher ein kleines, buntes und spannendes Viertel – ein Kiez – zum Leben und Erleben. In den alten Gründerzeitbauten versteckt sich so einiges: von Künstlerateliers in Hinterhöfen über eine winzige Gospelchurch und Moscheen bis hin zu diversen Studentenbuden und dem Gründercampus. Wer traut sich? 3. Offenbach mit Lili und Goethe Das berühmteste Liebespaar des Rhein-Main-Gebietes vielleicht, das von Offenbach auf jeden Fall – ist gern in der kleinen Schwesterstadt der Mainmetropole lustgewandelt. Sich auf ihre Spuren zu begeben lohnt sich, denn so kommt man an den historisch interessantesten und schönsten Offenbacher Gebäuden vorbei, vom Main bis zum Wilhelmsplatz – denn dort, an der Bieberer Straße befindet sich das Geburtshaus des Goethe-Freundes Johann André. Und dort warten auch lohnende kulinarische Ziele mit sehr italienischer Note, die Goethe gar von seiner Italienreise hätten abhalten können. 4. Quer durch Downtown Für viele bedeutet Innenstadt, mitsamt der Fußgängerzone, hauptsächlich eines: Shoppen, Shoppen, Shoppen. Bei der Downtown Offenbach Tour schauen wir hinter die Kulissen und gehen gemeinsam in der Innenstadt tieftauchen. Sei es ein unterirdischer Tresor, ein geheimer Lesehinterhof oder ein seit Jahren leerstehendes Kino. Diese Tour führt abseits der gewohnten Wege zu vollkommen unerwarteten Orten. Zwei Dinge werden bei dieser Tour klar: 1. nirgendwo in Offenbach prallen Alt und Neu, Geschichte und Gegenwart so stark aufeinander wie hier und 2. in Offenbach gibt es keine Diskussion darüber, wer die best Worscht in Town hat! 5. Offenbach International Das haben Sie bestimmt schon einmal gehört: Offenbacher kommen von überall und das schon immer! Ja egal ob die Hugenotten, später Portugiesen, Türken, Italiener und heute Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Krisenregionen der Welt. Kurz um: von überall. Oder anders gesagt mit OFFENbach ist der Name Programm. Jede dieser Kulturen bringt etwas mit, einen Einfluss, eine Veränderung, eine Tradition. Gebäude und Stadtteile verändern sich und ergeben ein neues Ganzes. Kommen Sie mit in den wilden Osten der Stadt, wo Kulturen aus mehr als 155 Nationen seit Jahrhunderten das Stadtbild mit prägen. 6. Hidden View. Das verborgene Offenbach oder Kunst an sechs Orten Die Führung zeigt, wie vergessene Stadtgeschichte und –räume durch künstlerische Interventionen aufgedeckt und erlebbar gemacht werden. Die Ausstellung Hidden View vereint Künstler/innen, die den Blick durch ihre Arbeiten bewusst auf die verborgenen und unscheinbaren Seiten des Stadtraums Offenbach am Main lenken. Installationen, Skulpturen und Performances an 6 ausgesuchten Orten im öffentlichen Raum reflektieren den transitorischen Wandel im Urbanen und schärfen den Blick für die eigene, unmittelbare Umgebung sowie die leisen Besonderheiten einer Stadt. www.hiddenview.de Die Offenbach-Touren werden vom Büro Urban Media Project in Offenbach in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen geplant und durchgeführt. Das Büro Urban Media Project organisiert diese Touren schon seit 2001 und hat auch die vorliegenden Texte erarbeitet. Weitere Infos unter www.oflovesu.com/
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