Laudon/Laudon/Schoder: Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Kapitel 1: Informationssysteme © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.1 Gegenstand Informationssysteme im Unternehmenskontext © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.2 Grundfragen Welche Änderungen bringen Informationssysteme für Unternehmen und Management mit sich? Wie können Informationssysteme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, der Effizienz und der Rentabilität von Unternehmen beitragen? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.3 Gliederung 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen 2. Wirtschaftsinformatik 3. Trend zum vernetzten Unternehmen: die neue Rolle der Informationssysteme 4. Informationssysteme: neue Herausforderungen und Chancen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.4 Lernziele 1. Welche Rolle spielen Informationssysteme im heutigen, von Wettbewerb geprägten betrieblichen Umfeld? 2. Was versteht man unter einem Informationssystem? Was müssen Führungskräfte über Informationssysteme wissen? 3. Was versteht man unter einem Anwendungssystem? Was ist der Unterschied zu einem Informationssystem? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.5 Lernziele 1. In welcher Weise verändern Informationssysteme Organisation und Management von Unternehmen? 1. Was versteht man unter Wirtschaftsinformatik? Welche anderen Disziplinen tangieren die Wirtschaftsinformatik? Womit befasst sich das Gebiet des Informationsmanagement? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.6 Lernziele 1. In welcher Hinsicht haben das Internet und die Informationstechnik (IT) Unternehmen und öffentliche Institutionen verändert? 2. Welche sind die wichtigsten Probleme, die das Management eines Unternehmens beim Aufbau und Einsatz von Informationssystemen bewältigen muss? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.7 Gliederung 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.8 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Motivation und Bedeutung Kenntnisse über Informationssysteme sind für praktisch alle Mitarbeiter eines Unternehmens erforderlich, um effizient und profitabel arbeiten zu können. Informationssysteme unterstützen Firmen Weit entfernte Standorte zu erreichen Neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten Tätigkeitsbereiche und Geschäftsprozesse neu zu organisieren Und möglicherweise die Art und Weise der Geschäftsabwicklung grundlegend zu verändern © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.9 Abbildung 1.2: Anlageinvestitionen in Informationstechnik (IT) 1980 – 2003 Zwischen 1980 und 2003 ist der Anteil, den die Gesamtsumme der Anlageinvestitionen in IT, d.h. Hardware, Software und Telekommunikationsgeräte, an der Gesamtsumme aller Unternehmensinvestitionen ausmacht, von 19 Prozent auf 35 Prozent gestiegen. Quelle: Die Daten basieren auf U.S. Department of Commerce, Bureau of Economic Analysis, National Income and Product Accounts, Tabellen 5.2 und 5.8, 2003. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.10 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Vier gravierende Änderungen im betrieblichen Umfeld Globalisierung Zunehmende Bedeutung wissensund informationsbasierter Dienstleistungsgesellschaften Wandel der Unternehmen Entstehung des vernetzten Unternehmens © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.11 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Globalisierung Management und Kontrolle in einem globalen Markt Wettbewerb auf Weltmärkten Globale Arbeitsgruppen Globale Liefersysteme © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.12 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Zunehmende Bedeutung wissens- & informationsbasierter Dienstleistungsgesellschaften Wissens- und informationsbasierte Marktwirtschaften Wissensintensive Produkte und Dienstleistungen Wissen wird zur zentralen produktiven und strategischen Ressource Informationsintensives Variantenmanagement von Produkten © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.13 Abbildung 1.1: Die Veränderung der Erwerbstätigenstruktur – auf dem Weg hin zu einer wissens- und informationsbasierten Dienstleistungsgesellschaft Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Anzahl der in der Landwirtschaft tätigen Arbeiter und seit den 70er Jahren die Anzahl der Fabrikarbeiter stetig gesunken. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Büroangestellten im tertiären Sektor, die mit Hilfe von Wissen und Informationen Wert schöpfen, kontinuierlich an. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.14 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Wandel der Unternehmen Weniger Hierarchie, flachere Organisationsstrukturen Dezentralisierung Größere Flexibilität Standortunabhängigkeit Geringe Transaktions- und Koordinationskosten Übertragung von Verantwortung an Ausführende Unternehmensübergreifende Kooperation und Teamarbeit © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.15 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Entstehung des vernetzten Unternehmens Durch elektronische Kommunikationsmittel gestützte Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern Abwicklung wichtiger Geschäftsprozesse über elektronische Netzwerke Elektronische Verwaltung wichtiger Vermögensgegenstände des Unternehmens Rasches Erkennen und Reagieren auf Änderungen im betrieblichen Umfeld © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.16 [Definition] (IT-) Vernetztes Unternehmen Organisationen, in denen alle wesentlichen Geschäftsprozesse, alle betriebswirtschaftlichen Funktionsbereiche sowie die Beziehungen zur Unternehmensumwelt, insbesondere Kunden und Lieferanten, durch Informations- und Kommunikationstechnik unterstützt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.17 [Definition] Geschäftsprozess Eine Folge von logisch zusammenhängenden Aktivitäten, die für das Unternehmen einen Beitrag zur Wertschöpfung leisten, einen definierten Anfang und ein definiertes Ende haben, wiederholt durchgeführt werden und sich in der Regel am Kunden orientieren. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.18 [Definition] Informationstechnik (IT) Oberbegriff für die Informations- und Datenverarbeitung. IT beschreibt Verfahren zur Verarbeitung von Informationen und Daten sowie zur Telekommunikation. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.19 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Was ist ein Informationssystem? Daten und Informationen Programme und Software Anwendungssysteme und Informationssysteme Funktionen eines Anwendungssystems © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.20 Abbildung 1.4: Daten und Informationen Die Rohdaten von einer Supermarktkasse können verarbeitet und strukturiert werden, so dass sie aussagekräftige Informationen bilden, wie die Gesamtsumme der verkauften Stückzahl von Geschirrspülmitteln oder den Gesamtumsatz, der in einem bestimmten Laden oder einer Vertriebsregion durch den Verkauf von Geschirrspülmitteln erzielt wurde. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.21 [Definition] Informationen Daten, die in eine Form gebracht wurden, die für Menschen bedeutungsvoll und nützlich ist. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.22 [Definition] Daten Rohdaten, die Ereignisse in Unternehmen oder deren physischem Umfeld repräsentieren und noch nicht strukturiert oder in eine für Menschen verständliche und verwendbare Form gebracht wurden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.23 [Definition] Informationssystem Ein System, das für die Zwecke eines Teils eines bestimmten Unternehmens geschaffen bzw. in diesem Betrieb eingesetzt wird. Ein Informationssystem enthält die dafür notwendige Anwendungssoftware und Daten und ist in die Organisations-, Personal- und Technikstrukturen des Unternehmens eingebettet. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.24 Abbildung 1.5: Funktionen eines Anwendungssystems Ein Anwendungssystem enthält Informationen über ein Unternehmen und dessen Umfeld. Die vom Unternehmen benötigten Informationen werden durch drei Grundaktivitäten (Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe) erzeugt. Mit Rückmeldung sind Ausgaben gemeint, die an die geeigneten Personen oder Aktivitäten innerhalb des Unternehmens zurückgegeben werden, um Eingaben zu beurteilen oder zu optimieren. Im Umfeld agierende Personen oder Unternehmen, wie z.B. Kunden, Lieferanten, Konkurrenten, Aktionäre und Regulierungsbehörden, arbeiten mit dem Unternehmen zusammen und nutzen dessen Anwendungssysteme. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.25 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Informationssysteme aus Unternehmenssicht Informationssysteme stellen aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiges Wertschöpfungsinstrument für Unternehmen dar Elemente eines Informationssystems umfassen die Bereiche Organisation Management Technik © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.26 Abbildung 1.6: Die Wertschöpfungskette von Unternehmensinformationen Aus Unternehmenssicht sind Informationssysteme Teil einer Reihe von wertschöpfenden Aktivitäten zur Beschaffung, Verarbeitung und Verteilung von Informationen, die Manager nutzen können, um Entscheidungsfindungsprozesse und die Leistungen des Unternehmens zu verbessern und damit schließlich die Rentabilität des Unternehmens zu steigern. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.27 Abbildung 1.7: Informationssysteme umfassen mehr als nur Computer Der effiziente Einsatz von Informationssystemen erfordert das Verständnis der Organisation, des Management und der Technik, die das System formen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.28 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Organisation Die Organisationsstruktur spiegelt eine klare Arbeitsteilung wider Die wichtigsten Geschäftsfunktionen in einem Unternehmen sind klassischerweise Beschaffung Vertrieb und Marketing Fertigung und Produktion Finanz- und Rechnungswesen Personalwesen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.29 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Management Aufgaben Situationen interpretieren Entscheidungen treffen Aktionspläne schaffen Unternehmensstrategie festlegen Personelle und finanzielle Ressourcen zuweisen Unternehmen und Mitarbeiter führen Neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln oder sogar das Unternehmen neu erschaffen Führungskräfte auf verschiedenen Organisationsebenen haben unterschiedliche Rollen und Entscheidungsbefugnisse © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.30 [Definition] Top-Management Personen, die sich in der obersten Hierarchieebene des Unternehmens befinden und für langfristige Entscheidungen zuständig sind. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.31 [Definition] Mittleres Management Personen in den mittleren Ebenen der Organisationshierarchie, die für die Umsetzung der Pläne und die Erreichung der Ziele, die vom oberen Management festgelegt wurden, verantwortlich sind. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.32 [Definition] Führungskräfte für operative Aufgaben Personen, die den laufenden Betrieb des Unternehmens im Detail planen, steuern und überwachen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.33 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Technik IT ist ein Hilfsmittel, mit dem das Management Änderungen bewältigen kann Ressourcen, die von allen Mitgliedern eines Unternehmens genutzt werden können, bilden die IT-Infrastruktur Hardware Speichertechnik Kommunikationstechnik Netzwerke © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.34 [Definition] Kommunikationstechnik Physische Geräte und Software, die verschiedene Computerhardware-Komponenten (über Netzwerke) miteinander verbinden und Daten von einer physischen Position an eine andere übertragen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.35 [Definition] IT-Infrastruktur Computerhardware, Software, Daten, Speichertechnik, Kommunikationseinrichtungen einschließlich Netzwerke, bilden die für das Unternehmen gemeinsam zu nutzenden ITRessourcen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.36 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Ergänzende Vermögenswerte Damit sich eine IT-Investition auszahlt, sind ergänzende Vermögenswerte notwendig Organisatorische Managementbezogene Soziale © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.37 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Organisatorische Vermögenswerte Unternehmenskultur, in der Effizienz und Effektivität geschätzt werden Effiziente Geschäftsprozesse Dezentrale Weisungsbefugnisse Verteilte Entscheidungsbefugnisse Starkes IT-Entwicklungsteam © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.38 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Managementbezogene Vermögenswerte Starke Unterstützung des Top-Managements für IT-Investitionen und damit einhergehende Veränderungen Anreize für Innovationen im Managementbereich Teamarbeit und kooperative Arbeitsumfelder Schulungsprogramme, um die Entscheidungsfähigkeiten des Management zu verbessern Managementkultur, die Flexibilität und wissensbasierte Entscheidungsfindungsprozesse schätzt © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.39 1. Sinn und Zweck von Informationssystemen Soziale Vermögenswerte Die allgemein verfügbare Internet- und Telekommunikationsinfrastruktur Schulungsprogramme zur Erweiterung der ITKenntnisse der Mitarbeiter Standards (sowohl öffentliche als auch unternehmensinterne) Gesetze und Bestimmungen, die faire und stabile Geschäftsumgebungen schaffen Technologie- und Dienstleistungsunternehmen zur Unterstützung der Entwicklung und Inbetriebnahme von Informationssystemen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.40 Abbildung 1.8: Abweichung der Renditen aus IT-Investitionen Obwohl IT-Investitionen im Durchschnitt weit höhere Renditen bringen als andere Investitionen, gibt es beträchtliche Abweichungen zwischen verschiedenen Unternehmen. Quelle: Erik Brynjolfsson und Lorin M. Hitt, „Beyond Computation: Information Technology, Organizational Transformation and Business Performance“, Journal of Economic Perspectives 14, Nr. 4 (Herbst 2000). © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.41 Blickpunkt Technik UPS steigert Wettbewerbsfähigkeit durch IT Diskussionsfragen: Worin bestehen die Eingaben, die Verarbeitung und die Ausgaben des Paketverfolgungssystems von UPS? Welche Techniken werden eingesetzt? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.42 Blickpunkt Technik UPS steigert Wettbewerbsfähigkeit durch IT Diskussionsfragen: Welche Beziehung besteht zwischen diesen Techniken und der Unternehmensstrategie von UPS? Wie zahlen sie sich für das Unternehmen aus? Was geschähe, wenn diese Techniken nicht verfügbar wären? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.43 Gliederung 1. Wirtschaftsinformatik © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.44 2. Wirtschaftsinformatik Verständnis der Wirtschaftsinformatik Informationssysteme als soziotechnische Systeme Haben menschliche und maschinelle Komponenten Erfordern Soziale, organisatorische, personelle und intellektuelle Investitionen Sollten strategisch eingebunden sein Ziehen Verwaltungsaufwand und vielfältige Auswirkungen nach sich Daher ist die Wirtschaftsinformatik ein interdisziplinäres Feld © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.45 [Definition] Wirtschaftsinformatik Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung, Erklärung, Gestaltung und Vorhersage rechnergestützter Informationssysteme und deren Einsatz in Wirtschaft und Verwaltung befasst. Sie versteht sich als eigenständiges interdisziplinäres Fach im Wesentlichen zwischen Betriebswirtschaftslehre und Informatik. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.46 Abbildung 1.9: Typische Bereiche der Wirtschaftsinformatik mit Beispielen Quelle: in Anlehnung an Hars, 2002. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.47 [Definition] Informationsmanagement (IM) wichtiges Teilgebiet der Wirtschaftsinformatik und sowohl Management- als auch Technikdisziplin, hat das Ziel, im Hinblick auf die Unternehmensziele den bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten. Es umfasst das Management der Informationswirtschaft, der Informationssysteme, der Informations- und Kommunikationstechniken sowie der übergreifenden Führungsaufgaben. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.48 2. Wirtschaftsinformatik Wurzeln des IM Der zunehmende Einsatz und die Verbreitung von IT in Organisationen Das informationswissenschaftliche Verständnis des Management von Informationen Information Resources Management (IRM) als die administrative Orientierung Persönliches Informationsmanagement (PIM) als Reaktion auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitsumgebung © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.49 2. Wirtschaftsinformatik Herausforderungen des IM Zentrale Herausforderung ist das Management eines Spannungsfelds der Gestaltungsmöglichkeiten zwischen technologisch Machbarem arbeitsorganisatorischen Anforderungen der Mitarbeiter an Informationssysteme der organisatorischen Konfiguration selbst ökonomischen Rahmenbedingungen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.50 Gliederung 1. Trend zu vernetzten Unternehmen: die neue Rolle der Informationssysteme © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.51 Abbildung 1.10: Die wechselseitige Abhängigkeit von Unternehmen und Anwendungssystemen In gegenwärtigen Informationssystemen ist eine wachsende Verflechtung zwischen Unternehmensstrategie, Organisationsstruktur und Geschäftsprozessen des Unternehmens und den Anwendungssystemen des Unternehmens feststellbar. Änderungen der Strategie, Organisation und Geschäftsprozesse erfordern immer häufiger Änderungen an Anwendungssystemen (d.h. Hardware, Software, Datenbanken und Telekommunikationseinrichtungen). Vorhandene Systeme können Unternehmen einschränken. Häufig hängt das, was das Unternehmen gern tun würde, von dem ab, was seine Informationssysteme zulassen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.52 Abbildung 1.11: Der sich erweiternde Einflussbereich von Informationssystemen Im Laufe der Zeit haben Informationssysteme in Unternehmen immer stärker an Bedeutung gewonnen. Frühe Systeme verursachten v.a. technische Änderungen, die relativ einfach durchzuführen waren. Später beeinflussten Systeme die Steuerungsmöglichkeiten und das Verhalten der Führungskräfte und dann die Kernaktivitäten der Unternehmen. Bei den heutigen vernetzten Unternehmen reicht der Einflussbereich von Informationssystemen weit über die Unternehmensgrenzen hinaus und umfasst Lieferanten, Kunden und sogar Wettbewerber. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.53 3. Trend zu vernetzten Unternehmen: die neue Rolle der Informationssysteme Wachsender Einflussbereich von Informationssystemen Ansteigende wechselseitige Abhängigkeit zwischen Unternehmensstrategie, Organisationsstruktur und Geschäftsprozessen Software, Hardware, Datenbanken und Telekommunikationseinrichtungen der Informationssysteme Wachsender Einfluss und Komplexität von Software-Entwicklungsprojekten und Anwendungssystemen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.54 3. Trend zu vernetzten Unternehmen: die neue Rolle der Informationssysteme Wachsender Einflussbereich von Informationssystemen Entwicklung zu vernetzten Unternehmen Einbindung verschiedener Systeme Technische Änderungen betreffen viele Bereiche und Kunden und Lieferanten des Unternehmens Einsatz von Netzwerken und Internet Zunehmende organisatorische Flexibilität der Unternehmen durch Kommunikationstechnik Schnellere Wahrnehmung von und bessere Reaktion auf Änderungen im Markt Flachere Organisationshierarchien Z.B. Massenfertigung kundenindividueller Produkte (mass customization) © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.55 [Definition] Internet Internationales Netz von Netzwerken, das aus Millionen von privaten und öffentlichen Netzwerken besteht. Elektronische Informationen können nahezu kostenlos weltweit verteilt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.56 [Definition] World Wide Web Ein System mit weltweit akzeptierten Standards für das Speichern, Abrufen, Formatieren und Anzeigen von Daten (Webseiten) in einer vernetzten Umgebung. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.57 Abbildung 1.12: Verflachung von Organisationsstrukturen Informationssysteme können zu einer Reduzierung der Anzahl von Hierarchieebenen in einer Organisation beitragen, indem sie Managern Informationen zur Führung einer größeren Anzahl von Mitarbeitern zur Verfügung stellen und Mitarbeiter unterer Ebenen mit umfangreicheren Entscheidungsbefugnissen ausstatten. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.58 Abbildung 1.13: Beispiel eines umstrukturierten Arbeitsablaufs für den Abschluss von Versicherungsverträgen Ein Antrag, dessen Bearbeitung mit „Papier und Bleistift“ 33 Tage dauerte, kann mit Hilfe von Informationssystemen und einem optimierten Arbeitsablauf in fünf Tagen bearbeitet werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.59 [Definition] Unternehmensübergreifende Systeme Informationssysteme, die den Informationsfluss über Unternehmensgrenzen hinweg automatisieren und ein Unternehmen mit seinen Kunden, Distributoren oder Lieferanten verbinden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.60 2. Wirtschaftsinformatik E-Commerce und E-Business Internet als global verfügbares Netzwerk Viele Unternehmen können sich in einem einzigen Netzwerk verknüpfen und dadurch einen digitalen Markt schaffen Ermöglicht Abwicklung von Transaktionen zwischen Verkäufern und Käufern im E-Commerce E-Business umfasst die Ausführung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens unter Anwendung des Internet sowie Intra- und Extranets E-Government Nutzung von Internettechniken im öffentlichen Sektor © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.61 [Definition] Digitaler Markt Ein Markt, der durch Computer und Kommunikationstechnik erzeugt wird, und viele Käufer und Verkäufer miteinander verbindet. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.62 [Definition] Intranet Ein internes Netzwerk, das auf Internet- und World Wide Web-Technik und -Standards basiert. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.63 [Definition] Extranet Privates Intranet, auf das autorisierte Außenstehende zugreifen können. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.64 [Definition] E-Commerce (elektronischer Handel) Der elektronische Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen mit Hilfe von computergestützten Geschäftstransaktionen, die über das Internet, Netzwerke und andere elektronische Techniken abgewickelt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.65 [Definition] E-Business Die Anwendung von Internet und digitalen Techniken zur Ausführung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Umfasst sowohl E-Commerce als auch Prozesse zur internen Verwaltung des Unternehmens und zur Koordination mit Lieferanten und anderen Geschäftspartnern. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.66 [Definition] E-Government Verwendung von Internet und verwandten Techniken, um die Beziehungen von Regierungs- und Verwaltungsbehörden zu Bürgern, Unternehmen und anderen Behörden durch elektronische Mittel zu unterstützen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.67 Abbildung 1.16: E-Business und E-Commerce im vernetzten Unternehmen Unternehmen können das Internet, Intranets und Extranets für E-Commerce-Transaktionen mit Kunden und Lieferanten, für die Verwaltung interner Geschäftsprozesse und für die Koordination mit Lieferanten und anderen Geschäftspartnern benutzen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.68 2. Wirtschaftsinformatik E-Commerce und E-Business Erfolg durch E-Business, E-Commerce, EGovernment und die Schaffung vernetzter Unternehmen entsteht nicht automatisch Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse neu definieren die Unternehmenskultur ändern engere Beziehungen zu Kunden und Lieferanten knüpfen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.69 Gliederung 1. Informationssysteme: neue Herausforderungen und Chancen © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.70 4. Informationssysteme: neue Herausforderungen und Chancen Sechs wichtige Managementfragen für den Aufbau und Einsatz von Informationssystemen Investition in Informationssysteme: Auf welche Weise kann das Unternehmen von Informationssystemen profitieren? Unternehmensstrategie: Welche ergänzenden Vermögenswerte sind für einen effizienten Einsatz von IT erforderlich? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.71 4. Informationssysteme: neue Herausforderungen und Chancen Sechs wichtige Managementfragen für den Aufbau und Einsatz von Informationssystemen Globalisierung: Wie können Firmen die Unternehmens- und Systemanforderungen einer globalen Wirtschaft bestimmen? Informationsarchitektur und IT-Infrastruktur: Wie entwickeln Unternehmen eine Informationsarchitektur und eine IT-Infrastruktur, die ihre Ziele unterstützen, auch wenn sich Marktbedingungen und Technik rasch ändern? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.72 4. Informationssysteme: neue Herausforderungen und Chancen Sechs wichtige Managementfragen für den Aufbau und Einsatz von Informationssystemen Integration: Wie kann sichergestellt werden, dass die Informationssysteme eines Unternehmens zueinander passen und miteinander kommunizieren können? Wie können bestehende Altsysteme und neu zu entwickelnde Informationssysteme so integriert werden, dass Kompatibilität gewährleistet ist? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.73 4. Informationssysteme: neue Herausforderungen und Chancen Sechs wichtige Managementfragen für den Aufbau und Einsatz von Informationssystemen Verantwortung und Kontrolle: Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Informationssysteme in ethisch und sozial verantwortlicher Weise verändert werden? Wie entwickeln wir steuerbare und verständliche Informationssysteme? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 1.74
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