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Seite - 1 252. Predigt 14-09-21 Wanne-Eickel
Text: Gal 5, 22
Thema: Neun Lebensmöglichkeiten – Die
Früchte des Geistes: Geduld
(KLICK! 1. Folie so schnell wie möglich!)
Liebe Gemeinde, liebe Freunde!
Einleitung
Wir sind heute bei der vierten Frucht des Geistes angekommen: Die Geduld!
a) Da war mal ein Mann ... dessen Auto im dichten Verkehr ausging, natürlich gerade als die Ampel auf Grün
sprang. Er versuchte den Motor wieder zu startet, aber
vergeblich. Vielleicht wisst ihr, wie das ist, wenn du verzweifelst versucht, das Auto zu starten und gefühlte hundert andere Autos hinter dir fangen an zu hupen. Trotz
seiner Bemühungen: der Motor sprang nicht an. Und die
Menschen hinter ihm hörten nicht mit dem Hupen auf.
Schließlich stieg er aus seinem Auto und ging zu dem Fahrer direkt hinter ihm. Der hatte quasi auf der Hupe gesessen, obwohl er hören konnte, dass der Motor nicht ansprang. Höflich sagte er zu dem Mann: "Es tut mir leid,
aber ich schaffe es nicht, mein Auto zu startet. Vielleicht
versuchen sie es einmal? Währenddessen kann ich ja für
Sie hupen!
Wie ist das mit Geduld?
(KLICK! 2. Folie)
b) Ich habe euch mal eine Umfrage von 2011 unter immerhin 3.784 Männern mitgebracht: Welche Dinge bringen Sie bei Frauen am meisten auf die Palme? Also mal
einfach gesagt: Was nervt Männer an Frauen? Am häufigsten wurde angegeben: "Wenn sie nicht konkret sagt,
was sie will." Können wir Männer sicherlich bestätigen,
das kann nerven. Obwohl wir da nur ein wenig Übersetzungsarbeit leisten müssen. Also wenn meine Frau sagt,
"Ist das nicht ein bisschen frisch hier?" ... dann übersetze
ich das so: "Du, Schatz, könntest du mir mal meine Wolldecke holen?"
(KLICK! 2. Folie)
So, an der zweiter Stelle, was Männern an Frauen nervt,
immerhin von knapp der Hälfte aller Befragten Männer
gesagt: "Wenn sie mich ewig warten lässt und zu spät
kommt"
Das sagt viel über uns Männer aus, aber auch über die Zeit
in der wir leben und unsere Kultur, die uns prägt. Männer
tendieren dahin, ungeduldig zu sein. Sie warten nicht gerne, noch nicht mal wenn sie auf ihren geliebten Partner
warten.
Also wie ist das mit der Geduld? Bist du ein geduldiger
Mensch?
Im Brief an die Galater stellt Paulus eindeutig fest, dass
Geduld eine Frucht des Heiligen Geistes ist. Gott möchte,
dass seine Kinder Geduld lernen und geduldig sind.
(KLICK! 3. Folie)
Natürlich, man muss nicht Christ sein, um Geduld haben
zu können. Aber ich glaube, uns Christen fällt es einfacher, Geduld zu lernen, zu üben und zu praktizieren.
Warum? Warum sollte uns das einfacher fallen? Da komme ich später drauf zurück.
Geduld ist eine Frucht des Heiligen Geistes.
Und ich denke, dass an dieser Frucht, an dieser Lebensmöglichkeit etwas deutlich wird. Das gilt sicherlich auch
für die anderen neun, doch bei dieser tritt es besonders zu:
Die Früchte des Geistes wachsen von innen nach außen.
Es geht Gott und dem Heiligen Geist nicht darum, dass
wir ein paar tolle Taten vollbringen. Sondern Gott möchte
unser Wesen, unser Innerstes heilen und verändern. Es
geht also zunächst nicht darum, jetzt in einer Situation, die
uns Geduld abverlangt, ... zähneknirschend, innerlich bebend und mit hochrotem Kopf ... ganz geduldig und liebevoll mit einem Mitmenschen umzugehen. Das wäre die eine gute Tat. Nein, Gott möchte von uns mehr! Der Heilige
Geist möchte, dass unser Fühlen und unser Denken sich
verändern. Gott möchte unser Herz anrühren und der Heilige Geist will da etwas wachsen lassen.
Also, wie weit sind denn deine Früchte? Wie groß sind
deine Kartoffeln der Geduld? Kann oder soll da noch was
wachsen?
1. Was ist Geduld?
(KLICK! 4. Folie)
Fragen wir uns einmal, was Geduld eigentlich genau ist.
Nun ist das, was jetzt kommt einfach mal eine Sammlung
von Aussagen, die ich gefunden habe und die mir passend
schienen. Das Wort Geduld, früher nannte man das auch
Langmut,
(KLICK! 4. Folie b)
- bezeichnet die Fähigkeit, warten zu können. Ganz einfache Definition. Da habe ich allerdings einen schöne Ergänzung zu gefunden: "Geduld ist nicht die Fähigkeit zu
warten, sondern die Fähigkeit eine positive Einstellung zu
behalten, während man wartet." (Flowfinder.de) Weiter:
(KLICK! 4. Folie c)
- Wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten oder mit unerfüllten Wünschen zu leben, den würden wir als geduldig
bezeichnen. Oder wer diese Sehnsüchten und Wünsche
zeitweilig bewusst zurückstellen kann ohne daran zu zerbrechen, depressiv zu werden oder ständig zu nörgeln.
(KLICK! 4. Folie d)
- Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit
Seite - 2 Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt. Etwas anders gesagt: Geduld bezeichnet die Ausdauer eines Menschen,
mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen zu können ...
ohne ein Miesepeter oder Griesgram zu werden.
(KLICK! 4. Folie e)
- Geduld kann auch bedeuten, dass ein Mensch fähig ist,
seine Emotionen zu kontrollieren. Ich erinnere an die Anekdote von Anfang. Wenn da einer vor mir steht und
nicht losfährt, obwohl grün ist, dann möchte ich am liebsten den Hubknopf bis in den Motorraum durchdrücken.
Das ist emotionale Ungeduld!
(KLICK! 4. Folie e)
- Geduld heißt, auf sofortige Vergeltungsmaßnahmen zu
verzichten, wenn mir jemand etwas Böses getan hat. Ein
Geduldiger weigert sich, ... sich in Wutausbrüchen zu ergehen.
(KLICK! 4. Folie f)
Ihr seht hier noch mal diese allegorische Darstellung der
Geduld. Sie hält ganz ruhig und schützend ein Lamm in
den Armen, obwohl so ein fieser Dämon direkt neben der
Geduld steht.
Vielleicht kann man zusammenfassend sagen: Geduld
zeigt sich erst, wenn sie gefordert wird. In den normalen
Situationen unseres Alltages brauchen wir gar keine, oder
nicht so viel Geduld.
Auf der anderen Seite kann sich das ganz schnell ändern
und da haben wir im Alltag Tausende von Trainingsmöglichkeiten: Jeder der im Auto unterwegs ist... ja, da sollte
man Geduld haben und nicht nur wenn mal wieder ein
"Blitzmarathon" angesagt wird. Oder die Schlange bei Aldi, oder welchen Discounter ihr bevorzugt. Ich stell' mich
ja grundsätzlich immer an die Schlange an, bei der es irgendwelche Problem gibt, eine Geduldsprobe...
Eine geduldige Person wird nicht zulassen, dass solche Situationen ihn aufregen oder seine Stimmung verderben.
Geduld ist eine Ausgeglichenheit, die von einem großen
Herzen kommt. Es ist nicht Fähigkeit, gekonnt die "Zähne
zusammenzubeißen". Geduld ist die liebevoll Toleranz
gegenüber den Schwächen und dem Versagen der Menschen um uns her. Und bei Menschen muss ich mich selber mit einschließen. Auch mir selbst gegenüber darf ich
Geduld lernen. Auch ein riesiges Trainingsareal!
Doch warum fällt uns das mit der Geduld so schwer? Warum tendieren wir dahin, immer ungeduldiger zu sein?
2. Geduld - heute ein Fremdwort?
(KLICK! 5. Folie)
Wir leben in einer Gesellschaft, die immer in Eile ist. Unsere Kultur ist ungeduldig. Wir Menschen haben deshalb
immer bessere "Zeitsparmaschinen" entwickelt. Z.B. die
Waschmaschine, das Auto, das Handy, der Computer.
Toll, was solche Maschinen uns an Zeit sparen. Früher
musste man einen Brief schreiben, ihn in einen Umschlag
stecken, Adresse drauf schreiben, eine Briefmarke draufkleben, zum Briefkasten gehen und wenn es gut lief, dann
war der Brief am übernächsten Tag da. Heute sitze ich am
Computer, tippe den Brief, klicke auf ein paar Felder und
schon haben 5 Leute den Brief. Der ist nicht am nächsten
Tag da, sondern sofort, egal ob ich ihn nach Herten oder
nach Hong Kong schicke. Wir sind umgeben von Zeitsparern.
Wir werden so daran gewöhnt, dass immer alles ganz
schnell geht. Wir werden so zu sagen darauf gedrillt, dass
wir eigentlich auf nichts mehr warten müssen.
Noch ein Beispiel. Wenn ihr früher etwas in einem Katalog bestellt habt, dann konnte das ja durchaus mal drei
Wochen dauern, bis dann das Paket bei uns eintraf. Heute?
Heute bestellt und morgen muss die Ware da sein, sonst
beschweren wir uns umgehend. Wir haben sofort immer
alles und wir sind nicht mehr bereit, auch nur eine kleine
Zeit zu warten. So etwas prägt uns, so werden wir natürlich ungeduldiger!
Eine zweite Beobachtung:
(KLICK! 5. Folie b)
Unsere Gesellschaft ist leidensscheu geworden.
Unsere Gesellschaft hat die Fähigkeit verloren zu leiden
und Schmerzen auszuhalten. In der englischen Sprache
gibt es ein Wort: Painkillers! Wörtlich übersetzt:
"Schmerzmörder"! Das sind also Medikamente, die den
Schmerz völlig auslöschen.
Heute darf in unserer Gesellschaft kein Menschen mehr
Schmerzen haben. Und deshalb wird sofort und ganz
schnell eine wahre Armada an Medikamenten aufgefahren,
um diesen Schmerz oder diese Krankheit so schnell wie
möglich auszutilgen. Selbst wenn es nur eine kleine Erkältung ist.
Ihr wisst, dass ich nicht grundsätzlich gegen Medikamente
bin. Und ich habe auch nichts gegen Technik, die unser
Leben erleichtert. Nur wir sollten nicht übersehen, dass
diese Dinge einen Einfluss auf unser Denken und Fühlen
haben.
Denn so wie "Painkillers" gibt es auch Medikamente, die
Trauer wegwischen können. Man nimmt diese Psychopharmaka und schon geht es einem besser.
Noch mal: Es gibt Situationen, da sind diese Medikamente
notwendig und gut! Und wir können Gott dankbar sein,
dass wir so etwas entwickeln durften!
Doch wieder prägt so etwas unser Denken und Fühlen ...
und viele Menschen meinen, dass sie das Recht auf ein
leidensfreies Leben haben.
Ich habe vor kurzem einen Menschen beerdigt der 70 Jahre alt geworden ist. Nach kurzer Krankheit ist er gestorben. Und bei dem Gespräch mit den Angehörigen, mit der
Witwe, da spürte ich so ein Unbehagen, so ein Gefühl, der
hätte doch jetzt noch nicht gehen dürfen, jetzt sind wir
voller Trauer, das wäre in 10 Jahren immer noch früh ge-
Seite - 3 nug. Jetzt noch nicht Leiden und Trauern.
Wir könnten an diesem Punkt sicherlich noch einiges ergänzen, warum wir in unserem Land ungeduldiger geworden sind. Z.B. die Frage, ob Geduld im Berufsleben noch
einen Wert darstellt? Oder ob die Ungeduldigen nicht zu
den erfolgreicheren zählen.
Aber kommen wir zu einem wichtigeren Punkt:
3. Geduld können wir lernen!
(KLICK! 6. Folie)
Ich bin wirklich davon überzeugt, dass jeder und jede von
uns noch mehr Geduld lernen kann!
- Und mein erstes Argument dafür ist: Gott will es!
Und dazu hat er uns seinen Geist gegeben, damit die Geduld als Frucht in und dann auch aus uns wachsen kann!
(KLICK! 6. Folie b)
- Dann sollten wir uns vor Augen halten, dass Gott sehr
sehr geduldig mit uns Menschen ist! Das geht sogar so
weit, dass er "Gott der Geduld" genannt wird. Römer 15:5
"Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die
Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht." (Ein)
Seht mal in einer Konkordanz nach, oder im Internet unter
Bibleserver.de wie oft "geduldig" mit Gott in Verbindung
gebracht wird.
So, und wenn unser Vater, unser Gott mit uns Geduld hat,
dann können wir sicherlich auch Geduld mit uns selber
und mit den kleinen Fehlern und Versagen unserer Mitmenschen lernen. Fragen wir uns doch: Wie hätte Jesus
wohl in dieser Situation gehandelt?
- Wie ist es aber bei großen "Geduldsproben"? Was tun
wir, wenn die großen Sachen kommen? Was tun wir, wenn
wir zum Arzt gehen, und er sagt, dass wir eine schwere
Krankheit haben? Was tun wir, wenn wir unseren Job verlieren? Was tun wir, wenn unsere Kinder sich sehr anders
entwickeln, als wir uns wünschen? Oder wenn der Ehepartner viel zu früh stirbt, und das Leben leer wird? Was
machen Sie?
(KLICK! 6. Folie c)
In der Bibel gibt es ein schönes Beispiel für so eine Situation. Im 14. Kapitel des Buches Exodus, bzw. 2. Buch
Mose. Moses hatte die Israeliten aus der ägyptischen
Knechtschaft geführt. Und nun kamen sie an das Ufer des
Roten Meeres. Vor ihnen diese große Wasserfläche. Hinter ihnen hörten und sahen sie die Armee des Pharaos heran reiten. Sie sind zwischen dem Meer und einer Armee
gefangen. Was nun?
Die Israeliten schrien zu Mose: "Moses, waren da nicht
genug Gräber in Ägypten? Es wäre besser für uns, den
Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben."
(11a.12b)?
Moses antwortet: "...Fürchtet euch nicht, stehet fest (habt
Geduld) und sehet zu, was für ein Heil der HERR heute an
euch tun wird." (13a)
Aber Mose redet noch weiter, Vers 14, den ihr schon seht,
es ist ein so wichtiger Vers. "Der HERR wird für euch
streiten, und ihr werdet stille sein." (Lut)
Diese Geduld, die Geduld in wirklich schweren Zeiten
auszuhalten, diese Geduld wächst aus dem Vertrauen, dass
Gott für uns ist und dass er sogar für uns kämpfen wird.
Daran dürfen wir glauben!
Auch hierzu könnte man noch einiges sagen, z.B. dass wir
Geduld lernen, wenn wir "in Christus bleiben" nach Johannes 15.
(KLICK! 7. Folie)
Nicht unerwähnt will ich aber den Dünger dieser Frucht
sagen: Die Gemeinschaft! Jawohl, wenn du mit anderen
Christen zusammen bist, dann kannst du Geduld lernen.
Und ich denke auch, dass es sehr wohl deine Aufgabe sein
kann, deine Mitchristen anzusprechen, wenn sie ungeduldig sind. Natürlich, dass geschieht in aller Liebe und mit
größter Geduld.
Ich komme zum Schluss.
Abschluss
Ich möchte euch Mut machen. Ich glaube, wenn ihr euch
mal überlegt, wie viel Geduld ihr in eurem Leben schon
gelernt habt, dann werdet ihr überzeugt sein, dass da noch
was geht, dass da noch viel mehr Geduld gelernt werden
kann. Du glaubst nicht, dass du schon viel Geduld gelernt
hast?
(KLICK! 7. Folie)
Wenn ein Baby in der Mitte der Nacht aufwacht und hungrig ist... Oder wenn seine Windel nass ist... Was passiert
dann? Na, das Baby liegt da und denkt ganz geduldig:
"Ich weiß, Mami und Papi sind sehr müde. Also werde ich
einfach warten bis zu einem günstigeren Zeitpunkt. Dann
werde ich sie wissen lassen, dass ich etwas essen möchte
oder meine Windel gewechselt werden muss."
Ja, das machen Babys so. Das hast du auch so gemacht?
Nein! Das Baby schreit ungeduldig und weint so lange, bis
bekommt, was es braucht! Kinder sind nicht geduldig und
dürfen sie auch nicht sein. Und das war bei euch nicht anders! Oder?
(KLICK! 7. Folie b)
Und nun schaut euch jetzt mal an! Was aus euch geworden
ist. Wie viel Geduld ihr gelernt habt! Ihr könnt eurem Pastor über ... Minuten beim Predigen zuhören...
Ich bin mir sicher, mit dem Heiligen Geist zusammen geht
da noch mehr, ... also mehr Geduld, nicht unbedingt längere Predigten.
AMEN
© by Heddo Knieper, Castrop-Rauxel jjjj
(ca. 2248 Wörter, \(Unbenannt))