Erfahrungsbericht Budapest Wintersemester 2015/2016 Die beste Entscheidung meines Lebens!! Für alle, die sich eventuell noch etwas unsicher sind, ob sie überhaupt ein Auslandssemester machen sollen oder auch für diejenigen, die sich in der Wahl des Landes noch unsicher sind, möchte ich ein wenig aus meinem Alltag und Leben in Budapest berichten. Vorab möchte ich euch sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war. Man kann sich nicht vorstellen, wie viele neue Eindrücke man kennen lernen wird. All die Augenblicke und Menschen, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte, möchte ich nicht missen. Erasmus ist ein tolles Programm, um seinen eigenen Horizont zu erweitern, neue Kulturen kennen zu lernen und auch um Sprachkenntnisse zu verbessern. Warum Budapest? Nun eigentlich ist die Frage ganz simpel zu beantworten. Mein Freund studiert in Budapest Medizin. Die Wahl des Ortes viel mir daher sehr leicht. Ich war daher schon vor meinem Auslandsaufenthalt schon sehr häufig in Budapest und war schon von Anfang an einfach begeistert. Ich finde, es ist schöner als Wien. Na gut, in Wien sind auch die Seitenstraßen extrem chic, in Budapest etwas heruntergekommen. Aber genau das hat seinen Flair. Budapest bietet nicht nur tolle Sehenswürdigkeiten, es ist zudem sehr günstig in den Lebenshaltungskosten. Die Stadt an sich ist traumhaft, die Anbindungen von Metro/Tram und Bussen ist top und die Lage der Stadt ist einfach fantastisch. Durch Budapest fließt die Donau, an der man fast täglich, sogar im Winter, wunderschöne Sonnenuntergänge sehen kann. Viele barocke Gebäude sowie zahlreiche Brücken schmücken die gesamte Stadt. Warum die Pazmany Universität? Ihr habt in Budapest die Möglichkeit zwei Partneruniversitäten zu besuchen. Das wäre zum einen die ELTE und zum anderen die Pazmany Peter Chatolic Universität. Ich habe mich für die Pazmany entschieden, da ich zum einen keinen zusätzlichen Sprachtest für mein Englischniveau machen wollte, an der ELTE brauch man theoretisch B2 Niveau, und zum anderen, weil ich es sehr sympathisch finde, dass es eine sehr kleine Universität ist. Die Pazmany, an die du gehen könntest, besteht aus einer juristischen und einer humanistischen Fakultät und ist aufgeteilt in zwei nebeneinanderliegenden Gebäuden. Ganz wichtig ist auch, dass eure Erasmuscoordinatorin Susan eine tolle, hilfsbereite Frau ist. Sie hilft euch in allen Lebenslagen. Außerdem hatten wir die besten Tutoren, die man sich vorstellen kann. Sie haben uns in sämtliche Bars geführt, mit uns gefeiert, gelacht und Unsinn gemacht und im Endeffekt wurden wir sogar sehr gute Freunde. Wie war mein Leben dort? Nun zu aller erst: es war sehr alkoholreich. Ja und selbst wenn ich sagte, ich möchte nichts trinken, man kam nicht drum herum. In Budapest ist Alkohol und auch Lebensmittel sehr billig. Es gibt teilweise Bars, die das Bier für 200 Ft. verkaufen, das ist umgerechnet ungefähr 70 ct. Auch Mittagessen, welches man an jeder Straßenecke finden kann, kostet generell um die 900 Ft. was 3€ entspricht. Ich kann nicht sagen, dass es bei dem Preis an Qualität mangelt! Zu den Geschäften in Budapest kann ich sagen, dass es generell fast das Gleiche gibt, wie in Deutschland. An Einkaufsmöglichkeiten wäre da zum einen H&M, C&A, Zara und so weiter. Wenn man in Supermärkte wie Aldi, Spar, Penny oder auch im DM einkauft, merkt man manchmal gar nicht, dass man in einem anderen Land ist. Die meisten Produkte sind aus Deutschland importiert und behalten daher auch ihre Deutsche Erklärung. Wenn du mal nicht weißt, was Vollwaschmittel auf Ungarisch heißt, dann ist das kein Problem, du wirst ein deutsches Produkt mit Sicherheit finden! Oftmals kommt man mit Deutsch weiter als mit Englisch. Viele Menschen sprechen Deutsch oder verstehen zumindest Einiges. Der Friseur versteht kein Wort Englisch, fängt aber plötzlich an mit dir auf Deutsch zu reden. Ihr werdet erstaunt sein, was man für einen Haarschnitt, mit färben, waschen und föhnen bezahlt, knappe 40 €. In Deutschland zahle ich dafür gerne Mal das Doppelte. Auch ins Kino gehen ist deutlich günstiger als in Deutschland. Studenten bekommen zudem immer Rabatte. Ihr könnt in allen großen Einkaufszentren ein Kino finden, indem auch Englische Filme laufen. Ihr dürft euch dabei allerdings nicht daran stören, dass die Untertitel auf Ungarisch sind. Die Uni war überhaupt nicht anstrengend oder fordernd. Die Lehrer hatten keine hohen Anforderungen an uns. Teilweise musste man sehr viele Referate halten, was mich nicht gestört hat. Das Kursangebot war sehr vielfältig, einige Lehrer können mehr schlecht als recht Englisch, aber damit muss man rechnen, wenn man in kein englischsprachiges Land geht. Ich hatte sehr viel Zeit auch unter der Woche, wodurch ich sehr viele Besichtigungen machen konnte. Ich war in Bratislava, Wien, Südtirol und einigen ungarischen Städtchen. Viele meiner Freunde sind noch weiter herumgereist, allerdings finde ich, dass ich nach Budapest gegangen bin, um Ungarn zu entdecken. Reisen war dabei nur ein kleiner, schöner Nebeneffekt. Ich war bereits Anfang Dezember mit allen Prüfungen fertig, da die Professoren die Termine schon über das Semester verteilt haben. Daher habe ich im Dezember und Januar ein Verwaltungspraktikum im Auslandsbüro der KonradAdenauer-Stiftung gemacht. Wer hart im Nehmen ist, sich nicht daran stört, was einem der sog. ‚Supervisor‘ alles an den Kopf wirft, der kann gerne dort ein Praktikum machen. Ich habe echt viel dort gelernt und tolle Eindrücke gesammelt, auch wenn mein Chef ein manischer Mensch hab und mir die Zeit der keinesfalls versüßt hat, hat es mir Spaß gemacht. Wo habe ich gewohnt? Ich habe in einer 4er Wg direkt an der Donau gewohnt. Direkt in unserer Nähe war die Haupt-Tramlinie 4 / 6 und vor unserer Haustür gab es eine Busstation und eine Weitere Tram-Haltestelle. Es ist sehr vorteilhaft an der Tram 4 / 6 zu wohnen, da diese die Einzige ist, die nachts fährt. Busse fahren auch Nachts, allerdings habe ich das System nicht immer so gut verstanden. Im Nachhinein muss ich sagen, dass meine Unterkunft nicht optimal war. Ihr solltet vielleicht drauf achten, dass ihr ein gemeinsames Zimmer besitzt, sonst habt ihr kaum ein gemeinsames WG-Leben. Auch ärgerlich finde ich, dass wir viel zu viel Geld für die Wohnung bezahlt haben. Im Schnitt kostete die Wohnung warm 340€, ich hatte ein 25 qm. großes Zimmer, es gab zwei Bäder und eine Küche im Flur. Klingt vielleicht wenig für Göttinger Verhältnisse, allerdings war es für Budapest schon sehr teuer. Freunde von uns zahlten deutlich weniger (ungefähr 300€ warm) hatten dabei ein gemeinsames Wohnzimmer mit Flachbildschirm, zwei Bäder eine riesige Küche und drei 15 qm. große Zimmer. Also wenn man lange sucht, findet man auch billige Wohnungen. Wir haben auf Facebook Seiten durchstöbert und sind auf einen Mann namens SEAN gestoßen, der zahlreiche Wohnungen vermietet. Einige Dinge kamen uns sehr suspekt vor. Wir mussten die Miete generell in Bar bezahlen, er hatte keine richtige Handnummer und seine E-mail Adresse war alles andere als seriös. Aber er hat uns nicht abgezockt und eigentlich war er auch ganz okay. Mein Apartment lag im 8. Bezirk, in dem Man auch zahlreiche Cafés und Restaurants finden kann. Ich hoffe, ihr habt ein bisschen etwas Wissenswertes und auch Nützliches aus meinem Bericht ziehen können. Ich wünsche euch unglaublich viel Spaß in Budapest, ich hoffe ihr genießt die Zeit dort.
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