Ornithologisch-naturkundliche Reise nach Ungarn Hortobágy-Puszta und Semplén Gebirge 7.- 14. Mai 2016 Die Hortobágy-Puszta ist eine der größten europäischen Kontinentalsteppen und reicht als Naturraum mit wenigen Unterbrechungen bis in die Mongolei. Die trockenen, kargen und waldfreien Gebiete werden von zahlreichen Flüssen und Flachseen unterbrochen. Die Hortobágy ist Weltnaturerbe und sicherlich einzigartig in ihrer Artenvielfalt. Als Gegensatz zur Steppe, ist das Semplen-Gebirge durch naturbelassene Laubwälder geprägt. Hier treffen sich nordische (Habichtskauz) und mediterane (Kaiseradler) Faunenelemente. Hinzu kommt das Vorkommen von bis zu acht Spechtarten. Mit Tamas Nagy begleitet uns ein ausgezeichneter Experte der pannonischen Tiefebene. Er zeigt uns nicht nur die Fauna und Flora seiner Heimat, sondern lässt uns auch teilhaben an der Kultur und toleranten Lebensart der Magyaren. Tag 1. Anreise nach Budapest Es gibt die Möglichkeit der Anreise mit dem Zug ab Berlin mit dem Euronight (Fahrzeit 17 Stunden) oder mit dem Flugzeug ab Berlin Schönefeld im Direktflug nach Budapest. Die Fahrt im Kleinbus von Budapest zu unserem Hotel im Zentrum des Nationalparks Hortobágy dauert 3 Stunden. Eine Erkundung der Umgebung unserer malerischen Herberge ist für den Abend vorgesehen. Tag 2-4. In der Hortobágy-Steppe In der Hortobágy liegen mehrere große Teichanlagen, die für europäische Verhältnisse eine einzigartige Vielfalt an Vogelarten aufweisen. Je nach Wasserstand ist es relativ einfach, mehr als hundert Vogelarten an einem Tag zu sehen, darunter verschiedene Rohrsänger(Drossel-, Marisken-, Teich-, Schilf- und Sumpfrohrsänger) und Reiherarten (Silber-, Seiden-, Purpur-, Nacht- und Rallenreiher). Gleichfalls Rohr- und Zwergdommel, sowie Brauner Sichler und Löffler. Außerdem gibt es eine Brutpopulation von 300 Paaren der Zwergscharbe, die wir inmitten einer Kormoran-Kolonie beobachten können. Alle drei Sumpfseeschwalben-Arten nutzen die Teiche als Nahrungsgebiet oder brüten hier. Während der Zugzeit in Mai sind fast alle Vertreter der arktischen Limikolenarten zu sehen. Zu dieser Zeit hält sich ebenfalls eine große Anzahl an Enten- (Moor- und Kolbenente) und verschiedenen Möwenarten (Schwarzkopf-, Fischmöwe) auf. Ergänzt wird die Artenvielfalt durch Greifvögel, wie Schrei-, Kaiser- und Schlangenadler sowie den attraktiven Rotfußfalken. In den frühen Morgenstunden sind wir jedoch in der Steppe unterwegs, um Großtrappen zu entdecken. In der Puszta leben noch mehrere hundert Paare. Die besondere Atmosphäre dieser asiatisch anmutenden Steppe wird durch zahlreiche exotische Nutztiere untermalt. Neben vielen Pferden, weiden Langhornrinder und die, mit ihren langen gewundenen Hörnern recht seltsam daherkommenden Racka- oder ZackelSchafe. Sie werden eigens von der Nationalparkverwaltung dafür eingesetzt, um den Charakter der Landschaft mit ihren artenreichen Wiesen zu erhalten. Diese Anstrengungen sind notwendig, um Brutvogelarten wie dem Triel oder dem Brachpieper ein weiteres Auskommen zu sichern. Denn ohne Beweidung würden weite Gebiete über kurz oder lang bewalden. Unsere Mittagszeit verbringen wir in einem landestypischen Restaurant. Hier brüten an steilen Sandabgrabungen und Hängen Uferschwalben, Bienenfresser und der Wiedehopf. Auch die in Europa immer seltener werdende Blauracke treffen wir hier an. In einem kleinen Robinienwald mit einer Dohlenkolonie, haben Rotfußfalken leerstehende Nes- ter der Dohlen okkupiert. Auch Schwarzstirnwürger und Neuntöter sind zu sehen. Im nördlichen Teil der Hortobágy den wir besuchen wollen, ist der Waldanteil deutlich höher als im Süden. In den dazwischen liegenden Grünlandflächen leben viele Ziesel, die bevorzugte Beute von Kaiseradlern, Sakerfalken und Adlerbussarden sind. Auch Habicht, Seeadler und Schreiadler kommen hier vor. Die Abende bieten sich optional für Touren ins Umland des Quartiers an. Besonders Eulen (Waldohreule, Steinkauz), Ziegenmelker und Triele wollen wir sehen oder hören. 5. Tag: Zemplén-Gebirge Nach einer letzten morgendlichen Vogelbeobachtung in der Hortobágy-Steppe fahren wir in die großen Waldgebiete nahe der Stadt Debrecen. Hier werden wir die ersten Spechte (Blutund Weißrückenspecht, Wendehals) beobachten. Weiter, auf dem Weg zu unserem Quartier in den Zemplén Bergen, suchen wir eine gefährdete lokale Form der Kurzzehenlerche. Auch in der kleinen Stadt Tokaj halten wir kurz, um hier den gleichnamigen Weißwein zu probieren, der auch gerne als "Wein der Könige" oder den "König der Weine" bezeichnet wird. Wir verbringen die nächsten drei Nächte in Komlóska, in einer ruhigen und waldreichen Landschaft, die schon zu den Ausläufern der Karpaten gehört. Ein wunderbares Mosaik aus kleinen abgerundeten Bergkuppen, bewaldeten Hängen und Tälern erwartet uns. Die kleinen unverbauten Flüsse schlängeln sich durch eine Landschaft mit kleinen Dörfern und Schlössern und schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und Beschaulichkeit. Ausgedehnte Eichen- und Buchenwälder verhüllen die Nordhänge, Nadelwälder bedecken die Hochebenen und die Weinberge erstrecken sich nach Süden. Die wuchtigen Karpaten-Burgen, mal als mittelalterliche Festung erhalten und manchmal als Barockschlösser ausgebaut, sind typisch für diese Region. Am Nachmittag beobachten wir in einem verlassenen Steinbruch Uhus. Auch Bluthänfling, Girlitz, Sperbergrasmücke und Steinschmätzer bevorzugen diesen Lebensraum. Ebenfalls die Nachtigall, die hier besonders zahlreich vorkommt. Tag 6-7. Talwälder und Bodrog-Auen In den geschützten alten Talwäldern des Zemplén-Gebirges lebt der Habichtskauz. Da unser lokaler Experte den Standort des Vogels kennt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, ihn auch bei Tageslicht betrachten zu können. In den Wäldern halten sich besonders viele Spechtarten auf, darunter Schwarz-, Mittel-, Weißrücken- und Grauspecht, in der Nähe der Siedlungen auch Grün- und Blutspecht. Eine weitere Attraktion ist der lokal verbreitete Halsbandfliegenschnäpper. Am Ende des Tages verlassen wir den Wald und beobachten noch eine Weile in den Auen des Flusses Bodrog, in denen der Wachtelkönig, das Kleine Sumpfhuhn und der Schlagschwirl vorkommen. In der Nähe nisten auch Bienenfresser in steilen Lehmwänden. Am nächsten Tag bewegen wir uns entlang der offenen Täler, die gerne von Schlangenadlern, dem Kaiseradler und Wespenbussarden überflogen werden. Die extensiv genutzten Talwiesen mit Steppenvegetation, sind für Greifvögel sehr lohnenswert und voller Beute. Den Rest des Tages werden wir damit verbringen, Spechte und Waldvögel (Zwergschnäpper, Balkanmeise) zu suchen und auf der Rückfahrt verschiedene Lebensräume am Bodrog-Fluss kennen zu lernen. Tag 8. Budapest und Heimreise Nach einer Frühexkursion verlassen wir Ostungarn und fahren nach Budapest, um von dort aus am Nachmittag die Heimreise anzutreten. Zeitraum: 7. -14. Mai 2016 Reisepreis ab 12 Personen: 1390, - € pro Person im Doppelzimmer 1490, - € pro Person im Einzelzimmer 50,- € Aufpreis bei Teilnehmerzahl zwischen 10-11 Personen Leistungen: • 8 Tage und 7 Nächte in guten und landestypischen Mittelklassehotels/Herbergen • Vollpension (Mittagessen an einigen Tagen als Lunchpaket) • Reiseleitung: Andreas Weber • Lokale Reiseleitung (Tamas Nagy) und Spezialisten vor Ort • Transfer im Kleinbus ab/bis Budapest an allen Tagen • Eintritt in Schutzgebiete Zusatzleistungen und nicht im Preis inbegriffen: • Flug Berlin - Budapest – Berlin • Bahnanreise
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