WAM®-Dosier- und Durchblasschleusen jetzt auch ATEX

Austragen / Dosieren
WAM®-Dosier- und Durchblasschleusen jetzt auch ATEX-zertifiziert
Die Zellenradschleusen der Serie RV finden Ihre häufigste Anwendung bei der
Austragung und Dosierung verschiedenartigster pulverförmiger Schüttgüter und
Granulate. Sie werden oft unter Silos,
Trichtern, Entstaubungsfiltern und Zyklonen und in der Produktzuführung von
pneumatischen Förderungen eingesetzt.
Auch bei der Big-Bag-Befüllung und der
Beschickung von Dosierwaagen kommen sie häufig zur Anwendung. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu universell.
Auf den ersten Blick fallen WAM®-Zellenradschleusen durch ihre kompakte und
äußerst robuste Konstruktion auf. Ihr
Gehäuse ist mit Rippen versehen, die für
eine größere Versteifung des Materials
sorgen. Die RV Serie unterteilt sich in vier
Grundtypen: RV2, RV5, RV10 und RV20.
Die Zahlen bezeichnen die durchlaufende
Litermenge während einer Rotorumdrehung. Die Durchsatzleistungen reichen
bis 28 m3/h bei einem Füllgrad von 80 %.
Die Schleusenein- und -auslaufquerschnitte betragen je nach Modell 150,
200, 250 und 300 mm im Quadrat. Der
Zellenrotor besteht aus acht gleich
großen, parallel zur Achse angeordneten
Kammern.
Abb. 1: WAM®-Zellenradschleusen der Baureihen
RV, RVC, RVS. Die Antriebseinheit wird
platzsparend über ein Winkelgetriebe angebaut
Hin und wieder kommt es in der Praxis
vor, dass durch nicht vorschriftsmäßige
Reinigung entstandene Verkrustungen
der
Rotor
der
Zellenradschleuse
blockiert. Um dies zu vermeiden, sind alle
WAM® Zellenradschleusen am Gehäuse
mit Gewindebohrungen für den Anschluß
von Druckluftleitungen versehen. Sie
befinden sich am Endschild sowie am
Gehäuse der Schleuse. Das Funktionsprinzip der Reinigung mittels Druckluft ist
äußerst einfach: Luft wird unter niedrigem
Druck (0,2 - 0,4 bar) eingeblasen,
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geförderte Material verursachte Verschleiß wird dadurch merklich reduziert.
Die Steuerung einer Zellenradschleuse
kann je nach Anlage entweder zentral
oder über eine Vor-Ort-Schalttafel erfolgen. WAM®-Zellenradschleusen können
mit unterschiedlichen Antriebsvarianten
ausgestattet sein. Zur Auswahl stehen
Fest- oder Regelantriebe zur besseren
Abstimmung der Umdrehungsgeschwindigkeit beim Handling von häufig wechselnden Medien. Bei Bedarf sind auch
Versionen mit Vorsatzgetriebe zur zusätzlichen Drehzahlreduzierung lieferbar.
Abb. 2: Befüllung einer Dosierwaage aus einemLagersilo über eine Zellenradschleuse
wodurch das zwischen Rotor und
Gehäusewand anbackende Material entweder nach oben oder zur unteren Öffnung der Schleuse befördert wird. Auf
diese Weise kann sich kein Material in
den Toträumen festsetzen. Alle mechanischen Komponenten sind leicht zugänglich. Bei Bedarf lässt sich der Rotor in kürzester Zeit aus- und wieder einbauen.
Bei der Wahl der Zellenradschleuse spielt
das zu dosierende Material eine wichtige
Rolle. Man unterscheidet grob drei Gruppen von Medien: zunächst solche, die
keine besonders auffälligen Eigenschaften aufweisen. In diesem Fall wählt man
am besten eine Schleuse mit Gehäuse
und Endschilden aus Grauguß. Der Zellenrotor ist in diesem Fall aus Stahl oder
ebenfalls aus Grauguß. Die nächste Kategorie betrifft abrasive Medien. Um einen
vorzeitigen Verschleiß zu verhindern,
empfiehlt es sich, Gehäuse und Endschilde in verchromter oder in vernickelter
Graugußausführung zu wählen. Das Zellenrad ist dabei aus Stahl oder Grauguß
mit Verschleißleisten aus Vulkolan. Bei
korrosiven Medien wählt man vorzugsweise ein Zellenrad aus Edelstahl. Neben
den bereits erwähnten Schleißleisten aus
Vulkolan sind auch solche aus Viton®,
Federstahl oder Teflon® erhältlich.
Grundsätzlich gilt, dass bei stark abrasiven Medien die Drehzahl verringert, dafür
aber eine großvolumigere Schleuse
gewählt werden sollte. Der durch das
Für die Materialzuführung in eine pneumatische Förderung bietet WAM® Durchblasschleusen der Baureihen RVS und
RVC an. Der wesentliche Unterschied
gegenüber den Dosierschleusen besteht
darin, dass bei den Durchblasschleusen
die acht Rotor-Kammern zur besseren
Kammerabdichtung leicht schräg angeordnet sind und der Rotor offen ist. Diese
Konstruktion hat den Vorteil eines
wesentlich schonenderen Produktaustrags. Ein- und Auslauf der Durchblasschleuse sind im Gegensatz zur Dosierschleuse rechteckig. Der Materialaustrag
erfolgt zunächst durch die Aufnahme des
unter Schwerkraft einfließenden Produktes. Durch Drehung der gefüllten Kammer
nach unten wird das Medium zwangsweise in den pneumatischen Förderstrom
der Rohrleitung transportiert, mit der die
Unterseite der Schleuse beidseitig verbunden ist. Beim nach unten offenen
Abb. 3: Eintrag eines kontinuierlichen Materialstroms aus einem Vorratssilo durch eine
Zellenradschleuse über eine vorgeschaltete
Zweiwegeweiche in Förderschnecken
Vol. 10 (2004) Nr. 4 Schüttgut
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entsprechend unterschiedlichen Durchsatzleistungen zur Auswahl (RVS/C10;
RVS/C15, RVS/C20 und RVS/C35). Die
Durchsatzleistung ist abhängig vom Fördermedium und der jeweiligen Rotationsgeschwindigkeit. Vorgesehen sind in der
Standardausführung Drehzahlen von 10,
20 und 30 Umdrehungen pro Minute.
Individuelle Einstellmöglichkeiten sind
möglich. Mechanische Regelantriebe
oder frequenzgeregelte Festantriebe
erweitern das Leistungsspektrum bei oft
wechselnden Medien.
Abb. 4: Zuführung von Fördergut über eine RVSDurchblasschleuse in eine pneumatische
Förderleitung
Vielseitigkeit und Vorteile der WAM®-Zellenradschleusen lassen sich wie folgt
zusammenfassen:
Schleusenmodell RVC muss zwischen
Schleuse und Förderleitung ein Einfülltrichter vorgesehen werden. In ihrer
Funktionsweise unterscheidet sich die
RVC nicht von einer herkömmlichen
Dosierschleuse.
• Robustes Gußgehäuse
Wie schon bei den Dosierschleusen, so
stehen auch hier vier Grundmodelle mit
• Für spezielle Einsätzfälle sind auch
Ausführungen in Edelstahl, Hart-
Schüttgut Vol. 10 (2004) Nr. 4
• Geringer Wartungsaufwand
Labyrinth-Wellenabdichtungen
dank
chrom-, Nickel- oder Teflon®-Beschichtung erhältlich
• Druckstoßfestigkeit bis 10 bar
• Einsatzbereiche von –25 °C bis
+200 °C
• ATEX-Zertifizierung für Zone 22
• Konstanter Qualitätsstandard dank
industrieller Serienfertigung
• Günstiger Preis
WAM®-Zellenradschleusen finden ihren
Einsatz in den verschiedensten Bereichen, so beispielsweise in der Baustoffindustrie, in Gießereien oder in der
Umwelttechnik und bei der Kunststoffaufbereitung. Weit verbreitet ist ihr Einsatz des weiteren in der Futtermittel- und
in der Nahrungsmittelindustrie.
E-Mail: [email protected]
• Große Auswahl an Verschleißleisten
für grobkörnige oder abrasive Medien
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