Vergleichsmieten steigen weiter um 1,8 Prozent

 F+B-Mietspiegelindex
Vergleichsmieten steigen weiter um 1,8 Prozent
Im vergangenen Jahr sind die ortsüblichen Vergleichsmieten um 1,8 Prozent gestiegen. Im Vorjahr waren
es 1,7 Prozent. Zudem erreicht die Mietsteigerung mittlerweile auch die alteingesessenen Mieter. Dies ist
das Ergebnis des F+B-Mietspiegelindex 2015, der einzigen Auswertung aller amtlichen
Mietpreisübersichten in Deutschland.
In Deutschland steigen die Mieten weiter. Das dynamische Wachstum der Marktmieten wirkt sich damit – wenn
auch verzögert – auf das Niveau der Mietspiegel aus. Im vergangenen Jahr sind die ortsüblichen Vergleichsmieten
um 1,8 Prozent gestiegen. Im Vorjahr waren es 1,7 Prozent. Dies ist das Ergebnis des aktuellen
F+B-Mietspiegelindex 2015 von F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt. Dabei
handelt es sich um die einzige Auswertung aller amtlichen Mietpreisübersichten in Deutschland. Analysiert
werden die Nettokaltmieten von Wohnungen mit einer Fläche von 65 Quadratmetern, mittlerer Ausstattung und
Lage in Gemeinden mit mindestens 20.000 Einwohnern und veröffentlichten Mietspiegeln. Für den
F+B-Mietspiegelindex 2015 wurden die Niveaus der im Bestand derzeit gezahlten Mieten für insgesamt 344
Städte und Gemeinden ausgewertet.
Die Erhebungsergebnisse zeigen, dass es Mietspiegel in der Regel erst in Städten und Gemeinden ab 10.000
Einwohnern gibt. Von den insgesamt 1.558 Orten dieser Größenordnung verfügen 562 Gemeinden (36 Prozent)
über einen Mietspiegel; ab einer Gemeindegröße von 20.000 Einwohnern (679 Orte) sind es insgesamt 57 Prozent
(1998 45 Prozent). Grundsätzlich gilt: je größer die Stadt, desto größer die Quote von Mietspiegeln. So verfügen
mittlerweile 92 Prozent aller deutschen Metropolen (über 500.000 Einwohner) und 89 Prozent aller Großstädte (ab
100.000 Einwohnern) über einen Mietspiegel. Die Stadt Bremen ist die einzige Metropole ohne dieses Instrument.
Top 30 – Die Top 30 Städte mit dem höchsten Mietenniveau 2015
Teuerste Metropolen: München, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Hamburg
„Die teuerste Großstadt ist nach wie vor München. Die Münchner zahlen durchschnittlich 11,12 Euro pro
Quadratmeter Nettokaltmiete für ihre Bestandswohnungen und liegen damit 74 Prozent über den 6,39 Euro pro
Quadratmeter, die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden“, sagt Michael Clar,
Geschäftsführer von F+B.
Ebenfalls weit oben auf der Rangliste sind neben weiteren Städten im Münchner Umland die Metropolräume
Stuttgart (Rang 3), Köln (9), Hamburg (12) und Frankfurt/ Main (17). In Stuttgart liegen die Mieten mit 8,57 Euro
pro Quadratmeter um 34 Prozent über dem aktuellen Bundesdurchschnitt, in Köln und Hamburg mit 8,19
beziehungsweise 8,01 Euro um 28 beziehungsweise 25 Prozent darüber. In Frankfurt/Main müssen Mieter
durchschnittlich 7,81 Euro, also 22 Prozent mehr für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen.
„Der F+B-Mietspiegelindex spiegelt damit auch die Wohnungsmarktsituation in den prosperierenden
Wirtschaftsmetropolen Deutschlands wider“, so Clar. „Ein attraktives Arbeitsplatzangebot zieht weitere
Wohnungsnachfrager an, der Wohnungsmarkt wird enger und die Mieten steigen.“ Die aktuell diskutierten
Auswirkungen des Zustroms von Flüchtlingen werden sich dagegen in ihrem Einfluss auf die ortsüblichen
Vergleichsmieten erst zeitverzögert in den nächsten Jahren zeigen.
Durchschnittliche Vergleichsmieten 2015 in deutschen Großstädten
Wenn auch auf insgesamt niedrigerem Mietenniveau ist dieser Effekt ebenfalls für ostdeutsche Großstädte
feststellbar. Jena, Rostock und Erfurt liegen auf den Indexrangplätzen 65 bis 88 mit einer Durchschnittsmiete bei
von 6,34 bis 6,16 Euro pro Quadratmeter beim Durchschnitt aller Mietspiegelstädte. Die übrigen ostdeutschen
Großstädte rangieren aber überwiegend darunter, so zahlt man zum Beispiel in Potsdam im Schnitt 5,94 Euro pro
Quadratmeter und erreicht damit das Berliner Niveau. In Schwerin und Dresden liegt die Durchschnittsmiete bei
5,63 beziehungsweise 5,62 Euro für den Quadratmeter.
„Vergleichsweise günstig ist das Wohnen in der Hauptstadt, wenn man die anderen Metropolregionen als
Vergleichsmaßstab heranzieht. In den westlichen Stadtteilen Berlins kosten Bestandswohnungen momentan im
Schnitt 6,39, in den östlichen 5,79 Euro pro Quadratmeter. Gerade in Berlin existiert aufgrund seiner Größe und
seines ausdifferenzierten Wohnungsmarktes eine enorme Spannbreite, die der bloße Mittelwert naturgemäß nicht
widergibt.“, sagt Clar.
„Deutschlandweit zeigt sich wieder das bekannte Muster: Je neuer eine Wohnung, desto höher ihre Miete von
rund 6,00 Euro im Altbau bis 7,85 Euro pro Quadratmeter im aktuellen Neubau“, so Clar. Allerdings holen die
sanierten und umfassend modernisierten Altbauwohnungen in den Neuen Ländern überdurchschnittlich auf. Im
Westen ziehen dagegen insbesondere die Baualtersklassen der 1970er und 1980er Jahre an.
Dieser Artikel erschien am 27.05.2016 unter folgendem Link:
http://www.dieimmobilie.de/fb-mietspiegelindex--1464334939/
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