17. – 22. mai presse

ETHNOCINECA.AT
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17. – 22. MAI
PRESSE
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
INHALT
WillkommenSeite 3 Über das Festival
Seite 4
10 Jahre ETHNOCINECA
Seite 5
ProgrammstrukturSeite 6
Awards 2016
Seite 7
Eröffnung I ETHNOCINECA 2016
Seite 11
Eröffnungsfilm I FEST OF DUTYSeite 12
Interview I FIROUZEH KHOSROVANI Seite 13
Anwesende FilmemacherInnen und JurorInnen Seite 14
Ausgewählte Pogrammeinblicke
Seite 15
Rahmenprogramm Seite 20
ALLE FILME 2016 I Überblick
Seite 22
Über uns I Team
Seite 24
Kontakt I Presse I Tickets I Kino
Seite 25
SponsorenSeite 26
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
WILLKOMMEN
Vom 17. bis 22. Mai verwandelt die ethnocineca Wien in ein Zentrum
des dokumentarischen Films! Anlässlich des 10-jährigen Bestehens
des internationalen Dokumentarfilmfestivals erwaret das Publikum
und die Fachwelt zahlreiche Überraschungen, internationale Gäste und
spannende Neuigkeiten!
So vielfältig wie die Menschen und ihre Lebensentwürfe, so divers gestaltet sich das Genre des Dokumentarfilms. Auch dieses Jahr erlauben
61 Filme und ein umfangreiches Rahmen- und Vermittlungsprogramm
eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit den drängenden Themen
unserer Zeit und bringen uns gleichzeitig jenen „vergessenen“ Orten und
Schicksalen näher, die im schnelllebigen Alltagsgeschehen oft untergehen und in der gegenwärtigen Medienwelt kaum Platz finden.
Ein Festival, das für den Dokumentarfilm begeistert!
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ÜBER DAS
FESTIVAL
Die ethnocineca ist ein Publikumsfestival, das sich dem
Austausch und dem Erleben gewidmet hat. Mit dem Mut
zur Andersartigkeit, zum genauen Hinsehen und sich Zeit
nehmen, macht das Filmfestival Wien um einen Ort des
Dialogs reicher: Rund 3500 BesucherInnen und zahlreiche internationale Gäste aus Film, Kunst und Wissenschaft bestätigten im Jahr 2015 wieder einmal den Erfolg des Filmfestivals.
Welt- und Österreichpremieren schmücken das Filmprogramm der ethnocineca mit 61 Filmen. Drei neue Wettbewerbskategorien und die Auszeichnung für NachwuchsfilmemacherInnen sorgen neben dem Hauptprogramm, in
dem alle Filme außer Konkurrenz laufen, für einen gelungenen Rundumblick in das breite Spektrum des Dokumentarfilmschaffens.
In allen drei Wettbewerben, IDA – International Documentary Award, EVA – Excellence in Visual Anthropology,
ADA Austrian Documentary Award und ESSA – Ethnographic Students Shorts Award, werden inspiriert durch den
Ursprung des Festivals im ethnographischen Film, existenzielle Bereiche des Lebens behandelt: Fragen der Identität
und der Zugehörigkeit, der Religion, soziale Dynamiken
wie Migration, des Aufwachsens und der Kognition sowie
der Bedeutung von Umwelteinflüssen nähern sich die Filme auf ganz unterschiedliche Weise.
In der Jury der diesjährigen Awards sind mit Grit Lemke
(Programm DOK Leipzig), Barbara Pichler (Leitung Diagonale bis 2015, GKB Film Produktion seit 2016) und Jakob
Brossmann (österreichischer Filmpreis bester Dokumentarfilm 2015), bedeutsame Persönlichkeiten aus der nationalen wie internationalen Filmbranche vertreten.
Ebenso bereichern Susi Anderle (Filmladen Filmverleih,
freie Journalistin und Kulturvermittlerin), Doris Bauer (Mitbegründerin und Sprecherin FÖFF, Freie Kuratorin u.a. VIS,
2008-2013 Leitung Espresso Kurzfilmfest) und Fritz Ofner
(Österreichischer Filmemacher) die Jury mit ihrem langjährigen Fachwissen.
Aber auch KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen sind für
die ethnocineca ein prägsamer Bestandteil. Wir freuen uns,
das wir Andrew Irving (Director Granada Centre of visual
Anthropology), Chris Wright (Goldsmith University London)
und Ulrike Davis Sulikowski (Universität Wien) ebenfalls
für die diesjährige Aufgaben der Jury gewinnen konnten.
Das abwechslungsreiche Rahmen- und Vermittlungsprogramm der Jubiläumsausgabe, unter anderem mit Diskussionen, Workshops, Masterclasses und dem innovativen „Filmwork-Slam“ ist in einer eigenen Location im
Volkskundemuseum Wien beheimatet. Auf diese Weise
spannt das Festival einen inhaltlich Bogen von den Ursprüngen des Festivals, dem ethnographischen Film und
seinen Wurzeln in der Wissenschaft, bis hin zu aktuellen
Entwicklungen im Dokumentarfilmschaffen. Vieles ist im
Wandel begriffen, Bewährtes bleibt erhalten – das ist die
gelungene Mischung für Österreichs einzigartiges Dokumentarfilmfestival.
Zum zehnjährigen Jubiläum wird das Filmprogramm auf
sechs Tage erweitert, das Rahmenprogramm um zahlreiche Veranstaltungen ergänzt. Wir freuen uns, gemeinsam
mit mehr internationalen Gästen aus Film, Kunst und Wissenschaft denn je, zu diskutieren und zu feiern. Die Vernetzung zu zahlreichen lokalen wie internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen sorgt darüber hinaus für spannende Diskussionen über die sozialpolitische Macht des
Dokumentarfilms sowie über die schwierigen Fragen der
Repräsentation und der Instrumentalisierung von Bildern.
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
10 JAHRE
ETHNOCINECA
Voll Freude auf das was vor uns liegt, blickt das Dokumentarfilmfestival mit der diesjährigen Ausgabe gleichsam
dankbar und stolz auf 10 Jahre Festivalgeschichte zurück.
Was als Werkschau für den ethnographischen Film im Institut für Kultur- und Sozialanthropologie begann, gestaltet sich heute als eine international vernetzte Plattform
für den Facettenreichtum des Dokumentarfilms.
Die ethnocineca zählte in den vergangen Jahren neben
dem RAI, dem Jean-Rouch Filmfestival, dem GIEFF und
ASTRA zu den wichtigsten ethnographischen Filmfestivals Europas. Obwohl sehr beliebt und gut besucht, bedienen diese Festivals vorwiegend ein Nischenpublikum,
das sich bewusst mit dem ethnographischen Film auseinandersetzt und dem die Debatten darüber vertraut sind.
In der Praxis allerdings hat sich zunehmend gezeigt, dass
sich der ethnographische Film der Frage seiner Definition, insbesondere in Hinblick auf das Genre des weitaus
populäreren Dokumentarfilms, immer wieder auf‘s Neue
stellen muss.
Im geschichtlichen Kontext macht die Abgrenzung des
Genres durchaus Sinn, da es sich oft um Filme handelte,
die im Rahmen von Feldforschungen entstanden sind,
oftmals von ungeschulten Kameramännern und –frauen
gedreht wurden und in erster Linie die Kommunikation
wissenschaftlicher Inhalte zum Ziel hatte. Doch auch in
diesen Anfängen gab es bereits heftige Debatten um die
Definition des ethnographischen Films, besonders wenn
es um die Frage ging, wie viel „Inszenierung“ sein darf.
Obwohl sich das Genre von diesen Anfängen maßgeblich
emanzipiert hat und heute als eigenständige und experimentierfreudige Kunstform gilt, haftet dem ethnographischen Film der Staub vergangener Zeiten hartnäckig an.
Zahlreiche (Neu-)Entdeckungen des gegenwärtigen
ethnographischen Films, wie etwa die Werke aus dem
sensory ethnography lab (SEL) in Harvard, haben es mühelos und ohne Rechtfertigungsdruck in das Programm
großer Dokumentarfilmfestivals geschafft und wurden
dort gefeiert. Methoden wie die Reflexion im Film durch
eine Metaebene der Interviews und der Sichtung des Materials mit den ProtagonistInnen beispielsweise, wurden
nicht zuletzt durch Joshua Oppenheimers Oscar-würdiges Werk „The Act of Killing“ salonfähig, und Filme die sich
der Sprache fast zur Gänze entziehen („My name is salt“
von Farida Pacha), ebenso wie jene, die auf jahrelanger
Begleitung und Beobachtung aufbauen (wie letztes Jahr
beispielsweise der gefeierte „Über die Jahre“ von Nikolaus
Geyrhalter) sind keine Seltenheit mehr.
Auf Grund dieser Entwicklungen hat sich die ethnocineca
dazu entschieden, das „ethnographic“ im Titel wegfallen
zu lassen, und das dokumentarische in den Vordergrund
zu stellen. In der Filmauswahl – unter anderem in den neu
eingeführten Awards – spiegelt sich allerdings weiterhin
die Vielfalt wieder und der ethnographische Film ist dem
Festival als Herzstück und besonderer Fokus erhalten geblieben.
Muss man den ethnographischen Film heute also aus dem
breiten Pool an Dokumentarfilmschaffen herausnehmen
und eigenständig behandeln, oder ist es nicht, auch im
Sinne der Wirkung und Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit
sinnvoller, von dem Dokumentarfilm an sich zu sprechen?
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
PROGRAMMSTRUKTUR
Anlässlich des Jubiläums und mit der neuen programmatischen Öffnung lässt die ethnocineca das breite Spektrum
des Dokumentarfilms erahnen und spannt einen Bogen
von den Ursprüngen des Festivals, dem ethnographischen
Film im Kontext der Wissenschaft – hin zu einem Verständnis von Dokumentarfilm, welches das Genre als eine sich
stets im Wandel befindliche Kunstform begreift.
Der Call for films gestaltet sich nach wie vor offen. Es erreichten uns dieses Jahr über 380 Filme aus insgesamt 31 Ländern. Die Kuration des Programms übernahmen dieses Jahr
Martin Lintner und Sophie Wagner (EVA), Marie-Christine Hartig und Elena Staroste (IDA), Marieluise Röttger, Nóra Soponyai
und Simone Traunmüller (ESSA). Allen Filmen im Programm
der ethnocineca liegt seit jeher – und somit auch heuer – das
Thema Mensch in seiner ganzen Komplexität zu Grunde.
Mit unserer Programmauswahl und den neuen Wettbewerben verfolgen wir den Wunsch, durch das Kinoerlebnis und
die Diskussionen mit den KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen die Auseinandersetzung und das Kennenlernen mit
den Themen unserer Zeit zu fördern und den Filmen auf diese
Weise eine ihnen gebührende Öffentlichkeit zu schenken.
Das geschieht einerseits durch die Filmauswahl und die neu
eingerichteten Wettbewerbe (siehe Seite 7), andererseits
durch ein maßgeschneidertes Rahmenprogramm. Angefangen bei einer Keynote Speech der Sozialanthropologin
Shalini Randeria (unter anderem Rektorin des Instituts für die
Wissenschaft vom Menschen (IWM) in Wien), über die diesjährige Podiumsdiskussion zum ethnographischen Film und
seiner Öffentlichkeit bis hin zu philosophisch-künstlerischen
Interventionen im Sinne der angewandten Anthropologie von
Andrew Irving (University of Manchester, Department for Visual Anthropology). Über die Filme hinaus sind es unter anderem diese Beiträge, die sich der Schnittstelle zwischen Kunst
und Wissenschaft, Fachpublikum und Öffentlichkeit widmen. Dabei wird die ethnologische Wissensproduktion ebenso hinterfragt wie die sozialpolitische Relevanz des Filmschaffens an sich. In Kooperation mit dem Technischen Museum
begeben wir uns außerdem auf Spurensuche und durchforsten gemeinsam mit ExpertInnen das breit angelegte Archiv
des Wissenschaftlichen Films in der Mediathek. Wir widmen
uns aber auch der Praxis des rezenten Filmschaffens, wie
beispielsweise in den Masterclasses mit Jakob Brossmann
oder der legendären Filmprojektwerkstatt und dem innovativen „Filmwork-Slams“. Hier laden wir das Publikum dazu
ein, den persönlichen Anekdoten der FilmemacherInnen zu
lauschen, die von Schwierigkeiten, Hoppalas und Missverständnissen in der Produktion und beim Dreh berichten. Mehr
dazu und den weiteren Programmpunkten finden Sie in der
Rubrik Rahmenprogramm auf Seite 20.
STAT EM EN T
ARASH T. RIAHI
Filmemacher, golden girls Filmproduction,
Kurator der ETHNOCINECA 2015
„Es ist bereichernd Filme zu sehen, die weder dem Mainstream des TV
Narrativs mit ihrer hochglanz-erprobten Dramaturgie entsprechen, noch
dieser anderen Mainstream-Logik folgen – nämlich der, einen „hardcore-Kunstanspruch“ verfolgen zu müssen. Es sind Filme, die nicht dem Ruf
nach größtmöglicher Medienwirksamkeit großer Filmfestivals um jeden
Preis gehorchen wollen, sondern solche, die ehrlich, lebendig und unaufdringlich von Lebenswelten erzählen, deren Bereisen sich lohnt.“
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
AWARDS 2016
Drei neue Awards erweitern das Festivalpaket dieses Jahr erstmals um
die Möglichkeit, den diversen Ausdrucksformen im Dokumentarfilm
Aufmerksamkeit zu verleihen. Sie machen die Vielfalt des Dokumentarfilms in ihrer Gesamtheit sichtbar, gestalten sie übersichtlich für das
Publikum und fördern letztendlich die KünstlerInnen durch je € 1000,und verstärkte Aufmerksamkeit.
Im internationalen Dokumentarfilm Award der ethnocineca sind jene Dokumentarfilme vertreten die ein Eintauchen in die Diversität einer vielfältigen und sich
stets im Wandel befindlichen Kunstform ermöglichen. Es ist eine große Bandbreite an Werken verschiedenster Techniken, Stilarten und Stimmen, die nicht den
Anspruch haben von einer ‚Wahrheit‘ zu berichten, sondern vielmehr von der
Realität ausgehen. Wie sie verarbeitet und erzählt wird ist höchst subjektiv. Es
sind Kunstwerke die Gegenentwürfe anbieten, andere Sichtweisen und Blickwinkel aufmachen und nicht zuletzt auch jene Fragen stellen, die in einer kritischen
Gesellschaft auch gestellt werden müssen. Ein Film wird zu einem Kunstwerk und
wächst über seinen dokumentierenden Charakter hinaus, wenn er es schafft, über
die Information an der Oberfläche hinaus zu gehen, so dass der Betrachter sich zu
der vor ihm entfaltenden Welt in Beziehung setzen kann und in diesem Austausch
etwas Neues, Drittes entsteht. Mit dem Award wollen wir den Filmen eine verstärkte Aufmerksamkeit ermöglichen, aber auch eine differenzierte Wahrnehmung für
die vielseitigen Kreativleistungen des Dokumentarfilms schaffen.
Kuration: Marie-Christine Hartig und Elena Staroste
Gestiftet vom Weltmuseum Wien.
Die Jury: Jakob Brossmann (Filmemacher & Gewinner Österreichischer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm 2015),
Andrew Irving (Direktor des Granada Centre for Visual Anthropology, Universität Manchester) und
Barbara Pichler (Kuratorin, Autorin & Lektorin; bis 2015 Intendantin der Diagonale. Festival des
österreichischen Films, seit 2016 GKB Film Produktion).
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AWARDS 2016
EVA trägt der Vielfalt des ethnographischen Films Rechnung und honoriert herausragende Werke, die zu einem progressiven Verständnis der Visuellen Anthropologie beitragen. Er kürt somit jenes Genre, dem sich das Festival seit Anbeginn
gewidmet hat. Dieser Award soll den Blick des Publikums auf die besonderen Qualitäten ethnographisch-dokumentarischen Arbeiten lenken. Filme, die im Hinblick
auf anthropologische Ideen und Gestaltungsweisen produziert wurden, die fremde
Lebensrealitäten aus sich heraus erfahrbar und nachvollziehbar machen und einen
weniger konstruierten Blick von außen einnehmen, fallen unter diese Kategorie.
Ebenso kennzeichnet diese Werke oft, aber nicht immer, eine Produktionsökonomie, die sich durch ein geringes Budget und den damit verbundenen, geringen finanziellen Erfolgsdruck auszeichnet. Dieser Umstand ist in vielerlei Hinsicht ein
Hindernis, erlaubt aber gleichzeitig die Freiheit, sich nicht an narrativen Erzählkonventionen orientieren zu müssen.
Es wurden nicht ausschließlich Arbeiten von anthropologisch geschulten FilmemacherInnen für den Award ausgewählt, sondern bewusst auch Filme von Nicht-AnthropologInnen, welche aber auf Grund ihrer Herangehens- und Gestaltungsweise
einen bereichernden Beitrag für den innerfachlichen Diskurs dastellen. EVA stellt
somit in erster Linie ein Experiment dar, um die Ideen der Visuellen Anthropologie
etwas distinktiver von den Methoden des Dokumentarfilms allgemein zu betrachten und so einer größeren Öffentlichkeit zugänglicher und verständlicher zu machen. In zweiter Linie geht es um das Voranbringen des innerwissenschaftlichen
Diskurses im Sinne eines öffentlichkeitswirksamen Austausches zwischen anthropologischem Verständnis und dokumentarfilmischen Prinzipien.
Kuration:Martin Lintner und Sophie Wagner
Gestiftet vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien.
Die Jury: Ulrike Davis-Sulikowski (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien),
Grit Lemke (Leiterin des Filmprogramms DOK Leipzig) und
Christopher Wright (Goldsmiths University London) die Köpfe zusammen.
ULRIKE DAVIS-SULIKOWSKI
Kultur - und Sozialanthropologin,
Kuratorin der ETHNOCINECA 2015
S TAT E M E N T
„Ich liebe Film, jede Art Film, doch ganz besonders liebe ich den dokumentarischen Film und da immer wieder am meisten die Blickvektoren der Anthropologie. Die wollen und müssen sich nicht um visuelle Standards, kommerzielle
Formate, etablierte Rezeptionsgewohnheiten oder zeitgeistige thematische
Moden kümmern, sondern können sich auf die Menschen und Lebenswelten, von und mit denen sie erzählen, konzentrieren. Dabei werden ständig
verschiedenste Grenzen überschritten, durchlässig oder wenigstens sichtbar
gemacht. Genau das gefällt mir so sehr am anthropologischen Kino, beziehungsweise dem Filmschauen und Filmzeigen wie es das ETHNOCINECA Team
praktiziert – alles steht zur Debatte.“
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AWARDS 2016
Der Austrian Documentary Award trägt der dieses Jahr erstmals ausdrücklich
zur Stärkung und Förderung der österreichischen Dokumentarfilmszene bei. ADA
gestaltet sich als programmübergreifender Überraschungswettbewerb, der aus
allen Einreichungen, die im Programm der Ethnocineca 2016 laufen und deren
RegisseurInnen ihren Lebensmittelpunkt in Österreich haben, den besten kürt.
Seit Jahren zieren internationale Weltprämieren das Programm der Ethnocineca,
das bisher Filmschaffende aus aller Welt nach Wien lockten. Mit dem ADA soll
nun vor allem der Austausch mit der heimischen Szene angekurbelt, lokale Filmschaffende gewürdigt und langfristig dadurch die österreichische Dokumentarfilmproduktion angeregt werden.
Gestiftet von F&MA, dem Fachverband der Film und Musikwirtschaft.
Die Jury: Susi Anderle (Filmladen Filmverleih),
Doris Bauer (Mitbegründerin und Sprecherin des Forums der Österreichischen Filmfestivals,
2008-2013 Leiterin Espresso Kurzfilmfest) und
Fritz Ofner (Österreichischer Filmemacher)
STATEM ENT S
DR. ANDREW IRVING
Director, The Granada Centre for Visual Anthropology, University of Manchester
„Ethnocineca has rapidly become one of the most interesting and vital forums for
Visual Anthropology in Europe and also created an important space for more innovative and experimental forms. It has been key to introducing anthropological films on
many subjects to academics, anthropologists and the wider public, and as importantly
inspires those interested in film and anthropology by running film-making, editing
and media workshops to enable students and others to make films themselves. It is
this spirit of openness and collaboration that makes it unique.“
DR. CHRISTOPHER WRIGHT
Senior Lecturer, Visual Anthropology, Goldsmiths
„The ethnocineca film festival continues to bring together an exciting and eclectic mix of films
that always creatively challenge the term ‘ethnographic film’ in productive new ways. The films
range from lengthy professional-looking productions that have small teams of people involved,
to short films made by lone postgraduate students; from highly collaborative work to films with
clearer directorial control; and from the broadly cinematic to more experimental work. The anthropologist and filmmaker Hugh Brody complained about what he called ‘the reverse alchemy
of anthropology’ – how it turns the gold of ethnographic encounters into the lead of anthropological writing. But in its commitment to keep asking new questions about the use of audiovisual material in ethnographic encounters, this festival clearly demonstrates how ethnography is
a vital and powerful creative force within the current documentary renaissance.“
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AWARDS 2016
Mit dem ethnocineca Students Shorts Award (ESSA) werden heuer bereits zum
dritten Mal junge Filmtalente unterstützt und gefördert. Das Festival legt mit dem
Wettbewerb für studentische Abschlussarbeiten und Erstlingswerke auch einen
Schwerpunkt auf junges Dokumentarfilmschaffen und fördert den Austausch und
die Vernetzung junger internationaler FilmemacherInnen, indem das Publikum als
Jury den Gewinnerfilm kürt.
Das Besondere an der jungen Filmszene ist, dass mehr Raum und Ansporn zum
Ausprobieren gegeben ist, wodurch sich inhatlich wie filmisch mutige Zugänge
zu Themen ergeben. Entsprechend legt das diesjährige Kuratorinnenteam sowohl
Wert auf fundierte und gut recherchierte Inhalte, als auch auf Herangehensweisen
an Themen, die neue, innovative und teils experimentelle Erzähl- und Sichtweisen
erlauben. Aus den 107 ESSA-Einreichungen 2016 wurde ein Programm zusammengestellt, das die Vielfalt des jungen und studentischen Dokumentarfilms widerspiegelt. So sind die 12 ausgewählten Filme nicht nur thematisch und regional verschieden, sondern verweisen auch auf neue technische Ansätze und Spielereien im
Filmschaffen – daher sind künstlerische Filmexperimente oder anthropologische
Filme genauso vertreten wie klassische Dokumentarfilmumsetzungen. Inhaltlich
decken die ausgewählten Filme aktuelle (und wiederkehrende) Themen wie Flucht
und Migration, Zugehörigkeit und Identität ab, thematisieren aber auch Geschehnisse, die medial bereits fast in Vergessenheit geraten sind.
Kuration:Marieluise Röttger, Simone Traunmüller, Nóra Soponyai
Gestiftet von OKTO TV
Die Jury:Publikumsaward
STAT EM EN T
GRIT LEMKE
Head of Filmprogramm, DOK Leipzig
„Ethnocineca überzeugt durch eine Auswahl von Filmen, die höchsten künstlerischen Ansprüchen gerecht wird und dabei zugleich mit politisch wachem Blick
Diskurse aufnimmt und erweitert. Das Anliegen der Ethnographie, fremde Kulturen
zu beschreiben und verstehen zu wollen, wird hier mit Spaß neu definiert und die
Macht der Repräsentation selbst in Frage gestellt. Eine Bereicherung für die internationale Festivallandschaft wie für das Wiener Kulturleben.“
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ERÖFFNUNG DER
ETHNOCINECA 2016
Was ist die zeitgenössische Relevanz und kritische Funktion einer Wissenschaft wie
der Anthropologie, in Zeiten, in denen sich AnthropologInnen um Positionen als WeltraumjournalistInnen und AktivistInnen drängeln?
Die traditionelle Keynote Speech am Eröffnungsabend dieses Jahres hält die Sozialanthropologin Shalini Randeria. Sie ist derzeit neben ihrer Tätigkeit als Professorin
für Ethnologie und Soziologie am Graduate Institute in Genf auch Rektorin des Instituts für die Wissenschaft vom Menschen (IWM) in Wien. Indem sie in ihrer Rede die
Besonderheiten und die Anwendbarkeit der ethnologischen Wissensproduktion an
sich ins Zentrum der Debatte stellt, knüpfen wir an die Ursprünge des Festivals und
den wissenschaftlichen Kontext an, aus dem es entsprungen ist. Randeria skizziert
wichtige Veränderungen in der Praxis der Disziplin, sowohl im Hinblick auf die Objekte anthropologischer Studien, als auch auf die dazugehörigen Forschungsmethoden
und das vielfältige Publikum, an das anthropologisches Wissen heute adressiert wird.
An diese Fragestellungen knüpft auch die diesjährige Podiumsdiskussion am zweiten
Tag des Festivals an (mehr dazu siehe Seite 20).
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ERÖFFNUNGSFILM
FEST OF DUTY
Dienstag, 17. Mai 2016, großer Saal: 20:30, und Votiv 3: 21:00,
Der Eröffnungsfilm Fest of Duty der Iranerin Firouzeh Khosrovani adressiert die Komplexität von Religion anhand der unterschiedlichen Auffassungen zweier junger Mädchen, die im Laufe
ihres Heranwachsens gegensätzliche Umgangsformen mit ihrer
Religion entwickeln. Als Kinder nehmen sie beide am so genannten „fest of duty“ teil, eine klassische „rite de passage“ im Iran,
die Feier des Übergangs vom Kind-sein zur erwachsenen Frau.
Hier lernen sie, wie sie sich als verantwortungsvolle Mitglieder
ihrer Gesellschaft zu verhalten haben. Doch einige Jahre später sieht die Realität der beiden Cousinen bereits anders aus.
Zwischen familiären Verpflichtungen, Tradition, jugendlichen
Träumen und gesellschaftlicher Normen loten die beiden ihren
persönlichen Weg aus, Testen Grenzen, diskutieren mit Gott und
Freundinnen und erlauben den ZuseherInnen spannende Einblicke in das Leben in Teheran. Ein Film, der durch die Nähe zu den
beiden Protagonistinnen besticht und einige die vielen, hierzulande oft unbekannten Facetten des Lebens und Umgangs mit
dem Islam aufzeigt. Ein wichtiger Beitrag in Zeiten der Reduktion,
der Vereinfachungen, der Pauschalisierungen und Dominanz der
Stereotype, der die Möglichkeiten und Grenzen des individuellen Handeln herausstreicht. Was ist freier Wille, wo ziehen wir
die Linie zwischen persönlichem Glück und gesellschaftlicher
Verantwortung und wie viel Freiheit verträgt Religion?
Firouzeh Khosrovani
In Teheran geboren, zog die junge Iranerin für ihr künstlerisches Studium an
der Accademia di Belle Arti di Brera nach
Italien. 2002 ging sie für einen Master in
Journalismus in ihre Heimatland zurück.
Seither hat sie für zahlreiche italienische
Zeitschriften und Magazine gearbeitet. Ihr
Debüt als Filmemacherin feierte sie 2014
mit Life Train, eine Dokumentation über
die Spieltherapie für die, nach einem zerstörerischen Erdbeben traumatisierten,
Kinder aus Bam. Für Rough Cut, ein Film
über entstellte Plastik-Mannequins in
den Auslagen von Shops in Teheran, bei
dem sie 2007 Regie führte, erhielt sie
dreizehn Auszeichnungen von internationalen Dokumentarfilm Festivals. 2008
folgte Cutting Off, eine Installation und Videokunst für die Triennale di Milano. 1001
Iran (2010) ist ein Dokumentarfilm über
den Iran, wie er vom Rest der Welt gesehen wird. 2011 arbeitete sie gemeinsam
mit RegiseurInnen aus drei Kontinenten
an einer spanischen Produktion über das
Konzept von Schönheit und die physische
Erscheinung von Frauen, genannt Espelho
Meu, mit dem sie den Best National Documentary Award bei der Documenta Madrid
erhielt. Daraufhin führte sie Regie bei
Iran, Unveiled and Veiled Again, produziert
vom Istituto Luce, Cinecittà, in Rom. 2014
nahm sie an einem kollaborativen Projekt
namens Profession: Documentarist teil, ein
Film in sieben Episoden von sieben weiblichen, iranischen Filmschaffenden. Fest
of Duty ist ihr bisher letztes Werk.
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
Interview with Firouzeh Khosrovani
FEST OF DUTY
What came first, in the making of
this film: the girls or the complex,
underlying story behind the film?
The mechanism to introduce the Islamic duties and values through the
“Fest of Duty” ceremony attracted me
first. How they teach little girls their religious duties as a Moslem adult woman. In my opinion, it is really early for a
nine-year-old girl to cover her body, do
praying, fasting during Ramadan etc. I
found the school performances, which
are designed to give a warning that
even immature bodies could provoke
sin, very interesting! As well as the
idea, that respecting the Hijab might
prevent it.
Did you first know the girls and
then developed the idea to follow
them over the years, or did you intentionally look for a way to talk
about the complexity of religion,
the power of tradition and the
struggles with independence and
individuality?
Yes, I knew the girls. I’ve met more girls
at the age-of-duty (coming of age) in
2005 when I did the first shooting.
Then, eight years later, when I got back
to them, I did a casting among them to
choose the best representative of two
different poles of Iranian society.
I was very concerned to select the
characters from religious and non-religious families from the equal socio-economical class and cultural
backgrounds. I absolutely didn’t want
to create judgments a priori. I wanted
to focus on these two ideologies and
life styles, which are functioning in
their own spheres.
The proximity, intimacy and closeness of you, the filmmaker, to the
protagonists is characteristic for
“Fest of Duty”. How close were you
to the two girls during and between
the two shootings?
I got closer to them especially before
the second shootings, when they were
fifteen. It was very sensitive and a delicate age of puberty. I’ve preferred to
be present in their lives and thoughts
without camera for six months. They
indeed made me feel welcome in their
personal and family life. Plus they are
both lovely, we have close friendships
now.
How did the young women perceive the film and how did their
environment react?
They found it, fair, subtle and well balanced, without any judgments.
Are there autobiographic elements
to the story you tell?
Sure, some how it is autobiographic
as well. I’ve received the same Islamic
teachings at school. Even though the
Fest of Duty ceremony has not been
invented at that point. This ceremony
became commonplace a few years
later, after the Islamic Revolution of
1979 in Iran.
Where do you live at the moment
and what do you think of the portrayal of Iran in western media and
how is it linked with an image of the
Islam?
I live in Iran. From when I was studying in Italy until today I often travelled
in and through Europe. I always notice the controversial image of Iran in
western media. It is difficult to portray
this complex and ambiguous reality.
And it is easy to produce negative images to condemn the system and its
authorities. But in my opinion foreign
press does not fully consider the different fascinating aspects of Iranian
society.
The hijab is still a “hot topic” in European countries – some whish to
ban it completely from the public
space, while others think women
should be “free to chose” – if that is
an option at all. What is your view
on this?
I am for “free to chose”. I completely
respect it when it is a personal and
autonomous choice. I am against the
imposition of Hijab.
What are you currently working on?
My new film is a personal account of
my family‘s turbulent experiences with
westernization and Islam. Starting
from a time when the Shah actively
promoted a western lifestyle to the
Islamic Revolution, to the austerity of
the Iran-Iraq war – all under one roof
in a house in Tehran.
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ANWESENDE
FILMEMACHER/INNEN
Harald Aue (Varanasi – City of Light)
17. - 22. Mai
Pablo Tosco (District Zero)
ca. 20. - 21. / 22. Mai
Efrat Berger (Gezoindelach)
17. - 21. Mai
Sofie Husum Johannesen, Amalie Vilslev Juelsgaard
(Exchanging Experiments)
17. - 22. Mai
Jessica Bollag (I’m not leaving Eldon)
17. - 22. Mai
Ascan Breuer (Riding my Tiger)
17. - 22. Mai
Jakob Brossmann (Lampedusa im Winter)
17. - 22. Mai
Chris Caliman, Kim Münster (Coming and Going)
17. - 22. Mai
Ro Caminal (Moi, un Noir. Reloaded.)
17. - 22. Mai
Benjamin Colaux, Christopher Yates (Reveka)
17. - 22. Mai
Emiliano Dante (Habitat – Personal Notes)
17. - 22. Mai
Jordi Esteva (Socotra, the Island of Djinns)
19. - 22. Mai
Johannes Grenzfurthner (Traceroute)
17. - 22. Mai
Firouzeh Khosrovani (Fest of Duty)
17. - 22. Mai
Lisbeth Kovacic (Minor Border)
17. - 22. Mai
Miki Polonski (1 Building 40 People Dancing)
20. - 23. Mai
Jana Richter (Traces of War)
18. - 19. Mai
Gisela Carbajal Rodríguez, Konstantin Steinbichler (La Bestia)
19. - 20. Mai
Alexey Sukhovey (Gäste)
17. - 22. Mai
Bernhard Wenger (Gleichgewicht)
ca. 17. - 22. Mai
Valerie Wolf Gang (Distant Memory)
19. - 20. Mai
ANWESENDE
JURORINNEN
Susi Anderle
(Freie Journalistin, Kunstvermittlerin & Jurorin ethnocineca 2016)
17. - 22. Mai
Doris Bauer (FÖFF & Jurorin ethnocineca 2016)
17. - 22. Mai
Jakob Brossmann (Filmemacher & Juror ethnocineca 2016)
17. - 22. Mai
Fritz Ofner (Filmemacher & Juror ethnocineca 2016)
17. - 22. Mai
Barbara Pichler (GKB Film Produktion und Jurorin ethnocineca 2016)
17. - 22. Mai
Chris Wirght
(Goldsimths University London & Juror ethnocineca 2016)
17. - 19.Mai
Andrew Irving (University of Manchester & Juror ethnocineca 2016)
17. - 22. Mai
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
AUSGEWÄHLTE
PROGRAMMEINBLICKE
Im International Documentary Award, IDA ist eine große Bandbreite an Techniken, Stilarten und Stimmen des Dokumentarfilms
vertreten. Dies ermöglicht ein Eintauchen und eine Auseinandersetzung mit der Diversität einer vielfältigen und sich stets im Wandel befindlichen Kunstform. Im Folgenden bekommen Sie einen
Einblick in die acht Filme des diesjährigen Wettbewerbs.
Magisch erscheint die Welt der Minenarbeiter des Cerro
Rico, des ‚reichen Bergs‘ Boliviens. Benjamin Colaux und
Christopher Yates präsentieren mit Reveka eine bemerkenswert ästhetische Annäherung an die verborgenen
Tiefen der majestätischen Anden. Mit ihrem unverkennbaren Stil einer konzentrierten und unkommentierten
Beobachtung, machen die belgischen Regisseure dem
Publikum faszinierende Erfahrungsräume zugänglich. Ein
bildgewaltiger Film, der sich lohnt. In einem kleinen Dorf
im benachbarten Chile, stößt der in Berlin lebende Dokumentarfilmer Robert Anjari-Rossi, getrieben von der
Neugierde an dem Leben seines Großvaters, auf dessen
zurückgebliebene Frau und ihre Enkelin. Mit seinem ersten Langdokumentarfilm zeichnet er ein einmaliges Porträt
über die Beziehung und das Leben dieser beiden Frauen, umgeben von Machismo und männlicher Dominanz.
El Legado (2015) ist ein Film der unaufgeregt und intuitiv
eine ganz besondere Intimität erzeugt und nicht verpasst
werden darf.
Mit 2016 sind gleich zwei Werke persischer RegisseurInnen
im internationalen Dokumentarfilmwettbewerb vertreten.
Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Mohammadreza Farzad dessen Filme Into Thin Air (2011) und Blames and Flames (2012) jeweils auf der Berlinale premierten, war zuletzt auf der IDFA mit Revolutionary Memories of
Bahman who loved Leila (Directed by Farahnaz Sharifi ) als
Co-Writer vertreten. Mit seiner neusten collagenhaften und
selbstreflexiven filmischen Auseinandersetzung Wedding:
A Film (2015) durchforscht er lustvoll das Film- und Fotoma-
terial seiner eigenen, sowie anderer iranischer Hochzeiten
nach Anzeichen der künftigen Entzweiung. Wohlwissend,
dass es den Bildern nicht möglich ist, die Wahrheit, der er
nachspürt, zu verraten, kann er es doch nicht lassen, immer
wieder in ihnen danach zu suchen. Formal eine gelungene
Mischung von Archiv-, Amateur- und eigenem Filmmaterial – im Schitt vereint zu wunderbaren Sequenzen. Einen
weiteren intimen Einlick in das alltägliche Leben im Iran
gewährt uns die Journalistin und Filmemacherin Firouzeh
Khosrovani. In dem diesjährigen Eröffnungsfilm begleitet
sie, die Kamera geschultert und mit bemerkenswertem Gespür für das Leben zweier Mädchen, ihren Alltag. Fest of
Duty (2014) ist ein ‚Coming of Age‘ Film der zugleich lebendig und berührend über die Vielstimmigkeit von Religion
und Familie erzählt. Ein Film der besonders in der heutigen
Situation eine unumstrittene Notwendigkeit ist!
Atl Tlachinolli (2015) ist ein kluger Essayfilm der in episodenhaften Erzählungen ein kühnes Porträt eines Ortes
zeichnet: Mexiko-Stadt. Der Filmemacher begibt sich auf
die Spuren des Axolotl, einem Schwanzlurch der es vermag
sich selbst zu regenerieren. Sogar sein Herz und sein Gehirn
können nachwachsen – nur sein Lebensraum existiert nicht
mehr. Aus seinen Gewässern erhebt sich heute die 20 Millionen Stadt Mexico City. Das Mythen umwobene Tier dient
dem mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilmer Alexander Hicks als Metapher. Mit seinem ersten Feature Film legt
er eine episodenhafte Skizze der Bewohner dieser Megacity dar und wirft die Frage auf: wie der Mensch mit seinem
eroberten Paradies umgeht? >>
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AUSGEWÄHLTE PROGRAMMEINBLICKE 2016
Birobidjan – The Nest Has Fallen Into The Flames (2015)
erzählt von einem Ort im fernöstlichsten Teil des heutigen Russland. Noch vor der Gründung Israels rief Stalin
hier 1934 einen unabhängigen Staat für kommunistische
Juden aus. Jüdische Familien kamen aus allen Teilen der
Welt. Der belgische Regisseur, Schriftsteller und Produzent
Guy-Marc Hinant nährt sich dem Ort über verschiedene
Dokumente und Zeugen ihrer Zeit und lässt sie auf ihre
ganz eigene Art sprechen. Ein inventarisierendes filmisches Porträt, eine letzte Bestandsaufnahme vor dem leisen Verschwinden des autonomen Staates Birobidschan.
Was passiert, wenn sich Grenzen auflösen, Gesellschaften
und Menschen näher zusammenrücken und wieder neue
Distanzen und Grenzen entstehen? Die beiden RegisseurInnen Anita Lamanna und Erwan Kerzanet porträtieren
mit Magna Graecia Kalabrien als hoch politisches Grenzgebiet zwischen der Nord- und Südhalbkugel. In fünf fragmentarischen Konversationsstücken holen sie Menschen
aus dem Schatten ans Licht und lassen so ein vielstimmiges Abbild Europas entstehen, das in Zeiten ökonomischer, sozialer und kultureller Rezession beständig seine
demokratischen Werte auslotet. Ein weiterer Film, der
uns dem Alltag enthebt und zu Zeugen gesellschaftlicher
Abläufe und Umbrüche macht, ist Gäste – der erste Langdokumentarfilm von Alexey Sukhovey. Der Regisseur entführt das Publikum in eine kleine, abgelegene russische
Siedlung, in der eine Gemeinschaft von Holzfällern lebt.
Es sind illegale tadschikische ArbeitsmigrantInnen, die als
SaisonarbeiterInnen in der Hoffnung auf ein besseres Leben kommen – tausende Kilometer von ihren Familien und
ihrem vorherigen Leben getrennt.
Filme IDA
Alexander Hick | Mexiko, Deutschland 2015 | 76 Min. | OmdU
ATL TLACHINOLLI / SCORCHED WATER
Österreichpremiere
Samstag 21.5.2016, 20.15 Uhr, VotivKino, Großer Saal
Guy-Marc Hinant | Russland, Belgien 2015 | 124 Min. | OmeU
BIROBIDJAN
Mittwoch 18.5.2016, 21.30 Uhr, VotivKino, Votiv3
Roberto Anjari-Rossi | Chile, Deutschland 2015 | 83 Min. | OmeU
EL LEGADO
Österreichpremiere
Freitag 20.5.2016, 21.15 Uhr, VotivKino, Votiv3
ERÖFFNUNGSFILM | Firouzeh Khosrovani | Iran 2014
60 Min. | OmeU
FEST OF DUTY
Dienstag, 17.5. 2016, 20.30 Uhr, VotivKino, Großer Saal & Votiv3
Donnerstag 19.5.2016, 19.30 Uhr VotivKino, Großer Saal
in Anwesenheit der Regisseurin
Alexey Sukhovey | Russland, Deutschland, Frankreich 2015
64 Min. | OmeU
GÄSTE – GUESTS
Österreichpremiere
Donnerstag 19.5.2016, 18.00 Uhr, VotivKino, Großer Saal
In Anwesenheit des Regisseurs
Anita Lamanna & Erwan Kerzanet | Italien 2015 | 77 Min. | OmeU
MAGNA GRAECIA / EUROPA IMPARI
Österreichpremiere
Mittwoch 18.5.2016, 19.30 Uhr, De France
Benjamin Colaux & Christopher Yates | Bolivien, Belgien 2015 |
75 Min. | OmeU
REVEKA
Österreichpremiere
Freitag 20.5.2016, 21.15 Uhr, VotivKino, Großer Saal
In Anwesenheit der Regisseure
Mohammadreza Farzad | Iran 2015 | 57 Min. | OmeU
WEDDING: A FILM
Österreichpremiere
Freitag 20.5.2016, 23.00 Uhr, VotivKino, Votiv3
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AUSGEWÄHLTE PROGRAMMEINBLICKE 2016
KUNST UND
WISSENSCHAFT
Die Exzellenz des ethnographischen Films
Mit dem Award für Exzellenz im Bereich der Visuellen Anthropologie feiern wir die Vielfalt an Stilrichtungen des ethnographischen Films und regen zu einer Reflexion über die Frage
an, anhand welcher Kriterien man ihn vom Dokumentarfilm
unterscheiden könnte.
Bintou von Simone Catharina Gaul kann als wunderbares
Beispiel für „engaging ethnography“ gesehen werden. Es
ist ein schlicht gestalteter Film, der durch „Co-Ästhetik“
glänzt – denn es ist die Protagonistin selbst, die den Stil
des Films vorgibt. Durch das nahe Verhältnis von Gaul zur
Protagonistin sowie die intim beobachtenden Kamera, erzeugt der Film eine vereinnahmende Unmittelbarkeit, aus
welcher wir die Lebensgeschichte von Bintou, einer jungen
Frau aus Burkina Faso, miterleben. Bintou ist kein politischer Film per se, reflektiert aber durch die Konzentration
auf eine individuelle Geschichte die Komplexität und Missstände des Systems, in dem sie sich ereignet.
Socotra – The Island of Djinns von Jordi Esteva ist hingegen von der externen Konstruktion der visuellen Ästhetik
geprägt. In schwarz-weiß gehalten, unterwirft sich seine
Bildgestaltung ganz der mythenumwobenen, kargen Felslandschaft der Insel, die es im doppelten Sinne zu erkunden gilt. Esteva, selbst gelernter Fotograph und bereits
im Vorjahr mit seinem Film Komian bei der ethnocineca
vertreten, folgt einer Karawane in die entlegene Bergwelt
Socotras und taucht dabei zugleich Tief in die Mythenwelt
vergangener Jahrhunderte ein. Socotra leugnet den Blick
von außen nicht, er zelebriert ihn durch klare Bildkompositionen und verspielten Schnitt, welche es erlauben, sich
den eindrucksvollen Impressionen hinzugeben.
Traces of War ist ein Zeitzeugnis aus der Region Bergkarabach, das nach wie vor umkämpfte Gebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan – stets aktuell und doch medial
kaum präsent. Die Filmemacherin Jana Richter verfolgt die
Bewegungen der Menschen in ihrem eigenen Terrain, ihren selbstbestimmten Orten. Sie sprechen über den Krieg
und üben sich in Selbstdarstellung – kämpferisch aber
auch gelassen, voller Hoffnung auf eine friedliche Zukunft,
aber nicht von Illusionen geblendet. Traces of War ist ein
bescheidener aber komplexer politischer Film, der durch
seine geschickt eingesetzte assoziative Montage überzeugt
und durch diese auch die Gradwanderung zur politischen
Instrumentalisierung vermeidet.
Teboho Edkins zeigt in Coming of Age das Erwachsenwerden von vier Jugendlichen im Königreich Lesotho. Die einen
hüten das Vieh der Familie und verbringen Tag und Nacht
bei jedem Wetter in den Bergen, während die anderen
schulische Ausbildung genießen und sich fragen müssen,
wie weit sie, im wahrsten Sinne des Wortes, bereit sind dafür zu gehen. Edkin’s Kamera und Schnitt passen sich ganz
an den Rhythmus des Alltagslebens der ProtagonistInnen
und deren Lebensraum an, wodurch dieser zum Vermittler
jener, uns fremden, Lebenswelten wird. Man entwickelt das
Gefühl, die jungen Menschen und ihre Sorgen aus sich heraus zu verstehen – ein Kernmerkmal der Bemühungen ethnographischer Filmemacher. >>
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AUSGEWÄHLTE PROGRAMMEINBLICKE 2016
I’m not leaving Eldon ist im Rahmen von Jessica Bollags
Abschlussarbeit im Masterstudium der Kultur- und Sozialanthropologie in Bern entstanden und entführt das Publikum in die Welt der, sich selbst als „white trash“ bezeichnenden, „hillbillys“ in einer Kleinstadt in Iowa. Der Wunsch
zu verstehen ist es, was die Filmemacherin antreibt – und
das gelingt auch ohne großen Fingerzeig, moralische Wertung oder das Bedienen gängiger Stereotype. Bollag liefert eine Talentprobe ab, die ihr eine aussichtsreiche Zukunft als ethnographische Filmemacherin verheisst, da sie
es versteht wissenschaftliche Erkenntnisse, basierend auf
langer Feldforschung, öffentlichkeitswirksam auf die Leinwand zu bringen.
Coming and Going spielt in China, wo uns Tianlin Xu die
harte Realität eines Lebens zeigt, in der das Geld regiert
– oder besser gesagt seine Abwesenheit. Wanderarbeiter
lassen ihre Familien zurück, bis die Kinder es ihnen gleich
tun und ebenfalls ihr Glück in den Städten versuchen. Dort
ist es hart ohne Ausbildung, Netzwerke und Familie. Geprägt von körperlicher Arbeit ist das Leben am Land zwar
entbehrungsreich, doch dank der sozialen Strukturen doch
vergleichsweise simpel. Doch wer kann den Verlockungen
des Gedanken an Luxus schon widerstehen? Schön und gekonnt in Szene gesetzt, trauen sich die Protagonisten an ihre
Grenzen. Wir dürfen sie begleiten, mitleiden und mithoffen.
Filme EVA
Simone Catharina Gaul | Burkina Faso, Deutschland 2015
64 Min. | OmeU
BINTOU
Österreichpremiere
Samstag 21.5.2016, 19.20 Uhr, VotivKino, Votiv3
In Anwesenheit der Kamerafrau
Tianlin Xu | China, Deutschland 2015 | 89 Min. | OmeU
COMING AND GOING
Österreichpremiere
Samstag 21.5.2016, 18.20 Uhr, VotivKino, Großer Saal
In Anwesenheit der Regisseurin
Teboho Edkins | Lesotho, Deutschland 2015 | 63 Min. | OmeU
COMING OF AGE
Freitag 20.5.2016, 21.15 Uhr, VotivKino, Votiv3
Pablo Iraburu, Jorge Fernández, Pablo Tosco
Jordanien, Spanien 2015 | 67 Min. | OmeU
DISTRICT ZERO
Österreichpremiere
Freitag 20.5.2016, 17:45 Uhr, VotivKino, Großer Saal
In Anwesenheit eines Regisseurs
Jessica Bollag | USA, Schweiz 2015 | 49 Min. | OmeU
I’M NOT LEAVING ELDON
Österreichpremiere
Samstag 21.5.2016, 18:00 Uhr, VotivKino, Votiv3
In Anwesenheit der Regisseurin
Jordi Esteva | Jemen, Spanien 2015 | 64 Min. | OmeU
SOCOTRA, THE ISLAND OF DJINNS
Österreichpremiere
Freitag, 20.5.2016, 19:15 Uhr, VotivKino, Großer Saal
In Anwesenheit des Regisseurs
Jana Richter | Armenien 2015 | 55 Min. | OmeU
TRACES OF WAR
Österreichpremiere
Donnerstag 19.5.2016, 16:30 Uhr, VotivKino, Großer Saal
In Anwesenheit der Regisseurin
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
AUSGEWÄHLTE PROGRAMMEINBLICKE 2016
BEING AND
BELONGING
Identitätssuche und die Magie des dokumentarischen
und ethnographischen Films!
Filme, die Menschen auf der freiwilligen Suche oder erzwungenen Flucht begleiten, sind seit Bestehen der ethnocineca zentraler Bestandteil des Festivals. Diese
Einzelschicksale behandeln jene „großen Fragen“ nach Lebenssinn und -unsinn,
Identität und Zugehörigkeit, in denen sich oftmals die großen sozialen, politischen
und ökonomischen Entwicklungen unserer Zeit widerspiegeln. Es ist dieses, zu
neuen Perspektiven und zur Reflexion anregendes Kino, dem sich das Festival seit
je her verschrieben hat.
Daher freut sich die ethnocineca besonders, District Zero
zu seiner Österreichpremiere zu verhelfen – ein Film, der
bereits am Vittoria Peace Film Festival als besten Dokumentarfilm ausgezeichneten wurde. Pablo Iraburu, Jorge
Fernández und Pablo Tosco erzählen vom Leben syrischer Flüchtlinge in einem jordanischen Flüchtlingslager.
Dort betreibt Maamun einen Handyshop und hilft den
CampbewohnerInnen dabei, die auf ihren Smartphones
gespeicherten Erinnerungen zu bewahren. Durch ihre Geschichten erschließen sich dem Publikum die Schicksale
und Beweggründe für Flucht, aber auch die Heimatverbundenheit der Menschen. Ein Film, der den Zustand des „Gestrandet-Seins“ einfängt und zu einem bildungspolitischen
Diskurs aus Sicht der Betroffenen beiträgt.
Zu einer Reflexion der Narrative und einem Einblick in die
Sicht der Betroffenen, denen in der medialen Berichterstattung kaum Gehör geschenkt wird, lädt auch die spanische
Filmemacherin Ro Caminal ein. Sie möchte die Betitelung
ihres Films Moi, un Noir. Reloaded als Hommage an Jean
Rouch, die Ikone des ethnographischen Films, verstanden
wissen. Seine Ethnofiktion Moi, un Noir (1958), die sich
durch das Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft
auszeichnete, prägte sowohl die Visuelle Anthropologie als
auch den Dokumentarfilm nachhaltig. Caminal – ebenfalls
bildende Künstlerin und Anthropologin – knüpft inhaltlich
an dieses Vorbild an. Es gelingt ihr ein intimer Einblick in
das Leben zweier senegalesischer MigrantInnen in Barcelona, die in bestechender Unmittelbarkeit über ihre Erfahrungen, ihr Ringen um Anerkennung und Ankommen-dürfen in
einem neuen Leben in Europa sprechen.
Vom ökonomischen Druck als Grund für die Suche nach
neuen Perspektiven und dem identitätsstiftenden Merkmal
„Heimat“, erzählt Gäste von Alexey Sukhovey. In einem russischen Holzfällerdorf leben illegale tadschikische ArbeitsmigrantInnen als SaisonarbeiterInnen – tausende Kilometer
von ihren Familien getrennt. Auch hier geht es um die Hoffnung auf ein besseres Leben, das sich am besten darin verwirklicht zeigen würde, könnte es aufgrund besserer politischer und wirtschaftlicher Umstände bei den Verwandten
in der Heimat geführt werden. Eine ähnliche Thematik greift
Tianlin Xu in Coming and Going auf. Vor dem Hintergrund
des starken Stadt-Land-Gefälles in ökonomischer Hinsicht
und der damit verbundenen Wanderarbeit zeichnet Xu ein
einfühlsames Portrait von zwei Brüdern, die auf die Suche
nach Wohlstand aus der Geborgenheit ihres Dorfes in die
Anonymität der Städte ziehen, wo jedoch auch diese bald
mit Fragen nach den Wurzeln des eigenen Wohlbefindens
konfrontiert sind.
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
RAHMENPROGRAMM
Podiumsdiskussion:
DER ETHNOGRAPHISCHE FILM UND
SEINE ÖFFENTLICHKEIT
Die diesjährige Podiumsdiskussion am zweiten Tag des Festivals knüpft inhaltlich vertiefend an die Fragestellung der
Eröffnungsrede an und widmet sich der so-genannten „applied anthropology“, einer anwendungsorientierten und öffentlichkeitswirksamen Wissenschaft: Wie leisten AnthropologInnen Beiträge zu aktuellen Fragen unserer Gesellschaft?
Ist es überhaupt die Aufgabe von WissenschaftlerInnen, sich
in öffentliche Debatten einzumischen oder sie gar zu kreieren, und wenn ja, ist Film ein geeignetes Medium, um wissenschaftliche Einsichten einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen? Woher stammt die Idee der Trennung
von Wissenschaft und Kunst und wie sieht die gelebte Verbindung der beiden Bereiche heute aus – speziell mit dem
Fokus auf den ethnographischen Dokumentarfilm?
Andrew Irving (Department for Visual Anthropology, University of Manchester), Christopher Wright (Visual Anthropology, Goldsmiths University London) und Ulrike Davis-Sulikowksi (Universität Wien) legen hier den besonderen Fokus
auf das Medium Film als anthropologische Ausdrucksform
und Kommunikationsmittel an eine, über akademische
Sphären hinausgehende, Öffentlichkeit. Andrew Irving wird
an Tag drei außerdem mit seinem Projekt „Wandering Scholars“ die Praxis der angewandten Anthropologie unterhaltsam und philosophisch für ein breites Publikum aufbereiten.
JAKOB BROSSMANN
Bühnendesigner und Filmemacher.
Ausgezeichnet mit dem
Österreichischen Filmpreis 2015
Masterclasses mit Jakob Brossmann
In zwei Einheiten gibt Jakob Brossmann einen Überblick über
sein bisheriges Schaffen und Einblicke in grundlegende Themen und Fragestellungen des Dokumentarfilmschaffens. So
spricht er in der Einheit ‚Beobachten und Begleiten‘ über das
beobachtende Kino und seine eigenen Gesetze. Davon, dass
es von der Konzeption, über den Dreh bis hin zum Schnitt eine
besondere Kraft entfaltet, aber auch ungeahnte Gefahren mit
sich bringt. Im Dialog mit den TeilnehmerInnen werden Erfahrungen aus dem Prozess des Dokumentarfilmschaffens beschrieben und unterschiedliche Strategien beleuchtet.
Mit dem Titel ‚Untertitel‘ findet eine zweite Masterclass im
Rahmen des Filmfestivals statt. Stefania Schenk und Jakob
Brossmann widmen sich in dieser Einheit der Diskussion
über die Herausforderungen der Untertitelung, die eine
zentrale, leider aber oft unterschätzte Rolle im Dokumentarfilm spielen. Das Medium und der Inhalt stellen die
Translation oft vor schwierige Aufgaben, die nur bewältigt
werden können, wenn sich translatorische und filmische
Zugänge ergänzen.
Die ethnographische Kochshow
Ein Streifzug durch die Geschichte des Films
und seine Bedeutung in der Wissenschaft
An die Ursprünge des wissenschaftlichen Films treten wir
in Zusammenarbeit mit dem Technischen Museum und der
Mediathek heran. Ausgewählte, repräsentative und unterhaltsame Werke aus der Geschichte des Wissenschaftsfilms – darunter frühes audiovisuelles Material aus dem
Jahr 1905 – kann das Publikum mit FilmwissenschaftlerInnen und AnthropologInnen diskutieren. Dabei können wir
mitverfolgen, wie sich der Blick durch die Kamera auf die
Forschungssubjekte verändert hat. Der inhaltliche rote Faden des Abends ist das Thema Ernährung und die komplexe
Kulturleistung der Nahrungszubereitung und –verteilung.
Denn: Essen verbindet und fasziniert, und das war anscheinend immer schon so. >>
„Ethnocineca steht für einen respektvollen Blick auf die Welt. Genau
darum eröffnet das Festival so viele
Perspektiven.“
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
RAHMENPROGRAMM 2016
Filmwork Slam
Ein Battle um die aufregendsten
und berührendsten Setgeschichten
Beim erstmals stattfindenden „Filmwork-Slam“ kommt das
Publikum der Praxis des Filmschaffens ganz nahe. Es ist ein
Experiment der noch nie dagewesen Art, denn hier berichten, im Stil der Poetry-Slams, internationale FilmemacherInnen in Anekdoten über ihre Erlebnisse beim Dreh und in
der Produktion. Die ProtagonistInnen falsch übersetzt, den
Recordbutton nicht gedrückt, oder bei den Dreharbeiten von
der Polizei aufgegriffen worden? Wer an diesen Abend besonders tief im eigenen Erfahrungsschatz kramt und sich sogar an die Hoppalas traut, hat gute Chancen, sich des größten
Applauses des Publikums sicher zu sein – der im Endeffekt
den Gewinner des Abends kürt. Ein Kennenlernen bei entspannter und unterhaltsamer Atmosphäre – und bei Schönwetter im lauschigen Garten des Volkskundemuseums Wien.
Kurzfilm und Poetry
Eine Kombination von Kurzfilmen und dazu vorgetragenen
Poetry-Slams in einem eigenen Programmblock, erlaubt eine
kreative Anbahnung zweier künstlerischer Welten: assoziativ
widmen sich die KünstlerInnen den filmischen Werken und
geben neue Denkanstöße. Im Anschluss wird mit den FilmemacherInnen diskutiert. Moderiert wird der Abend von Diana Köhle (Slam B & Tagebuch Slam). Die SlammerInnen des
Abends zu den jeweiligen Kurzfilmen sind:
Avus Saliva – Hotel der Diktatoren
Alice Reichmann – EOHA
Schreibi – Minor Border
Valentin Feichtenschlager – Transition Blu
Performance und Präsentation:
WANDERING SCHOLARS ...or how to
get in touch with strangers
Andrew Irving von der Universität Manchester (GB) ist Anthropologe, Philosoph, Autor und Lebenskünstler. Wie in
anderen, vielfach ausgestellten Projekten zuvor, verknüpft
er in seiner interaktiven Straßenperformance und deren
anschließenden Präsentation progressive Methoden der
Anthropologie mit spannenden philosophischen Einsichten
in die Psyche des Menschen. Er sucht und findet auch hier
Wege, um in kürzester Zeit in das Leben von „Fremden“ hinein zu schnuppern und stellt schon deswegen jede Regel
der anthropologischen Feldforschung auf den Kopf. Was
wir davon mitnehmen, kann unseren Blick auf die Welt verändern. Ein stimulierender Abend, der dem Motto der ethnocineca mehr als gerecht wird: We need to see the world
from as many perspectives as possible!
Projektwerkstatt | Junges Kino
Das Förderprogramm für junge Filmschaffende und deren
Erstlingswerke findet 2016 ebenfalls eine Fortsetzung. Neben einem Programmslot, der eigens dem studentischen
Wettbewerb ESSA gewidmet ist, zeigen wir außerdem diejenigen Filme, die in dem zehntägigen Workshop Projektwerkstatt, zwei Wochen vor dem Festival, entstehen. Dieser
bietet Interessierten die Möglichkeit, an drei Tagen Experteninputs von FilmemacherInnen, ProduzentInnen, AnthropologInnen sowie aus dem Vertrieb zu erhalten. In kleinen
Teams werden dann eigenständig Ideen herausgearbeitet
und anschließend in einer Woche umgesetzt. Die Kreativität und der Mut der TeilnehmerInnen des Workshops
versprechen einen abwechslungsreichen, unterhaltsamen
und gewohntermaßen rasch ausverkauften Kinoabend. Wir
freuen uns sehr, mit unserem Schwerpunkt auf junges Dokumentarfilmschaffen und der Förderung von Austausch
und Vernetzung junger, internationaler FilmemacherInnen
schon den einen oder anderen Anstoß für eine erfolgreiche
Tätigkeit im Dokumentarfilmschaffen gegeben zu haben.
Preisverleihung und Abschlussparty
Selbstverständlich darf auch eine gebührende Jubiläumsfeier zum Abschluss des Festivals nicht fehlen. Sie findet
am Samstag den 21. Mai ab 21:30 in der Tanzbar Curtain im
Werk X-El Dorado statt. In diesem musikalischen und festlichen Rahmen findet auch die Preisverleihung der diesjährigen Awards statt.
SA, 21.05.2016
TANZBAR CURTAIN IM WERK X-ELDORADO
Petersplatz 1, 1010 Wien
Band: Cafe Helga
Isle Riedler – Saxophon, Raphael Keuschnigg – Drums, Oliver Steger – Bass
DJ Line Up
dj nietzsche (funk, soul, house)
dj Le Band (elektro)
Eintritt: 5 EUR
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ALLE FILME 2016
Branko Istvancic | Kroatien 2013 | 52 Min. | OmeU
ALBUM
Österreichpremiere
Roberto Anjari-Rossi | Chile, Deutschland 2015 | 83 Min. | OmeU
EL LEGADO
Österreichpremiere
Simon Gillard | Burkina Faso, Belgien 2014 | 18 Min. | OmeU
ANIMA
Österreichpremiere
Vladimir Perović | Montenegro, Serbien 2015 | 22 Min. | kein Dialog
EOHA
Österreichpremiere
Daphné Heretakis | Griechenland, Frankreich 2014 | 25 Min. | OmeU
ARCHIPELAGOS, NAKED GRANITES
Sofie Husum Johannesen, Amalie Vilslev Juelsgaard, Anne Scherrebeck
Hansen | Deutschland, Dänemark 2015 | 7 Min. | OmeU
EXCHANGING EXPERIMENTS
Österreichpremiere
Alexander Hick | Mexiko, Deutschland 2015 | 76 Min. | OmdU
ATL TLACHINOLLI / SCORCHED WATER
Österreichpremiere
Lesia Kordonets | Ukraine, Schweiz 2013 | 29 Min. | OmeU
BALAZHER. KORREKTUREN DER WIRKLICHKEIT
Adeline Gonin | Mali, Frankreich 2015 | 57 Min. | OmeU
BARAKEDEN - THE LITTLE HOUSE MAIDS OF BAMAKO
Österreichpremiere
Simone Catharina Gaul | Burkina Faso, Deutschland 2015 | 64 Min. | OmeU
BINTOU
Österreichpremiere
Guy-Marc Hinant | Russland, Belgien 2015 | 124 Min. | OmeU
BIROBIDJAN
Tianlin Xu | China, Deutschland 2015 | 89 Min. | OmeU
COMING AND GOING
Österreichpremiere
Teboho Edkins | Lesotho, Deutschland 2015 | 63 Min. | OmeU
COMING OF AGE
Stéphane Breton | Russland, Frankreich 2014 | 52 Min. | OmeU
DARK FORESTS
Maria Zhukova | Weißrussland 2015 | 28 Min. | OmeU
DAWN
Österreichpremiere
Valérie Wolf Gang | Kroatien, Slowenien 2014 | 3 Min. | OmeU
DISTANT MEMORY
Österreichpremiere
Pablo Iraburu, Jorge Fernández, Pablo Tosco |
Jordanien, Spanien 2015 | 67 Min. | OmeU
DISTRICT ZERO
Österreichpremiere
Anne-Katrine Hansen & Janna Kyllästinen | USA 2014 | 13 Min. | OmeU
DIVISION AVENUE
Europapremiere
Francesca Phillips | Spanien 2015 | 26 Min. | OmeU
EL BARBERO
Österreichpremiere
Linas Mikuta | Litauen 2015 | 17 Min. | OmeU
FELLOW TRAVELERS
Österreichpremiere
ERÖFFNUNGSFILM | Firouzeh Khosrovani | Iran 2014 | 60 Min. | OmeU
FEST OF DUTY
Ina Ivanceanu | Luxemburg, Österreich 2015 | 60 Min. | OmeU
FREE SPACES
Alexey Sukhovey | Russland, Deutschland, Frankreich 2015 | 64 Min. | OmeU
GÄSTE – GUESTS
Österreichpremiere
Efrat Berger | Israel 2015 | 28 Min. | OmeU
GEZOINDELACH
Österreichpremiere
Bernhard Wenger | Österreich 2015 | 5 Min. | OmeU
GLEICHGEWICHT
Emiliano Dante | Italien 2014 | 55 Min. | OmeU
HABITAT - PERSONAL NOTES
Österreichpremiere
Florian Hoffmann | Zentralafrikanische Republik, Deutschland 2015
| 16 Min. | OmeU
HOTEL DER DIKTATOREN
Jessica Bollag | USA, Schweiz 2015 | 49 Min. | OmeU
I’M NOT LEAVING ELDON
Weltpremiere
Christina Tynkevych | Ukraine, Großbritannien 2015 | 27 Min. |
OmeU
KRAINA
Österreichpremiere
Gisela Carbajal Rodríguez & Konstantin Steinbichler
Mexiko, Deutschland 2015 | 29 Min. | OmeU
LA BESTIA
Österreichpremiere
Jakob Brossmann | Italien, Österreich 2015 | 95 Min. | OmeU
LAMPEDUSA IM WINTER
22
DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ALLE FILME 2016
Elkan Spiller | Belgien, Deutschland 2014 | 93 Min. | OmeU
L‘CHAIM! - TO LIFE!
Österreichpremiere
Anita Lamanna & Erwan Kerzanet | Italien 2015 | 77 Min. | OmeU
MAGNA GRAECIA / EUROPA IMPARI
Österreichpremiere
Tea Škrinjarić | Indonesien, Kroatien 2014 | 13 Min. | kein Dialog
MAKING OF SLENDRO LIMO
Österreichpremiere
Martin Svinkløv & Rune Bundgaard | Grönland, Dänemark 2015
85 Min. | OmeU
MATUP TUNUANI (BEHIND THE DOOR)
Österreichpremiere
Lisbeth Kovacic | Österreich 2015 | 25 Min. | OmeU
MINOR BORDER
Ro Caminal | Spanien 2015 | 65 Min. | OmeU
MOI, UN NOIR. RELOADED
Blandine Huk & Frédéric Cousseau | USA, Frankreich 2015 | 85 Min. | OmeU
MY NAME IS GARY
Tonislav Hristov | Spanien, Finnland 2015| 62 Min. | OmeU
ONCE UPON A DREAM - A JOURNEY TO THE
LAST SPAGHETTI WESTERN
Österreichpremiere
Ana-Maria Vîjdea | Rumänien, Portugal 2015 | 59 Min. | OmeU
REHEARSALS
Benjamin Colaux & Christopher Yates | Bolivien, Belgien 2015
75 Min. | OmeU
REVEKA
Österreichpremiere
Ascan Breuer | Indonesien, Österreich 2014 | 42 Min. | OmeU
RIDING MY TIGER
Jordi Esteva | Jemen, Spanien 2015 | 64 Min. | OmeU
SOCOTRA, THE ISLAND OF DJINNS
Österreichpremiere
Pavel Borecký | Estland 2014 | 25 Min. | kein Dialog
SOLARIS
Österreichpremiere
Edward Owles | Indien, Großbritannien 2015 | 85 Min. | OmeU
THE AUCTION HOUSE: A TALE OF TWO BROTHERS
Österreichpremiere
Eliezer Arias | Venezuela 2015 | 92 Min. | OmeU
THE SILENCE OF THE FLIES
Österreichpremiere
Kim Beamish | Ägypten, Australien 2015 | 94 Min. | OmeU
THE TENTMAKERS OF CAIRO (SUNNA‘ AL-KHEYAM FE AL-QAHIRA)
Österreichpremiere
Miki Polonski | Israel 2015 | 48 Min. | OmeU
ONE BUILDING AND 40 PEOPLE DANCING
Europapremiere
Johannes Grenzfurthner | USA, Österreich 2016 | 120 Min. | OmeU
TRACEROUTE
Österreichpremiere
Jake Witzenfeld | Israel 2015 | 83 Min. | OmeU
ORIENTED
Österreichpremiere
Jana Richter | Armenien 2015 | 55 Min. | OmeU
TRACES OF WAR
Österreichpremiere
Adrian Arce & Antonio Zirion | Mexiko, USA 2013 | 36 Min. | OmeU
OUT OF FOCUS
Österreichpremiere
Dorothea Braun | Österreich, Italien 2015 | 29 Min. | OmeU
TRANSITION BLU
Österreichpremiere
Jørgen Leth & Olatz González Abrisketa | Spanien 2015 | 71 Min. |
OmeU
PELOTA II
Österreichpremiere
Maxime Bultot | China, Belgien 2015 | 14 Min. | OmeU
UNDERGROUND
Österreichpremiere
Haobam Paban Kumar | Indien 2014 | 52 Min. | OmeU
PHUM SHANG
Anneta Papathanassiou | Afghanistan, Deutschland 2014 | 58 Min. | OmeU
PLAYING WITH FIRE
Österreichpremiere
Nena Hedrick | USA 2015 | 27 Min. | OmeU
RATTLE THEM BARS
Österreichpremiere
Harald Aue | Indien, Österreich 2015 | 94 Min. | kein Dialog
VARANASI - CITY OF LIGHT
Ingo J. Biermann | Norwegen, Deutschland 2015 | 93 Min. | OmeU
VOICE - SCULPTING SOUND WITH MAJA S. K. RATKJE
Mohammadreza Farzad | Iran 2015 | 57 Min. | OmeU
WEDDING: A FILM
Österreichpremiere
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
ÜBER UNS
Die ethnocineca ist als Verein organisiert und versteht sich als offene Plattform in
einem Netzwerk aus kulturellen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen und Initiativen. Die gemeinsame Leidenschaft für den ethnographischen
und dokumentarischen Film ist Antrieb und Grund, warum es die ethnocineca gibt.
Wir bedanken uns bei allen Fördergebern, Sponsoren und Kooperationspartnern,
ohne deren finanzielle und auch ideelle Unterstützung das Projekt ethnocineca
nicht realisierbar wäre.
TEAM 2016:
Sophie Bitzinger
Matthias Grausgruber
Marie-Christine Hartig
Annika Kirbis
Martin Lintner
Marieluise Röttger
Katja Seidel
Cornelia Selch
Nóra Soponyai
Elena Staroste
Simone Traunmüller
Sophie Wagner
Stefan Staller – Grafik
Melissa Pflug – englisches Lektorat
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
ETHNOCINECA 2016
KONTAKT
WEB:
FACEBOOK: TWITTER:
www.ethnocineca.at
ETHNOCINECA – Ethnographic and
Documentary Filmfest
@ETHNOCINECA
PRESSE
TICKETS
Alle Logos und Pressetexte sowie sonstige notwendige
Materialien für die Berichterstattung über die ETHNOCINECA sind auf der Homepage www.ethnocineca.at zu
finden. Für alle Anfragen seitens der Presse, sowie für die
Koordination von Interviews mit den FilmemacherInnen
vor Ort, wenden Sie sich bitte an: [email protected].
Tickets sind an der Abendkassa sowie im Vorverkauf ab 18.
April erhältlich, (solange der Vorrat reicht). Es gilt freie Sitzplatzwahl. Alle Kinosäle mit Ausnahme von De France sind
barrierefrei zugänglich. Ticketreservierungen sind im Internet
unter www.votivkino.at oder während den Öffnungszeiten
telefonisch unter 01 / 317 35 71 möglich.
Unter dieser Adresse sind bis 11. Mai für KollegInnen der
Presse und Branche auch Akkreditierungsanfragen für den
Eröffnungsabend möglich.
7 € Einzelticket
6 € ermäßigtes Einzelticket (StudentInnen & SeniorInnen)
5 € ab Kauf von 5 Tickets
Mag. Elena Staroste,
Mag. Sophie Wagner, MA.,
Mag. Cornelia Selch
FESTIVAL
KINOS
VotivKino
Währinger Straße 12, 1090 Wien
De France
Schottenring 5 / Heßgasse 7, 1010 Wien
Österreichisches Museum für Volkskunde
Laudongasse 15-19, 1080 Wien
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DI 17. MAI – SO 22 MAI
SPONSOREN 2016
DANKE AN
KULTUR
F Ö RDERUNG JOSEFSTADT
WI R
LE BE
JETZ N
BEW T
USST
ETHNOCINECA.AT
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DI 17. MAI – SO 22 MAI